2017.05 kontrolldekret u.a. italien alles unter kontrolle

1© Rödl & Partner
Weltweit engagiert
Mai 2017 in München, Hamburg und Köln
Svenja Bartels, Rödl & Partner – Heinz Stainer, Energydis
Italien – Alles unter Kontrolle?

2© Rödl & Partner
Programm
04 Der Zweitmarkt der Erneuerbaren Energien in Italien
03 Wechsel des Stromabnehmers und Auswirkungen auf die
Projektfinanzierung
02
Kontrolle der Förderungsvoraussetzungen von Bestandsanlagen durch
den GSE und deren Folgen für den Investor
01
Aktuelles, Beispielsfälle, Diskussion
Begrüßung der Teilnehmer
05

invest trade consulting studio service

Dienstleistungen entlang der
gesamten Wertschöpfungskette

Key Facts
Gründung 2001
38 Mitarbeiter am Standort Brixen
Umsatz rund 90 Millionen Euro
Gehandelte Strommenge 2016 rund 1.300.000 MWh
ISO-9001 qualifiziert
Externes Rating von Cerved (Investment Grade)

Unsere Dienstleistungen auf einen Blick
Technische, Commercial, Financial DD
Kaufmännische Betriebsführung
Technische Betriebsführung
Ansiedlung und Steuerservice SPV
Machbarkeitsstudien / Optimierung
Investment-Seeking
Co-Investment

11© Rödl & Partner
Vertretung in zivil- und verwaltungsrechtlichen Verfahren sowie Schiedsverfahren mit
energierechtlichem Hintergrund
Energy Litigation and Arbitration
Beratung zu Rahmenbedingungen und zum Erhalt von Förderungen (Italien und EU), Vertretung in
Verfahren mit der öffentlichen Hand und zum Compliance Gesetz 231.
Investigations and Regulatory Compliance
Beratung zu Finanzierungen (Italien und EU), Strukturierung von PPP und Finanzierungen über EU-
Fördermittel und private Banken.
Energy Finance
Beratung von Privaten und öffentlicher Hand, Contracting, Beratung zu Vergabeverfahren und
Erstellen der Unterlagen
Energy Efficiency
Internationalisierung in Europa und weltweit mit Fokus Afrika, Süd und Mittelamerika, Golfstaaten
International Projects
Rödl & Partner
Team energy & real estate

Programm
Projektfinanzierung
02
01
05

Das Kontrolldekret – worum geht es?
Decreto
Romani
Art. 42
3.03.2011
Decreto Controlli 31.01.2014
Leitlinien der
Kontrollen für
Anlagen, die
Förderungen
erhalten
Die
Zuständigkeit
des GSE für
die
Prüfungen
Jährliche
Mengen der
Kontrollen
und
Sanktionen

Wie viele Kontrollen/Prüfungen finden statt?
Die Prüfungen seitens des GSE werden auf
jährlicher und drei-jährlicher Basis geplant
Die Prüfungen seitens des GSE werden auf
jährlicher und drei-jährlicher Basis geplant
Unterlagenprüfungen ohne
Inspektion
• Jährlich auf mindestens 50% der
neuen Förderungsanfragen
• 3-Jahre, mindestens 15 % der
schon geförderten Anlagen
welche noch nicht geprüft wurden
Prüfung mit Inspektion
• 3-Jahre, mindestens 10% der
Leistung von allen geförderten
Anlagen
• Mindestens 50% dieser
Prüfungen sollen ohne
Vorankündigung stattfinden

Welche Anlagen werden kontrolliert?
FTV
IAFR
FER
CAR + CHP + TLR
AEEGSI* + COGE
Alle EE-Anlagenbetreiber die vom GSE Förderungen beziehen:
*AVVALIMENTO

Wie viele Anlagen wurden bisher kontrolliert?

Wo wurde bisher kontrolliert?
2015

Wie läuft eine Prüfung (mit Inspektion) ab?
GSE teilt Beginn
der Überprüfung
mindestens 7 Tage
vor Inspektion mit
Außentermin des
GSE bzw. Eines
technischen
Sachverständigen.
Inkl.
Protokollerstellung
Der GSE kann
weitere Unterlagen
verlangen, Frist zur
Vorlage in der
Regel 30 Tage
Betreiber kann
Stellung nehmen
und Unterlagen
vorlegen. Frist kann
auf Antrag
verlängert werden
(in komplizierten
Fällen)
GSE schließt
Prüfung maximal
innerhalb von 90
Tagen ab Beginn ab
(180 Tage in
komplizierten
Fällen)

Welche Verstöße gibt es?
Das Dekret hat 3 Niveaus der Verletzungen vorgesehen:Das Dekret hat 3 Niveaus der Verletzungen vorgesehen:
Schwere
Verletzungen
Nicht
relevante
Verletzungen
Minderschwere
Verletzungen

Übersicht schwere Verstöße laut Kontrolldekret
Verstöße rechtlicher Art Gemischte Verstöße Technische Verstöße
Falschangaben in Anträgen oder Einreichung
gefälschter Unterlagen
Nichteinhaltung von Auflagen
nach Kontrolle;
Stromzähler manipuliert;
Verletzung von Fristen zur Antragstellung oder
Inbetriebnahme;
Anlage erfüllt
Voraussetzungen zum Erhalt
der Förderung nicht;
Anlage verändert, ohne dass es
vom GSE genehmigt wurde, mit
dem Ziel der Steigerung der
geförderten Leistung der Anlage;
Bei Anlage bereit zu haltende Unterlagen nicht
vorhanden (wurden in vorheriger Kontrolle
festgestellt)
Biomasse: 2% mehr fossile
Brennstoffe als vom GSE
genehmigt;
Nutzung von nicht genehmigten
Brennstoffen (auch, wenn
erneuerbare, gilt für Biomasse);
Verweigerung des Zutritts oder sonstige
Behinderung der Kontrolle;
Gestohlene oder gefälschte
Komponenten der Anlage.
Nicht genehmigte Restrukturierung der Anlage
oder Leistungssteigerung der Anlage;
Unwirksamkeit der Baugenehmigung für Bau und
Betrieb der Anlage
Erklärung zum Ende der Bauarbeiten nicht bei
GSE eingereicht, obwohl gesetzlich vorgesehen;

