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                                                                                         -Betri
                                                                                              iebspanel Repor Hes
                                                                                                        R   rt  ssen




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                                                     Krise



               Ergebnis aus dem IAB
               E      sse         B-Betrie
                                         ebspane – Hess 2009
                                               el     sen



                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                         Oliver Nüchter M.A.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              r       r,
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Prof. Dr. Alfons Schmid


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               Juli 2010

Das Bild k ann nicht angezeigt werden Dieser Computer v erfügt möglicherweise über zu wenig A rbeitsspeicher, um das Bild zu öffnen, oder das Bild ist beschädigt. Starten Sie den Computer neu, und öffnen Sie dann erneut die Datei. W
                                    n.                                                                                                                                                                                                 Wenn weiterhin das rote x angezeigt wird, müssen Sie das Bild möglicherweise löschen und dann erneut einfügen.




                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Das Bild k ann nicht angezeigt werden. Dieser Computer v erfügt möglicherweise über zu wenig A rbeitsspeicher, um das Bild zu öffnen, oder das Bild ist beschädigt. Starten Sie den Computer neu, und öffnen Sie dann erneut die Datei. Wenn weiterhin das rote x angezeigt wird, müssen Sie das Bild möglicherweise löschen und dann
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  erneut ein
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                           nfügen.
 
                                                                   
                                                         Inhaltsverzeichnis 
 
 
    Einleitung ................................................................................................................................ 2 
     
    Die Situation 2008:  ...........................................................................................................  
    Ertragslage hessischer Betriebe war nur mittelmäßig ........................................................... 3 
    Langfristig betrachtet war die Ertragslage 2008 überdurchschnittlich ................................. 4 
    Ertragslage unterscheidet sich sektoral nur wenig ................................................................ 4 
    Kleinstbetriebe schätzten die Ertragslage eher negativ ein .................................................. 6 
    Anteil der investierenden Betriebe in Hessen blieb konstant ............................................... 6 
     
     
    Die Situation 2009:  ...........................................................................................................  
    Knapp jeder vierte investierende Betriebe hat Investitionsplanung verändert .................... 8 
    Investitionen wurden zumeist zurück gestellt ....................................................................... 9 
    Finanzierungsprobleme nur selten ausschlaggebend  ......................................................... 10 
                                                                                      .
    Geschäftserwartungen rutschten für 2009 ins Negative ..................................................... 11 
    Besonders schlechte Erwartungen im Verarbeitenden Gewerbe ....................................... 12 
    Betriebe mit hohen Umsätzen rechnen häufiger mit sinkendem Volumen ........................ 13 
    Wettbewerbsdruck hat 2009 zugenommen ........................................................................ 14 
    Hoher Wettbewerbsdruck im Handel und Produzierendem Gewerbe ............................... 15 
    Je größer ein Betrieb, desto höher der Wettbewerbsdruck ................................................ 16 
    Wettbewerbsdruck gefährdet viele Betriebe ...................................................................... 17 
    Insbesondere Kleinbetriebe sehen sich gefährdet .............................................................. 18 
     
    Fazit ...................................................................................................................................... 19 
     
    Methodische Anmerkungen ................................................................................................. 20 
    Literatur ................................................................................................................................ 21 
Die wirtschaftliche Lage der Betriebe in Zeiten der Krise in Hessen 2009               2


                                            Einleitung 
Das  Jahr  2009  war  von  einem  beispiello‐          nusmäßig  einige  Angaben  zur  Geschäfts‐
sen  Einbruch  der  Wirtschaftsleistung  ge‐           politik  der  Betriebe  vor;  zudem  wurden 
prägt. Das Bruttoinlandsprodukt ging bun‐              aus aktuellem Anlass einige Fragen zu den 
desweit  um  5  Prozent  zurück,  die  Summe           Auswirkungen der Finanzmarkt‐ und Wirt‐
der  Ausfuhrleistungen  sank  gar  um  über            schaftkrise  zusätzlich  in  den  Befragung 
21  Prozent  (Statistisches  Bundesamt                 aufgenommen.  
2010).                                                 Im  Folgenden  wird  die  wirtschaftliche  Si‐
in  Hessen  lag  die  Wirtschaftsleistung  um          tuation  der  hessischen  Betriebe  in  Zeiten 
3,9  Prozent  unter  dem  Vorjahreswert.               der Krise anhand unterschiedlicher Indika‐
Damit war Hessen von der Wirtschaftskri‐               toren  dargestellt.  Zunächst  wird  mittels 
se  zwar  deutschlandweit  unterdurch‐                 einiger  Daten  die  Ausgangssituation  des 
schnittlich,  aber  doch  deutlich  betroffen.         Jahres  2008  beschrieben,  wie  sie  sich 
Für  die  Betriebe  bedeutete  dies  in  vielen        rückblickend  für  die  Betriebe  darstellte. 
Fällen eine Belastung, die bis zu einer exis‐          Anschließend  werden  die  betrieblichen 
tenziellen  Bedrohung  des  Fortbestands               Einschätzungen zur Situation während des 
führen kann.                                           Krisenjahrs 2009 betrachtet. 

Diese  besondere  Situation  wirft  die  Frage         Im Einzelnen untersuchen wir  
auf,  wie  die  Auswirkungen  auf  die  einzel‐        • die Ertragslage und 
nen Betriebe in Hessen sind und wie diese              • die  vorgenommenen  Investitionen 
auf  die  Krise  reagieren  bzw.  bereits  rea‐            des Jahres 2008,  
giert  haben.  Um  dies  zu  untersuchen,              sowie  
kann – neben anderen Quellen – auch auf                • die Investitionsplanungen,  
die  Ergebnisse  des  IAB‐Betriebspanels               • die  erwartete  Geschäftsentwicklung 
zurückgegriffen werden.                                    und  
                                                       • den  wahrgenommenen  Wettbe‐
Der  thematische  Schwerpunkt  des  Be‐
                                                           werbsdruck im Jahr 2009.  
triebspanels liegt in der Regel auf der Be‐
                                                        
schäftigungs‐  und  Personalpolitik.  Auch 
wenn  die  unmittelbaren  Auswirkungen                 Leitfrage  ist,  ob  bzw.  wie  stark  die  Krise 
der  Krise  auf  den  Arbeitsmarkt  aufgrund           seitens  der  hessischen  Betriebe  wahrge‐
vielfältiger Gründe relativ gering ausfielen,          nommen  wird  und  wie  die  Reaktionen 
ist  die  Finanzmarkt‐  und  Wirtschaftkrise           hierauf ausfallen. Zudem wird untersucht, 
doch direkt verknüpft mit der wirtschaftli‐            ob  hierbei  strukturelle  Differenzen  zwi‐
chen  Lage  der  einzelnen  Betriebe,  welche          schen  unterschiedlichen  Betriebstypen 
ebenfalls erfasst wird. Es liegen daher tur‐           bestehen.
                                                    
                                 
Die wirtschaftliche Lage der Betriebe in Zeiten der Krise in Hessen 2009                       3


                                              
                                   Die Situation 2008:  
                  Ertragslage hessischer Betriebe war nur mittelmäßig 
Die Betriebe werden im IAB‐Betriebspanel                       der  wirtschaftlichen  Lage,  weshalb  zu  er‐
regelmäßig  nach  ihrer  Einschätzung  der                     warten  ist,  dass  die  Einschätzung  noch 
Ertragslage  im  zuvor  abgelaufenen  Ge‐                      nicht von den Auswirkungen der Krise ge‐
schäftsjahr  gefragt.  Diese  Frage  liefert                   prägt ist. 
eine retrospektive betriebliche Darstellung 
 
 Abb. 1: Einschätzung der Ertragslage in Hessen und Westdeutschland 2008, Angaben in Prozent*  
 100%
                                  6                                                          8

                                 22                                                          18
  80%




  60%
                                 37                                                          37


  40%




  20%                            30                                                          30



                                  5                                                          7
   0%
                             Hessen                                               Westdeutschland
                     Sehr gut         Gut          Befriedigend           Ausreichend             Mangelhaft        
                                Quelle: IAB‐Betriebspanel 2009, eigene Berechnungen 
                            *ohne Öffentliche Verwaltung/Organisationen ohne Erwerbszweck 

 
Dies  ist  in  der  Tendenz  auch  der  Fall:  Die             gewesen  und  weitere  6  bzw.  8  Prozent 
hessischen Betriebe schätzen ihre Ertrags‐                     schätzten die Lage als mangelhaft ein.  
lage  mehrheitlich  als  gut  oder  zumindest 
                                                               Hingegen  waren  jeweils  30  Prozent  der 
befriedigend ein. 
                                                               Betriebe  in  Hessen  und  Westdeutschland 
Bei  einer  vergleichenden  Betrachtung  fal‐                  zum  Befragungszeitpunkt  der  Auffassung, 
len  in  Hessen  und  Westdeutschland  zu‐                     die  Ertragslage  im  vergangenen  Jahr  sei 
nächst  wenige  Unterschiede  auf.  22  Pro‐                   gut gewesen. 5 bzw. 7 Prozent bezeichne‐
zent  der  hessischen  und  18  Prozent  der                   ten die Ertragslage sogar als sehr gut.  
westdeutschen  Betriebe  waren  der  An‐
                                                                
sicht,  der  Ertrag  sei  lediglich  ausreichend 
Die wirtschaftliche Lage der Betriebe in Zeiten der Krise in Hessen 2009                       4


                        
         Langfristig betrachtet war die Ertragslage 2008 überdurchschnittlich 
Aufschlussreicher  als  diese  statische  Be‐                      Auch liegt der Anteil der Betriebe, die ihre 
trachtung  ist  ein  Blick  in  die  Vergangen‐                    Ertragslage  positiv  einschätzen,  noch  im‐
heit.  Dieser  zeigt,  dass  der  Anteil  der  Be‐                 mer über dem Anteil derer mit einer eher 
triebe,  der  die  eigene  Ertragslage  als  gut                   negativen  Beurteilung.  Auch  dies  war  in 
oder sehr gut ansieht, zum zweiten Mal in                          den  Jahren  vor  2006  im  Regelfall  umge‐
Folge leicht abgenommen hat. Von einem                             kehrt,  was  die  insgesamt  positive  Ein‐
Einbruch kann jedoch keine Rede sein, im                           schätzung  des  Jahres  2008  seitens  der 
Gegenteil:  Die  aktuellen  Zahlen  liegen                         Betriebe unterstreicht. 
noch immer deutlich über den Werten der                             
Jahre 2000 bis 2005.  
                                                           
          Abb. 2: Einschätzung der Ertragslage in Hessen 2000 bis 2008, Angaben in Prozent* 
    50
                                                              44
                                42
                                              38                              38      38       37
    40
                                                                                                           35
           33        32
                                                                                        31
    30                                                                                                    28
           24                                                                                  25
                      27
                                                                         26
    20                            23
                                                           20
                                              18
                                                                                              sehr gut / gut
    10

                                                                                              ausreichend /
                                                                                              mangelhaft
     0
          2000      2001       2002         2003         2004           2005        2006     2007        2008
                                                                                                                     
                            Quelle: IAB‐Betriebspanel 2001‐2009, eigene Berechnungen 
                            *ohne Öffentliche Verwaltung/Organisationen ohne Erwerbszweck 

 

Einschränkend  ist  anzumerken,  dass  im                          der  leicht  zugenommen  hat.  Inwieweit 
vergangenen Jahr der Anteil der Betriebe,                          dies  bereits  als  Vorbote  der  beginnenden 
die  ihre  Ertragslage  rückblickend  eher  ne‐                    Wirtschaftkrise  zu  interpretieren  ist,  wer‐
gativ  einschätzen,  erstmals  seit  2004  wie‐                    den die folgenden Jahre zeigen. 
                                             
                    Ertragslage unterscheidet sich sektoral nur wenig 
Differenziert  nach  Wirtschaftszweigen                            de  bei  der Bewertung  der  Ertragslage  des 
zeigen sich keine sehr starken Unterschie‐                         Jahres 2008. Etwas positiver als im Durch‐
Die wirtschaftliche Lage der Betriebe in Zeiten der Krise in Hessen 2009                                      5


schnitt  äußerten  sich  die  Betriebe  der                         zwischen  wirtschaftlich  erfolgreichen  und 
Sonstigen  Dienstleistungen  und  überra‐                           weniger erfolgreichen Betrieben. 
schender  Weise  auch  des  Baugewerbes; 
                                                                    Im  Verarbeitenden  Gewerbe  sowie  dem 
bei  letzterem  fällt  jedoch  auch  der  recht 
                                                                    Handel  sind  es  etwas  weniger  Betriebe, 
hohe Anteil der Betriebe auf, der die eige‐
                                                                    die  ihre  letztjährige  Ertragslage  als  gut 
ne Ertragslage als mangelhaft einstuft. Mit 
                                                                    oder  sehr  gut  bezeichnen,  aber  auch  dort 
anderen  Worten:  Im  Baugewerbe  findet 
                                                                    ist  deren  Anteil  noch  immer  höher  als  je‐
sich  eine  besonders  hohe  Polarisierung 
                                                                    ner mit einer negativen Einschätzung.  
 
