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STEPHANIE HARTUNG




           Immanuel Kant




                                             Nie zuvor hat das Denken so überzeugend
                                             über sich selber nachgedacht.




Geschichte der abendländischen Philosophie                             © S. Hartung 2011
Einführung          Antike          Mittelalter          Renaissance          Aufklärung          1800 – 1950   1950 – heute          STEPHANIE HARTUNG
                                                                              KANT




Immanuel Kant: die kopernikanische Wende im Denken

             Immanuel Kant, 1724 - 1804, Philosoph der Aufklärung

             Seine 3 Hauptwerke sind:

             Kritik der reinen Vernunft
             Kritik der praktischen Vernunft
             Kritik der Urteilskraft


             Kant hat sich 4 Fragen gestellt

             Was    kann ich wissen? – In seiner Erkenntnistheorie
             Was    soll ich tun? – In seiner Ethik
             Was    darf ich hoffen? – In seiner Religionsphilosophie
             Was    ist der Mensch? – In seiner Anthropologie


                                                                                  Rationalismus

                                                         Renaissance                              Kant

                         Humanismus                                                Empirismus


             1300            1400                 1500                 1600          1700                1800      1900        2000




Geschichte der abendländischen Philosophie                                                                                              © S. Hartung 2011
STEPHANIE HARTUNG




Wie kann ich wissen?
    Überschrift in Futura Light, 18 pt

           Fließtexte in Futura 14 pt
Die Kritik (das kritische Hinterfragen) der reinen Vernunft
                  > Hier steht ein Satz oder ein einzelner Begriff
                  > Unterpunkt




Geschichte der abendländischen Philosophie                             © S. Hartung 2011
Einführung          Antike          Mittelalter          Renaissance          Aufklärung          1800 – 1950   1950 – heute          STEPHANIE HARTUNG
                                                                              KANT




Wo liegen die Grenzen der Erkenntnis?

             Kant will den Rationalismus und den Empirismus miteinander versöhnen.


             Er will wissen, wie die Grenzen der Erkenntnis abgesteckt sind:




             Bisher nahm man an, alle unsere Erkenntnis müsse sich nach den Gegenständen
             richten – was aber ist, wenn wir annehmen, dass die Gegenstände sich nach
             unserer Erkenntnis richten?

             Der Verstand ist das zentrale Maß aller Erkenntnis – wir erkennen das an den Dingen,
             was wir vorher in sie hineingedacht haben.


                                                                                  Rationalismus

                                                         Renaissance                              Kant

                         Humanismus                                                Empirismus


             1300            1400                 1500                 1600          1700                1800      1900        2000




Geschichte der abendländischen Philosophie                                                                                              © S. Hartung 2011
Einführung          Antike          Mittelalter          Renaissance          Aufklärung          1800 – 1950   1950 – heute          STEPHANIE HARTUNG
                                                                              KANT




Die Welt dreht sich um den Verstand – nicht umgekehrt

             Der Verstand ist die Sonne: Um den zentralen Verstand drehen sich
             die erkannten Gegenstände – und zwar so, wie wir sie sehen.



             Kant bezeichnet das als:


             Die kopernikanische Wende im philosophischen Denken.




                                                                                  Rationalismus

                                                         Renaissance                              Kant

                         Humanismus                                                Empirismus


             1300            1400                 1500                 1600          1700                1800      1900        2000




Geschichte der abendländischen Philosophie                                                                                              © S. Hartung 2011
Einführung          Antike          Mittelalter          Renaissance          Aufklärung          1800 – 1950   1950 – heute          STEPHANIE HARTUNG
                                                                              KANT




Erkenntnisse a priori

             Mit Erfahrung fängt alle Erkenntnis an – alle Erkenntnis?

             Kant sagt: Es gibt auch Erkenntnisse a priori, d.h. Erkenntnisse, die von der Erfahrung unabhängig sind.



             A Priori Erkenntnisse beinhalten Notwendigkeit und strenge Allgemeinheit – sie führen zu einem analytischen Urteil.

                                                     Ein Junggeselle ist ein unverheirateter Mann, 12 = 12


             Alle anderen Erkenntnisse gehen aus der Erfahrung hervor und führen zu synthetischen Urteilen.

                                                     Kant ist ein unverheirateter Mann, 5 + 7 = 12



                                                                                  Rationalismus

                                                         Renaissance                              Kant

                         Humanismus                                                Empirismus


             1300            1400                 1500                 1600          1700                1800      1900        2000




Geschichte der abendländischen Philosophie                                                                                              © S. Hartung 2011
Einführung          Antike          Mittelalter          Renaissance          Aufklärung          1800 – 1950   1950 – heute          STEPHANIE HARTUNG
                                                                              KANT




Metaphysik als Wissenschaft?

             Können auch synthetische Urteile a priori (notwendig und allgemeingültig) sein?



             Für Kant ist das eine Kernfrage, weil die Antwort darüber entscheidet, ob
             Metaphysik als Wissenschaft (die Frage nach dem Sein der Welt) überhaupt
             möglich ist.



             Ja: 5 + 7 = 12



             Naturwissenschaftliche, physikalische und mathematische Urteile können
             gefunden werden.
                                                                                  Rationalismus

                                                         Renaissance                              Kant

                         Humanismus                                                Empirismus


             1300            1400                 1500                 1600          1700                1800      1900        2000




Geschichte der abendländischen Philosophie                                                                                              © S. Hartung 2011
Einführung          Philosophiegeschichte    Kant       Nach Kant         Friedländer         Freud      Gestalttherapie             STEPHANIE HARTUNG




Analytisch ./. synthetisch

             Analytische Urteile führen die Erkenntnis nicht weiter: 12 = 12

             Synthetische Urteile sind abhängig von Erfahrungen und Zufällen: 7 + 5 = 12


             Kant fragt: Können synthetische Urteile à priori (notwendig und allgemeingültig) sein?


             Für Kant ist das eine Kernfrage, weil die Antwort darüber entscheidet, ob Metaphysik als Wissenschaft
             überhaupt möglich ist.




                                                                              Rationalismus

                                                     Renaissance                                Kant

                           Humanismus                                          Empirismus


             1300             1400            1500                 1600           1700                 1800            1900   2000




Geschichte der abendländischen Philosophie                                                                                             © S. Hartung 2011
Einführung          Antike          Mittelalter          Renaissance          Aufklärung          1800 – 1950   1950 – heute          STEPHANIE HARTUNG
                                                                              KANT




Henry Kissinger zu Max Frisch                                          (anlässlich des Angriffs von Kambodscha):



             Intellectuals are cynics – they never built a cathedral.




                                                                                  Rationalismus

                                                         Renaissance                              Kant

                         Humanismus                                                Empirismus


             1300            1400                 1500                 1600          1700                1800      1900        2000




Geschichte der abendländischen Philosophie                                                                                              © S. Hartung 2011
Einführung           Antike            Mittelalter           Renaissance          Aufklärung            1800 – 1950    1950 – heute          STEPHANIE HARTUNG
                                                                                  KANT




Transzendentale Erkenntnis braucht reine Formen: Raum, Zeit, Kategorien

             Transzendentale Erkenntnis sucht nach allgemein-notwendigen Bedingungen,
             die gegenständliches Erkennen ermöglichen.




                    QUANTITÄT                   QUALITÄT                    RELATION                MODALITÄT


                      Einheit                    Realität            Ursache / Wirkung              Möglich /
                     Vielheit                                                                       unmöglich
                                                Negation             Selbstständigkeit /
                Allheit (Inbegriff                                     Abhängigkeit             Dasein / Nichtsein
                                                Limitation
                    aller evtl.                                       Wechselwirkung             Notwendigkeit /
                   Prädikate)                                          Täter / Opfer                 Zufall




                                                                                       Rationalismus

                                                             Renaissance                                Kant

                           Humanismus                                                      Empirismus


             1300               1400                 1500                  1600              1700               1800      1900        2000




Geschichte der abendländischen Philosophie                                                                                                     © S. Hartung 2011
Einführung          Antike          Mittelalter           Renaissance          Aufklärung          1800 – 1950    1950 – heute                                      STEPHANIE HARTUNG
                                                                               KANT




Transzendentale Erkenntnis                                                                         Transzendentale
                                                                                                      Erkenntnis


                                                        Sinnlichkeit                                                                           Denken

                                                  Transzendentale Ästhetik                                                               Transzendentale Logik

                                           Alle Anschauungen sind
                                           Empfindungen in einer räumlichen
                                           und zeitlichen Ordnung, die den                                                        Analytik                       Dialektik
                                           objektiven Beziehungen zwischen
                                           den Gegenständen, so wie wir sie                                                      Verstand                        Vernunft
                                           erfahren, zu Grunde liegt.
                                                                                                                             Zur Erkenntnis gehören die
                                           Ohne Raum ist es nirgends, ohne
                                                                                                                             „transzendentalen Grundbegriffe“
                                           Zeit hat es keine Zeit, dazusein.
                                                                                                                             oder kurz: Kategorien.

                                                                                                                             Nur durch sie können aus dem
                                                                                                                             sinnlich Gegebenen Gegenstände
                                                                                                                             der Erfahrung werden.

                                                                                   Rationalismus

                                                          Renaissance                               Kant

                         Humanismus                                                 Empirismus


             1300            1400                  1500                 1600          1700                 1800      1900            2000




Geschichte der abendländischen Philosophie                                                                                                                              © S. Hartung 2011
Einführung          Antike          Mittelalter          Renaissance          Aufklärung          1800 – 1950   1950 – heute          STEPHANIE HARTUNG
                                                                              KANT




Wie wir urteilen

             Jenseits der individuellen Erfahrung sind Wahrheitskriterien nicht zugänglich.

             Wie die Dinge „an sich“ sind, d.h. wie ihr Wesen ist, können wir so nicht erkennen.



