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Entwicklung eines Instrumentes zur Messung
   von komplexer Problemlösefähigkeit
              im Klassenraum

    Karsten D. Wolf        Eveline Wuttke
Übersicht
1. Ausgangslage
2. Theoretisches Bezugssystem
  2.1. Theorielage & vorhandene Instrumente
  2.2. Bisherige Entwicklung von MAPS
3. Beschreibung der Untersuchung
4. Empirische Befunde
5. Fazit und Ausblick




                                                  BY: night86mare
               Karsten D. Wolf & Eveline Wuttke
•   Förderung komplexer Problemlösefähigkeit ist
    zunehmend Bestandteil beruflicher Ausbildung
•   Hinweise zur Gestaltung von problemlöse-
    förderlichen Lehr-Lern-Arrangements mittlerweile
    vielfältig
•   „Klassenzimmertaugliche“ Testinstrumente
    zur Evaluation der erreichten Problemlösefähigkeit
    sind dagegen Mangelware




    Ausgangslage

                                                    BY: jonas_k
               Karsten D. Wolf & Eveline Wuttke
Vorhandene Tests
    überwiegend
•   Selbstauskünfte zur Problemlösefähigkeit
    (Fragebogen, z.B. Stäudel, Dirksmeier) oder
•   Statische allgemeine Problemlösefähigkeit
    (PISA-Studie, standardisierte Papier- und
    Bleistift-Aufgaben)
•   Dynamische allgemeine Problemlösefähigkeit
    (Leutner/Klieme/Meyer/Wirth)



                  Karsten D. Wolf & Eveline Wuttke
Es fehlt ein Instrument…

•   zur flexiblen Erfassung
•   fachspezifischer Problemlösekompetenz
•   in Abstimmung auf vorangegangene
    Unterrichtsinhalte
•   im Kontext beruflichen Lernens
•   durch Lehrer/-innen


              Karsten D. Wolf & Eveline Wuttke
Ziel unserer Arbeit

Entwicklung eines
„alltagstauglichen“
Instruments zur Erfassung
komplexer Problemlösefähigkeit
im Klassenraum



                Karsten D. Wolf & Eveline Wuttke
Theorielage

•    Entwicklungsboom in1990er Jahren
•    „Requirements for problem-solving
     tests“ (Mayer 1992/1994):
    •     Keine Routineaufgaben, sondern
          realitätsnahe, (dynamische)
          Problemstellungen, die Generierung
          neuer Lösungen verlangen

    •     Fokus auf kognitive Prozesse und
          Strategien, nicht auf „Produkte“


Karsten D. Wolf & Eveline Wuttke
Theorielage
•    Anforderungen bei der Problem-
     lösung (z.B. Dörner, Reef et al.;
     Bransford & Stein; Sembill):
    •    Problem identifizieren (Ist-Soll-
         Abgleich)

    •    Informationen sammeln, strukturieren

    •    Lösungswege entwickeln

    •    Neben- und Folgewirkungen
         berücksichtigen

    •    Problemlösung ausführen

    •    Handlungskontrolle
Karsten D. Wolf & Eveline Wuttke
Instrumente

•   CRESST-Modell (Center for Research on
    Evaluation, Standards and Student Testing; 1997)
•   Plan a trip (OECD 1997)
•   The Overall Test (Segers 1997)
•   Problem Solving Assessment Instrument (Choi
    et al. 2000)
•   Systemdynamische Modellsimulationen (Breuer)


                Karsten D. Wolf & Eveline Wuttke
Instrumente

Ähnlich: Instrumente der Eingangsdiagnostik für
Positionen der Führungsebene (Seeling)
•   Postkorbaufgaben (Kupka 2007)
•   Managementfallstudien (Seeling 2004)
•   Computergestützte Problemlöseverfahren,
    Planspiele und Serious Games


             Karsten D. Wolf & Eveline Wuttke
Eignung

1. Vollständigkeit der zu durchlaufenden
   Anforderungen/Schritte
  •   Sehr unterschiedlich, CRESST bewertet z.B.
      nur Informationssuche vs. Modellsimulationen
2. Inhaltsbezogen vs. Domäneunabhängig
  •   Häufig domäneunabhängig, nicht auf
      „Unterricht“ bezogen (allgemeine
      Problemlösefähigkeit)

               Karsten D. Wolf & Eveline Wuttke
Qualität


•   Nur selten testtheoretische Überprüfung
•   Auswertung selten standardisiert, wenig
    objektiv
•   Oft nur augenscheinvalide (Postkorb)
•   Konstruktvalidität selten geprüft




             Karsten D. Wolf & Eveline Wuttke
Entwicklung MAPS
•   Basis: AIT (Sembill 1992)
•   Grundlegende Schritte
    (Dörner 1976, Sembill 1992, Bransford/Stein 1993):
    •   Analyse der Ausgangssituation
    •   Festlegung von Zielen
    •   Entwicklung von Problemlösestrategien bzw.
        Maßnahmen