Ist der Katalog des Dekrets abschließend?
Nein, ist er nicht. Es gibt weitere
Regelungen zu beachten
Andere
Verletzungen,
Umgehungen,
Nichterfüllung

Wie werden Verstöße eingeordnet
SCHWER Verletzungen angegeben im Dekret
(Anhang 1), es handelt sich aber über
eine nicht erschöpfende Auflistung
MINDERSCHWER Verletzungen sind schwer, aber
bezüglich Anlagen mit Leistung < 20 kW
und Abweichung Tarif beträgt nicht
mehr als 10%
NICHT RELEVANT Alle andere Verletzungen
Wie wird die Verletzung eingestuft?Wie wird die Verletzung eingestuft?

Die Folgen der Verletzungen
SCHWER MINDERSCHWER NICHT RELEVANT
Zurückweisung des
Antrags auf Förderung
Absenkung der
Förderung oder Sanktion
GSE kann dem Betreiber
Auflagen machen
Aberkennung der
Förderung und
Rückforderung der
bereits gezahlten
Fördermittel
Rückforderung der
bereits gezahlten
Fördermittel (falls
Absenkung des Tarifs
erfolgt)
GSE kann Förderung
neu festlegen
Je nach Verletzungsniveau, gibt es verschiedene Folgen:

Eingesparte Fördermittel 2016 : EURO 183.300.000
Ergebnisse der Kontrollen GSE 2016

Eingesparte Fördermittel Restlaufzeit:
EURO 1.136.700.000
Ergebnisse der Kontrollen GSE 2016

Was sind die häufigsten Verletzungen?
PV-Anlagen
• Modulnummern stimmen nicht
überein/andere Module als im
Förderantrag angegebene
• Fertigstellung der Anlage nicht
innerhalb der gesetzlichen
Frist
Falschangaben in
Anträgen oder
Einreichung
gefälschter
Unterlagen
• Keine Verfügbarkeit des
Installationsgrundstücks
Anlage erfüllt
Voraussetzungen
zum Erhalt der
Förderung nicht
Schwere Verletzungen Minderschwere Verletzungen
Örtlichkeiten entsprechen nicht
dem, was im Förderantrag
angegeben wurde
Bei Gemeinde und Netzbetreiber
wurde Beendigung der Arbeiten
nicht angezeigt
Module wurden auf Dach nicht
korrekt installiert

Was sind die häufigsten Verletzungen?
Andere EE
Falschangaben in
Anträgen oder
Einreichung
gefälschter Unterlagen
Verweigerung des
Zutritts oder sonstige
Behinderung der
Kontrolle
Schwere Verletzungen Minderschwere Verletzungen
Falsche Bestimmung der
Nettostrommenge wegen nicht
korrekter Festlegung des
Verbrauchs der Anlage, der
Netzverluste und der
Umwandlungsverluste
Abweichungen zwischen Auslegung
der Anlage und Genehmigung oder
Förderantrag (nur für einen
bestimmten Zeitraum)

Welche Verteidigungsmöglichkeiten gibt es?
Nach dem Abschluß der Prüfung bei
negativem Ausgang
Während der Prüfung
Vor der Prüfung

Welche Verteidigungsmöglichkeiten gibt es?
Während der Prüfung
• Promptes Liefern von
Unterlagen und
Informationen an den
GSE
• Schriftliche
Stellungnahmen
Nach der Prüfung bei
negativem Ausgang
• Verwaltungsgericht
(Frist 60 Tage)
• Presidente della
Repubblica (Frist 120
Tage)
• Antrag auf
Wiederaufnahme und
Vergleich mit GSE

Prüfung mit Besichtigung: kritische Aspekte
Es ist wichtig zu
wissen, welche
Unterlagen sich
immer bei der
Anlage befinden
müssen
Unterlagen: es
muss sicher gestellt
werden, dass die
Unterlagen
jederzeit einer
Prüfung
standhalten kann
Technisch: es muss
sicher gestellt
werden, dass die
Anlage jederzeit
einer Überprüfung
standhalten kann
Die Prüfungen mit Inspektion werden im Voraus
angekündigt (mindestens 7 Tage vorher), ein Teil muss
aber auch unangekündigt erfolgen

Prüfung mit Besichtigung: kritische Aspekte
Das Dekret enthält zwar eine Liste von Unterlagen, die kontrolliert werden sollen, und der
GSE muss bei Ankündigung der Kontrolle auch angeben, welche Unterlagen vorgelegt
werden müssen. Laut Dekret sind auch nicht mehr Unterlagen bei der Anlage zu verwahren,
als im Dekret stehen.
ABER das Dekret legt auch fest, dass bei der Überprüfung auch die Vorlage anderer
Unterlagen und Informationen verlangt werden kann, die für die Kontrolle benötigt werden.
Auch dann, wenn die Kontrolle mit
«Vorwarnung» erfolgt, ist die Liste
des Dekrets nicht abschließend
und es können weitere Unterlagen
verlangt werden.
Weitere Unterlagen müssen leicht
verfügbar sein, damit sie im Falle
einer Prüfung vorgelegt werden
können.

Prüfung mit Besichtigung: weitere kritische Aspekte
Hiervon gibt es nur wenige Ausnahmen: das Dekret schließt z.B. ausdrücklich
aus, dass Unterlagen zu Immissionen geprüft werden (Biomasse).
Der GSE kann nicht nur bei der Prüfung Fragen stellen und Unterlagen
verlangen, er kann sich auch an andere Behörden wenden und von diesen
Unterlagen und Informationen einholen.
Es sollte vermiedet werden, mit den Prüfern nicht gut
zusammen zu arbeiten und den Verdacht zu erregen, dass
etwas nicht stimmt; gleichzeitig muss aber abgewogen
werden, welche Konsequenzen die Herausgabe bestimmter
Informationen hat.