             Wir erkennen nicht das Ding an sich, sondern nur dessen Erscheinung – das, was es für uns ist.


             Urteile unterliegen den Strukturen der Sinnlichkeit und des Verstandes.


             Dem Erkennen liegt ein Muster zugrunde.




                                                                                  Rationalismus

                                                         Renaissance                              Kant

                         Humanismus                                                Empirismus


             1300            1400                 1500                 1600          1700                1800      1900        2000




Geschichte der abendländischen Philosophie                                                                                              © S. Hartung 2011
STEPHANIE HARTUNG




                Why did the chicken...?
           Überschrift in Futura Light, 18 pt

           Fließtexte inüberquert
                   Es Futura 14 pt           nicht das Huhn ansich.
                  > Hier steht ein Satz oder ein einzelner Begriff
                  > Wir können
                    Unterpunkt      nur eine wahre Aussage über den Moment der
                        Erscheinung machen, nicht über das Huhn ansich.


                        Immanuel Kant




Geschichte der abendländischen Philosophie                                         © S. Hartung 2011
Einführung          Antike          Mittelalter          Renaissance          Aufklärung          1800 – 1950   1950 – heute          STEPHANIE HARTUNG
                                                                              KANT




Was existiert jenseits von Raum und Zeit?

              Unsere Realität sind die Erscheinungen, d.h. alles was für uns in
              Raum und Zeit ist.


              Dass wir uns keine Gegenstände ohne Raum und Zeit vorstellen
              können, liegt an unserer Beschränktheit und nicht in den
              Gegenständen an sich.


              Ob Raum und Zeit in den Dingen an sich existieren,
              können wir nicht wissen.




                                                                                  Rationalismus

                                                         Renaissance                              Kant

                         Humanismus                                                Empirismus


             1300            1400                 1500                 1600          1700                1800      1900        2000




Geschichte der abendländischen Philosophie                                                                                              © S. Hartung 2011
Einführung          Antike          Mittelalter          Renaissance          Aufklärung          1800 – 1950   1950 – heute          STEPHANIE HARTUNG
                                                                              KANT




Können wir Gott erkennen?

             Der Versuch der Beweisführung für „regulative Ideen“ wie die
             Unsterblichkeit der Seele, die Unendlichkeit der Welt oder das
             Dasein Gottes führt zu unauflöslichen Widersprüchen.


             Regulative Ideen sind nicht Gegenstände einer möglichen
             Erkenntnis.


             Gott kann weder bewiesen noch widerlegt werden.

             Wir glauben an das Höhere, um unserem Leben einen Sinn zu
             geben – uns selbst zu erhöhen.




                                                                                  Rationalismus

                                                         Renaissance                              Kant

                         Humanismus                                                Empirismus


             1300            1400                 1500                 1600          1700                1800      1900        2000




Geschichte der abendländischen Philosophie                                                                                              © S. Hartung 2011
Einführung          Antike          Mittelalter          Renaissance          Aufklärung          1800 – 1950   1950 – heute                          STEPHANIE HARTUNG
                                                                              KANT


                                                                                                                          „Der Verstand ist das Land der Wahrheit

                                                                                                                          (wie eine Insel mit festen Grenzen)

                                                                                                                          umgeben von einem stürmischen Ozean –

                                                                                                                          dem eigentlichen Sitz des Scheins,

                                                                                                                          wo manche Nebelbank

                                                                                                                          und manches weg schmelzende Eis

                                                                                                                          neue Länder lügt.“




                                                                                  Rationalismus

                                                         Renaissance                              Kant

                         Humanismus                                                Empirismus


             1300            1400                 1500                 1600          1700                1800      1900           2000




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STEPHANIE HARTUNG




Was soll ich tun?in Futura Light, 18 pt
    Überschrift

           Fließtexte in Futura 14 pt
Die Metaphysik der Sitten
                  > Hier steht ein Satz oder ein einzelner Begriff
                  > Unterpunkt




Geschichte der abendländischen Philosophie                             © S. Hartung 2011
Einführung          Antike          Mittelalter          Renaissance          Aufklärung          1800 – 1950   1950 – heute          STEPHANIE HARTUNG
                                                                              KANT




„Soll“-Aussagen

              Kants Ethik besteht aus drei Elementen:


              Das sittlich Gute

              Die Freiheit des Willens

              Der kategorische Imperativ




                                                                                  Rationalismus

                                                         Renaissance                              Kant

                         Humanismus                                                Empirismus


             1300            1400                 1500                 1600          1700                1800      1900        2000




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Einführung          Antike          Mittelalter          Renaissance          Aufklärung          1800 – 1950   1950 – heute          STEPHANIE HARTUNG
                                                                              KANT




Sittlichkeit

              Sittlichkeit ist das Moment der Vernunft, das auf praktisches Handeln gerichtet ist.




              Sittlichkeit ist eine regulative Idee, die im Menschen a priori vorhanden ist.




                                                                                  Rationalismus

                                                         Renaissance                              Kant

                         Humanismus                                                Empirismus


             1300            1400                 1500                 1600          1700                1800      1900        2000




Geschichte der abendländischen Philosophie                                                                                              © S. Hartung 2011
Einführung          Antike          Mittelalter          Renaissance          Aufklärung          1800 – 1950   1950 – heute          STEPHANIE HARTUNG
                                                                              KANT




Der freie Wille

              Der Mensch kann unabhängig von sinnlichen oder triebhaften Einflüssen denken und entscheiden.

              Als vernunftbegabtes Wesen ist er selbst bestimmt (autonom).



              Die ethische Entscheidung liegt im Subjekt.




                                                                                  Rationalismus

                                                         Renaissance                              Kant

                         Humanismus                                                Empirismus


             1300            1400                 1500                 1600          1700                1800      1900        2000




Geschichte der abendländischen Philosophie                                                                                              © S. Hartung 2011
Einführung          Antike          Mittelalter          Renaissance          Aufklärung          1800 – 1950   1950 – heute          STEPHANIE HARTUNG
                                                                              KANT




Folge Deiner Sittlichkeit, das gehört sich so.

              Die Forderung der Sittlichkeit ist ein Ideal – kein Mensch kann sie zu jeder Zeit erfüllen.


              Aber: Jeder Mensch hat einen sittlichen Maßstab in sich – die Vernunft verpflichtet den
              Menschen, seiner Sittlichkeit zu folgen.



              Das ist: DER KATEGORISCHE IMPERATIV




                                                                                  Rationalismus

                                                         Renaissance                              Kant

                         Humanismus                                                Empirismus


             1300            1400                 1500                 1600          1700                1800      1900        2000




Geschichte der abendländischen Philosophie                                                                                              © S. Hartung 2011
CLAUDIA MARIA BELTERMANN + STEPHANIE HARTUNG




Was darf ich hoffen?
    Überschrift in Futura Light, 18 pt

           Fließtexte in Futura 14 pt
Das Wissen aufgeben, damit der Glaube Platz bekommt
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Geschichte der abendländischen Philosophie                                                        © S. Hartung 2011
Einführung          Antike          Mittelalter          Renaissance          Aufklärung          1800 – 1950   1950 – heute          STEPHANIE HARTUNG
                                                                              KANT




Göttliche Absicht

              In der Geschichte existiert keine göttliche Absicht.

              Geschichte ist ein Abbild des Menschen, der frei ist.

              Dennoch gibt es einen Plan in der Natur,
              Entwicklungsprozesse sind zweckorientiert (Autopoiese).



              Gott lässt sich nicht beweisen – aber konsequentes
              moralisches Handeln ist nicht möglich ohne den Glauben
              an Freiheit, Unsterblichkeit und Gott.

              Daher ist die Moral das Ursprüngliche.

              Die Religion folgt dem Moralgesetz.
                                                                                  Rationalismus

                                                         Renaissance                              Kant

                         Humanismus                                                Empirismus


             1300            1400                 1500                 1600          1700                1800      1900        2000




Geschichte der abendländischen Philosophie                                                                                              © S. Hartung 2011
STEPHANIE HARTUNG




Was ist der Mensch?
    Überschrift in Futura Light, 18 pt

           Fließtexte in Futura 14 pt
Über frei handelnde Wesen
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Geschichte der abendländischen Philosophie                             © S. Hartung 2011
Einführung          Antike          Mittelalter          Renaissance          Aufklärung          1800 – 1950   1950 – heute          STEPHANIE HARTUNG
                                                                              KANT




Was der Mensch aus sich selber macht, machen kann und soll

              Kants Anthropologie fällt nach modernem Verständnis in die Wissenschaftsbereiche
              von Psychologie, Neurowissenschaften, Ethnologie und Volkskunde.


              "Von dem Tage an, da der Mensch anfängt durch Ich zu sprechen, bringt er sein
              geliebtes Selbst, wo er nur darf, zum Vorschein, und der Egoismus schreitet
              unaufhaltsam fort."




                                                                                  Rationalismus

                                                         Renaissance                              Kant

                         Humanismus                                                Empirismus


             1300            1400                 1500                 1600          1700                1800      1900        2000




Geschichte der abendländischen Philosophie                                                                                              © S. Hartung 2011
Einführung          Antike          Mittelalter          Renaissance          Aufklärung          1800 – 1950   1950 – heute          STEPHANIE HARTUNG
                                                                              KANT




Vom platonischen Essentialismus zur dynamischen Evolution

              Kant Der Mensch entwickelt sich individuell in seiner spezifischen Umwelt.



              Vor 230 Jahren eine bemerkenswerte Einsicht.

              Bis dahin hatte kein Philosoph über die Beziehungen zwischen dem
              Menschen und seiner Umgebung ernsthaft nachgedacht.


