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Wie eine App hilft,
Nebenwirkungen in
Schach zu halten
Digitales Patientenmonitoring soll die
Krebsimmuntherapie sicherer machen
20 Das Magazin 2/2021 // Trends
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Trends // Das Magazin 2/2021 21
Dr. Oliver Schmalz, Chefarzt der Klinik für Hämatologie, Onkologie
und Palliativmedizin am Helios Universitätsklinikum Wuppertal,
hat im Rahmen der Pilotstudie Patientinnen und Patienten betreut,
die unter Lungenkrebs leiden und eine Krebsimmun­
therapie
erhalten. „Bei einem meiner Patienten sah ich anhand der App,
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so lange gewartet hätten, wäre es für eine Therapie möglicher-
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Bei der Krebsimmuntherapie müssen Nebenwirkungen mög-
lichst schnell behandelt werden. Sie entstehen meist durch eine
überschießende Immunreaktion. Am häufigsten betroffen sind
die Haut, der Darm, die Lunge und die endokrinen Organe, wie
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Hatten Sie Durchfall?
Litten Sie unter Atemnot?
„Normalerweise kommen die Patienten einmal pro Woche zu
uns und werden von der onkologischen Fachschwester gese-
hen“, berichtet Dr. Oliver Schmalz. „Leichte Nebenwirkungen
schaut sich die Schwester an, bei schweren Symptomen zieht
sie mich hinzu.“ In der Pilotstudie wurden die Nebenwirkungen
dagegen zwei Mal pro Woche von den Patienten selbst per App
erfasst. Zum Einsatz kam eine App, die von dem finnischen
Unternehmen Kaiku Health
gemeinsam mit Roche speziell
für die Krebsimmuntherapie
entwickelt wurde. Daher zielten
die Fragen auf die typischen
Nebenwirkungen. Hatten Sie Foto:
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Die Stärke aller Nebenwirkungen
auf einen Blick: Alle Symptome,
die der Patient zu Hause in die
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Mit dem Digitale Versorgungsgesetz (DVG) wurde
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wissenschaftlich bewertet werden. Beim Nachweis eines
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das DiGA-Verzeichnis, in dem alle erstattungsfähigen
digitalen Gesundheitsanwendungen gelistet sind.
Neben der App für die Krebsimmuntherapie entwickelt
Roche mit verschiedenen Herstellern weitere digitale
Gesundheitsanwendungen, zum Beispiel die App
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und das digitale Diabetes-Tagebuch mySugr.
22 Das Magazin 2/2021 // Trends
Durchfall? Litten Sie unter Atemnot? Auch die Häufigkeit und
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Die Antworten landeten sofort auf dem Computersystem des
Onkologie-Teams in der Klinik. Das Modul, das die Daten der
Patienten erfasst und auswertet, ist der zentrale Teil der digitalen
Gesundheitsanwendung, zu der die App gehört. In der Klinik
wurde für jeden Patienten ein Datensatz angelegt, darunter
eine Tabelle, die auf einen Blick zeigt, wann ein Patient welche
Nebenwirkungen in welcher Stärke hatte. „Wenn der Patient
zu uns kommt, können wir gleich gezielter behandeln“, erklärt
Dr. Oliver Schmalz. Gleichzeitig sinkt auch die Gefahr, dass
schwerwiegende Nebenwirkungen übersehen werden.
Enkelin hilft mit dem Smartphone
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wurde der Teilnehmerkreis an der Studie in Wuppertal weit
gestreut – vom jungen Diplom-Ingenieur bis zum Dachdecker
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„Die Resonanz war durchweg positiv. Die Patienten fühlten
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geben konnten und über die Chat-Funktion darauf auch eine
Antwort bekamen“, verdeutlicht Dr. Oliver Schmalz.
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elf Pflegekräfte sowie acht Ärztinnen und Ärzte. Die meisten
gaben an, dass die App die Kommunikation zwischen medizini-
schem Personal und Patienten deutlich verbessert. Positiv her-
vorgehoben wurde, dass Nebenwirkungen schneller erkannt
werden können.