                                                         BY: retro_traveler
    •   Handlungskontrolle unter Berücksichtigung
        von Haupt-, Neben- und Folgewirkungen
                   Karsten D. Wolf & Eveline Wuttke
Durchführungsdetails AIT

•   Lernende erhalten schriftlich formuliertes
    Problem, Papier-Bleistift-Test, sehr offene
    Problemstellung
•   Auswertung entlang der genannten Schritte in
    einem mehrstufigen quantitativen und
    qualitativen Auswertungsprozess
•   Ermittlung von Ergebnissen in den Einzelschritten




                                                        BY: retro_traveler
    und eines Gesamtmaßes AIT bzw. AITG

                  Karsten D. Wolf & Eveline Wuttke
Durchführungsprobleme AIT
•   Bewährtes Forschungsinstrument /
    theoriekonforme Befunde
• Probleme
 • Stark abhängig von Motivation und
        Anstrengungsbereitschaft der Schüler
    •   Extrem zeitaufwendig in der Auswertung
    •   Objektivität nur mittelmäßig (Interrater-
        Reliabilität .66) da hoch komplex




                                                       BY: retro_traveler
‣ Nicht für schulischen Einsatz geeignet
                    Karsten D. Wolf & Eveline Wuttke
Konsequenz MAPS

  Bisherige Art der Problemstellung beibehalten
1. Änderung: Statt völlig offener Problemstellung
   konkrete Fragen zu den Schritten (Stützfragen)
2. Änderung: Statt mehrstufigem Auswertungsprozess
   vorgegebenes Ratingschema (3 stufig), in dem
   Einschätzungen der Experten (Lehrer)




                                                    BY: retro_traveler
   vorzunehmen sind


                 Karsten D. Wolf & Eveline Wuttke
Bisherige Ergebnisse

•   Qualität von MAPS:
    •   Deutlich geringerer Zeitaufwand
    •   Gute Interrater-Reliabilität (.89)  hohe
        Auswertungsobjektivität
    •   Hohe Interkorrelation von MAPS und AIT-
        Resultaten in Pilotstudie (.807 für Gesamtmaß




                                                        BY: retro_traveler
        AIT)  Validität


                    Karsten D. Wolf & Eveline Wuttke
Einsatzbereiche
•   Alternative Assessment Ansatz im Bereich
    Projektarbeit, Selbstorganisationsoffener
    Unterricht, … etc.
•   Wenn Verantwortung für den Lernprozess an
    Lernende abgegeben wird, muss zumindest ein Teil
    der Bewertung auch in ihre Verantwortung gegeben
    werden
•   Bei guter Qualität von Self- und Peer-Assessment
    könnten Teile des sehr zeitaufwendigen Prozesses




                                                       BY: retro_traveler
    von Lernenden erledigt werden

                  Karsten D. Wolf & Eveline Wuttke
Fragen
•   Fragenkomplex Instrumentenentwicklung
    •   Bedeutung der Stützfragen
    •   Problemstellung Erste vs. Dritte Person
    •   Umfang der Situationsbeschreibung
•   Fragenkomplex Self- und Peer-Assessment
    •   Übereinstimmung der Bewertungen
    •   Über- und Unterschätzungen
    •



                                                       BY: -bast-
        Qualität der Bewertungen
                    Karsten D. Wolf & Eveline Wuttke
Design
Veranstaltung           1                          2          3

                                             Lehrer-        Ideale
Thema der PS        Web 2.0
                                           beurteilung   Lernsoftware

Perspektive     Erste vs. Dritte               Erste        Erste


 Stützfrage      Ohne vs. Mit             Ohne vs. Mit       Mit

                                                         Situation vs.
   Setting         Situation                Situation
                                                             Frage

     N               18 TN                    31 TN         60 TN



                Karsten D. Wolf & Eveline Wuttke
MAPS Ratingbogen
Bewertung durch: ________________________________________________

Auswertungsblatt MAPS                                                     Eigene Lösung                          Lösung von:

Analyse der Ausgangssituation
                                                                          Ja (in eigenen Worten) – zum Teil - Ja (in eigene
Autor/in gibt eine unfassende Beschreibung der Situation
                                                                          nein                                nein

                                                                          Völlig – zum Teil – überhaupt nicht    Völlig – zum T
Die Beschreibung durch den/die Autor/in erfasst die wichtigsten Punkte
                                                                          Völlig ausreichend – wenig - keine     Völlig ausreich
Autor/in zeigt fehlende/ benötigte Information auf
Autor/in formuliert Ideen, wo/ bei wem fehlende Information bezogen Viele – einige - keine                       Viele – einige
werden kann
                                                                          Viele – einige – keine                 Viele – einige
Autor/in formuliert Annahmen über fehlende Information
                                                                          Alle – einige – keine                  Alle – einige –
Die Annahmen des/r Autor/ins sind angemessen
Definition von Zielen
                                                                          Viele – einige – keine                 Viele – einige
Autor/in formuliert Ziele
                                                                          Alle – einige – keine                  Alle – einige –
Die Ziele sind angemessen
Autor/in formuliert für alle in der Problemstellung angesprochenen Für alle – nur für einige – für keine         Für alle – nur
Personen Ziele
                                                                          Mehrere Ziele – ein Ziel – kein Ziel   Mehrere Ziele
Autor/in wählt eines oder mehrere Ziele aus
                                                                          Ja, explizit – ja, implizit – nein     Ja, explizit – ja
Autor/in erklärt, warum er das Ziel/die Ziele wählt
                                                                          Ja – zum Teil – keine oder schlechte Ja – zum Teil
Die Wahl des Ziels/ der Ziele ist fundiert
                                                                          Gründe                               Gründe

