Präsentation von Petra Rauschenbach (Bundesarchiv, Abt. DDR) auf dem 17. Brandenburgischen Archivtag am 8. Mai 2014 zum Thema "Einheitliche Ordnungs- und Verzeichnungsgrundsätze in der DDR (OVG). Nutzen für Theorie und Praxis"
Beginners Guide to TikTok for Search - Rachel Pearson - We are Tilt __ Bright...
Petra Rauschenbach: Einheitliche Ordnungs- und Verzeichnungsgrundsätze in der DDR. Nutzen für Theorie und Praxis
1. Petra Rauschenbach 15.05.2014 1
17. Brandenburgischer Archivtag 8. - 9.Mai 2014
Einheitliche Ordnungs- und
Verzeichnungsgrundsätze in der DDR.
Nutzen für Theorie und Praxis
17. Brandenburgischer Archivtag 8. - 9.Mai 2014
zum Thema „Erschließung“
2. Petra Rauschenbach 15.05.2014 2
17. Brandenburgischer Archivtag 8. - 9.Mai 2014
Gliederung
1. Entstehung und Inhalte der OVG
2. Hauptautoren der OVG
3. Was bleibt?
3. Petra Rauschenbach 15.05.2014 3
17. Brandenburgischer Archivtag 8. - 9.Mai 2014
Gliederung
1. Entstehung und Inhalte der OVG
2. Hauptautoren der OVG
3. Was bleibt?
4. Petra Rauschenbach 15.05.2014 4
17. Brandenburgischer Archivtag 8. - 9.Mai 2014
Stand Ende 50er / Anfang 60er Jahre:
Ausbildung am Institut für Archivwissenschaft (IfA)
Erarbeitung von Lehrbriefen, Ausbildungsmaterialien
jährliche Arbeitstagungen 1957-1961 mit Fachdiskussionen
Publikationen, u.a. 1959 „Methoden der
Betreffsverzeichnung von Gerhart Enders, 1960
„Neubearbeitung der Grundzüge einer deutschen
Archivterminologie“ von Heinrich Otto Meisner und
Wolfgang Leesch, 1962
„Archivverwaltungslehre“ von Gerhart Enders
5. Petra Rauschenbach 15.05.2014 5
17. Brandenburgischer Archivtag 8. - 9.Mai 2014
Aufgaben in den ostdeutschen Archiven:
Rückführung des verlagerten Archivgutes nach dem Krieg
Übernahme der Bestände aufgelöster Behörden aus der
Zeit vor 1945 / ab 1952
Reorganisation der volkseigenen Wirtschaft / Auflösung
von acht großen Industrieministerien 1958
Ermittlung von Quellennachweisen zur Geschichte der
Arbeiterbewegung
Ausbildung und Einarbeitung des archivarischen
Nachwuchses
6. Petra Rauschenbach 15.05.2014 6
17. Brandenburgischer Archivtag 8. - 9.Mai 2014
Richtlinien oder Grundsätze für die Ordnung und
Verzeichnung von Archivbeständen in einzelnen
Archiven
1954 Einführung von Ordnungs- und
Verzeichnungsgrundsätze im Deutschen Zentralarchiv
wissenschaftliche Arbeitstagungen in Schierke (1959),
Sellin (1960) und Lehnin (1961)
Studienreisen, Auswertung ausländischer Fachliteratur
7. Petra Rauschenbach 15.05.2014 7
17. Brandenburgischer Archivtag 8. - 9.Mai 2014
Johannes Papritz (1898-1992)