    Abb. 3: Einschätzung der Ertragslage in Hessen 2008 nach Wirtschaftszweigen, Angaben in Pro‐
                                                 zent* 
    100%
                                                         4                  5                    4                  6
                10                  11

                                                        25                 22                    21                 22
    80%         19                  21


    60%
                                    28                                                           39                 37
                37                                      37                 40

    40%



    20%         26                  37                                     25                    31                 30
                                                        31

                 8                                       4                  8                    5                  5
     0%                              3
           Verarbeitendes       Baugewerbe          Handel u.           wirtsch. +         Sonstige            alle Betriebe
             Gewerbe                                Reparatur         wissenschaftl.    Dienstleistungen
                                                                     Dienstleistungen

                     Sehr gut         Gut          Befriedigend           Ausreichend             Mangelhaft
                                                                                                                                    
                                   Quelle: IAB‐Betriebspanel 2009, eigene Berechnungen 

                                *ohne Öffentliche Verwaltung/Organisationen ohne Erwerbszweck 

 

Sektorübergreifend ist demnach zu Beginn                            beispielsweise  im  Verarbeitenden  Gewer‐
der  Krise  eine  mehrheitlich  positive  Be‐                       be  lediglich  13  Prozent  an,  dass  die  Er‐
wertung  des  zurück  liegenden  Geschäfts‐                         tragslage  des  Vorjahres  gut  oder  sehr  gut 
jahrs  zu  verzeichnen.  Ein  Blick  in  die  Ver‐                  gewesen  sei;  dieser  Anteil  lag  2009  bei 
gangenheit  zeigt,  dass  dies  keineswegs                          rund 34 Prozent.  
selbstverständlich ist: Im Jahr 2005 gaben 
                                                                 
                                          
Die wirtschaftliche Lage der Betriebe in Zeiten der Krise in Hessen 2009                                 6


                Kleinstbetriebe schätzten die Ertragslage eher negativ ein 
In  der  Vergangenheit  war  im  Betriebspa‐                         Eine  durchgehende  Differenzierung  ist 
nel  zu  beobachten,  dass  größere  Betriebe                        jedoch  bei  den  eher  negativen  Einschät‐
ihre Ertragslage in der Regel positiver ein‐                         zungen zu beobachten: Hier ist es tatsäch‐
schätzten.  In  der  rückwirkenden  Betrach‐                         lich so, dass mit steigender Betriebsgröße 
tung  des  Jahres  2008  findet  dies  nur  be‐                      der Anteil der Betriebe abnimmt, der sich 
dingt  Bestätigung:  Bei  den  Anteilen  der                         selbst  eine  nur  ausreichende  oder  gar 
Betriebe, die eine gute oder sehr gute Er‐                           mangelhafte Ertragslage bescheinigt.  
tragslage konstatieren, unterscheiden sich                           Insgesamt  sind  in  allen  Größenklassen 
die Betriebe mit 10 oder mehr Beschäftig‐                            Rückgänge  der  positiven  Einschätzungen 
ten  untereinander  kaum.  Allein  die                               gegenüber dem Vorjahr zu verzeichnen.  
Kleinstbetriebe  zeigen  seltener  eine  posi‐
tive Einschätzung. 
 
     Abb. 4: Einschätzung der Ertragslage in Hessen 2008 nach Betriebsgröße, Angaben in Prozent* 
    100%
                    6                         4                                             8                   6
                                                                    10

                   22                         24                    12                     13                   22
    80%



    60%                                       28                    38                     35
                   40                                                                                           37

    40%


                                              35                                           33
                                                                    31
    20%
                   28                                                                                           30

                                              9                     9                      11
     0%             4                                                                                           5
           1 bis 9 Beschäftigte   10 bis 49 Beschäftigte 50 bis 249 Beschäftigte      250 und mehr         alle Betriebe
                                                                                       Beschäftigte
                    Sehr gut            Gut          Befriedigend           Ausreichend            Mangelhaft
                                                                                                                                
                                     Quelle: IAB‐Betriebspanel 2009, eigene Berechnungen 
                                  *ohne Öffentliche Verwaltung/Organisationen ohne Erwerbszweck 

                                             
              Anteil der investierenden Betriebe in Hessen blieb konstant 
Ein  weiterer  wichtiger  Indikator  für  die                        aber  ausreichende  liquide  Mittel  voraus. 
gegenwärtige  und  zukünftige  wirtschaftli‐                         In Krisenzeiten ist aufgrund der schlechte‐
che Situation des Betriebes ist das Investi‐                         ren Ertragslage ein Rückgang der Investiti‐
tionsverhalten.  Investitionen  sichern  die                         onstätigkeiten  vorstellbar:  Investitionen 
zukünftige  Wettbewerbsfähigkeit,  setzen 
Die wirtschaftliche Lage der Betriebe in Zeiten der Krise in Hessen 2009                     7


werden  daher  zu  einem  späteren  Zeit‐                       Wert  praktisch  konstant  geblieben.  Die 
punkt oder gar nicht vorgenommen.                               langfristige Betrachtung zeigt zudem, dass 
Zunächst  wurde  nach  den  Investitionen                       dies  ein  eher  hoher  Wert  ist  –  bis  2005 
des vergangenen Jahres gefragt, in diesem                       hatte  stets  nur  eine  Minderheit  der  Be‐
Fall  also  2008.  Der  Anteil  der  hessischen                 triebe Investitionen getätigt.  
Betriebe,  die  Investitionen  vorgenommen                      Der  Anteil  der  investierenden  Betriebe 
haben,  lag  hier  bei  52  Prozent.  Ein  Rück‐                war  in  Hessen  in  der  Vergangenheit  zu‐
gang  war  hierbei  noch  nicht  zu  verzeich‐                  meist  etwas  geringer  als  in  Westdeutsch‐
nen:  gegenüber  2007  und  2006  ist  dieser                   land; dies war auch 2008 der Fall. 
                                                            
Abb. 5: Betriebe mit Investitionen in Hessen und Westdeutschland 2002 bis 2008, Angaben in Pro‐
                                               zent 
 56
                                                                                                           54
 54                                                                        53   53
                                                                52                               52
 52                                                                                                   52
                                                                                            51
                                                50
 50
              48          48                               48
 48      47                    47
                                           46
 46

 44

 42
          2002             2003             2004           2005            2006             2007       2008
                                             Hessen        Westdeutschalnd
                                                                                                                     
                               Quelle: IAB‐Betriebspanel 2003‐ 2009, eigene Berechnungen 
                                                            


Im  IAB‐Betriebspanel  wird  nach  Investiti‐                   recht  wenig  verändern.  Etwa  gleich  ge‐
onszwecken  unterschieden,  im  Einzelnen                       blieben sind die anteiligen Investitionen in 
nach  Investitionen  in  Grundstücke  und                       Grundstücke  und  Gebäude  sowie  in  EDV 
Gebäude,  EDV  /  Informations‐  und  Kom‐                      und  IKT,  während  bei  Investitionen  in  die 
munikationstechnik  (IKT),  Produktionsan‐                      Betriebsausstattung und in Verkehrsmittel 
lagen  /  Betriebs‐  und  Geschäftsausstat‐                     und  Transport  eine  Zunahme  im  Zeitver‐
tung sowie Verkehrsmittel und Transport‐                        lauf  zu  konstatieren  ist.  Eine  Investitions‐
systeme.                                                        zurückhaltung  ist  im  Vorfeld  der  Wirt‐
                                                                schaftkrise nicht zu verzeichnen. 
Die  langfristige  Betrachtung  zeigt,  dass 
sich  die  Investitionszwecke  in  Hessen  nur 
                                                            
                                       
Die wirtschaftliche Lage der Betriebe in Zeiten der Krise in Hessen 2009                       8

Abb. 6: Investitionszwecke in Hessen 2002‐2008, Angaben in Prozent aller Betriebe mit Investitio‐
                                   nen (Mehrfachnennungen) 
 80

                                                70                                           EDV, IKT
 70                                                           66
           65                      71
                     62
                                               61                      59            64
 60        56          54                                                            60
                                                            59         60
                                                                                             Produktionsanlagen,
 50                               53
                                                                                             Betriebsausstattung

 40
                                                            31         32            37
           31                                                                                Verkehrsmittel,
                                  29           28
 30                   26                                                                     Transport

                                                             20
 20
                                                                                     18
           17         18                                                                     Grundstücke,
                                               17
                                   14                                   15                   Gebäude
 10

  0
        2002       2003        2004        2005        2006        2007         2008
                                                                                                                    
                            Quelle: IAB‐Betriebspanel 2003‐2009, eigene Berechnungen 
                                        
                             Die Situation 2009:  
Knapp jeder vierte investierende Betriebe hat Investitionsplanung verändert
Wenn  auch  2008  keine  Veränderungen                        anderen  Gründen  die  zukünftigen  Investi‐
der  Investitionstätigkeiten  zu  verzeichnen                 tionen  nicht  wie  ursprünglich  vorgesehen 
waren,  so  ist  trotzdem  vorstellbar,  dass                 durchgeführt werden.  
aufgrund  der  Wirtschaftskrise  oder  aus 
                                                         
        Abb. 7: Veränderung der Investitionsvorhaben in Hessen 2009, Angaben in Prozent 




           Nein, nicht
           verändert
             47%                                                                              Keine
                                                                                          Investitionen
                                                                                           vorgesehen
                                                                                              38%




                                                                       Ja, verändert
                                                                            15%
                                                                                                                    
                               Quelle: IAB‐Betriebspanel 2009 eigene Berechnungen 
                                                         
Die wirtschaftliche Lage der Betriebe in Zeiten der Krise in Hessen 2009                   9

 
Die Betriebe wurden daher gefragt, ob für                  Die  Betriebe,  die  angaben,  ihre  Investiti‐
2009  die  Investitionsplanungen  verändert                onsplanung  verändert  zu  haben,  wurden 
wurden.  Für  etwa  15  Prozent  trifft  dies              zudem  gefragt,  ob  dies  ursächlich  auf  die 
auch zu. Da knapp 40 Prozent der Betriebe                  Finanzmarkt‐  und  Wirtschaftskrise  zurück 
ohnehin  keine  Investitionen  vorgesehen                  zu führen ist. Für eine Mehrheit von rund 
hatten,  bedeutet  dies,  dass  etwa  jeder                57  Prozent  trifft  dies  nach  eigenen  Anga‐
vierte investierende Betrieb seine Planun‐                 ben auch zu. Dies bedeutet, dass hochge‐
gen gegenüber den ursprünglichen Absich‐                   rechnet  knapp  13.000  hessische  Betriebe 
ten verändert hat.                                         die  eigene  Investitionstätigkeit  wegen  der 
                                                           Wirtschaftskrise verändern mussten.
                                                       
                     Investitionen wurden zumeist zurück gestellt 
Die naheliegende Reaktion auf die Krise ist                Fast  ein  Drittel  der  Betriebe,  die  ihre  In‐
eine Verringerung oder zeitliche Verschie‐                 vestitionsvorhaben  verändert  haben,  fol‐
bung der Investitionsaktivitäten. Allerdings               gen dieser Maxime. Etwa doppelt so viele 
ist  auch  vorstellbar,  dass  einige  Betriebe            Betriebe  haben  dagegen  als  unmittelbare 
antizyklisch  handeln  und  für  später  ge‐               Reaktion  auf  die  Wirtschaftskrise  ihre  In‐
plante  Investitionen  vorziehen  bzw.  das                vestitionstätigkeit reduziert oder zunächst 
Investitionsvolumen erhöhen.                               ausgesetzt,  um  die  Investitionen  in  wirt‐
                                                           schaftlich besseren Zeiten durchzuführen.  
 