Maßnahmen und Handlungspläne
                                                                          Ja – nur wenige – keine                Ja – nur wenig
Autor/in schlägt verschiedene Strategien/ Handlungspläne vor
                                 Karsten D. Wolf & Eveline Wuttke         Ja – teilweise – nein                  Ja – teilweise
Autor/in begründet, warum er diese Maßnahmen für angemessen hält
Intercoderreliabilität

Experten (Basis 110 zufällig ausgewählte
MAPS)
✓ Cohens Kappa κ = 0,775
Peers (Basis 173 MAPS mit 2 vollständigen
Peer-Bewertungen)
✴ Cohens Kappa κ = 0,569


           Karsten D. Wolf & Eveline Wuttke
Experten vs. Selbst vs. Peers




         Karsten D. Wolf & Eveline Wuttke
Über- vs. Unterschätzung




       Karsten D. Wolf & Eveline Wuttke
V1: Perspektive und Stützfrage




          Karsten D. Wolf & Eveline Wuttke
MAPS Stützfragen
1. Beschreibung des Problems: Bitte beschreiben Sie das Problem in Ihren eigenen
     Worten.


2. Informationen beschaffen: Welche Informationen zu dem Problem fehlen? Wen würden
     Sie um Hilfe fragen, wo würden Sie nach weiteren Hinweisen suchen? Bitte beschreiben
     Sie auch die Annahmen, die Sie für diese fehlenden Informationen zum Problem machen.


3.   Ziele: Welche Ziele können Sie sich in der Problemsituation vorstellen? Welche Ziele
     wählen Sie und warum?

4.   Lösungsstrategien: Welche verschiedenen Lösungsstrategien fallen Ihnen ein, um die
     oben genannten Ziele zu erreichen? Warum können diese Strategien zur Lösung
     beitragen?

5.   Für eine Lösung entscheiden: Sind manche der Strategien besser als andere? Bitte
     berücksichtigen Sie dabei auch mögliche Neben- und Folgeeffekte Ihrer Strategien.
     Entscheiden Sie sich, welche Strategie am besten passt.

6.   Überprüfung der Lösung: Inwiefern ändert Ihre vorgeschlagene Lösung die
     Ausgangssituation? Wie erfolgreich schätzen Sie Ihre Lösung in Anbetracht Ihrer Ziele
     ein? Inwieweit sind die Handlungen Ihrer Lösungsstrategie dem Problem angemessen?



                           Karsten D. Wolf & Eveline Wuttke
V2: Stützfrage




 Karsten D. Wolf & Eveline Wuttke
V3: Setting
TN-ID                                                                                                 TN-ID


Problemstellung                                                                                       Problemstellung

Bitte versuchen Sie sich, in die folgende Situation hineinzuversetzen.                                Bitte erstellen Sie eine Konzeption für eine „ideale“ Lernsoftware für ein Fach ihrer Wahl.
Nach dem erfolgreichen Abschluss ihres Studiums haben Sie nicht den Weg in das
                                                                                                      Sie haben 30 Minuten Zeit. Bitte schreiben Sie alles auf, was Sie für dieses Problem
Referendariat angetreten, sondern sind der Uni treu geblieben. Als frischgebackene/r
                                                                                                      durchdenken, ggf. auch Sackgassen. Lassen Sie uns an Ihren Gedanken teilhaben.
wissenschaftliche/r Mitarbeiter/in sind sie Mitglied in einem Forschungsteam, welches vom
Bundesbildungsministerium finanziert wird. Ziel ist es, Lernsoftware für Schulen zu
entwickeln.
Heute ist Projektmeeting und der Chef fängt an zu berichten:

                                          Situation                                             vs.                                   Frage
„Liebe Teammitglieder, ich war gestern in Berlin bei der Ministerin und die Hauptsponsoren
wie z.B. die Telekom, McKinsey und Springer waren auch da. Die wollen nicht weniger als
für jedes Schulfach und jedes Schuljahr „optimale Lernsoftware“ die sowohl „vormittags“ als
auch „nachmittags“ eingesetzt werden kann. In dem Treffen wurde insbesondere an den
vorhandenen Produkten bemängelt, dass neben hübscher Grafik häufig die Didaktik hinten
runterfällt! Geld ist wohl zur Produktion hochwertiger Software genug da, nur - so die
Ministerin: „Wo ist die neue Didaktik?“ Und das war direkt an uns gerichtet!“
„Wir sollen eine Art Blaupause für die zu entwickelnden Lernsoftware-Titel entwickeln. Nun
denke ich, dass die für verschiedene Fächer auch unterschiedlich aussehen sollten. Deshalb
sind sie ja auch hier!“ Zufrieden schaut er in ihre Runde - immerhin 6 Mitarbeiter/innen, die
80% aller unterrichteten Fächer an den Schulen abdecken. „Bevor sie nun einfach loslegen,
bitte ich sie, zunächst die wichtigsten Punkte zu skizzieren, so dass ich mir einen Überblick
über ihre Ideen verschaffen kann.“