              Wir sind "gedrungen, anzunehmen, dass es einmal verschiedene Stämme
              von Menschen gegeben habe, ... die, damit sich die Gattung erhielte, von
              der Natur ihren verschiedenen Weltstrichen genau angemessen, mithin auch
              verschiedentlich organisiert waren, wovon die vielerlei Hautfarbe das
              äußere Kennzeichen ist"

                                                                                  Rationalismus

                                                         Renaissance                              Kant

                         Humanismus                                                Empirismus


             1300            1400                 1500                 1600          1700                1800      1900        2000




Geschichte der abendländischen Philosophie                                                                                              © S. Hartung 2011
CLAUDIA MARIA BELTERMANN + STEPHANIE HARTUNG




Kant hat damit erstmals in der Geschichte des Denkens den Aspekt
der menschlichen EVOLUTION berücksichtigt.




Geschichte der abendländischen Philosophie                                               © S. Hartung 2011
Einführung          Antike          Mittelalter          Renaissance          Aufklärung          1800 – 1950   1950 – heute          STEPHANIE HARTUNG
                                                                              KANT




Ist der Mensch von Grund auf gut?

              Der Mensch ist von Natur aus weder gut noch böse – für das Zusammenleben von gelten einige Regeln,
              die aus der Automatik des sozialen Lebens folgen.



              Der „erlaubte moralische Schein“: "Die Natur hat den Hang,
              sich gerne täuschen zu lassen, dem Menschen weislich
              eingepflanzt, selbst um die Tugend zu retten, oder doch
              zu ihr hinzuleiten"

              Entscheidend ist die menschliche Entscheidungsfreiheit.



              Im Geist der Aufklärung fordert Kant deshalb den mündigen Menschen.

                                                                                  Rationalismus

                                                         Renaissance                              Kant

                         Humanismus                                                Empirismus


             1300            1400                 1500                 1600          1700                1800      1900        2000




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Einführung          Antike          Mittelalter          Renaissance          Aufklärung          1800 – 1950   1950 – heute          STEPHANIE HARTUNG
                                                                              KANT




Aufklärung und Vertrauen

              Im ausgehenden 18. Jahrhundert wird einerseits die Natur des Menschen
              entzaubert – andererseits wächst der Glaube an den Menschen.




              Kant und Darwin machen sich Gedanken über mögliche Veränderungen und
              Verbesserungen des Menschen und seiner Situation in dieser Welt.




                                                                                  Rationalismus

                                                         Renaissance                              Kant

                         Humanismus                                                Empirismus


             1300            1400                 1500                 1600          1700                1800      1900        2000




Geschichte der abendländischen Philosophie                                                                                              © S. Hartung 2011
Einführung           Antike           Mittelalter           Renaissance      Aufklärung          1800 – 1950    1950 – heute          STEPHANIE HARTUNG




Zusammenfassung

               RATIONALISMUS                        EMPIRISMUS                 KANT
               Welterklärung durch                  Ableitung aller            Transzendentale
               Logik                                Erkenntnis aus             Erkenntnis
                                                    Sinneserfahrung
               Ich denke, also bin ich                                         Kategorischer Imperativ
                                                    Der Mensch wird durch
               2 Substanzen: Geist                                             Sein ist Werden in der
                                                    Erfahrung
               und Materie                                                     Umwelt




                                                                                 Rationalismus

                                                                                                 Kant

                                                                                  Empirismus


             1300              1400                  1500             1600          1700                 1800      1900        2000




Geschichte der abendländischen Philosophie                                                                                              © S. Hartung 2011
STEPHANIE HARTUNG



                                             1800 – 1950




                                                           ROMANTIK

                                                           IDEALISMUS

                                                           POSITIVISMUS

                                                           MATERIALISMUS

                                                           SCHOPENHAUER

                                                           NIETZSCHE

                                                           EINSTEIN

                                                           FREUD




Geschichte der abendländischen Philosophie                           © S. Hartung 2011
STEPHANIE HARTUNG




                ROMANTIK
           Überschrift in Futura Light, 18 pt

           Fließtexte in Futura 14 pt
                        IDEALISMUS
                  > Hier steht ein Satz oder ein einzelner Begriff
                  > Unterpunkt
                        POSITIVISMUS



                        MATERIALISMUS




Geschichte der abendländischen Philosophie                             © S. Hartung 2011
Einführung          Antike          Mittelalter          Renaissance          Aufklärung          1800 – 1950         1950 – heute          STEPHANIE HARTUNG




Romantik

             Gott hat die Welt geschaffen, ist aber nicht in der Welt.

             Die Dinge sind von Gott abhängig, aber er greift nicht ein.



             Das Ideale und das Reale sind Gegensätze (siehe Platon).

             Jeder ist berufen, sein Urbild zu verwirklichen.



             Gemüt und Gefühl haben eine eigenständige Schöpferkraft.




                                                                                  Rationalismus                 19. Jhdt.

                                                         Renaissance                              Kant

                         Humanismus                                                Empirismus


             1300            1400                 1500                 1600           1700               1800               1900     2000




Geschichte der abendländischen Philosophie                                                                                                    © S. Hartung 2011
STEPHANIE HARTUNG




                Why did the chicken...?
           Überschrift in Futura Light, 18 pt


                   Der ständige
           Fließtexte in Futura 14 pt        Seitenwechsel entspringet dem Hühnergemüte.
                  > Hier steht ein Satz oder ein einzelner Begriff
                  > Unterpunkt
                        Romantiker




Geschichte der abendländischen Philosophie                                                   © S. Hartung 2011
Einführung          Antike          Mittelalter          Renaissance          Aufklärung          1800 – 1950         1950 – heute          STEPHANIE HARTUNG




Idealismus

             Objektiver Idealismus

             Die wahrnehmbare Wirklichkeit ist Abbild ihres eigentlichen Wesens (Aristoteles).


             Subjektiver Idealismus

             Die materiellen Dinge entstehen durch Ideen bzw. geistige Einflüsse:
             Bewusstsein bestimmt das Sein


             Praktischer Idealismus

             Das politische Handeln soll sich an Idealen ausrichten.



                                                                                  Rationalismus                 19. Jhdt.

                                                         Renaissance                              Kant

                         Humanismus                                                Empirismus


             1300            1400                 1500                 1600           1700               1800               1900     2000




Geschichte der abendländischen Philosophie                                                                                                    © S. Hartung 2011
STEPHANIE HARTUNG




                Why did the chicken...?
           Überschrift in Futura Light, 18 pt


                   Was für eine
           Fließtexte in Futura 14 pt        Idee!
                  > Hier steht ein Satz oder ein einzelner Begriff
                  > Unterpunkt
                        Idealist




Geschichte der abendländischen Philosophie                             © S. Hartung 2011
Einführung          Antike          Mittelalter          Renaissance          Aufklärung          1800 – 1950         1950 – heute          STEPHANIE HARTUNG




Positivismus = Evolutionismus

             Positivismus erklärt die Welt durch die Naturwissenschaften – ohne Theologie
             und ohne Metaphysik.

             Ziel ist, erkennbare Phänomene und deren Gesetze zu beschreiben und daraus
             eine Prognose abzuleiten.


             Das Ich ist die Wahrnehmung des eigenen Inneren.


             Über die Relevanz einer Theorie entscheidet nicht deren Wahrheit, sondern
             deren Nutzen – daher unterliegen wissenschaftliche Theorien den Prinzipien der
             Evolution.




                                                                                  Rationalismus                 19. Jhdt.

                                                         Renaissance                              Kant

                         Humanismus                                                Empirismus


             1300            1400                 1500                 1600           1700               1800               1900     2000




Geschichte der abendländischen Philosophie                                                                                                    © S. Hartung 2011
STEPHANIE HARTUNG




                Why did the chicken...?
           Überschrift in Futura Light, 18 pt


                   Nutzenorientierte
           Fließtexte in Futura 14 pt         Hühnchenlauftechnik.
                  > Hier steht ein Satz oder ein einzelner Begriff
                  > Unterpunkt


                        Positivist




Geschichte der abendländischen Philosophie                             © S. Hartung 2011
Einführung          Antike          Mittelalter          Renaissance          Aufklärung          1800 – 1950         1950 – heute          STEPHANIE HARTUNG




Max Frisch 1957: Homo Faber

             „Was interessiert mich all diese Metaphysik, was ich sehe, reicht mir. Und, meine Herren, es sind
             weder die Musik noch andere Künste, die dieses Schiff fahren lassen – es ist reine Technik.“




             Homo Faber (der schaffende Mensch) erklärt den modernen Menschen als aktiven
             Veränderer seiner Umwelt.
                                                                                  Rationalismus                 19. Jhdt.

                                                         Renaissance                              Kant

                         Humanismus                                                Empirismus


             1300            1400                 1500                 1600           1700               1800               1900     2000




Geschichte der abendländischen Philosophie                                                                                                    © S. Hartung 2011
Einführung          Antike          Mittelalter          Renaissance          Aufklärung          1800 – 1950         1950 – heute          STEPHANIE HARTUNG




Materialismus

             Religion ist illusorisches Glück.

             Die gegenständliche und die geistige Wirklichkeit bestehen ausschließlich aus Materie oder sind auf
             materielle Prozesse zurückzuführen.


             Karl Marx

             Alle Geschichte ist Klassenkampf. Sie ergibt sich aus den Handlungen, den
             Bedürfnissen und Lebensbedingungen der Menschen, ihrer gesellschaftlichen
             und sozialen Organisation sowie ihrer politischen Verfassung.


             Die Umwelt ist so, wie der Mensch sie gemacht hat – der Mensch ist so, wie die Umwelt ihn gemacht hat.



                                                                                  Rationalismus                 19. Jhdt.