    Abb. 8: Art der Veränderung der Investitionsvorhaben in Hessen 2009, Angaben in Prozent 




                                                                                       Investitions-
                                                                                      volumen erhöht
         Geplante                                                                          31%
       Investitionen
      zurückgestellt /
         verringert
           65%




                                                                                    Sonstiges
                                                                                      4%
                                                                                                               
                             Quelle: IAB‐Betriebspanel 2009, eigene Berechnungen 
 
Die wirtschaftliche Lage der Betriebe in Zeiten der Krise in Hessen 2009                   10


                                        
                Finanzierungsprobleme nur selten ausschlaggebend 
Für  eine  Veränderung  der  Investitionen                 von  Fremdkapital  hierfür  verantwortlich, 
kann  es  unterschiedliche  Gründe  geben.                 was  hochgerechnet  etwa  2.500  Betrieben 
Falls  Investitionen  verringert  oder  zurück             entspricht.  Für  die  große  Mehrheit  der 
gestellt wurden, ist die Annahme nahelie‐                  hessischen Betriebe spielte dies keine Rol‐
gend, dass finanzielle Engpässe seitens der                le,  d.h.  dass  die  Investitionsvorhaben  aus 
Betriebe hierbei eine Rolle spielen. In die‐               anderen Gründen angepasst wurden. 
sem Fall ist es von besonderem Interesse,                  Der  Anteil  der  Betriebe,  die  Schwierigkei‐
ob  die  Betriebe  in  Krisenzeiten  größere               ten  bei  der  Kapitalbeschaffung  hatten, 
Schwierigkeiten  haben,  Investitionsvorha‐                liegt  im  westdeutschen  Durchschnitt  um 
ben finanziert zu bekommen, und ob diese                   vier  Prozentpunkte  höher  als  in  Hessen. 
Schwierigkeiten  maßgeblich  für  die  Ver‐                Dies  kann  als  Indiz  genommen  werden, 
änderung der Investitionsplanung waren.                    dass  Hessens  Betriebe  von  der  Wirt‐
Die  Antwort  der  Betriebe  auf  diese  Frage             schaftskrise  in  etwas  geringerem  Ausmaß 
ist  recht  eindeutig:  Unter  den  hessischen             betroffen  waren,  möglicherweise  auch 
Betrieben,  die  Investitionen  verringert                 aufgrund  der  besseren  regionalen  Lage 
oder zurückgestellt haben, machen gerade                   des Finanzsektors. 
17  Prozent  Probleme  bei  der  Beschaffung 
 
Abb. 9: Schwierigkeiten bei der Beschaffung von Fremdkapital, Hessen und Westdeutschland 2009, 
      Basis: Betriebe, die Investitionen verringert/zurückgestellt haben, Angaben in Prozent 

                      Nein                                                          Nein
                      83%                                                           79%




     Hessen           Ja                                                     Ja
                                                                                             West‐
                     17%                                                    21%            deutschland
                                                                                                          
                             Quelle: IAB‐Betriebspanel 2009, eigene Berechnungen 
 
Die  hochgerechnet  rund  2.600  hessischen                schließlich  noch  angeben,  wie  diese 
Betriebe,  die  Probleme  bei  der  Beschaf‐               Schwierigkeiten konkret aussahen. 
fung  von  Fremdkapital  hatten,  konnten                  Ein Drittel der betroffenen hessischen Be‐
                                                           triebe  beklagt  abgelehnte  Kreditanträge. 
Die wirtschaftliche Lage der Betriebe in Zeiten der Krise in Hessen 2009                         11


Auch  hier  liegt  der  Vergleichswert  für               verringert  wurde,  etwas  seltener  wurden 
Westdeutschland  deutlich  höher,  was                    höhere Kreditkosten genannt. 
nochmals  die  günstigeren  Rahmenbedin‐                  Bei  einer  Mehrheit  der  betroffenen  Be‐
gungen  in  Hessen  unterstreicht.  Fast                  triebe  –  sowohl  in  Hessen  als  auch  in 
ebenso hoch ist der Anteil der hessischen 
                                                          Westdeutschland  –  wurde  eine  Verschär‐
Betriebe,  bei  denen  das  Kreditvolumen 
                                                          fung  der  Kreditkonditionen  im  Allgemei‐
                                                          nen konstatiert.  
                                                      
Abb.10: Art der Schwierigkeiten bei der Beschaffung von Fremdkapital, Hessen und Westdeutsch‐
             land 2009, Basis: Betriebe mit Schwierigkeiten bei Kapitalbeschaffung, 
                           Angaben in Prozent (Mehrfachnennungen) 


                                                                                                       59
   Sonstige Kreditkonditionen wurden verschärft
                                                                                                     56


                                                                                                    54
                Kreditanträge wurden abgelehnt
                                                                                       33


                                                                        17
                Kreditvolumen wurde verringert
                                                                                  27


                                                                             21
                    Kreditkosten wurden erhöht
                                                                   14
                                                                                             Westdeutschland
        Kredite wurden nicht verlängert/Laufzeit                                             Hessen
                                                              6
                       verkürzt                           1


                                                      0       10     20           30    40     50    60        70
                                                                                                                     
                            Quelle: IAB‐Betriebspanel 2009, eigene Berechnungen 
                                         
               Geschäftserwartungen rutschten für 2009 ins Negative 
Die Betriebe werden im IAB‐Betriebspanel                  einzelner Länder mit der gesamtdeutschen 
routinemäßig  nach  ihren  Geschäftserwar‐                Situation ermöglicht. 
tungen  für  das  laufende  Jahr  gefragt.  In            Bereits  im  letzten  Jahr  konnte  sich  der 
Zeiten wirtschaftlicher Krisen ist diese Fra‐             positive  Trend  hinsichtlich  der  Einschät‐
ge  von  besonderem  Interesse,  da  sie  ne‐             zung  des  Geschäftsvolumens  des  laufen‐
ben der retrospektiven auch eine prospek‐                 den Jahres nicht fortsetzen. In diesem Jahr 
tive  betriebliche  Einschätzung  der  wirt‐              nun  prognostizierten  in  Hessen  erstmals 
schaftlichen  Lage  liefert,  die  zudem  eine            seit  vier  Jahren  mehr  Betriebe  sinkende 
Langzeitbetrachtung  und  einen  Vergleich                als  steigende  Umsätze.  Nur  noch  etwa  15 
Die wirtschaftliche Lage der Betriebe in Zeiten der Krise in Hessen 2009                  12


Prozent der Betriebe nehmen an, dass ihr                     Hierbei ist zudem zu berücksichtigen, dass 
Geschäftsvolumen  im  Jahr  2009  gegen‐                     der  Anteil  der  Betriebe,  die  weder  einen 
über  2008  eher  ansteigen  wird,  während                  Anstieg  noch  ein  Absinken  des  Geschäfts‐
24 Prozent von einem Rückgang ausgehen.                      volumens  erwarteten,  sondern  von  gleich 
Dieser  Wert  bedeutet  zwar  einen  klaren                  bleibenden  Volumen  ausgingen,  mit  rund 
Anstieg  der  negativen  Erwartungen,  liegt                 60 Prozent  recht hoch war und über dem 
aber  noch  immer  unter  den  Werten  der                   langjährigen  Mittel  liegt.  Ein  genereller 
Jahre 2002 bis 2004.                                         Einbruch der Geschäftsentwicklung wurde 
                                                             auch  für  2009  demnach  keineswegs  er‐
                                                             wartet. 
 
    Abb. 11: Erwartete Entwicklung des Geschäftsvolumens in Hessen 2001‐2009, Angaben in Prozent 
                                 aller hessischen Betriebe mit Umsatz 
    40




                    28                  29
    30                                                                    27
            26               27

                                                    23                                    24
                                                             22                     21
                                                                                                      Sinken

    20      18                                                      20

                                                                                     15    15
                                                                            14                        Steigen
                                                   17
                                        15
                    14        14
    10




     0
          2001     2002     2003       2004       2005       2006        2007     2008    2009
                                                                                                                 
                            Quelle: IAB‐Betriebspanel 2001‐ 2009, eigene Berechnungen 

                                                          
            Besonders schlechte Erwartungen im Verarbeitenden Gewerbe 
Differenziert  nach  Wirtschaftszweigen                      triebe  mit  steigendem  Geschäftsvolumen, 
zeigen sich Differenzen bei den Geschäfts‐                   der  Anteil,  der  sinkende  Volumen  erwar‐
erwartungen für das Jahr 2009. Der Anteil                    tet, liegt nur geringfügig höher.  
der positiven Erwartungen ist zwar in allen                  Deutlich  negativer  fällt  das  Urteil  bei  den 
Sektoren niedriger als jener der negativen                   Handelsbetrieben und vor allem im Verar‐
Erwartungen.  Tendenziell  positiver  äußer‐                 beitenden Gewerbe aus. Hier ist der Anteil 
ten  sich  jedoch  die  Betriebe  aus  den                   derer,  die  mit  sinkendem  Geschäftsvolu‐
Dienstleistungssektoren  und  überraschen‐                   men  rechnen,  dreimal  höher  als  die  Zahl 
der  Weise  erneut  des  Baugewerbes.  Dort                  der  Betriebe,  die  einen  Anstieg  erhoffen. 
rechnen  jeweils  etwa  18  Prozent  der  Be‐                Einer  der  Gründe  hierfür  könnte  die  grö‐
Die wirtschaftliche Lage der Betriebe in Zeiten der Krise in Hessen 2009                         13


ßere  Exportorientierung  bzw.  größere  in‐                 der  Betriebe,  die  einen  Rückgang  erwar‐
ternationale  Verflechtung  dieser  Betriebe                 ten, bei nur etwa einem Drittel, mit ande‐
sein, die entsprechend stärker auf die glo‐                  ren  Worten:  Die  Mehrheit  rechnet  auch 
bale Wirtschaftskrise reagieren. Allerdings                  hier nicht mit einem Einbruch.
liegt  auch  in  diesen  Sektoren  der  Anteil 
 
 Abb. 12: Erwartete Entwicklung des Geschäftsvolumens in Hessen 2009 nach Wirtschaftszweigen, 
                                      Angaben in Prozent 
 100%

             17                                                            16              12
                             18             21                                                              19
                                                            25                              5
  80%
             13                             10                             17
                             18                                                                             15
                                                            18
  60%
             34
                                            37
                             42                                            47              78               42
  40%
                                                            40


  20%
             36                             31
                             22                                            20                               24
                                                            17
   0%
                                                                                            6
        Verarbeitendes   Baugewerbe     Handel u.       wirtsch. +      Sonstige        Öffentliche     alle Betriebe
          Gewerbe                       Reparatur     wissenschaftl. Dienstleistungen Verwaltung/Org.
                                                     Dienstleistungen                  o. Erwerbszw

                          Sinken       Gleich bleiben        Steigen         Weiß noch nicht
                                                                                                                         
                               Quelle: IAB‐Betriebspanel 2009, eigene Berechnungen 

                                     
   Betriebe mit hohen Umsätzen rechnen häufiger mit sinkendem Volumen 
Die  Beschäftigtenzahl  des  Betriebs  spielt                Betriebe mit kleinen und mittleren Umsät‐
bei  der  Erwartung  des  Umsatzvolumens                     zen zeigen hierbei noch keine besonderen 
2009  nur eine geringe Rolle: die Einschät‐                  Abweichungen.  Anders  die  Betriebe,  de‐
zungen der Betriebe mit vielen Beschäftig‐                   ren  letztjähriger  Umsatz  über  750.000€ 
ten  unterscheiden  sich  nur  marginal  von                 lag: Rund 37 Prozent dieser Betriebe neh‐
jenen der kleineren Betriebe.                                men  an,  dass  ihr  Umsatzvolumen  im 
Aufschlussreicher ist dagegen die Betrach‐                   kommenden  Geschäftsjahr  sinken  wird. 
tung  der  Umsatzgrößen,  wenn  man  die                     Mit anderen Worten: Gerade bei den um‐
Betriebe nach ihrem Umsatz in drei Grup‐                     satzstarken Betrieben wird mit Einbrüchen 
                                                             gerechnet, was wiederum in der größeren 
pen aufteilt.  
                                                             internationalen  Interdependenz  dieser 
                                                             Betriebe begründet sein könnte. 
                                                         
Die wirtschaftliche Lage der Betriebe in Zeiten der Krise in Hessen 2009                           14

    Abb. 13: Erwartete Entwicklung des Geschäftsvolumens in Hessen 2009 nach Umsatzvolumen, An‐
                                          gaben in Prozent* 
    100%
                                                                              7
                    16                          18                                                       19
                                                                             15
     80%
                                                11
                    24                                                                                   15

     60%
                                                                             41

                                                47                                                       42
     40%            39


     20%                                                                     37
                    21                          24                                                       24

      0%
                unter 200t€                200bis 750t€                  über 750t€                 alle Betriebe
                          Sinken          Gleich bleiben          Steigen         Weiß noch nicht
                                                                                                                          
                                 Quelle: IAB‐Betriebspanel 2009, eigene Berechnungen 
                              *ohne Öffentliche Verwaltung/Organisationen ohne Erwerbszweck 

 
                         Wettbewerbsdruck hat 2009 zugenommen
Im IAB‐Betriebspanel wurde 2008 erstmals                         zent  zumindest  mittelgroß.  Der  Anteil  der 
gefragt,  wie  die  Betriebe  ihre  Wettbe‐                      Betriebe,  die  bei  ihrer  Geschäftstätigkeit 
werbssituation  einschätzen  und  ob  sie                        gar  keinen  Konkurrenzdruck  verspüren, 
großen  oder  eher  geringen  Konkurrenz‐                        liegt dagegen bei unter 10 Prozent. 
druck spüren. Für etwa ein Drittel der hes‐                      Inwiefern  die  konstatierte  Zunahme  des 
sischen Betriebe bestand kein oder nur ein                       Wettbewerbsdruck  eine  unmittelbare Fol‐
geringer  Konkurrenzdruck.  Fast  ebenso                         ge  der  Wirtschaftskrise  ist  oder  ob  struk‐
groß  war  jedoch  bereits  der  Anteil  derer,                  turelle  Gründe  maßgeblich  sind,  lässt 
die  hohen  Druck  verspüren,  und  weitere                      durch  die  erstmalige  Wiederholung  der 
37  Prozent  gaben  an,  unter  mittlerem 
                                                                 Frage  noch  nicht  klären.  Erst  in  einer  län‐
Wettbewerbsdruck zu stehen. 
                                                                 geren Zeitreihe wäre die Überprüfung des 
Dieser Druck hat aus Sicht der Betriebe im                       Zusammenhangs  zwischen  der  konjunktu‐
Krisenjahr  2009  nochmals  zugenommen.                          rellen  Lage  und  dem  empfundenen  Wett‐
Über  35  Prozent  empfinden  den  Wettbe‐                       bewerbsdruck möglich. 
werbsdruck als hoch, weitere rund 41 Pro‐                                                       
                                                             
                                      
Die wirtschaftliche Lage der Betriebe in Zeiten der Krise in Hessen 2009                                15

      Abb. 14: Beurteilung des Wettbewerbsdrucks in Hessen 2008 und 2009, Angaben in Prozent 
    100%
                                                                                              9
                                       16
                                                                                             14
     80%
                                       17

