1. Analyse nach Genette
des Textabschnitts S. 47, Z 16 bis S 49, Z 7 in Thomas Mann, Tristan erschienen bei
Reclam
Stimme Der Erzähler steht immer außerhalb der Erzählebene, er selbst steht auch außerhalb
der Erzählung, also extradiegetisch heterodiegetisch, es handelt sich um ein späteres Erzählen.
Zeit Die Ordnung ist synchron, denn es wird der Reihe nach erzählt, die Frequenz ist singulär,
denn die einzelnen Ereignisse werden nur einmal erzählt.
Es gibt mehrere Ellipsen, gekennzeichnet durch „ ....“ (S. 47 Z. 30, S. 48, Z 27, Z. 31) oder
„ –„ (S. 47 Z.35)
Die Erzählung ist fast überall gerafft, eine Ausnahme findet sich auf S. 48 Z. 27 – 31
(„Plötzlich [..] geradeaus“) mit einem szenischem Erzählen .
Eine Pause , in denen der Erzähler die Erzählung durch einen Kommentar unterbricht, findet
sich S.47 Z. 23 - Z. 24 ( „was kein [..] verdenken konnte.“), S. 47, Z. 35 („dessen Analyse [..]
führen würde“)
Modus Der Erzähler steht sehr nah zu den Ereignissen, also handelt es sich um ein
dramatisches Erzählen mit Ausnahmen auf de, S. 48, Z. 3 und Z.4 („so nahm [..] das
Zimmer“), hier ist es ein narratives Erzählen.
Direkte Rede gibt es S. 47, Z.30 („unausbleiblicher Beruf“)
Und zitierte Gedanken auf S. 47, Z. 34 („Man ist [..] für so plumpe Erlebnisse“),
eine transponierte Gedankenrede gibt es S. 47, Z. 35 („durch einen seelischen Vorgang“) und
in der Fortsetzung auf S. 48, Z. 1 („gelangte [..] zu ergehen“, S.48, Z. 25 („summte ein [..]
sich hin“), und eine
erzählte Rede auf S. 47, Z. 29 und Z. 30 („einmal sagte [..] vor sich hin“).
Fokalisierung Im Allgemeinen liegt eine Nullfokalisierung vor,
interne Fokalisierung, wo Erzähler und Figur gleich Bescheid wissen, finden sich auf S. 47 Z.
33 („Es war [..] zu gelangen“) und S. 48, Z. 31 – S. 49, Z. 7 („der Weg [..] dicker Sohn“) und
eine externe Fokalisierung, wo die Figur alleine Bescheid weiß, auf S.47, Z.3 („blickte auf die
offene Tür“), Z. 4 („horchte ins Weite“), S. 47, Z. 21 („eine Weile [..] im Spiegel“), auf S. 48,
Z. 5 –Z. 11 und auf S. 48, Z. 27 – Z. 31 („plötzlich [..] gerade aus“).
Fazit Durch die große Nähe des Erzählers (dramatischer Modus) entsteht für den Leser eine
große Nähe zum Geschehen und zur Figur, was durch die Passagen der internen und externen
Fokalisierung noch verstärkt wird. Auch die Wiedergabe der Bewußseinsströme der Figur,
veranschaulicht durch die zitierte und transponierte Gedankenrede, schaffen Spannung,
ebenso wie die verschiedenen Ellipsen. Von S. 48, Z. 27 an entwickelt sich das dramatische
Ereignis szenisch zu seinem Höhepunkt, der auf S. 49, Z. 7 wie ein Paukenschlag eintritt.