1919 -22 Studium Geschichte u. Germanistik
an den Universitäten Berlin und Jena
Tätigkeit Geheimes Staatsarchiv Berlin-Dahlem,
Leitung Publikationsstelle
1949 Anstellung im Staatsarchiv Marburg,
Dozent an der Archivschule
1954 bis 1963 Leiter der Archivschule Marburg
ab 1954 Entwicklung von Normungsvorschlägen und
Verzeichnungsrichtlinien für die
Sachaktenverzeichnung und die Kartenerschließung
1961 Veröffentlichung „Titelaufnahme bei Sachakten.
Ein Normvorschlag“ im „Archivar“
ab 1963 Erarbeitung „Archivwissenschaft“
aus den Vorlesungen zur Archivwissenschaft
1967 Neuredaktion „Die archivische Titelaufnahme bei Sachakten“,
auch angeregt durch Veröffentlichung der OVG (6. Auflage 1997)
8. Petra Rauschenbach 15.05.2014 8
17. Brandenburgischer Archivtag 8. - 9.Mai 2014
„Vorboten“
1. November 1961 Richtlinien für die Ordnung und Verzeichnung
neuesten Schriftgutes (aus der Zeit nach 1945)
1962 „Grundsätze zur weiteren sozialistischen Entwicklung des
staatlichen Archivwesens der DDR“
Frühjahr 1962 Fachkommission zur Ausarbeitung von Ordnungs- und
Verzeichnungsgrundsätzen für den gesamten Staatlichen Archivfonds
der DDR
9. Petra Rauschenbach 15.05.2014 9
17. Brandenburgischer Archivtag 8. - 9.Mai 2014
Fragen:
Sind einheitliche Ordnungs- und Verzeichnungsgrundsätze
überhaupt möglich?
Warum brauchen wir einheitliche Grundsätze für alle
staatlichen Archive?
Schränken allgemeingültige Grundsätze die
eigenständige, schöpferische Arbeit des Archivars ein oder
machen sie eine solche Arbeit gar unmöglich?
Ist überhaupt wissenschaftliche Archivarbeit möglich?
10. Petra Rauschenbach 15.05.2014 10
17. Brandenburgischer Archivtag 8. - 9.Mai 2014
Erarbeitung der OVG:
Sommer 1963 Zwischenauswertung mit der STAV
Mitte Dezember 1963 Formulierung des Entwurfs
der OVG durch Redaktionskommission
Anfang Februar 1964 Herausgabe eines von der
STAV veröffentlichter Entwurfs
Diskussion im gesamten staatlichen Archivwesen
der DDR. Bis Ende März lagen zahlreiche
Diskussionsergebnisse aus den Staatsarchiven vor
Mitte Mai Fertigstellung der endgültige Fassung,
in Druck gegeben Herbst 1964 - Übergabe an die
Archivare der DDR
11. Petra Rauschenbach 15.05.2014 11
17. Brandenburgischer Archivtag 8. - 9.Mai 2014
OVG:
nützliches Regelwerk für die Lösung der Erschließungsaufgaben
gutes Lehrmittel für die archivarische Ausbildung
vermittelten fachliches Grundwissen
behandelten die archivische Zuständigkeit, die Gliederung des
Gesamtbestandes eines Archivs (Tektonik), die Bildung und Abgrenzung, innere
Ordnung und die Verzeichnung der Bestände; die zur Sicherung und
Identifizierung der Akteneinheiten notwendigen technischen Arbeitsgänge;
Planung, Organisation und Kontrolle der Erschließungsarbeiten und Regeln für
die alphabetische Ordnung
Anwendungsfälle und Beispiele
Handlungsleitfaden
12. Petra Rauschenbach 15.05.2014 12
17. Brandenburgischer Archivtag 8. - 9.Mai 2014
Ergänzende Richtlinien für spezielle
Archivaliengattungen:
Druckschriften (1970)
Karten und Pläne (1970)
fotografische Reproduktionen (1972)
Urkunden (1980)
vorläufige Ergänzung 5 mit der speziellen
Erschließungsmethode Indizierung von Archivgut (1985)