Sie haben 30 Minuten Zeit. Bitte schreiben Sie alles auf, was Sie für dieses Problem
durchdenken, ggf. auch Sackgassen. Lassen Sie uns an Ihren Gedanken teilhaben.




                                                                         Karsten D. Wolf & Eveline Wuttke
Situation
TN-ID


Problemstellung

Bitte versuchen Sie sich, in die folgende Situation hineinzuversetzen.

Nach dem erfolgreichen Abschluss ihres Studiums haben Sie nicht den Weg in das
Referendariat angetreten, sondern sind der Uni treu geblieben. Als frischgebackene/r
wissenschaftliche/r Mitarbeiter/in sind sie Mitglied in einem Forschungsteam, welches vom
Bundesbildungsministerium finanziert wird. Ziel ist es, Lernsoftware für Schulen zu
entwickeln.
Heute ist Projektmeeting und der Chef fängt an zu berichten:
„Liebe Teammitglieder, ich war gestern in Berlin bei der Ministerin und die Hauptsponsoren
wie z.B. die Telekom, McKinsey und Springer waren auch da. Die wollen nicht weniger als
für jedes Schulfach und jedes Schuljahr „optimale Lernsoftware“ die sowohl „vormittags“ als
auch „nachmittags“ eingesetzt werden kann. In dem Treffen wurde insbesondere an den
vorhandenen Produkten bemängelt, dass neben hübscher Grafik häufig die Didaktik hinten
runterfällt! Geld ist wohl zur Produktion hochwertiger Software genug da, nur - so die
Ministerin: „Wo ist die neue Didaktik?“ Und das war direkt an uns gerichtet!“
„Wir sollen eine Art Blaupause für die zu entwickelnden Lernsoftware-Titel entwickeln. Nun
denke ich, dass die für verschiedene Fächer auch unterschiedlich aussehen sollten. Deshalb
sind sie ja auch hier!“ Zufrieden schaut er in ihre Runde - immerhin 6 Mitarbeiter/innen, die
80% aller unterrichteten Fächer an den Schulen abdecken. „Bevor sie nun einfach loslegen,
bitte ich sie, zunächst die wichtigsten Punkte zu skizzieren, so dass ich mir einen Überblick
über ihre Ideen verschaffen kann.“ Wolf & Eveline Wuttke
                        Karsten D.
Frage
TN-ID


Problemstellung

Bitte erstellen Sie eine Konzeption für eine „ideale“ Lernsoftware für ein Fach ihrer Wahl.


Sie haben 30 Minuten Zeit. Bitte schreiben Sie alles auf, was Sie für dieses Problem
durchdenken, ggf. auch Sackgassen. Lassen Sie uns an Ihren Gedanken teilhaben.




                               Karsten D. Wolf & Eveline Wuttke
V3 Setting




  Spanne = 55 vs. 67,5
Std.abw. = 14,03 vs. 17,58

                   Karsten D. Wolf & Eveline Wuttke
Ergebnisse
   Variationen
       •    Perspektive: scheint bei
            Studenten egal zu sein
       •    Stützfrage: unterschiedliche
            Ergebnisse, weitere
            Replikationen notwendig
       •    Setting: kein Unterschied,
            das überraschendste Ergebnis



Karsten D. Wolf & Eveline Wuttke
Ergebnisse
   Self- und Peer-Assessment

       •    Im Mittel relativ geringe
            Überschätzung
       •    Hohe Streuung von Unter-
            und Überschätzungen
       •    Peer-Assessments tendenziell
            „milder“




Karsten D. Wolf & Eveline Wuttke
Weitere Schritte
•   Mehr Motivation durch „High Stake“ Tests?
•   Zeiteffekte? 30 min zu wenig, insbesondere bei
    Hochleistenden? Anfangs viel, hinten zu wenig Zeit.
•   Stützfrageneffekt (und Perspektive) insbes. in der
    Schule weiter untersuchen
•   Variationen bei Studenten replizieren
•   Weitere systematische Variationen der
    Siutationsbeschreibung / Problemstellungen
    (erste Tests mit Lehrer/innen)
                   Karsten D. Wolf & Eveline Wuttke
Beyond Paper&Pencil…