Finnisches Unternehmen steht
für Datensicherheit
Aufbauend auf den Erfahrungen mit der Pilotstudie bereitet das
Team um Dr. Johannes Ammann, Medical Affairs in Basel, eine
globale Studie vor. Sie trägt den Namen ORIGAMA und soll den
medizinischen Nutzen des digitalen Patientenmonitorings bei
Krebsimmuntherapie nachweisen. Geplant ist, dass Patientinnen
und Patienten mit Brust-, Leber- und Lungenkrebs daran teil­
nehmen. „Wir arbeiten zurzeit am Studienprotokoll. Der Einschluss
der Patienten beginnt im Herbst dieses Jahres“, erklärt Dr. Martin
Hager, medizinischer Leiter für personalisierte Gesundheitsver-
sorgung in Grenzach. Sein Team unterstützt die Implementierung
der Studie in Deutschland. Gleichzeitig entwickelt er die Fragen
zur Erfassung der spezifischen Nebenwirkungen, die dann in
der App abgefragt werden. Als Basis dient – wie schon im
Pilotprojekt – eine App von Kaiku Health. „Wir haben uns für
die Zusammenarbeit mit Kaiku Health entschieden, da die
Technologie bereits in vielen Märkten verfügbar ist und das
finnische Unternehmen bezüglich der Datensicherheit eine
hohe Expertise hat“, betont Dr. Martin Hager.
In der ORIGAMA Studie wird ermittelt, ob die Anwendung der
App schwerwiegende Nebenwirkungen signifikant vermindern
kann. Daneben wird ein Fragebogen konzipiert, der die therapie­
bezogene Lebensqualität der Patienten erfasst. Dabei geht es um
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Blicken Sie positiv auf Ihr Leben? Fühlen Sie sich deprimiert?
Übergeordnetes Ziel ist die Zulassung der App als digitale
Gesundheitsanwendung (siehe Infokasten). In diesem Fall würde
die Nutzung der App von den Krankenkassen bezahlt und
könnte allen Patientinnen und Patienten zur Verfügung gestellt
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könnte die Sicherheit und Effektivität der Krebsimmuntherapie
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verlängernde Wirkung der App wäre dann keine Utopie mehr. //
Autorin: Christine Broll
Mehr Informationen zum Thema bekommt Ihr bei
Dr. Martin Hager: martin.hager@roche.com
Dr. Martin Hager, medizinischer Leiter für personalisierte
Gesundheitsversorgung in Grenzach.
Foto:
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„Die Patienten fühlten sich gut
betreut, da sie kontinuierlich
ihre Beschwerden angeben
konnten und über die
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eine Antwort bekamen.“
Dr. Oliver Schmalz, Chefarzt der Klinik
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am Helios Universitätsklinikum Wuppertal

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  • 1. Das Roche in Deutschland Nr. 2 // Juni 2021 Magazin OneRoche – Zauberformel für die Zukunft // 04 Alles im Loop! // 12 Wie eine App hilft, Nebenwirkungen in Schach zu halten // 20 Mit kleinen Schritten zum großen Wandel // 28 Jetzt auch im Online-Magazin lesen: rid-magazin.roche.com Vernetzung wird für Roche immer wichtiger – auf vielen Ebenen Die Kraft der Kooperation
  • 2. Inhalt // Das Magazin 2/2021 03 Inhalt Nr. 2 // Juni 2021 Menschen OneRoche – Zauberformel für die Zukunft 04 Die Kraft des gemeinsamen Schaffens 08 Mit vielen reden, mit einer Stimme sprechen 10 Wie eine App hilft, Nebenwirkungen in Schach zu halten 20 Corona vorbei – und dann? 24 Was die Daten uns verraten 26 Mit kleinen Schritten zum großen Wandel 28 Vermischtes 31 Alles im Loop! 12 Ein starker Wandel des Geschäfts 16 Die Lizenz zum Arbeiten 18 Business Trends Die Kraft der Kooperation Themenschwerpunkt
  • 3. E ine App, die Leben verlängert. Was wie ein utopischer Wunsch klingt, ist bereits Realität. Der Onkologe Ethan Basch von der Universität North Carolina in den USA hat eine solche App ge- testet und die Fachwelt in Erstaunen versetzt. Krebspatienten, die während einer Chemotherapie ihre Nebenwirkungen in eine App eintrugen und an das Ärzteteam schickten, lebten im Durchschnitt fünf Monate länger als Patienten, die diese App nicht nutzten. Vor diesem Hintergrund ent- wickelt Roche jetzt eine spezielle App zum Monitoring der Nebenwirkungen bei der Krebsimmuntherapie. Eine Pilotstudie dazu wurde bereits erfolgreich abgeschlossen. Wie eine App hilft, Nebenwirkungen in Schach zu halten Digitales Patientenmonitoring soll die Krebsimmuntherapie sicherer machen 20 Das Magazin 2/2021 // Trends