14. Petra Rauschenbach 15.05.2014 14
17. Brandenburgischer Archivtag 8. - 9.Mai 2014
Gliederung
1. Entstehung und Inhalte der OVG
2. Hauptautoren der OVG
3. Was bleibt?
15. Petra Rauschenbach 15.05.2014 15
17. Brandenburgischer Archivtag 8. - 9.Mai 2014
Gerhart Enders (1924-1972)
Lehre als Maschinenschlosser
1947-1951 Studium der Geschichte, Germanistik,
Philosophie und Pädagogik in Jena und Halle/Saale
Promotion 1951
1953 wissenschaftlicher Archivar bis 1970,
ab 1.12.53 Abteilungsleiter und
stellv. Direktor des Dt. Zentralarchivs (bis 1964)
Lehrauftrag am Bereich Archivwissenschaft an der Humboldt-
Universität zu Berlin sowie Tätigkeit an der Fachschule für
Archivwesen in Potsdam
16. Petra Rauschenbach 15.05.2014 16
17. Brandenburgischer Archivtag 8. - 9.Mai 2014
Helmut Lötzke (1920-1984)
1943 nach schwerer Verwundung aus der Wehrmacht
ausgeschieden, studierte seit 1944 Geschichte,
Germanistik und Pädagogik)
Februar 1951 Promotion in Greifswald, seit 15.3.1951
Mitarbeiter des DZA (Okt. 1951-Sept.1953 Ausbildung
zum Wiss. Archivar am Institut für Archivwissenschaft
ab 1.3.1952 Direktor des DZA,
Leitung des IfA bis Febr. 1971,
Dozententätigkeit
17. Petra Rauschenbach 15.05.2014 17
17. Brandenburgischer Archivtag 8. - 9.Mai 2014
Gerhard Schmid (1928-2013)
1947-1951 Studium in Jena; Promotion 1952
1953-1970 Archivar am Deutschen Zentralarchiv in
Potsdam
1971-1993 Archivar am Goethe-Schiller-Archiv in
Weimar
Lehrtätigkeit an der Fachschule für Archivwesen
Potsdam und am Institut für Archivwesen in Potsdam
Hans-Stephan Brather (geb. 1928)
IfA-Dozent
18. Petra Rauschenbach 15.05.2014 18
17. Brandenburgischer Archivtag 8. - 9.Mai 2014
Politische Entwicklung
MfS-Berichte über dienstliche u. private Angelegenheiten des Direktors Helmut Lötzke, seines Stellv.
Gerhart Enders u. weiterer leitender und wiss. Mitarbeiter
1964 Entbindung Gerhart Enders von der Funktion des stellv. Direktors des DZA
April 1968 Kritik an der Ausbildung am Institut für Archivwissenschaft, gerichtet gegen Lötzke, Enders,
Schmidt und Brather (alle IfA-Dozenten)
1970 Weggang Schmidts zum Goethe-Schiller-Archiv in Weimar
Mai 1970 Enders kommt Parteiverfahren zuvor und scheidet aus gesundheitlichen Gründen aus
1971 Weggang Brathers zum Informations- und Dokumentationsbereich der Akademie der
Wissenschaften der DDR
Lötzke verliert seine seit 1950 ausgeübte Funktion des Direktors des Instituts für Archivwissenschaft
(seit 1969 Leiter des Bereichs Archivwissenschaft der Sektion Geschichte der HUB)
6 Jahre nach Erscheinen der OVG haben deren Hauptautoren aus politischen Gründen das DZA
verlassen oder wurden entsprechend gemaßregelt.
19. Petra Rauschenbach 15.05.2014 19
17. Brandenburgischer Archivtag 8. - 9.Mai 2014
Gliederung
1. Entstehung und Inhalte der OVG
2. Hauptautoren der OVG
3. Was bleibt?
20. Petra Rauschenbach 15.05.2014 20
17. Brandenburgischer Archivtag 8. - 9.Mai 2014
Was bleibt?
die 50 Jahre alte OVG müssen den Vergleich mit der
jüngeren ISAD(G) nicht scheuen
die verschiedenen Formen der Enthält-Vermerke
haben sich etabliert, finden weiter Anwendung
zusammengefasste Bestände
Anordnung der Verzeichnungselemente
21. Petra Rauschenbach 15.05.2014 21
17. Brandenburgischer Archivtag 8. - 9.Mai 2014
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.