•   Mach mal… - Projektarbeit z.B. im SooU
•   Lerntagebücher + (E-)Portfolio als Basis für Rating
    durch Lehrer
•   Validitätsaspekte
    1. „Echten“ Problemlösungsprozess bewerten
    2. Ähnliche Problemstellungen schriftlich stellen
    3. „Schreibfäule“ untersuchen

                   Karsten D. Wolf & Eveline Wuttke
MAPS Lehrermanual
•   Anleitung zur Konstruktion
    von Problemstellungen mit
    Beispielen
•   Kodieranleitung für den
    MAPS Rubric
•   Text- und Layoutvorlagen
•   Auswertungstabellen

                 Karsten D. Wolf & Eveline Wuttke
Vielen Dank!
  Karsten D. Wolf         Eveline Wuttke



wolf@uni-bremen.de   wuttke@em.uni-frankfurt.de

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Messung von Problemlösefähigkeit

  • 1. Entwicklung eines Instrumentes zur Messung von komplexer Problemlösefähigkeit im Klassenraum Karsten D. Wolf Eveline Wuttke
  • 2. Übersicht 1. Ausgangslage 2. Theoretisches Bezugssystem 2.1. Theorielage & vorhandene Instrumente 2.2. Bisherige Entwicklung von MAPS 3. Beschreibung der Untersuchung 4. Empirische Befunde 5. Fazit und Ausblick BY: night86mare Karsten D. Wolf & Eveline Wuttke
  • 3. Förderung komplexer Problemlösefähigkeit ist zunehmend Bestandteil beruflicher Ausbildung • Hinweise zur Gestaltung von problemlöse- förderlichen Lehr-Lern-Arrangements mittlerweile vielfältig • „Klassenzimmertaugliche“ Testinstrumente zur Evaluation der erreichten Problemlösefähigkeit sind dagegen Mangelware Ausgangslage BY: jonas_k Karsten D. Wolf & Eveline Wuttke
  • 4. Vorhandene Tests überwiegend • Selbstauskünfte zur Problemlösefähigkeit (Fragebogen, z.B. Stäudel, Dirksmeier) oder • Statische allgemeine Problemlösefähigkeit (PISA-Studie, standardisierte Papier- und Bleistift-Aufgaben) • Dynamische allgemeine Problemlösefähigkeit (Leutner/Klieme/Meyer/Wirth) Karsten D. Wolf & Eveline Wuttke
  • 5. Es fehlt ein Instrument… • zur flexiblen Erfassung • fachspezifischer Problemlösekompetenz • in Abstimmung auf vorangegangene Unterrichtsinhalte • im Kontext beruflichen Lernens • durch Lehrer/-innen Karsten D. Wolf & Eveline Wuttke
  • 6. Ziel unserer Arbeit Entwicklung eines „alltagstauglichen“ Instruments zur Erfassung komplexer Problemlösefähigkeit im Klassenraum Karsten D. Wolf & Eveline Wuttke
  • 7. Theorielage • Entwicklungsboom in1990er Jahren • „Requirements for problem-solving tests“ (Mayer 1992/1994): • Keine Routineaufgaben, sondern realitätsnahe, (dynamische) Problemstellungen, die Generierung neuer Lösungen verlangen • Fokus auf kognitive Prozesse und Strategien, nicht auf „Produkte“ Karsten D. Wolf & Eveline Wuttke
  • 8. Theorielage • Anforderungen bei der Problem- lösung (z.B. Dörner, Reef et al.; Bransford & Stein; Sembill): • Problem identifizieren (Ist-Soll- Abgleich) • Informationen sammeln, strukturieren • Lösungswege entwickeln • Neben- und Folgewirkungen berücksichtigen • Problemlösung ausführen • Handlungskontrolle Karsten D. Wolf & Eveline Wuttke
  • 9. Instrumente • CRESST-Modell (Center for Research on Evaluation, Standards and Student Testing; 1997) • Plan a trip (OECD 1997) • The Overall Test (Segers 1997) • Problem Solving Assessment Instrument (Choi et al. 2000) • Systemdynamische Modellsimulationen (Breuer) Karsten D. Wolf & Eveline Wuttke
  • 10. Instrumente Ähnlich: Instrumente der Eingangsdiagnostik für Positionen der Führungsebene (Seeling) • Postkorbaufgaben (Kupka 2007) • Managementfallstudien (Seeling 2004) • Computergestützte Problemlöseverfahren, Planspiele und Serious Games Karsten D. Wolf & Eveline Wuttke
  • 11. Eignung 1. Vollständigkeit der zu durchlaufenden Anforderungen/Schritte • Sehr unterschiedlich, CRESST bewertet z.B. nur Informationssuche vs. Modellsimulationen 2. Inhaltsbezogen vs. Domäneunabhängig • Häufig domäneunabhängig, nicht auf „Unterricht“ bezogen (allgemeine Problemlösefähigkeit) Karsten D. Wolf & Eveline Wuttke
  • 12. Qualität • Nur selten testtheoretische Überprüfung • Auswertung selten standardisiert, wenig objektiv • Oft nur augenscheinvalide (Postkorb) • Konstruktvalidität selten geprüft Karsten D. Wolf & Eveline Wuttke
