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Nikon D9()
MICHAEL GRADIAS Markt Technik
Nikon D90
Informit_S2.fhm 18.10.2007 13:04 Uhr Seite 1
C M Y CM MY CY CMY K
Probedruck
Nikon D90
M i c h a e l G r a d i a s
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
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10 9 8 7 6 5 4 3 2 1
11 10 09
ISBN 978-3-8272-4462-8
© 2009 by Markt+Technik Verlag,
ein Imprint der Pearson Education Deutschland GmbH,
Martin-Kollar-Straße 10-12, D-81829 München/Germany
Alle Rechte vorbehalten
Lektorat: Jürgen Bergmoser, jbergmoser@pearson.de
Korrektorat: Martina Gradias
Herstellung: Monika Weiher, mweiher@pearson.de
Einbandgestaltung: Thomas Arlt, tarlt@adesso21.net
Satz: Michael Gradias, www.gradias.de, gradias@t-online.de
Fotos: Michael Gradias www.gradias-foto.de
Produktfotos: Nikon GmbH, Deutschland, und M. Gradias
Druck und Verarbeitung: Firmengruppe APPL, aprinta druck, Wemding
Printed in Germany
Liebe Leserin, lieber Leser,
mit der D90 stellt Nikon wieder eine faszinierende digitale Kamera mit interes-
santen neuen Funktionen vor - wie beispielsweise die Videofunktion. Auch die von
einigen Anwendern gerne benutzte Live-View-Funktion wird nun angeboten.
Gegenüber dem Vorgängermodell sind viele neue Funktionen dazugekommen.
Nun möchten Sie bestimmt erfahren, wie Sie all die neuen Funktionen sinnvoll
einsetzen können. Dann ist dieses Buch genau das richtige für Sie. Sie lernen hier
Schritt für Schritt die D90 an vielen praktischen Beispielen kennen und erfahren,
welche Möglichkeiten sie Ihnen bietet. Durch entsprechende Fotos erfassen Sie
die Möglichkeiten der Kamera ganz intuitiv. Die vielen Menüfunktionen werden
praxisnah in Schritt-für-Schritt-Anleitungen erläutert. Sie erfahren auch, welche
Menüfunktionen meiner Meinung nach empfehlenswert sind oder eben nicht.
Die vielen Fotos, die alle von mir selbst mit der Nikon aufgenommen wurden,
sollen Sie auch für Ihre nächste Fototour inspirieren - außerdem lernen Sie dabei
die Möglichkeiten der heutigen digitalen Spie gelreflexfotografie kennen.
Zur Orientierung und zum Nachmachen werden bei allen Fotos die wichtigsten
Aufnahme daten angegeben. In Kapitel 13 stelle ich Ihnen die Kamera an drei
anspruchs vollen Aufgabenstellungen in der Praxis vor. Hier erfahren Sie, wie ich die
Probleme löse, die beispielsweise bei Available Light-Fotografie, Makroaufnahmen
sowie der Motorsportfotografie auftreten.
Im letzten Teil des Buches lernen Sie die Software kurz kennen, die Nikon anbietet. So
erfahren Sie, wie Sie Ihre Fotos verwalten, optimieren oder korrigieren und wie die
Kamera ferngesteuert werden kann.
Ich wünsche Ihnen viel Freude bei der Arbeit mit Ihrer Nikon D90 und hoffe, dass
Ihnen dieses Buch viele Tipps und Anregungen zum Thema geben wird.
Ihr Autor Michael Gradias
6 InhaltsverzeIchnIs
1 Die ersten Schritte ... .15
Anfänge der D90 ......................................16
Akkuladen ..................................................18
Das Batteriefach .......................................18
Die SD-Speicherkarte ................................19
Objektive ....................................................20
Vorbereitungen.........................................21
Nützliche Menü einstellungen ....................26
Individualfunktionen ................................29
Bilder schießen .........................................30
Indexanzeige ..............................................33
2 Die Belichtungs
automatiken .................37
Automatiken ...........................................38
Vollautomatik ..........................................38
Aufnahme programme ...............................40
Belichtungs programme ...............................43
Korrektur möglichkeiten .............................45
Blendenautomatik .....................................50
Zeitautomatik ......................................... 51
Einstellräder................................................52
Manuell ....................................................54
Belichtungsmessung ..................................55
Feinabstimmung .......................................57
3 Die Möglichkeiten
des Autofokus ..............61
DieTechnik...................................................62
Autofokus aktivieren ................................62
Die passendeMessfeld steuer ung .................65
AF-Messwertspeicher .................................. 69
Grundsätzliches ....................................... 70
Individualfunktionen ................................72
InhaltsverzeIchnIs 7
4 Erweiterte Funktionen .. 75
Vielfalt ...................................................76
Aufnahmemodus ....................................76
Die Betriebsarten ....................................76
Der Pufferspeicher ..................................80
Selbstauslöser .......................................80
Fernauslöser ..........................................82
Live-View ...............................................82
Spiegelvorauslösung ...............................87
Langzeitbelichtungen ..............................87
Dioptrienausgleich .................................. 91
Displaybeleuchtung ................................92
Abblendtaste ..........................................93
GPS-Geräte ...........................................94
Reinigung ..............................................95
Die Datenstruktur ....................................99
Fotos direkt drucken ..............................100
Anschlüsse ..........................................104
Netzadapter .........................................105
5 Ändern der Aufnahme
informationen .................107
Auf die Schnelle ....................................108
Die Aufnahmei nformationen...................108
Die Optionen ........................................110
6 Aufnahme
Funktionen .....................115
Personalisieren .....................................116
Bildopti mierung ....................................116
Konfigurationen verwalten ......................123
Die Bild qualität .....................................125
Weißabgleich .......................................128
ISO-Empfindlichkeit ..............................135
Aktives D-Lighting .................................136
Farbraum.............................................137
Weitere Optionen ..................................137
Dateiaktionen .......................................138
Mehrfach belichtungen ..........................139
8 InhaltsverzeIchnIs
7 Wiedergabe
Funktionen .................143
Die Bildwiedergabe .................................144
Bilder löschen .........................................144
Ausblenden.................................................148
Infos bei Wiedergabe ..............................148
Bildkontrolle .........................................149
Hochformat ............................................150
Pictmotion ..............................................150
Diaschau anzeigen ..................................151
Druckauftrag ...........................................152
8 Individual
funktionen .................155
Die Möglichkeiten ..................................156
Autofokus-Optionen ...............................156
Belichtungs optionen ...............................157
Schrittweiten ........................................158
Aktivieren der Bel ichtungskorrektur ... 159
Timer &Tasten belegungen .......................160
Aufnahme & Anzeigen ............................161
Belichtungsreihen & Blitz .......................168
Bedienelemente ......................................171
9 SystemFunktionen ... 179
Grundlegendes .........................................180
Das System-Menü ...................................180
Formatieren ..............................................180
Monitor helligkeit .....................................181
Videonorm ................................................183
HDMI ..........................................................183
Sprache ....................................................183
Bildkommentare ....................................184
Bildorientierung .....................................185
Referenzbild (Staub) ................................186
Akkudiagnose .........................................187
GPS.....................................................................187
Firmware ..................................................187
Benutzerdefiniertes Menü ......................188
InhaltsverzeIchnIs 9
10 Bildbearbeitungs
Funktionen .................193
Die Möglichkeiten ...............................194
Das Bildbearbeitung-Menü ..................194
D-Lighting ..........................................196
Rote Augen entfernen .........................198
Monochrom .......................................199
Filtereffekte.........................................200
Sterneffekt .........................................201
Farbabgleich ......................................202
Kompaktbild .......................................203
Bildmontage .......................................203
NEF-(RAW-)Verarbeitung ....................204
Schnelle Bear beitung .........................205
Begradigen ........................................206
11 Videofilme
bearbeiten .................209
Neue Möglichkeiten ............................210
Live-View starten ................................212
Filme übertragen ................................213
Den Windows Movie Maker einsetzen ... 214
12 Dies & Das ...................225
Viel Equipment .....................................226
Externe Blitzgeräte ................................226
Praktische Stative..................................231
Zusätzliche Filter ...................................233
Fototaschen .........................................234
Diadups ...............................................235
Leuchttische .........................................236
Objektive .............................................237
10 InhaltsverzeIchnIs
13 PraxisWorkshops .. 245
Aufgabenstellungen .................................246
Die Keltics auf der Bühne .........................247
Libellen fotografieren .............................256
Motorsport aufnahmen .............................265
14 Nikon ViewNX ... ...275
Bildbearbeitung .....................................276
Nikon Transfer..........................................277
Die Optionen ............................................279
Voreinstellungen ......................................280
Menüoptionen ........................................281
Die Übertragung starten ..........................281
ViewNX ......................................................282
Der Arbeitsbereich .....................................282
Analyse .......................................................283
Die Kamera einstellungen .........................283
Ansichten ändern ...................................286
Fotos strukturieren ...................................287
Vollbild-Ansicht .....................................288
Zusätzliche Optionen .............................289
15 Camera Control
Pro 2 .........................293
Ferngesteuert .........................................294
Der Programmstart .................................294
Der Arbeitsbereich .....................................295
Die Registerkarten .....................................298
Die Menüfunktionen ..............................300
InhaltsverzeIchnIs 11
16 Capture NX 2 ................307
Das Danach .........................................308
Der Programmstart ...............................308
Der Arbeitsbereich ................................309
Der Browser .........................................313
Browserfunktionen ................................314
Bilder laden ..........................................317
Die Palettenfenster ................................317
Die Bearbeitungsliste .............................319
Erweiterte Funktionen............................326
Glossar ..........................331
Index ..............................340
7
8
1 9
2 10
3
4 11
5 12
13
6
14
15
1 AF-Hilfslicht 69
Selbstauslöser-Kontrollleuchte 81
2 Vorderes Einstellrad 31, 47, 52
3 Funktionstaste 30
4 Spiegel 98
5 Bajonett 21
6 Abblendtaste 93
7 Blitzschuh 95, 226
8 Mikrofon 212
9 Infrarotempfänger 94
10 Tragegurt-Öse 22
11 Objektiventriegelung 21
12 Anschlüsse 94, 104
13 Fokusschalter 24, 63
14 Akkufach 18
15 Stativgewinde 231
22
23
16
17
18
19
20
21
32
33
34
16 Löschen 35
17 Wiedergabe 144, 146, 213
18 Menü 27
19 Weißabgleich 25
Schützen 149
Hilfe 103
20 ISO-Einstellung 25
Bildindex 33
Verkleinerung 35
21 Bildqualität 25
Vergrößerung 34
22 Dioptrienausgleich 91
23 Messwertspeicher 48
24 Einstellrad 25, 35, 47, 52
25 Live-View 83
26 TFT-Monitor 29, 31
27 Multifunktionswähler 23, 27
24
25
26
27
28
29
30
31
35
36
37
38
39
40
41
42
28 Speicherkartenfach 20
29 Sperrschalter für
Messfeldvorwahl 23, 65
30 info-Taste 38, 85, 108
31 Speicherkartenzugriffsleuchte 20, 80 32
Belichtungsreihe 47
33 Int. Blitz aufklappen 49
Blitzkorrektur 50
34 Moduswahlrad 26
35 Ein/Aus-Schalter 22
36 Auslöser 30
37 Belichtungskorrektur 45
38 Messsystemauswahl 24, 55
39 Aufnahmebetriebsart 76
40 Autofokusbetriebsart 63
41 Display 26
42 Lautsprecher 161, 213
200 ISO, 1/500 Sek., 180 mm Makro, f 8, Foto: M. Gradias
1 Die ersten Schritte
Herzlichen Glückwunsch zur neuen Nikon
D90! Nun wollen Sie natürlich gleich zur
ersten Fototour starten. Vielleicht nehmen
Sie sich aber doch erst einmal einen Moment
Zeit, um dieses Kapitel durchzulesen. Hier
erfahren Sie, auf was Sie vor Ihrer ersten
Fototour achten sollten.
16 DIe ersten schrItte
die D40 blieb weiterhin im Sortiment.
Anfänge der D90
Die Entwickler haben dabei auf spek-
Als Anfang 2006 die D200 erschien,
war die Fangemeinde begeistert. Man
hatte ein wenig das Gefühl, dass für
eine Weile das „Ende der Fahnenstan-
ge“ erreicht wäre - schließlich war Ni-
kon im mittleren Preissegment mit der
Nikon D70s noch sehr gut aufgestellt.
Als dann Mitte 2006 Nikon den Nach-
folger der sehr erfolgreichen
D70s vorstellte - die D80 -,
war ein weiterer Coup ge-
lungen. Auch bei der D80
war man von der üppigen
Ausstattung begeistert
- sie wurde zu einem
großen Verkaufser-
folg. Als Nächstes
folgte die
D40, die
ebenfalls
gut bei den
Anwendern
ankam und
auch in der
Fachpres-
se einhellig
gelobt wurde.
Da die D40 nur mit 6 Megapixeln aus-
gestattet war, folgte kurze Zeit später
die D40x als Schwes termodell - sie
verfügte über 10,2 Me gapixel.
Die nächsten Paukenschläge gab es
dann Ende 2007, als die D3 als neues
Flaggschiff für Profis und die D300 für
Semiprofis vorgestellt wurden. Es gab
einen regelrechten Hype um die neuen
Nikon-Modelle.
Etwas ruhiger ging es dann zu, als
Ende Januar dieses Jahresdie neue
D60 vorgestellt wurde. Sie ist das legi-
time Nachfolgemodell für die D40x -
takuläre Neuerungen verzichtet und
stattdessen eine sinnvolle Modellpflege
betrieben. Die „älteste“ erhältliche
Nikon-Kamera war nunmehr die D80.
Viele erwarteten so schon seit Län-
gerem ein neues Modell. Mit der D90
stellte Nikon im September 2008 den
Nachfolger vor und überraschte die
Fachwelt mit nützlichen und sinnvollen
Neuerungen - es wurde keineswegs
nur Modellpflege betrieben.
Die D90 profitiert in erster Linie von
den Neuerungen, die bereits mit der
D300 und der D60 eingeführt wur-
den. So hat nun die D90 ein System
zur automatischen Sensorreinigung
integriert. Wiebei neuen Modellen
heutzutage üblich, wurde auch die
Megapixelzahl wieder aufgestockt -
so verfügt der Sensor der D90 über
12,3 Megapixel.
Der komfortable 3“ große TFT-Monitor
erlaubt eine präzise Beurteilung der
Bildergebnisse. Wiebei Nikon-Model-
len üblich, gibt die Bildqualität keiner-
lei Anlass zu irgendwelcher Kritik.
Natürlich muss heute auf Wunsch vie-
ler Anwender jedes neue Modell über
den Live-View-Modus verfügen - so
auch die neue D90. Den wirklich prak-
tischen Nutzen lassen wir hier einmal
dahingestellt.
Als Highlight präsentierte Nikon bei
der neuen Kamera die integrierte
Videoaufzeichnungsoption, mit der Sie
Filme aufnehmen können - wie mit
einem digitalen Camcorder. Und das
bis zu einer Filmgröße von 1280 x 720
Pixeln als Breitbildformat. Wieviele
Anwender künftig diese Funktion wirk-
lich nutzen werden, wird die Zukunft
anfänge Der D90 17
zeigen. Zusätzlich gibt es viele nützli- Mit einem Preis von knapp 900 Euro
che Details, die in den Menüs zu finden ohne oder knapp 1.000 Euro mit einem
sind - wie beispielsweise das aktive 18- bis 105-mm-Objektiv ist die Nikon
D-Lighting, um die Schatten- und D90 sicherlich für viele Umsteiger von
Lichterpartien des Bilds zu optimieren. der analogen Spiegelreflexfotografie
oder Aufsteiger von einem kleineren
Praxiserfahrungen Nikon-Modell sehr interessant - so-
dass einem neuerlichen Verkaufserfolg
Nach den ersten Praxiserfahrungen kaum etwas im Wegesteht.
war klar, dass Nikon auch bei der D90 In den ersten Testberichten schnitt
innovative Neuerungen untergebracht die Kamera daher auch sehr gut ab.
hat. Auch die D90 ist eine sehr faszi- Die Fachpresse lobt neben der guten
nierende digitale Kamera, die für den Bildqualität vor allem die Geschwin-
Einsteiger in die aufregende Welt der digkeit des Autofokus und die gute
digitalen Fotografie kaum Wünsche Ausstattung. Auch der große Monitor
offenlässt. wird lobend hervorgehoben.
 Kontinuität. Nikon tat gut daran, das ursprüngliche Bajonett beizubehalten. So passen dieselben Objektive auf alle Kameras der letz-
ten 50 Jahre- wie hier bei meiner Nikon-Sammlung von der Nikon Fbis zur Nikon D90 (200 ISO, 1,3 Sek.,50 mm, f22, Foto: M. Gradias).
18 DIe ersten schrItte
können Sie die Batteriefachklappe
Akku laden
schließen.
Bevor Sie mit dem Fotografieren be-
ginnen können, muss erst einmal der
Akku geladen werden. Die D90 verwen-
det den Akkutyp EN-EL3e, der auch
schon bei der D80 zum Einsatz kam.
Schließen Sie das Schnellladegerät
MH-18a ans Stromnetz an und setzen
Sie den Akku - mit den Kontakten von
der LED wegzeigend - ein. Der Pfeil auf
dem Akku kennzeichnet zusätzlich die
richtige Richtung. Solange die LED rot
blinkt, wird der Akku geladen. Leuchtet
die Lampe dauerhaft, ist der Ladevor-
Ladedauer
Die Ladezeit hängt
vom Ladezustand des
Akkus ab. Ist der Akku
vollständig entladen,
dauert der Ladevorgang
etwas mehr als zwei
Stunden.
gang abgeschlossen.
Das Batteriefach
Nach dem abgeschlossenen Ladevor-
gang muss der Akku in die Kamera
eingesetzt werden. Öffnen Sie dazu das
Batteriefach auf der rechten Unterseite
der Kamera. Am einfachsten klappt
dies, wenn Sie die Arretierung mit dem
Fingernagel in Pfeilrichtung drücken.
Den Akku einsetzen
Schieben Sie den Akku mit den Kon-
takten voran in das Kamerafach - wie
in der folgenden Abbildung zu sehen.
Eine Arretierung gibt es hier nicht. Der
Akku muss einfach bis zum Anschlag
in das Fach geschoben werden. Dann
Akkukapazität
Nikon gibt an, dass mit einer Akku-
ladung etwa bis zu 4.200 Bilder ge-
schossen werden können. Diesen Wert
werden Sie allerdings eher selten errei-
chen, da zum Beispiel der hochaufge-
löste Monitor einigen Strom benötigt.
Der aktuelle Ladezustand des Akkus
wird im Monitor im folgenden Menü
angezeigt.
Außerdem beeinflussen weitere Fakto-
ren die Lebensdauer einer Akkuladung.
Das Scharfstellen ohne ein abschlie-
ßendes Auslösen verbraucht Energie,
genauso wie das Betrachten der Auf-
nahme nach dem Auslösen. Auch das
DIe sD-speIcherkarte
Speichern von RAW-Fotos benötigt
einige Energie.
Anleitungen
Die Zeit des Akkuladens können Sie
nutzen, um die mitgelieferten Anlei-
tungen zu begutachten. Das Stöbern
lohnt sich, da dort verschiedene inte-
ressante Informationen zu finden sind.
So hilft die Schnellübersicht, die mit
vielen Zeichnungen illustriert ist, bei
den ersten Schritten. Im Benutzer-
handbuch finden Sie dagegen sehr
detaillierte Informationen.
sogar mehrere Karten, wenn es Ihr
Geldbeutel zulässt. Bei den 12,3 Mega-
pixeln der D90 füllen Sie auch so große
Karten schnell - beson ders, wenn Sie
die bestmögl iche Auflösung und Quali-
tät verwenden, was zu empfehlen ist.
Die SDSpeicherkarte
Die Nikon D90 verwendet die soge-
nannte SD-Speicherkarte - falls Sie
19
 Wellen am Strand. Mit
einer sehr kurzen Belichtungs-
zeit frieren Sie die einzelnen
Wassertropfen der Wellen ein
(200 ISO, 1/1250 Sek., 210 mm,
f 5.6, Fotos: M. Gradias).
 Giebel. Mit einem hohen
Blendenwert erreichen Sie
eine große Schärfentiefe
(100 ISO, 1/320 Sek., 70 mm,
f 9).
von anderen Nikon-Modellen noch
CompactFlash-Karten besitzen, können
Sie diese leider bei der D90 nicht mehr
einsetzen. Die SD-Speicherkarten (Se-
cure Digital) sind sehr klein - fast halb
so groß wie die CompactFlash-Spei-
cherkarten. Sie sind in verschiedenen
Kapazitäten - bis zu 8 GByte - erhält-
lich. Da die 4-GByte-Karten aktuell für
ungefähr 20 Euro erhältlich sind, sind
sie sehr empfehlenswert - even tuell
Die Speicher
karte einlegen
Öffnen Sie die Abdeckung
auf der rechten Seite der
Kamera. Schieben Sie dazu
die Abdeckung von der Ka-
mera weg. Die Abdeckung
springt dann auf. Schieben
Sie die SD-Speicherkarte
in den Slot. Drücken Sie
die Speicherkarte bis zum
20 DIe ersten schrItte
Kontrollleuchte
Achten Sie beim He-
rausnehmen der Spei-
cherkarte darauf, dass
die Kontrolll euchte
nicht blinkt. Dies ist
ein Zeichen dafür, dass
noch Daten auf die
Karte geschrieben oder
von ihr gelesen werden.
Wird die Karte dabei
entfernt, können Sie
Daten verlieren oder
beschädigen.
 „Ur“-Nikon. DieObjektive,
die Sie an der Nikon F aus dem
Jahr 1959 verwenden konn-
ten, lassen sich auch an der
Nikon D90 einsetzen (200 ISO,
1/30 Sek., 105 mm Makro, f 32,
Foto: M. Gradias).
Anschlag in den Schacht. Schließen
Sie dann die Abdeckung wieder. Nach
dem Zuklappen muss die Abdeckung
nach vorne gedrückt werden, bis sie
einrastet.
Nach dem Einlegen der Speicherkarte
leuchtet die Kontrollleuchte für den
Speicherkartenzugriff, die Sie links
neben der Abdeckung sehen, ungefähr
eine Sekunde lang auf. Dar an erkennen
Sie, dass die Speicherkarte korrekt ein-
gelegt wurde.
Spei cher karte heraus
nehmen
Sollen die Fotos später auf den Rech-
ner übertragen werden, kann man die
Speicherkarte aus der Kamera
herausnehmen und beispiels weise in
den Multicard-Reader eines PCs ein-
legen. Viele aktuelle Rechner haben
bereits Multicard-Reader integriert.
Drücken Sie dazu nach dem Öffnen der
Abdeckklappe auf die Speicherkarte.
Sie springt dann etwas nach vorn und
kann herausgenommen werden.
Objektive
Einer der bedeutendsten Unterschiede
zwischen D90 und D300 ist die Unter-
stützung älterer Objektive. Natürlich
ist klar, dass Nikon - in alter Tradition
- das alte Bajonett beibehalten hat.
Man kann so auch die älteren, manu-
ell zu fokussierenden AI- und AI-S-
Nikkore nutzen. Dabei müssen Sie - im
Gegensatz zur D300 - aber auf eine
automatische Belichtungsmessung
verzichten.
Enorme Kompatibilität
Während verschiedene andere Anbieter
bei neuen Kameramodellen auch ein-
mal ein neues Bajonett einführen, kön-
nen Sie bei Nikon auch noch Objektive
nutzen, die schon bei der legendären
Nikon F verwendet wurden, die 1959
auf den Markt kam. Das spart natür-
lich eine ganze Menge Geld, wenn Sie
bereits eine größere Objektivsammlung
besitzen.
Objektive ansetzen
Wiedas Objektiv an der Kamera an-
gesetzt werden muss, erkennen Sie
an den Punkten auf dem Bajonett der
Kamera und dem Objektiv - sie sind bei
der Abbildung unten jeweils gekenn-
zeichnet.
Drehen Sie das Objektiv nach dem
Aufsetzen nach links, bis es einrastet.
Soll das Objektiv gewechselt werden,
muss der Objektiventriegelungsknopf
gedrückt und das Objektiv nach rechts
gedreht werden. Den Entriegelungs-
knopf finden Sie neben dem Bajonett
- er ist unten in der Abbildung ganz
rechts gekennzeichnet.
Gehen Sie beim Objektivwechsel vor-
sichtig vor und halten Sie den Kamera-
body nach unten, um das Eindringen von
Staub zu verhindern, der sich
ansonsten eventuell auf dem Sensor
absetzen könnte.
vorbereItungen 21
Vielfältige Nikkore
Auf der Nikon-Webseite kann man
nachlesen, dass bisher 40 Millionen
Nikkore gebaut wurden - eine beein-
druckende Zahl. Es wird wohl kaum ein
Objektiv geben, das Sie in dem reich-
haltigen Sortiment vermissen.
Wieviele Objektive Sie wirklich benö-
tigen, hängt natürlich ganz von Ihren
Aufgabenstellungen und dem zur Ver-
fügung stehenden Budget ab.
Wenn Sie am Anfang den gängigen
Brennweitenbereich von 18 bis
200 mm abdecken wollen, reichen
sogar meist schon zwei Zoomobjektive
aus. Im Kit ist ein 18- bis 105-mm-
Objektiv enthalten - ein zweiter Zoom
kann den verbleibenden Brennweiten-
bereich abdecken. Damit können Sie
die meisten gängigen Aufgabenstellun-
gen bewältigen.
Vorbereitungen
Bevor Sie das erste Foto schie-
ßen, sollten Sie sich noch einigen
22 DIe ersten schrItte
sinnvollen Vorbereitungen widmen.
Viele Werkeinstellungen sind sinnvoll und
nützlich - einige sollten Sie aber dennoch
anpassen.
Der Tragegurt
Als Zubehör wird ein Tragegurt mit-
geliefert. Diesen sollten Sie nutzen,
um die D90 zur Sicherheit um Hals
oder Schulter zu hängen, wenn Sie auf
Platterbse. Um die Blüte
möglichst vollständig scharf
abzubilden, wurde ein großer
Blendenwert verwendet
(200 ISO, 1/500 Sek., 180 mm
Makro, f 11, Foto: M. Gradias).
Fototour gehen. Nur wenn Sie eine
Tasche verwenden, können Sie auf den
Tragegurt verzichten - dies ist aller-
dings recht unpraktisch.
Einschalten der Kamera
Schalten Sie nun die Kamera mit dem
Ein/Aus-Schalter an. Die OFF-Stellung
sollten Sie nur verwenden, wenn Sie
die Kamera für längere Zeit nicht ein-
setzen wollen. Da die LCD-Anzeige nur
sehr wenig Strom verbraucht, kann die
ON-Stellung beibehalten werden. Den
dritten Modus dieses Schalters können
Sie übrigens nutzen, um das Display
vorübergehend zu beleuchten - sehr
prak tisch!
Grundeinstellungen
Je nachdem, von welcher Kamera Sie
umsteigen, müssen Sie sich ein wenig
umgewöhnen.
Wegen des größeren Monitors und
einigen neu hinzugekommenen Tasten ist
die Tastenanordnung gegenüber der D80
ganz anders.
Bei der D90 werden die meisten wich-
tigen Einstellungen - wie auch schon
bei der D80 - im Menü vorgenommen.
Viele Einstellungen lassen sich zu-
sätzlich zum Display auch im Sucher
kontrollieren.
Hier besteht ein Unterschied zu den
größeren Nikon-Modellen - wie
beispielsweise der D300, bei der es
zusätzliche Schalter gibt, um die Ein-
stellungen ohne das Menü vornehmen
zu können.
AFMessfeldsteuerung
1 Sie haben bei der ersten Individual-
funktion die Möglichkeit, zwischen
unterschiedlichen Autofokus-Mess-
methoden zu wählen.
2 Haben Sie die Option Einzelfeld ein-
gestellt, kann ein einzelnes der insge-
samt elf Autofokus-Messfelder zum
Scharfstellen ausgewählt werden. Der
Multifunktionswähler wird zur Aus-
wahl verwendet.
vorbereItungen
3 Wenn das passende Autofokus-
Messfeld eingestellt wurde, schieben
Sie den Sperrschalter für die Messfeld-
vorwahl auf die L-Position. Damit
verhindern Sie ein versehentliches
Verstellen. Das ist sehr nützlich, da der
Multifunktionswähler ja unterschied-
liche Aufgaben erfüllt. Beobachten Sie
die neuen Einstellungen entweder im
Sucher oder im Display.