  • 4. Foto: AdobeStock Trends // Das Magazin 2/2021 21
  • 5. Dr. Oliver Schmalz, Chefarzt der Klinik für Hämatologie, Onkologie und Palliativmedizin am Helios Universitätsklinikum Wuppertal, hat im Rahmen der Pilotstudie Patientinnen und Patienten betreut, die unter Lungenkrebs leiden und eine Krebsimmun­ therapie erhalten. „Bei einem meiner Patienten sah ich anhand der App, dass seine Luftnot stärker wurde“, berichtet Dr. Oliver Schmalz. „Ich bestellte ihn ein, da ich den Verdacht auf eine nicht-infektiöse Lungenentzündung hatte, die sofort behandelt werden muss. Der Patient dachte, dass es nur eine einfache Bronchitis sei, die nächste Woche von selber wieder weggehen würde. Wenn wir so lange gewartet hätten, wäre es für eine Therapie möglicher- weise schon zu spät gewesen.“ Bei der Krebsimmuntherapie müssen Nebenwirkungen mög- lichst schnell behandelt werden. Sie entstehen meist durch eine überschießende Immunreaktion. Am häufigsten betroffen sind die Haut, der Darm, die Lunge und die endokrinen Organe, wie die Schilddrüse. Typische Symptome sind Hautausschlag, Durch- fall, Kurzatmigkeit und Erschöpfung. Wenn die Nebenwirkungen frühzeitig erfasst werden, lassen sie sich in der Regel gut mit Cortison behandeln. Bleibt die Behandlung aus, kann sich zum Beispiel eine schwere Leber- oder Lungenentzündung entwi- ckeln. Im schlimmsten Fall muss die Krebsimmuntherapie unter- brochen oder sogar abgesetzt werden. Hatten Sie Durchfall? Litten Sie unter Atemnot? „Normalerweise kommen die Patienten einmal pro Woche zu uns und werden von der onkologischen Fachschwester gese- hen“, berichtet Dr. Oliver Schmalz. „Leichte Nebenwirkungen schaut sich die Schwester an, bei schweren Symptomen zieht sie mich hinzu.“ In der Pilotstudie wurden die Nebenwirkungen dagegen zwei Mal pro Woche von den Patienten selbst per App erfasst. Zum Einsatz kam eine App, die von dem finnischen Unternehmen Kaiku Health gemeinsam mit Roche speziell für die Krebsimmuntherapie entwickelt wurde. Daher zielten die Fragen auf die typischen Nebenwirkungen. Hatten Sie Foto: Roche Die Stärke aller Nebenwirkungen auf einen Blick: Alle Symptome, die der Patient zu Hause in die App eingetragen hat, werden beim betreuenden Arzt in einer Tabelle angezeigt. App auf Rezept Mit dem Digitale Versorgungsgesetz (DVG) wurde im Dezember 2019 die „App auf Rezept“ eingeführt. Damit eine Digitale Gesundheitsanwendung (DiGA) von Ärzten verordnet und durch eine Krankenkasse erstattet werden kann, muss diese vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, kurz BfArM, wissenschaftlich bewertet werden. Beim Nachweis eines positiven Versorgungseffekts erfolgt die Aufnahme in das DiGA-Verzeichnis, in dem alle erstattungsfähigen digitalen Gesundheitsanwendungen gelistet sind. Neben der App für die Krebsimmuntherapie entwickelt Roche mit verschiedenen Herstellern weitere digitale Gesundheitsanwendungen, zum Beispiel die App Floodlight zur Verlaufskontrolle bei Multipler Sklerose und das digitale Diabetes-Tagebuch mySugr. 22 Das Magazin 2/2021 // Trends Durchfall? Litten Sie unter Atemnot? Auch die Häufigkeit und Stärke der Symptome wurde abgefragt. Die Antworten landeten sofort auf dem Computersystem des Onkologie-Teams in der Klinik. Das Modul, das die Daten der Patienten erfasst und auswertet, ist der zentrale Teil der digitalen Gesundheitsanwendung, zu der die App gehört. In der Klinik wurde für jeden Patienten ein Datensatz angelegt, darunter eine Tabelle, die auf einen Blick zeigt, wann ein Patient welche Nebenwirkungen in welcher Stärke hatte. „Wenn der Patient zu uns kommt, können wir gleich gezielter behandeln“, erklärt Dr. Oliver Schmalz. Gleichzeitig sinkt auch die Gefahr, dass schwerwiegende Nebenwirkungen übersehen werden.