     60%
                                                                                             42
                                       37
     40%



     20%
                                       30                                                    35


      0%
                                     2008                                                   2009
       Hoher Wettbewerbsdruck        Mittlerer Wettbewerbsdruck       Geringer Wettbewerbsdruck    Kein Wettbewerbsdruck
                                                                                                                                
                                Quelle: IAB‐Betriebspanel 2008 / 2009 eigene Berechnungen 
 
           Hoher Wettbewerbsdruck im Handel und Produzierendem Gewerbe
Diese Beurteilung fällt sektoral sehr unter‐                           Öffentlichen  Verwaltung  und  den  Organi‐
schiedlich  aus,  wobei  erwartungsgemäß                               sationen ohne Erwerbscharakter praktisch 
die  Konkurrenzsituation  im  Bereich  der                             keine Rolle spielt.  
                                                                   
Abb. 15: Beurteilung des Wettbewerbsdrucks in Hessen 2009 nach Wirtschaftszweigen, Angaben in 
                                          Prozent 
    100%                         3
                  6                                5                  10             7                              9
                 11             15                 8
                                                                      13            18                             14
    80%


                                32                42                                               72
                 40
    60%
                                                                                                                   42
                                                                      48            46

    40%


                                50                45
    20%          43
                                                                                                   22              35
                                                                      29            28
                                                                                                    5
     0%                                                                                             2
            Verarbeitendes   Baugewerbe        Handel u.       wirtsch. +      Sonstige        Öffentliche     alle Betriebe
              Gewerbe                          Reparatur     wissenschaftl. Dienstleistungen Verwaltung/Org.
                                                            Dienstleistungen                  o. Erwerbszw

      Hoher Wettbewerbsdruck         Mittlerer Wettbewerbsdruck       Geringer Wettbewerbsdruck    Kein Wettbewerbsdruck
                                                                                                                                    
                                     Quelle: IAB‐Betriebspanel 2009, eigene Berechnungen 
Die wirtschaftliche Lage der Betriebe in Zeiten der Krise in Hessen 2009                               16


Auch bei den gewinnorientierten Sektoren                               Handel  empfinden  nur  wenige  Betriebe 
bestehen Differenzen, wobei sich ein sehr                              keinen oder geringen Druck. Im Dienstleis‐
ähnliches  Bild  wie  im  Vorjahr  bietet.  So                         tungsbereich  fällt  das  Urteil  dagegen  et‐
gibt  die  Hälfte  der  Baubetriebe  an,  unter                        was positiver aus; die Betriebe empfinden 
hohem Wettbewerbsdruck zu stehen, und                                  etwas geringeren Konkurrenzdruck als der 
auch  im  Verarbeitenden  Gewerbe  und  im                             Durchschnitt aller hessischen Betriebe. 
 
               Je größer ein Betrieb, desto höher der Wettbewerbsdruck
Bei den Betriebsgrößen findet die im Vor‐                              Betriebe  zu,  die  überhaupt  keinen  Wett‐
jahr  beobachtete  Tendenz  ihre  Fortset‐                             bewerbsdruck empfinden. Möglicherweise 
zung:  Je  größer  ein  Betrieb  ist,  desto  grö‐                     ist  es  für  einige  Betriebe  aufgrund  der 
ßer  wird  auch  der  Wettbewerbsdruck                                 Größe  und  der  (mitunter  oligopolen) 
empfunden. Exakt die Hälfte aller Großbe‐                              Marktposition  leichter,  sich  der  Konkur‐
triebe, aber nur ein Drittel aller Kleinstbe‐                          renzsituation  auch  in  Krisenzeiten  zu  ent‐
triebe empfindet diesen Druck als hoch.                                ziehen.
Interessanter Weise nimmt mit steigender 
Betriebsgröße  jedoch  auch  der  Anteil  der 
 
    Abb. 16: Beurteilung des Wettbewerbsdrucks in Hessen 2009 nach Betriebsgrößenklassen, Anga‐
                                          ben in Prozent 
    100%
                   8                     12                                                                   9
                                                                   15                    18
                   14                                                                                        14
    80%                                  13                        9                      6


    60%                                                            31                    26
                                         34                                                                  42
                   45

    40%



                                                                   45                    50
    20%                                  41
                   33                                                                                        35


     0%
           1 bis 9 Beschäftigte 10 bis 49 Beschäftigte     50 bis 249               250 und mehr         alle Betriebe
                                                          Beschäftigte               Beschäftigte
      Hoher Wettbewerbsdruck      Mittlerer Wettbewerbsdruck           Geringer Wettbewerbsdruck    Kein Wettbewerbsdruck
                                                                                                                               
                                   Quelle: IAB‐Betriebspanel 2009, eigene Berechnungen 
                                                                
Auch  wenn  der  Wettbewerb  von  den  Be‐                             der Krise häufig als hart empfunden wird, 
trieben, wie oben gezeigt, gerade in Zeiten                            muss dies noch kein gravierendes Problem 
Die wirtschaftliche Lage der Betriebe in Zeiten der Krise in Hessen 2009                      17


darstellen. Dies beginnt für den einzelnen                   dem  Markt  so  stark  belastet  wird,  dass 
Betrieb  erst,  wenn  seine  Geschäftstätig‐                 dies  zu  einer  Existenz  bedrohenden  Lage 
keit durch Verdrängungsmechanismen auf                       für den einzelnen Betrieb führt.  
                                            
                        Wettbewerbsdruck gefährdet viele Betriebe
All  jene  Betriebe,  die  den  Wettbewerbs‐                 Diese  Einschätzung  ist  sektoral  unter‐
druck  als  hoch  empfinden,  wurden  daher                  schiedlich weit verbreitet. Über die Hälfte 
gefragt,  ob  dies  eine  Gefahr  für  den  Fort‐            der Betriebe aus den Bereichen des Verar‐
bestand  des  Betriebes  darstellt.  Dies  trifft            beitenden  Gewerbes  und  der  wirtschafts‐
für rund 42 Prozent der Betriebe auch tat‐                   nahen  und  wissenschaftlichen  Dienstleis‐
sächlich  zu.  Da  hochgerechnet  insgesamt                  tungen  halten  den  hohen  Konkurrenz‐
etwa  53.000  einen  hohen  Wettbewerbs‐                     druck  für  existenzgefährdend,  bei  den 
druck  spüren,  bedeutet  dies,  dass  rund                  Sonstigen Dienstleistungen ist es nur jeder 
22.400  hessische  Betriebe  denken,  dass                   dritte Betrieb. 
ihr  Fortbestand  bei  anhaltendem  Konkur‐
renzdruck in Frage steht. 
 
    Abb. 17: Fortbestand des Betriebs durch hohen Wettbewerbsdruck gefährdet, Hessen 2009 nach 
       Wirtschaftszweigen, Basis: Betriebe mit hohem Wettbewerbsdruck, Angaben in Prozent* 
    100%



    80%                                                             43
                50
                                62                59                                                57
                                                                                      67
    60%



    40%

                                                                    57
                50
    20%                         38                41                                                43
                                                                                      33

     0%
           Verarbeitendes   Baugewerbe        Handel u.        wirtsch. +      Sonstige        alle Betriebe
             Gewerbe                          Reparatur      wissenschaftl. Dienstleistungen
                                                            Dienstleistungen
                                                   Ja       Nein
                                                                                                                     
                               Quelle: IAB‐Betriebspanel 2009, eigene Berechnungen 
                            * ohne Öffentliche Verwaltung / Org. ohne Erwerbscharakter 
                                                           
 
                                      
Die wirtschaftliche Lage der Betriebe in Zeiten der Krise in Hessen 2009                        18


                     Insbesondere Kleinbetriebe sehen sich gefährdet
Bei  den  Betriebsgrößen  findet  sich  ein                     Großbetrieb,  aber  fast  die  Hälfte  aller 
umgekehrtes Bild wie bei der allgemeinen                        Kleinstbetrieben schätzt den bestehenden 
Einschätzung  der  Konkurrenzsituation.                         hohen  Wettbewerbsdruck  als  Existenz 
Weniger  als  jeder  fünfte  Mittel‐  und                       bedrohend ein.  
                                                            
 Abb. 18: Fortbestand des Betriebs durch hohen Wettbewerbsdruck gefährdet, Hessen 2009 nach 
   Betriebsgrößenklassen, Basis: Betriebe mit hohem Wettbewerbsdruck, Angaben in Prozent 
 100%



  80%
                54                                                                                 57
                                        60
  60%                                                          81                83


  40%



                46                                                                                 43
  20%                                   40
                                                               19                17
   0%
        1 bis 9 Beschäftigte 10 bis 49 Beschäftigte     50 bis 249          250 und mehr       alle Betriebe
                                                       Beschäftigte          Beschäftigte

                                                      Ja        Nein                                                 
                                Quelle: IAB‐Betriebspanel 2009, eigene Berechnungen 
                                                            
Mit  anderen  Worten:  Für  die  hessischen                     fährdet.  Bei  kleineren  Betrieben  besteht 
Großbetriebe ist große Konkurrenz auch in                       seltener  hoher  Wettbewerbsdruck,  dieser 
Krisenzeiten ein normaler Zustand, der nur                      führt  aber  deutlich  öfter  zu  einer  existen‐
in  Ausnahmefällen  den  Fortbestand  ge‐                       ziellen Bedrohung. 
 
 
                                                            
                                     
Die wirtschaftliche Lage der Betriebe in Zeiten der Krise in Hessen 2009                 19


                                                 Fazit 
Als  Leitfrage  wurde  eingangs  formuliert,              Betrieben,  die  Investitionsvorhaben  ver‐
ob  bzw.  wie  stark  in  Zeiten  der  Wirt‐              ringerten  oder  verschoben,  war  in  den 
schaftskrise Veränderungen bei den hessi‐                 meisten  Fällen  nicht  die  Beschaffung  von 
schen  Betrieben  festzustellen  sind.  Als               Fremdkapital hierfür ausschlaggebend. 
Ergebnis der Untersuchung lässt sich fest‐
                                                          Die Erwartungen waren für 2009 eher ne‐
halten, dass die im Jahr 2009 zu beobach‐
                                                          gativ:  erstmals  seit  vier  Jahren  rechnen 
tenden Veränderungen spürbar, aber eher 
                                                          mehr  Betriebe  mit  einem  sinkenden  als 
moderat  sind.  Die  unmittelbaren  und  sei‐             mit  einem  steigenden  Geschäftsvolumen 
tens  der  Betriebe  wahrgenommenen                       im  nächsten  Jahr,  besonders  häufig  im 
Auswirkungen der Finanzmarkt‐ und Wirt‐                   Verarbeitenden  Gewerbe  und  in  umsatz‐
schaftskrise  sind  in  den  meisten  Fällen              starken Betrieben. 
gering  und  weniger  dramatisch,  als  dies 
                                                          Die  hessischen  Betriebe  sehen  sich  darü‐
Konjunkturindikatoren nahe legen. 
                                                          ber  hinaus  häufig  einem  hohen  Wettbe‐
Hierfür lassen sich mehrere Anhaltspunkte                 werbsdruck  ausgesetzt.  Die  Ergebnisse 
finden.  Die  betriebliche  Einschätzung  der             zeigen,  dass  dieser  Druck  in  der  aktuellen 
Ertragslage des Geschäftsjahres 2008 liegt                Krise zugenommen hat, hiermit aber keine 
zwar  leicht  unter  den  Vorjahreswerten,                strukturellen  Verschiebungen  verbunden 
aber  noch  immer  deutlich  besser  als  in 
                                                          sind – weiterhin wird der Druck in Handel 
Jahren 2000 bis 2005.  
                                                          und  Produzierendem  Gewerbe  sowie  in 
Auch  blieb  der  Anteil  der  investierenden             Großbetrieben  höher  empfunden.  Für 
Betriebe  in  der  langfristigen  Betrachtung             hochgerechnet  knapp  22.000  hessische 
konstant.  Hauptzwecke  der  Investitionen                Betriebe  ist  der  Konkurrenzdruck  derart 
waren  erneut  die  Betriebsausstattung  so‐              hoch,  dass  er  nach  Einschätzung  der  Be‐
wie  die  Informations‐  und  Kommunikati‐                triebe den Fortbestand gefährdet, hier vor 
onstechnik.                                               allem im Verarbeitenden Gewerbe und bei 
                                                          sehr kleinen Betrieben.  
Allerdings  gibt  es  durchaus  auch  einige 
Befunde,  die  als  Krisensymptome  klassifi‐             Diese Ergebnisse zeigen, dass eine drama‐
ziert  werden  können.  So  hat  fast  jeder              tische  Verschlechterung  der  betrieblichen 
vierte Betrieb die Investitionsplanung ver‐               Einschätzungen bislang nicht vorliegt, eine 
ändert, unter diesen hat jedoch immerhin                  generelle  Entwarnung  für  die  hessische 
jeder Dritte antizyklisch gehandelt und das               Wirtschaft  jedoch  nicht  gegeben  werden 
Investitionsvolumen  erhöht.  Bei  jenen                  kann.
 