4 Voraussetzung für die automati-
sche Fokussierung ist, dass Sie auf der
Frontseite der Kamera den Fokusschal-
ter nicht auf die M-Position für die
manuelle Fokussierung eingestellt ha-
ben. Sie finden ihn unter dem Objektiv-
entr iegelungsschalter.
23
Hmm ... lecker. Besonders
bei Makroaufnahmen ist die
Wahl des geeigneten Auto-
fokus-Messfeldes wichtig
(200 ISO, 1/350 Sek., 180 mm
Makro, f 13, Foto: M. Gradias).
24 DIe ersten schrItte
LändlicheIdylle.FürBil-
der ohne schwierige Lichtver-
hältnisse spielt die Belich-
tungsmessart eine ganz
unbedeutende Rolle. Vertrau-
en Sie der Matrixmessung der
D90 - oder der alten Fotoregel
aus „manuellen Zeiten“:
strahlender Sonnenschein
(wie bei diesem Bild) =
1/250 Sek. bei Blende 8 (bei
100 ISO) (200 ISO, 1/250 Sek.,
18 mm, f 11, Foto: M. Gradias).
Falls Sie ein entsprechendes Objektiv
besitzen, muss natürlich auch dort der
manuelle Modus deaktiviert sein.
Die Belichtungsmessung
Mit dem Schalter links unter dem
Hauptschalter wird die Belichtungs-
messung vorgegeben. In den meisten
Fällen eignet sich die sogenannte „3D-
Color-Matrix II“-Option am besten -
die auch standardmäßig voreingestellt
ist.
Diese Nikon-spezifische Mehrfeld-
mess methode ermittelt die geeignete
Belichtungsmessung auf Basis von
Helligkeit, Kontrast und Motivabstand.
Bei der Analyse wird auf die Daten
einer integrierten Datenbank zurück-
gegriffen, die Beispiele aus alltäglichen
Aufnahmesituationen enthält.
In den allermeisten „gängigen“ Auf-
nahmesituationen entstehen ausgewo-
gen belichtete Ergebnisse. Lediglich für
wenige Ausnahmesituationen werden
Sie die anderen Belichtungsmess-
methoden benötigen.
Die Matrixmessung wird mit dem
folgenden Symbol im Display gekenn-
zeichnet.
Alternativ können Sie außerdem auf
die mittenbetonte Integralmessung
oder die Spotmessung zurückgreifen.
Die Spotmessung benötigen Sie, um
die Lichtverteilung innerhalb eines
sehr kleinen zentralen Bereichs zur
Belichtungsmessung zu verwenden.
Hier erfolgt die Belichtungsmessung
innerhalb eines Kreises von 3,5 mm
Durchmesser im Zentrum des aktiven
Fokusmessfeldes. Dies entspricht einer
Bildabdeckung von 2,5 %. So werden
auch Motive korrekt belichtet, deren
Helligkeit sich deutlich vom Umfeld
unterscheidet.
Die Qualität einstellen
Mit den Schaltern links neben dem
Monitor werden die Bildqualität, die
Art des Weißabgleichs und der ISO-
Wert eingestellt.
vorbereItungen
1 Zum Ändern der Einstellungen ver-
wendet man nach dem Drücken der
entsprechenden Taste die beiden Ein-
stellräder.
2 Die Bildqualität ist standardmäßig auf
Normal eingestellt. Um die best-
mögliche Bildqualität zu erhalten, soll-
ten Sie den Wert auf Fine ändern.
3 Drehen Sie nach dem Drücken der
QUAL-Taste das hintere Einstellrad,
bis im LC-Display die FINE-Option er-
scheint.
25
Sommerabend. Es gibt
kaum Gründe, nicht die
bestmögliche Qualitätsstufe
zu verwenden, die die D90
an bietet (200 ISO, 1/2000 Sek.,
500 mm, f 6.3, Foto: M. Gra-
dias).
26
Qualität
Es gibt wenig Sinn, mit
einer hochwertigen Ka-
mera wie der D90 eine
niedrigere Bildqualität
einzustellen, zumal die
Qualität nachträglich
nicht verbessert werden
kann.
DIe ersten schrItte
matik zur Verfügung. Außerdem gibt es
den manuellen Modus. Zusätzlich gibt
es sechs Aufnahmeprogramme für spe-
zielle Aufnahmesituationen.
Das Display
Die vorgenommenen Einstellungen
können Sie wahlweise im Sucher oder
Die Belichtungssteuerung im Display kontrollieren. Alle wichtigen
Informationen zeigt die Kamera auch
Links neben dem Sucher finden Sie das
Moduswahlrad, mit dem Sie die Art der
Belichtungsmessung festlegen.
Neben der Vollautomatik stehen die
Programm-, Zeit- und Blendenauto-
 Details. Detailaufnahmen
sind ein faszinierender Be-
reich der Fotografie. Schier
unendlich ist die Anzahl der
möglichen Motive (200 ISO,
1/500 Sek., 180 mm Makro,
f 11, Foto: M. Gradias).
im Sucher an.
Nützliche Menü
einstellungen
Einige Menüeinstellungen sollten Sie
überprüfen beziehungsweise anpassen,
nützlIche Menü eInstellungen
bevorSiedieD90 das erste Malein- Die Uhr stellen
setzen - einige Werkeinstellungen sind
27
Sucher
nicht optimal.
1 Rufen Sie das Menü mit der MENU-
Taste links neben dem Monitor auf.
2 Die Einstellungen werden mit dem
Multifunktionswähler geändert, der
rechts neben dem Monitor zu finden
ist.
Wenn Sie die D90 neu erhalten, muss
zunächst einmal die Uhrzeit eingestellt
werden. Nach dem Aufruf des Menüs
sehen Sie am linken Rand die sechs
Registerkarten, auf denen die Funktio-
nen thematisch sortiert untergebracht
sind.
Die vorgenommenen
Einstellungen können
Sie wahlweise im Su-
cher oder im Monitor
kontrollieren. Alle
wichtigen Informatio-
nen zeigt die Kamera
auch im Sucher an.
GriechischeWindmühle.
Im Mühlenmuseum finden Sie
viele interessante Fotomotive
(200 ISO, 1/350 Sek., 10 mm,
f 10, Foto: M. Gradias).
28
Menübedienung
Bei allen Menüs scrollt
man mit der oberen
und unteren Pfeiltaste
des Multifunktions-
wählers. Zum Aufruf
einer Funktion kann
jeweils entweder die
rechte Pfeil- oder die
OK-Taste verwendet
werden. Sollen Einstel-
lungen nicht übernom-
men werden, kehren Sie
mit der linken Pfeiltaste
zum übergeordneten
Menü zurück.
DIe ersten schrItte
1 Wechseln Sie mit der linken Pfeil-
taste des Multifunktionswählers in
diesen Bereich. Mit der oberen und
unteren Pfeiltaste navigieren Sie in-
nerhalb der Registerkarten. Aktivieren
Sie die System-Registerkarte - dies ist
die vierte Registerkarte. Nutzen Sie die
rechte Pfeiltaste, um in den rechten
Bereich zu wechseln. Scrollen Sie dort
zur Weltzeit-Funktion.
4 Mit der Datum-Funktion wird im
folgenden Menü das Datum und die
aktuelle Uhrzeit eingestellt. Mit der
oberen und unteren Pfeiltaste werden
die Werte reduziert oder erhöht - die
rechte und linke Pfeiltaste dient zum
Navigieren zwischen den verschiede-
nen Feldern. Mit der OK-Taste schlie-
ßen Sie dann die Eingabe ab.
2 Drücken Sie nach dem Markie-
ren des Weltzeit-Eintrags die rechte
Pfeiltaste des Multifunktionswählers
oder die OK-Taste rechts neben dem
Monitor, um zum folgenden Menü zu
gelangen.
5 Wählen Sie im Menü der Datums-
format-Funktion die für Deutschland
übliche Datumsangabe Tag/Monat/
Jahr.
6 Sehr nützlich ist auch die Sommer-
zeit-Option. Ist die Option aktiviert,
3 Mit der Zeitzone-Funktion wird die wird die Uhrzeit automatisch eine
lokale Zeitzone ausgewählt. Mit der Stunde vorgestellt. So brauchen Sie
rechten und linken Pfeiltaste verschie- zum Ende der Sommerzeit lediglich die
ben Sie die Zone. Bestätigen Sie die Aus-Option zu aktivieren, um wieder
Änderung mit der OK-Taste. die korrekte Uhrzeit zu erhalten.
InDIvIDualfunktIonen 29
7 Nach der Rückkehr zur Weltzeit-
Funktion mit der OK-Taste zeigt die
D90 im unteren Bereich die aktuellen
Einstellungen zur Überprüfung an. Ist
alles korrekt, können Sie mit der OK-
Taste zum Hauptmenü zurückkehren.
Monitorhellig keit
Auf der System-Registerkarte sollten
Sie außerdem die Funktion Monitor-
helligkeit aufr ufen. Die Werkeinstellun-
gen führen zu einem etwas zu hellen
Monitorbild. Probieren Sie einmal die
Einstellung -1 aus - für uns ist dieser
Wert gut geeignet. Zur Beurteilung
wird ein 10-stufiger Graukeil ange-
zeigt. Alle einzelnen Felder sollten sich
voneinander unterscheiden.
Individualfunktionen
Auch auf der Individualfunktionen-
Registerkarte - der dritten Re gister-
karte - sollten Sie einige Einstellungen
überprüfen und Ihren Bedürfnissen
anpassen. Hier listen wir subj ektiv
einige Funktionen für Sie auf, die sich
bei unserer Arbeit als praktisch erwie-
sen haben - für Sie persönlich sind
vielleicht ganz andere Schwerpunkte
wichtig. Insgesamt stellt die D90
41 verschiedene Individualfunktionen
zur Verfügung.
Tonsignal
In der Rubrik Aufnahme & Anzeigen
bietet die Individualfunktion d1 die
Möglichkeit, das Tonsignal abzu-
schalten (was wir empfehlen). Das
akustische Signal kann in vielen Fällen
störend wirken.
AFHilfslicht
Unter der Individualfunkion a3 ist
standardmäßig das Autofokus-Hilfs-
Im Zirkus. Es würde schon
sehr störend wirken, wenn Sie
bei solchen Aufnahmesitua-
tionen das Tonsignal nicht
deaktiviert hätten (800 ISO,
1/180 Sek., 105 mm, f 2.8, Foto:
M. Gradias).
30 DIe ersten schrItte
licht aktiviert. Siekönnen dieseOption Funktionstaste
deaktivieren. In vielen Fällen werden
Hamburger Hafen. Bele-
gen Sie die Funktionstaste mit
einer Funktion, die Sie häufig
verwenden - beispielsweise
mit einer Belichtungsmess-
methode (200 ISO, 1/320 Sek.,
38 mm, f 11, Foto: M. Gradias).
Sie ohne diese Option klarkommen -
hinzuschalten können Sie die Option
bei Bedarf jederzeit.
Gitterlinien
Sehr nützlich ist dagegen die Indivi-
dualfunktion d2. Ist sie aktiviert,
werden im Sucher Gitternetzlinien
eingeblendet, die für ein sauberes Aus-
richten der Kamera hilfreich sind.
Nummern speicher
Bei der Funktion d7 sollten Sie die Op-
tion Ein einstellen. Damit werden die
Fotos fortlaufend durchnummeriert,
unabhängig davon, ob die Speicher-
karte neu formatiert oder eine andere
Speicherkarte eingesetzt wird. Ist die
Option Aus aktiviert, beginnt dagegen
die fortlaufende Nummerierung wieder
bei 0001.
Rechts neben dem Objektivbajonett
finden Sie eine weitere Taste. Diese
Taste kann mit einer von 10 Funktio-
nen belegt werden. Belegen Sie diese Taste
mit einer Funktion, die Sie häufig
benötigen. Damit sparen Sie sich den
Umweg über das Menü. Diese Möglich-
keit ist sehr praktisch.
Die verfügbaren Funktionen erreichen
Sie über die Option f3 in der Bedien-
elemente-Rubrik der Individualfunk-
tionen. So können Sie beispielsweise
mit dem Drücken der Funktionstaste
die Spotmessung aktivieren oder den
Blitz unterdrücken. Praktisch ist auch
die letzte Option, bei der neben dem
JPEG-Bild zusätzlich eine RAW-Version
aufgenommen wird.
Standardmäßig ist die Funk tionstaste mit
der Option Blitzbelichtungs-Mess-
wertspeicher belegt.
Bilder schießen
Um das Motiv automatisch scharf zu
stellen, drücken Sie den Auslöser halb
durch.
Neben der Schärfemessung wird dabei
auch die passende Blende/Verschluss-
zeit-Kombination für eine korrekte
Belichtung eingestellt. Zum Auslösen
wird der Auslöser dann ganz durchge-
drückt.
Bilder betrachten
Wenn im Wiedergabe-Menü unter der
Funktion Bildkontrolle die Option Ein
aktiviert wurde, wird nach der Auf-
nahme das Foto für die voreingestellte
Dauer auf dem Monitor angezeigt,
sodass eine Kontrolle möglich ist.
Unter dem Bild wird der Ordner, in dem
das Bild gespeichert wurde, sowie der
Namedes Bildes angezeigt. Zusätzlich
finden Sie dort die Aufnahmedaten und
die Qualitätseinstellungen. Oben rechts
wird die Bildnummer der Aufnahme-
session angezeigt.
Bildinformationen
Sie können weitere Bildinformationen
abrufen, wenn Sie die untere Pfeiltaste
des Multifunktionswählers drücken
bIlDer schIessen
oder am vorderen Einstellrad drehen.
Rechts wird dann das Histogramm
angezeigt. Unten sehen Sie die rele-
vantesten Aufnahmedaten in einer
Übersicht.
Mit dem Histogramm wird die Vertei-
lung der Tonwerte geprüft. Es kann
zur Beurteilung einer Fehlbelichtung
verwendet werden. Rechts und links
sollten keine größeren leeren Bereiche
zu sehen sein, wenn das Foto korrekt
belichtet wurde. Links werden die Häu-
figkeiten der dunklen Tonwerte ange-
zeigt - rechts die der hellen. Je höher
31
 Pinguin. Prüfen Sie nach der
Aufnahme, ob das Foto korrekt
belichtet wurde
(640 ISO, 1/180 Sek., 116 mm, f
4.2, Foto: M. Gradias).
32
SchlossSanssouci.Bei
optimal belichteten Fotos sind
weder in den Schattenberei-
chen noch in den Lichtern Lü-
DIe ersten schrItte
der „Tonwertberg“ ist, umso öfter kom-
men diese Tonwerte vor.
Welche zusätzlichen Informationen
angezeigt werden sollen, wird mit der
Funktion Infos bei Wiedergabe auf
der Wiedergabe-Registerkarte festge-
legt. Alle mit einem Haken versehe-
nen I nformationen zeigt die Kamera
danach an.
Das Histogramm
Mit dem RGB-Histogramm wird die
Verteilung der Tonwerte geprüft. Es
kann zur Beurteilung einer Fehlbelich-
tung verwendet werden. Rechts und
links sollten keine größeren leeren
Bereiche zu sehen sein, wenn das Foto
korrekt belichtet wurde. Links werden
cken im Histo gramm. Nutzen
Sie das Histogramm, um Fehl-
belichtungen zu vermeiden (200
ISO, 1/320 Sek.,31 mm, f 11,Foto:
M. Gradias).
Die Metadaten erstrecken sich auf drei
Menüseiten. Hier werden die wich-
tigsten Infos zum aktuellen Bild ange-
zeigt.
die Häufigkeiten der dunklen Tonwer-
te angezeigt - rechts die der hellen.
Je höher der „Tonwertberg“ ist, umso
mehr Vorkommnisse gibt es von diesem
Tonwert. Die grafische Darstellung der
Tonwerte wird zusätzlich für jeden der
drei Farbkanäle Rot, Grün und Blau ge-
trennt angezeigt.
Lichter anzeigen
Um zu überprüfen, ob eine Überbe-
lichtung des Bilds vorliegt, ist die
Lichter-Option nützlich. Hier werden
alle potenziell überbelichteten Stellen
mit einer schwarzen, blinkenden Mar-
kierung hervorgehoben. Die Beurtei-
lung der Lichterbereiche ist wichtig, da
hier keine nachträglichen Korrekturen
per Bildbearbeitung möglich sind. Zu
dunkel geratene Bilder lassen sich mit
einem Bildbearbeitungsprogramm oft
noch retten. Ausgefressene Lichter-
bereiche dagegen nicht.
InDexanzeIge 33
Indexanzeige
Um eine Übersicht über die aufgenom-
menen Fotos zu erhalten, können Sie
sich mehrere Bilder gleichzeitig anse-
hen. Drücken Sie dazu die Indextaste.
Sie können entweder vier, neun oder
72 Fotos gleichzeitig anzeigen. Außer-
dem ist eine Kalenderansicht verfügbar.
Drücken Sie dazu die Indextaste mehr-
fach.
 Abendstimmung. Objektive miteiner kurzenBrennweite können Sieprimanutzen,um„Weite“
einzufangen. Das mitgelieferte Kitobjektiv besitzt eine kürzeste Brennweite von 18 mm - diese Brenn-
weite ist für Landschaftsaufnahmen gut geeignet (200 ISO, 1/250 Sek., 18 mm, f 11, Foto: M. Gradias).
34 DIe ersten schrItte
Reichstag,Berlin.Versu-
chen Sie bei Gebäudeaufnah-
men mit einem Weitwinkel-
objektiv, einen Vordergrund
ins Bild einzubeziehen, um das
Foto spannender zu machen.
Ohne die Hecken im Vorder-
grund würde der Reichstag als
ein schmaler, breiter Streifen
abgebildet (200 ISO, 1/250 Sek.,
14 mm, f 7.1, Foto: M. Gra-
dias).
Das Scrollen in den Bildern erledigen
Sie anschließend mit der oberen und
unteren Pfeiltaste des Multifunktions-
wählers. Wurden viele Bilder aufge-
nommen, fällt so das Navigieren leicht.
Rechts unten wird bei jedem Indexbild
die Bildnummer eingeblendet. Das
aktuell markierte Bild wird mit einem
Rahmen hervorgehoben.
Darstellungen
ver größern
Um das aufgenommene Foto genau
beurteilen zu können, bietet die D90
die Möglichkeit einer Ausschnittsver-
größerung an.
Je nachdem, in welcher Bildgröße Sie
das Foto aufgenommen haben, kann
das Bild 13- oder 27-fach vergrößert
angezeigt werden. Bei der mittleren
Bildgröße ist maximal eine 20-fache
Vergrößerung möglich.
Natürlich ist die exakte Beurteilung erst
am PC möglich - aber der Einsatz der
extremen Vergrößerung kann
Ihnen helfen, Details des Fotos zu
analysieren. Der ausgezeichnete Mo-
nitor der D90 hilft auch im Freien
durch seine Größe und den möglichen
Betrachtungswinkel - bei anderen
digitalen Nikon-Modellen ist dies
schwieriger.
1 Drücken Sie die Taste mit dem Lu-
pensymbol links neben dem Monitor so
oft, bis die gewünschte Ausschnitts-
vergrößerung zu sehen ist.
2 Mit den Pfeiltasten kann auch in
dieser Darstellung der Bildausschnitt
verschoben werden. Um die Ansichts-
größe wieder zu reduzieren, drücken
Sie einfach mehrfach auf die Taste mit
dem Symbol der Verkleinerungslupe.
InDexanzeIge
3 Um die Vergrößerungsansicht wie-
der zu beenden, drücken Sie einfach die
OK-Taste.
Bilder löschen
Bilder, die misslungen sind oder Ihnen
nicht gefallen, löschen Sie ganz ein-
fach durch Drücken der Taste mit dem
Mülleimersymbol, die Sie links neben
dem Sucher finden.
Erst nach dem Bestätigen einer
Sicherheitsabfrage wird das Bild, das
aktuell im Monitor angezeigt wird,
gelöscht.
35
Bildwechsel
Zum Wechseln der
Fotos können Sie auch
das hintere Einstellrad
verwenden. Dies ist be-
sonders bei Vergröße-
rungen nützlich, da ja
hier die Pfeiltasten zum
Bestimmen des Bild-
ausschnitts verwendet
werden.
SchneeflockenaufAuto-
lack. VersuchenSiesichruhig
auch einmal an etwas unge-
wöhnlichen Motiven - wie
diesen Schneeflocken, die mit
einem Makroobjektiv aufge-
nommen wurden (200 ISO,
1/60 Sek., 105 mm Makro,
f 8, int. Blitz, Foto: M. Gra-
dias).
200 ISO, 1/320 Sek., 30 mm, f 11, Foto: M. Gradias
2 Die Belichtungs-
automatiken
Wenn Sie sich um möglichst wenig kümmern
und schnell ordentliche Fotos schießen wol-
len, verwenden Sie einfach die verschiedenen
Automatikeinstellungen, die die D90 anbietet. Sie
haben dabei diverse Eingriffsmöglichkei-
ten. In vielen Fällen werden Sie damit gute
Ergebnisse erzielen.
38 belIchtungsautoMatIken
verzichten - auch dies ist ein deutli-
Automatiken
cher Unterschied zu den „größeren“
Wiedie Vorgängermodelle stellt auch
die D90 wieder verschiedene Aufnah-
meprogramme bereit. So stehen
Ihnen - zusätzlich zur Vollautomatik
- für sieben unterschiedliche Aufnah-
mesi tua tionen optimal auf das jewei-
lige Thema abgestimmte Einstellungen
zur Verfügung, um schnell zum Ziel zu
kommen.
Sie brauchen sich um fast nichts -
außer um die Bildkomposition
- zu kümmern. So können
Sie mit dem Hauptwahl-
rad zwischen Porträt-,
Landschaft-,
Nahaufnahme-,
Kinder-, Sport-
sowie Nacht-
por trät-
Modus
wählen.
Werüber
den Einstei-
gerstatus
hinausge-
wachsen ist,
wird diese
Aufnahmeauto-
matiken meist nicht mehr nutzen,
um selbst besser in die Einstellungen
eingreifen zu können.
Die Nikon D90 bietet neben der Pro-
grammautomatik eine Zeit- und eine
Blendenautomatik an. Außerdem
lassen sich die Einstellungen manuell
vornehmen, was für Spezialaufgaben
nützlich ist.
Wenn Sie allerdings beispielsweise
ein älteres AI-S-Objektiv verwenden,
müssen Sie auf die Belichtungsauto-
matiken ebenso wie auf den Autofokus
Nikon-Modellen.
Vollautomatik
Wenn Sie beispielsweise bei Schnapp-
schüssen schnell aufnahmebereit sein
wollen, bietet sich die Vollautoma-
tik an, die in vielen Fällen zu einer
optimalen Belichtung führt. Hierbei
ermittelt die D90 unter anderem die
passende Belichtungszeit und Blende
selbstständig.
Außerdem wird die geeignete ISO-Ein-
stellung automatisch eingestellt. Falls
zu wenig Licht vorhanden ist, schaltet
die D90 den integrierten Blitz zu. Zur
Messung der Schärfe werden alle elf
Messfelder aktiviert und dann das zur
Scharfstellung geeignete Messfeld
selbstständig ermittelt.
Das Objekt, das der Kamera am nächs-
ten ist, wird dann automatisch scharf
abgebildet. Zudem wird der Einzelbild-
modus eingestellt.
Die automatisch vorgenommenen Ein-
stellungen lassen sich im Display oder
auch in den Aufnahmeinformationen
begutachten, die Sie mit der info-Taste
aufrufen. Im folgenden Bild sehen Sie
die Symbole der Vollautomatik abge-
bildet.
Einschränkungen
Wenn Sie die Vollautomatik aktiviert
haben, sind verschiedene Tasten und
Funktionen gesperrt, damit sie nicht
versehentlich geändert werden. So
vollautoMatIk
bleibt beispielsweise
das aktive D-Lighting
aktiviert. Im Aufnahme-
Menü kann zum Beispiel
die Bildoptimierung
nicht verändert werden.
Bei den Individualfunk-
tionen sind unter an-
derem die auf den Blitz
bezogenen Funktionen
nicht aktivierbar.
Anders ist es beim ISO-
Wert. Dieser wird zwar
durch die ISO-Automatik eingestellt -
Sie können aber den ISO-Wert mit der
ISO-Taste dennoch auf den gewünsch-
ten Wert einstellen.
39
Matrixmessung. Bei „gän-
gigen“ Motiven können Sie der
Matrixmessung voll vertrauen
(200 ISO, 1/200 Sek., 70 mm,
f 7.1,Fotos: M. Gradias).
 Sonnenuntergang. Solche Sonnenuntergänge sind anspruchsvolle Motive für die Belichtungsmessung. Gegebenenfalls müssen Sie die
Bilder etwas unterbelichten.IndiesemFallkamdieMatrixmessungaberprima mitderBelichtungklar(200ISO, 1/180 Sek.,50 mm,f7.1).
40 belIchtungsautoMatIken
stellt werden sollen. Ein Blick in den
Aufnahme
programme
Der erste Modus der Aufnahmepro-
gramme entspricht der Vollautomatik.
Hier wird allerdings der Blitz deakti-
viert, was beispielsweise nützlich ist,
wenn das Blitzen untersagt ist.
Auch hier sind einige Funktionen deak-
tiviert, wie zum Beispiel der automati-
sche Weißabgleich. Auch das Drücken
der Belichtungskorrektur bewirkt in
diesem Modus nichts.
MatthiasMencke,„The
Keltics“. Im Porträt-Modus
wird der Hintergrund frei ge-
stellt (1000 ISO, 1/60 Sek.,
105 mm,f 2.8. Foto: M. Gra-
dias).
Der Porträt
Modus
Der Porträt-Modus
wird mit einem Kopf
symbolisiert. Bei
diesem Modus wählt
die D90 eine Blende/
Ver schlusszeit-
Kombination, bei
der ein unscharfer
Hintergrund ent-
steht.
Dies erreichen Sie,
indem Sie die Blen-
de mögl ichst weit
öffnen. So eignet
sich dieser Modus
beispielsweise gut,
wenn Objekte vom
Hintergrund frei ge-
Monitor zeigt, dass die Einstellungen
mit der Vollautomatik identisch sind. Für
den Autofokus ist auch hier die S-Option
aktiviert, sodass ein Auslösen nur möglich
ist, wenn das Objekt kor-
rekt scharf gestellt wurde.
Im Menü sind ebenfalls unterschiedli-
che Optionen nicht aktivierbar, um ein
versehentliches Verstellen zu ver-
meiden.
Der LandschaftModus
Wenn Sie begeisterter Landschafts-
fotograf sind, könnte der Landschaft-
Modus für Sie die richtige Wahlsein.
Bei diesem Modus werden nämlich
die Kontraste und Farben automatisch
verstärkt - außerdem wird das Foto
geschärft. So entstehen brillante Er-
gebnisse.
Bei der Landschaftsfotografie kommt
es vor allem auf einen mögl ichst gro-
ßen Schärfebereich an. Daher wird der
Blendenwert möglichst hoch einge-
stellt. Kurze Belichtungszeiten spielen
bei Landschaftsaufnahmen dagegen
eine untergeordnete Rolle, da sich
meist nichts bewegt.
Die automatische Blitzzuschaltung
wird ebenso wie das Autofokus-Hilfs-
licht deaktiviert. Falls Sie dennoch blit-
zen wollen, müssen Sie einen anderen
Modus wählen.
aufnahMe prograMMe
ein Teleobjektiv verwendet werden.
Alternativ dazu können Sie auch sehr
nah an das zu fotografierende Objekt
herangehen oder ein Makroobjektiv
einsetzen.
Der NahaufnahmeModus
Wenn Sie gerne Blumen, Insekten oder
andere kleine Objekte fotografieren, ist Bei diesem Modus wird bei schlechten
der Nahaufnahme-Modus das Richtige Lichtverhältnissen der integrierte Blitz
für Sie. automatisch zugeschaltet. Außerdem
Um möglichst nah an das zu fotogra- wird das mittlere Autofokus-Messfeld
fierende Motiv her anzukommen, sollte aktiviert.
41
LandschaftmitTeich.