  • 13. Entwicklung MAPS • Basis: AIT (Sembill 1992) • Grundlegende Schritte (Dörner 1976, Sembill 1992, Bransford/Stein 1993): • Analyse der Ausgangssituation • Festlegung von Zielen • Entwicklung von Problemlösestrategien bzw. Maßnahmen BY: retro_traveler • Handlungskontrolle unter Berücksichtigung von Haupt-, Neben- und Folgewirkungen Karsten D. Wolf & Eveline Wuttke
  • 14. Durchführungsdetails AIT • Lernende erhalten schriftlich formuliertes Problem, Papier-Bleistift-Test, sehr offene Problemstellung • Auswertung entlang der genannten Schritte in einem mehrstufigen quantitativen und qualitativen Auswertungsprozess • Ermittlung von Ergebnissen in den Einzelschritten BY: retro_traveler und eines Gesamtmaßes AIT bzw. AITG Karsten D. Wolf & Eveline Wuttke
  • 15. Durchführungsprobleme AIT • Bewährtes Forschungsinstrument / theoriekonforme Befunde • Probleme • Stark abhängig von Motivation und Anstrengungsbereitschaft der Schüler • Extrem zeitaufwendig in der Auswertung • Objektivität nur mittelmäßig (Interrater- Reliabilität .66) da hoch komplex BY: retro_traveler ‣ Nicht für schulischen Einsatz geeignet Karsten D. Wolf & Eveline Wuttke
  • 16. Konsequenz MAPS Bisherige Art der Problemstellung beibehalten 1. Änderung: Statt völlig offener Problemstellung konkrete Fragen zu den Schritten (Stützfragen) 2. Änderung: Statt mehrstufigem Auswertungsprozess vorgegebenes Ratingschema (3 stufig), in dem Einschätzungen der Experten (Lehrer) BY: retro_traveler vorzunehmen sind Karsten D. Wolf & Eveline Wuttke
  • 17. Bisherige Ergebnisse • Qualität von MAPS: • Deutlich geringerer Zeitaufwand • Gute Interrater-Reliabilität (.89)  hohe Auswertungsobjektivität • Hohe Interkorrelation von MAPS und AIT- Resultaten in Pilotstudie (.807 für Gesamtmaß BY: retro_traveler AIT)  Validität Karsten D. Wolf & Eveline Wuttke
  • 18. Einsatzbereiche • Alternative Assessment Ansatz im Bereich Projektarbeit, Selbstorganisationsoffener Unterricht, … etc. • Wenn Verantwortung für den Lernprozess an Lernende abgegeben wird, muss zumindest ein Teil der Bewertung auch in ihre Verantwortung gegeben werden • Bei guter Qualität von Self- und Peer-Assessment könnten Teile des sehr zeitaufwendigen Prozesses BY: retro_traveler von Lernenden erledigt werden Karsten D. Wolf & Eveline Wuttke
  • 19. Fragen • Fragenkomplex Instrumentenentwicklung • Bedeutung der Stützfragen • Problemstellung Erste vs. Dritte Person • Umfang der Situationsbeschreibung • Fragenkomplex Self- und Peer-Assessment • Übereinstimmung der Bewertungen • Über- und Unterschätzungen • BY: -bast- Qualität der Bewertungen Karsten D. Wolf & Eveline Wuttke
  • 20. Design Veranstaltung 1 2 3 Lehrer- Ideale Thema der PS Web 2.0 beurteilung Lernsoftware Perspektive Erste vs. Dritte Erste Erste Stützfrage Ohne vs. Mit Ohne vs. Mit Mit Situation vs. Setting Situation Situation Frage N 18 TN 31 TN 60 TN Karsten D. Wolf & Eveline Wuttke
  • 21. MAPS Ratingbogen Bewertung durch: ________________________________________________ Auswertungsblatt MAPS Eigene Lösung Lösung von: Analyse der Ausgangssituation Ja (in eigenen Worten) – zum Teil - Ja (in eigene Autor/in gibt eine unfassende Beschreibung der Situation nein nein Völlig – zum Teil – überhaupt nicht Völlig – zum T Die Beschreibung durch den/die Autor/in erfasst die wichtigsten Punkte Völlig ausreichend – wenig - keine Völlig ausreich Autor/in zeigt fehlende/ benötigte Information auf Autor/in formuliert Ideen, wo/ bei wem fehlende Information bezogen Viele – einige - keine Viele – einige werden kann Viele – einige – keine Viele – einige Autor/in formuliert Annahmen über fehlende Information Alle – einige – keine Alle – einige – Die Annahmen des/r Autor/ins sind angemessen Definition von Zielen Viele – einige – keine Viele – einige Autor/in formuliert Ziele Alle – einige – keine Alle – einige – Die Ziele sind angemessen Autor/in formuliert für alle in der