Wie können Sie sich schützen?
Am Besten bereits vor der Kontrolle
Vorbeugung

Vorbereitung auf eine GSE-Kontrolle
1.
• Identifikation von Unregelmäßigkeiten
2.
• Analyse und Bewertung
3.
• Steuerung und Bewältigung
4.
• Überwachung

1.
• Identifikation
Vorabcheck:
Überprüfung der gesamten Dokumentation und
Simulation einer GSE-Prüfung
Lokalaugenschein zwecks Überprüfung und Vergleich des
Ist-Zustandes mit der eingereichten Dokumentation
Checklisten

2.
• Analyse und Bewertung
Nach erfolgter Überprüfung und Simulation:
Bericht über allfällige vorgefundene Unregelmäßigkeiten
und Schwachstellen
Analyse und Bewertung der Unregelmäßigkeiten und
Schwachstellen
Dokumentensammlung und Übersicht

Nach erfolgter Analyse und Bewertung:
Behebung von aufgezeigten Unregelmäßigkeiten und
Schwachstellen und Beibringung von fehlenden
Dokumenten und Ergänzungen
Wer, was bis wann
Vorbereitung für die GSE Kontrolle (Kommunikation mit
GSE, Übermittlung von Unterlagen, Erklärungen an den
GSE usw.)
• Steuerung und Bewältigung
3.

4.
• Überwachung
Überwachung der erforderlichen Maßnahmen zur
Beseitigung von Unregelmäßigkeiten und Schwachstellen:
Überwachung und Überprüfung der definierten Aufgaben
und Termine
Prozessbeschreibung bei Änderungen an der Anlage
(Dokumentation, Kommunikation GSE usw.)
Überprüfung und allfällige Neuausrichtung der operativen
Prozesse (Zuständigkeiten, Aufgaben, usw.)

Dabei unterstützen wir Sie mit folgenden
Leistungen:
Vorabcheck und Simulation einer GSE-Prüfung:
Technische Projektdokumentation durch die Energy.Consulting
Rechtliche Projektdokumentation durch Rödl&Partner Italia
mit dem Ziel:
Sie bestmöglich auf eine GSE-Kontrolle vorzubereiten;
Ihr Investment vor unangenehmen Folgen zu schützen;
1.
• Identifikation:

Leistungen:
Bericht über die erfolgte Überprüfung und allfällige
vorhandene Unregelmäßigkeiten und Schwachstellen:
Bericht in Italienisch und Deutsch (Ergebnis der Überprüfung)
Übergabe der Dokumentensammlung (Dokumentenmappe und
Digital)
Gespräch zwecks Erläuterung und Beantwortung allfälliger
Rückfragen und Abstimmung über die weitere Vorgehensweise
2.
• Analyse und Bewertung:

Leistungen:
Im Zuge einer bereits angekündigten Prüfung:
Unterstützung bei der Aufbereitung von Dokumenten
und Unterlagen
Begleiten Sie im Zuge des Lokalaugenscheins
Beratung im Hinblick auf die Kommunikation mit GSE
Tipps und Tricks

Beauftragung und Durchführung:
Angebot in Kooperation zwischen Rödl&Partner und
Energy.Consulting
Wahlweise als Paket oder beschränkt auf die rein
technische oder ausschließlich juristische Überprüfung
Für alle EE-Anlagen in Italien die eine GSE-Förderung
erhalten
Durchführung der Dienstleistung innerhalb von 8 Wochen
nach Beauftragung (Erhalt / Zugang Projektunterlagen)

Zusammenfassung:
Kontroll- und Sanktionsmöglichkeiten durch den GSE für
öffentliche Förderungen im EE-Bereich
Ziel der Kontrollen ist es, Unregelmäßigkeiten festzustellen
und in der Konsequenz Förderungen zu streichen bzw. zu
reduzieren
Die Kontrollen werden auch in Zukunft stattfinden, wobei
gemäß GSE jede geförderte Anlage mindestens einmal
innerhalb des Förderzeitraums kontrolliert wird
Schützen Sie sich vor allfälligen
Förderungskürzungen oder Ausfällen in dem Sie sich
bestmöglich auf ein Kontrolle vorbereiten.

Zeit für Ihre Fragen

Programm
Projektfinanzierung
02
01
05

Vermarktung von EE-Strom in Italien 2016-17
Verkauf des Stroms an Endkunden
Verkauf an die Stromversoger (utilities)
Verkauf an die Großhändler
Elektrizitätsbörse
Verkauf an GSE (Ritiro dedicato)
Privatnetze (ehemals SEU)
Vermarktung von EE-Strom
Zunehmende Einschnitte bei Renditen - Förderung und RID
• PV: „Spalma incentivi“ – andere Arten EE bisher freiwillige Tarifreduktion
• Nebeneffekt PV: Auszahlung von nur noch 90% der Förderung und
Ausgleich im folgenden Kalenderjahr
• RID: Einführung von Gebühren an GSE
• RID: (für fast alle Anlagengrößen) Abschaffung Mindestpreise
• RID: Anlagenbetreiber werden an Netzausgleichskosten beteiligt

Erzeuger
•Anlagenbetreiber
•Importeure mit Verbindungsleitungen ins Ausland über deren Netze ein Austausch mit
angrenzenden Ländern erfolgt
Übertragun
g
•Terna: Rechtssubjekt, dessen Aufgabe der Netzausgleich ist
•Grosshändler:Nehmen am (MSD), speculando sull’errore di previsione degli altri
operatori
Verteilung
•e-Distribuzione und die ehemaligen kommunalen Monopolisten: Subjekte, die
durch die Entbündelung entstanden sind
Verkauf
•Verkäufer: entstanden aus Entbündelung, betreuen Kunden auf dem Beschränkten
Markt
•Grosshändler: Kaufen und Verkaufen Strom in großen Mengen
•Weiterverkäufer: Kaufen von Großhändlern und Verkaufen an Endkunden
•Konsortien: wie Wiederverkäufer
Kauf und
Verbrauch
•Endkunden: Verbraucher, die von Verkäufern kaufen
•Konsortien: Handeln für die Endverbraucher
•Gruppeneinkäufer: Sammeln Aufträge und handeln für Endkunden
Die wichtigsten Teilnehmer des Strommarktes

