1. Tourismus in
Entwicklungsländern
Sackgasse oder Entwicklungschance?
2. Tourismus allgemein
- einer der weltweit wichtigsten Wirtschaftszweige
- höchste Einnahmen durch Tourismus in den USA vor
Spanien, Frankreich, Italien, Deutschland, Großbritannien
- gilt als bedeutendster Arbeitgeber mit weltweit 100 Mil.
Beschäftigten
- 1999 machten ca. 657 Mil. Menschen eine Auslandsreise
- 2004 wurden in diesem Bereich Einnahmen von ca. 623
Milliarden Us- Dollar erzielt
3. Voraussetzungen für den Tourismus
Es gibt verschiedene Faktoren, die ein Land aufweisen
muss, um guten Tourismus betreiben zu können :
- natürliche Faktoren : Klima, Strände
- soziokulturelle Faktoren : ehemalige Hochkulturen
- wirtschaftliche Faktoren : niedriges Preisniveau
- infrastrukturelle Faktoren: günstigere
Flugverbindungen, global angepasste Standards
--> viele Entwicklungsländer erfüllen nur einzelne
dieser Faktoren und es ist deshalb schwer den
Tourismus hier zu fördern und die Wirtschaft wachsen
zu lassen
4. Tourismus in Entwicklungsländern
- Ansatz zur Behebung der Unterentwicklung in
der Dritten Welt
- Ferntourismus in Entwicklungsländern steigt ,
z.B. durch verbilligte Fernflüge
- der Ferntourismus stieg von 15,5 Mil. Menschen
in 1978 bis auf 200 Mil. Menschen in 2002
- nach einigen Terroranschlägen nach dem Jahr
2002 gezielt auf Touristen in Ländern wie
Ägypten, Indonesien, Tunesien oder Kenia , nahm
der Tourismus zwischendurch etwas ab, doch ist
auch anschließend wieder stark gestiegen
6. - Touristen suchen häufig unberührte Natur, deshalb könnte
man verschieden Räume fördern
- Tourismus greift auch auf andere Wirtschaftszweige
zurück, wie z.B. Landwirtschaft
- Entwicklungsländer erhalten Deviseneinnahmen
- Tourismus ist ein arbeitsintensiver Wirschaftszweig
--> kann zum Abbau von Massenarbeitslosigkeit führen
und zur Hebung des Einkommens
- im informellen Sektor und in der Gastronomie werden
viele Arbeitsplätze geschaffen
- die Nachfrage nach traditionellem Handwerk steigt,
welches auf arbeitsintensiven Techniken basiert und
keinen großen Kapitalaufwand erfordert
--> von den Einkommensmöglichkeiten profitieren die
Frauen und sie erlangen eine höhere gesellschaftliche
Stellung
7. - von den Deviseneinnahmen, die die Entwicklungsländer
erhalten, müssen jedoch alle Ausgaben, die im Ausland getätigt werden
abgezogen werden ( Zinsen für Kredite, Import von Nahrungsmitteln für
die Touristen)
- die Einheimischen erhalten meisten wegen ihrer geringen Qualifikation
nur die einfachen und schlecht bezahlten Aufgaben, es werden Angestellte
aus dem Ausland für das Management eingestellt
- Tourismus hängt starkt von der Saisonalität ab
--> Angestellte werden nur für einen Teil des Jahres beschäftigt
- Restaurants in der Umgebung von Hotelanlagen leiden unter dem All-
inclusive - Urlaub, da Touristen immer seltener das Hotel verlassen -->
Restaurants nehmen kein Geld ein
- die Umwelt wird belastet durch Massentourismus ( Verbauung, hoher
Wasserverbrauch, Müll, Abwasser, etc.)