Der Landschaft-Modus ist so
ausgerichtet, dass der scharf
abgebildete Bereich im Foto
möglichst groß ist - dazu wird
eine kleine Blendenöffnung
eingestellt (200 ISO, 1/250 Sek.,
10 mm,f 11,Foto: M. Gradias).
42
Nahaufnahmen. Wenn Sie
sich dem interessanten Genre
der Makrofotografie näher
widmen wollen, lohnt sich die
Anschaffung eines Makro-
objektivs, das Ihnen mehr
belIchtungsautoMatIken
Bei Sportaufnahmen sind außerdem
ein Teleobjektiv und ein wenig Geduld
nötig. Sie müssen auf interessante
Situationen warten können. Sofort das
perfekte Foto zu schießen, ist kaum
möglich. Auch spielende Kinder oder
Tiere lassen sich mit diesem Modus gut
Der SportModus ablichten.
Wenn bei sich bewegenden Motiven
schnelle Bewegungen festgehalten Der Modus Nachtporträt
werden sollen, bietet sich der Sport-
Möglichkeiten bietet, weil Sie
das fotografierte Motiv sehr
groß auf den Sensor bannen
können (100 ISO, 1/320 Sek.,
180 mm Makro, f 9, Foto:
M. Gradias).
Modus an.
Hier wird die Priorität darauf gelegt, dass
möglichst kurze Belichtungszeiten
entstehen. Das integrierte Blitzlicht
und das Hilfslicht werden in diesem
Modus deaktiviert.
Bei Sportaufnahmen ist es völlig nor-
mal, dass sehr viele Fotos geschossen
werden und Sie sich dann nach dem
Übertragen auf den PC die gelungens-
ten heraussuchen.Gegebe nenf alls
kann auch der passende Bildausschnitt
nachträglich mithilfe eines Bildbear-
beitungsprogramms eingestellt werden
- bei den 12,3 Megapixeln der D90 ist
ja genug Reserve enthalten, wenn Bild-
partien abgeschnitten werden. Gerade
bei Sportaufnahmen ist es ziemlich
schwierig, den perfekten Ausschnitt
sofort zu erreichen, da die Kamera
ständig nachgeführt werden muss.
Beim Nachtporträt-Modus wird der
integrierte Blitz aktiviert. Durch die
zusätzliche Langzeitbelichtung wird
ein natürlich wirkender Hintergrund
erzielt. Der Blitz wird auf Langzeit-
synchronisation eingestellt. Daher ist
es empfehlenswert, mit einem Stativ
zu arbeiten. Vor eventuellen Unter-
oder Überbelichtungen warnen Sie
die Anzeigen HI und Lo in Sucher und
Monitor.
Belichtungs
programme
belIchtungs prograMMe 43
Die vier Programme oberhalb des Voll-
automatik-Modus werden als Belich-
tungsprogramme bezeichnet - der Pfeil
Wenn Sie den „Einsteigerstatus“ kennzeichnet sie nachfolgend.
überschritten haben, werden die In diesen Modi sollten Sie hin und
sogenannten Belichtungsprogramme wieder einen Blick auf den Monitor
für Sie besser geeignet sein, als die werfen, um die aktuellen Einstellungen
zuvor beschriebenen Aufnahmepro- zu überprüfen. Hier werden Verände-
gramme. rungen wie beispielsweise Programm-
shifting oder Belichtungskorr ekturen
angezeigt.
Standard-Formations-
tanzen. Bei Sportaufnahmen
kommt es auf eine möglichst
kurze Belichtungszeit an.
Verwenden Sie außerdem ein
Teleobjektiv, um nah genug an das
Motiv heranzukommen (800 ISO,
1/250 Sek., 110 mm, f 5, Foto: M.
Gradias).
44 belIchtungsautoMatIken
Programmautomatik
Die Programmautomatik, die mit einem
P gekennzeichnet ist, ist zum Beispiel
für schnelle Schnappschüsse gut ge-
eignet. Sie führt in vielen Fällen zu ei-
ner optimalen Belichtung. Hier ermit-
telt die D90 selbstständig die passende
Belichtungszeit und Blende.
Shiften beenden
Programmverschiebung Siehaben verschiedene Möglichkeiten,
um die Programmverschiebung wieder
 Oldtimer. DieProgramm-
automatik ist für schnelle
Schnappschüsse und die
meisten gängigen Aufnahme-
situationen gut geeignet. Die
D90 ermittelt zuverlässig die
passende Belichtung (200 ISO,
1/640 Sek., 330 mm, f 8, Foto:
M. Gradias).
Die vorgeschlagene Blende/Verschluss-
zeit-Kombination kann jeder zeit durch
das sogenannte Shiften (Programmver-
schiebung) verändert werden.
1 Drehen Sie das hintere Einstellrad,
um eine andere Kombination zu wäh-
len.
2 Beobachten Sie im Sucher, wann
die gewünschte Kombination angezeigt
wird. Ein *-Symbol über dem „P“ sym-
bolisiert im Display die Programmver-
schiebung.
zu deaktivieren.
1 Drehen Sie beispiels weise das Ein-
stellrad, bis das Sternchen über dem P-
Symbol im Monitor wieder ver-
schwin det.
2 Wird eine andere Belichtungs-
steuerung gewählt oder die Kamera
aus- und wieder angeschaltet, wird die
Programmverschiebung ebenfalls deak-
tiviert.
3 In der Praxis hat sich die Variante
bewährt, die Kamera kurz aus- und
wieder einzuschalten - das geht am
schnellsten.
Blendeneinstellungen
Verwenden Sie zum Beispiel aktuelle
G-AF-Nikkore, können Sie die Blende
nicht mehr am Objektiv einstellen. Die
Einstellung erfolgt - beispiels weise
beim manuellen Belichtungsmodus -
über das Einstellrad. Den eingestellten
Wert können Sie in Monitor oder
Sucher kontrollieren.
Ist bei den Objektiven noch ein Blen-
denring vorhanden, muss beim Einsatz
der Programmautomatik die kleinste
korrektur MöglIchkeIten 45
Blende (größter Blendenwert) ein-
Korrektur
gestellt werden - andernfalls wird
der Auslöser gesperrt und im Sucher
erscheint die Fehlermeldung fEE. Im
Monitor wird dann eine entsprechende
Warnmeldung angezeigt. Die meisten
derartigen Objektive stellen eine Ar-
retierung zur Verfügung, sodass die
Blende beim Arbeiten nicht versehent-
lich auf einen niedrigeren Blendenwert
zurück gedreht werden kann.
möglichkeiten
Die von der D90 vorgeschlagene Be-
lichtung müssen Sie nicht zwingend
übernehmen. Es gibt verschiedene Si-
tuationen, die eine andere Belichtung
erfordern - ein Sonnenuntergang ist
ein Beispiel.
Hier ist oft eine leichte Unterbelich-
tung hilfreich. Sie müssen nicht unbe-
dingt zu einer anderen Belichtungs-
automatik greifen, um diesem Problem
zu entgegnen.
1 Drücken Sie die Korrekturtaste, die
Sie rechts unter dem Hauptschalter
finden.
Heupferd. Wollen Sie
- zum Beispiel bei Makroauf-
nahmen zum Erzielen einer
bestimmten Schärfentiefe
- eine bestimmte Blendenein-
stellung verwenden, können
Sie einfach die Programmver-
schiebung einsetzen (200 ISO,
1/2000 Sek., 180 mm Makro,
f 3.8, Foto: M. Gradias).
46 belIchtungsautoMatIken
Wird eine Belichtungskorrektur ver-
wendet, blinkt zur Orientierung im
Sucher die 0 in der Mitte der Belich-
tungsskala. Der Wert der Belichtungs-
korrektur wird in der Belichtungsskala
angezeigt.
Schrittweite
2 Drehen Sie dann das Einstellrad
nach rechts, wenn das Bild unterbe-
lichtet werden soll. Dies wird durch
negative Werte symbolisiert.
3 Durch eine Linksdrehung erzielen
Sie eine Überbelichtung, die mit einem
Pluszeichen vor dem Wert gekenn-
zeichnet wird. Die Aufnahmen können
um maximal fünf Blendenstufen unter-
oder überbelichtet werden - eine sehr
große Spanne.
Sonnenuntergang.Beim
Fotografieren von Sonnen-
untergängen ist oftmals eine
Unterbelichtung notwendig
(200 ISO, 1/640 Sek.,210 mm,
f 13, Foto: M. Gradias).
Standardmäßig sind 1/3-Korrektur-
stufen vorgegeben. Mit der Individual-
funktion b1 können Sie alternativ auch
halbe Stufen einstellen, wie es bei
älteren Kameras üblich ist. Es ist Ge-
schmackssache, welche Variante Ihnen
mehr zusagt.
Belichtungsreihen
Eine andere Möglichkeit, die Belich-
tung zu variieren, haben Sie mit der
Belichtungsreihe - auch Bracketing
genannt. Hier werden mehrere Bilder
mit unterschiedlicher Belichtung auf-
genommen. Bei jedem Drücken des
Auslösers wird dann ein Bild mit einer
leicht veränderten Belichtung aufge-
nommen. Sie müssen also mehrfach
auslösen, um die Belichtungsreihe zu
komplettieren.
Belichtungsreihen eignen sich gut,
wenn Sie entweder keine Zeit haben,
die Belichtung zu kontrollieren, oder
korrektur MöglIchkeIten 47
wenn die Beurteilung der Belichtungs-
situation schwerfällt.
Mit der Individualfunktion e4 wird
festgelegt, worauf sich die Korrektur
beziehen soll - standardmäßig ist hier
die Option Belichtung & Blitz aktiviert.
Diese Standardvorgabe sollten Sie bei-
behalten, um auch beim Blitzen Kor-
rekturwerte zu nutzen.
1 Um die Einstellungen für die Be-
lichtungsreihe vorzunehmen, drücken
Sie die BKT-Taste links neben dem
Objektivbajonett. Drehen Sie dann zum
Anpassen der Werte an den beiden
Einstellrädern.
2 Mit dem vorderen Einstellrad stel-
len Sie ein, wie groß die Belichtungs-
änderungen sein sollen. 0,3 bis zwei
Blendenstufen stehen dabei in Drittel-
schritten zur Auswahl.
3 Das hintere Einstellrad wird zum
Einstellen der Anzahl der Aufnahmen
verwendet. Haben Sie einen anderen
Wert als 0 eingestellt, wird das BKT-
Symbol im Display angezeigt.
Außerdem blinkt im Display sowie im
Sucher das Plus/Minus-Symbol, sodass die
Belichtungsreihe sofort erkennbar ist. Die
Korrekturstufe sehen Sie in der
Belichtungsskala.
4 Um die Belichtungsreihe wieder zu
deaktivieren, verwenden Sie einfach den
Wert 0 für die Aufnahmeanzahl. Der
Wert der Korrekturstufe spielt
dabei keine Rolle. Er bleibt für den
nächsten Einsatz erhalten.
Bilderanzahl
Zum Festlegen des Umfangs der Be-
lichtungsreihe haben Sie verschiedene
Optionen. Drehen Sie das hintere
Einstellrad nach rechts, um 3 Bilder
einzustellen.
Wird das Einstellrad von der Nullstel-
lung ausgehend nach links gedreht,
erhalten Sie die Option 2 Bilder nur
unter- oder überzubelichten. Stellen
48 belIchtungsautoMatIken
Sie beispielsweise die
Option -2F ein, werden
zusätzlich zum normal
belichteten Bild noch
zwei unterbelichtete
Varianten aufgenom-
men. Bei der Einstellung
+2F werden neben
der Normalbelichtung
Lichterspiel.Essind
verschiedene Belichtungs-
versuche erforderlich, bis
die Beleuchtung optimal zur
Geltung kommt (800 ISO,
1/60 Sek., 18 mm,f 4,Foto:
M. Gradias).
zusätzlich noch zwei
überbel ich tete Fotos
aufgenommen.
Diese Variante ist in den
Situationen sehr nütz-
lich, in denen Sie zwar
wissen, dass eine Unter-
oder Überbelichtung nö-
tig ist, aber die genaue
Stärke nicht einschätzen
können. Nacht- oder
Dämmerungsaufnahmen
sind ein solches Beispiel.
Die D90 versucht, ein
„normal helles“ Bild zu
erstellen - was natürlich
nicht erwünscht ist. Die Dunkelheit soll
ja erhalten bleiben.
Gegenlichtaufnahmen sind ein ge-
genteiliges Beispiel. Hier ermittelt die
Kamera „viel zu helle Werte“ und ver-
sucht, mit einer entsprechend kurzen
Belichtungszeit gegenzusteuern. Des-
halb ist oft eine leichte Aufhellung per
Belichtungskorrektur nötig.
Nachdem Sie die Einstellungen vorge-
nommen haben, wird die Korrektur im
Display angezeigt.
Das BKT-Symbol wird zur Verdeut-
lichung im Display und im Sucher
eingeblendet. Das Symbol unter der
Bezeichnung kennzeichnet die einge-
stellte Bildvariante - wie nachfolgend
zum Beispiel die 2-Bilder-Option.
BelichtungsMesswert
speicher
Bei der mittenbetonten Belichtungs-
messung wird die Belichtung im Zent-
rum des Bilds ermittelt.
Befindet sich das Motiv nicht in der
Bildmitte könnte es daher zu Fehl-
belichtungen kommen. Um dies zu
vermeiden, kann die Belichtung mit
der AE-L/AF-L-Taste gespeichert wer-
den.
1 Um den Belichtungswert zu spei-
chern, visieren Sie das Motiv an, das
korrekt belichtet werden soll.
2 Drücken Sie dann die AE-L/AF-L-
Taste und schwenken Sie die Kamera
auf den gewünschten Bildausschnitt,
während Sie die AE-L/AF-L-Taste ge-
drückt halten.
3 Lösen Sie erst dann aus. Da damit
standardmäßig neben den Belichtungs-
einstellungen auch die Scharfstellung
gespeichert wird, darf sich das zu
fotografierende Objekt natürlich nicht
bewegt haben.
korrektur MöglIchkeIten 49
Bei der Programmautomatik werden nach dem Tastendruck gespeichert, bis
mit dieser Option Verschlusszeit und die Taste erneut gedrückt oder der Be-
Blende gespeichert. Bei der Blenden- lichtungsmesser ausgeschaltet wird.
automatik dagegen nur die Belich-
tungszeit - bei der Zeitautomatik nur
die Blende.
Belichtungsspeicher
Die Individualfunktionen bieten eine
weitere Option der Belichtungsspei-
cherung.
1 Rufen Sie die Individualfunktion c1,
Belichtungsspeicher, auf. Hier finden 4 Die Option Autofokus aktivieren
Sie die Option AE-L/AF-L-Taste & Aus- können Sie verwenden, um mit der
löser. Ist diese Option eingestellt, wird AE-L/AF-L-Taste den Autofokus zu ak-
die Belichtung auch dann gespeichert, tivieren. Der Auslöser kann dann nicht
wenn Sie den Auslöser halb durchdrü- zum Aktivieren des Autofokus einge-
cken. So sparen Sie sich den Umweg setzt werden.
über die AE-L/AF-L-Taste.
5 Die letzte Option benötigen Sie,
wenn Sie mit der AE-L/AF-L-Taste den
Blitzbelichtungswert speichern wollen.
Blitzbelichtungs korrektur
Wenn Sie in den Belichtungsprogram-
men den Blitz verwenden, kann eine
Korrektur der Blitzleistung eingestellt
werden.
2 Mit der Individualfunktion f4 lassen 1 Drücken Sie die folgende Taste auf
sich die Funktionen der AE-L/AF-L- der linken Kameraseite. Der Blitz wird
Taste anpassen. Standardmäßig werden dann aufgeklappt.
beim Drücken der AE-L/AF-L-Taste Ent-
fernung und Belichtung gespeichert.
3 Alternativ kann die Taste so belegt
werden, dass nur die Entfernung oder
nur die Belichtung gespeichert wird.
Außerdem bleibt bei der Option Belich-
tung speichern ein/aus die Belichtung
50
KleinerWasserfall.Durch
verschiedene Belichtungszei-
ten werden unterschiedliche
Bildwirkungen erzielt. Beim
oberen Bild scheint das Was-
belIchtungsautoMatIken
2 HaltenSiedie Taste gedrücktund Blendenautomatik
drehen Sie das vordere Einstellrad. Die Blendenautomatik ist immer dann
hilfreich, wenn eine bestimmte Belich-
ser „eingefroren“ zu sein - so
kann das menschliche Auge
die Situation gar nicht wahr-
nehmen. Eine „Ge staltung“
des Fotos ist hier nicht mög-
lich. Machen Sie diverse Auf-
nahmen und suchen Sie später
das geeignete Ergebnis he-
raus. (100 ISO, 105 mm;oben:
1/2000 Sek., f 2.8; unten:
1/20 Sek., f 29; Fotos: M. Gra-
dias).
3 Die Blitzleistung lässt sich dabei
in Drittelstufen von -3 LW bis +1 LW
variieren. Dies können Sie nutzen, um
zum Beispiel den Hintergrund mehr
oder weniger stark zu betonen.
Um die Reflexe, die beim Blitzen
zwangsläufig entstehen, zu vermin-
dern, kann die Blitzleistung gedrosselt
werden.
tungszeit verwendet werden soll. Dies
ist beispielsweise bei der Sport- oder
Tierfotografie wichtig, wenn Sie Bewe-
gungsunschärfen verhindern wollen.
Bei der Blendenautomatik geben Sie
die gewünschte Verschlusszeit vor -
die D90 ermittelt die dazu passende
Blendenöffnung selbstständig. Die
Blendenautomatik wird mit einem S
gekennzeichnet. Wenneine vollständig
geöffnete Blende nicht ausreicht, um
bei der vorgegebenen Verschlusszeit
eine korrekte Belichtung zu erreichen,
wird Lo eingeblendet.
Der Grad der Unterbelichtung wird in der
Belichtungsskala angezeigt. Droht eine
Überbelichtung, wird dagegen HI
eingeblendet. Diesen Fall werden Sie bei
der Blendenautomatik aber im Nor-
malfall kaum erleben.
Wird Lo angezeigt, verwenden Sie eine
längere Belichtungszeit oder erhöhen Sie
den ISO-Wert. Bei HI muss die
Belichtungszeit dagegen verkürzt wer-
den.
Blendenautomatik
anwenden
Wurde die Blendenauto matik mit dem
Hauptwahlrad ausgewählt, wird die
gewünschte Belichtungszeit mit dem
hinteren Einstellrad eingestellt. Sie
können einen Wertzwischen 30 Se-
kunden und 1/4000 Sekunde einstellen.
Die extr em kurze Belichtungszeit ist
bei spielsweise sinnvoll, umWasser
„einzufrieren“ - wie bei der oberen Ab-
bildung auf der vorherigen Seite.
Natürlich muss dabei viel Licht vor-
handen sein oder ein höherer ISO-Wert
eingestellt werden. Im Gegensatz
dazu lässt sich Wasser schön fließend
darstellen, wenn Sie längere Belich-
tungszeiten - etwa 1/30 Sekunde - vor-
geben.
Dabei muss man die Verwacklungsge-
fahr beachten. Verwenden Sie gegebe-
nenfalls ein Stativ.
zeItautoMatIk
Zeitautomatik
Bei engagierten Fotografen kommt in
vielen Fällen die Zeitautomatik zum
Einsatz, bei der die gewünschte Blende
eingestellt wird. Die D90 stellt die dazu
passende Belichtungszeit automatisch
ein. Diese Belichtungsautomatik ist
bei der kreativen Fotografie wichtig,
da Sie die Schärfentiefe genau steuern
können.
Die Zeitautomatik wird mit einem A
gekennzeichnet. WennSie mit der
längstmöglichen Belichtungszeit kein
korrekt belichtetes Foto erreichen,
zeigt die Kamera Lo an . Öffnen Sie
dann die Blende oder erhöhen Sie den
ISO-Wert. Alternativ kann ein Blitzge-
rät verwendet werden, um ausreichend
51
Abstufungen
Durch die standard-
mäßig vorgegebene
1/3-Abstufung ist eine
sehr nuancierte Angabe
der Belichtungszeit
möglich - das ist sehr
praktisch.
Herbst-Mosaikjungfer.
Die flinken Libellen im Flug zu
erwischen, erfordert schon ein
wenig Glück und Übung. Dank
des schnellen Autofokus-
Messsystems könnensolche
Aufnahmen gelingen (200 ISO,
1/400 Sek., 440 mm, f11, Foto:
M. Gradias).
52 belIchtungsautoMatIken
Licht zur Verfügung zu haben. Bei der niedrigen Blendenwert einstellen (offe-
Anzeige HI droht eine Über belichtung. ne Blende).
In diesem Fall muss die Blende weiter
 Möwe. WollenSieselbst
die Verschlusszeit bestimmen,
verwenden Sie die Blenden-
automatik - Tieraufnahmen
sind ein solches Beispiel
(200 ISO, 1/400 Sek., 210 mm, f
5.6, Foto: M. Gradias).
geschlossen werden (höherer Blenden-
wert). Alternativ dazu können Sie auch
einen Neutralgraufilter vor das Objek-
tiv schrauben, der im Handel erhältlich
ist - dieser Fall wird aber eher selten
eintreten.
Anwendung
Nach der Auswahl der Zeitautomatik
mit dem Hauptwahlrad wird die ge-
wünschte Blende mit dem vorderen
Einstellrad eingestellt.
1 Um einen größeren Blendenwert zu
erhalten, muss das vordere Einstellrad
nach rechts gedreht werden - um den
Blendenwert zu reduzieren, muss es
nach links gedreht werden.
2 Um Motive vom Hintergrund frei
zu stellen, sollten Sie einen möglichst
3 In Abhängigkeit von der verwende-
ten Brennweite und dem Abstand zum
Objekt ändert sich der scharf abgebil-
dete Bereich deutlich.
4 Während beim Einsatz eines Weit-
winkelobjektivs ein großer Schärfen-
tiefebereich entsteht, ist er bei einem
Teleobjektiv sehr gering.
Einstellräder
Die Zuordnung des vorderen und
hinteren Einstellrads kann in den In-
dividualfunktionen verändert werden.
Standardmäßig wird dabei die Blende
mit dem vorderen und die Belich-
tungszeit mit dem hinteren Einstellrad
eingestellt.
1 Rufen Sie die Individualfunktion
f5 auf. Hier gibt es übrigens auch ein
stark verschachteltes Menü, das für
Einsteiger zunächst etwas schwie-
rig zu durchschauen sein mag - das
gilt l eider für viele Menüs. Hier wäre
Bedarf für ein etwaiges Firmware-
Update.
2 Nach der Auswahl einer Funkti-
on wechseln Sie durch Drücken der
rechten Pfeiltaste des Multifunktions-
wählers eine Hier archie tiefer. Mit der
linken Pfeiltaste wird dagegen zum
nächsthöheren Menü gewechselt.
3 Rufen Sie die Option Funktions-
belegung auf.
eInstellräDer
4 Geben Sie in dem Untermenü an,
ob die Funktionen der Einstellräder
vertauscht werden sollen. Arbeiten
Sie sehr häufig mit der Zeitauto matik,
könnte dies vielleicht eine interessante
Option sein, da das Einstellen mit dem
hinteren Einstellrad etwas weniger
umständlich ist.
5 Mit der Funktion Auswahlrich-
tung können Sie einstellen, ob durch
Rechtsdrehung die Werte erhöht oder
reduziert werden sollen. Es gibt aller-
dings wenig Sinn, die Standardvorgabe
zu verändern.
53
 Tulpe. WennSiedieBlende
selbst festlegen wollen, ist die
Zeitautomatik die passende
Wahl. Dies ist beispielsweise
nötig, wenn Sie einen be-
stimmten Schärfentiefebe-
reich erzielen wollen (200 ISO,
1/1000 Sek., 105 mm Makro,
f 5.6, Foto: M. Gradias).
54
Langzeitaufnahmen
Werden Langzeitauf-
belIchtungsautoMatIken
6 Zuletzt lässt sich in diesem Menü men gebrauchen können. Wirdeine
einstellen, wie die Tastenbelegung bei andere Einstellung als bulb verwendet,
kann die Belichtungsskala im Sucher
nahmen mit der bulb-
Einstellung geschossen,
muss manbeachten,
dass der Akku aus-
reichend geladen ist.
Andernfalls bricht die
D90 die Belichtung ab,
speichert das Bild und
schaltet sich anschlie-
ßend automatisch aus.
Blütenpollen. Nutzen Sie
ein Blitzgerät, kann die manu-
elle Belichtungseinstellung
sinnvoll sein, da der Blitz ja
die notwendige Lichtmenge
steuert. So konnte hier der
maximale Blendenwert ver-
wendet werden (200 ISO,
1/250 Sek., 105 mm Makro,
f 32, Makro blitz, Foto: M. Gra-
dias).
der Wiedergabe sein soll.
Manuell
Die manuelle Einstellung von Ver-
schlusszeit und Blende werden Sie nur
für einige Spezialaufgaben benötigen.
So könnten Reproaufnahmen ein mög-
liches Einsatzgebiet sein.
Auch wenn Sie beim Einsatz eines
Blitzgeräts ganz bestimmte Einstellun-
gen verwenden wollen, kann die ma-
nuelle Option nützlich sein. Ein weite-
res Beispiel sind Langzeitaufnahmen,
wenn Sie länger als 30 Sekunden Be-
lichtungszeit benötigen.
Mit der bulb-Einstellung wird das Bild
so lange belichtet, wie der Auslöser
gedrückt gehalten wird. So lassen sich
Nachtaufnahmen für mehrere Minuten
belichten - was Sie zum Beispiel auch
beim Schießen von Feuerwerk-Aufnah-
als Orientierung für die Belichtung
herangezogen werden. Hier wird der
Grad der Unter- oder Überbelichtung
gemäß der von der D90 ermittelten
Belichtungswerte angezeigt.
Liegen die aktuellen Belichtungsein-
stellungen außerhalb der Werte, die
in der Belichtungsskala im Sucher
angezeigt werden können, blinkt die
Belichtungsskala. Zwei Blendenstufen
Unter- oder Überbelichtung lassen sich
in der Belichtungsskala dar stellen.
Langzeitbelichtungen
Bei Langzeitbelichtungen sollten Sie im
Aufnahme-Menü die Option Rausch-
red. bei Langzeitbel. überprüfen. Akti-
vieren Sie hier die Option Ein.
Damit wird das eventuell auftretende
Bildrauschen bereits in der Kamera
reduziert.
Ab einer Belichtungszeit von ungefähr
8 Sekunden wird die automatische
Rauschreduzierung aktiviert. Da durch
verlängert sich die Aufzeichnungszeit
um ca. 50-100 %. Im Display wird
dann Job nr angezeigt und der Auslöser
wird gesperrt.
belIchtungsMessung
Hohe Empfindlichkeit
Auch wenn Sie mit höherer Empfind-
lichkeit fotografieren, gibt es eine Op-
tion, um das dabei entstehende Bild-
rauschen automatisch zu reduzieren.
Durch das Berechnen in der Kamera
dauert die Bildaufzeichnung einen
Moment länger.
Rufen Sie im Aufnahme-Menü die
Funktion Rauschreduzierung bei ISO+
auf. Hier finden Sie drei Stufen zur
55
Rauschverminderung. Bei aktivierter
Rauschunterdrückung werden alle Fo-
tos optimiert, wenn die Empfindlichkeit
auf 800 ISO oder höher eingestellt
wurde.
Ist die Rauschunterdrückung ausge-
schaltet, werden Fotos, die mit einer
Empfindlichkeit von Hi 0,3 (also über
3200 ISO) oder höher aufgenommen
wurden, optimiert.
Belichtungsmessung
Die Nikon D90 bietet drei verschiedene
Messmethoden an, um die korrekte
Kombination aus Verschlusszeit und
Blende zu ermitteln. Die Einstellungen
werden über den Messsystem-Aus-
wahlschalter links unter dem Haupt-
schalter der Kamera vor genommen, der
nachfolgend markiert ist.
Die 3DColorMatrix II
Messung
Standardmäßig ist die 3D-Color-
Matrix II-Messung eingestellt. Damit
werden Sie mit G- oder D-Objektiven
in den allermeisten Fällen ausgezeich-
nete Ergebnisse erzielen. Nur bei ganz
speziellen Lichtverhältnissen werden
Sie die beiden anderen Verfahren be-
nötigen.
Die 3D-Color-Matrix II-Messung ist
eine Weiterentwicklung der Matrix-
Langzeitbelichtungen.