Großverbraucher – potentielle Abnehmer von Strom
Konsortien, Industrieverbände, Großhändler
Die ersten Konsortien entstanden auf Betreiben der Industrieverbände, da bis
2004 am freien Markt nur die Unternehmen teilnehmen konnten, die einen
Verbrauch von >20GWh/Jahr hatten oder sich in Konsortien organisierten, die
die Schwelle von 20 GWh erreichten (jedes einzelne Unternehmen mindestens
1GWh/Jahr).
Heute bestehen viele Konsortien weiter, obwohl sie eigentlich nicht mehr
notwendig sind, da sie eine gute Marktposition haben und sich daher
umwandeln in:
• Großhändler: Kaufen den Strom von Lieferanten oder an der Strombörse und wickeln das gesamte
Stromgeschäft der Kunden ab indem sie handeln und damit die Kosten optimieren (z.B. Assoutility,
Energia Vicenza, Cura).
• Weiterverkäufer oder Einkaufsgruppen: übernehmen für den Kunden die komplette Abwicklung mit
dem Lieferanten und kümmern sich auch um die Abrechnung (z.B. Napoli 2000, Confindustria
Verona, CER)
• Verbände: schließen Rahmenverträge ab um für die Mitglieder die besten Preise zu erzielen (z.B.
API, Confartigianato)

Übersicht vertragliche Beziehungen:
Kauf/Verkauf zu verschiedenen Zeitpunkten und Mengen
LIEFERANT / GROSSHÄNDLER
VERTEILER
ENDKUNDE
TRANSPORTVERTRAG
UND VERTRAG ZUR
ABWICKLUNG DES
ANSCHLUSSES und
zum NETZAUSGLEICH
LIEFERVERTRAG
und MANDATE
RECHNUN
G pro per
POD
RECHNUN
G pro POD
HERSTELLER/
GROSSHÄNDLER
LIEFERVERTRAG
RECHNUNG
Ankaufsmeng
e

Der Endkunde hat einen einzigen Vertrag und erhält eine einzige Rechnung
TERNA VERTEILER
ENDKUNDE
VERTRAG
NETZAUSGLEICH
TRANSPORTVERTRAG
UND
ANSCHLUSSVERTRAG
LIEFERVERTRAG UND
MANDATE
Der Lieferant kauft Strom azyklisch
und unabhängig von einem
Liefervertrag. Der Kauf hängt nicht
zwingend damit zusammen, dass ein
Endkunde beliefert werden muss.
Der Endkunde unterzeichnet mit dem
Lieferanten einen Liefervertrag und
3 Mandante zur Abwicklung der
folgenden Verpflichtungen / Kosten:
• Netzasugleich (Terna),
• Transport
• Durchführung des Anschlusses
(Lokaler Verteiler)
Der Lieferant schliesst mit Terna und
den lokalen Verteilern «offene»
Verträge ab, in denen jeden Monat die
neuen PODs hinzugefügt werden.
RECHNUNG
PRO POD
1 RECHNUNG RECHNUNG
PRO POD

TERNA VERTEILER
ENDKUNDE
VERTRAG
NETZAUSGLEICH
TRANSPORTVERTR
AG UND
ABWICKLUNG
NETZANSCHLUSS
LIEFERVERTR
AG UND
MANDATE
Der Endkunde unterzeichnet mit dem
Wiederverkäufer eine Kaufanfrage und die
Mandate.
Der Wiederverkäufer unterzeichnet mit
dem Lieferanten einen Rahmenvertrag
und übertragt an ihn die Mandate der
Kunden
Der Lieferant trägt den POD des
Wiederverkäufers in die Verträge zum
Netzausgleich / Transport / Netzanschluss
ein.
Für das Stromsystem existiert der
Wiederverkäufer nicht: für die Verteiler und
Terna sind die Endkunden dem Lieferanten
zuzuordnen und Mitteilungen zum POD
werden ausschließlich mit dem Lieferanten
ausgetauscht.
Für die Endkunden existiert der Lieferant
nicht, sie haben alle vertraglichen
Beziehungen mit dem Wiederverkäufer.
RECHNUNG
PRO POD;
AUF DEN
NAMEN DES
WIEDERVERK
ÄUFERS
WIEDERVERKÄUFER / GROSSHÄNDLER
RECHNUNG
PRO POD
RAHMENVERTRAG
UND MANDATE
Wiederverkäufer sind spezialisierte Unternehmen, die für Terna oder Verteiler
unsichtbar bleiben, aber einen Vertrag mit dem Endkunden haben

Welche Rolle spielen die EE in der Energievermarktung?

„stellen die Mitgliedstaaten sicher, dass die Betreiber der Übertragungsnetze beim
Abrufen von Elektrizitätserzeugungsanlagen auf der Grundlage transparenter und
nichtdiskriminierender Kriterien Erzeugungsanlagen Vorrang gewähren, in denen
erneuerbare Energiequellen eingesetzt werden, soweit der sichere Betrieb des
nationalen Elektrizitätssystems dies zulässt. Die Mitgliedstaaten stellen sicher, dass
angemessene netz- und marktbezogene betriebliche Maßnahmen ergriffen werden,
um Beschränkungen der Einspeisung von Elektrizität aus erneuerbaren
Energiequellen möglichst gering zu halten. Werden umfassende Maßnahmen zur
Beschränkung der Einspeisung aus erneuerbaren Energiequellen ergriffen, um die
Sicherheit des nationalen Elektrizitätssystems und die Energieversorgungssicherheit
zu gewährleisten, stellen die Mitgliedstaaten sicher, dass die zuständigen
Netzbetreiber diese Maßnahmen der zuständigen Regelungsbehörde melden und
angeben, welche Abhilfemaßnahmen sie zu treffen beabsichtigen, um
unangemessene Beschränkungen zu vermeiden.“
EE hatten Priorität in der Einspeisung
RL 2009/28/CE – Art. 16