                                                         Renaissance                              Kant

                         Humanismus                                                Empirismus


             1300            1400                 1500                 1600           1700               1800               1900     2000




Geschichte der abendländischen Philosophie                                                                                                    © S. Hartung 2011
STEPHANIE HARTUNG




                Why did the chicken...?
           Überschrift in Futura Light, 18 pt

           Fließtexte inist ein Akt
                   Es Futura 14 pt           historischer Zwangsläufigkeit.
                  > Hier steht ein Satz oder ein einzelner Begriff
                  > Unterpunkt


                        Karl Marx




Geschichte der abendländischen Philosophie                                      © S. Hartung 2011
STEPHANIE HARTUNG




           Überschrift in Futura Light, 18 pt
                ARTHUR SCHOPENHAUER

           Fließtexte in Futura 14 pt
                  > Hier steht ein Satz oder ein einzelner Begriff
                  > Unterpunkt




Geschichte der abendländischen Philosophie                             © S. Hartung 2011
Einführung          Antike          Mittelalter          Renaissance          Aufklärung          1800 – 1950         1950 – heute          STEPHANIE HARTUNG
                                                                                                  SCHOPENHAUER




Arthur Schopenhauer (1788 – 1860)

             Schopenhauer versteht sich als Schüler und Vollender Kants – er hat eine
             Sonderstellung in seiner Zeit.



             Die Welt als Wille und Vorstellung.



             Der Welt liegt ein unvernünftiges System zugrunde.




                                                                                  Rationalismus                 19. Jhdt.

                                                         Renaissance                              Kant

                         Humanismus                                                Empirismus


             1300            1400                 1500                 1600           1700               1800               1900     2000




Geschichte der abendländischen Philosophie                                                                                                    © S. Hartung 2011
Einführung          Antike          Mittelalter          Renaissance          Aufklärung          1800 – 1950         1950 – heute          STEPHANIE HARTUNG
                                                                                                  SCHOPENHAUER




Metaphysik

             Verbindung des vorkantischen Dogmatismus
             (rational/empirisch) und der kantischen
             Verneinung der Metaphysik.


             Innere und äußere Erfahrung müssen am richtigen
             Punkt verknüpft werden.

             Dann erkennt man, dass die Welt Wille ist.



             Der Leib ist der in Raum und Zeit objektivierte
             Wille.



                                                                                  Rationalismus                 19. Jhdt.

                                                         Renaissance                              Kant

                         Humanismus                                                Empirismus


             1300            1400                 1500                 1600           1700               1800               1900     2000




Geschichte der abendländischen Philosophie                                                                                                    © S. Hartung 2011
Einführung          Antike          Mittelalter          Renaissance          Aufklärung          1800 – 1950         1950 – heute          STEPHANIE HARTUNG
                                                                                                  SCHOPENHAUER




Die Welt als Wille und Vorstellung

             Die Welt ist meine Vorstellung: Die sicherste à priori Wahrheit.


             Das Wesen des Menschen liegt nicht im Denken, im Bewusstsein
             oder in der Vernunft – die bewussten Gedanken sind die
             Oberfläche, der Intellekt ist der Diener des Willens.


             Der Wille ist das Wesen der Welt… Alle uns in Raum und Zeit
             umgebenden Erscheinungen sind Objektivationen (Objektwerdung)
             eines blinden Weltwillens.



             Der Wille steht über der Vernunft.


                                                                                  Rationalismus                 19. Jhdt.

                                                         Renaissance                              Kant

                         Humanismus                                                Empirismus


             1300            1400                 1500                 1600           1700               1800               1900     2000




Geschichte der abendländischen Philosophie                                                                                                    © S. Hartung 2011
Einführung          Antike          Mittelalter          Renaissance          Aufklärung          1800 – 1950         1950 – heute          STEPHANIE HARTUNG
                                                                                                  SCHOPENHAUER




Leid

             Leben ist Leiden. Das Leben ist nicht lebenswert.

             Not ist die Geisel des größten Teils der Menschheit.

             Jeder ist allein. Das Leben eilt unaufhaltsam dem Tod entgegen.



             Erkenntnis ist keine Erlösung.




                                                                                  Rationalismus                 19. Jhdt.

                                                         Renaissance                              Kant

                         Humanismus                                                Empirismus


             1300            1400                 1500                 1600           1700               1800               1900     2000




Geschichte der abendländischen Philosophie                                                                                                    © S. Hartung 2011
STEPHANIE HARTUNG




                Why did the chicken...?
           Überschrift in Futura Light, 18 pt

           Fließtexte in Futura 14 pt
                        Unglückselige Bewegungen sind Ausdruck des blinden
                  > Hier steht ein Satz oder ein einzelner Begriff
                        Weltwillens.
                  > Unterpunkt



                        Arthur Schopenhauer




Geschichte der abendländischen Philosophie                                     © S. Hartung 2011
STEPHANIE HARTUNG




           Überschrift in Futura Light, 18 pt
                FRIEDRICH NIETZSCHE

           Fließtexte in Futura 14 pt
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Einführung          Antike          Mittelalter          Renaissance          Aufklärung          1800 – 1950         1950 – heute          STEPHANIE HARTUNG
                                                                                                  NIETZSCHE




Friedrich Nietzsche (1844 – 1900)

             Uneinheitliches Werk – nimmt in Aphorismen zu vielen
             Themen Stellung.



             Im Wesentlichen 3 Schaffensperioden.


             Dominierende Bezugspunkte: Wagner und Schopenhauer

             Moral, Gefühle, Erkenntnis

             Nihilismus und Übermensch




                                                                                  Rationalismus                 19. Jhdt.

                                                         Renaissance                              Kant

                         Humanismus                                                Empirismus


             1300            1400                 1500                 1600           1700               1800               1900     2000




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                                                                                                  NIETZSCHE




1. (1869 – 76) Gegen Vernunft => Tugend => Glück

             Intensive Auseinandersetzung mit der antiken griechischen Kultur.

             Buch: Die Geburt der Tragödie aus dem Geist der Musik.

             Sokrates verschuldet den Untergang der griechischen Tragödie.

             Sokrates ist hässlich, demnach kriminell.


             Richard Wagner ist der mögliche Neubegründer einer der griechischen
             vergleichbaren Kunst und Kultur – mit seinen gesamtkunstwerkgleichen
             Musikdramen gilt er als einer der Erneuerer der europäischen Musik im
             19. Jhdt.

             Später bricht Nietzsche mit Wagner wegen dessen Nähe zum Christentum,
             dessen Nationalismus und Antisemitismus.
                                                                                  Rationalismus                 19. Jhdt.

                                                         Renaissance                              Kant

                         Humanismus                                                Empirismus


             1300            1400                 1500                 1600           1700               1800               1900     2000




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                                                                                                  NIETZSCHE




Glück anstelle von Untergang

             Begriffspaar apollinisch – dionysisch

             Apollinisch: Das Rationale, Maßvolle, Traum des Vollkommenen und
             der Harmonie, der schöne Schein

             Dionysisch: Das Intuitive, der gestaltlose Urwille, das Künstlerische,
             das Rauschhafte



             Nur das Dionysische ist schöpferisch und bringt die Menschheit in
             ihrer Entwicklung voran. Instinkt => Glück.

             Das Apollinische versucht die Welt mit Kausalität zu erklären und ist
             ein Zeichen von Dekadenz – es führt in den Untergang.


                                                                                  Rationalismus                 19. Jhdt.

                                                         Renaissance                              Kant

                         Humanismus                                                Empirismus


             1300            1400                 1500                 1600           1700               1800               1900     2000




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                                                                                                  NIETZSCHE




2. (1876 – 82): Gegen jede Moral

             Nächstenliebe und Mitleid sind Produkte der Moral.

             Die Moral macht alle Menschen gleich durch das Leugnen
             derer Verschiedenheit.




                                                                                  Rationalismus                 19. Jhdt.

                                                         Renaissance                              Kant

                         Humanismus                                                Empirismus


             1300            1400                 1500                 1600           1700               1800               1900     2000




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                                                                                                  NIETZSCHE




3. (1883 – 88): Nihilismus

             Nihilismus: Die radikale Ablehnung von Wert, Sinn
             und Wünschbarkeit.


             Der Übermensch ist Gottersatz – zu ihm sollen die
             Menschen streben, er ist der Sinn der Erde.


             Der Übermensch glaubt an den Tod Gottes, ist
             Individualist, bejaht das Leben.


             Der Übermensch verkörpert den Willen zur Macht
             (zur Weltherrschaft).



                                                                                  Rationalismus                 19. Jhdt.

                                                         Renaissance                              Kant

                         Humanismus                                                Empirismus


             1300            1400                 1500                 1600           1700               1800               1900     2000




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Einführung          Antike          Mittelalter          Renaissance          Aufklärung          1800 – 1950         1950 – heute          STEPHANIE HARTUNG
                                                                                                  NIETZSCHE




Vom Mensch zum Übermensch

             1. Das Kamel ist der arbeitswillige Geist und steht für Sklavenmoral.

             2. Der Löwe steht für den freien Geist

             3. Das Kind ist unschuldiger, wertsetzender Geist – der Geist des Übermenschen



             Der Mensch ist nur ein Seil,
             gespannt zwischen dem Tier
             und dem Übermensch.

             Ein Seil über einem Abgrunde.




                                                                                  Rationalismus                 19. Jhdt.

                                                         Renaissance                              Kant

                         Humanismus                                                Empirismus


             1300            1400                 1500                 1600           1700               1800               1900     2000




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Einführung          Antike          Mittelalter          Renaissance          Aufklärung          1800 – 1950         1950 – heute          STEPHANIE HARTUNG
                                                                                                  NIETZSCHE




Der Wille zur Macht

             Der Wille zur Macht ist das Urprinzip, der Grund allen
             Handelns und allen Seins ja sogar der Welt selbst.

             Die neue Philosophie dient nicht der Erkenntnis sondern
             dem Leben – sie ist wie eine Dichtkunst.



             Dem wird befohlen, der sich nicht selber gehorchen kann.

             Also sprach Zarathustra




                                                                                  Rationalismus                 19. Jhdt.