Problemstellung angesprochenen Für alle – nur für einige – für keine Für alle – nur Personen Ziele Mehrere Ziele – ein Ziel – kein Ziel Mehrere Ziele Autor/in wählt eines oder mehrere Ziele aus Ja, explizit – ja, implizit – nein Ja, explizit – ja Autor/in erklärt, warum er das Ziel/die Ziele wählt Ja – zum Teil – keine oder schlechte Ja – zum Teil Die Wahl des Ziels/ der Ziele ist fundiert Gründe Gründe Maßnahmen und Handlungspläne Ja – nur wenige – keine Ja – nur wenig Autor/in schlägt verschiedene Strategien/ Handlungspläne vor Karsten D. Wolf & Eveline Wuttke Ja – teilweise – nein Ja – teilweise Autor/in begründet, warum er diese Maßnahmen für angemessen hält
  • 22. Intercoderreliabilität Experten (Basis 110 zufällig ausgewählte MAPS) ✓ Cohens Kappa κ = 0,775 Peers (Basis 173 MAPS mit 2 vollständigen Peer-Bewertungen) ✴ Cohens Kappa κ = 0,569 Karsten D. Wolf & Eveline Wuttke
  • 23. Experten vs. Selbst vs. Peers Karsten D. Wolf & Eveline Wuttke
  • 24. Über- vs. Unterschätzung Karsten D. Wolf & Eveline Wuttke
  • 25. V1: Perspektive und Stützfrage Karsten D. Wolf & Eveline Wuttke
  • 26. MAPS Stützfragen 1. Beschreibung des Problems: Bitte beschreiben Sie das Problem in Ihren eigenen Worten. 2. Informationen beschaffen: Welche Informationen zu dem Problem fehlen? Wen würden Sie um Hilfe fragen, wo würden Sie nach weiteren Hinweisen suchen? Bitte beschreiben Sie auch die Annahmen, die Sie für diese fehlenden Informationen zum Problem machen. 3. Ziele: Welche Ziele können Sie sich in der Problemsituation vorstellen? Welche Ziele wählen Sie und warum? 4. Lösungsstrategien: Welche verschiedenen Lösungsstrategien fallen Ihnen ein, um die oben genannten Ziele zu erreichen? Warum können diese Strategien zur Lösung beitragen? 5. Für eine Lösung entscheiden: Sind manche der Strategien besser als andere? Bitte berücksichtigen Sie dabei auch mögliche Neben- und Folgeeffekte Ihrer Strategien. Entscheiden Sie sich, welche Strategie am besten passt. 6. Überprüfung der Lösung: Inwiefern ändert Ihre vorgeschlagene Lösung die Ausgangssituation? Wie erfolgreich schätzen Sie Ihre Lösung in Anbetracht Ihrer Ziele ein? Inwieweit sind die Handlungen Ihrer Lösungsstrategie dem Problem angemessen? Karsten D. Wolf & Eveline Wuttke
  • 27. V2: Stützfrage Karsten D. Wolf & Eveline Wuttke
  • 28. V3: Setting TN-ID TN-ID Problemstellung Problemstellung Bitte versuchen Sie sich, in die folgende Situation hineinzuversetzen. Bitte erstellen Sie eine Konzeption für eine „ideale“ Lernsoftware für ein Fach ihrer Wahl. Nach dem erfolgreichen Abschluss ihres Studiums haben Sie nicht den Weg in das Sie haben 30 Minuten Zeit. Bitte schreiben Sie alles auf, was Sie für dieses Problem Referendariat angetreten, sondern sind der Uni treu geblieben. Als frischgebackene/r durchdenken, ggf. auch Sackgassen. Lassen Sie uns an Ihren Gedanken teilhaben. wissenschaftliche/r Mitarbeiter/in sind sie Mitglied in einem Forschungsteam, welches vom Bundesbildungsministerium finanziert wird. Ziel ist es, Lernsoftware für Schulen zu entwickeln. Heute ist Projektmeeting und der Chef fängt an zu berichten: Situation vs. Frage „Liebe Teammitglieder, ich war gestern in Berlin bei der Ministerin und die Hauptsponsoren wie z.B. die Telekom, McKinsey und Springer waren auch da. Die wollen nicht weniger als für jedes Schulfach und jedes Schuljahr „optimale Lernsoftware“ die sowohl „vormittags“ als auch „nachmittags“ eingesetzt werden kann. In dem Treffen wurde insbesondere an den vorhandenen Produkten bemängelt, dass neben hübscher Grafik häufig die Didaktik hinten runterfällt! Geld ist wohl zur Produktion hochwertiger Software genug da, nur - so die Ministerin: „Wo ist die neue Didaktik?“ Und das war direkt an uns gerichtet!“ „Wir sollen eine Art Blaupause für die zu entwickelnden Lernsoftware-Titel entwickeln. Nun denke ich, dass die für verschiedene Fächer auch unterschiedlich aussehen sollten. Deshalb sind sie ja auch hier!“ Zufrieden schaut er in ihre Runde - immerhin 6 Mitarbeiter/innen, die 80% aller unterrichteten Fächer an den Schulen abdecken. „Bevor sie nun einfach loslegen, bitte ich sie, zunächst die wichtigsten Punkte zu skizzieren, so dass ich mir einen Überblick über ihre Ideen verschaffen kann.“ Sie haben 30 Minuten Zeit. Bitte schreiben Sie alles auf, was Sie für dieses Problem durchdenken, ggf. auch Sackgassen. Lassen Sie uns an Ihren Gedanken teilhaben. Karsten D. Wolf & Eveline Wuttke