Priorität der Einspeisung der EE
D.lgs 79/99, Delibera AEEG 111/06
Es gelten bei gleich hohen Angeboten die folgenden Prioritätskriterien:
(Bestandsanlagen, in Zukunft Anlagen < 500 kW)
1. Einheiten “must run”
2. Nicht planbare EE
3. Planbare EE
4. KWK
5. CIP 6/92
6. Brennstoffe
7. OTC
8. Andere Einheiten

Eine Alternative: Privatnetze

Stromvermarktung über Privatnetze
Gesetzesdekret Nr. 115/2008, Del. AEEG 12.12.2013 N. 578
SEU: Sistemi Efficienti di Utenza (Privatnetz)
• eine oder mehrere Anlagen bis max. 20 MW Nennleistung
• Stromerzeugung aus EE oder KWK (Kraft-Wärme-Kopplung)
• Betreiber ein Rechtssubjekt
• Privatnetz mit Anschluss an eine Einrichtung eines oder mehrere Endabnehmers Anlagen
und Endabnehmer auf einem einzigen Grundstück, welches im Eigentum des
Endabnehmers steht, oder diesem zur Verfügung steht
• mit Sblocca Italia auf selbst erzeugtem Strom werden 5% des variablen Teils der
Systemkosten gezahlt
• Qualifikation durch GSE (necessaria per l‘ottenimento della qualifica „SEU“)
Bis 31.12.2016…

Stromvermarktung über Privatnetze
• Das Decreto Mille Proroghe (D. L. n. 244/2016) hat die Qualifizierung als «SEU»
abgeschafft
• Es wurde auch die Beteiligung an den Systemkosten abgeschafft (es muss also nicht
einmal mehr 5% gezahlt werden)
• Was sind die Ziele?
• Privatnetze zahlen Systemkosten nur für aus dem Netz entnommenen Strom (wie
jeder Stromverbraucher), der selbst produzierte und selbst verbrauchte Strom bleibt
unbelastet
• Es sollen die Kunden aufgespürt werden, die keinen eigenen Anschlusspunkt haben
und einen Anschlusspunkt mit einem Dritten teilen.
Ab 01.01.2017…
RISIKO: Sanktionen, wenn das Privatnetz nicht registriert wird
Problem: Viele Unklarheiten in Bezug auf genaue Funktionsweise

Stromvermarktung der EE in Italien
Der Sektor für erneuerbare Energien wurde in den letzten Jahren
mit Kürzungen und Änderungen konfrontiert, die sich maßgeblich
auf die Rendite bestehender Investitionen auswirken:
Kürzung der Förderung im Conto Energia (sog. „Spalma Incentivi“)
Die Auszahlung der Förderung erfolgt nur mehr zu 90 % (auf Basis
Produktionsdaten des Vorjahres) die restlichen 10 % werden im
darauffolgenden Kalenderjahr ausbezahlt
Weiterverrechnung der Kosten aus Differenzen vom Fahrplan und
Produktion („Imbalance Costs“) durch den GSE an die Produzenten
Erhöhung der Verwaltungskosten für die Förderungsauszahlung und
den Stromverkauf (sog. RID) durch den GSE
Neue Fördertarife die die eigenständige Stromvermarktung erfordern

Alternative: Energy.Dis
Schützen Sie Ihre Investitionen und optimieren Sie die Rendite
Ihrer Anlage:
Vermarkten Sie Ihre Energie direkt über die Energy.Dis und
reduzieren Sie dadurch Kosten und Verwaltungsaufwand
Reduzieren Sie die Netznutzungsentgelte, die sich durch den
Betrieb Ihrer Anlage ergeben
Vermeiden Sie Förderungskürzungen und Probleme mit dem
GSE aufgrund fehlender und/oder mangelhafter
Dokumentation und Compliance (Decreto Controlli)

Stromverkauf an die Energy.Dis
Stromverkauf über den Bilanzkreis der Energy.Dis
Börsenpreis MGP (Day Ahead Price)
Planungssicherheit in Bezug auf die Erlöse aus dem reinen Stromverkauf.
Abweichungen des Fahrplans zur realen Produktion (Imbalance Costs)
werden übernommen
Keine Verwaltungs- und Bearbeitungsspesen für die Bilanzkreisführung
Reduktion des Verwaltungsaufwands bei Anlagen größer 1 MW
(Verpflichtung des Produzenten zukünftige Einspeisewerte den GSE zu
übermitteln)
Individuelle Zahlungsziele
Keine technischen Adaptierungen bei der Anlage notwendig
Komplette Abwicklung vom Switching bis zur Abrechnung

Geschäftsmodell der Energy.Dis
Quelle: Eigene Darstellung

Anlagen Stromhandel
Für alle Produktionsanlagen für die der GSE als
Bilanzkreisverantwortlicher fungiert. Gesonderte
Vereinbarung mit GSE sog. „Ritiro dedicato“ RID:
Alle EE Anlagen (NB: PMG, TO)
Für Anlagen die eine Förderung auf Basis DM vom 6. Juli
2012 und vom 23. Juni 2016 („ I nuovo= Tb + Pr – Pz “)
erhalten
Für Anlagen geeignet, die in das Mittelspannungsnetz
einspeisen
Für Anlagen geeignet, die eine Nennleistung > 700 KW
aufweisen

Fallbeispiel Windpark
Deutscher Investor als Eigentümer der Projektrechte für die
Errichtung eines Windparks
Die Errichtung des Windparks erfolgte durch einen deutschen EPC
mit Tochterunternehmen in Italien
Der Windpark befindet sich im Süden Italiens mit einer
Nennleistung von 28 MW. Jahresproduktion ca. 60 GWh
Förderungsvergabe erfolgt mittels Ausschreibung. Auszahlung des
anerkannten Vergütungssatzes EUR / MWh abzüglich Börsenpreis
der jeweiligen Zone (Pz)
Finanzierung des Windparks durch eine deutsche Bank. Prüfung
der gesamten Vertragsunterlagen bezüglich Errichtung und
Betrieb durch die finanzierende Bank