- Traditionen gehen verloren, da die Einheimischen sich an die
Lebensweisen und Kulturen der Touristen anpassen
8. Bearbeitung der Materialien
• Verstärkung der räumlichen und sozialen
Disparitäten
Entwicklung von touristischer Infrastruktur
erzeugt hohe Kosten ->Hotels Flughäfen
• Brauch- und Kulturverlust
Abhängigkeit von Monopolhändlern
• Identitätsverlust
ungleiche Entlohnung
Prostitution, Kriminalität und
Geschlechtskrankheiten
Vorurteilsverstärkung
9. • Frauen finden leichter Jobs
• Erhaltung von traditionellen Bräuchen und
Festen
• Wirtschaftsfortschritt
• Naturschutz
10. • Touristische Großprojekte bedingen
Zwangsumsiedlung
Abwasserverschmutzung
hoher Wasserverbrauch
• Ferienanlage für Urlauber, die die Kultur
hautnah kennenlernen können
-> hinduistische- und balinesische Kultur
• Konkurrenzdruck
13. Tourismus und Entwicklung
• Tourismus ist .....
Weltweiter einer der größten
Wirtschaftsbereiche
Ist vom Prinzip her international ausgerichtet
und versteht sich als Motor der
Globalisation
14.
15.
16. Fallbeispiel: Tunesien
-der größte Wirtschaftszweig in Tunesien ist der
Tourismus
Man kann gut beobachten wie sich das Land für den
Tourismus
verändert,
anpasst und
umstrukturiert,
leider größtenteils
eher negativ für
die Einwohner
17. Zwei Hauptargumente die für den Tourismus in
Entwicklungsländern sprechen sind:
I. Der Tourismus schafft Arbeitsplätze.
II. Durch ausländische Investitionen wird die
inländische Wirtschaft gestärkt.
18. „Die Schaffung eines Arbeitsplatzes in der
Tourismusbranche kostet laut tunesischem
Tourismusamt fast das Doppelte der Schaffung
eines Arbeitsplatzes in der Industrie“
Arbeitsplatz im Tourismus starken saisonalen
Schwankungen unterlegen sind
19. Weitere Probleme...
• Anpassungen (Verkehr)
> müssen in Schuss gehalten werden
• Politische Stabilität
> Terrorakte -> negativer Einfluss
• Eine medizinische Grundversorgung muss
gewähleistet sein
• Devisentausch
20. Folgen :
• Muss von Staat finanziert werden
• Der Staat wiederum wird von den Einwohnern finanziert
Die Einheimischen bezahlen also sozusagen den Urlaub der Touristen.
(„Allerdings bleibt zu bemerken dass solch eine Verbesserung der Infrastruktur
eines Landes auch den Lebensstandard der Einheimischen heben kann. Einige
können sich diesen Standard schlussendlich jedoch aufgrund geringer Löhne in
der Tourismusbranche nicht leisten.“)
Man kann also aus dem Beispiel dieser zwei Punkte schließen, dass nicht
alles was positiv scheint, nicht auch seine Schattenseiten hat.
22. Der Tourismus in Afrika beruht auf :
+ der Attraktivität einer mehr oder weniger unberührten Natur (von menschlichen Eingriffen
weitgehend verschonten ausgedehnten Wildnisregionen; Besonderheiten von Landschaft,
Flora und Fauna)
+ den Wüsten, fruchtbaren Landschaften, Hochländern, Regenwäldern und Küstenregionen,
Gebirgen und Kratern vergletscherten Gipfeln des Kilimandscharo, des Mt. Kenia oder des
Ruwenzori; über die ausgedehnten wildreichen Savannengebiete, die Graben-, Vulkan- und
Seenlandschaften bis hin zu den tropischen Küsten
+ der kulturelle Vielfalt des zweitgrößten Kontinents mit 53 Staaten, 3000 Völkern und
Stämmen
+ der starken Verbreitung der englischen und französischen Sprache (ehem. Kolonien)
+ dem Wildreichtum,
+ einsamen, nicht veränderten Stränden
+ oder auf den von der westlichen Zivilisation (oft scheinbar) noch nicht erfassten exotischen
Völkern
23. Nicht nur...
der Beherbergungs- und Gaststättengewerbe (40-60% aller direkt vom
Tourismus abhängigen Beschäftigten)
sondern auch ...
informellen Sektor:
• Andenkenproduzenten/verkäufer
• Fremden-, Trekking-, Bergführer
• Anbieter von Transportleistungen (Taxen, Busse, Schiffe,
Autovermietung, Dromedare für den Wüsten-/Sahara-Tourismus)
• Berufsjäger (für den Jagd-Tourismus)
• und auch weibliche (z.B. in Kenia) und männliche (z.B. in Tunesien)
Prostituierte.