Bei Langzeitbelichtungen
kann die D90 das Ergebnis
gleich in der Kamera optimie-
ren - so ersparen Sie sich Ar-
beitszeit bei der nachträgli-
chen Bild bearbeitung. Die
„krisselige“ Wirkung des Feu-
erwerks entstand übrigens
durch einen kräftigen Wind an
dem Abend (200 ISO, 30 Sek.,
210 mm, f 25, Foto: M. Gra-
dias).
56 belIchtungsautoMatIken
messung frühererNikon-Modelle. Ein Mittenbetonte Messung
420-Segment-RGB-Sensor ermittelt
dabei die optimale Belichtung.
Bei der Messung werden Informationen
aus allen Bildbereichen berücksichtigt.
Das Bild wird dabei in unter schiedl iche
Felder aufgeteilt.
Präzise Messmethode
Bei der Ermittlung der geeigneten
Belichtung wird neben Helligkeit und
Kontrast sowie der Farbinformation
auch der Motivabstand mit in die Be-
rechnung einbezogen.
Diese Messmethode arbeitet sehr prä-
zise, da bei der Analyse auch auf die
Daten einer integrierten Bilddatenbank
zurückgegriffen wird. In der Datenbank
sind zahlreiche Motive aus alltäglichen
Aufnahmesituationen enthalten.
So erhalten Sie oft sogar bei Motiven,
die große helle oder dunkle Bereiche
enthalten, ausgewogene Ergebnisse.
Eine Aufnahme im Schnee oder auch
Sonnenuntergänge sind solche Bei-
spiele.
Für besondere Licht- oder Aufnahme-
situationen kann die mittenbetonte
Messung die richtige Wahlsein. Hier-
bei misst die D90 die Belichtung im
gesamten Bild - aller dings wird der
Messschwerpunkt auf einen größeren
zentralen Bereich gelegt. Sie erkennen
den Bereich am Kreis im Sucher.
Standardmäßig ist der zentrale Bereich
8 mm groß. Die Größe des Bereichs
kann mit der Individualfunk tion b3 ge-
ändert werden. 6, 8 und 10 mm stehen
dabei zur Auswahl.
Die mittenbetonte Belichtungsmessung ist
gut geeignet, wenn ein helles oder dunkles
Objekt das Bild dominiert und die
Matrixmessung nicht zu einem op-
timalen Ergebnis führt.
Spotmessung
Bei der Spotmessung erfolgt die Be-
lichtung innerhalb eines Kreises mit
3,5 mm Durchmesser, was einer Bild-
feldabdeckung von 2,5 % entspricht.
Sie erkennen diesen Modus an dem
einzelnen Punkt in der Mitte des Sym-
bols. Sehr praktisch ist dabei, dass
sich der Kreis immer im Zentrum des
aktiven Autofokus-Messfeldes befin-
det. So ist das Messfeld variabel. Wird
allerdings ein Objektiv ohne Prozessor-
steuerung an der D90 verwendet, wird
das mittlere Autofokus-Messfeld zur
Messung eingesetzt. Die Spotmessung
ist sinnvoll, wenn die Belichtung für
ein beson ders helles oder dunkles Mo-
tiv gemessen werden soll. In der Praxis
werden Sie aber vermutlich eher selten
auf diesen Modus zurückgreifen.
Feinabstimmung
Ein ganz ungewöhnliches „Schmankerl“
erhalten Sie mit der Individualfunktion
b4, mit der Sie aber sehr sorgfältig
umgehen sollten. Die Funktion war
bisher den größeren Nikon-Modellen
vorbehalten. Die Option Feinabst. der
Bel.-Messung wird benötigt, um die
feInabstIMMung
Belichtungen grundsätzlich zu verän-
dern. So ersparen Sie sich das wieder-
holte Korrigieren der Belichtungswerte.
1 Die Feinabstimmung kann für alle
drei Belichtungsmessmethoden ge-
trennt vorgenommen werden. Wenn
Sie also beispielsweise feststellen,
dass Ihre D90 bei der Matrixmessung
grundsätzlich etwas zu helle Fotos
macht, stellen Sie einfach einen nega-
tiven Korrekturwert ein.
2 Nach dem Aufruf der Funktion er-
halten Sie zunächst die Information,
dass beim Einsatz der Funktion das
Symbol der Belichtungskorrektur nicht
angezeigt wird. Daher ist beim Anwen-
den dieser Funktion ein wenig Sorgfalt
geboten.
57
Sorgfalt
Die Funktion ist nicht
ganz „ungefährlich“,
falls Sie vergessen ha-
ben, dass eine Korrektur
vorgenommen wurde.
Einen Hinweis, dass die
Funktion aktiviert ist,
erhalten Sie nur beim
Aufruf der Funktion.
Die Funktion sollte da-
her nur eingesetzt wer-
den, wenn Sie über län-
gere Zeit die Erfahrung
gesammelt haben, dass
eine Korrektur wirklich
notwendig ist.
Spotmessung. Die Spot-
messung ist eine gute Wahl,
wenn das gesamte Bild eine
andere Helligkeit als das zu
fotografierende Motiv besitzt.
So würde das große dunkle
Umfeld hier die Matrixmes-
sung irritieren und ein zu
helles Ergebnis ergeben
(1600 ISO, 1/160 Sek.,
50 mm, f 4.5, Foto: M. Gra-
dias).
58
Feinabstimmung. Im
Normalfall ist eine Feinab-
stimmung nicht erforderlich,
da die Belichtungsmessung
präzise funktioniert - auch bei
schwierigen Belichtungssi tua-
tionen wie dieser Schneeauf-
nahme (200 ISO, 1/500 Sek.,
70 mm, f 11, Foto: M. Gradias).
belIchtungsautoMatIken
5 Nach der Auswahl der Messmetho-
de wird die Korrektur im folgenden Un-
termenü mit der oberen oder unteren
Pfeiltaste des Multifunktionswählers
in 1/6-Blendenstufen eingestellt. Nach
dem Bestätigen mit der rechten Pfeil-
taste des Multifunktionswählers wird
im übergeordneten Menü der einge-
stellte Wert angezeigt.
3 Nach der Bestätigung mit Ja ge-
langen Sie zum nachfolgend gezeigten
Menü. Hier wird die Belichtungsmess-
art ausgewählt, die korrigiert werden
soll.
Eine derartige Funktion ist außeror-
dentlich praktisch - und auch selten
bei digitalen Spiegelreflexkameras.
Sie können die D90 praktisch bis ins
allerletzte Detail „personalisieren“ -
vorausgesetzt, Sie wissen, wo Sie die
4 Verwenden Sie die rechte Pfeiltaste entsprechende Funktion finden, was
des Multifunktionswählers, um in das zugegebener maßen nicht immer ganz
betreffende Untermenü zu gelangen. einfach ist.
feInabstIMMung 59
320 ISO, 1/180 Sek., 210 mm, f 5.6, int. Blitz, Foto: M. Gradias
320 ISO, 1/500 Sek., 180 mm Makro, f 11, Foto: M. Gradias
3 Die Möglichkeiten
des Autofokus
Die Nikon D90 besitzt insgesamt elf Fokus-
messfelder, die einen großen Teil des Bilds ab-
decken. Die D90 stellt zahlreiche Funktionen
zur Verfügung, um die Art der Fokussierung
einzustellen. Was die Kamera alles zu bieten
hat, erfahren Sie in diesem Kapitel.
62 autofokus
Die Technik
Die D90 bietet ein sehr leistungs-
fähiges Autofokussystem. Das Auto-
fokusmodul MultiCAM 1000 stellt zwei
Messsysteme zur Auswahl: eins mit
elf Messfeldern, wie es von den
Modellen der D2-Serie und der D200
bekannt ist, und ein Messsystem mit
einem vergrößerten Messfeld in der
Bildmitte. So wird das
Scharfstellen auf größere
Objekte deutlich ein-
facher.
Die vielen Messfelder
bieten eine Menge
Vorteile. So muss
sich das fo-
tografierte
Objekt nicht
unbedingt
im Zentrum
des Bildes
befinden.
Sich be-
wegende
Objekte
können
vom Auto-
fokus verfolgt
werden - die Kamera wechselt auto-
matisch zwischen den verschiedenen
Messfeldern. In den Individualfunk-
tionen befinden sich zusätzlich ver-
schiedene Funktionen, um die Mög-
lichkeiten des Autofokussystems voll
auszur eizen.
Die Schnelligkeit des Moduls lässt
keinerlei Wünsche offen. Viele Situ-
ationen, in denen Sie bei anderen
Kameramodellen zum manuellen Fokus
wechseln müssen, lassen sich nun
auch per Autofokus erledigen - dies
gilt beispielsweise für viele Fotos
im Makrobereich oder für Sportauf-
nahmen.
Autofokus aktivieren
Sie haben verschiedene Möglichkeiten,
automatisch oder manuell zu fokussie-
ren - je nachdem, was für ein Objektiv Sie
verwenden.
Einige Objektive bieten die Option,
trotz aktiviertem Autofokus manuell
scharf zu stellen. Das folgende Bild
zeigt einen solchen M/A-Schalter. Bei der
M-Stellung wird der Autofokus de-
aktiviert - egal, welcher Modus an der
Kamera eingestellt wurde.
Haben Objektive keinen solchen Schal-
ter, kann der Entfernungs-Einstellring
des Objektivs nur zum Fokussieren ver-
wendet werden, wenn am Kamerabody
die manuelle Fokussierung eingestellt
wurde.
Bei älteren Objektiven ohne Prozessor
müssen Sie grundsätzlich manuell
fokussieren.
Wenn Sie solche Objektive verwenden,
wird Sie das bestimmt nicht stören - als
diese Objektive aktuell waren, war die
automatische Scharfstellung schließlich
noch unbekannt.
autofokus aktIvIeren 63
Der Fokusschalter Mit der folgenden Taste wechseln Sie
zwischen zwei verschiedenen Auto-
Mit dem Fokusschalter auf der linken
Kameraseite unter der Objektiventrie-
gelung wird die Autofokus-Betriebsart
eingestellt. Bei der AF-Stellung wird der
Autofokus aktiviert.
fokus-Modi.
AF-S kennzeichnet den Einzelfokus.
Dabei fokussiert die Kamera, wenn der
Auslöser halb durchgedrückt wird.
Wasser-Schauspiel. Auch
bei schwierigen Situatio-
nen können Sie sich auf das
Autofokus-Messsystem ab-
solut verlassen - es entsteht
auch bei Serienaufnahmen,
wie hier, nur sehr wenig Aus-
schuss.Das Foto stammt aus
einer Serie von Hunderten
Bildern (400 ISO, 1/800 Sek.,
18 mm, f 3.5, Foto: M. Gra-
dias).
64
Schärfeindikator
Den Schärfeindikator
finden Sie ganz links
im Sucher. Sobald der
Punkt erscheint, ist
das Motiv im aktuellen
Fokusfeld scharf einge-
stellt.
Reflexionen. Selbst von
starken Reflexionen lässt sich
das Autofokus-Messsystem in
den allermeisten Fällen nicht
irritieren und ermittelt zu-
verlässig die korrekte Schärfe
- was bei früheren Modellen
nicht immer der Fall gewesen
ist (200 ISO, 1/640 Sek., 70 mm,
f 13, Foto: M. Gradias).
autofokus
Erscheint der Schärfe-
indikator im Sucher,
wird die gemessene
Entfernung gespeichert.
Das Auslösen ist in die-
sem Modus nur möglich,
wenn das Motiv korrekt
fokussiert wurde - an-
dernfalls ist der Auslöser
gesperrt. Der Modus
eignet sich daher gut für
das Fotografieren von
statischen Motiven.
Im AF-C-Modus wird die
Schärfe dagegen konti-
nuierlich nachgeführt,
wenn der Auslöser halb
durchgedrückt wird.
Prädikative Schärfe-
nachführung wird dies
genannt.
Dabei berechnet die
Kamera die Position
voraus, an der sich das
Objekt zum Zeitpunkt
der Belichtung befinden
könnte. Die D90 „denkt“
also mit. Dieser Modus
eignet sich bei sich
bewegenden Motiven.
Standardmäßig ist
hierbei eine Auslösepriorität ein-
gestellt, sodass ein Auslösen auch
dann möglich ist, wenn das Motiv
noch nicht scharf gestellt wurde. Mit
AF-A wird der Modus automatisch
gewählt.
Messfeldvorwahl
Um Autofokus-Messfelder auszuwäh-
len, benötigen Sie den Multifunktions-
wähler.
Um nach der Auswahl eines einzel-
nen Autofokus-Messfelds ein ver -
DIe passenDe MessfelD steue rung 65
sehentliches Verstellen zu verhindern,
muss der Sperrschalter für die Mess-
feld vorwahl auf die L-Position (für
Lock) eingestellt werden.
Diese Option sollten Sie unbedingt ver-
wenden, da es sehr leicht passiert, dass
der Multifunktionswähler bei der Auf-
nahme mit dem Daumen verstellt wird.
Die anderen Funktionen des Multifunk-
tionswählers sind von dieser Sperrung
nicht betroffen.
Die passen
de Messfeld
steue rung
So beeindruckend
die extrem vielen
Autofokus-Funktionen
auch sind: Die meisten
Fotografen werden
sich für eine Variante
entscheiden und dann
dabei bleiben. Dennoch
ist es sehr praktisch, für
alle Fälle „gewappnet“
zu sein. Letztlich ist die
Aufgabenstellung für
die Wahlder Messfeld-
steuerung entscheidend.
Sportfotografen werden
andere Einstellungen
verwenden als Fotografen, die sich der
„künstlerischen“ Fotografie widmen.
Die Einzelfeld steuerung
Vermutlich werden sehr viele Fotogra-
fen die Einzelfeldsteuerung einsetzen,
da man so die beste Kontrolle hat, wo
die Schärfe im Bild ge messen wird.
Je nach Aufgabenstellung können Sie
entscheiden, ob Sie auf die kleinen
oder das vergrößerte Messfeld zurück-
greifen wollen.
Großes Messfeld
Die Umstellung zwischen den Mess-
feldgrößen wird in den Individualfunk-
tionen vorgenommen. Rufen Sie die
Individualfunktion a2 auf. Stellen Sie
hier die gewünschte Messfeldgröße
ein. Bei der Verwendung der Option
Groß wird das mittlere Autofokus-
Einzelautofokus.Bei sta-
tischen Motiven ist der S-Mo-
dus sinnvoll, da nur dann aus-
gelöst werden kann, wenn das
Objekt auch wirkl ich scharf
gestellt wurde (200 ISO,
1/320 Sek., 31 mm, f 9, Foto:
M. Gradias).
66
Große Messfelder
Bei Auswahl des grö-
ßeren Messfelds kann
es passieren, dasses
zu unvorherseh baren
Ergebnissen kommt,
wenn sich mehrere Ob-
jekte mit unterschied-
lichen Abständen zur
Kamera im Messfeld
bef inden.
autofokus
Messfeld vergrößert. Dieser Modus ist
zum Beispiel sinnvoll, wenn Sie sich
bewegende Objekte fotografieren wol-
len. Sie sind dann leichter zu erfassen.
Links unten in der Abbildung sehen
Sie übrigens das vergrößerte Mess-
feld.
Die Option ist allerdings nicht verfüg-
bar, wenn Sie für die Individualfunk-
tion a1 die Option Autom. Messfeld-
gruppierung. eingestellt haben.
Wechseln Sie häufiger zwischen den
beiden verschiedenen Messfeldgrößen, ist
es empfehlenswert, die Funktions-
taste mit dieser Funktion zu belegen.
Verwenden Sie dazu die Individual-
funktion f3 und wählen Sie hier die
Option AF-Messfeldgröße.
Wahl des Messfelds
Nachdem Sie sich für eine Messfeld-
größe entschieden haben, kann das
betreffende Messfeld ausgewählt wer-
den. Wennübrigens ein dunkles Bild
die Sichtbarkeit der schwarzen Markie-
rungen erschwert, leuchten die Gitter-
netzlinien und Messfeldmarkierungen
rot auf - sehr praktisch.
Verwenden Sie zur Auswahl des Auto-
fokus-Messfelds die Pfeiltasten des
Multifunktionswählers. Beachten Sie,
dass dabei der Sperrschalter entriegelt ist.
Überprüfen Sie im Display oder im
Sucher die veränderte Einstellung. Das
rechteckige Symbol kennzeichnet die
aktuelle Messfeldauswahl.
DIe passenDe MessfelD steue rung 67
Verwenden Sie diese Messfeldsteue-
Dynamische Mess
feldsteuerung
Mit der Individualfunktion a1 stehen
Ihnen drei weitere Messfeldarten zur
Verfügung.
Etwas komplizierter als die Einzelfeld-
Option funktioniert die dynamische
Messfeldsteuerung. Auch hier erfolgt
die Messfeldauswahl manuell. Um die
korrekte Fokussierung zu ermitteln,
werden aber von der D90 die Informa-
tionen der anderen Messfelder berück-
sichtigt.
Verlässt das zu fotografierende Objekt
das aktuell ausgewählte Fokusmess-
feld, wird es verfolgt und die Schärfe
entsprechend nachjustiert - das aktu-
elle Messfeld wird dabei aber nicht ge-
wechselt. Dieser Modus ist beim Sport-
Aufnahmemodus voreingestellt.
Im Display werden folgende Symbole
eingeblendet - das aktuelle Messfeld
ist hervorgehoben.
rung im Zusammenspiel mit dem kon-
tinuierlichen Autofokus (C). Mit diesen
beiden Optionen zusammen erhalten
Sie eine zuverlässige Schärfenachfüh-
rung.
Messfeldgruppierung
Die nächste Messfeldsteuerung trägt
die Bezeichnung Autom. Messfeld-
gruppierung. Bei dieser Option wird
das Autofokus-Messfeld von der D90
automatisch ausgewählt - Sie können
nicht eingreifen.
Es wird stets in dem Fokusmessfeld fo-
kussiert, in dem das Motiv der Kamera
am nächsten ist. Die Fokussierung auf
das gewünschte Objekt ist dabei etwas
schwierig.
Nur wenn Sie - mehr oder minder zu-
fällig - das Objekt, das sich der Kamera am
nächsten befindet, auch fotogra-
fieren wollten, ist diese Messmethode die
passende Wahl. Dieser Modus ist für die
Aufnahmeprogramme Port-
rät, Landschaft, Nachtaufnahme und
Nachtporträt voreingestellt.
68 autofokus
Die letzte Option - 3D-Tracking
(11 Messfelder) - kann beispielsweise
bei ruckartigen Bewegungen eingesetzt
werden. Diese Funktion ist bei den
Autofokusbetriebsarten AF-A und AF-C
verfügbar.
1 Drücken Sie den Auslöser bis zum
ersten Druckpunkt.
2 Die D90 speichert die Farben um
das ausgewählte Autofokus-Messfeld
herum.
3 Wennsich das Objekt bewegt, wird
die Schärfe nachgeführt.
4 Falls das fotografierte Objekt das
Sucherbild verlässt, drücken Sie den
Auslöser erneut halb durch, sobald Sie
die Kamera wieder auf das Motiv ge-
richtet haben.
Im Sucher wird bei der dynamischen
Messfeldsteuerung übrigens nur das
ausgewählte Autofokus-Messfeld an-
gezeigt.
Sie müssen der D90 also schon ein
wenig vertrauen, dass wirklich die
gewünschten Bildpartien scharf abge-
bildet werden.
Testen Sie die Wirkung dieser Funktion
erst einmal ausgiebig, bevor Sie sie
bei einer wichtigen Fotosession ein-
setzen.
 Katzendame. WennSiedemAutofokus-
Messsystem der D90 vertrauen, können Sie auch
einfach einmal „draufhalten“ und nachträglich
die besten Bilder einer Serie heraussuchen -
die Bilder rechts stammen aus einer Serie von
10 Bildern, die in 3 Minuten geschossen wurden
(200 ISO, 1/60 Sek., 56 mm, f 4.5, int. Blitz, Fotos:
M. Gradias).
af-MesswertspeIcher 69
Objekt nach der Speicherung des Fokus
AFMesswertspeicher
nicht mehr bewegt. Da diese Vorge-
Um die verschiedenen Messsysteme zu
umgehen, können Sie auch ein anderes
Verfahren anwenden und die ermittelte
Schärfe speichern.
Wenn sich das Motiv nicht innerhalb
des aktuellen Messfelds befindet oder
das automatische Fokussieren aus
einem anderen Grund nicht klappt,
ist das Fixieren der Schärfe mit dem
Autofokus-Messwertspeicher empfeh-
lenswert.
Haben Sie den Einzelfokus (S) ein-
gestellt, wird der Fokus gespeichert,
sobald nach dem halben Durchdrücken
des Auslösers der Schärfeindikator im
Sucher angezeigt wird. Solange der
Auslöser halb gedrückt bleibt, wird der
Fokus gespeichert. WennSie dagegen
den kontinuierlichen Autofokus (C)
verwenden, müssen Sie die AE-L/AF-L-
Taste zur Speicherung verwenden.
Einsatz des AFMesswert
speichers
Den AF-Messwertspeicher setzen Sie
ganz einfach ein.
1 Schwenken Sie die Kamera auf ei-
nen Punkt, der scharf abgebildet wer-
den soll, und drücken Sie den Auslöser
halb durch.
2 Nach dem Speichern der Schärfe
kann die Kamera nun so geschwenkt
werden, dass der gewünschte Bildaus-
schnitt erreicht ist. Lösen Sie anschlie-
ßend aus.
3 Natürlich müssen Sie dabei beach-
ten, dass sich das zu fotografierende
hensweise sehr schnell und praktisch
ist, ist sie für viele Aufgabenstellungen
gut geeignet.
Schwaches Licht
Der Autofokus der Nikon D90 arbeitet
exzellent - auch dann, wenn nur noch
sehr schwaches Licht zur Verfügung
steht. Sollte das zur Verfügung ste-
hende Licht dennoch nicht ausreichen,
bietet die D90 eine Hilfe an.
Im Kamerabody ist auf der Vordersei-
te links unterhalb des Auslösers ein
Hilfslicht eingebaut, das einen Licht-
strahl aussendet, der zur Messung der
Schärfe verwendet wird.
Standardmäßig ist dieses
AF-Hilfslicht eingeschal-
tet.
Einige Fotografen ver-
zichten allerdings immer
auf dieses Hilfsmittel
und deaktivieren es.
Probieren Sie aus, ob
Sie das AF-Hilfslicht als
hilfreich oder eher als
störend empfinden.
Mit der Individualfunk-
tion a3 lässt sich das
standardmäßig aktivierte
AF-Hilfslicht deakti-
vieren.
AF-Hilfslicht. Ein aktivier-
tes AF-Hilfslicht kann in vie-
len Fällen unangebracht sein
- wenn Sie beispielsweise bei
Veranstaltungen fotografieren
(1250 ISO, 1/200 Sek., 105 mm,
f 2.8, Foto: M. Gradias).
70
Schwierigkeiten
Schwierigkeiten beim
Fokussieren liegen in
der Natur der Sache -
sie haben nichts mit
einem speziellen Ka-
meramodell zu tun.
Fast im Dunkeln. Das Au-
tofokus-Messsystem der Ni-
kon D90 arbeitet sehr zuver-
lässig - auch bei dieser sehr
dunklen Szene gab es keinerlei
Probleme beim Fokussieren
(1600 ISO, 1/20 Sek.,60 mm,
f 4.5, Foto: M. Gradias).
autofokus
Einschränkungen
Es gibt sehr viele Einschränkungen für
das AF-Hilfslicht, die wir nicht alle
aufzählen wollen - Sie merken dabei
aber schnell, warum wir das Deaktivie-
ren empfehlen.
Ein paar Beispiele: Beim AF-S VR
200-400 mm 1:4 G ED lässt sich das
AF-Hilfslicht nicht einsetzen. Beim
AF-S VR 24-85 mm 1:3,5-5,6 G ED
muss der Abstand zum Objekt min-
destens 1 Meter betragen. Die Objek-
tivbrennweite muss zwischen 24 und
200 mm liegen. Die Gegenlichtblenden
können die Wirksamkeit des Hilfslichts
einschränken. Bei vielen Objektiven
ist die Reichweite auf 3 m begrenzt. Auf
eine weitere Auflistung wollen wir
verzichten. Es würde ziemlich schnell
langweilig werden.
Grundsätzliches
Es liegt in der Natur der Sache, dass
Autofokussysteme unter bestimmten
Bedingungen Schwierigkeiten bekom-
men. Autofokus ist keine Zauberei. Na-
türlich „weiß“ die Kamera nicht, wann ein
Motiv scharf abgebildet ist.
Autofokussysteme
Die Kamera sucht lediglich in be-
stimmten Bildpartien nach Kontrasten
im Bild. Werden senkrechte oder schrä-
ge Linien im Bild gefunden, wird der
Fokus so eingestellt, dass die Linien
kontrastreich - also scharfkantig -
abgebildet werden. Durch Fokussierung
auf den höchsten Kontrast der Linien
wird gleichzeitig die korrekte Schärfe
ermittelt. Man könnte sagen, dass das
Autofokussystem die Linien „zur De-
ckung“ bringt.
Schwierige Situationen
Je weniger Kontrast im Bild vorhan-
den ist, umso schwieriger wird es
für das Autofokussystem. Das gilt
bei spielsweise für Dunkelheit. Auch
wenn das zu fotografierende Objekt
dieselbe Farbe aufweist wie der Hin-
tergrund, bekommt das Autofokus-
system Schwierigkeiten. Bei weichen
Strukturen - wie etwa Wolken - tut
sich der Autofokus ebenfalls schwer.
grunDsätzlIches
Gege be nenfalls muss man hier manuell
fokussieren.
Schwierig wird es außerdem, wenn
innerhalb des Autofokus-Messfelds
Objekte mit unterschiedlichem Abstand
zur Kamera zu sehen sind. Tiere im
Käfig wären ein solches Beispiel. Hier
kann die Kamera nicht automatisch
fokussieren - stellen Sie daher manuell
scharf.
Auch Motive mit vielen feinen Details
bereiten dem Autofokussystem Prob-
leme. Eine Blumenwiese wäre ein
solches Beispiel. Stark abweichende
Helligkeitswerte können ebenfalls zu
Schwierigkeiten führen. Personen, die
sich halb im Schatten befinden, sind
ein weiteres Beispiel dafür. Motive,
die von regelmäßigen geometrischen
71
Flusspferd. Man sieht es
dem Foto kaum an, aber es
war hier ziemlich dunkel. Das
Autofokus-Messsystem hatte
im Einzelfokus-Modus keiner-
lei Probleme, das Motiv zu fo-
kussieren (800 ISO, 1/350 Sek.,
105 mm, f 4, Foto: M. Gradias).
72
Haubentaucher. Auch
bei schnelleren Bewegungen
des fotografierten Objekts
arbeitet der Autofokus der
D90 sehr zuverlässig (200 ISO,
1/1000 Sek., 500 mm, f 8, Foto:
M. Gradias).
autofokus
Mustern bestimmt werden, mag das
Autofokussystem auch nicht. Fenster-
fassaden eines Wolkenkratzers fallen
ebenfalls in diese Kategorie.
Lösung
Für alle Situationen, in denen der
Autofokus versagt, können Sie wahl-
weise auf die manuelle Fokussierung
ausweichen oder Sie verwenden den
Autofokus-Messwertspeicher.
Schwenken Sie die Kamera einfach auf
einen Bildausschnitt, bei dem die au-
tomatische Scharfstellung funktioniert.
Speichern Sie die Schärfe und schwen-
ken Sie anschließend zum gewünsch-
ten Bildausschnitt.
Insgesamt bleibt aber festzustellen,
dass der Autofokus der D90 sehr zuver-
lässig und vor allem schnell arbeitet.
Die allermeisten Aufnahmesitua tionen
werden Sie gut bewältigen. Lediglich
bei einigen speziellen Aufgaben lernen
Sie die Grenzen des Autofokus kennen.
Individualfunktionen
Die D90 bietet einige weitere Optionen
zur Personalisierung der Autofokus-
Einstellungen an. Einige der Funktio-
nen sind sehr interessant - andere eher
InDIvIDualfunktIonen 73
redundant. Wir werden sie Ihnen im Scrollverhalten
Folgenden vorstellen.
Wählen Sie mit den Pfeiltasten des
Multifunktionswählers beim Einzel-
MessfeldLED
Mit der Individualfunktion a4 be-
stimmen Sie, ob die eventuell einge-
blendeten Gitternetzlinien sowie das
Autofokus-Messfeld rot hervorgehoben
werden sollen.