Fallbeispiel Windpark
Prüfung der gesamten Vertragsunterlaben in Bezug auf die
Stromvermarktung durch eine international, tätige
Rechtsanwaltskanzlei sowie ein international, tätiges
Ingenieurunternehmen
Abschluss Stromliefervertrag Juni 2015 und Verkauf Strom ab Juli
2015:
Im Anschluss Vereinbarung zwischen der Energy.Dis und dem GSE
in Bezug auf MPE (Ersatzentschädigung bei Einspeiseverbot)
Zugriff auf den Stromzähler zwecks Erhalt von Real-Time Daten
Inbetriebnahme des Windparks Juni 2015 nach Abschluss der
Qualifizierung der Anlage durch die TERNA S.p.A (ÜNB):
Im Zuge des Qualifizierungsprozesses muss TERNA vor
Inbetriebnahme der Anlage der Stromabnehmer bekannt gegeben
werden.

Fallbeispiel Solarpark
Deutscher Investor ist Eigentümer einer SPV mit 3 Photovoltaik-
Anlagen
Der Solarpark befindet sich im Norden Italiens mit ca. 1,251
kWh/kWp
Inbetriebnahme der Anlagen Dezember 2013, Förderung 4. Conto
Energia + Erlöse aus dem reine Stromverkauf über die GSE S.p.A
(Convenzione RID)
Nennleistung in Summe von 12,6 MW, Jahresproduktion ca.
16.000 MWh
Verkauf Strom bis am 31.10.2015 an den GSE. Ab 01.11.2015
Verkauf Strom an die Energy.Trade GmbH

Die Vorteile auf einen Blick
Zusatzerlöse durch Kosteneinsparung
Keine Adaptierung der Anlage notwendig
Keine Verwaltungskosten für die Führung
des BK

Die Vorteile auf einen Blick
Keine Kosten für den Transport und die
Einspeisung der Energie
Transparente und nachvollziehbare
Abrechnung (Monatliches Reporting)

Sicherheiten für Banken
Schutzklauseln im Stromliefervertrag:
Vertragsänderungen nur mit Zustimmung
Eintrittsrechte
Forderungsabtretung
Schuldbefreiende Zahlungen auf Konto der finanzierenden
Bank
Bankgarantien
Cross-Default Klauseln

Vergleich GSE und Energy.Dis
Grundlage: Privatrechtlicher
Vertrag
Privatautonomie
Fahrplanerstellung und
Fahrplanänderungen
übernimmt die Energy.Dis
Keine Vertragsgebühren und
Kosten für die
Fahrplanerstellung,
Abweichungen sowie Teilnahme
am Intraday-Market
Grundlage: Gesetz 293/04, D.Lgs 387/03
sowie AEEG Delibera 280/07
Kein Bestandsschutz, keine
Privatautonomie
Bei Anlagen größer 1 MW Nominalleistung,
verpflichtende Mitteilung des Fahrplans.
Bei unterlassener Mitteilung geht der GSE
von einer Einspeisung von 0 KWh aus
Weiterverrechnung Kosten in Bezug auf den
Vertragsabschluss (RID), Fahrplanerstellung,
Änderungen des Fahrplans sowie für die
Teilnahme des GSE am Intraday-Market
Zahlungsbedingungen im DTF geregelt.
Zahlungsziel beträgt n + 60 Tage wobei n
sich auf den Produktionsmonat bezieht

Vergleich GSE und Energy.Trade
Forderungsabtretung ausgeschlossen
Möglichkeit Zahlungen an den
Produzenten einzubehalten, die der
Produzent dem GSE aus einem anderen
Titel schuldet
Kommunikation über das
Internetportal, Einschreiben oder über
die „Grüne Nummer“
Gerichtsstand: Rom
Forderungsabtretung möglich.
Zahlungssplitting in Bezug auf
Förderung und Stromverkauf
reduziert das Risiko allfälliger
Zahlungseinbehalte durch den
GSE.
Kommunikation über einen
direkten Ansprechpartner bei
der Energy.Dis
Gerichtsstand: Bozen

Wechsel und Kündigung GSE
1.
• Stromlierfervertag und AGBs
• Mandat Bilanzkreiseröffnung
2.
• Kündigung RID
• Historische Produktionsdaten
3.
• Belieferung
• Abrechnung / Reporting

Im Detail: Stromliefervertrag
Notwendige Unterlagen:
Aktuellen Handelsregisterauszug SPV
Passkopie des gesetzlichen Vertreters
TERNA – Auszug (sog. Attestazione GAUDì) mit den
Details zur Anlage
Mandat für die Energy Dis GmbH zur Eröffnung eines
Bilanzkreises