  • 6. Enkelin hilft mit dem Smartphone Um zu erfassen, wie die App von Patienten angenommen wird, wurde der Teilnehmerkreis an der Studie in Wuppertal weit gestreut – vom jungen Diplom-Ingenieur bis zum Dachdecker in Rente. Auch eine 83-jährige Dame war dabei, die zusammen mit ihrer Enkelin die Fragen auf dem Smartphone beantwortete. „Die Resonanz war durchweg positiv. Die Patienten fühlten sich gut betreut, da sie kontinuierlich ihre Beschwerden an­­ geben konnten und über die Chat-Funktion darauf auch eine Antwort bekamen“, verdeutlicht Dr. Oliver Schmalz. Ähnlich zufrieden wie das Wuppertaler Team äußerten sich auch die anderen Studienteilnehmer. Die Pilotstudie lief an insgesamt zehn Kliniken in Deutschland, Finnland und der Schweiz. Teilgenommen haben 45 Patientinnen und Patienten, elf Pflegekräfte sowie acht Ärztinnen und Ärzte. Die meisten gaben an, dass die App die Kommunikation zwischen medizini- schem Personal und Patienten deutlich verbessert. Positiv her- vorgehoben wurde, dass Nebenwirkungen schneller erkannt werden können. Finnisches Unternehmen steht für Datensicherheit Aufbauend auf den Erfahrungen mit der Pilotstudie bereitet das Team um Dr. Johannes Ammann, Medical Affairs in Basel, eine globale Studie vor. Sie trägt den Namen ORIGAMA und soll den medizinischen Nutzen des digitalen Patientenmonitorings bei Krebsimmuntherapie nachweisen. Geplant ist, dass Patientinnen und Patienten mit Brust-, Leber- und Lungenkrebs daran teil­ nehmen. „Wir arbeiten zurzeit am Studienprotokoll. Der Einschluss der Patienten beginnt im Herbst dieses Jahres“, erklärt Dr. Martin Hager, medizinischer Leiter für personalisierte Gesundheitsver- sorgung in Grenzach. Sein Team unterstützt die Implementierung der Studie in Deutschland. Gleichzeitig entwickelt er die Fragen zur Erfassung der spezifischen Nebenwirkungen, die dann in der App abgefragt werden. Als Basis dient – wie schon im Pilotprojekt – eine App von Kaiku Health. „Wir haben uns für die Zusammenarbeit mit Kaiku Health entschieden, da die Technologie bereits in vielen Märkten verfügbar ist und das finnische Unternehmen bezüglich der Datensicherheit eine hohe Expertise hat“, betont Dr. Martin Hager. In der ORIGAMA Studie wird ermittelt, ob die Anwendung der App schwerwiegende Nebenwirkungen signifikant vermindern kann. Daneben wird ein Fragebogen konzipiert, der die therapie­ bezogene Lebensqualität der Patienten erfasst. Dabei geht es um verschiedene Aspekte: Wie nehmen Sie am sozialen Leben teil? Blicken Sie positiv auf Ihr Leben? Fühlen Sie sich deprimiert? Übergeordnetes Ziel ist die Zulassung der App als digitale Gesundheitsanwendung (siehe Infokasten). In diesem Fall würde die Nutzung der App von den Krankenkassen bezahlt und könnte allen Patientinnen und Patienten zur Verfügung gestellt werden. „Durch das verbesserte Nebenwirkungsmanagement könnte die Sicherheit und Effektivität der Krebsimmuntherapie insgesamt erhöht werden“, hofft Dr. Martin Hager. Die lebens- verlängernde Wirkung der App wäre dann keine Utopie mehr. // Autorin: Christine Broll Mehr Informationen zum Thema bekommt Ihr bei Dr. Martin Hager: martin.hager@roche.com Dr. Martin Hager, medizinischer Leiter für personalisierte Gesundheitsversorgung in Grenzach. Foto: Roche Trends // Das Magazin 2/2021 23 „Die Patienten fühlten sich gut betreut, da sie kontinuierlich ihre Beschwerden angeben konnten und über die Chat-Funktion darauf auch eine Antwort bekamen.“ Dr. Oliver Schmalz, Chefarzt der Klinik für Hämatologie, Onkologie und Palliativmedizin am Helios Universitätsklinikum Wuppertal