                                                         Renaissance                              Kant

                         Humanismus                                                Empirismus


             1300            1400                 1500                 1600           1700               1800               1900     2000




Geschichte der abendländischen Philosophie                                                                                                    © S. Hartung 2011
STEPHANIE HARTUNG




                Why did the chicken...?
           Überschrift in Futura Light, 18 pt

           Fließtexte in Futura 14 pt
                        Es dient der Darstellung seines Willens zur Macht:
                  > Hier steht ein Satz oder ein einzelner Begriff
                  > Unterpunkt
                        Das Huhn tut, was es will.




                        Friedrich Nietzsche




Geschichte der abendländischen Philosophie                                     © S. Hartung 2011
Einführung           Antike              Mittelalter           Renaissance          Aufklärung          1800 – 1950            1950 – heute                STEPHANIE HARTUNG




Zusammenfassung

               ROMANTIK                                IDEALISMUS                     POSITIVISMUS                       MATERIALISMUS
               Das Ideale und das                      Die Wirklichkeit ist           Naturwissenschaft erklärt          Wirklichkeit besteht nur
               Reale sind Gegensätze                   Abbild ihres Wesens            die Welt                           aus Materie
               Schöpferkraft von                       Bewusstsein bestimmt           Deduktive Ableitung von            Geschichte entwickelt
               Gemüt und Gefühl                        das Sein                       allgemeingültigen                  sich aus sozialen
                                                                                      Gesetzen                           Gegebenheiten
                                                       Ausrichtung an Idealen



               SCHOPENHAUER                            NIETZSCHE
               Die Welt ist blinder                    Das Dionysische führt
               Wille                                   zum Glück
               Der Wille steht über der                Der Übermensch ist
               Vernunft                                Gottersatz mit Willen
                                                       zur Weltherrschaft
               Leben ist Leiden




                                                                                        Rationalismus                    19. Jhdt.

                                                               Renaissance                              Kant

                           Humanismus                                                    Empirismus


             1300                 1400                  1500                 1600           1700                  1800               1900           2000




Geschichte der abendländischen Philosophie                                                                                                                   © S. Hartung 2011
STEPHANIE HARTUNG




PAUSE
    Überschrift in Futura Light, 18 pt

           Fließtexte in Futura 14 pt
                  > Hier steht ein Satz oder ein einzelner Begriff
                  > Unterpunkt




Geschichte der abendländischen Philosophie                             © S. Hartung 2011

