Rechnet sich Blended Learning an Hochschulen? Eine ökonomische Betrachtung von e-Learning Maßnahmen
Rechnet sich Blended Learning an Hochschulen?
Eine ökonomische Betrachtung von e-Learning
Maßnahmen
Lukas Paa1, Martin Ebner2, Felix Piazolo1, Nesrin Ates1
1Universität Innsbruck
Institut für Strategisches Management, Marketing und Tourismus
2Technische Universität Graz
Abteilung Vernetztes Lernen,
Zentraler Informatikdienst
Gegründet im Jahr 1669, ist die Universität Innsbruck heute mit mehr als 28.000 Studierenden und über 4.000 Mitarbeitenden die größte und
wichtigste Forschungs- und Bildungseinrichtung in Westösterreich. Alle weiteren Informationen finden Sie im Internet unter: www.uibk.ac.at.
Hintergrund
Steigende Anzahl an Studierenden bei relativ gesehen
sinkende budgetären Mittel an Hochschulen
Verbreiteter Einsatz von e-Learning in verschiedensten
Formen
Unter anderem mit der Hoffnung Kosten einzusparen
Fragestellung
Ist Blended Learning ein möglicher Ansatz um die steigende
Anzahl an Studierenden bei konstanten budgetären Mitteln
ohne qualitative Einbußen an Hochschulen auszubilden?
Oder einfacher:
Rechnet sich Blended Learning?
Hinweis
• Entscheidungen über die Art wie eine LV abgehalten
werden soll, dürfen niemals ausschließlich auf Basis
ökonomischer Grundlage getroffen werden.
• Aber: sinnvolle Verwendung der vorhandenen Ressourcen,
mit dem Ziel den Lernerfolg und die Lernqualität zu steigern
ist erstrebenswert.
Verständnis des Begriffs „Blended Learning“
• Kursdesign bei dem Präsenzeinheiten durch EL ersetzt
werden (disjunct blending)
• Reduktion der Semesterwochenstunden bei gleicher Anzahl
ECTS
Vorgehensweise
Aufwand einer Lehrveranstaltung (LV) aus Sicht der
Bildungseinrichtung erheben
Vergleich von:
• LV die als Präsenzveranstaltung abgehalten wird und
unterstützend ein LMS verwendet
• LV bei der Teile der Präsenzlehre durch e-Learning ersetzt
werden
Untersuchungsgegenstand
• Pflichtkurs im „Bachelorstudium
Wirtschaftswissenschaften“ an der Universität Innsbruck.
• Empfohlen im 5. von 6 Semestern
• Vermittlung von Software-Skills an einem ERP-System
• Hohe Anzahl an Studierenden
Kursablauf
• E-Learning als Vorbereitung für Arbeitspakete
• Präsenzeinheiten zur Diskussion und Nachbesprechung
Break-Even Analyse
Verhältnis von Präsenzeinheiten zu EL-Einheiten
2 Präsenzeinheiten : 1 Präsenzeinheit : 1 Präsenzeinheit :
1 BL-Einheit 1 BL-Einheit 2 BL-Einheiten
1 5 10 1 5 10 1 5 10
Kurs Kurse Kurse Kurs Kurse Kurse Kurs Kurse Kurse
1:1 X 2 1 X 1 1 8 1 1
Verhältnis 1:5 X 4 2 X 3 2 X 2 1
Content- 1:10 X 6 4 X 5 3 X 4 2
Erstellung 1:15 X 8 5 X 7 4 X 5 3
(PL:BL) 1:20 X X 6 X 8 5 X 7 4
1:25 X X 8 X X 6 X 8 4
Fazit
• In Abhängigkeit der gehaltenen Seminare pro Semester
und der Gesamtlaufzeit der LV lohnen sich Investitionen in
EL.
• Eine pauschale Aussage, ab welcher Anzahl
Kursteilnehmern und ab welcher Laufzeit der Break-Even
erreicht wird, ist nicht möglich, da dies besonders von den
Entwicklungskosten des EL sowie dem Anteil der durch EL
ersetzen Präsenzeinheiten abhängt
Lukas Paa
Institut für Strategisches Management, Marketing und
Tourismus an der Universität Innsbruck
lukas.paa@uibk.ac.at