24. Tourismus und Energieverbrauch
• Flugemissionen haben einen Anteil von 4 bis 10% an globalen Emissionen
• (Treibhauseffekt)
• Massive Wachstumsraten, bis 2050 wird erwartet dass Flugemissionen einen
Anteil
• von 25% der globalen Emissionen haben.
• Nur 10% der Weltbevölkerung hat jemals ein Flugzeug von Innen gesehen
25. Auswirkungen des Klimawandels
• Tourismus ist Opfer und Verursacher von Klimawandel
• Die ärmsten Länder dieser Erde müssen die Folgen ausbaden
• Negative Folgen mit Bezug zu Tourismus: Dürren,
Überschwemmungen, HIV/AIDS, Seuchen, Verschärfung
bestehender Sozialproblemen → Mechanismen der sozialen
Absicherung, Kinderschutz, ökologische Bebauung, Küstenschutz
• Entwicklungsländer haben nicht die Möglichkeit sich den
veränderten Bedingungen anzupassen und ihr eigenes
Leben und Besitz zu schützen
28. Küstenschutz –
•Dünen werden planiert um
Touristen den
ungehinderten Blick zum
Meer zu gewähren
•Korallenriffe sind wegen
erhöhtem
Touristenaufkommen
gefährdet
30. Lebensgrundlage Wasser
Urlaubsgebiete liegen
meist in trockenen und
sonnigen Gebieten
• Touristen verschwenden
Wasser für
Swimmingpools
• Einheimische brauchen
es dringend für
Landwirtschaft,
Trinkwasser
31. • Erhöhter Wasserverbrauch
• • Golfplätze verbrauchen den
• Platz von 40 Reisfeldern
• • Trinkwasser von 15.000
• Einwohnern Manilas
• • Ein Golfplatz auf Mallorca
• verbraucht pro Tag soviel
• Wasser wie 800 Einwohner
38. Sextourismus – Verbrechen an Kindern
• 400.000 deutsche Männer jährlich
als Sextouristen unterwegs
• Tourismus kann HIV/ AIDS
verstärken
• Laut UNICEF - jährlich werden 2
Mill. Kinder weltweit kommerziell
sexuell ausgebeutet
• „Laut ECPAT Zunahme in
touristischen Gebieten
Südostasiens, Afrikas und Karibik“
39. Katastrophenvorsorge
Tsunami hat keine neuen Probleme
geschaffen, sondern nur altbekannte
verschärft.
Ähnliches ist als Konsequenz des
Klimawandels zu befürchten
Katastrophenvorsorge im Tourismus
bedeutet, einen nachhaltigen
Tourismus zu gestalten.
40. Positives Beispiel!!!
Tourismusvertreter Luxustourismus
(Beispiel Seychellen):
Die Seychellen haben einen Ökotourismus erster Klasse entwickelt. Die Strategie des Landes geht
weg vom Massentourismus, hin zu einer Hochpreispolitik (wenige Gäste, die aber einen sehr
hohen
Preis für den Aufenthalt zahlen) mit „Natur pur“.
• 115 Granit- und Koralleninseln
• abgeschnitten von den Wirtschafts- und Verkehrsströmen der Welt
• ohne Bodenschätze
• ein nennenswertes Exportgut: Thunfisch
• in allen kontinentalen Statistiken Afrikas Spitze: Pro-Kopf-Einkommen, Lebenserwartung,
Einschulungsquote
• Die Errungenschaften der modernen Zivilisation sind nicht vorhanden: keine Müllberge,
Verkehrsstaus, Fast-Food-Ketten, Hotelburgen
• Arbeitslosigkeit und Gewaltverbrechen sind Fremdwörter
Der Tourismus ist das Erfolgsgeheimnis der Inselrepublik: Mit ca. 130 000 Gästen pro Jahr
erwirtschaftet das Land 70 Prozent der Deviseneinnahmen.