Ride the Storm: Navigating Through Unstable Periods / Katerina Rudko (Belka G...
Soziale Marktwirtschaft für Einsteiger
1. Marktwirtschaft für Einsteiger – Soziale Marktwirtschaft
von Katrin Schaaps mehr unter https://profbeisserstein.wordpress.com/
„Weiter geht’s! Wir sind immer noch bei dem Thema 'Marktwirtschaft'. Die Idee der
freien Marktwirtschaft habe ich euch vorgestellt, jetzt möchte ich die soziale
Marktwirtschaft erklären. Es ist im Übrigen auch der Ansatz, der in Deutschland
verfolgt wird. Dabei ist eine wichtige Grundregel, dass es einen rechtlichen Rahmen
für die Teilnehmer am Markt gibt. Dazu gehören z.B. die Produzenten, Käufer,
Arbeitnehmer und Unternehmer. Damit meine ich, um auf mein Beispiel der letzten
Stunde zurückzukommen, dass es Regelungen zum Anbau von Äpfeln und
entsprechende Qualitätskontrollen gibt. Es wird auch nicht davon ausgegangen, dass
sich der Markt selber reguliert. So ist beispielsweise ein Amt vorgesehen, dass
Zusammenschlüsse von Unternehmen beobachtet, damit nicht ein Unternehmen zu
mächtig wird.“
„Warum das denn?“, unterbricht Marie den Vortrag des Professors.
„Wenn es zum Beispiel in Deutschland nur zwei Apfelbauern geben würde und die
beiden würden sich vereinen wollen, hätte das Kartellamt etwas dagegen. Denn dann
würde es nur noch einen Apfelbauer geben, der keine Konkurrenz hätte und somit
gäbe es auch niemanden, der ihm z.B. im Preis unterbieten könnte“, erläutert der
Professor.
„Die soziale Marktwirtschaft beabsichtigt, die Stärken der freien Marktwirtschaft, wie
die hohe Leistungsbereitschaft eines Arbeitnehmers, zu nutzen. Gleichzeitig aber die
Gefahren, wie Menschen die weniger leistungsfähig sind, beispielsweise aufgrund
einer Behinderung, zu mindern.“
„Und wie wird das gemacht?“, möchte René wissen.
„Durch direkte finanzielle Unterstützung oder durch eine indirekte. Hierzu möchte ich
euch einige Beispiele nennen:
Aber auch neu gegründeten unerfahrene Unternehmen sind zunächst schwächer als
etablierte. Sie werden unterstützt, indem ihnen Beratungen und Fortbildungen
angeboten werden oder sie günstiger Kredite erhalten können.“
„Aber warum wird das in der freien Marktwirtschaft nicht gemacht?“, fragt
Chantalle.
„In der freien Marktwirtschaft ist jeder für sich verantwortlich und der Staat soll
möglichst wenig Regeln aufstellen. Aber um Einrichtungen finanziell unterstützen zu
können, ist es natürlich notwendig, dass der Staat auch Geld hat. Dies erhält er, wie
ihr in der Stunde über Steuern gelernt habt, wenn er Steuern erhebt. Dafür muss er
Gesetze erlassen, die nichts anderes als Regeln. In der freien Marktwirtschaft werden
die notwendigen Mittel auf freiwilliger Basis gesammelt und private Organisationen
2. verteilen sie. Da in diesem System weniger bis gar keine Steuern erhoben werden, ist
die Spendenbereitschaft größer.
Ich schreibe euch mal eine kleine Definition zu der sozialen Marktwirtschaft an die
Tafel:
weniger leistungsstarke Menschen werden unterstützt
Werden euch die Unterschiede langsam klar?“, fragt der Professor die Schüler.
„Hmm...“, grummelt René. „Noch nicht so ganz.“
„Dann machen wir jetzt eine kurze Pause und in der nächsten Stunde versuche ich
euch die Unterschiede noch einmal deutlicher an einem Beispiel zu erklären.“