                                
Die wirtschaftliche Lage der Betriebe in Zeiten der Krise in Hessen 2009         20


                               Methodische Anmerkungen 
Die  Datengrundlage  des  vorliegenden  Re‐          wicklung  hessischer  Betriebskennzahlen 
ports bildet das Betriebspanel des Instituts         seit  der  Länderaufstockung  im  Jahr  2001 
für  Arbeitsmarkt‐  und  Berufsforschung             zu  untersuchen  und  aktuelle  Daten  im 
(IAB),  das  seit  1993  in  Zusammenarbeit          Lichte einer längerfristigen Entwicklung zu 
mit  der  TNS  Infratest  Sozialforschung            bewerten.  
GmbH  eine  repräsentative  Betriebsbefra‐           Das  IAB‐Betriebspanel  gibt  u.a.  über  be‐
gung durchführt.                                     triebliches Geschäftsverhalten, Kenndaten 
Durch  die  Unterstützung  des  Landes  Hes‐         zur wirtschaftlichen Lage und Erwartungen 
sen  sowie  der  Regionaldirektion  Hessen           Auskunft.  Der  Report  zur  Geschäftspolitik 
der  Bundesagentur  für  Arbeit  war  eine           in Zeiten der Wirtschaftskrise in Hessen ist 
Aufstockung  der  befragten  Betriebe  mög‐          der zweite aus der Befragungswelle 2009.  
lich, so dass seit der Befragungswelle 2001          Die  folgenden  Ausführungen  basieren  auf 
die  hessische  Stichprobe  groß  genug  ist,        der  mündlichen  Befragung  von  1.034  Be‐
um  auch  für  Hessen  belastbare  Aussagen          trieben  in  Hessen.  Die  Ergebnisse  wurden 
zu  ermöglichen.  Das  Institut  für  Wirt‐          auf  alle  hessischen  Betriebe  hochgerech‐
schaft, Arbeit und Kultur (IWAK) ist mit der         net  und  sind  damit  repräsentativ  im  Hin‐
Auswertung  dieser  Daten  betraut.  Der             blick  auf  die  Wirtschaftszweige  und  Be‐
Panelcharakter  erlaubt  es  dabei,  die  Ent‐       triebsgrößenklassen.  
                                
Die wirtschaftliche Lage der Betriebe in Zeiten der Krise in Hessen 2009             21


                                           Literatur 
 
 
Nüchter, Oliver / Schmid, Alfons (2009): IAB‐Betriebspanel Hessen. Abschlussbericht 2008 
Statistisches  Bundesamt  (2010):  Konjunkturindikatoren:  Außenhandelsbilanz,  unter: 
   http://www.destatis.de/jetspeed/portal/cms/Sites/destatis/Internet/DE/Content/Statisti
   ken/Zeitreihen/WirtschaftAktuell/Aussenhandel/Content100/ahl210j.psml 
 




                                                      Der vorliegende sowie weitere Reporte aus dem
                                                      IAB-Betriebspanel Hessen sind zusätzlich zur
                                                      Printversion im Internet unter der Adresse
                                                      www.iwak-frankfurt.de abrufbar.
                                                      Kontakt: ol.nuechter@em.uni-frankfurt.de