Bei der standardmäßig eingestellten
Option Automatisch werden die Ele-
mente immer dann rot dargestellt,
wenn es die Helligkeit des Hinter-
grunds erfordert.
Alternativ dazu können Sie selbst fest-
legen, ob die Funktion aktiviert sein soll
oder nicht.
feldfokus ein Messfeld aus, „stoßen“
Sie standardmäßig am Rand an, wenn
eines der äußeren Messfelder markiert
wurde. Ein weiterer Tastendruck be-
wirkt dann nichts. Stellen Sie dagegen
bei der Individualfunktion a5 die Op-
tion Umlaufend ein, wechseln Sie zum
Beispiel mit einem Drücken der rechten
Pfeiltaste zum ganz linken Autofokus-
Messfeld, wenn zuvor das ganz rechte
Messfeld ausgewählt war.
Da dies die Arbeit erleichtert, sollten Sie
diese Option statt der standardmä-
ßig vorgegebenen Variante Am Rand
stoppen einstellen.
Ameisen-Sackkäfer
ganz nah. Durch die geringe
Schärfentiefe kommt es bei
Makroaufnahmen auf ein sehr
präzises Fokussieren an
(200 ISO, 1/60 Sek., 180 mm
Makro, f 8, Foto: M. Gradias).
200 ISO, 1/400 Sek., 180 mm Makro, f 10, Foto: M. Gradias
4 Erweiterte
Funktionen
Einige Funktionen, die die Nikon D90 anbie-
tet, werden Sie vielleicht nicht so häufig ver-
wenden. Dennoch sind sie erwähnenswert. So
erfahren Sie in diesem Kapitel unter anderem,
wie Sie Reihenaufnahmen machen oder den
Selbstauslöser einsetzen. Auch die Live-View-
Option lernen Sie in diesem Kapitel kennen.
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D90

  • 3. Informit_S2.fhm 18.10.2007 13:04 Uhr Seite 1 C M Y CM MY CY CMY K Probedruck
  • 4. Nikon D90 M i c h a e l G r a d i a s
  • 5. Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. Die Informationen in diesem Produkt werden ohne Rücksicht auf einen eventuellen Patentschutz veröffentlicht. Warennamen werden ohne Gewährleistung der freien Verwendbarkeit benutzt. Bei der Zusammenstellung von Texten und Abbildungen wurde mit größter Sorgfalt vorgegangen. Trotzdem können Fehler nicht vollständig ausgeschlossen werden. Verlag, Herausgeber und Autoren können für fehlerhafte Angaben und deren Folgen weder eine juristische Verantwortung noch irgendeine Haftung übernehmen. Für Verbesserungsvorschläge und Hinweise auf Fehler sind Verlag und Herausgeber dankbar. Alle Rechte vorbehalten, auch die der fotomechanischen Wiedergabe und der Speicherung in elektronischen Medien. Die gewerbliche Nutzung der in diesem Produkt gezeigten Modelle und Arbeiten ist nicht zulässig. Fast alle Hardware- und Softwarebezeichnungen und weitere Stichworte und sonstige Angaben, die in diesem Buch verwendet werden, sind als eingetragene Marken geschützt. Da es nicht möglich ist, in allen Fällen zeitnah zu ermitteln, ob ein Markenschutz besteht, wird das ® Symbol in diesem Buch nicht verwendet. Umwelthinweis: Dieses Buch wurde auf chlorfrei gebleichtem Papier gedruckt. Um Rohstoffe zu sparen, haben wir auf Folienverpackung verzichtet. 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1 11 10 09 ISBN 978-3-8272-4462-8 © 2009 by Markt+Technik Verlag, ein Imprint der Pearson Education Deutschland GmbH, Martin-Kollar-Straße 10-12, D-81829 München/Germany Alle Rechte vorbehalten Lektorat: Jürgen Bergmoser, jbergmoser@pearson.de Korrektorat: Martina Gradias Herstellung: Monika Weiher, mweiher@pearson.de Einbandgestaltung: Thomas Arlt, tarlt@adesso21.net Satz: Michael Gradias, www.gradias.de, gradias@t-online.de Fotos: Michael Gradias www.gradias-foto.de Produktfotos: Nikon GmbH, Deutschland, und M. Gradias Druck und Verarbeitung: Firmengruppe APPL, aprinta druck, Wemding Printed in Germany
  • 6. Liebe Leserin, lieber Leser, mit der D90 stellt Nikon wieder eine faszinierende digitale Kamera mit interes- santen neuen Funktionen vor - wie beispielsweise die Videofunktion. Auch die von einigen Anwendern gerne benutzte Live-View-Funktion wird nun angeboten. Gegenüber dem Vorgängermodell sind viele neue Funktionen dazugekommen. Nun möchten Sie bestimmt erfahren, wie Sie all die neuen Funktionen sinnvoll einsetzen können. Dann ist dieses Buch genau das richtige für Sie. Sie lernen hier Schritt für Schritt die D90 an vielen praktischen Beispielen kennen und erfahren, welche Möglichkeiten sie Ihnen bietet. Durch entsprechende Fotos erfassen Sie die Möglichkeiten der Kamera ganz intuitiv. Die vielen Menüfunktionen werden praxisnah in Schritt-für-Schritt-Anleitungen erläutert. Sie erfahren auch, welche Menüfunktionen meiner Meinung nach empfehlenswert sind oder eben nicht. Die vielen Fotos, die alle von mir selbst mit der Nikon aufgenommen wurden, sollen Sie auch für Ihre nächste Fototour inspirieren - außerdem lernen Sie dabei die Möglichkeiten der heutigen digitalen Spie gelreflexfotografie kennen. Zur Orientierung und zum Nachmachen werden bei allen Fotos die wichtigsten Aufnahme daten angegeben. In Kapitel 13 stelle ich Ihnen die Kamera an drei anspruchs vollen Aufgabenstellungen in der Praxis vor. Hier erfahren Sie, wie ich die Probleme löse, die beispielsweise bei Available Light-Fotografie, Makroaufnahmen sowie der Motorsportfotografie auftreten. Im letzten Teil des Buches lernen Sie die Software kurz kennen, die Nikon anbietet. So erfahren Sie, wie Sie Ihre Fotos verwalten, optimieren oder korrigieren und wie die Kamera ferngesteuert werden kann. Ich wünsche Ihnen viel Freude bei der Arbeit mit Ihrer Nikon D90 und hoffe, dass Ihnen dieses Buch viele Tipps und Anregungen zum Thema geben wird. Ihr Autor Michael Gradias
  • 7. 6 InhaltsverzeIchnIs 1 Die ersten Schritte ... .15 Anfänge der D90 ......................................16 Akkuladen ..................................................18 Das Batteriefach .......................................18 Die SD-Speicherkarte ................................19 Objektive ....................................................20 Vorbereitungen.........................................21 Nützliche Menü einstellungen ....................26 Individualfunktionen ................................29 Bilder schießen .........................................30 Indexanzeige ..............................................33 2 Die Belichtungs automatiken .................37 Automatiken ...........................................38 Vollautomatik ..........................................38 Aufnahme programme ...............................40 Belichtungs programme ...............................43 Korrektur möglichkeiten .............................45 Blendenautomatik .....................................50 Zeitautomatik ......................................... 51 Einstellräder................................................52 Manuell ....................................................54 Belichtungsmessung ..................................55 Feinabstimmung .......................................57 3 Die Möglichkeiten des Autofokus ..............61 DieTechnik...................................................62 Autofokus aktivieren ................................62 Die passendeMessfeld steuer ung .................65 AF-Messwertspeicher .................................. 69 Grundsätzliches ....................................... 70 Individualfunktionen ................................72
  • 8. InhaltsverzeIchnIs 7 4 Erweiterte Funktionen .. 75 Vielfalt ...................................................76 Aufnahmemodus ....................................76 Die Betriebsarten ....................................76 Der Pufferspeicher ..................................80 Selbstauslöser .......................................80 Fernauslöser ..........................................82 Live-View ...............................................82 Spiegelvorauslösung ...............................87 Langzeitbelichtungen ..............................87 Dioptrienausgleich .................................. 91 Displaybeleuchtung ................................92 Abblendtaste ..........................................93 GPS-Geräte ...........................................94 Reinigung ..............................................95 Die Datenstruktur ....................................99 Fotos direkt drucken ..............................100 Anschlüsse ..........................................104 Netzadapter .........................................105 5 Ändern der Aufnahme informationen .................107 Auf die Schnelle ....................................108 Die Aufnahmei nformationen...................108 Die Optionen ........................................110 6 Aufnahme Funktionen .....................115 Personalisieren .....................................116 Bildopti mierung ....................................116 Konfigurationen verwalten ......................123 Die Bild qualität .....................................125 Weißabgleich .......................................128 ISO-Empfindlichkeit ..............................135 Aktives D-Lighting .................................136 Farbraum.............................................137 Weitere Optionen ..................................137 Dateiaktionen .......................................138 Mehrfach belichtungen ..........................139
  • 9. 8 InhaltsverzeIchnIs 7 Wiedergabe Funktionen .................143 Die Bildwiedergabe .................................144 Bilder löschen .........................................144 Ausblenden.................................................148 Infos bei Wiedergabe ..............................148 Bildkontrolle .........................................149 Hochformat ............................................150 Pictmotion ..............................................150 Diaschau anzeigen ..................................151 Druckauftrag ...........................................152 8 Individual funktionen .................155 Die Möglichkeiten ..................................156 Autofokus-Optionen ...............................156 Belichtungs optionen ...............................157 Schrittweiten ........................................158 Aktivieren der Bel ichtungskorrektur ... 159 Timer &Tasten belegungen .......................160 Aufnahme & Anzeigen ............................161 Belichtungsreihen & Blitz .......................168 Bedienelemente ......................................171 9 SystemFunktionen ... 179 Grundlegendes .........................................180 Das System-Menü ...................................180 Formatieren ..............................................180 Monitor helligkeit .....................................181 Videonorm ................................................183 HDMI ..........................................................183 Sprache ....................................................183 Bildkommentare ....................................184 Bildorientierung .....................................185 Referenzbild (Staub) ................................186 Akkudiagnose .........................................187 GPS.....................................................................187 Firmware ..................................................187 Benutzerdefiniertes Menü ......................188
  • 10. InhaltsverzeIchnIs 9 10 Bildbearbeitungs Funktionen .................193 Die Möglichkeiten ...............................194 Das Bildbearbeitung-Menü ..................194 D-Lighting ..........................................196 Rote Augen entfernen .........................198 Monochrom .......................................199 Filtereffekte.........................................200 Sterneffekt .........................................201 Farbabgleich ......................................202 Kompaktbild .......................................203 Bildmontage .......................................203 NEF-(RAW-)Verarbeitung ....................204 Schnelle Bear beitung .........................205 Begradigen ........................................206 11 Videofilme bearbeiten .................209 Neue Möglichkeiten ............................210 Live-View starten ................................212 Filme übertragen ................................213 Den Windows Movie Maker einsetzen ... 214 12 Dies & Das ...................225 Viel Equipment .....................................226 Externe Blitzgeräte ................................226 Praktische Stative..................................231 Zusätzliche Filter ...................................233 Fototaschen .........................................234 Diadups ...............................................235 Leuchttische .........................................236 Objektive .............................................237
  • 11. 10 InhaltsverzeIchnIs 13 PraxisWorkshops .. 245 Aufgabenstellungen .................................246 Die Keltics auf der Bühne .........................247 Libellen fotografieren .............................256 Motorsport aufnahmen .............................265 14 Nikon ViewNX ... ...275 Bildbearbeitung .....................................276 Nikon Transfer..........................................277 Die Optionen ............................................279 Voreinstellungen ......................................280 Menüoptionen ........................................281 Die Übertragung starten ..........................281 ViewNX ......................................................282 Der Arbeitsbereich .....................................282 Analyse .......................................................283 Die Kamera einstellungen .........................283 Ansichten ändern ...................................286 Fotos strukturieren ...................................287 Vollbild-Ansicht .....................................288 Zusätzliche Optionen .............................289 15 Camera Control Pro 2 .........................293 Ferngesteuert .........................................294 Der Programmstart .................................294 Der Arbeitsbereich .....................................295 Die Registerkarten .....................................298 Die Menüfunktionen ..............................300
  • 12. InhaltsverzeIchnIs 11 16 Capture NX 2 ................307 Das Danach .........................................308 Der Programmstart ...............................308 Der Arbeitsbereich ................................309 Der Browser .........................................313 Browserfunktionen ................................314 Bilder laden ..........................................317 Die Palettenfenster ................................317 Die Bearbeitungsliste .............................319 Erweiterte Funktionen............................326 Glossar ..........................331 Index ..............................340
  • 13. 7 8 1 9 2 10 3 4 11 5 12 13 6 14 15 1 AF-Hilfslicht 69 Selbstauslöser-Kontrollleuchte 81 2 Vorderes Einstellrad 31, 47, 52 3 Funktionstaste 30 4 Spiegel 98 5 Bajonett 21 6 Abblendtaste 93 7 Blitzschuh 95, 226 8 Mikrofon 212 9 Infrarotempfänger 94 10 Tragegurt-Öse 22 11 Objektiventriegelung 21 12 Anschlüsse 94, 104 13 Fokusschalter 24, 63 14 Akkufach 18 15 Stativgewinde 231
  • 14. 22 23 16 17 18 19 20 21 32 33 34 16 Löschen 35 17 Wiedergabe 144, 146, 213 18 Menü 27 19 Weißabgleich 25 Schützen 149 Hilfe 103 20 ISO-Einstellung 25 Bildindex 33 Verkleinerung 35 21 Bildqualität 25 Vergrößerung 34 22 Dioptrienausgleich 91 23 Messwertspeicher 48 24 Einstellrad 25, 35, 47, 52 25 Live-View 83 26 TFT-Monitor 29, 31 27 Multifunktionswähler 23, 27 24 25 26 27 28 29 30 31 35 36 37 38 39 40 41 42 28 Speicherkartenfach 20 29 Sperrschalter für Messfeldvorwahl 23, 65 30 info-Taste 38, 85, 108 31 Speicherkartenzugriffsleuchte 20, 80 32 Belichtungsreihe 47 33 Int. Blitz aufklappen 49 Blitzkorrektur 50 34 Moduswahlrad 26 35 Ein/Aus-Schalter 22 36 Auslöser 30 37 Belichtungskorrektur 45 38 Messsystemauswahl 24, 55 39 Aufnahmebetriebsart 76 40 Autofokusbetriebsart 63 41 Display 26 42 Lautsprecher 161, 213
  • 15. 200 ISO, 1/500 Sek., 180 mm Makro, f 8, Foto: M. Gradias
  • 16. 1 Die ersten Schritte Herzlichen Glückwunsch zur neuen Nikon D90! Nun wollen Sie natürlich gleich zur ersten Fototour starten. Vielleicht nehmen Sie sich aber doch erst einmal einen Moment Zeit, um dieses Kapitel durchzulesen. Hier erfahren Sie, auf was Sie vor Ihrer ersten Fototour achten sollten.
  • 17. 16 DIe ersten schrItte die D40 blieb weiterhin im Sortiment. Anfänge der D90 Die Entwickler haben dabei auf spek- Als Anfang 2006 die D200 erschien, war die Fangemeinde begeistert. Man hatte ein wenig das Gefühl, dass für eine Weile das „Ende der Fahnenstan- ge“ erreicht wäre - schließlich war Ni- kon im mittleren Preissegment mit der Nikon D70s noch sehr gut aufgestellt. Als dann Mitte 2006 Nikon den Nach- folger der sehr erfolgreichen D70s vorstellte - die D80 -, war ein weiterer Coup ge- lungen. Auch bei der D80 war man von der üppigen Ausstattung begeistert - sie wurde zu einem großen Verkaufser- folg. Als Nächstes folgte die D40, die ebenfalls gut bei den Anwendern ankam und auch in der Fachpres- se einhellig gelobt wurde. Da die D40 nur mit 6 Megapixeln aus- gestattet war, folgte kurze Zeit später die D40x als Schwes termodell - sie verfügte über 10,2 Me gapixel. Die nächsten Paukenschläge gab es dann Ende 2007, als die D3 als neues Flaggschiff für Profis und die D300 für Semiprofis vorgestellt wurden. Es gab einen regelrechten Hype um die neuen Nikon-Modelle. Etwas ruhiger ging es dann zu, als Ende Januar dieses Jahresdie neue D60 vorgestellt wurde. Sie ist das legi- time Nachfolgemodell für die D40x - takuläre Neuerungen verzichtet und stattdessen eine sinnvolle Modellpflege betrieben. Die „älteste“ erhältliche Nikon-Kamera war nunmehr die D80. Viele erwarteten so schon seit Län- gerem ein neues Modell. Mit der D90 stellte Nikon im September 2008 den Nachfolger vor und überraschte die Fachwelt mit nützlichen und sinnvollen Neuerungen - es wurde keineswegs nur Modellpflege betrieben. Die D90 profitiert in erster Linie von den Neuerungen, die bereits mit der D300 und der D60 eingeführt wur- den. So hat nun die D90 ein System zur automatischen Sensorreinigung integriert. Wiebei neuen Modellen heutzutage üblich, wurde auch die Megapixelzahl wieder aufgestockt - so verfügt der Sensor der D90 über 12,3 Megapixel. Der komfortable 3“ große TFT-Monitor erlaubt eine präzise Beurteilung der Bildergebnisse. Wiebei Nikon-Model- len üblich, gibt die Bildqualität keiner- lei Anlass zu irgendwelcher Kritik. Natürlich muss heute auf Wunsch vie- ler Anwender jedes neue Modell über den Live-View-Modus verfügen - so auch die neue D90. Den wirklich prak- tischen Nutzen lassen wir hier einmal dahingestellt. Als Highlight präsentierte Nikon bei der neuen Kamera die integrierte Videoaufzeichnungsoption, mit der Sie Filme aufnehmen können - wie mit einem digitalen Camcorder. Und das bis zu einer Filmgröße von 1280 x 720 Pixeln als Breitbildformat. Wieviele Anwender künftig diese Funktion wirk- lich nutzen werden, wird die Zukunft
  • 18. anfänge Der D90 17 zeigen. Zusätzlich gibt es viele nützli- Mit einem Preis von knapp 900 Euro che Details, die in den Menüs zu finden ohne oder knapp 1.000 Euro mit einem sind - wie beispielsweise das aktive 18- bis 105-mm-Objektiv ist die Nikon D-Lighting, um die Schatten- und D90 sicherlich für viele Umsteiger von Lichterpartien des Bilds zu optimieren. der analogen Spiegelreflexfotografie oder Aufsteiger von einem kleineren Praxiserfahrungen Nikon-Modell sehr interessant - so- dass einem neuerlichen Verkaufserfolg Nach den ersten Praxiserfahrungen kaum etwas im Wegesteht. war klar, dass Nikon auch bei der D90 In den ersten Testberichten schnitt innovative Neuerungen untergebracht die Kamera daher auch sehr gut ab. hat. Auch die D90 ist eine sehr faszi- Die Fachpresse lobt neben der guten nierende digitale Kamera, die für den Bildqualität vor allem die Geschwin- Einsteiger in die aufregende Welt der digkeit des Autofokus und die gute digitalen Fotografie kaum Wünsche Ausstattung. Auch der große Monitor offenlässt. wird lobend hervorgehoben.  Kontinuität. Nikon tat gut daran, das ursprüngliche Bajonett beizubehalten. So passen dieselben Objektive auf alle Kameras der letz- ten 50 Jahre- wie hier bei meiner Nikon-Sammlung von der Nikon Fbis zur Nikon D90 (200 ISO, 1,3 Sek.,50 mm, f22, Foto: M. Gradias).
  • 19. 18 DIe ersten schrItte können Sie die Batteriefachklappe Akku laden schließen. Bevor Sie mit dem Fotografieren be- ginnen können, muss erst einmal der Akku geladen werden. Die D90 verwen- det den Akkutyp EN-EL3e, der auch schon bei der D80 zum Einsatz kam. Schließen Sie das Schnellladegerät MH-18a ans Stromnetz an und setzen Sie den Akku - mit den Kontakten von der LED wegzeigend - ein. Der Pfeil auf dem Akku kennzeichnet zusätzlich die richtige Richtung. Solange die LED rot blinkt, wird der Akku geladen. Leuchtet die Lampe dauerhaft, ist der Ladevor- Ladedauer Die Ladezeit hängt vom Ladezustand des Akkus ab. Ist der Akku vollständig entladen, dauert der Ladevorgang etwas mehr als zwei Stunden. gang abgeschlossen. Das Batteriefach Nach dem abgeschlossenen Ladevor- gang muss der Akku in die Kamera eingesetzt werden. Öffnen Sie dazu das Batteriefach auf der rechten Unterseite der Kamera. Am einfachsten klappt dies, wenn Sie die Arretierung mit dem Fingernagel in Pfeilrichtung drücken. Den Akku einsetzen Schieben Sie den Akku mit den Kon- takten voran in das Kamerafach - wie in der folgenden Abbildung zu sehen. Eine Arretierung gibt es hier nicht. Der Akku muss einfach bis zum Anschlag in das Fach geschoben werden. Dann Akkukapazität Nikon gibt an, dass mit einer Akku- ladung etwa bis zu 4.200 Bilder ge- schossen werden können. Diesen Wert werden Sie allerdings eher selten errei- chen, da zum Beispiel der hochaufge- löste Monitor einigen Strom benötigt. Der aktuelle Ladezustand des Akkus wird im Monitor im folgenden Menü angezeigt. Außerdem beeinflussen weitere Fakto- ren die Lebensdauer einer Akkuladung. Das Scharfstellen ohne ein abschlie- ßendes Auslösen verbraucht Energie, genauso wie das Betrachten der Auf- nahme nach dem Auslösen. Auch das
  • 20. DIe sD-speIcherkarte Speichern von RAW-Fotos benötigt einige Energie. Anleitungen Die Zeit des Akkuladens können Sie nutzen, um die mitgelieferten Anlei- tungen zu begutachten. Das Stöbern lohnt sich, da dort verschiedene inte- ressante Informationen zu finden sind. So hilft die Schnellübersicht, die mit vielen Zeichnungen illustriert ist, bei den ersten Schritten. Im Benutzer- handbuch finden Sie dagegen sehr detaillierte Informationen. sogar mehrere Karten, wenn es Ihr Geldbeutel zulässt. Bei den 12,3 Mega- pixeln der D90 füllen Sie auch so große Karten schnell - beson ders, wenn Sie die bestmögl iche Auflösung und Quali- tät verwenden, was zu empfehlen ist. Die SDSpeicherkarte Die Nikon D90 verwendet die soge- nannte SD-Speicherkarte - falls Sie 19  Wellen am Strand. Mit einer sehr kurzen Belichtungs- zeit frieren Sie die einzelnen Wassertropfen der Wellen ein (200 ISO, 1/1250 Sek., 210 mm, f 5.6, Fotos: M. Gradias).  Giebel. Mit einem hohen Blendenwert erreichen Sie eine große Schärfentiefe (100 ISO, 1/320 Sek., 70 mm, f 9). von anderen Nikon-Modellen noch CompactFlash-Karten besitzen, können Sie diese leider bei der D90 nicht mehr einsetzen. Die SD-Speicherkarten (Se- cure Digital) sind sehr klein - fast halb so groß wie die CompactFlash-Spei- cherkarten. Sie sind in verschiedenen Kapazitäten - bis zu 8 GByte - erhält- lich. Da die 4-GByte-Karten aktuell für ungefähr 20 Euro erhältlich sind, sind sie sehr empfehlenswert - even tuell Die Speicher karte einlegen Öffnen Sie die Abdeckung auf der rechten Seite der Kamera. Schieben Sie dazu die Abdeckung von der Ka- mera weg. Die Abdeckung springt dann auf. Schieben Sie die SD-Speicherkarte in den Slot. Drücken Sie die Speicherkarte bis zum
  • 21. 20 DIe ersten schrItte Kontrollleuchte Achten Sie beim He- rausnehmen der Spei- cherkarte darauf, dass die Kontrolll euchte nicht blinkt. Dies ist ein Zeichen dafür, dass noch Daten auf die Karte geschrieben oder von ihr gelesen werden. Wird die Karte dabei entfernt, können Sie Daten verlieren oder beschädigen.  „Ur“-Nikon. DieObjektive, die Sie an der Nikon F aus dem Jahr 1959 verwenden konn- ten, lassen sich auch an der Nikon D90 einsetzen (200 ISO, 1/30 Sek., 105 mm Makro, f 32, Foto: M. Gradias). Anschlag in den Schacht. Schließen Sie dann die Abdeckung wieder. Nach dem Zuklappen muss die Abdeckung nach vorne gedrückt werden, bis sie einrastet. Nach dem Einlegen der Speicherkarte leuchtet die Kontrollleuchte für den Speicherkartenzugriff, die Sie links neben der Abdeckung sehen, ungefähr eine Sekunde lang auf. Dar an erkennen Sie, dass die Speicherkarte korrekt ein- gelegt wurde. Spei cher karte heraus nehmen Sollen die Fotos später auf den Rech- ner übertragen werden, kann man die Speicherkarte aus der Kamera herausnehmen und beispiels weise in den Multicard-Reader eines PCs ein- legen. Viele aktuelle Rechner haben bereits Multicard-Reader integriert. Drücken Sie dazu nach dem Öffnen der Abdeckklappe auf die Speicherkarte. Sie springt dann etwas nach vorn und kann herausgenommen werden. Objektive Einer der bedeutendsten Unterschiede zwischen D90 und D300 ist die Unter- stützung älterer Objektive. Natürlich ist klar, dass Nikon - in alter Tradition - das alte Bajonett beibehalten hat. Man kann so auch die älteren, manu- ell zu fokussierenden AI- und AI-S- Nikkore nutzen. Dabei müssen Sie - im Gegensatz zur D300 - aber auf eine automatische Belichtungsmessung verzichten. Enorme Kompatibilität Während verschiedene andere Anbieter bei neuen Kameramodellen auch ein- mal ein neues Bajonett einführen, kön- nen Sie bei Nikon auch noch Objektive nutzen, die schon bei der legendären Nikon F verwendet wurden, die 1959 auf den Markt kam. Das spart natür-
  • 22. lich eine ganze Menge Geld, wenn Sie bereits eine größere Objektivsammlung besitzen. Objektive ansetzen Wiedas Objektiv an der Kamera an- gesetzt werden muss, erkennen Sie an den Punkten auf dem Bajonett der Kamera und dem Objektiv - sie sind bei der Abbildung unten jeweils gekenn- zeichnet. Drehen Sie das Objektiv nach dem Aufsetzen nach links, bis es einrastet. Soll das Objektiv gewechselt werden, muss der Objektiventriegelungsknopf gedrückt und das Objektiv nach rechts gedreht werden. Den Entriegelungs- knopf finden Sie neben dem Bajonett - er ist unten in der Abbildung ganz rechts gekennzeichnet. Gehen Sie beim Objektivwechsel vor- sichtig vor und halten Sie den Kamera- body nach unten, um das Eindringen von Staub zu verhindern, der sich ansonsten eventuell auf dem Sensor absetzen könnte. vorbereItungen 21 Vielfältige Nikkore Auf der Nikon-Webseite kann man nachlesen, dass bisher 40 Millionen Nikkore gebaut wurden - eine beein- druckende Zahl. Es wird wohl kaum ein Objektiv geben, das Sie in dem reich- haltigen Sortiment vermissen. Wieviele Objektive Sie wirklich benö- tigen, hängt natürlich ganz von Ihren Aufgabenstellungen und dem zur Ver- fügung stehenden Budget ab. Wenn Sie am Anfang den gängigen Brennweitenbereich von 18 bis 200 mm abdecken wollen, reichen sogar meist schon zwei Zoomobjektive aus. Im Kit ist ein 18- bis 105-mm- Objektiv enthalten - ein zweiter Zoom kann den verbleibenden Brennweiten- bereich abdecken. Damit können Sie die meisten gängigen Aufgabenstellun- gen bewältigen. Vorbereitungen Bevor Sie das erste Foto schie- ßen, sollten Sie sich noch einigen
  • 23. 22 DIe ersten schrItte sinnvollen Vorbereitungen widmen. Viele Werkeinstellungen sind sinnvoll und nützlich - einige sollten Sie aber dennoch anpassen. Der Tragegurt Als Zubehör wird ein Tragegurt mit- geliefert. Diesen sollten Sie nutzen, um die D90 zur Sicherheit um Hals oder Schulter zu hängen, wenn Sie auf Platterbse. Um die Blüte möglichst vollständig scharf abzubilden, wurde ein großer Blendenwert verwendet (200 ISO, 1/500 Sek., 180 mm Makro, f 11, Foto: M. Gradias). Fototour gehen. Nur wenn Sie eine Tasche verwenden, können Sie auf den Tragegurt verzichten - dies ist aller- dings recht unpraktisch. Einschalten der Kamera Schalten Sie nun die Kamera mit dem Ein/Aus-Schalter an. Die OFF-Stellung sollten Sie nur verwenden, wenn Sie die Kamera für längere Zeit nicht ein- setzen wollen. Da die LCD-Anzeige nur sehr wenig Strom verbraucht, kann die ON-Stellung beibehalten werden. Den dritten Modus dieses Schalters können Sie übrigens nutzen, um das Display vorübergehend zu beleuchten - sehr prak tisch! Grundeinstellungen Je nachdem, von welcher Kamera Sie umsteigen, müssen Sie sich ein wenig umgewöhnen. Wegen des größeren Monitors und einigen neu hinzugekommenen Tasten ist die Tastenanordnung gegenüber der D80 ganz anders.