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  • 1. STEPHANIE HARTUNG Immanuel Kant Nie zuvor hat das Denken so überzeugend über sich selber nachgedacht. Geschichte der abendländischen Philosophie © S. Hartung 2011
  • 2. Einführung Antike Mittelalter Renaissance Aufklärung 1800 – 1950 1950 – heute STEPHANIE HARTUNG KANT Immanuel Kant: die kopernikanische Wende im Denken Immanuel Kant, 1724 - 1804, Philosoph der Aufklärung Seine 3 Hauptwerke sind: Kritik der reinen Vernunft Kritik der praktischen Vernunft Kritik der Urteilskraft Kant hat sich 4 Fragen gestellt Was kann ich wissen? – In seiner Erkenntnistheorie Was soll ich tun? – In seiner Ethik Was darf ich hoffen? – In seiner Religionsphilosophie Was ist der Mensch? – In seiner Anthropologie Rationalismus Renaissance Kant Humanismus Empirismus 1300 1400 1500 1600 1700 1800 1900 2000 Geschichte der abendländischen Philosophie © S. Hartung 2011
  • 3. STEPHANIE HARTUNG Wie kann ich wissen? Überschrift in Futura Light, 18 pt Fließtexte in Futura 14 pt Die Kritik (das kritische Hinterfragen) der reinen Vernunft > Hier steht ein Satz oder ein einzelner Begriff > Unterpunkt Geschichte der abendländischen Philosophie © S. Hartung 2011
  • 4. Einführung Antike Mittelalter Renaissance Aufklärung 1800 – 1950 1950 – heute STEPHANIE HARTUNG KANT Wo liegen die Grenzen der Erkenntnis? Kant will den Rationalismus und den Empirismus miteinander versöhnen. Er will wissen, wie die Grenzen der Erkenntnis abgesteckt sind: Bisher nahm man an, alle unsere Erkenntnis müsse sich nach den Gegenständen richten – was aber ist, wenn wir annehmen, dass die Gegenstände sich nach unserer Erkenntnis richten? Der Verstand ist das zentrale Maß aller Erkenntnis – wir erkennen das an den Dingen, was wir vorher in sie hineingedacht haben. Rationalismus Renaissance Kant Humanismus Empirismus 1300 1400 1500 1600 1700 1800 1900 2000 Geschichte der abendländischen Philosophie © S. Hartung 2011
  • 5. Einführung Antike Mittelalter Renaissance Aufklärung 1800 – 1950 1950 – heute STEPHANIE HARTUNG KANT Die Welt dreht sich um den Verstand – nicht umgekehrt Der Verstand ist die Sonne: Um den zentralen Verstand drehen sich die erkannten Gegenstände – und zwar so, wie wir sie sehen. Kant bezeichnet das als: Die kopernikanische Wende im philosophischen Denken. Rationalismus Renaissance Kant Humanismus Empirismus 1300 1400 1500 1600 1700 1800 1900 2000 Geschichte der abendländischen Philosophie © S. Hartung 2011
  • 6. Einführung Antike Mittelalter Renaissance Aufklärung 1800 – 1950 1950 – heute STEPHANIE HARTUNG KANT Erkenntnisse a priori Mit Erfahrung fängt alle Erkenntnis an – alle Erkenntnis? Kant sagt: Es gibt auch Erkenntnisse a priori, d.h. Erkenntnisse, die von der Erfahrung unabhängig sind. A Priori Erkenntnisse beinhalten Notwendigkeit und strenge Allgemeinheit – sie führen zu einem analytischen Urteil. Ein Junggeselle ist ein unverheirateter Mann, 12 = 12 Alle anderen Erkenntnisse gehen aus der Erfahrung hervor und führen zu synthetischen Urteilen. Kant ist ein unverheirateter Mann, 5 + 7 = 12 Rationalismus Renaissance Kant Humanismus Empirismus 1300 1400 1500 1600 1700 1800 1900 2000 Geschichte der abendländischen Philosophie © S. Hartung 2011
  • 7. Einführung Antike Mittelalter Renaissance Aufklärung 1800 – 1950 1950 – heute STEPHANIE HARTUNG KANT Metaphysik als Wissenschaft? Können auch synthetische Urteile a priori (notwendig und allgemeingültig) sein? Für Kant ist das eine Kernfrage, weil die Antwort darüber entscheidet, ob Metaphysik als Wissenschaft (die Frage nach dem Sein der Welt) überhaupt möglich ist. Ja: 5 + 7 = 12 Naturwissenschaftliche, physikalische und mathematische Urteile können gefunden werden. Rationalismus Renaissance Kant Humanismus Empirismus 1300 1400 1500 1600 1700 1800 1900 2000 Geschichte der abendländischen Philosophie © S. Hartung 2011
  • 8. Einführung Philosophiegeschichte Kant Nach Kant Friedländer Freud Gestalttherapie STEPHANIE HARTUNG Analytisch ./. synthetisch Analytische Urteile führen die Erkenntnis nicht weiter: 12 = 12 Synthetische Urteile sind abhängig von Erfahrungen und Zufällen: 7 + 5 = 12 Kant fragt: Können synthetische Urteile à priori (notwendig und allgemeingültig) sein? Für Kant ist das eine Kernfrage, weil die Antwort darüber entscheidet, ob Metaphysik als Wissenschaft überhaupt möglich ist. Rationalismus Renaissance Kant Humanismus Empirismus 1300 1400 1500 1600 1700 1800 1900 2000 Geschichte der abendländischen Philosophie © S. Hartung 2011
  • 9. Einführung Antike Mittelalter Renaissance Aufklärung 1800 – 1950 1950 – heute STEPHANIE HARTUNG KANT Henry Kissinger zu Max Frisch (anlässlich des Angriffs von Kambodscha): Intellectuals are cynics – they never built a cathedral. Rationalismus Renaissance Kant Humanismus Empirismus 1300 1400 1500 1600 1700 1800 1900 2000 Geschichte der abendländischen Philosophie © S. Hartung 2011
  • 10. Einführung Antike Mittelalter Renaissance Aufklärung 1800 – 1950 1950 – heute STEPHANIE HARTUNG KANT Transzendentale Erkenntnis braucht reine Formen: Raum, Zeit, Kategorien Transzendentale Erkenntnis sucht nach allgemein-notwendigen Bedingungen, die gegenständliches Erkennen ermöglichen. QUANTITÄT QUALITÄT RELATION MODALITÄT Einheit Realität Ursache / Wirkung Möglich / Vielheit unmöglich Negation Selbstständigkeit / Allheit (Inbegriff Abhängigkeit Dasein / Nichtsein Limitation aller evtl. Wechselwirkung Notwendigkeit / Prädikate) Täter / Opfer Zufall Rationalismus Renaissance Kant Humanismus Empirismus 1300 1400 1500 1600 1700 1800 1900 2000 Geschichte der abendländischen Philosophie © S. Hartung 2011
  • 11. Einführung Antike Mittelalter Renaissance Aufklärung 1800 – 1950 1950 – heute STEPHANIE HARTUNG KANT Transzendentale Erkenntnis Transzendentale Erkenntnis Sinnlichkeit Denken Transzendentale Ästhetik Transzendentale Logik Alle Anschauungen sind Empfindungen in einer räumlichen und zeitlichen Ordnung, die den Analytik Dialektik objektiven Beziehungen zwischen den Gegenständen, so wie wir sie Verstand Vernunft erfahren, zu Grunde liegt. Zur Erkenntnis gehören die Ohne Raum ist es nirgends, ohne „transzendentalen Grundbegriffe“ Zeit hat es keine Zeit, dazusein. oder kurz: Kategorien. Nur durch sie können aus dem sinnlich Gegebenen Gegenstände der Erfahrung werden. Rationalismus Renaissance Kant Humanismus Empirismus 1300 1400 1500 1600 1700 1800 1900 2000 Geschichte der abendländischen Philosophie © S. Hartung 2011
  • 12. Einführung Antike Mittelalter Renaissance Aufklärung 1800 – 1950 1950 – heute STEPHANIE HARTUNG KANT Wie wir urteilen Jenseits der individuellen Erfahrung sind Wahrheitskriterien nicht zugänglich. Wie die Dinge „an sich“ sind, d.h. wie ihr Wesen ist, können wir so nicht erkennen. Wir erkennen nicht das Ding an sich, sondern nur dessen Erscheinung – das, was es für uns ist. Urteile unterliegen den Strukturen der Sinnlichkeit und des Verstandes. Dem Erkennen liegt ein Muster zugrunde. Rationalismus Renaissance Kant Humanismus Empirismus 1300 1400 1500 1600 1700 1800 1900 2000 Geschichte der abendländischen Philosophie © S. Hartung 2011
  • 13. STEPHANIE HARTUNG Why did the chicken...? Überschrift in Futura Light, 18 pt Fließtexte inüberquert Es Futura 14 pt nicht das Huhn ansich. > Hier steht ein Satz oder ein einzelner Begriff > Wir können Unterpunkt nur eine wahre Aussage über den Moment der Erscheinung machen, nicht über das Huhn ansich. Immanuel Kant Geschichte der abendländischen Philosophie © S. Hartung 2011
  • 14. Einführung Antike Mittelalter Renaissance Aufklärung 1800 – 1950 1950 – heute STEPHANIE HARTUNG KANT Was existiert jenseits von Raum und Zeit? Unsere Realität sind die Erscheinungen, d.h. alles was für uns in Raum und Zeit ist. Dass wir uns keine Gegenstände ohne Raum und Zeit vorstellen können, liegt an unserer Beschränktheit und nicht in den Gegenständen an sich. Ob Raum und Zeit in den Dingen an sich existieren, können wir nicht wissen. Rationalismus Renaissance Kant Humanismus Empirismus 1300 1400 1500 1600 1700 1800 1900 2000 Geschichte der abendländischen Philosophie © S. Hartung 2011
  • 15. Einführung Antike Mittelalter Renaissance Aufklärung 1800 – 1950 1950 – heute STEPHANIE HARTUNG KANT Können wir Gott erkennen? Der Versuch der Beweisführung für „regulative Ideen“ wie die Unsterblichkeit der Seele, die Unendlichkeit der Welt oder das Dasein Gottes führt zu unauflöslichen Widersprüchen. Regulative Ideen sind nicht Gegenstände einer möglichen Erkenntnis. Gott kann weder bewiesen noch widerlegt werden. Wir glauben an das Höhere, um unserem Leben einen Sinn zu geben – uns selbst zu erhöhen. Rationalismus Renaissance Kant Humanismus Empirismus 1300 1400 1500 1600 1700 1800 1900 2000 Geschichte der abendländischen Philosophie © S. Hartung 2011
  • 16. Einführung Antike Mittelalter Renaissance Aufklärung 1800 – 1950 1950 – heute STEPHANIE HARTUNG KANT „Der Verstand ist das Land der Wahrheit (wie eine Insel mit festen Grenzen) umgeben von einem stürmischen Ozean – dem eigentlichen Sitz des Scheins, wo manche Nebelbank und manches weg schmelzende Eis neue Länder lügt.“ Rationalismus Renaissance Kant Humanismus Empirismus 1300 1400 1500 1600 1700 1800 1900 2000 Geschichte der abendländischen Philosophie © S. Hartung 2011
  • 17. STEPHANIE HARTUNG Was soll ich tun?in Futura Light, 18 pt Überschrift Fließtexte in Futura 14 pt Die Metaphysik der Sitten > Hier steht ein Satz oder ein einzelner Begriff > Unterpunkt Geschichte der abendländischen Philosophie © S. Hartung 2011
  • 18. Einführung Antike Mittelalter Renaissance Aufklärung 1800 – 1950 1950 – heute STEPHANIE HARTUNG KANT „Soll“-Aussagen Kants Ethik besteht aus drei Elementen: Das sittlich Gute Die Freiheit des Willens Der kategorische Imperativ Rationalismus Renaissance Kant Humanismus Empirismus 1300 1400 1500 1600 1700 1800 1900 2000 Geschichte der abendländischen Philosophie © S. Hartung 2011