  • 29. Situation TN-ID Problemstellung Bitte versuchen Sie sich, in die folgende Situation hineinzuversetzen. Nach dem erfolgreichen Abschluss ihres Studiums haben Sie nicht den Weg in das Referendariat angetreten, sondern sind der Uni treu geblieben. Als frischgebackene/r wissenschaftliche/r Mitarbeiter/in sind sie Mitglied in einem Forschungsteam, welches vom Bundesbildungsministerium finanziert wird. Ziel ist es, Lernsoftware für Schulen zu entwickeln. Heute ist Projektmeeting und der Chef fängt an zu berichten: „Liebe Teammitglieder, ich war gestern in Berlin bei der Ministerin und die Hauptsponsoren wie z.B. die Telekom, McKinsey und Springer waren auch da. Die wollen nicht weniger als für jedes Schulfach und jedes Schuljahr „optimale Lernsoftware“ die sowohl „vormittags“ als auch „nachmittags“ eingesetzt werden kann. In dem Treffen wurde insbesondere an den vorhandenen Produkten bemängelt, dass neben hübscher Grafik häufig die Didaktik hinten runterfällt! Geld ist wohl zur Produktion hochwertiger Software genug da, nur - so die Ministerin: „Wo ist die neue Didaktik?“ Und das war direkt an uns gerichtet!“ „Wir sollen eine Art Blaupause für die zu entwickelnden Lernsoftware-Titel entwickeln. Nun denke ich, dass die für verschiedene Fächer auch unterschiedlich aussehen sollten. Deshalb sind sie ja auch hier!“ Zufrieden schaut er in ihre Runde - immerhin 6 Mitarbeiter/innen, die 80% aller unterrichteten Fächer an den Schulen abdecken. „Bevor sie nun einfach loslegen, bitte ich sie, zunächst die wichtigsten Punkte zu skizzieren, so dass ich mir einen Überblick über ihre Ideen verschaffen kann.“ Wolf & Eveline Wuttke Karsten D.
  • 30. Frage TN-ID Problemstellung Bitte erstellen Sie eine Konzeption für eine „ideale“ Lernsoftware für ein Fach ihrer Wahl. Sie haben 30 Minuten Zeit. Bitte schreiben Sie alles auf, was Sie für dieses Problem durchdenken, ggf. auch Sackgassen. Lassen Sie uns an Ihren Gedanken teilhaben. Karsten D. Wolf & Eveline Wuttke
  • 31. V3 Setting Spanne = 55 vs. 67,5 Std.abw. = 14,03 vs. 17,58 Karsten D. Wolf & Eveline Wuttke
  • 32. Ergebnisse Variationen • Perspektive: scheint bei Studenten egal zu sein • Stützfrage: unterschiedliche Ergebnisse, weitere Replikationen notwendig • Setting: kein Unterschied, das überraschendste Ergebnis Karsten D. Wolf & Eveline Wuttke
  • 33. Ergebnisse Self- und Peer-Assessment • Im Mittel relativ geringe Überschätzung • Hohe Streuung von Unter- und Überschätzungen • Peer-Assessments tendenziell „milder“ Karsten D. Wolf & Eveline Wuttke
  • 34. Weitere Schritte • Mehr Motivation durch „High Stake“ Tests? • Zeiteffekte? 30 min zu wenig, insbesondere bei Hochleistenden? Anfangs viel, hinten zu wenig Zeit. • Stützfrageneffekt (und Perspektive) insbes. in der Schule weiter untersuchen • Variationen bei Studenten replizieren • Weitere systematische Variationen der Siutationsbeschreibung / Problemstellungen (erste Tests mit Lehrer/innen) Karsten D. Wolf & Eveline Wuttke
  • 35. Beyond Paper&Pencil… • Mach mal… - Projektarbeit z.B. im SooU • Lerntagebücher + (E-)Portfolio als Basis für Rating durch Lehrer • Validitätsaspekte 1. „Echten“ Problemlösungsprozess bewerten 2. Ähnliche Problemstellungen schriftlich stellen 3. „Schreibfäule“ untersuchen Karsten D. Wolf & Eveline Wuttke
  • 36. MAPS Lehrermanual • Anleitung zur Konstruktion von Problemstellungen mit Beispielen • Kodieranleitung für den MAPS Rubric • Text- und Layoutvorlagen • Auswertungstabellen Karsten D. Wolf & Eveline Wuttke
  • 37. Vielen Dank! Karsten D. Wolf Eveline Wuttke wolf@uni-bremen.de wuttke@em.uni-frankfurt.de