  • 24. Bei der D90 werden die meisten wich- tigen Einstellungen - wie auch schon bei der D80 - im Menü vorgenommen. Viele Einstellungen lassen sich zu- sätzlich zum Display auch im Sucher kontrollieren. Hier besteht ein Unterschied zu den größeren Nikon-Modellen - wie beispielsweise der D300, bei der es zusätzliche Schalter gibt, um die Ein- stellungen ohne das Menü vornehmen zu können. AFMessfeldsteuerung 1 Sie haben bei der ersten Individual- funktion die Möglichkeit, zwischen unterschiedlichen Autofokus-Mess- methoden zu wählen. 2 Haben Sie die Option Einzelfeld ein- gestellt, kann ein einzelnes der insge- samt elf Autofokus-Messfelder zum Scharfstellen ausgewählt werden. Der Multifunktionswähler wird zur Aus- wahl verwendet. vorbereItungen 3 Wenn das passende Autofokus- Messfeld eingestellt wurde, schieben Sie den Sperrschalter für die Messfeld- vorwahl auf die L-Position. Damit verhindern Sie ein versehentliches Verstellen. Das ist sehr nützlich, da der Multifunktionswähler ja unterschied- liche Aufgaben erfüllt. Beobachten Sie die neuen Einstellungen entweder im Sucher oder im Display. 4 Voraussetzung für die automati- sche Fokussierung ist, dass Sie auf der Frontseite der Kamera den Fokusschal- ter nicht auf die M-Position für die manuelle Fokussierung eingestellt ha- ben. Sie finden ihn unter dem Objektiv- entr iegelungsschalter. 23 Hmm ... lecker. Besonders bei Makroaufnahmen ist die Wahl des geeigneten Auto- fokus-Messfeldes wichtig (200 ISO, 1/350 Sek., 180 mm Makro, f 13, Foto: M. Gradias).
  • 25. 24 DIe ersten schrItte LändlicheIdylle.FürBil- der ohne schwierige Lichtver- hältnisse spielt die Belich- tungsmessart eine ganz unbedeutende Rolle. Vertrau- en Sie der Matrixmessung der D90 - oder der alten Fotoregel aus „manuellen Zeiten“: strahlender Sonnenschein (wie bei diesem Bild) = 1/250 Sek. bei Blende 8 (bei 100 ISO) (200 ISO, 1/250 Sek., 18 mm, f 11, Foto: M. Gradias). Falls Sie ein entsprechendes Objektiv besitzen, muss natürlich auch dort der manuelle Modus deaktiviert sein. Die Belichtungsmessung Mit dem Schalter links unter dem Hauptschalter wird die Belichtungs- messung vorgegeben. In den meisten Fällen eignet sich die sogenannte „3D- Color-Matrix II“-Option am besten - die auch standardmäßig voreingestellt ist. Diese Nikon-spezifische Mehrfeld- mess methode ermittelt die geeignete Belichtungsmessung auf Basis von Helligkeit, Kontrast und Motivabstand. Bei der Analyse wird auf die Daten einer integrierten Datenbank zurück- gegriffen, die Beispiele aus alltäglichen Aufnahmesituationen enthält. In den allermeisten „gängigen“ Auf- nahmesituationen entstehen ausgewo- gen belichtete Ergebnisse. Lediglich für wenige Ausnahmesituationen werden Sie die anderen Belichtungsmess- methoden benötigen.
  • 26. Die Matrixmessung wird mit dem folgenden Symbol im Display gekenn- zeichnet. Alternativ können Sie außerdem auf die mittenbetonte Integralmessung oder die Spotmessung zurückgreifen. Die Spotmessung benötigen Sie, um die Lichtverteilung innerhalb eines sehr kleinen zentralen Bereichs zur Belichtungsmessung zu verwenden. Hier erfolgt die Belichtungsmessung innerhalb eines Kreises von 3,5 mm Durchmesser im Zentrum des aktiven Fokusmessfeldes. Dies entspricht einer Bildabdeckung von 2,5 %. So werden auch Motive korrekt belichtet, deren Helligkeit sich deutlich vom Umfeld unterscheidet. Die Qualität einstellen Mit den Schaltern links neben dem Monitor werden die Bildqualität, die Art des Weißabgleichs und der ISO- Wert eingestellt. vorbereItungen 1 Zum Ändern der Einstellungen ver- wendet man nach dem Drücken der entsprechenden Taste die beiden Ein- stellräder. 2 Die Bildqualität ist standardmäßig auf Normal eingestellt. Um die best- mögliche Bildqualität zu erhalten, soll- ten Sie den Wert auf Fine ändern. 3 Drehen Sie nach dem Drücken der QUAL-Taste das hintere Einstellrad, bis im LC-Display die FINE-Option er- scheint. 25 Sommerabend. Es gibt kaum Gründe, nicht die bestmögliche Qualitätsstufe zu verwenden, die die D90 an bietet (200 ISO, 1/2000 Sek., 500 mm, f 6.3, Foto: M. Gra- dias).
  • 27. 26 Qualität Es gibt wenig Sinn, mit einer hochwertigen Ka- mera wie der D90 eine niedrigere Bildqualität einzustellen, zumal die Qualität nachträglich nicht verbessert werden kann. DIe ersten schrItte matik zur Verfügung. Außerdem gibt es den manuellen Modus. Zusätzlich gibt es sechs Aufnahmeprogramme für spe- zielle Aufnahmesituationen. Das Display Die vorgenommenen Einstellungen können Sie wahlweise im Sucher oder Die Belichtungssteuerung im Display kontrollieren. Alle wichtigen Informationen zeigt die Kamera auch Links neben dem Sucher finden Sie das Moduswahlrad, mit dem Sie die Art der Belichtungsmessung festlegen. Neben der Vollautomatik stehen die Programm-, Zeit- und Blendenauto-  Details. Detailaufnahmen sind ein faszinierender Be- reich der Fotografie. Schier unendlich ist die Anzahl der möglichen Motive (200 ISO, 1/500 Sek., 180 mm Makro, f 11, Foto: M. Gradias). im Sucher an. Nützliche Menü einstellungen Einige Menüeinstellungen sollten Sie überprüfen beziehungsweise anpassen,
  • 28. nützlIche Menü eInstellungen bevorSiedieD90 das erste Malein- Die Uhr stellen setzen - einige Werkeinstellungen sind 27 Sucher nicht optimal. 1 Rufen Sie das Menü mit der MENU- Taste links neben dem Monitor auf. 2 Die Einstellungen werden mit dem Multifunktionswähler geändert, der rechts neben dem Monitor zu finden ist. Wenn Sie die D90 neu erhalten, muss zunächst einmal die Uhrzeit eingestellt werden. Nach dem Aufruf des Menüs sehen Sie am linken Rand die sechs Registerkarten, auf denen die Funktio- nen thematisch sortiert untergebracht sind. Die vorgenommenen Einstellungen können Sie wahlweise im Su- cher oder im Monitor kontrollieren. Alle wichtigen Informatio- nen zeigt die Kamera auch im Sucher an. GriechischeWindmühle. Im Mühlenmuseum finden Sie viele interessante Fotomotive (200 ISO, 1/350 Sek., 10 mm, f 10, Foto: M. Gradias).
  • 29. 28 Menübedienung Bei allen Menüs scrollt man mit der oberen und unteren Pfeiltaste des Multifunktions- wählers. Zum Aufruf einer Funktion kann jeweils entweder die rechte Pfeil- oder die OK-Taste verwendet werden. Sollen Einstel- lungen nicht übernom- men werden, kehren Sie mit der linken Pfeiltaste zum übergeordneten Menü zurück. DIe ersten schrItte 1 Wechseln Sie mit der linken Pfeil- taste des Multifunktionswählers in diesen Bereich. Mit der oberen und unteren Pfeiltaste navigieren Sie in- nerhalb der Registerkarten. Aktivieren Sie die System-Registerkarte - dies ist die vierte Registerkarte. Nutzen Sie die rechte Pfeiltaste, um in den rechten Bereich zu wechseln. Scrollen Sie dort zur Weltzeit-Funktion. 4 Mit der Datum-Funktion wird im folgenden Menü das Datum und die aktuelle Uhrzeit eingestellt. Mit der oberen und unteren Pfeiltaste werden die Werte reduziert oder erhöht - die rechte und linke Pfeiltaste dient zum Navigieren zwischen den verschiede- nen Feldern. Mit der OK-Taste schlie- ßen Sie dann die Eingabe ab. 2 Drücken Sie nach dem Markie- ren des Weltzeit-Eintrags die rechte Pfeiltaste des Multifunktionswählers oder die OK-Taste rechts neben dem Monitor, um zum folgenden Menü zu gelangen. 5 Wählen Sie im Menü der Datums- format-Funktion die für Deutschland übliche Datumsangabe Tag/Monat/ Jahr. 6 Sehr nützlich ist auch die Sommer- zeit-Option. Ist die Option aktiviert, 3 Mit der Zeitzone-Funktion wird die wird die Uhrzeit automatisch eine lokale Zeitzone ausgewählt. Mit der Stunde vorgestellt. So brauchen Sie rechten und linken Pfeiltaste verschie- zum Ende der Sommerzeit lediglich die ben Sie die Zone. Bestätigen Sie die Aus-Option zu aktivieren, um wieder Änderung mit der OK-Taste. die korrekte Uhrzeit zu erhalten.
  • 30. InDIvIDualfunktIonen 29 7 Nach der Rückkehr zur Weltzeit- Funktion mit der OK-Taste zeigt die D90 im unteren Bereich die aktuellen Einstellungen zur Überprüfung an. Ist alles korrekt, können Sie mit der OK- Taste zum Hauptmenü zurückkehren. Monitorhellig keit Auf der System-Registerkarte sollten Sie außerdem die Funktion Monitor- helligkeit aufr ufen. Die Werkeinstellun- gen führen zu einem etwas zu hellen Monitorbild. Probieren Sie einmal die Einstellung -1 aus - für uns ist dieser Wert gut geeignet. Zur Beurteilung wird ein 10-stufiger Graukeil ange- zeigt. Alle einzelnen Felder sollten sich voneinander unterscheiden. Individualfunktionen Auch auf der Individualfunktionen- Registerkarte - der dritten Re gister- karte - sollten Sie einige Einstellungen überprüfen und Ihren Bedürfnissen anpassen. Hier listen wir subj ektiv einige Funktionen für Sie auf, die sich bei unserer Arbeit als praktisch erwie- sen haben - für Sie persönlich sind vielleicht ganz andere Schwerpunkte wichtig. Insgesamt stellt die D90 41 verschiedene Individualfunktionen zur Verfügung. Tonsignal In der Rubrik Aufnahme & Anzeigen bietet die Individualfunktion d1 die Möglichkeit, das Tonsignal abzu- schalten (was wir empfehlen). Das akustische Signal kann in vielen Fällen störend wirken. AFHilfslicht Unter der Individualfunkion a3 ist standardmäßig das Autofokus-Hilfs- Im Zirkus. Es würde schon sehr störend wirken, wenn Sie bei solchen Aufnahmesitua- tionen das Tonsignal nicht deaktiviert hätten (800 ISO, 1/180 Sek., 105 mm, f 2.8, Foto: M. Gradias).
  • 31. 30 DIe ersten schrItte licht aktiviert. Siekönnen dieseOption Funktionstaste deaktivieren. In vielen Fällen werden Hamburger Hafen. Bele- gen Sie die Funktionstaste mit einer Funktion, die Sie häufig verwenden - beispielsweise mit einer Belichtungsmess- methode (200 ISO, 1/320 Sek., 38 mm, f 11, Foto: M. Gradias). Sie ohne diese Option klarkommen - hinzuschalten können Sie die Option bei Bedarf jederzeit. Gitterlinien Sehr nützlich ist dagegen die Indivi- dualfunktion d2. Ist sie aktiviert, werden im Sucher Gitternetzlinien eingeblendet, die für ein sauberes Aus- richten der Kamera hilfreich sind. Nummern speicher Bei der Funktion d7 sollten Sie die Op- tion Ein einstellen. Damit werden die Fotos fortlaufend durchnummeriert, unabhängig davon, ob die Speicher- karte neu formatiert oder eine andere Speicherkarte eingesetzt wird. Ist die Option Aus aktiviert, beginnt dagegen die fortlaufende Nummerierung wieder bei 0001. Rechts neben dem Objektivbajonett finden Sie eine weitere Taste. Diese Taste kann mit einer von 10 Funktio- nen belegt werden. Belegen Sie diese Taste mit einer Funktion, die Sie häufig benötigen. Damit sparen Sie sich den Umweg über das Menü. Diese Möglich- keit ist sehr praktisch. Die verfügbaren Funktionen erreichen Sie über die Option f3 in der Bedien- elemente-Rubrik der Individualfunk- tionen. So können Sie beispielsweise mit dem Drücken der Funktionstaste die Spotmessung aktivieren oder den Blitz unterdrücken. Praktisch ist auch die letzte Option, bei der neben dem JPEG-Bild zusätzlich eine RAW-Version aufgenommen wird. Standardmäßig ist die Funk tionstaste mit der Option Blitzbelichtungs-Mess- wertspeicher belegt. Bilder schießen Um das Motiv automatisch scharf zu stellen, drücken Sie den Auslöser halb durch. Neben der Schärfemessung wird dabei auch die passende Blende/Verschluss- zeit-Kombination für eine korrekte Belichtung eingestellt. Zum Auslösen
  • 32. wird der Auslöser dann ganz durchge- drückt. Bilder betrachten Wenn im Wiedergabe-Menü unter der Funktion Bildkontrolle die Option Ein aktiviert wurde, wird nach der Auf- nahme das Foto für die voreingestellte Dauer auf dem Monitor angezeigt, sodass eine Kontrolle möglich ist. Unter dem Bild wird der Ordner, in dem das Bild gespeichert wurde, sowie der Namedes Bildes angezeigt. Zusätzlich finden Sie dort die Aufnahmedaten und die Qualitätseinstellungen. Oben rechts wird die Bildnummer der Aufnahme- session angezeigt. Bildinformationen Sie können weitere Bildinformationen abrufen, wenn Sie die untere Pfeiltaste des Multifunktionswählers drücken bIlDer schIessen oder am vorderen Einstellrad drehen. Rechts wird dann das Histogramm angezeigt. Unten sehen Sie die rele- vantesten Aufnahmedaten in einer Übersicht. Mit dem Histogramm wird die Vertei- lung der Tonwerte geprüft. Es kann zur Beurteilung einer Fehlbelichtung verwendet werden. Rechts und links sollten keine größeren leeren Bereiche zu sehen sein, wenn das Foto korrekt belichtet wurde. Links werden die Häu- figkeiten der dunklen Tonwerte ange- zeigt - rechts die der hellen. Je höher 31  Pinguin. Prüfen Sie nach der Aufnahme, ob das Foto korrekt belichtet wurde (640 ISO, 1/180 Sek., 116 mm, f 4.2, Foto: M. Gradias).
  • 33. 32 SchlossSanssouci.Bei optimal belichteten Fotos sind weder in den Schattenberei- chen noch in den Lichtern Lü- DIe ersten schrItte der „Tonwertberg“ ist, umso öfter kom- men diese Tonwerte vor. Welche zusätzlichen Informationen angezeigt werden sollen, wird mit der Funktion Infos bei Wiedergabe auf der Wiedergabe-Registerkarte festge- legt. Alle mit einem Haken versehe- nen I nformationen zeigt die Kamera danach an. Das Histogramm Mit dem RGB-Histogramm wird die Verteilung der Tonwerte geprüft. Es kann zur Beurteilung einer Fehlbelich- tung verwendet werden. Rechts und links sollten keine größeren leeren Bereiche zu sehen sein, wenn das Foto korrekt belichtet wurde. Links werden cken im Histo gramm. Nutzen Sie das Histogramm, um Fehl- belichtungen zu vermeiden (200 ISO, 1/320 Sek.,31 mm, f 11,Foto: M. Gradias). Die Metadaten erstrecken sich auf drei Menüseiten. Hier werden die wich- tigsten Infos zum aktuellen Bild ange- zeigt. die Häufigkeiten der dunklen Tonwer- te angezeigt - rechts die der hellen. Je höher der „Tonwertberg“ ist, umso mehr Vorkommnisse gibt es von diesem Tonwert. Die grafische Darstellung der Tonwerte wird zusätzlich für jeden der drei Farbkanäle Rot, Grün und Blau ge- trennt angezeigt. Lichter anzeigen Um zu überprüfen, ob eine Überbe- lichtung des Bilds vorliegt, ist die
  • 34. Lichter-Option nützlich. Hier werden alle potenziell überbelichteten Stellen mit einer schwarzen, blinkenden Mar- kierung hervorgehoben. Die Beurtei- lung der Lichterbereiche ist wichtig, da hier keine nachträglichen Korrekturen per Bildbearbeitung möglich sind. Zu dunkel geratene Bilder lassen sich mit einem Bildbearbeitungsprogramm oft noch retten. Ausgefressene Lichter- bereiche dagegen nicht. InDexanzeIge 33 Indexanzeige Um eine Übersicht über die aufgenom- menen Fotos zu erhalten, können Sie sich mehrere Bilder gleichzeitig anse- hen. Drücken Sie dazu die Indextaste. Sie können entweder vier, neun oder 72 Fotos gleichzeitig anzeigen. Außer- dem ist eine Kalenderansicht verfügbar. Drücken Sie dazu die Indextaste mehr- fach.  Abendstimmung. Objektive miteiner kurzenBrennweite können Sieprimanutzen,um„Weite“ einzufangen. Das mitgelieferte Kitobjektiv besitzt eine kürzeste Brennweite von 18 mm - diese Brenn- weite ist für Landschaftsaufnahmen gut geeignet (200 ISO, 1/250 Sek., 18 mm, f 11, Foto: M. Gradias).
  • 35. 34 DIe ersten schrItte Reichstag,Berlin.Versu- chen Sie bei Gebäudeaufnah- men mit einem Weitwinkel- objektiv, einen Vordergrund ins Bild einzubeziehen, um das Foto spannender zu machen. Ohne die Hecken im Vorder- grund würde der Reichstag als ein schmaler, breiter Streifen abgebildet (200 ISO, 1/250 Sek., 14 mm, f 7.1, Foto: M. Gra- dias). Das Scrollen in den Bildern erledigen Sie anschließend mit der oberen und unteren Pfeiltaste des Multifunktions- wählers. Wurden viele Bilder aufge- nommen, fällt so das Navigieren leicht. Rechts unten wird bei jedem Indexbild die Bildnummer eingeblendet. Das aktuell markierte Bild wird mit einem Rahmen hervorgehoben. Darstellungen ver größern Um das aufgenommene Foto genau beurteilen zu können, bietet die D90 die Möglichkeit einer Ausschnittsver- größerung an. Je nachdem, in welcher Bildgröße Sie das Foto aufgenommen haben, kann das Bild 13- oder 27-fach vergrößert angezeigt werden. Bei der mittleren Bildgröße ist maximal eine 20-fache Vergrößerung möglich. Natürlich ist die exakte Beurteilung erst am PC möglich - aber der Einsatz der extremen Vergrößerung kann Ihnen helfen, Details des Fotos zu analysieren. Der ausgezeichnete Mo- nitor der D90 hilft auch im Freien durch seine Größe und den möglichen Betrachtungswinkel - bei anderen digitalen Nikon-Modellen ist dies schwieriger. 1 Drücken Sie die Taste mit dem Lu- pensymbol links neben dem Monitor so oft, bis die gewünschte Ausschnitts- vergrößerung zu sehen ist.
  • 36. 2 Mit den Pfeiltasten kann auch in dieser Darstellung der Bildausschnitt verschoben werden. Um die Ansichts- größe wieder zu reduzieren, drücken Sie einfach mehrfach auf die Taste mit dem Symbol der Verkleinerungslupe. InDexanzeIge 3 Um die Vergrößerungsansicht wie- der zu beenden, drücken Sie einfach die OK-Taste. Bilder löschen Bilder, die misslungen sind oder Ihnen nicht gefallen, löschen Sie ganz ein- fach durch Drücken der Taste mit dem Mülleimersymbol, die Sie links neben dem Sucher finden. Erst nach dem Bestätigen einer Sicherheitsabfrage wird das Bild, das aktuell im Monitor angezeigt wird, gelöscht. 35 Bildwechsel Zum Wechseln der Fotos können Sie auch das hintere Einstellrad verwenden. Dies ist be- sonders bei Vergröße- rungen nützlich, da ja hier die Pfeiltasten zum Bestimmen des Bild- ausschnitts verwendet werden. SchneeflockenaufAuto- lack. VersuchenSiesichruhig auch einmal an etwas unge- wöhnlichen Motiven - wie diesen Schneeflocken, die mit einem Makroobjektiv aufge- nommen wurden (200 ISO, 1/60 Sek., 105 mm Makro, f 8, int. Blitz, Foto: M. Gra- dias).
  • 37. 200 ISO, 1/320 Sek., 30 mm, f 11, Foto: M. Gradias
  • 38. 2 Die Belichtungs- automatiken Wenn Sie sich um möglichst wenig kümmern und schnell ordentliche Fotos schießen wol- len, verwenden Sie einfach die verschiedenen Automatikeinstellungen, die die D90 anbietet. Sie haben dabei diverse Eingriffsmöglichkei- ten. In vielen Fällen werden Sie damit gute Ergebnisse erzielen.
  • 39. 38 belIchtungsautoMatIken verzichten - auch dies ist ein deutli- Automatiken cher Unterschied zu den „größeren“ Wiedie Vorgängermodelle stellt auch die D90 wieder verschiedene Aufnah- meprogramme bereit. So stehen Ihnen - zusätzlich zur Vollautomatik - für sieben unterschiedliche Aufnah- mesi tua tionen optimal auf das jewei- lige Thema abgestimmte Einstellungen zur Verfügung, um schnell zum Ziel zu kommen. Sie brauchen sich um fast nichts - außer um die Bildkomposition - zu kümmern. So können Sie mit dem Hauptwahl- rad zwischen Porträt-, Landschaft-, Nahaufnahme-, Kinder-, Sport- sowie Nacht- por trät- Modus wählen. Werüber den Einstei- gerstatus hinausge- wachsen ist, wird diese Aufnahmeauto- matiken meist nicht mehr nutzen, um selbst besser in die Einstellungen eingreifen zu können. Die Nikon D90 bietet neben der Pro- grammautomatik eine Zeit- und eine Blendenautomatik an. Außerdem lassen sich die Einstellungen manuell vornehmen, was für Spezialaufgaben nützlich ist. Wenn Sie allerdings beispielsweise ein älteres AI-S-Objektiv verwenden, müssen Sie auf die Belichtungsauto- matiken ebenso wie auf den Autofokus Nikon-Modellen. Vollautomatik Wenn Sie beispielsweise bei Schnapp- schüssen schnell aufnahmebereit sein wollen, bietet sich die Vollautoma- tik an, die in vielen Fällen zu einer optimalen Belichtung führt. Hierbei ermittelt die D90 unter anderem die passende Belichtungszeit und Blende selbstständig. Außerdem wird die geeignete ISO-Ein- stellung automatisch eingestellt. Falls zu wenig Licht vorhanden ist, schaltet die D90 den integrierten Blitz zu. Zur Messung der Schärfe werden alle elf Messfelder aktiviert und dann das zur Scharfstellung geeignete Messfeld selbstständig ermittelt. Das Objekt, das der Kamera am nächs- ten ist, wird dann automatisch scharf abgebildet. Zudem wird der Einzelbild- modus eingestellt. Die automatisch vorgenommenen Ein- stellungen lassen sich im Display oder auch in den Aufnahmeinformationen begutachten, die Sie mit der info-Taste aufrufen. Im folgenden Bild sehen Sie die Symbole der Vollautomatik abge- bildet.
  • 40. Einschränkungen Wenn Sie die Vollautomatik aktiviert haben, sind verschiedene Tasten und Funktionen gesperrt, damit sie nicht versehentlich geändert werden. So vollautoMatIk bleibt beispielsweise das aktive D-Lighting aktiviert. Im Aufnahme- Menü kann zum Beispiel die Bildoptimierung nicht verändert werden. Bei den Individualfunk- tionen sind unter an- derem die auf den Blitz bezogenen Funktionen nicht aktivierbar. Anders ist es beim ISO- Wert. Dieser wird zwar durch die ISO-Automatik eingestellt - Sie können aber den ISO-Wert mit der ISO-Taste dennoch auf den gewünsch- ten Wert einstellen. 39 Matrixmessung. Bei „gän- gigen“ Motiven können Sie der Matrixmessung voll vertrauen (200 ISO, 1/200 Sek., 70 mm, f 7.1,Fotos: M. Gradias).  Sonnenuntergang. Solche Sonnenuntergänge sind anspruchsvolle Motive für die Belichtungsmessung. Gegebenenfalls müssen Sie die Bilder etwas unterbelichten.IndiesemFallkamdieMatrixmessungaberprima mitderBelichtungklar(200ISO, 1/180 Sek.,50 mm,f7.1).
  • 41. 40 belIchtungsautoMatIken stellt werden sollen. Ein Blick in den Aufnahme programme Der erste Modus der Aufnahmepro- gramme entspricht der Vollautomatik. Hier wird allerdings der Blitz deakti- viert, was beispielsweise nützlich ist, wenn das Blitzen untersagt ist. Auch hier sind einige Funktionen deak- tiviert, wie zum Beispiel der automati- sche Weißabgleich. Auch das Drücken der Belichtungskorrektur bewirkt in diesem Modus nichts. MatthiasMencke,„The Keltics“. Im Porträt-Modus wird der Hintergrund frei ge- stellt (1000 ISO, 1/60 Sek., 105 mm,f 2.8. Foto: M. Gra- dias). Der Porträt Modus Der Porträt-Modus wird mit einem Kopf symbolisiert. Bei diesem Modus wählt die D90 eine Blende/ Ver schlusszeit- Kombination, bei der ein unscharfer Hintergrund ent- steht. Dies erreichen Sie, indem Sie die Blen- de mögl ichst weit öffnen. So eignet sich dieser Modus beispielsweise gut, wenn Objekte vom Hintergrund frei ge- Monitor zeigt, dass die Einstellungen mit der Vollautomatik identisch sind. Für den Autofokus ist auch hier die S-Option aktiviert, sodass ein Auslösen nur möglich ist, wenn das Objekt kor- rekt scharf gestellt wurde. Im Menü sind ebenfalls unterschiedli- che Optionen nicht aktivierbar, um ein versehentliches Verstellen zu ver- meiden. Der LandschaftModus Wenn Sie begeisterter Landschafts- fotograf sind, könnte der Landschaft- Modus für Sie die richtige Wahlsein. Bei diesem Modus werden nämlich die Kontraste und Farben automatisch verstärkt - außerdem wird das Foto geschärft. So entstehen brillante Er- gebnisse. Bei der Landschaftsfotografie kommt es vor allem auf einen mögl ichst gro- ßen Schärfebereich an. Daher wird der Blendenwert möglichst hoch einge- stellt. Kurze Belichtungszeiten spielen bei Landschaftsaufnahmen dagegen eine untergeordnete Rolle, da sich meist nichts bewegt. Die automatische Blitzzuschaltung wird ebenso wie das Autofokus-Hilfs- licht deaktiviert. Falls Sie dennoch blit- zen wollen, müssen Sie einen anderen Modus wählen.