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  • 1. IW WAK In nstitut für W Wirtschaft, Arbeit und Ku ultur Zentrum der G Z Goethe-Univ versität Frank kfurt am Main IAB- -Betri iebspanel Repor Hes R rt ssen Die wirtsc D w chaftl e Lag liche ge der Betrie i Ze d B ebe in eiten der K e Krise Ergebnis aus dem IAB E sse B-Betrie ebspane – Hess 2009 el sen Oliver Nüchter M.A. r r, Prof. Dr. Alfons Schmid Juli 2010 Das Bild k ann nicht angezeigt werden Dieser Computer v erfügt möglicherweise über zu wenig A rbeitsspeicher, um das Bild zu öffnen, oder das Bild ist beschädigt. Starten Sie den Computer neu, und öffnen Sie dann erneut die Datei. W n. Wenn weiterhin das rote x angezeigt wird, müssen Sie das Bild möglicherweise löschen und dann erneut einfügen. Das Bild k ann nicht angezeigt werden. Dieser Computer v erfügt möglicherweise über zu wenig A rbeitsspeicher, um das Bild zu öffnen, oder das Bild ist beschädigt. Starten Sie den Computer neu, und öffnen Sie dann erneut die Datei. Wenn weiterhin das rote x angezeigt wird, müssen Sie das Bild möglicherweise löschen und dann erneut ein nfügen.
  • 2.     Inhaltsverzeichnis      Einleitung ................................................................................................................................ 2    Die Situation 2008:  ...........................................................................................................   Ertragslage hessischer Betriebe war nur mittelmäßig ........................................................... 3  Langfristig betrachtet war die Ertragslage 2008 überdurchschnittlich ................................. 4  Ertragslage unterscheidet sich sektoral nur wenig ................................................................ 4  Kleinstbetriebe schätzten die Ertragslage eher negativ ein .................................................. 6  Anteil der investierenden Betriebe in Hessen blieb konstant ............................................... 6      Die Situation 2009:  ...........................................................................................................   Knapp jeder vierte investierende Betriebe hat Investitionsplanung verändert .................... 8  Investitionen wurden zumeist zurück gestellt ....................................................................... 9  Finanzierungsprobleme nur selten ausschlaggebend  ......................................................... 10  . Geschäftserwartungen rutschten für 2009 ins Negative ..................................................... 11  Besonders schlechte Erwartungen im Verarbeitenden Gewerbe ....................................... 12  Betriebe mit hohen Umsätzen rechnen häufiger mit sinkendem Volumen ........................ 13  Wettbewerbsdruck hat 2009 zugenommen ........................................................................ 14  Hoher Wettbewerbsdruck im Handel und Produzierendem Gewerbe ............................... 15  Je größer ein Betrieb, desto höher der Wettbewerbsdruck ................................................ 16  Wettbewerbsdruck gefährdet viele Betriebe ...................................................................... 17  Insbesondere Kleinbetriebe sehen sich gefährdet .............................................................. 18    Fazit ...................................................................................................................................... 19    Methodische Anmerkungen ................................................................................................. 20  Literatur ................................................................................................................................ 21 
  • 3. Die wirtschaftliche Lage der Betriebe in Zeiten der Krise in Hessen 2009 2 Einleitung  Das  Jahr  2009  war  von  einem  beispiello‐ nusmäßig  einige  Angaben  zur  Geschäfts‐ sen  Einbruch  der  Wirtschaftsleistung  ge‐ politik  der  Betriebe  vor;  zudem  wurden  prägt. Das Bruttoinlandsprodukt ging bun‐ aus aktuellem Anlass einige Fragen zu den  desweit  um  5  Prozent  zurück,  die  Summe  Auswirkungen der Finanzmarkt‐ und Wirt‐ der  Ausfuhrleistungen  sank  gar  um  über  schaftkrise  zusätzlich  in  den  Befragung  21  Prozent  (Statistisches  Bundesamt  aufgenommen.   2010).   Im  Folgenden  wird  die  wirtschaftliche  Si‐ in  Hessen  lag  die  Wirtschaftsleistung  um  tuation  der  hessischen  Betriebe  in  Zeiten  3,9  Prozent  unter  dem  Vorjahreswert.  der Krise anhand unterschiedlicher Indika‐ Damit war Hessen von der Wirtschaftskri‐ toren  dargestellt.  Zunächst  wird  mittels  se  zwar  deutschlandweit  unterdurch‐ einiger  Daten  die  Ausgangssituation  des  schnittlich,  aber  doch  deutlich  betroffen.  Jahres  2008  beschrieben,  wie  sie  sich  Für  die  Betriebe  bedeutete  dies  in  vielen  rückblickend  für  die  Betriebe  darstellte.  Fällen eine Belastung, die bis zu einer exis‐ Anschließend  werden  die  betrieblichen  tenziellen  Bedrohung  des  Fortbestands  Einschätzungen zur Situation während des  führen kann.   Krisenjahrs 2009 betrachtet.  Diese  besondere  Situation  wirft  die  Frage  Im Einzelnen untersuchen wir   auf,  wie  die  Auswirkungen  auf  die  einzel‐ • die Ertragslage und  nen Betriebe in Hessen sind und wie diese  • die  vorgenommenen  Investitionen  auf  die  Krise  reagieren  bzw.  bereits  rea‐ des Jahres 2008,   giert  haben.  Um  dies  zu  untersuchen,  sowie   kann – neben anderen Quellen – auch auf  • die Investitionsplanungen,   die  Ergebnisse  des  IAB‐Betriebspanels  • die  erwartete  Geschäftsentwicklung  zurückgegriffen werden.   und   • den  wahrgenommenen  Wettbe‐ Der  thematische  Schwerpunkt  des  Be‐ werbsdruck im Jahr 2009.   triebspanels liegt in der Regel auf der Be‐   schäftigungs‐  und  Personalpolitik.  Auch  wenn  die  unmittelbaren  Auswirkungen  Leitfrage  ist,  ob  bzw.  wie  stark  die  Krise  der  Krise  auf  den  Arbeitsmarkt  aufgrund  seitens  der  hessischen  Betriebe  wahrge‐ vielfältiger Gründe relativ gering ausfielen,  nommen  wird  und  wie  die  Reaktionen  ist  die  Finanzmarkt‐  und  Wirtschaftkrise  hierauf ausfallen. Zudem wird untersucht,  doch direkt verknüpft mit der wirtschaftli‐ ob  hierbei  strukturelle  Differenzen  zwi‐ chen  Lage  der  einzelnen  Betriebe,  welche  schen  unterschiedlichen  Betriebstypen  ebenfalls erfasst wird. Es liegen daher tur‐ bestehen.    
  • 4. Die wirtschaftliche Lage der Betriebe in Zeiten der Krise in Hessen 2009 3   Die Situation 2008:   Ertragslage hessischer Betriebe war nur mittelmäßig  Die Betriebe werden im IAB‐Betriebspanel  der  wirtschaftlichen  Lage,  weshalb  zu  er‐ regelmäßig  nach  ihrer  Einschätzung  der  warten  ist,  dass  die  Einschätzung  noch  Ertragslage  im  zuvor  abgelaufenen  Ge‐ nicht von den Auswirkungen der Krise ge‐ schäftsjahr  gefragt.  Diese  Frage  liefert  prägt ist.  eine retrospektive betriebliche Darstellung    Abb. 1: Einschätzung der Ertragslage in Hessen und Westdeutschland 2008, Angaben in Prozent*   100% 6 8 22 18 80% 60% 37 37 40% 20% 30 30 5 7 0% Hessen Westdeutschland Sehr gut Gut Befriedigend Ausreichend Mangelhaft   Quelle: IAB‐Betriebspanel 2009, eigene Berechnungen  *ohne Öffentliche Verwaltung/Organisationen ohne Erwerbszweck    Dies  ist  in  der  Tendenz  auch  der  Fall:  Die  gewesen  und  weitere  6  bzw.  8  Prozent  hessischen Betriebe schätzen ihre Ertrags‐ schätzten die Lage als mangelhaft ein.   lage  mehrheitlich  als  gut  oder  zumindest  Hingegen  waren  jeweils  30  Prozent  der  befriedigend ein.  Betriebe  in  Hessen  und  Westdeutschland  Bei  einer  vergleichenden  Betrachtung  fal‐ zum  Befragungszeitpunkt  der  Auffassung,  len  in  Hessen  und  Westdeutschland  zu‐ die  Ertragslage  im  vergangenen  Jahr  sei  nächst  wenige  Unterschiede  auf.  22  Pro‐ gut gewesen. 5 bzw. 7 Prozent bezeichne‐ zent  der  hessischen  und  18  Prozent  der  ten die Ertragslage sogar als sehr gut.   westdeutschen  Betriebe  waren  der  An‐   sicht,  der  Ertrag  sei  lediglich  ausreichend 
  • 5. Die wirtschaftliche Lage der Betriebe in Zeiten der Krise in Hessen 2009 4   Langfristig betrachtet war die Ertragslage 2008 überdurchschnittlich  Aufschlussreicher  als  diese  statische  Be‐ Auch liegt der Anteil der Betriebe, die ihre  trachtung  ist  ein  Blick  in  die  Vergangen‐ Ertragslage  positiv  einschätzen,  noch  im‐ heit.  Dieser  zeigt,  dass  der  Anteil  der  Be‐ mer über dem Anteil derer mit einer eher  triebe,  der  die  eigene  Ertragslage  als  gut  negativen  Beurteilung.  Auch  dies  war  in  oder sehr gut ansieht, zum zweiten Mal in  den  Jahren  vor  2006  im  Regelfall  umge‐ Folge leicht abgenommen hat. Von einem  kehrt,  was  die  insgesamt  positive  Ein‐ Einbruch kann jedoch keine Rede sein, im  schätzung  des  Jahres  2008  seitens  der  Gegenteil:  Die  aktuellen  Zahlen  liegen  Betriebe unterstreicht.  noch immer deutlich über den Werten der    Jahre 2000 bis 2005.     Abb. 2: Einschätzung der Ertragslage in Hessen 2000 bis 2008, Angaben in Prozent*  50 44 42 38 38 38 37 40 35 33 32 31 30 28 24 25 27 26 20 23 20 18 sehr gut / gut 10 ausreichend / mangelhaft 0 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008   Quelle: IAB‐Betriebspanel 2001‐2009, eigene Berechnungen  *ohne Öffentliche Verwaltung/Organisationen ohne Erwerbszweck    Einschränkend  ist  anzumerken,  dass  im  der  leicht  zugenommen  hat.  Inwieweit  vergangenen Jahr der Anteil der Betriebe,  dies  bereits  als  Vorbote  der  beginnenden  die  ihre  Ertragslage  rückblickend  eher  ne‐ Wirtschaftkrise  zu  interpretieren  ist,  wer‐ gativ  einschätzen,  erstmals  seit  2004  wie‐ den die folgenden Jahre zeigen.    Ertragslage unterscheidet sich sektoral nur wenig  Differenziert  nach  Wirtschaftszweigen  de  bei  der Bewertung  der  Ertragslage  des  zeigen sich keine sehr starken Unterschie‐ Jahres 2008. Etwas positiver als im Durch‐
  • 6. Die wirtschaftliche Lage der Betriebe in Zeiten der Krise in Hessen 2009 5 schnitt  äußerten  sich  die  Betriebe  der  zwischen  wirtschaftlich  erfolgreichen  und  Sonstigen  Dienstleistungen  und  überra‐ weniger erfolgreichen Betrieben.  schender  Weise  auch  des  Baugewerbes;  Im  Verarbeitenden  Gewerbe  sowie  dem  bei  letzterem  fällt  jedoch  auch  der  recht  Handel  sind  es  etwas  weniger  Betriebe,  hohe Anteil der Betriebe auf, der die eige‐ die  ihre  letztjährige  Ertragslage  als  gut  ne Ertragslage als mangelhaft einstuft. Mit  oder  sehr  gut  bezeichnen,  aber  auch  dort  anderen  Worten:  Im  Baugewerbe  findet  ist  deren  Anteil  noch  immer  höher  als  je‐ sich  eine  besonders  hohe  Polarisierung  ner mit einer negativen Einschätzung.     Abb. 3: Einschätzung der Ertragslage in Hessen 2008 nach Wirtschaftszweigen, Angaben in Pro‐ zent*  100% 4 5 4 6 10 11 25 22 21 22 80% 19 21 60% 28 39 37 37 37 40 40% 20% 26 37 25 31 30 31 8 4 8 5 5 0% 3 Verarbeitendes Baugewerbe Handel u. wirtsch. + Sonstige alle Betriebe Gewerbe Reparatur wissenschaftl. Dienstleistungen Dienstleistungen Sehr gut Gut Befriedigend Ausreichend Mangelhaft   Quelle: IAB‐Betriebspanel 2009, eigene Berechnungen  *ohne Öffentliche Verwaltung/Organisationen ohne Erwerbszweck    Sektorübergreifend ist demnach zu Beginn  beispielsweise  im  Verarbeitenden  Gewer‐ der  Krise  eine  mehrheitlich  positive  Be‐ be  lediglich  13  Prozent  an,  dass  die  Er‐ wertung  des  zurück  liegenden  Geschäfts‐ tragslage  des  Vorjahres  gut  oder  sehr  gut  jahrs  zu  verzeichnen.  Ein  Blick  in  die  Ver‐ gewesen  sei;  dieser  Anteil  lag  2009  bei  gangenheit  zeigt,  dass  dies  keineswegs  rund 34 Prozent.   selbstverständlich ist: Im Jahr 2005 gaben     
  • 7. Die wirtschaftliche Lage der Betriebe in Zeiten der Krise in Hessen 2009 6 Kleinstbetriebe schätzten die Ertragslage eher negativ ein  In  der  Vergangenheit  war  im  Betriebspa‐ Eine  durchgehende  Differenzierung  ist  nel  zu  beobachten,  dass  größere  Betriebe  jedoch  bei  den  eher  negativen  Einschät‐ ihre Ertragslage in der Regel positiver ein‐ zungen zu beobachten: Hier ist es tatsäch‐ schätzten.  In  der  rückwirkenden  Betrach‐ lich so, dass mit steigender Betriebsgröße  tung  des  Jahres  2008  findet  dies  nur  be‐ der Anteil der Betriebe abnimmt, der sich  dingt  Bestätigung:  Bei  den  Anteilen  der  selbst  eine  nur  ausreichende  oder  gar  Betriebe, die eine gute oder sehr gute Er‐ mangelhafte Ertragslage bescheinigt.   tragslage konstatieren, unterscheiden sich  Insgesamt  sind  in  allen  Größenklassen  die Betriebe mit 10 oder mehr Beschäftig‐ Rückgänge  der  positiven  Einschätzungen  ten  untereinander  kaum.  Allein  die  gegenüber dem Vorjahr zu verzeichnen.   Kleinstbetriebe  zeigen  seltener  eine  posi‐ tive Einschätzung.    Abb. 4: Einschätzung der Ertragslage in Hessen 2008 nach Betriebsgröße, Angaben in Prozent*  100% 6 4 8 6 10 22 24 12 13 22 80% 60% 28 38 35 40 37 40% 35 33 31 20% 28 30 9 9 11 0% 4 5 1 bis 9 Beschäftigte 10 bis 49 Beschäftigte 50 bis 249 Beschäftigte 250 und mehr alle Betriebe Beschäftigte Sehr gut Gut Befriedigend Ausreichend Mangelhaft   Quelle: IAB‐Betriebspanel 2009, eigene Berechnungen  *ohne Öffentliche Verwaltung/Organisationen ohne Erwerbszweck    Anteil der investierenden Betriebe in Hessen blieb konstant  Ein  weiterer  wichtiger  Indikator  für  die  aber  ausreichende  liquide  Mittel  voraus.  gegenwärtige  und  zukünftige  wirtschaftli‐ In Krisenzeiten ist aufgrund der schlechte‐ che Situation des Betriebes ist das Investi‐ ren Ertragslage ein Rückgang der Investiti‐ tionsverhalten.  Investitionen  sichern  die  onstätigkeiten  vorstellbar:  Investitionen  zukünftige  Wettbewerbsfähigkeit,  setzen 