  • 19. Einführung Antike Mittelalter Renaissance Aufklärung 1800 – 1950 1950 – heute STEPHANIE HARTUNG KANT Sittlichkeit Sittlichkeit ist das Moment der Vernunft, das auf praktisches Handeln gerichtet ist. Sittlichkeit ist eine regulative Idee, die im Menschen a priori vorhanden ist. Rationalismus Renaissance Kant Humanismus Empirismus 1300 1400 1500 1600 1700 1800 1900 2000 Geschichte der abendländischen Philosophie © S. Hartung 2011
  • 20. Einführung Antike Mittelalter Renaissance Aufklärung 1800 – 1950 1950 – heute STEPHANIE HARTUNG KANT Der freie Wille Der Mensch kann unabhängig von sinnlichen oder triebhaften Einflüssen denken und entscheiden. Als vernunftbegabtes Wesen ist er selbst bestimmt (autonom). Die ethische Entscheidung liegt im Subjekt. Rationalismus Renaissance Kant Humanismus Empirismus 1300 1400 1500 1600 1700 1800 1900 2000 Geschichte der abendländischen Philosophie © S. Hartung 2011
  • 21. Einführung Antike Mittelalter Renaissance Aufklärung 1800 – 1950 1950 – heute STEPHANIE HARTUNG KANT Folge Deiner Sittlichkeit, das gehört sich so. Die Forderung der Sittlichkeit ist ein Ideal – kein Mensch kann sie zu jeder Zeit erfüllen. Aber: Jeder Mensch hat einen sittlichen Maßstab in sich – die Vernunft verpflichtet den Menschen, seiner Sittlichkeit zu folgen. Das ist: DER KATEGORISCHE IMPERATIV Rationalismus Renaissance Kant Humanismus Empirismus 1300 1400 1500 1600 1700 1800 1900 2000 Geschichte der abendländischen Philosophie © S. Hartung 2011
  • 22. CLAUDIA MARIA BELTERMANN + STEPHANIE HARTUNG Was darf ich hoffen? Überschrift in Futura Light, 18 pt Fließtexte in Futura 14 pt Das Wissen aufgeben, damit der Glaube Platz bekommt > Hier steht ein Satz oder ein einzelner Begriff > Unterpunkt Geschichte der abendländischen Philosophie © S. Hartung 2011
  • 23. Einführung Antike Mittelalter Renaissance Aufklärung 1800 – 1950 1950 – heute STEPHANIE HARTUNG KANT Göttliche Absicht In der Geschichte existiert keine göttliche Absicht. Geschichte ist ein Abbild des Menschen, der frei ist. Dennoch gibt es einen Plan in der Natur, Entwicklungsprozesse sind zweckorientiert (Autopoiese). Gott lässt sich nicht beweisen – aber konsequentes moralisches Handeln ist nicht möglich ohne den Glauben an Freiheit, Unsterblichkeit und Gott. Daher ist die Moral das Ursprüngliche. Die Religion folgt dem Moralgesetz. Rationalismus Renaissance Kant Humanismus Empirismus 1300 1400 1500 1600 1700 1800 1900 2000 Geschichte der abendländischen Philosophie © S. Hartung 2011
  • 24. STEPHANIE HARTUNG Was ist der Mensch? Überschrift in Futura Light, 18 pt Fließtexte in Futura 14 pt Über frei handelnde Wesen > Hier steht ein Satz oder ein einzelner Begriff > Unterpunkt Geschichte der abendländischen Philosophie © S. Hartung 2011
  • 25. Einführung Antike Mittelalter Renaissance Aufklärung 1800 – 1950 1950 – heute STEPHANIE HARTUNG KANT Was der Mensch aus sich selber macht, machen kann und soll Kants Anthropologie fällt nach modernem Verständnis in die Wissenschaftsbereiche von Psychologie, Neurowissenschaften, Ethnologie und Volkskunde. "Von dem Tage an, da der Mensch anfängt durch Ich zu sprechen, bringt er sein geliebtes Selbst, wo er nur darf, zum Vorschein, und der Egoismus schreitet unaufhaltsam fort." Rationalismus Renaissance Kant Humanismus Empirismus 1300 1400 1500 1600 1700 1800 1900 2000 Geschichte der abendländischen Philosophie © S. Hartung 2011
  • 26. Einführung Antike Mittelalter Renaissance Aufklärung 1800 – 1950 1950 – heute STEPHANIE HARTUNG KANT Vom platonischen Essentialismus zur dynamischen Evolution Kant Der Mensch entwickelt sich individuell in seiner spezifischen Umwelt. Vor 230 Jahren eine bemerkenswerte Einsicht. Bis dahin hatte kein Philosoph über die Beziehungen zwischen dem Menschen und seiner Umgebung ernsthaft nachgedacht. Wir sind "gedrungen, anzunehmen, dass es einmal verschiedene Stämme von Menschen gegeben habe, ... die, damit sich die Gattung erhielte, von der Natur ihren verschiedenen Weltstrichen genau angemessen, mithin auch verschiedentlich organisiert waren, wovon die vielerlei Hautfarbe das äußere Kennzeichen ist" Rationalismus Renaissance Kant Humanismus Empirismus 1300 1400 1500 1600 1700 1800 1900 2000 Geschichte der abendländischen Philosophie © S. Hartung 2011
  • 27. CLAUDIA MARIA BELTERMANN + STEPHANIE HARTUNG Kant hat damit erstmals in der Geschichte des Denkens den Aspekt der menschlichen EVOLUTION berücksichtigt. Geschichte der abendländischen Philosophie © S. Hartung 2011
  • 28. Einführung Antike Mittelalter Renaissance Aufklärung 1800 – 1950 1950 – heute STEPHANIE HARTUNG KANT Ist der Mensch von Grund auf gut? Der Mensch ist von Natur aus weder gut noch böse – für das Zusammenleben von gelten einige Regeln, die aus der Automatik des sozialen Lebens folgen. Der „erlaubte moralische Schein“: "Die Natur hat den Hang, sich gerne täuschen zu lassen, dem Menschen weislich eingepflanzt, selbst um die Tugend zu retten, oder doch zu ihr hinzuleiten" Entscheidend ist die menschliche Entscheidungsfreiheit. Im Geist der Aufklärung fordert Kant deshalb den mündigen Menschen. Rationalismus Renaissance Kant Humanismus Empirismus 1300 1400 1500 1600 1700 1800 1900 2000 Geschichte der abendländischen Philosophie © S. Hartung 2011
  • 29. Einführung Antike Mittelalter Renaissance Aufklärung 1800 – 1950 1950 – heute STEPHANIE HARTUNG KANT Aufklärung und Vertrauen Im ausgehenden 18. Jahrhundert wird einerseits die Natur des Menschen entzaubert – andererseits wächst der Glaube an den Menschen. Kant und Darwin machen sich Gedanken über mögliche Veränderungen und Verbesserungen des Menschen und seiner Situation in dieser Welt. Rationalismus Renaissance Kant Humanismus Empirismus 1300 1400 1500 1600 1700 1800 1900 2000 Geschichte der abendländischen Philosophie © S. Hartung 2011
  • 30. Einführung Antike Mittelalter Renaissance Aufklärung 1800 – 1950 1950 – heute STEPHANIE HARTUNG Zusammenfassung RATIONALISMUS EMPIRISMUS KANT Welterklärung durch Ableitung aller Transzendentale Logik Erkenntnis aus Erkenntnis Sinneserfahrung Ich denke, also bin ich Kategorischer Imperativ Der Mensch wird durch 2 Substanzen: Geist Sein ist Werden in der Erfahrung und Materie Umwelt Rationalismus Kant Empirismus 1300 1400 1500 1600 1700 1800 1900 2000 Geschichte der abendländischen Philosophie © S. Hartung 2011
  • 31. STEPHANIE HARTUNG 1800 – 1950 ROMANTIK IDEALISMUS POSITIVISMUS MATERIALISMUS SCHOPENHAUER NIETZSCHE EINSTEIN FREUD Geschichte der abendländischen Philosophie © S. Hartung 2011
  • 32. STEPHANIE HARTUNG ROMANTIK Überschrift in Futura Light, 18 pt Fließtexte in Futura 14 pt IDEALISMUS > Hier steht ein Satz oder ein einzelner Begriff > Unterpunkt POSITIVISMUS MATERIALISMUS Geschichte der abendländischen Philosophie © S. Hartung 2011
  • 33. Einführung Antike Mittelalter Renaissance Aufklärung 1800 – 1950 1950 – heute STEPHANIE HARTUNG Romantik Gott hat die Welt geschaffen, ist aber nicht in der Welt. Die Dinge sind von Gott abhängig, aber er greift nicht ein. Das Ideale und das Reale sind Gegensätze (siehe Platon). Jeder ist berufen, sein Urbild zu verwirklichen. Gemüt und Gefühl haben eine eigenständige Schöpferkraft. Rationalismus 19. Jhdt. Renaissance Kant Humanismus Empirismus 1300 1400 1500 1600 1700 1800 1900 2000 Geschichte der abendländischen Philosophie © S. Hartung 2011
  • 34. STEPHANIE HARTUNG Why did the chicken...? Überschrift in Futura Light, 18 pt Der ständige Fließtexte in Futura 14 pt Seitenwechsel entspringet dem Hühnergemüte. > Hier steht ein Satz oder ein einzelner Begriff > Unterpunkt Romantiker Geschichte der abendländischen Philosophie © S. Hartung 2011
  • 35. Einführung Antike Mittelalter Renaissance Aufklärung 1800 – 1950 1950 – heute STEPHANIE HARTUNG Idealismus Objektiver Idealismus Die wahrnehmbare Wirklichkeit ist Abbild ihres eigentlichen Wesens (Aristoteles). Subjektiver Idealismus Die materiellen Dinge entstehen durch Ideen bzw. geistige Einflüsse: Bewusstsein bestimmt das Sein Praktischer Idealismus Das politische Handeln soll sich an Idealen ausrichten. Rationalismus 19. Jhdt. Renaissance Kant Humanismus Empirismus 1300 1400 1500 1600 1700 1800 1900 2000 Geschichte der abendländischen Philosophie © S. Hartung 2011
  • 36. STEPHANIE HARTUNG Why did the chicken...? Überschrift in Futura Light, 18 pt Was für eine Fließtexte in Futura 14 pt Idee! > Hier steht ein Satz oder ein einzelner Begriff > Unterpunkt Idealist Geschichte der abendländischen Philosophie © S. Hartung 2011
  • 37. Einführung Antike Mittelalter Renaissance Aufklärung 1800 – 1950 1950 – heute STEPHANIE HARTUNG Positivismus = Evolutionismus Positivismus erklärt die Welt durch die Naturwissenschaften – ohne Theologie und ohne Metaphysik. Ziel ist, erkennbare Phänomene und deren Gesetze zu beschreiben und daraus eine Prognose abzuleiten. Das Ich ist die Wahrnehmung des eigenen Inneren. Über die Relevanz einer Theorie entscheidet nicht deren Wahrheit, sondern deren Nutzen – daher unterliegen wissenschaftliche Theorien den Prinzipien der Evolution. Rationalismus 19. Jhdt. Renaissance Kant Humanismus Empirismus 1300 1400 1500 1600 1700 1800 1900 2000 Geschichte der abendländischen Philosophie © S. Hartung 2011
  • 38. STEPHANIE HARTUNG Why did the chicken...? Überschrift in Futura Light, 18 pt Nutzenorientierte Fließtexte in Futura 14 pt Hühnchenlauftechnik. > Hier steht ein Satz oder ein einzelner Begriff > Unterpunkt Positivist Geschichte der abendländischen Philosophie © S. Hartung 2011
  • 39. Einführung Antike Mittelalter Renaissance Aufklärung 1800 – 1950 1950 – heute STEPHANIE HARTUNG Max Frisch 1957: Homo Faber „Was interessiert mich all diese Metaphysik, was ich sehe, reicht mir. Und, meine Herren, es sind weder die Musik noch andere Künste, die dieses Schiff fahren lassen – es ist reine Technik.“ Homo Faber (der schaffende Mensch) erklärt den modernen Menschen als aktiven Veränderer seiner Umwelt. Rationalismus 19. Jhdt. Renaissance Kant Humanismus Empirismus 1300 1400 1500 1600 1700 1800 1900 2000 Geschichte der abendländischen Philosophie © S. Hartung 2011