  • 42. aufnahMe prograMMe ein Teleobjektiv verwendet werden. Alternativ dazu können Sie auch sehr nah an das zu fotografierende Objekt herangehen oder ein Makroobjektiv einsetzen. Der NahaufnahmeModus Wenn Sie gerne Blumen, Insekten oder andere kleine Objekte fotografieren, ist Bei diesem Modus wird bei schlechten der Nahaufnahme-Modus das Richtige Lichtverhältnissen der integrierte Blitz für Sie. automatisch zugeschaltet. Außerdem Um möglichst nah an das zu fotogra- wird das mittlere Autofokus-Messfeld fierende Motiv her anzukommen, sollte aktiviert. 41 LandschaftmitTeich. Der Landschaft-Modus ist so ausgerichtet, dass der scharf abgebildete Bereich im Foto möglichst groß ist - dazu wird eine kleine Blendenöffnung eingestellt (200 ISO, 1/250 Sek., 10 mm,f 11,Foto: M. Gradias).
  • 43. 42 Nahaufnahmen. Wenn Sie sich dem interessanten Genre der Makrofotografie näher widmen wollen, lohnt sich die Anschaffung eines Makro- objektivs, das Ihnen mehr belIchtungsautoMatIken Bei Sportaufnahmen sind außerdem ein Teleobjektiv und ein wenig Geduld nötig. Sie müssen auf interessante Situationen warten können. Sofort das perfekte Foto zu schießen, ist kaum möglich. Auch spielende Kinder oder Tiere lassen sich mit diesem Modus gut Der SportModus ablichten. Wenn bei sich bewegenden Motiven schnelle Bewegungen festgehalten Der Modus Nachtporträt werden sollen, bietet sich der Sport- Möglichkeiten bietet, weil Sie das fotografierte Motiv sehr groß auf den Sensor bannen können (100 ISO, 1/320 Sek., 180 mm Makro, f 9, Foto: M. Gradias). Modus an. Hier wird die Priorität darauf gelegt, dass möglichst kurze Belichtungszeiten entstehen. Das integrierte Blitzlicht und das Hilfslicht werden in diesem Modus deaktiviert. Bei Sportaufnahmen ist es völlig nor- mal, dass sehr viele Fotos geschossen werden und Sie sich dann nach dem Übertragen auf den PC die gelungens- ten heraussuchen.Gegebe nenf alls kann auch der passende Bildausschnitt nachträglich mithilfe eines Bildbear- beitungsprogramms eingestellt werden - bei den 12,3 Megapixeln der D90 ist ja genug Reserve enthalten, wenn Bild- partien abgeschnitten werden. Gerade bei Sportaufnahmen ist es ziemlich schwierig, den perfekten Ausschnitt sofort zu erreichen, da die Kamera ständig nachgeführt werden muss. Beim Nachtporträt-Modus wird der integrierte Blitz aktiviert. Durch die zusätzliche Langzeitbelichtung wird ein natürlich wirkender Hintergrund erzielt. Der Blitz wird auf Langzeit- synchronisation eingestellt. Daher ist es empfehlenswert, mit einem Stativ zu arbeiten. Vor eventuellen Unter- oder Überbelichtungen warnen Sie die Anzeigen HI und Lo in Sucher und Monitor.
  • 44. Belichtungs programme belIchtungs prograMMe 43 Die vier Programme oberhalb des Voll- automatik-Modus werden als Belich- tungsprogramme bezeichnet - der Pfeil Wenn Sie den „Einsteigerstatus“ kennzeichnet sie nachfolgend. überschritten haben, werden die In diesen Modi sollten Sie hin und sogenannten Belichtungsprogramme wieder einen Blick auf den Monitor für Sie besser geeignet sein, als die werfen, um die aktuellen Einstellungen zuvor beschriebenen Aufnahmepro- zu überprüfen. Hier werden Verände- gramme. rungen wie beispielsweise Programm- shifting oder Belichtungskorr ekturen angezeigt. Standard-Formations- tanzen. Bei Sportaufnahmen kommt es auf eine möglichst kurze Belichtungszeit an. Verwenden Sie außerdem ein Teleobjektiv, um nah genug an das Motiv heranzukommen (800 ISO, 1/250 Sek., 110 mm, f 5, Foto: M. Gradias).
  • 45. 44 belIchtungsautoMatIken Programmautomatik Die Programmautomatik, die mit einem P gekennzeichnet ist, ist zum Beispiel für schnelle Schnappschüsse gut ge- eignet. Sie führt in vielen Fällen zu ei- ner optimalen Belichtung. Hier ermit- telt die D90 selbstständig die passende Belichtungszeit und Blende. Shiften beenden Programmverschiebung Siehaben verschiedene Möglichkeiten, um die Programmverschiebung wieder  Oldtimer. DieProgramm- automatik ist für schnelle Schnappschüsse und die meisten gängigen Aufnahme- situationen gut geeignet. Die D90 ermittelt zuverlässig die passende Belichtung (200 ISO, 1/640 Sek., 330 mm, f 8, Foto: M. Gradias). Die vorgeschlagene Blende/Verschluss- zeit-Kombination kann jeder zeit durch das sogenannte Shiften (Programmver- schiebung) verändert werden. 1 Drehen Sie das hintere Einstellrad, um eine andere Kombination zu wäh- len. 2 Beobachten Sie im Sucher, wann die gewünschte Kombination angezeigt wird. Ein *-Symbol über dem „P“ sym- bolisiert im Display die Programmver- schiebung. zu deaktivieren. 1 Drehen Sie beispiels weise das Ein- stellrad, bis das Sternchen über dem P- Symbol im Monitor wieder ver- schwin det. 2 Wird eine andere Belichtungs- steuerung gewählt oder die Kamera aus- und wieder angeschaltet, wird die Programmverschiebung ebenfalls deak- tiviert. 3 In der Praxis hat sich die Variante bewährt, die Kamera kurz aus- und wieder einzuschalten - das geht am schnellsten. Blendeneinstellungen Verwenden Sie zum Beispiel aktuelle G-AF-Nikkore, können Sie die Blende nicht mehr am Objektiv einstellen. Die Einstellung erfolgt - beispiels weise beim manuellen Belichtungsmodus - über das Einstellrad. Den eingestellten Wert können Sie in Monitor oder Sucher kontrollieren. Ist bei den Objektiven noch ein Blen- denring vorhanden, muss beim Einsatz der Programmautomatik die kleinste
  • 46. korrektur MöglIchkeIten 45 Blende (größter Blendenwert) ein- Korrektur gestellt werden - andernfalls wird der Auslöser gesperrt und im Sucher erscheint die Fehlermeldung fEE. Im Monitor wird dann eine entsprechende Warnmeldung angezeigt. Die meisten derartigen Objektive stellen eine Ar- retierung zur Verfügung, sodass die Blende beim Arbeiten nicht versehent- lich auf einen niedrigeren Blendenwert zurück gedreht werden kann. möglichkeiten Die von der D90 vorgeschlagene Be- lichtung müssen Sie nicht zwingend übernehmen. Es gibt verschiedene Si- tuationen, die eine andere Belichtung erfordern - ein Sonnenuntergang ist ein Beispiel. Hier ist oft eine leichte Unterbelich- tung hilfreich. Sie müssen nicht unbe- dingt zu einer anderen Belichtungs- automatik greifen, um diesem Problem zu entgegnen. 1 Drücken Sie die Korrekturtaste, die Sie rechts unter dem Hauptschalter finden. Heupferd. Wollen Sie - zum Beispiel bei Makroauf- nahmen zum Erzielen einer bestimmten Schärfentiefe - eine bestimmte Blendenein- stellung verwenden, können Sie einfach die Programmver- schiebung einsetzen (200 ISO, 1/2000 Sek., 180 mm Makro, f 3.8, Foto: M. Gradias).
  • 47. 46 belIchtungsautoMatIken Wird eine Belichtungskorrektur ver- wendet, blinkt zur Orientierung im Sucher die 0 in der Mitte der Belich- tungsskala. Der Wert der Belichtungs- korrektur wird in der Belichtungsskala angezeigt. Schrittweite 2 Drehen Sie dann das Einstellrad nach rechts, wenn das Bild unterbe- lichtet werden soll. Dies wird durch negative Werte symbolisiert. 3 Durch eine Linksdrehung erzielen Sie eine Überbelichtung, die mit einem Pluszeichen vor dem Wert gekenn- zeichnet wird. Die Aufnahmen können um maximal fünf Blendenstufen unter- oder überbelichtet werden - eine sehr große Spanne. Sonnenuntergang.Beim Fotografieren von Sonnen- untergängen ist oftmals eine Unterbelichtung notwendig (200 ISO, 1/640 Sek.,210 mm, f 13, Foto: M. Gradias). Standardmäßig sind 1/3-Korrektur- stufen vorgegeben. Mit der Individual- funktion b1 können Sie alternativ auch halbe Stufen einstellen, wie es bei älteren Kameras üblich ist. Es ist Ge- schmackssache, welche Variante Ihnen mehr zusagt. Belichtungsreihen Eine andere Möglichkeit, die Belich- tung zu variieren, haben Sie mit der Belichtungsreihe - auch Bracketing genannt. Hier werden mehrere Bilder mit unterschiedlicher Belichtung auf- genommen. Bei jedem Drücken des Auslösers wird dann ein Bild mit einer leicht veränderten Belichtung aufge- nommen. Sie müssen also mehrfach auslösen, um die Belichtungsreihe zu komplettieren. Belichtungsreihen eignen sich gut, wenn Sie entweder keine Zeit haben, die Belichtung zu kontrollieren, oder
  • 48. korrektur MöglIchkeIten 47 wenn die Beurteilung der Belichtungs- situation schwerfällt. Mit der Individualfunktion e4 wird festgelegt, worauf sich die Korrektur beziehen soll - standardmäßig ist hier die Option Belichtung & Blitz aktiviert. Diese Standardvorgabe sollten Sie bei- behalten, um auch beim Blitzen Kor- rekturwerte zu nutzen. 1 Um die Einstellungen für die Be- lichtungsreihe vorzunehmen, drücken Sie die BKT-Taste links neben dem Objektivbajonett. Drehen Sie dann zum Anpassen der Werte an den beiden Einstellrädern. 2 Mit dem vorderen Einstellrad stel- len Sie ein, wie groß die Belichtungs- änderungen sein sollen. 0,3 bis zwei Blendenstufen stehen dabei in Drittel- schritten zur Auswahl. 3 Das hintere Einstellrad wird zum Einstellen der Anzahl der Aufnahmen verwendet. Haben Sie einen anderen Wert als 0 eingestellt, wird das BKT- Symbol im Display angezeigt. Außerdem blinkt im Display sowie im Sucher das Plus/Minus-Symbol, sodass die Belichtungsreihe sofort erkennbar ist. Die Korrekturstufe sehen Sie in der Belichtungsskala. 4 Um die Belichtungsreihe wieder zu deaktivieren, verwenden Sie einfach den Wert 0 für die Aufnahmeanzahl. Der Wert der Korrekturstufe spielt dabei keine Rolle. Er bleibt für den nächsten Einsatz erhalten. Bilderanzahl Zum Festlegen des Umfangs der Be- lichtungsreihe haben Sie verschiedene Optionen. Drehen Sie das hintere Einstellrad nach rechts, um 3 Bilder einzustellen. Wird das Einstellrad von der Nullstel- lung ausgehend nach links gedreht, erhalten Sie die Option 2 Bilder nur unter- oder überzubelichten. Stellen
  • 49. 48 belIchtungsautoMatIken Sie beispielsweise die Option -2F ein, werden zusätzlich zum normal belichteten Bild noch zwei unterbelichtete Varianten aufgenom- men. Bei der Einstellung +2F werden neben der Normalbelichtung Lichterspiel.Essind verschiedene Belichtungs- versuche erforderlich, bis die Beleuchtung optimal zur Geltung kommt (800 ISO, 1/60 Sek., 18 mm,f 4,Foto: M. Gradias). zusätzlich noch zwei überbel ich tete Fotos aufgenommen. Diese Variante ist in den Situationen sehr nütz- lich, in denen Sie zwar wissen, dass eine Unter- oder Überbelichtung nö- tig ist, aber die genaue Stärke nicht einschätzen können. Nacht- oder Dämmerungsaufnahmen sind ein solches Beispiel. Die D90 versucht, ein „normal helles“ Bild zu erstellen - was natürlich nicht erwünscht ist. Die Dunkelheit soll ja erhalten bleiben. Gegenlichtaufnahmen sind ein ge- genteiliges Beispiel. Hier ermittelt die Kamera „viel zu helle Werte“ und ver- sucht, mit einer entsprechend kurzen Belichtungszeit gegenzusteuern. Des- halb ist oft eine leichte Aufhellung per Belichtungskorrektur nötig. Nachdem Sie die Einstellungen vorge- nommen haben, wird die Korrektur im Display angezeigt. Das BKT-Symbol wird zur Verdeut- lichung im Display und im Sucher eingeblendet. Das Symbol unter der Bezeichnung kennzeichnet die einge- stellte Bildvariante - wie nachfolgend zum Beispiel die 2-Bilder-Option. BelichtungsMesswert speicher Bei der mittenbetonten Belichtungs- messung wird die Belichtung im Zent- rum des Bilds ermittelt. Befindet sich das Motiv nicht in der Bildmitte könnte es daher zu Fehl- belichtungen kommen. Um dies zu vermeiden, kann die Belichtung mit der AE-L/AF-L-Taste gespeichert wer- den. 1 Um den Belichtungswert zu spei- chern, visieren Sie das Motiv an, das korrekt belichtet werden soll. 2 Drücken Sie dann die AE-L/AF-L- Taste und schwenken Sie die Kamera auf den gewünschten Bildausschnitt, während Sie die AE-L/AF-L-Taste ge- drückt halten. 3 Lösen Sie erst dann aus. Da damit standardmäßig neben den Belichtungs- einstellungen auch die Scharfstellung gespeichert wird, darf sich das zu fotografierende Objekt natürlich nicht bewegt haben.
  • 50. korrektur MöglIchkeIten 49 Bei der Programmautomatik werden nach dem Tastendruck gespeichert, bis mit dieser Option Verschlusszeit und die Taste erneut gedrückt oder der Be- Blende gespeichert. Bei der Blenden- lichtungsmesser ausgeschaltet wird. automatik dagegen nur die Belich- tungszeit - bei der Zeitautomatik nur die Blende. Belichtungsspeicher Die Individualfunktionen bieten eine weitere Option der Belichtungsspei- cherung. 1 Rufen Sie die Individualfunktion c1, Belichtungsspeicher, auf. Hier finden 4 Die Option Autofokus aktivieren Sie die Option AE-L/AF-L-Taste & Aus- können Sie verwenden, um mit der löser. Ist diese Option eingestellt, wird AE-L/AF-L-Taste den Autofokus zu ak- die Belichtung auch dann gespeichert, tivieren. Der Auslöser kann dann nicht wenn Sie den Auslöser halb durchdrü- zum Aktivieren des Autofokus einge- cken. So sparen Sie sich den Umweg setzt werden. über die AE-L/AF-L-Taste. 5 Die letzte Option benötigen Sie, wenn Sie mit der AE-L/AF-L-Taste den Blitzbelichtungswert speichern wollen. Blitzbelichtungs korrektur Wenn Sie in den Belichtungsprogram- men den Blitz verwenden, kann eine Korrektur der Blitzleistung eingestellt werden. 2 Mit der Individualfunktion f4 lassen 1 Drücken Sie die folgende Taste auf sich die Funktionen der AE-L/AF-L- der linken Kameraseite. Der Blitz wird Taste anpassen. Standardmäßig werden dann aufgeklappt. beim Drücken der AE-L/AF-L-Taste Ent- fernung und Belichtung gespeichert. 3 Alternativ kann die Taste so belegt werden, dass nur die Entfernung oder nur die Belichtung gespeichert wird. Außerdem bleibt bei der Option Belich- tung speichern ein/aus die Belichtung
  • 51. 50 KleinerWasserfall.Durch verschiedene Belichtungszei- ten werden unterschiedliche Bildwirkungen erzielt. Beim oberen Bild scheint das Was- belIchtungsautoMatIken 2 HaltenSiedie Taste gedrücktund Blendenautomatik drehen Sie das vordere Einstellrad. Die Blendenautomatik ist immer dann hilfreich, wenn eine bestimmte Belich- ser „eingefroren“ zu sein - so kann das menschliche Auge die Situation gar nicht wahr- nehmen. Eine „Ge staltung“ des Fotos ist hier nicht mög- lich. Machen Sie diverse Auf- nahmen und suchen Sie später das geeignete Ergebnis he- raus. (100 ISO, 105 mm;oben: 1/2000 Sek., f 2.8; unten: 1/20 Sek., f 29; Fotos: M. Gra- dias). 3 Die Blitzleistung lässt sich dabei in Drittelstufen von -3 LW bis +1 LW variieren. Dies können Sie nutzen, um zum Beispiel den Hintergrund mehr oder weniger stark zu betonen. Um die Reflexe, die beim Blitzen zwangsläufig entstehen, zu vermin- dern, kann die Blitzleistung gedrosselt werden. tungszeit verwendet werden soll. Dies ist beispielsweise bei der Sport- oder Tierfotografie wichtig, wenn Sie Bewe- gungsunschärfen verhindern wollen. Bei der Blendenautomatik geben Sie die gewünschte Verschlusszeit vor - die D90 ermittelt die dazu passende Blendenöffnung selbstständig. Die Blendenautomatik wird mit einem S gekennzeichnet. Wenneine vollständig geöffnete Blende nicht ausreicht, um bei der vorgegebenen Verschlusszeit eine korrekte Belichtung zu erreichen, wird Lo eingeblendet. Der Grad der Unterbelichtung wird in der Belichtungsskala angezeigt. Droht eine Überbelichtung, wird dagegen HI eingeblendet. Diesen Fall werden Sie bei der Blendenautomatik aber im Nor- malfall kaum erleben. Wird Lo angezeigt, verwenden Sie eine längere Belichtungszeit oder erhöhen Sie den ISO-Wert. Bei HI muss die Belichtungszeit dagegen verkürzt wer- den. Blendenautomatik anwenden Wurde die Blendenauto matik mit dem Hauptwahlrad ausgewählt, wird die
  • 52. gewünschte Belichtungszeit mit dem hinteren Einstellrad eingestellt. Sie können einen Wertzwischen 30 Se- kunden und 1/4000 Sekunde einstellen. Die extr em kurze Belichtungszeit ist bei spielsweise sinnvoll, umWasser „einzufrieren“ - wie bei der oberen Ab- bildung auf der vorherigen Seite. Natürlich muss dabei viel Licht vor- handen sein oder ein höherer ISO-Wert eingestellt werden. Im Gegensatz dazu lässt sich Wasser schön fließend darstellen, wenn Sie längere Belich- tungszeiten - etwa 1/30 Sekunde - vor- geben. Dabei muss man die Verwacklungsge- fahr beachten. Verwenden Sie gegebe- nenfalls ein Stativ. zeItautoMatIk Zeitautomatik Bei engagierten Fotografen kommt in vielen Fällen die Zeitautomatik zum Einsatz, bei der die gewünschte Blende eingestellt wird. Die D90 stellt die dazu passende Belichtungszeit automatisch ein. Diese Belichtungsautomatik ist bei der kreativen Fotografie wichtig, da Sie die Schärfentiefe genau steuern können. Die Zeitautomatik wird mit einem A gekennzeichnet. WennSie mit der längstmöglichen Belichtungszeit kein korrekt belichtetes Foto erreichen, zeigt die Kamera Lo an . Öffnen Sie dann die Blende oder erhöhen Sie den ISO-Wert. Alternativ kann ein Blitzge- rät verwendet werden, um ausreichend 51 Abstufungen Durch die standard- mäßig vorgegebene 1/3-Abstufung ist eine sehr nuancierte Angabe der Belichtungszeit möglich - das ist sehr praktisch. Herbst-Mosaikjungfer. Die flinken Libellen im Flug zu erwischen, erfordert schon ein wenig Glück und Übung. Dank des schnellen Autofokus- Messsystems könnensolche Aufnahmen gelingen (200 ISO, 1/400 Sek., 440 mm, f11, Foto: M. Gradias).
  • 53. 52 belIchtungsautoMatIken Licht zur Verfügung zu haben. Bei der niedrigen Blendenwert einstellen (offe- Anzeige HI droht eine Über belichtung. ne Blende). In diesem Fall muss die Blende weiter  Möwe. WollenSieselbst die Verschlusszeit bestimmen, verwenden Sie die Blenden- automatik - Tieraufnahmen sind ein solches Beispiel (200 ISO, 1/400 Sek., 210 mm, f 5.6, Foto: M. Gradias). geschlossen werden (höherer Blenden- wert). Alternativ dazu können Sie auch einen Neutralgraufilter vor das Objek- tiv schrauben, der im Handel erhältlich ist - dieser Fall wird aber eher selten eintreten. Anwendung Nach der Auswahl der Zeitautomatik mit dem Hauptwahlrad wird die ge- wünschte Blende mit dem vorderen Einstellrad eingestellt. 1 Um einen größeren Blendenwert zu erhalten, muss das vordere Einstellrad nach rechts gedreht werden - um den Blendenwert zu reduzieren, muss es nach links gedreht werden. 2 Um Motive vom Hintergrund frei zu stellen, sollten Sie einen möglichst 3 In Abhängigkeit von der verwende- ten Brennweite und dem Abstand zum Objekt ändert sich der scharf abgebil- dete Bereich deutlich. 4 Während beim Einsatz eines Weit- winkelobjektivs ein großer Schärfen- tiefebereich entsteht, ist er bei einem Teleobjektiv sehr gering. Einstellräder Die Zuordnung des vorderen und hinteren Einstellrads kann in den In- dividualfunktionen verändert werden. Standardmäßig wird dabei die Blende mit dem vorderen und die Belich- tungszeit mit dem hinteren Einstellrad eingestellt. 1 Rufen Sie die Individualfunktion f5 auf. Hier gibt es übrigens auch ein
  • 54. stark verschachteltes Menü, das für Einsteiger zunächst etwas schwie- rig zu durchschauen sein mag - das gilt l eider für viele Menüs. Hier wäre Bedarf für ein etwaiges Firmware- Update. 2 Nach der Auswahl einer Funkti- on wechseln Sie durch Drücken der rechten Pfeiltaste des Multifunktions- wählers eine Hier archie tiefer. Mit der linken Pfeiltaste wird dagegen zum nächsthöheren Menü gewechselt. 3 Rufen Sie die Option Funktions- belegung auf. eInstellräDer 4 Geben Sie in dem Untermenü an, ob die Funktionen der Einstellräder vertauscht werden sollen. Arbeiten Sie sehr häufig mit der Zeitauto matik, könnte dies vielleicht eine interessante Option sein, da das Einstellen mit dem hinteren Einstellrad etwas weniger umständlich ist. 5 Mit der Funktion Auswahlrich- tung können Sie einstellen, ob durch Rechtsdrehung die Werte erhöht oder reduziert werden sollen. Es gibt aller- dings wenig Sinn, die Standardvorgabe zu verändern. 53  Tulpe. WennSiedieBlende selbst festlegen wollen, ist die Zeitautomatik die passende Wahl. Dies ist beispielsweise nötig, wenn Sie einen be- stimmten Schärfentiefebe- reich erzielen wollen (200 ISO, 1/1000 Sek., 105 mm Makro, f 5.6, Foto: M. Gradias).
  • 55. 54 Langzeitaufnahmen Werden Langzeitauf- belIchtungsautoMatIken 6 Zuletzt lässt sich in diesem Menü men gebrauchen können. Wirdeine einstellen, wie die Tastenbelegung bei andere Einstellung als bulb verwendet, kann die Belichtungsskala im Sucher nahmen mit der bulb- Einstellung geschossen, muss manbeachten, dass der Akku aus- reichend geladen ist. Andernfalls bricht die D90 die Belichtung ab, speichert das Bild und schaltet sich anschlie- ßend automatisch aus. Blütenpollen. Nutzen Sie ein Blitzgerät, kann die manu- elle Belichtungseinstellung sinnvoll sein, da der Blitz ja die notwendige Lichtmenge steuert. So konnte hier der maximale Blendenwert ver- wendet werden (200 ISO, 1/250 Sek., 105 mm Makro, f 32, Makro blitz, Foto: M. Gra- dias). der Wiedergabe sein soll. Manuell Die manuelle Einstellung von Ver- schlusszeit und Blende werden Sie nur für einige Spezialaufgaben benötigen. So könnten Reproaufnahmen ein mög- liches Einsatzgebiet sein. Auch wenn Sie beim Einsatz eines Blitzgeräts ganz bestimmte Einstellun- gen verwenden wollen, kann die ma- nuelle Option nützlich sein. Ein weite- res Beispiel sind Langzeitaufnahmen, wenn Sie länger als 30 Sekunden Be- lichtungszeit benötigen. Mit der bulb-Einstellung wird das Bild so lange belichtet, wie der Auslöser gedrückt gehalten wird. So lassen sich Nachtaufnahmen für mehrere Minuten belichten - was Sie zum Beispiel auch beim Schießen von Feuerwerk-Aufnah- als Orientierung für die Belichtung herangezogen werden. Hier wird der Grad der Unter- oder Überbelichtung gemäß der von der D90 ermittelten Belichtungswerte angezeigt. Liegen die aktuellen Belichtungsein- stellungen außerhalb der Werte, die in der Belichtungsskala im Sucher angezeigt werden können, blinkt die Belichtungsskala. Zwei Blendenstufen Unter- oder Überbelichtung lassen sich in der Belichtungsskala dar stellen. Langzeitbelichtungen Bei Langzeitbelichtungen sollten Sie im Aufnahme-Menü die Option Rausch- red. bei Langzeitbel. überprüfen. Akti- vieren Sie hier die Option Ein. Damit wird das eventuell auftretende Bildrauschen bereits in der Kamera reduziert. Ab einer Belichtungszeit von ungefähr 8 Sekunden wird die automatische Rauschreduzierung aktiviert. Da durch verlängert sich die Aufzeichnungszeit um ca. 50-100 %. Im Display wird dann Job nr angezeigt und der Auslöser wird gesperrt.
  • 56. belIchtungsMessung Hohe Empfindlichkeit Auch wenn Sie mit höherer Empfind- lichkeit fotografieren, gibt es eine Op- tion, um das dabei entstehende Bild- rauschen automatisch zu reduzieren. Durch das Berechnen in der Kamera dauert die Bildaufzeichnung einen Moment länger. Rufen Sie im Aufnahme-Menü die Funktion Rauschreduzierung bei ISO+ auf. Hier finden Sie drei Stufen zur 55 Rauschverminderung. Bei aktivierter Rauschunterdrückung werden alle Fo- tos optimiert, wenn die Empfindlichkeit auf 800 ISO oder höher eingestellt wurde. Ist die Rauschunterdrückung ausge- schaltet, werden Fotos, die mit einer Empfindlichkeit von Hi 0,3 (also über 3200 ISO) oder höher aufgenommen wurden, optimiert. Belichtungsmessung Die Nikon D90 bietet drei verschiedene Messmethoden an, um die korrekte Kombination aus Verschlusszeit und Blende zu ermitteln. Die Einstellungen werden über den Messsystem-Aus- wahlschalter links unter dem Haupt- schalter der Kamera vor genommen, der nachfolgend markiert ist. Die 3DColorMatrix II Messung Standardmäßig ist die 3D-Color- Matrix II-Messung eingestellt. Damit werden Sie mit G- oder D-Objektiven in den allermeisten Fällen ausgezeich- nete Ergebnisse erzielen. Nur bei ganz speziellen Lichtverhältnissen werden Sie die beiden anderen Verfahren be- nötigen. Die 3D-Color-Matrix II-Messung ist eine Weiterentwicklung der Matrix- Langzeitbelichtungen. Bei Langzeitbelichtungen kann die D90 das Ergebnis gleich in der Kamera optimie- ren - so ersparen Sie sich Ar- beitszeit bei der nachträgli- chen Bild bearbeitung. Die „krisselige“ Wirkung des Feu- erwerks entstand übrigens durch einen kräftigen Wind an dem Abend (200 ISO, 30 Sek., 210 mm, f 25, Foto: M. Gra- dias).