  • 8. Die wirtschaftliche Lage der Betriebe in Zeiten der Krise in Hessen 2009 7 werden  daher  zu  einem  späteren  Zeit‐ Wert  praktisch  konstant  geblieben.  Die  punkt oder gar nicht vorgenommen.  langfristige Betrachtung zeigt zudem, dass  Zunächst  wurde  nach  den  Investitionen  dies  ein  eher  hoher  Wert  ist  –  bis  2005  des vergangenen Jahres gefragt, in diesem  hatte  stets  nur  eine  Minderheit  der  Be‐ Fall  also  2008.  Der  Anteil  der  hessischen  triebe Investitionen getätigt.   Betriebe,  die  Investitionen  vorgenommen  Der  Anteil  der  investierenden  Betriebe  haben,  lag  hier  bei  52  Prozent.  Ein  Rück‐ war  in  Hessen  in  der  Vergangenheit  zu‐ gang  war  hierbei  noch  nicht  zu  verzeich‐ meist  etwas  geringer  als  in  Westdeutsch‐ nen:  gegenüber  2007  und  2006  ist  dieser  land; dies war auch 2008 der Fall.    Abb. 5: Betriebe mit Investitionen in Hessen und Westdeutschland 2002 bis 2008, Angaben in Pro‐ zent  56 54 54 53 53 52 52 52 52 51 50 50 48 48 48 48 47 47 46 46 44 42 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 Hessen Westdeutschalnd   Quelle: IAB‐Betriebspanel 2003‐ 2009, eigene Berechnungen    Im  IAB‐Betriebspanel  wird  nach  Investiti‐ recht  wenig  verändern.  Etwa  gleich  ge‐ onszwecken  unterschieden,  im  Einzelnen  blieben sind die anteiligen Investitionen in  nach  Investitionen  in  Grundstücke  und  Grundstücke  und  Gebäude  sowie  in  EDV  Gebäude,  EDV  /  Informations‐  und  Kom‐ und  IKT,  während  bei  Investitionen  in  die  munikationstechnik  (IKT),  Produktionsan‐ Betriebsausstattung und in Verkehrsmittel  lagen  /  Betriebs‐  und  Geschäftsausstat‐ und  Transport  eine  Zunahme  im  Zeitver‐ tung sowie Verkehrsmittel und Transport‐ lauf  zu  konstatieren  ist.  Eine  Investitions‐ systeme.  zurückhaltung  ist  im  Vorfeld  der  Wirt‐ schaftkrise nicht zu verzeichnen.  Die  langfristige  Betrachtung  zeigt,  dass  sich  die  Investitionszwecke  in  Hessen  nur     
  • 9. Die wirtschaftliche Lage der Betriebe in Zeiten der Krise in Hessen 2009 8 Abb. 6: Investitionszwecke in Hessen 2002‐2008, Angaben in Prozent aller Betriebe mit Investitio‐ nen (Mehrfachnennungen)  80 70 EDV, IKT 70 66 65 71 62 61 59 64 60 56 54 60 59 60 Produktionsanlagen, 50 53 Betriebsausstattung 40 31 32 37 31 Verkehrsmittel, 29 28 30 26 Transport 20 20 18 17 18 Grundstücke, 17 14 15 Gebäude 10 0 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008   Quelle: IAB‐Betriebspanel 2003‐2009, eigene Berechnungen    Die Situation 2009:   Knapp jeder vierte investierende Betriebe hat Investitionsplanung verändert Wenn  auch  2008  keine  Veränderungen  anderen  Gründen  die  zukünftigen  Investi‐ der  Investitionstätigkeiten  zu  verzeichnen  tionen  nicht  wie  ursprünglich  vorgesehen  waren,  so  ist  trotzdem  vorstellbar,  dass  durchgeführt werden.   aufgrund  der  Wirtschaftskrise  oder  aus    Abb. 7: Veränderung der Investitionsvorhaben in Hessen 2009, Angaben in Prozent  Nein, nicht verändert 47% Keine Investitionen vorgesehen 38% Ja, verändert 15%   Quelle: IAB‐Betriebspanel 2009 eigene Berechnungen   
  • 10. Die wirtschaftliche Lage der Betriebe in Zeiten der Krise in Hessen 2009 9   Die Betriebe wurden daher gefragt, ob für  Die  Betriebe,  die  angaben,  ihre  Investiti‐ 2009  die  Investitionsplanungen  verändert  onsplanung  verändert  zu  haben,  wurden  wurden.  Für  etwa  15  Prozent  trifft  dies  zudem  gefragt,  ob  dies  ursächlich  auf  die  auch zu. Da knapp 40 Prozent der Betriebe  Finanzmarkt‐  und  Wirtschaftskrise  zurück  ohnehin  keine  Investitionen  vorgesehen  zu führen ist. Für eine Mehrheit von rund  hatten,  bedeutet  dies,  dass  etwa  jeder  57  Prozent  trifft  dies  nach  eigenen  Anga‐ vierte investierende Betrieb seine Planun‐ ben auch zu. Dies bedeutet, dass hochge‐ gen gegenüber den ursprünglichen Absich‐ rechnet  knapp  13.000  hessische  Betriebe  ten verändert hat.  die  eigene  Investitionstätigkeit  wegen  der  Wirtschaftskrise verändern mussten.   Investitionen wurden zumeist zurück gestellt  Die naheliegende Reaktion auf die Krise ist  Fast  ein  Drittel  der  Betriebe,  die  ihre  In‐ eine Verringerung oder zeitliche Verschie‐ vestitionsvorhaben  verändert  haben,  fol‐ bung der Investitionsaktivitäten. Allerdings  gen dieser Maxime. Etwa doppelt so viele  ist  auch  vorstellbar,  dass  einige  Betriebe  Betriebe  haben  dagegen  als  unmittelbare  antizyklisch  handeln  und  für  später  ge‐ Reaktion  auf  die  Wirtschaftskrise  ihre  In‐ plante  Investitionen  vorziehen  bzw.  das  vestitionstätigkeit reduziert oder zunächst  Investitionsvolumen erhöhen.   ausgesetzt,  um  die  Investitionen  in  wirt‐ schaftlich besseren Zeiten durchzuführen.     Abb. 8: Art der Veränderung der Investitionsvorhaben in Hessen 2009, Angaben in Prozent  Investitions- volumen erhöht Geplante 31% Investitionen zurückgestellt / verringert 65% Sonstiges 4%   Quelle: IAB‐Betriebspanel 2009, eigene Berechnungen   
  • 11. Die wirtschaftliche Lage der Betriebe in Zeiten der Krise in Hessen 2009 10   Finanzierungsprobleme nur selten ausschlaggebend  Für  eine  Veränderung  der  Investitionen  von  Fremdkapital  hierfür  verantwortlich,  kann  es  unterschiedliche  Gründe  geben.  was  hochgerechnet  etwa  2.500  Betrieben  Falls  Investitionen  verringert  oder  zurück  entspricht.  Für  die  große  Mehrheit  der  gestellt wurden, ist die Annahme nahelie‐ hessischen Betriebe spielte dies keine Rol‐ gend, dass finanzielle Engpässe seitens der  le,  d.h.  dass  die  Investitionsvorhaben  aus  Betriebe hierbei eine Rolle spielen. In die‐ anderen Gründen angepasst wurden.  sem Fall ist es von besonderem Interesse,  Der  Anteil  der  Betriebe,  die  Schwierigkei‐ ob  die  Betriebe  in  Krisenzeiten  größere  ten  bei  der  Kapitalbeschaffung  hatten,  Schwierigkeiten  haben,  Investitionsvorha‐ liegt  im  westdeutschen  Durchschnitt  um  ben finanziert zu bekommen, und ob diese  vier  Prozentpunkte  höher  als  in  Hessen.  Schwierigkeiten  maßgeblich  für  die  Ver‐ Dies  kann  als  Indiz  genommen  werden,  änderung der Investitionsplanung waren.  dass  Hessens  Betriebe  von  der  Wirt‐ Die  Antwort  der  Betriebe  auf  diese  Frage  schaftskrise  in  etwas  geringerem  Ausmaß  ist  recht  eindeutig:  Unter  den  hessischen  betroffen  waren,  möglicherweise  auch  Betrieben,  die  Investitionen  verringert  aufgrund  der  besseren  regionalen  Lage  oder zurückgestellt haben, machen gerade  des Finanzsektors.  17  Prozent  Probleme  bei  der  Beschaffung    Abb. 9: Schwierigkeiten bei der Beschaffung von Fremdkapital, Hessen und Westdeutschland 2009,  Basis: Betriebe, die Investitionen verringert/zurückgestellt haben, Angaben in Prozent  Nein Nein 83% 79% Hessen Ja Ja West‐ 17% 21% deutschland   Quelle: IAB‐Betriebspanel 2009, eigene Berechnungen    Die  hochgerechnet  rund  2.600  hessischen  schließlich  noch  angeben,  wie  diese  Betriebe,  die  Probleme  bei  der  Beschaf‐ Schwierigkeiten konkret aussahen.  fung  von  Fremdkapital  hatten,  konnten  Ein Drittel der betroffenen hessischen Be‐ triebe  beklagt  abgelehnte  Kreditanträge. 
  • 12. Die wirtschaftliche Lage der Betriebe in Zeiten der Krise in Hessen 2009 11 Auch  hier  liegt  der  Vergleichswert  für  verringert  wurde,  etwas  seltener  wurden  Westdeutschland  deutlich  höher,  was  höhere Kreditkosten genannt.  nochmals  die  günstigeren  Rahmenbedin‐ Bei  einer  Mehrheit  der  betroffenen  Be‐ gungen  in  Hessen  unterstreicht.  Fast  triebe  –  sowohl  in  Hessen  als  auch  in  ebenso hoch ist der Anteil der hessischen  Westdeutschland  –  wurde  eine  Verschär‐ Betriebe,  bei  denen  das  Kreditvolumen  fung  der  Kreditkonditionen  im  Allgemei‐ nen konstatiert.     Abb.10: Art der Schwierigkeiten bei der Beschaffung von Fremdkapital, Hessen und Westdeutsch‐ land 2009, Basis: Betriebe mit Schwierigkeiten bei Kapitalbeschaffung,   Angaben in Prozent (Mehrfachnennungen)  59 Sonstige Kreditkonditionen wurden verschärft 56 54 Kreditanträge wurden abgelehnt 33 17 Kreditvolumen wurde verringert 27 21 Kreditkosten wurden erhöht 14 Westdeutschland Kredite wurden nicht verlängert/Laufzeit  Hessen 6 verkürzt 1 0 10 20 30 40 50 60 70   Quelle: IAB‐Betriebspanel 2009, eigene Berechnungen    Geschäftserwartungen rutschten für 2009 ins Negative  Die Betriebe werden im IAB‐Betriebspanel  einzelner Länder mit der gesamtdeutschen  routinemäßig  nach  ihren  Geschäftserwar‐ Situation ermöglicht.  tungen  für  das  laufende  Jahr  gefragt.  In  Bereits  im  letzten  Jahr  konnte  sich  der  Zeiten wirtschaftlicher Krisen ist diese Fra‐ positive  Trend  hinsichtlich  der  Einschät‐ ge  von  besonderem  Interesse,  da  sie  ne‐ zung  des  Geschäftsvolumens  des  laufen‐ ben der retrospektiven auch eine prospek‐ den Jahres nicht fortsetzen. In diesem Jahr  tive  betriebliche  Einschätzung  der  wirt‐ nun  prognostizierten  in  Hessen  erstmals  schaftlichen  Lage  liefert,  die  zudem  eine  seit  vier  Jahren  mehr  Betriebe  sinkende  Langzeitbetrachtung  und  einen  Vergleich  als  steigende  Umsätze.  Nur  noch  etwa  15 
  • 13. Die wirtschaftliche Lage der Betriebe in Zeiten der Krise in Hessen 2009 12 Prozent der Betriebe nehmen an, dass ihr  Hierbei ist zudem zu berücksichtigen, dass  Geschäftsvolumen  im  Jahr  2009  gegen‐ der  Anteil  der  Betriebe,  die  weder  einen  über  2008  eher  ansteigen  wird,  während  Anstieg  noch  ein  Absinken  des  Geschäfts‐ 24 Prozent von einem Rückgang ausgehen.   volumens  erwarteten,  sondern  von  gleich  Dieser  Wert  bedeutet  zwar  einen  klaren  bleibenden  Volumen  ausgingen,  mit  rund  Anstieg  der  negativen  Erwartungen,  liegt  60 Prozent  recht hoch war und über dem  aber  noch  immer  unter  den  Werten  der  langjährigen  Mittel  liegt.  Ein  genereller  Jahre 2002 bis 2004.   Einbruch der Geschäftsentwicklung wurde  auch  für  2009  demnach  keineswegs  er‐ wartet.    Abb. 11: Erwartete Entwicklung des Geschäftsvolumens in Hessen 2001‐2009, Angaben in Prozent  aller hessischen Betriebe mit Umsatz  40 28 29 30 27 26 27 23 24 22 21 Sinken 20 18 20 15 15 14 Steigen 17 15 14 14 10 0 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009   Quelle: IAB‐Betriebspanel 2001‐ 2009, eigene Berechnungen    Besonders schlechte Erwartungen im Verarbeitenden Gewerbe  Differenziert  nach  Wirtschaftszweigen  triebe  mit  steigendem  Geschäftsvolumen,  zeigen sich Differenzen bei den Geschäfts‐ der  Anteil,  der  sinkende  Volumen  erwar‐ erwartungen für das Jahr 2009. Der Anteil  tet, liegt nur geringfügig höher.   der positiven Erwartungen ist zwar in allen  Deutlich  negativer  fällt  das  Urteil  bei  den  Sektoren niedriger als jener der negativen  Handelsbetrieben und vor allem im Verar‐ Erwartungen.  Tendenziell  positiver  äußer‐ beitenden Gewerbe aus. Hier ist der Anteil  ten  sich  jedoch  die  Betriebe  aus  den  derer,  die  mit  sinkendem  Geschäftsvolu‐ Dienstleistungssektoren  und  überraschen‐ men  rechnen,  dreimal  höher  als  die  Zahl  der  Weise  erneut  des  Baugewerbes.  Dort  der  Betriebe,  die  einen  Anstieg  erhoffen.  rechnen  jeweils  etwa  18  Prozent  der  Be‐ Einer  der  Gründe  hierfür  könnte  die  grö‐
  • 14. Die wirtschaftliche Lage der Betriebe in Zeiten der Krise in Hessen 2009 13 ßere  Exportorientierung  bzw.  größere  in‐ der  Betriebe,  die  einen  Rückgang  erwar‐ ternationale  Verflechtung  dieser  Betriebe  ten, bei nur etwa einem Drittel, mit ande‐ sein, die entsprechend stärker auf die glo‐ ren  Worten:  Die  Mehrheit  rechnet  auch  bale Wirtschaftskrise reagieren. Allerdings  hier nicht mit einem Einbruch. liegt  auch  in  diesen  Sektoren  der  Anteil    Abb. 12: Erwartete Entwicklung des Geschäftsvolumens in Hessen 2009 nach Wirtschaftszweigen,  Angaben in Prozent  100% 17 16 12 18 21 19 25 5 80% 13 10 17 18 15 18 60% 34 37 42 47 78 42 40% 40 20% 36 31 22 20 24 17 0% 6 Verarbeitendes Baugewerbe Handel u. wirtsch. + Sonstige Öffentliche alle Betriebe Gewerbe Reparatur wissenschaftl. Dienstleistungen Verwaltung/Org. Dienstleistungen o. Erwerbszw Sinken Gleich bleiben Steigen Weiß noch nicht   Quelle: IAB‐Betriebspanel 2009, eigene Berechnungen    Betriebe mit hohen Umsätzen rechnen häufiger mit sinkendem Volumen  Die  Beschäftigtenzahl  des  Betriebs  spielt  Betriebe mit kleinen und mittleren Umsät‐ bei  der  Erwartung  des  Umsatzvolumens  zen zeigen hierbei noch keine besonderen  2009  nur eine geringe Rolle: die Einschät‐ Abweichungen.  Anders  die  Betriebe,  de‐ zungen der Betriebe mit vielen Beschäftig‐ ren  letztjähriger  Umsatz  über  750.000€  ten  unterscheiden  sich  nur  marginal  von  lag: Rund 37 Prozent dieser Betriebe neh‐ jenen der kleineren Betriebe.   men  an,  dass  ihr  Umsatzvolumen  im  Aufschlussreicher ist dagegen die Betrach‐ kommenden  Geschäftsjahr  sinken  wird.  tung  der  Umsatzgrößen,  wenn  man  die  Mit anderen Worten: Gerade bei den um‐ Betriebe nach ihrem Umsatz in drei Grup‐ satzstarken Betrieben wird mit Einbrüchen  gerechnet, was wiederum in der größeren  pen aufteilt.   internationalen  Interdependenz  dieser  Betriebe begründet sein könnte.   