Im Detail: Attestazione GUADì

Im Detail:
Historische Produktionsdaten

Im Detail:
Historische Produktionsdaten
Benestare Natura EconomicaNumero PraticaCodice impiantoData Versione MisuraFlag storno Energia immessa (KWh)
20150008191525PCESSIONE RID033942381533 01.01.2015 00:00 1 N 0
20150008191525PCESSIONE RID033942381533 01.01.2015 01:00 1 N 0
20150008191525PCESSIONE RID033942381533 01.01.2015 02:00 1 N 0
20150008191525PCESSIONE RID033942381533 01.01.2015 03:00 1 N 0
20150008191525PCESSIONE RID033942381533 01.01.2015 04:00 1 N 0
20150008191525PCESSIONE RID033942381533 01.01.2015 05:00 1 N 0
20150008191525PCESSIONE RID033942381533 01.01.2015 06:00 1 N 0
20150008191525PCESSIONE RID033942381533 01.01.2015 07:00 1 N 0
20150008191525PCESSIONE RID033942381533 01.01.2015 08:00 1 N 9,375
20150008191525PCESSIONE RID033942381533 01.01.2015 09:00 1 N 52,875
20150008191525PCESSIONE RID033942381533 01.01.2015 10:00 1 N 49,875
20150008191525PCESSIONE RID033942381533 01.01.2015 11:00 1 N 232,125
20150008191525PCESSIONE RID033942381533 01.01.2015 12:00 1 N 131,625
20150008191525PCESSIONE RID033942381533 01.01.2015 13:00 1 N 53,25
20150008191525PCESSIONE RID033942381533 01.01.2015 14:00 1 N 42
20150008191525PCESSIONE RID033942381533 01.01.2015 15:00 1 N 9
20150008191525PCESSIONE RID033942381533 01.01.2015 16:00 1 N 0,75
20150008191525PCESSIONE RID033942381533 01.01.2015 17:00 1 N 0
20150008191525PCESSIONE RID033942381533 01.01.2015 18:00 1 N 0
20150008191525PCESSIONE RID033942381533 01.01.2015 19:00 1 N 0
20150008191525PCESSIONE RID033942381533 01.01.2015 20:00 1 N 0
20150008191525PCESSIONE RID033942381533 01.01.2015 21:00 1 N 0
20150008191525PCESSIONE RID033942381533 01.01.2015 22:00 1 N 0
20150008191525PCESSIONE RID033942381533 01.01.2015 23:00 1 N 0

Im Detail: Belieferung
Jede Produktionsanlage über CENSIMP und
Einspeisezähler (POD-Nummer) eindeutig
identifizierbar
Eingespeiste Energiemenge in das lokale
Verteilernetz wird stündlich vom
Einspeisezähler gemessen und erfasst
Eigenschaften, technische Voraussetzungen
sowie laufende Anpassungen des Stromzählers
gesetzlich bzw. verwaltungsrechtlich geregelt

Im Detail: Belieferung
Jeder lokale Verteiler in dessen Netz Strom
eingespeist wird, meldet die Einspeisemengen
an den ÜNB (TERNA S.p.A)
In den meisten Fällen fungiert die ENEL
DISTRIBUZIONE S.p.a als Verteiler. Auf dem
Online-Portal können Detailinformation zu den
jeweiligen Einspeisemengen eingesehen
werden
Die an den ÜNB übermittelten
Einspeisemengen bilden die Basis für die
monatliche Abrechnung

Eine vertragliche Möglichkeit: EFET

Überblick EFET Standardvertrag
§ 1 Vertragsgegenstand
§2 Definitionen und Auslegung
§ 3 Abschluss und Bestätigung von Einzelverträgen
§4 Vertragliche Hauptleistungsverpflichtungen zur Lieferung und Abnahme von Strom
§ 5 Vertragliche Hauptleistungsverpflichtungen bei Optionen
§ 6 Lieferung, Messung, Übertragung und Risikoübergang
§ 13 Rechnungsstellung und Zahlung

Thema Enforceability EFET-Standardvertrag in Italien
«Enforceability" (Gültigkeit und
Durchsetzbarkeit), im Lichte des italienischen
Rechts
• Master Agreement generell;
• Rechtswahlklausel (oft deutsches oder
englisches Recht)
• Zustandekommen der Einzelverträge des
Master Agreement (Substanz und Nachweis)
• Haftungsbeschränkungen
• Klauseln close-out netting

Close-out netting Klauseln
• Automatische Vertragsauflösung bei
Eintreten bestimmter Ereignisse, wie
beispielsweise Insolvenz
Close out netting Klauseln
• Können Rechte des
Insolvenzverwalters und der anderen
Gläubiger verletzen und sind deshalb
nicht immer voll wirksam
Probleme?
• Sicherheiten, deren Wert den
Einzelverträgen entspricht
Lösung

Sicherheiten
• OTC Clearing bei Börsenhandel (Liquiditäts- statt Insolvenzrisiko)
• Bürgschaft (Bank oder Mutterhaus)
• Patronatserklärung
• Kaution, Bargeldersetzende Sicherheiten, Vorauszahlungen
• Pfandrecht, Sicherungsabtretung, Abtretung oder Inkassomandat
als Ergänzung zur Kontoverpfändung
• Factoring von Forderungen
• Eintrittsrechte finanzierende Bank/Zustimmungspflichten bei
Änderungen etc.
• Kreditversicherungen
• Zwang zur Rückkehr zum RID
• Möglichkeit des RID derzeit gesetzlich vorgesehen
• Kündigung RID 60 Tage zu Jahresende; bei Einhaltung
Rückkehr jederzeit möglich, anderenfalls zum Kalenderjahr
• Close out netting – Klauseln richtig formulieren

Photovoltaik Zweitmarkt: CHANCEN
Tarifabsenkungen, Änderungen bei den Abschreibungen, Erhöhung der
IMU, Wegfall Mindestpreise, usw. haben die erwarteten Renditen stark
beeinträchtigt
Anpassungen sind mittlerweile vielfach erfolgt
Preise von Bestandsanlagen sind gesunken und Eigentümer zu Abschlägen
bereit
Für viele Investoren ist die Haltefrist von 5 Jahren abgelaufen
Anlagen sind vielfach zu Paketen zusammen gebracht worden
Weitere Einschnitte in den Tarifen sind relativ unwahrscheinlich.
Interessant sind Anlagen im Eigenverbrauch – Kauf und Verpachtung an
Verkäufer durch Pachtmodell
„Schnäppchen“ können auch bei „distressed“ Anlagen gemacht werden:
Anlagen mit einigen technischen Problemen, die die Leistung beeinträchtigen,
oder Anlagen von Firmen, die finanzielle Probleme haben

Welche Art von Kauf?
Share
Deal
Asset
Deal

Ablauf
Vorprüfung
LOI
Vorvertrag
Red Flag
Due
Diligence
Full Due
Diligence
Kaufvertrag

Due Diligence
Einnahmen der Anlage – Förderung und Stromverkauf
Financial Due Diligence – wurde korrekt abgerechnet?
Projektrechte (Grundstück, Genehmigungen, Netzanschluss)
Wurden alle Projektrechte korrekt eingeholt und sind diese heute noch
vorhanden?
GSE – Tarif
Was sind die Risiken des anwendbaren Tarifs?
Im Falle von Tarifabsenkungen: für welche Option hat man sich
entschieden? Wurde diese korrekt umgesetzt?
GSE – Kontrolldekret
Wurde die Anlage bereits überprüft?
Hält die Anlage einer Prüfung stand?
„As built“
Wurde die Bürokratie nach Inbetriebnahme erledigt (Kataster, Dogane,
…)?
EPC-Vertrag
Welche verbleibenden Rechte gibt es?