  • 40. Einführung Antike Mittelalter Renaissance Aufklärung 1800 – 1950 1950 – heute STEPHANIE HARTUNG Materialismus Religion ist illusorisches Glück. Die gegenständliche und die geistige Wirklichkeit bestehen ausschließlich aus Materie oder sind auf materielle Prozesse zurückzuführen. Karl Marx Alle Geschichte ist Klassenkampf. Sie ergibt sich aus den Handlungen, den Bedürfnissen und Lebensbedingungen der Menschen, ihrer gesellschaftlichen und sozialen Organisation sowie ihrer politischen Verfassung. Die Umwelt ist so, wie der Mensch sie gemacht hat – der Mensch ist so, wie die Umwelt ihn gemacht hat. Rationalismus 19. Jhdt. Renaissance Kant Humanismus Empirismus 1300 1400 1500 1600 1700 1800 1900 2000 Geschichte der abendländischen Philosophie © S. Hartung 2011
  • 41. STEPHANIE HARTUNG Why did the chicken...? Überschrift in Futura Light, 18 pt Fließtexte inist ein Akt Es Futura 14 pt historischer Zwangsläufigkeit. > Hier steht ein Satz oder ein einzelner Begriff > Unterpunkt Karl Marx Geschichte der abendländischen Philosophie © S. Hartung 2011
  • 42. STEPHANIE HARTUNG Überschrift in Futura Light, 18 pt ARTHUR SCHOPENHAUER Fließtexte in Futura 14 pt > Hier steht ein Satz oder ein einzelner Begriff > Unterpunkt Geschichte der abendländischen Philosophie © S. Hartung 2011
  • 43. Einführung Antike Mittelalter Renaissance Aufklärung 1800 – 1950 1950 – heute STEPHANIE HARTUNG SCHOPENHAUER Arthur Schopenhauer (1788 – 1860) Schopenhauer versteht sich als Schüler und Vollender Kants – er hat eine Sonderstellung in seiner Zeit. Die Welt als Wille und Vorstellung. Der Welt liegt ein unvernünftiges System zugrunde. Rationalismus 19. Jhdt. Renaissance Kant Humanismus Empirismus 1300 1400 1500 1600 1700 1800 1900 2000 Geschichte der abendländischen Philosophie © S. Hartung 2011
  • 44. Einführung Antike Mittelalter Renaissance Aufklärung 1800 – 1950 1950 – heute STEPHANIE HARTUNG SCHOPENHAUER Metaphysik Verbindung des vorkantischen Dogmatismus (rational/empirisch) und der kantischen Verneinung der Metaphysik. Innere und äußere Erfahrung müssen am richtigen Punkt verknüpft werden. Dann erkennt man, dass die Welt Wille ist. Der Leib ist der in Raum und Zeit objektivierte Wille. Rationalismus 19. Jhdt. Renaissance Kant Humanismus Empirismus 1300 1400 1500 1600 1700 1800 1900 2000 Geschichte der abendländischen Philosophie © S. Hartung 2011
  • 45. Einführung Antike Mittelalter Renaissance Aufklärung 1800 – 1950 1950 – heute STEPHANIE HARTUNG SCHOPENHAUER Die Welt als Wille und Vorstellung Die Welt ist meine Vorstellung: Die sicherste à priori Wahrheit. Das Wesen des Menschen liegt nicht im Denken, im Bewusstsein oder in der Vernunft – die bewussten Gedanken sind die Oberfläche, der Intellekt ist der Diener des Willens. Der Wille ist das Wesen der Welt… Alle uns in Raum und Zeit umgebenden Erscheinungen sind Objektivationen (Objektwerdung) eines blinden Weltwillens. Der Wille steht über der Vernunft. Rationalismus 19. Jhdt. Renaissance Kant Humanismus Empirismus 1300 1400 1500 1600 1700 1800 1900 2000 Geschichte der abendländischen Philosophie © S. Hartung 2011
  • 46. Einführung Antike Mittelalter Renaissance Aufklärung 1800 – 1950 1950 – heute STEPHANIE HARTUNG SCHOPENHAUER Leid Leben ist Leiden. Das Leben ist nicht lebenswert. Not ist die Geisel des größten Teils der Menschheit. Jeder ist allein. Das Leben eilt unaufhaltsam dem Tod entgegen. Erkenntnis ist keine Erlösung. Rationalismus 19. Jhdt. Renaissance Kant Humanismus Empirismus 1300 1400 1500 1600 1700 1800 1900 2000 Geschichte der abendländischen Philosophie © S. Hartung 2011
  • 47. STEPHANIE HARTUNG Why did the chicken...? Überschrift in Futura Light, 18 pt Fließtexte in Futura 14 pt Unglückselige Bewegungen sind Ausdruck des blinden > Hier steht ein Satz oder ein einzelner Begriff Weltwillens. > Unterpunkt Arthur Schopenhauer Geschichte der abendländischen Philosophie © S. Hartung 2011
  • 48. STEPHANIE HARTUNG Überschrift in Futura Light, 18 pt FRIEDRICH NIETZSCHE Fließtexte in Futura 14 pt > Hier steht ein Satz oder ein einzelner Begriff > Unterpunkt Geschichte der abendländischen Philosophie © S. Hartung 2011
  • 49. Einführung Antike Mittelalter Renaissance Aufklärung 1800 – 1950 1950 – heute STEPHANIE HARTUNG NIETZSCHE Friedrich Nietzsche (1844 – 1900) Uneinheitliches Werk – nimmt in Aphorismen zu vielen Themen Stellung. Im Wesentlichen 3 Schaffensperioden. Dominierende Bezugspunkte: Wagner und Schopenhauer Moral, Gefühle, Erkenntnis Nihilismus und Übermensch Rationalismus 19. Jhdt. Renaissance Kant Humanismus Empirismus 1300 1400 1500 1600 1700 1800 1900 2000 Geschichte der abendländischen Philosophie © S. Hartung 2011
  • 50. Einführung Antike Mittelalter Renaissance Aufklärung 1800 – 1950 1950 – heute STEPHANIE HARTUNG NIETZSCHE 1. (1869 – 76) Gegen Vernunft => Tugend => Glück Intensive Auseinandersetzung mit der antiken griechischen Kultur. Buch: Die Geburt der Tragödie aus dem Geist der Musik. Sokrates verschuldet den Untergang der griechischen Tragödie. Sokrates ist hässlich, demnach kriminell. Richard Wagner ist der mögliche Neubegründer einer der griechischen vergleichbaren Kunst und Kultur – mit seinen gesamtkunstwerkgleichen Musikdramen gilt er als einer der Erneuerer der europäischen Musik im 19. Jhdt. Später bricht Nietzsche mit Wagner wegen dessen Nähe zum Christentum, dessen Nationalismus und Antisemitismus. Rationalismus 19. Jhdt. Renaissance Kant Humanismus Empirismus 1300 1400 1500 1600 1700 1800 1900 2000 Geschichte der abendländischen Philosophie © S. Hartung 2011
  • 51. Einführung Antike Mittelalter Renaissance Aufklärung 1800 – 1950 1950 – heute STEPHANIE HARTUNG NIETZSCHE Glück anstelle von Untergang Begriffspaar apollinisch – dionysisch Apollinisch: Das Rationale, Maßvolle, Traum des Vollkommenen und der Harmonie, der schöne Schein Dionysisch: Das Intuitive, der gestaltlose Urwille, das Künstlerische, das Rauschhafte Nur das Dionysische ist schöpferisch und bringt die Menschheit in ihrer Entwicklung voran. Instinkt => Glück. Das Apollinische versucht die Welt mit Kausalität zu erklären und ist ein Zeichen von Dekadenz – es führt in den Untergang. Rationalismus 19. Jhdt. Renaissance Kant Humanismus Empirismus 1300 1400 1500 1600 1700 1800 1900 2000 Geschichte der abendländischen Philosophie © S. Hartung 2011
  • 52. Einführung Antike Mittelalter Renaissance Aufklärung 1800 – 1950 1950 – heute STEPHANIE HARTUNG NIETZSCHE 2. (1876 – 82): Gegen jede Moral Nächstenliebe und Mitleid sind Produkte der Moral. Die Moral macht alle Menschen gleich durch das Leugnen derer Verschiedenheit. Rationalismus 19. Jhdt. Renaissance Kant Humanismus Empirismus 1300 1400 1500 1600 1700 1800 1900 2000 Geschichte der abendländischen Philosophie © S. Hartung 2011
  • 53. Einführung Antike Mittelalter Renaissance Aufklärung 1800 – 1950 1950 – heute STEPHANIE HARTUNG NIETZSCHE 3. (1883 – 88): Nihilismus Nihilismus: Die radikale Ablehnung von Wert, Sinn und Wünschbarkeit. Der Übermensch ist Gottersatz – zu ihm sollen die Menschen streben, er ist der Sinn der Erde. Der Übermensch glaubt an den Tod Gottes, ist Individualist, bejaht das Leben. Der Übermensch verkörpert den Willen zur Macht (zur Weltherrschaft). Rationalismus 19. Jhdt. Renaissance Kant Humanismus Empirismus 1300 1400 1500 1600 1700 1800 1900 2000 Geschichte der abendländischen Philosophie © S. Hartung 2011
  • 54. Einführung Antike Mittelalter Renaissance Aufklärung 1800 – 1950 1950 – heute STEPHANIE HARTUNG NIETZSCHE Vom Mensch zum Übermensch 1. Das Kamel ist der arbeitswillige Geist und steht für Sklavenmoral. 2. Der Löwe steht für den freien Geist 3. Das Kind ist unschuldiger, wertsetzender Geist – der Geist des Übermenschen Der Mensch ist nur ein Seil, gespannt zwischen dem Tier und dem Übermensch. Ein Seil über einem Abgrunde. Rationalismus 19. Jhdt. Renaissance Kant Humanismus Empirismus 1300 1400 1500 1600 1700 1800 1900 2000 Geschichte der abendländischen Philosophie © S. Hartung 2011
  • 55. Einführung Antike Mittelalter Renaissance Aufklärung 1800 – 1950 1950 – heute STEPHANIE HARTUNG NIETZSCHE Der Wille zur Macht Der Wille zur Macht ist das Urprinzip, der Grund allen Handelns und allen Seins ja sogar der Welt selbst. Die neue Philosophie dient nicht der Erkenntnis sondern dem Leben – sie ist wie eine Dichtkunst. Dem wird befohlen, der sich nicht selber gehorchen kann. Also sprach Zarathustra Rationalismus 19. Jhdt. Renaissance Kant Humanismus Empirismus 1300 1400 1500 1600 1700 1800 1900 2000 Geschichte der abendländischen Philosophie © S. Hartung 2011
  • 56. STEPHANIE HARTUNG Why did the chicken...? Überschrift in Futura Light, 18 pt Fließtexte in Futura 14 pt Es dient der Darstellung seines Willens zur Macht: > Hier steht ein Satz oder ein einzelner Begriff > Unterpunkt Das Huhn tut, was es will. Friedrich Nietzsche Geschichte der abendländischen Philosophie © S. Hartung 2011
  • 57. Einführung Antike Mittelalter Renaissance Aufklärung 1800 – 1950 1950 – heute STEPHANIE HARTUNG Zusammenfassung ROMANTIK IDEALISMUS POSITIVISMUS MATERIALISMUS Das Ideale und das Die Wirklichkeit ist Naturwissenschaft erklärt Wirklichkeit besteht nur Reale sind Gegensätze Abbild ihres Wesens die Welt aus Materie Schöpferkraft von Bewusstsein bestimmt Deduktive Ableitung von Geschichte entwickelt Gemüt und Gefühl das Sein allgemeingültigen sich aus sozialen Gesetzen Gegebenheiten Ausrichtung an Idealen SCHOPENHAUER NIETZSCHE Die Welt ist blinder Das Dionysische führt Wille zum Glück Der Wille steht über der Der Übermensch ist Vernunft Gottersatz mit Willen zur Weltherrschaft Leben ist Leiden Rationalismus 19. Jhdt. Renaissance Kant Humanismus Empirismus 1300 1400 1500 1600 1700 1800 1900 2000 Geschichte der abendländischen Philosophie © S. Hartung 2011
  • 58. STEPHANIE HARTUNG PAUSE Überschrift in Futura Light, 18 pt Fließtexte in Futura 14 pt > Hier steht ein Satz oder ein einzelner Begriff > Unterpunkt Geschichte der abendländischen Philosophie © S. Hartung 2011