  • 15. Die wirtschaftliche Lage der Betriebe in Zeiten der Krise in Hessen 2009 14 Abb. 13: Erwartete Entwicklung des Geschäftsvolumens in Hessen 2009 nach Umsatzvolumen, An‐ gaben in Prozent*  100% 7 16 18 19 15 80% 11 24 15 60% 41 47 42 40% 39 20% 37 21 24 24 0% unter 200t€ 200bis 750t€ über 750t€ alle Betriebe Sinken Gleich bleiben Steigen Weiß noch nicht   Quelle: IAB‐Betriebspanel 2009, eigene Berechnungen  *ohne Öffentliche Verwaltung/Organisationen ohne Erwerbszweck    Wettbewerbsdruck hat 2009 zugenommen Im IAB‐Betriebspanel wurde 2008 erstmals  zent  zumindest  mittelgroß.  Der  Anteil  der  gefragt,  wie  die  Betriebe  ihre  Wettbe‐ Betriebe,  die  bei  ihrer  Geschäftstätigkeit  werbssituation  einschätzen  und  ob  sie  gar  keinen  Konkurrenzdruck  verspüren,  großen  oder  eher  geringen  Konkurrenz‐ liegt dagegen bei unter 10 Prozent.  druck spüren. Für etwa ein Drittel der hes‐ Inwiefern  die  konstatierte  Zunahme  des  sischen Betriebe bestand kein oder nur ein  Wettbewerbsdruck  eine  unmittelbare Fol‐ geringer  Konkurrenzdruck.  Fast  ebenso  ge  der  Wirtschaftskrise  ist  oder  ob  struk‐ groß  war  jedoch  bereits  der  Anteil  derer,  turelle  Gründe  maßgeblich  sind,  lässt  die  hohen  Druck  verspüren,  und  weitere  durch  die  erstmalige  Wiederholung  der  37  Prozent  gaben  an,  unter  mittlerem  Frage  noch  nicht  klären.  Erst  in  einer  län‐ Wettbewerbsdruck zu stehen.  geren Zeitreihe wäre die Überprüfung des  Dieser Druck hat aus Sicht der Betriebe im  Zusammenhangs  zwischen  der  konjunktu‐ Krisenjahr  2009  nochmals  zugenommen.  rellen  Lage  und  dem  empfundenen  Wett‐ Über  35  Prozent  empfinden  den  Wettbe‐ bewerbsdruck möglich.  werbsdruck als hoch, weitere rund 41 Pro‐      
  • 16. Die wirtschaftliche Lage der Betriebe in Zeiten der Krise in Hessen 2009 15 Abb. 14: Beurteilung des Wettbewerbsdrucks in Hessen 2008 und 2009, Angaben in Prozent  100% 9 16 14 80% 17 60% 42 37 40% 20% 30 35 0% 2008 2009 Hoher Wettbewerbsdruck Mittlerer Wettbewerbsdruck Geringer Wettbewerbsdruck Kein Wettbewerbsdruck   Quelle: IAB‐Betriebspanel 2008 / 2009 eigene Berechnungen    Hoher Wettbewerbsdruck im Handel und Produzierendem Gewerbe Diese Beurteilung fällt sektoral sehr unter‐ Öffentlichen  Verwaltung  und  den  Organi‐ schiedlich  aus,  wobei  erwartungsgemäß  sationen ohne Erwerbscharakter praktisch  die  Konkurrenzsituation  im  Bereich  der  keine Rolle spielt.     Abb. 15: Beurteilung des Wettbewerbsdrucks in Hessen 2009 nach Wirtschaftszweigen, Angaben in  Prozent  100% 3 6 5 10 7 9 11 15 8 13 18 14 80% 32 42 72 40 60% 42 48 46 40% 50 45 20% 43 22 35 29 28 5 0% 2 Verarbeitendes Baugewerbe Handel u. wirtsch. + Sonstige Öffentliche alle Betriebe Gewerbe Reparatur wissenschaftl. Dienstleistungen Verwaltung/Org. Dienstleistungen o. Erwerbszw Hoher Wettbewerbsdruck Mittlerer Wettbewerbsdruck Geringer Wettbewerbsdruck Kein Wettbewerbsdruck   Quelle: IAB‐Betriebspanel 2009, eigene Berechnungen 
  • 17. Die wirtschaftliche Lage der Betriebe in Zeiten der Krise in Hessen 2009 16 Auch bei den gewinnorientierten Sektoren  Handel  empfinden  nur  wenige  Betriebe  bestehen Differenzen, wobei sich ein sehr  keinen oder geringen Druck. Im Dienstleis‐ ähnliches  Bild  wie  im  Vorjahr  bietet.  So  tungsbereich  fällt  das  Urteil  dagegen  et‐ gibt  die  Hälfte  der  Baubetriebe  an,  unter  was positiver aus; die Betriebe empfinden  hohem Wettbewerbsdruck zu stehen, und  etwas geringeren Konkurrenzdruck als der  auch  im  Verarbeitenden  Gewerbe  und  im  Durchschnitt aller hessischen Betriebe.    Je größer ein Betrieb, desto höher der Wettbewerbsdruck Bei den Betriebsgrößen findet die im Vor‐ Betriebe  zu,  die  überhaupt  keinen  Wett‐ jahr  beobachtete  Tendenz  ihre  Fortset‐ bewerbsdruck empfinden. Möglicherweise  zung:  Je  größer  ein  Betrieb  ist,  desto  grö‐ ist  es  für  einige  Betriebe  aufgrund  der  ßer  wird  auch  der  Wettbewerbsdruck  Größe  und  der  (mitunter  oligopolen)  empfunden. Exakt die Hälfte aller Großbe‐ Marktposition  leichter,  sich  der  Konkur‐ triebe, aber nur ein Drittel aller Kleinstbe‐ renzsituation  auch  in  Krisenzeiten  zu  ent‐ triebe empfindet diesen Druck als hoch.   ziehen. Interessanter Weise nimmt mit steigender  Betriebsgröße  jedoch  auch  der  Anteil  der    Abb. 16: Beurteilung des Wettbewerbsdrucks in Hessen 2009 nach Betriebsgrößenklassen, Anga‐ ben in Prozent  100% 8 12 9 15 18 14 14 80% 13 9 6 60% 31 26 34 42 45 40% 45 50 20% 41 33 35 0% 1 bis 9 Beschäftigte 10 bis 49 Beschäftigte 50 bis 249 250 und mehr alle Betriebe Beschäftigte Beschäftigte Hoher Wettbewerbsdruck Mittlerer Wettbewerbsdruck Geringer Wettbewerbsdruck Kein Wettbewerbsdruck   Quelle: IAB‐Betriebspanel 2009, eigene Berechnungen    Auch  wenn  der  Wettbewerb  von  den  Be‐ der Krise häufig als hart empfunden wird,  trieben, wie oben gezeigt, gerade in Zeiten  muss dies noch kein gravierendes Problem 
  • 18. Die wirtschaftliche Lage der Betriebe in Zeiten der Krise in Hessen 2009 17 darstellen. Dies beginnt für den einzelnen  dem  Markt  so  stark  belastet  wird,  dass  Betrieb  erst,  wenn  seine  Geschäftstätig‐ dies  zu  einer  Existenz  bedrohenden  Lage  keit durch Verdrängungsmechanismen auf  für den einzelnen Betrieb führt.     Wettbewerbsdruck gefährdet viele Betriebe All  jene  Betriebe,  die  den  Wettbewerbs‐ Diese  Einschätzung  ist  sektoral  unter‐ druck  als  hoch  empfinden,  wurden  daher  schiedlich weit verbreitet. Über die Hälfte  gefragt,  ob  dies  eine  Gefahr  für  den  Fort‐ der Betriebe aus den Bereichen des Verar‐ bestand  des  Betriebes  darstellt.  Dies  trifft  beitenden  Gewerbes  und  der  wirtschafts‐ für rund 42 Prozent der Betriebe auch tat‐ nahen  und  wissenschaftlichen  Dienstleis‐ sächlich  zu.  Da  hochgerechnet  insgesamt  tungen  halten  den  hohen  Konkurrenz‐ etwa  53.000  einen  hohen  Wettbewerbs‐ druck  für  existenzgefährdend,  bei  den  druck  spüren,  bedeutet  dies,  dass  rund  Sonstigen Dienstleistungen ist es nur jeder  22.400  hessische  Betriebe  denken,  dass  dritte Betrieb.  ihr  Fortbestand  bei  anhaltendem  Konkur‐ renzdruck in Frage steht.    Abb. 17: Fortbestand des Betriebs durch hohen Wettbewerbsdruck gefährdet, Hessen 2009 nach  Wirtschaftszweigen, Basis: Betriebe mit hohem Wettbewerbsdruck, Angaben in Prozent*  100% 80% 43 50 62 59 57 67 60% 40% 57 50 20% 38 41 43 33 0% Verarbeitendes Baugewerbe Handel u. wirtsch. + Sonstige alle Betriebe Gewerbe Reparatur wissenschaftl. Dienstleistungen Dienstleistungen Ja Nein   Quelle: IAB‐Betriebspanel 2009, eigene Berechnungen  * ohne Öffentliche Verwaltung / Org. ohne Erwerbscharakter       
  • 19. Die wirtschaftliche Lage der Betriebe in Zeiten der Krise in Hessen 2009 18 Insbesondere Kleinbetriebe sehen sich gefährdet Bei  den  Betriebsgrößen  findet  sich  ein  Großbetrieb,  aber  fast  die  Hälfte  aller  umgekehrtes Bild wie bei der allgemeinen  Kleinstbetrieben schätzt den bestehenden  Einschätzung  der  Konkurrenzsituation.  hohen  Wettbewerbsdruck  als  Existenz  Weniger  als  jeder  fünfte  Mittel‐  und  bedrohend ein.     Abb. 18: Fortbestand des Betriebs durch hohen Wettbewerbsdruck gefährdet, Hessen 2009 nach  Betriebsgrößenklassen, Basis: Betriebe mit hohem Wettbewerbsdruck, Angaben in Prozent  100% 80% 54 57 60 60% 81 83 40% 46 43 20% 40 19 17 0% 1 bis 9 Beschäftigte 10 bis 49 Beschäftigte 50 bis 249 250 und mehr alle Betriebe Beschäftigte Beschäftigte Ja Nein   Quelle: IAB‐Betriebspanel 2009, eigene Berechnungen    Mit  anderen  Worten:  Für  die  hessischen  fährdet.  Bei  kleineren  Betrieben  besteht  Großbetriebe ist große Konkurrenz auch in  seltener  hoher  Wettbewerbsdruck,  dieser  Krisenzeiten ein normaler Zustand, der nur  führt  aber  deutlich  öfter  zu  einer  existen‐ in  Ausnahmefällen  den  Fortbestand  ge‐ ziellen Bedrohung.         
  • 20. Die wirtschaftliche Lage der Betriebe in Zeiten der Krise in Hessen 2009 19 Fazit  Als  Leitfrage  wurde  eingangs  formuliert,  Betrieben,  die  Investitionsvorhaben  ver‐ ob  bzw.  wie  stark  in  Zeiten  der  Wirt‐ ringerten  oder  verschoben,  war  in  den  schaftskrise Veränderungen bei den hessi‐ meisten  Fällen  nicht  die  Beschaffung  von  schen  Betrieben  festzustellen  sind.  Als  Fremdkapital hierfür ausschlaggebend.  Ergebnis der Untersuchung lässt sich fest‐ Die Erwartungen waren für 2009 eher ne‐ halten, dass die im Jahr 2009 zu beobach‐ gativ:  erstmals  seit  vier  Jahren  rechnen  tenden Veränderungen spürbar, aber eher  mehr  Betriebe  mit  einem  sinkenden  als  moderat  sind.  Die  unmittelbaren  und  sei‐ mit  einem  steigenden  Geschäftsvolumen  tens  der  Betriebe  wahrgenommenen  im  nächsten  Jahr,  besonders  häufig  im  Auswirkungen der Finanzmarkt‐ und Wirt‐ Verarbeitenden  Gewerbe  und  in  umsatz‐ schaftskrise  sind  in  den  meisten  Fällen  starken Betrieben.  gering  und  weniger  dramatisch,  als  dies  Die  hessischen  Betriebe  sehen  sich  darü‐ Konjunkturindikatoren nahe legen.  ber  hinaus  häufig  einem  hohen  Wettbe‐ Hierfür lassen sich mehrere Anhaltspunkte  werbsdruck  ausgesetzt.  Die  Ergebnisse  finden.  Die  betriebliche  Einschätzung  der  zeigen,  dass  dieser  Druck  in  der  aktuellen  Ertragslage des Geschäftsjahres 2008 liegt  Krise zugenommen hat, hiermit aber keine  zwar  leicht  unter  den  Vorjahreswerten,  strukturellen  Verschiebungen  verbunden  aber  noch  immer  deutlich  besser  als  in  sind – weiterhin wird der Druck in Handel  Jahren 2000 bis 2005.   und  Produzierendem  Gewerbe  sowie  in  Auch  blieb  der  Anteil  der  investierenden  Großbetrieben  höher  empfunden.  Für  Betriebe  in  der  langfristigen  Betrachtung  hochgerechnet  knapp  22.000  hessische  konstant.  Hauptzwecke  der  Investitionen  Betriebe  ist  der  Konkurrenzdruck  derart  waren  erneut  die  Betriebsausstattung  so‐ hoch,  dass  er  nach  Einschätzung  der  Be‐ wie  die  Informations‐  und  Kommunikati‐ triebe den Fortbestand gefährdet, hier vor  onstechnik.   allem im Verarbeitenden Gewerbe und bei  sehr kleinen Betrieben.   Allerdings  gibt  es  durchaus  auch  einige  Befunde,  die  als  Krisensymptome  klassifi‐ Diese Ergebnisse zeigen, dass eine drama‐ ziert  werden  können.  So  hat  fast  jeder  tische  Verschlechterung  der  betrieblichen  vierte Betrieb die Investitionsplanung ver‐ Einschätzungen bislang nicht vorliegt, eine  ändert, unter diesen hat jedoch immerhin  generelle  Entwarnung  für  die  hessische  jeder Dritte antizyklisch gehandelt und das  Wirtschaft  jedoch  nicht  gegeben  werden  Investitionsvolumen  erhöht.  Bei  jenen  kann.      
  • 21. Die wirtschaftliche Lage der Betriebe in Zeiten der Krise in Hessen 2009 20 Methodische Anmerkungen  Die  Datengrundlage  des  vorliegenden  Re‐ wicklung  hessischer  Betriebskennzahlen  ports bildet das Betriebspanel des Instituts  seit  der  Länderaufstockung  im  Jahr  2001  für  Arbeitsmarkt‐  und  Berufsforschung  zu  untersuchen  und  aktuelle  Daten  im  (IAB),  das  seit  1993  in  Zusammenarbeit  Lichte einer längerfristigen Entwicklung zu  mit  der  TNS  Infratest  Sozialforschung  bewerten.   GmbH  eine  repräsentative  Betriebsbefra‐ Das  IAB‐Betriebspanel  gibt  u.a.  über  be‐ gung durchführt.   triebliches Geschäftsverhalten, Kenndaten  Durch  die  Unterstützung  des  Landes  Hes‐ zur wirtschaftlichen Lage und Erwartungen  sen  sowie  der  Regionaldirektion  Hessen  Auskunft.  Der  Report  zur  Geschäftspolitik  der  Bundesagentur  für  Arbeit  war  eine  in Zeiten der Wirtschaftskrise in Hessen ist  Aufstockung  der  befragten  Betriebe  mög‐ der zweite aus der Befragungswelle 2009.   lich, so dass seit der Befragungswelle 2001  Die  folgenden  Ausführungen  basieren  auf  die  hessische  Stichprobe  groß  genug  ist,  der  mündlichen  Befragung  von  1.034  Be‐ um  auch  für  Hessen  belastbare  Aussagen  trieben  in  Hessen.  Die  Ergebnisse  wurden  zu  ermöglichen.  Das  Institut  für  Wirt‐ auf  alle  hessischen  Betriebe  hochgerech‐ schaft, Arbeit und Kultur (IWAK) ist mit der  net  und  sind  damit  repräsentativ  im  Hin‐ Auswertung  dieser  Daten  betraut.  Der  blick  auf  die  Wirtschaftszweige  und  Be‐ Panelcharakter  erlaubt  es  dabei,  die  Ent‐ triebsgrößenklassen.    
  • 22. Die wirtschaftliche Lage der Betriebe in Zeiten der Krise in Hessen 2009 21 Literatur      Nüchter, Oliver / Schmid, Alfons (2009): IAB‐Betriebspanel Hessen. Abschlussbericht 2008  Statistisches  Bundesamt  (2010):  Konjunkturindikatoren:  Außenhandelsbilanz,  unter:  http://www.destatis.de/jetspeed/portal/cms/Sites/destatis/Internet/DE/Content/Statisti ken/Zeitreihen/WirtschaftAktuell/Aussenhandel/Content100/ahl210j.psml    Der vorliegende sowie weitere Reporte aus dem IAB-Betriebspanel Hessen sind zusätzlich zur Printversion im Internet unter der Adresse www.iwak-frankfurt.de abrufbar. Kontakt: ol.nuechter@em.uni-frankfurt.de