Due Diligence
O&M, Bewachung, Sonstiges
Sind die Verträge zufriedenstellend und können sie gekündigt werden?
Versicherungen
Ist das Versicherungspaket zufriedenstellend?
Technische Prüfung - allgemein
Anlage gebaut wie geplant? Baumängel etc.
Technische Prüfung – Kontrolldekret
Hält die Anlage technisch einer Überprüfung stand?
Technische Due Diligence - Austausch von Komponenten und Meldepflichten
GSE
Projektgesellschaft
Steuerliche Prüfung Projektgesellschaft
Steuerliche Prüfung Projekt
Beispiel Tremonti Ambientale (nur Conto Energia 2)
Bankfinanzierung
Belastungen der Projektgesellschaft und der Anlage
Anhängige und abgeschlossene Streitverfahren

Rödl & Partner
Team energy & real estate
Beratung an den Standorten Mailand, Padua, Bozen, Rom durch spezialisierte Rechtsanwälte,
Steuerberater und Wirtschaftsprüfer.
Projektentwicklung Anlagen und Netzinfrastruktur, Erstellung der zugehörigen Verträge, Due
Diligence, Netzzugangs – und Verteilungsfragen Strom und Gas.
Power Generation and Transmission
An- und Verkauf von Projektrechten, Anlagen und Infrastruktur
Projektfinanzierung, Leasing und alternative Finanzierungsmethoden, Erstellung von
Finanzierungsverträgen, Unterstützung von Fonds, Banken und Investoren.
Infrastructure and Project Finance
Trading von Strom und Gas über die Strombörse und OTC, Vertragserstellung für physischen und
virtuellen Stromhandel
Trading and Capital Markets
Mergers and Acquisitions

Szenario 2020 – 2030 Terna
Zukünftiges Wachstum EE getrieben von kompetitiven Ausschreibungsverfahren und
langfristigen Verträgen
Weiterer Abbau von Thermoelektrischen Kraftwerken insbesondere aufgrund von Energie-
Effizienzmaßnahmen
Weiteres Wachstum EE Weiterer Abbau Thermo
Quelle: Terna S.p.A.

Stromproduktion 2000 - 2016
45 %
Anteil EE
2016
Quelle: Terna S.p.A.

Stromproduktion EE 2016
Quelle: GSE

Installierte Kapazität PV 2016
In Summe 369 MW
Großteil der neuen Anlagen als Eigenverbrauchsanlagen (SSP, SEU usw.)
Quelle: Assorinnovabile

Gesamtkapazität EE in Italien
Quelle: GSE

Gesamtkapazität PV in Italien
Quelle: IEA PVPS

Globale Gesamtkapazität PV 2016
Neuinstallierte Kapazität Kumuliert Ende 2016
Quelle: IEA PVPS

Strompreise Europa 2015 /16
Quelle: Althesys

Strompreise Italien 2016/17
„Frankreich
Effekt“
Quelle: GME

Übersicht Förderungen FER (Auszug)
Quelle: GSE

Übersicht Förderungen PV
Quelle: GSE

Aktuelles Potenzial für EE in Italien
Revamping von bestehenden PV-Anlagen
+ Neue Regelungen im Bezug auf Anpassungen und Austausch von Komponenten bei
einer bestehenden PV Anlage (DTR GSE vom 17.02.2017)
+ Erhöhung der Performance Ratio: Korrektur Layout Anlage, Austausch von
Komponenten mit schlechter Qualität, Neupositionierung der Module aufgrund von
Beschattung
+ Keine Einschränkung in Bezug auf die Stromproduktion nach Eingriff (NB: wenn diese
zu keiner Erhöhung der Kapazität führen)
- Erfordert enge Abstimmung mit O&M, erhöhter Verwaltungsaufwand gegenüber GSE
- Kontrolle nach durchgeführten Änderungen sehr wahrscheinlich

Aktuelles Potenzial für EE in Italien
Ausbau der dezentralen Stromversorgung und Eigenverbrauchsmodelle:
+ „Winter-Package“ EU: Eigenverbrauchsmodelle = Energieeffizienz
+ Ausweitung der Eigenverbrauchsmodelle auf mehrere Abnehmer (Größere
Wohneinheiten, Einkaufszentren oder Gewerbegebiete (Sistemi di Distribuzioni Chiusi
SDC)
+ Höhere Abschreibungssätze für Investitionen (Superamortamento)
+ Steuerbegünstigungen für Verbraucher
- Neue Tarifreform für Nicht-Haushalte geplant (Euro/KW, Euro/POD, Euro/KWh) die die
Wirtschaftlichkeit von Eigenverbrauchsmodelle reduziert
- Noch Unklare und nicht immer kohärente Regelungen in Bezug auf SDC

Zukünftiges Potenzial für EE in Italien
Speichersysteme
In Kombination mit Eigenverbrauchsmodellen und Produktion (Prosumer)
Smart-Grid
Teilnahme EE am Regelenergiemarkt
Aggregation von EE-Anlagen, Verbrauch, Speicherung ( v. Kraftwerke)
Pilotprojekt in Ausarbeitung und Überprüfung (Terna, AEEGSI)
Market-Parity
LCOE, aktuell zwischen 50 – 65 Euro/MWh für Freiland PV-Anlagen, erste
Investments realisiert (Octopus Investments 64 MW, 5 Anlagen / Viterbo)
Ab 2020 Ausschreibungsverfahren für größere PV Anlagen

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