  • 57. 56 belIchtungsautoMatIken messung frühererNikon-Modelle. Ein Mittenbetonte Messung 420-Segment-RGB-Sensor ermittelt dabei die optimale Belichtung. Bei der Messung werden Informationen aus allen Bildbereichen berücksichtigt. Das Bild wird dabei in unter schiedl iche Felder aufgeteilt. Präzise Messmethode Bei der Ermittlung der geeigneten Belichtung wird neben Helligkeit und Kontrast sowie der Farbinformation auch der Motivabstand mit in die Be- rechnung einbezogen. Diese Messmethode arbeitet sehr prä- zise, da bei der Analyse auch auf die Daten einer integrierten Bilddatenbank zurückgegriffen wird. In der Datenbank sind zahlreiche Motive aus alltäglichen Aufnahmesituationen enthalten. So erhalten Sie oft sogar bei Motiven, die große helle oder dunkle Bereiche enthalten, ausgewogene Ergebnisse. Eine Aufnahme im Schnee oder auch Sonnenuntergänge sind solche Bei- spiele. Für besondere Licht- oder Aufnahme- situationen kann die mittenbetonte Messung die richtige Wahlsein. Hier- bei misst die D90 die Belichtung im gesamten Bild - aller dings wird der Messschwerpunkt auf einen größeren zentralen Bereich gelegt. Sie erkennen den Bereich am Kreis im Sucher. Standardmäßig ist der zentrale Bereich 8 mm groß. Die Größe des Bereichs kann mit der Individualfunk tion b3 ge- ändert werden. 6, 8 und 10 mm stehen dabei zur Auswahl. Die mittenbetonte Belichtungsmessung ist gut geeignet, wenn ein helles oder dunkles Objekt das Bild dominiert und die Matrixmessung nicht zu einem op- timalen Ergebnis führt. Spotmessung Bei der Spotmessung erfolgt die Be- lichtung innerhalb eines Kreises mit 3,5 mm Durchmesser, was einer Bild- feldabdeckung von 2,5 % entspricht. Sie erkennen diesen Modus an dem einzelnen Punkt in der Mitte des Sym- bols. Sehr praktisch ist dabei, dass sich der Kreis immer im Zentrum des aktiven Autofokus-Messfeldes befin-
  • 58. det. So ist das Messfeld variabel. Wird allerdings ein Objektiv ohne Prozessor- steuerung an der D90 verwendet, wird das mittlere Autofokus-Messfeld zur Messung eingesetzt. Die Spotmessung ist sinnvoll, wenn die Belichtung für ein beson ders helles oder dunkles Mo- tiv gemessen werden soll. In der Praxis werden Sie aber vermutlich eher selten auf diesen Modus zurückgreifen. Feinabstimmung Ein ganz ungewöhnliches „Schmankerl“ erhalten Sie mit der Individualfunktion b4, mit der Sie aber sehr sorgfältig umgehen sollten. Die Funktion war bisher den größeren Nikon-Modellen vorbehalten. Die Option Feinabst. der Bel.-Messung wird benötigt, um die feInabstIMMung Belichtungen grundsätzlich zu verän- dern. So ersparen Sie sich das wieder- holte Korrigieren der Belichtungswerte. 1 Die Feinabstimmung kann für alle drei Belichtungsmessmethoden ge- trennt vorgenommen werden. Wenn Sie also beispielsweise feststellen, dass Ihre D90 bei der Matrixmessung grundsätzlich etwas zu helle Fotos macht, stellen Sie einfach einen nega- tiven Korrekturwert ein. 2 Nach dem Aufruf der Funktion er- halten Sie zunächst die Information, dass beim Einsatz der Funktion das Symbol der Belichtungskorrektur nicht angezeigt wird. Daher ist beim Anwen- den dieser Funktion ein wenig Sorgfalt geboten. 57 Sorgfalt Die Funktion ist nicht ganz „ungefährlich“, falls Sie vergessen ha- ben, dass eine Korrektur vorgenommen wurde. Einen Hinweis, dass die Funktion aktiviert ist, erhalten Sie nur beim Aufruf der Funktion. Die Funktion sollte da- her nur eingesetzt wer- den, wenn Sie über län- gere Zeit die Erfahrung gesammelt haben, dass eine Korrektur wirklich notwendig ist. Spotmessung. Die Spot- messung ist eine gute Wahl, wenn das gesamte Bild eine andere Helligkeit als das zu fotografierende Motiv besitzt. So würde das große dunkle Umfeld hier die Matrixmes- sung irritieren und ein zu helles Ergebnis ergeben (1600 ISO, 1/160 Sek., 50 mm, f 4.5, Foto: M. Gra- dias).
  • 59. 58 Feinabstimmung. Im Normalfall ist eine Feinab- stimmung nicht erforderlich, da die Belichtungsmessung präzise funktioniert - auch bei schwierigen Belichtungssi tua- tionen wie dieser Schneeauf- nahme (200 ISO, 1/500 Sek., 70 mm, f 11, Foto: M. Gradias). belIchtungsautoMatIken 5 Nach der Auswahl der Messmetho- de wird die Korrektur im folgenden Un- termenü mit der oberen oder unteren Pfeiltaste des Multifunktionswählers in 1/6-Blendenstufen eingestellt. Nach dem Bestätigen mit der rechten Pfeil- taste des Multifunktionswählers wird im übergeordneten Menü der einge- stellte Wert angezeigt. 3 Nach der Bestätigung mit Ja ge- langen Sie zum nachfolgend gezeigten Menü. Hier wird die Belichtungsmess- art ausgewählt, die korrigiert werden soll. Eine derartige Funktion ist außeror- dentlich praktisch - und auch selten bei digitalen Spiegelreflexkameras. Sie können die D90 praktisch bis ins allerletzte Detail „personalisieren“ - vorausgesetzt, Sie wissen, wo Sie die 4 Verwenden Sie die rechte Pfeiltaste entsprechende Funktion finden, was des Multifunktionswählers, um in das zugegebener maßen nicht immer ganz betreffende Untermenü zu gelangen. einfach ist.
  • 60. feInabstIMMung 59 320 ISO, 1/180 Sek., 210 mm, f 5.6, int. Blitz, Foto: M. Gradias
  • 61. 320 ISO, 1/500 Sek., 180 mm Makro, f 11, Foto: M. Gradias
  • 62. 3 Die Möglichkeiten des Autofokus Die Nikon D90 besitzt insgesamt elf Fokus- messfelder, die einen großen Teil des Bilds ab- decken. Die D90 stellt zahlreiche Funktionen zur Verfügung, um die Art der Fokussierung einzustellen. Was die Kamera alles zu bieten hat, erfahren Sie in diesem Kapitel.
  • 63. 62 autofokus Die Technik Die D90 bietet ein sehr leistungs- fähiges Autofokussystem. Das Auto- fokusmodul MultiCAM 1000 stellt zwei Messsysteme zur Auswahl: eins mit elf Messfeldern, wie es von den Modellen der D2-Serie und der D200 bekannt ist, und ein Messsystem mit einem vergrößerten Messfeld in der Bildmitte. So wird das Scharfstellen auf größere Objekte deutlich ein- facher. Die vielen Messfelder bieten eine Menge Vorteile. So muss sich das fo- tografierte Objekt nicht unbedingt im Zentrum des Bildes befinden. Sich be- wegende Objekte können vom Auto- fokus verfolgt werden - die Kamera wechselt auto- matisch zwischen den verschiedenen Messfeldern. In den Individualfunk- tionen befinden sich zusätzlich ver- schiedene Funktionen, um die Mög- lichkeiten des Autofokussystems voll auszur eizen. Die Schnelligkeit des Moduls lässt keinerlei Wünsche offen. Viele Situ- ationen, in denen Sie bei anderen Kameramodellen zum manuellen Fokus wechseln müssen, lassen sich nun auch per Autofokus erledigen - dies gilt beispielsweise für viele Fotos im Makrobereich oder für Sportauf- nahmen. Autofokus aktivieren Sie haben verschiedene Möglichkeiten, automatisch oder manuell zu fokussie- ren - je nachdem, was für ein Objektiv Sie verwenden. Einige Objektive bieten die Option, trotz aktiviertem Autofokus manuell scharf zu stellen. Das folgende Bild zeigt einen solchen M/A-Schalter. Bei der M-Stellung wird der Autofokus de- aktiviert - egal, welcher Modus an der Kamera eingestellt wurde. Haben Objektive keinen solchen Schal- ter, kann der Entfernungs-Einstellring des Objektivs nur zum Fokussieren ver- wendet werden, wenn am Kamerabody die manuelle Fokussierung eingestellt wurde. Bei älteren Objektiven ohne Prozessor müssen Sie grundsätzlich manuell fokussieren. Wenn Sie solche Objektive verwenden, wird Sie das bestimmt nicht stören - als diese Objektive aktuell waren, war die automatische Scharfstellung schließlich noch unbekannt.
  • 64. autofokus aktIvIeren 63 Der Fokusschalter Mit der folgenden Taste wechseln Sie zwischen zwei verschiedenen Auto- Mit dem Fokusschalter auf der linken Kameraseite unter der Objektiventrie- gelung wird die Autofokus-Betriebsart eingestellt. Bei der AF-Stellung wird der Autofokus aktiviert. fokus-Modi. AF-S kennzeichnet den Einzelfokus. Dabei fokussiert die Kamera, wenn der Auslöser halb durchgedrückt wird. Wasser-Schauspiel. Auch bei schwierigen Situatio- nen können Sie sich auf das Autofokus-Messsystem ab- solut verlassen - es entsteht auch bei Serienaufnahmen, wie hier, nur sehr wenig Aus- schuss.Das Foto stammt aus einer Serie von Hunderten Bildern (400 ISO, 1/800 Sek., 18 mm, f 3.5, Foto: M. Gra- dias).
  • 65. 64 Schärfeindikator Den Schärfeindikator finden Sie ganz links im Sucher. Sobald der Punkt erscheint, ist das Motiv im aktuellen Fokusfeld scharf einge- stellt. Reflexionen. Selbst von starken Reflexionen lässt sich das Autofokus-Messsystem in den allermeisten Fällen nicht irritieren und ermittelt zu- verlässig die korrekte Schärfe - was bei früheren Modellen nicht immer der Fall gewesen ist (200 ISO, 1/640 Sek., 70 mm, f 13, Foto: M. Gradias). autofokus Erscheint der Schärfe- indikator im Sucher, wird die gemessene Entfernung gespeichert. Das Auslösen ist in die- sem Modus nur möglich, wenn das Motiv korrekt fokussiert wurde - an- dernfalls ist der Auslöser gesperrt. Der Modus eignet sich daher gut für das Fotografieren von statischen Motiven. Im AF-C-Modus wird die Schärfe dagegen konti- nuierlich nachgeführt, wenn der Auslöser halb durchgedrückt wird. Prädikative Schärfe- nachführung wird dies genannt. Dabei berechnet die Kamera die Position voraus, an der sich das Objekt zum Zeitpunkt der Belichtung befinden könnte. Die D90 „denkt“ also mit. Dieser Modus eignet sich bei sich bewegenden Motiven. Standardmäßig ist hierbei eine Auslösepriorität ein- gestellt, sodass ein Auslösen auch dann möglich ist, wenn das Motiv noch nicht scharf gestellt wurde. Mit AF-A wird der Modus automatisch gewählt. Messfeldvorwahl Um Autofokus-Messfelder auszuwäh- len, benötigen Sie den Multifunktions- wähler. Um nach der Auswahl eines einzel- nen Autofokus-Messfelds ein ver -
  • 66. DIe passenDe MessfelD steue rung 65 sehentliches Verstellen zu verhindern, muss der Sperrschalter für die Mess- feld vorwahl auf die L-Position (für Lock) eingestellt werden. Diese Option sollten Sie unbedingt ver- wenden, da es sehr leicht passiert, dass der Multifunktionswähler bei der Auf- nahme mit dem Daumen verstellt wird. Die anderen Funktionen des Multifunk- tionswählers sind von dieser Sperrung nicht betroffen. Die passen de Messfeld steue rung So beeindruckend die extrem vielen Autofokus-Funktionen auch sind: Die meisten Fotografen werden sich für eine Variante entscheiden und dann dabei bleiben. Dennoch ist es sehr praktisch, für alle Fälle „gewappnet“ zu sein. Letztlich ist die Aufgabenstellung für die Wahlder Messfeld- steuerung entscheidend. Sportfotografen werden andere Einstellungen verwenden als Fotografen, die sich der „künstlerischen“ Fotografie widmen. Die Einzelfeld steuerung Vermutlich werden sehr viele Fotogra- fen die Einzelfeldsteuerung einsetzen, da man so die beste Kontrolle hat, wo die Schärfe im Bild ge messen wird. Je nach Aufgabenstellung können Sie entscheiden, ob Sie auf die kleinen oder das vergrößerte Messfeld zurück- greifen wollen. Großes Messfeld Die Umstellung zwischen den Mess- feldgrößen wird in den Individualfunk- tionen vorgenommen. Rufen Sie die Individualfunktion a2 auf. Stellen Sie hier die gewünschte Messfeldgröße ein. Bei der Verwendung der Option Groß wird das mittlere Autofokus- Einzelautofokus.Bei sta- tischen Motiven ist der S-Mo- dus sinnvoll, da nur dann aus- gelöst werden kann, wenn das Objekt auch wirkl ich scharf gestellt wurde (200 ISO, 1/320 Sek., 31 mm, f 9, Foto: M. Gradias).
  • 67. 66 Große Messfelder Bei Auswahl des grö- ßeren Messfelds kann es passieren, dasses zu unvorherseh baren Ergebnissen kommt, wenn sich mehrere Ob- jekte mit unterschied- lichen Abständen zur Kamera im Messfeld bef inden. autofokus Messfeld vergrößert. Dieser Modus ist zum Beispiel sinnvoll, wenn Sie sich bewegende Objekte fotografieren wol- len. Sie sind dann leichter zu erfassen. Links unten in der Abbildung sehen Sie übrigens das vergrößerte Mess- feld. Die Option ist allerdings nicht verfüg- bar, wenn Sie für die Individualfunk- tion a1 die Option Autom. Messfeld- gruppierung. eingestellt haben. Wechseln Sie häufiger zwischen den beiden verschiedenen Messfeldgrößen, ist es empfehlenswert, die Funktions- taste mit dieser Funktion zu belegen. Verwenden Sie dazu die Individual- funktion f3 und wählen Sie hier die Option AF-Messfeldgröße. Wahl des Messfelds Nachdem Sie sich für eine Messfeld- größe entschieden haben, kann das betreffende Messfeld ausgewählt wer- den. Wennübrigens ein dunkles Bild die Sichtbarkeit der schwarzen Markie- rungen erschwert, leuchten die Gitter- netzlinien und Messfeldmarkierungen rot auf - sehr praktisch. Verwenden Sie zur Auswahl des Auto- fokus-Messfelds die Pfeiltasten des Multifunktionswählers. Beachten Sie, dass dabei der Sperrschalter entriegelt ist. Überprüfen Sie im Display oder im Sucher die veränderte Einstellung. Das rechteckige Symbol kennzeichnet die aktuelle Messfeldauswahl.
  • 68. DIe passenDe MessfelD steue rung 67 Verwenden Sie diese Messfeldsteue- Dynamische Mess feldsteuerung Mit der Individualfunktion a1 stehen Ihnen drei weitere Messfeldarten zur Verfügung. Etwas komplizierter als die Einzelfeld- Option funktioniert die dynamische Messfeldsteuerung. Auch hier erfolgt die Messfeldauswahl manuell. Um die korrekte Fokussierung zu ermitteln, werden aber von der D90 die Informa- tionen der anderen Messfelder berück- sichtigt. Verlässt das zu fotografierende Objekt das aktuell ausgewählte Fokusmess- feld, wird es verfolgt und die Schärfe entsprechend nachjustiert - das aktu- elle Messfeld wird dabei aber nicht ge- wechselt. Dieser Modus ist beim Sport- Aufnahmemodus voreingestellt. Im Display werden folgende Symbole eingeblendet - das aktuelle Messfeld ist hervorgehoben. rung im Zusammenspiel mit dem kon- tinuierlichen Autofokus (C). Mit diesen beiden Optionen zusammen erhalten Sie eine zuverlässige Schärfenachfüh- rung. Messfeldgruppierung Die nächste Messfeldsteuerung trägt die Bezeichnung Autom. Messfeld- gruppierung. Bei dieser Option wird das Autofokus-Messfeld von der D90 automatisch ausgewählt - Sie können nicht eingreifen. Es wird stets in dem Fokusmessfeld fo- kussiert, in dem das Motiv der Kamera am nächsten ist. Die Fokussierung auf das gewünschte Objekt ist dabei etwas schwierig. Nur wenn Sie - mehr oder minder zu- fällig - das Objekt, das sich der Kamera am nächsten befindet, auch fotogra- fieren wollten, ist diese Messmethode die passende Wahl. Dieser Modus ist für die Aufnahmeprogramme Port- rät, Landschaft, Nachtaufnahme und Nachtporträt voreingestellt.
  • 69. 68 autofokus Die letzte Option - 3D-Tracking (11 Messfelder) - kann beispielsweise bei ruckartigen Bewegungen eingesetzt werden. Diese Funktion ist bei den Autofokusbetriebsarten AF-A und AF-C verfügbar. 1 Drücken Sie den Auslöser bis zum ersten Druckpunkt. 2 Die D90 speichert die Farben um das ausgewählte Autofokus-Messfeld herum. 3 Wennsich das Objekt bewegt, wird die Schärfe nachgeführt. 4 Falls das fotografierte Objekt das Sucherbild verlässt, drücken Sie den Auslöser erneut halb durch, sobald Sie die Kamera wieder auf das Motiv ge- richtet haben. Im Sucher wird bei der dynamischen Messfeldsteuerung übrigens nur das ausgewählte Autofokus-Messfeld an- gezeigt. Sie müssen der D90 also schon ein wenig vertrauen, dass wirklich die gewünschten Bildpartien scharf abge- bildet werden. Testen Sie die Wirkung dieser Funktion erst einmal ausgiebig, bevor Sie sie bei einer wichtigen Fotosession ein- setzen.  Katzendame. WennSiedemAutofokus- Messsystem der D90 vertrauen, können Sie auch einfach einmal „draufhalten“ und nachträglich die besten Bilder einer Serie heraussuchen - die Bilder rechts stammen aus einer Serie von 10 Bildern, die in 3 Minuten geschossen wurden (200 ISO, 1/60 Sek., 56 mm, f 4.5, int. Blitz, Fotos: M. Gradias).
  • 70. af-MesswertspeIcher 69 Objekt nach der Speicherung des Fokus AFMesswertspeicher nicht mehr bewegt. Da diese Vorge- Um die verschiedenen Messsysteme zu umgehen, können Sie auch ein anderes Verfahren anwenden und die ermittelte Schärfe speichern. Wenn sich das Motiv nicht innerhalb des aktuellen Messfelds befindet oder das automatische Fokussieren aus einem anderen Grund nicht klappt, ist das Fixieren der Schärfe mit dem Autofokus-Messwertspeicher empfeh- lenswert. Haben Sie den Einzelfokus (S) ein- gestellt, wird der Fokus gespeichert, sobald nach dem halben Durchdrücken des Auslösers der Schärfeindikator im Sucher angezeigt wird. Solange der Auslöser halb gedrückt bleibt, wird der Fokus gespeichert. WennSie dagegen den kontinuierlichen Autofokus (C) verwenden, müssen Sie die AE-L/AF-L- Taste zur Speicherung verwenden. Einsatz des AFMesswert speichers Den AF-Messwertspeicher setzen Sie ganz einfach ein. 1 Schwenken Sie die Kamera auf ei- nen Punkt, der scharf abgebildet wer- den soll, und drücken Sie den Auslöser halb durch. 2 Nach dem Speichern der Schärfe kann die Kamera nun so geschwenkt werden, dass der gewünschte Bildaus- schnitt erreicht ist. Lösen Sie anschlie- ßend aus. 3 Natürlich müssen Sie dabei beach- ten, dass sich das zu fotografierende hensweise sehr schnell und praktisch ist, ist sie für viele Aufgabenstellungen gut geeignet. Schwaches Licht Der Autofokus der Nikon D90 arbeitet exzellent - auch dann, wenn nur noch sehr schwaches Licht zur Verfügung steht. Sollte das zur Verfügung ste- hende Licht dennoch nicht ausreichen, bietet die D90 eine Hilfe an. Im Kamerabody ist auf der Vordersei- te links unterhalb des Auslösers ein Hilfslicht eingebaut, das einen Licht- strahl aussendet, der zur Messung der Schärfe verwendet wird. Standardmäßig ist dieses AF-Hilfslicht eingeschal- tet. Einige Fotografen ver- zichten allerdings immer auf dieses Hilfsmittel und deaktivieren es. Probieren Sie aus, ob Sie das AF-Hilfslicht als hilfreich oder eher als störend empfinden. Mit der Individualfunk- tion a3 lässt sich das standardmäßig aktivierte AF-Hilfslicht deakti- vieren. AF-Hilfslicht. Ein aktivier- tes AF-Hilfslicht kann in vie- len Fällen unangebracht sein - wenn Sie beispielsweise bei Veranstaltungen fotografieren (1250 ISO, 1/200 Sek., 105 mm, f 2.8, Foto: M. Gradias).
  • 71. 70 Schwierigkeiten Schwierigkeiten beim Fokussieren liegen in der Natur der Sache - sie haben nichts mit einem speziellen Ka- meramodell zu tun. Fast im Dunkeln. Das Au- tofokus-Messsystem der Ni- kon D90 arbeitet sehr zuver- lässig - auch bei dieser sehr dunklen Szene gab es keinerlei Probleme beim Fokussieren (1600 ISO, 1/20 Sek.,60 mm, f 4.5, Foto: M. Gradias). autofokus Einschränkungen Es gibt sehr viele Einschränkungen für das AF-Hilfslicht, die wir nicht alle aufzählen wollen - Sie merken dabei aber schnell, warum wir das Deaktivie- ren empfehlen. Ein paar Beispiele: Beim AF-S VR 200-400 mm 1:4 G ED lässt sich das AF-Hilfslicht nicht einsetzen. Beim AF-S VR 24-85 mm 1:3,5-5,6 G ED muss der Abstand zum Objekt min- destens 1 Meter betragen. Die Objek- tivbrennweite muss zwischen 24 und 200 mm liegen. Die Gegenlichtblenden können die Wirksamkeit des Hilfslichts einschränken. Bei vielen Objektiven ist die Reichweite auf 3 m begrenzt. Auf eine weitere Auflistung wollen wir verzichten. Es würde ziemlich schnell langweilig werden. Grundsätzliches Es liegt in der Natur der Sache, dass Autofokussysteme unter bestimmten Bedingungen Schwierigkeiten bekom- men. Autofokus ist keine Zauberei. Na- türlich „weiß“ die Kamera nicht, wann ein Motiv scharf abgebildet ist. Autofokussysteme Die Kamera sucht lediglich in be- stimmten Bildpartien nach Kontrasten im Bild. Werden senkrechte oder schrä- ge Linien im Bild gefunden, wird der Fokus so eingestellt, dass die Linien kontrastreich - also scharfkantig -
  • 72. abgebildet werden. Durch Fokussierung auf den höchsten Kontrast der Linien wird gleichzeitig die korrekte Schärfe ermittelt. Man könnte sagen, dass das Autofokussystem die Linien „zur De- ckung“ bringt. Schwierige Situationen Je weniger Kontrast im Bild vorhan- den ist, umso schwieriger wird es für das Autofokussystem. Das gilt bei spielsweise für Dunkelheit. Auch wenn das zu fotografierende Objekt dieselbe Farbe aufweist wie der Hin- tergrund, bekommt das Autofokus- system Schwierigkeiten. Bei weichen Strukturen - wie etwa Wolken - tut sich der Autofokus ebenfalls schwer. grunDsätzlIches Gege be nenfalls muss man hier manuell fokussieren. Schwierig wird es außerdem, wenn innerhalb des Autofokus-Messfelds Objekte mit unterschiedlichem Abstand zur Kamera zu sehen sind. Tiere im Käfig wären ein solches Beispiel. Hier kann die Kamera nicht automatisch fokussieren - stellen Sie daher manuell scharf. Auch Motive mit vielen feinen Details bereiten dem Autofokussystem Prob- leme. Eine Blumenwiese wäre ein solches Beispiel. Stark abweichende Helligkeitswerte können ebenfalls zu Schwierigkeiten führen. Personen, die sich halb im Schatten befinden, sind ein weiteres Beispiel dafür. Motive, die von regelmäßigen geometrischen 71 Flusspferd. Man sieht es dem Foto kaum an, aber es war hier ziemlich dunkel. Das Autofokus-Messsystem hatte im Einzelfokus-Modus keiner- lei Probleme, das Motiv zu fo- kussieren (800 ISO, 1/350 Sek., 105 mm, f 4, Foto: M. Gradias).
  • 73. 72 Haubentaucher. Auch bei schnelleren Bewegungen des fotografierten Objekts arbeitet der Autofokus der D90 sehr zuverlässig (200 ISO, 1/1000 Sek., 500 mm, f 8, Foto: M. Gradias). autofokus Mustern bestimmt werden, mag das Autofokussystem auch nicht. Fenster- fassaden eines Wolkenkratzers fallen ebenfalls in diese Kategorie. Lösung Für alle Situationen, in denen der Autofokus versagt, können Sie wahl- weise auf die manuelle Fokussierung ausweichen oder Sie verwenden den Autofokus-Messwertspeicher. Schwenken Sie die Kamera einfach auf einen Bildausschnitt, bei dem die au- tomatische Scharfstellung funktioniert. Speichern Sie die Schärfe und schwen- ken Sie anschließend zum gewünsch- ten Bildausschnitt. Insgesamt bleibt aber festzustellen, dass der Autofokus der D90 sehr zuver- lässig und vor allem schnell arbeitet. Die allermeisten Aufnahmesitua tionen werden Sie gut bewältigen. Lediglich bei einigen speziellen Aufgaben lernen Sie die Grenzen des Autofokus kennen. Individualfunktionen Die D90 bietet einige weitere Optionen zur Personalisierung der Autofokus- Einstellungen an. Einige der Funktio- nen sind sehr interessant - andere eher
  • 74. InDIvIDualfunktIonen 73 redundant. Wir werden sie Ihnen im Scrollverhalten Folgenden vorstellen. Wählen Sie mit den Pfeiltasten des Multifunktionswählers beim Einzel- MessfeldLED Mit der Individualfunktion a4 be- stimmen Sie, ob die eventuell einge- blendeten Gitternetzlinien sowie das Autofokus-Messfeld rot hervorgehoben werden sollen. Bei der standardmäßig eingestellten Option Automatisch werden die Ele- mente immer dann rot dargestellt, wenn es die Helligkeit des Hinter- grunds erfordert. Alternativ dazu können Sie selbst fest- legen, ob die Funktion aktiviert sein soll oder nicht. feldfokus ein Messfeld aus, „stoßen“ Sie standardmäßig am Rand an, wenn eines der äußeren Messfelder markiert wurde. Ein weiterer Tastendruck be- wirkt dann nichts. Stellen Sie dagegen bei der Individualfunktion a5 die Op- tion Umlaufend ein, wechseln Sie zum Beispiel mit einem Drücken der rechten Pfeiltaste zum ganz linken Autofokus- Messfeld, wenn zuvor das ganz rechte Messfeld ausgewählt war. Da dies die Arbeit erleichtert, sollten Sie diese Option statt der standardmä- ßig vorgegebenen Variante Am Rand stoppen einstellen. Ameisen-Sackkäfer ganz nah. Durch die geringe Schärfentiefe kommt es bei Makroaufnahmen auf ein sehr präzises Fokussieren an (200 ISO, 1/60 Sek., 180 mm Makro, f 8, Foto: M. Gradias).
  • 75. 200 ISO, 1/400 Sek., 180 mm Makro, f 10, Foto: M. Gradias
  • 76. 4 Erweiterte Funktionen Einige Funktionen, die die Nikon D90 anbie- tet, werden Sie vielleicht nicht so häufig ver- wenden. Dennoch sind sie erwähnenswert. So erfahren Sie in diesem Kapitel unter anderem, wie Sie Reihenaufnahmen machen oder den Selbstauslöser einsetzen. Auch die Live-View- Option lernen Sie in diesem Kapitel kennen.