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Solidarische Ökonomie
Schritte auf dem Weg zur Nachhaltigkeit




              Clarita Müller-Plantenberg
               muellerp@uni-kassel.de
                     www.vfsoe.de

                        Workshop
                   Universität Rostock
         Nachhaltigkeitswoche 5.Juni 2012 18 Uhr
Fragen?


  • Was ist Solidarische Ökonomie?
      • Wo wird sie praktiziert?
• Wie kann man selber SÖ praktizieren?
1.
Was ist Solidarische Ökonomie?

• Antwort auf Neoliberale Politik - Eine andere Welt
                     ist möglich
           • Gesellschaftliche Inklusion
   • Selbstverwaltetes Leben und Wirtschaften
Neoliberale Politik
•   ZIELSETZUNG, WERTE,                   •   AUSWIRKUNGEN AUF
    MASSNAHMEN                                MENSCH UND NATUR


•   Ökonomisches Wachstum: Profit vor     •   Konzentration des Reichtums/
    Bedürfnisbefriedigung der Bürger          Auseinanderklaffen der Schere Reich
•   Deregulierung                             und Arm – Prekarisierung der
     – Liberalisierung des Handels            Arbeitsplätze und Exklusion immer
       (Herabsetzung der Zollschranken)       größerer Teile der Bevölkerung von
     – Streichung der Subventionen für        normalen Arbeitsplätzen
       Massenkonsumgüter                  •   Probleme des Minderheitenschutzes
•   Förderung von Risikotechnologien          sowie
     – Atomkraft                          •   Probleme der Integration nicht nur
     – Genetisch Veränderte Organismen        der Zugewanderten sondern auch
•   Verschlankung der Staaten                 derer, die von normalen
                                              Arbeitsplätzen ausgeschlossen
     – Privatisierung von staatlichen         werden
       Dienstleistungen
                                          •   Territoriale Ballung von Reichtum –
                                              Abgehängte Regionen
                                          •   Fehlender Naturerhalt -
                                              Rohstoffraubbau
Neoliberale Wirtschaftspolitik führt zu
               Exklusion –


Exklusion großer Teile der Bevölkerung in Süd und
                Nord ist die Folge.
 Erstes Musterland Neoliberaler Politik war Chile
      nach dem blutigen Militärputsch 1973
        gegen den demokratisch gewählten
   sozialistischen Präsidenten Salvador Allende.
Historische Subjekte
Eine andere Welt ist möglich
      • Nachhaltige Entwicklung 1992 (UNCED)
       • Das Gute Leben (indigene Bewegung)
• Das Leben in Harmonie mit der Natur (indigene Bew.)


               Natur                  Wirtschaft

                       Mensch-
                        Natur



                       Gesellschaft
Was ist Solidarische Ökonomie?

Solidarische Ökonomie ist eine andere Art zu produzieren, zu verkaufen,
zu konsumieren bzw. zu leben. Indem die Arbeit kollektiv, solidarisch
und hierarchiefrei organisiert wird, stellt die Solidarische Ökonomie
eine Strategie für die Bekämpfung der sozialen Ausgrenzung und der
Prekarisierung der Arbeitsverhältnisse dar. Es geht um die nachhaltige
Entwicklung der Gemeinschaft und nicht nur weniger Individuen.

In der Solidarischen Ökonomie werden in kooperativer Form lokale
Potentiale mit lokalem Bedarf verknüpft, wobei die Solidarität eine
große Rolle spielt, und das Kapital eine dienende Funktion zu Gunsten der
Gemeinschaft einnimmt, weil bei der Regionalentwicklung durch
alternative Wirtschaftsstrukturen der Fokus auf den Menschen selbst
liegt.
Prinzipien – Netzwerk
             solidarischer Akteure
Wichtige Prinzipien sind die
Selbstverwaltung,
Kooperation,
Ökologisches Handeln,
Gemeinschaftsorientierung der
Wirtschaftsunternehmen.

Die Einrichtung von regionalen Kreisläufen durch die Besinnung auf die
regionalspezifische Potentiale hat zusätzlich eine ökologisch und sozial
stabilisierende nachhaltige Wirkung auf die Region. Die erwirtschafteten
Gewinne fließen nicht mehr ab, sondern eine regionale Wertschöpfung
kommt zustande.
Um die Vorteile der Solidarischen Ökonomie nutzen zu können, muss
gemeinsam über die einzelnen Organisationen hinaus ein Netzwerk
der solidarischen Akteure entstehen, damit der Bedarf an hochwertigen
Gütern und Dienstleistungen gedeckt werden kann.
2.
Wo wird sie praktiziert?
          • Zum Beispiel in:
               • Italien
              • Spanien
             • Österreich
             • Frankreich
            • Brasilien …
 • Z.B. Deutschland: Organisationen
         • Sachsen, Hessen…
Italien
• Die sozialen Bewegungen haben immer
  wieder wichtige Rahmenbedingungen für die
  Konsolidierung der Genossenschaften vom
  Staat errungen.
z.B.Emilia Romana, Lombardei…
            Italien
               • Seit Ende des 19.Jh
                 Aufbau von
                 Genossenschafts-
                 föderationen
               • Die spät einsetzende
                 Industrialisierung wurde
                 von kleinen und
                 mittleren
                 selbstverwalteten
                 Unternehmen geprägt
Staatliche Rahmenbedingungen…
                Italien
•   Nach dem 1. Weltkrieg schuf die    •   „Die Republik anerkennt die
    Mitte-Links-Regierung unter dem        gesellschaftliche Funktion der
    Liberalen Giolitti eine                Genossenschaft mit
    genossenschaftsfreundliche             Selbsthilfecharakter und ohne die
                                           Zielsetzung des privaten
    Gesetzgebung.                          Gewinnstrebens. Das Gesetz
•   Nach dem 2. Weltkrieg gab es auf       fördert sie und begünstigt ihr
    Grund gemeinsamer Traditionen          Wachstum mit den dafür
    und der Zusammenarbeit im              geeigneten Mitteln und
    Widerstand eine Unterstützung          garantiert ihren Charakter und
                                           ihre Zielsetzungen durch
    von Genossenschaften in der            entsprechende Kontrollen.“
    Verfassung.
                                       •   (Art 45, italienische Verfassung
                                           1947)
Neoliberale Politik – Schaffung von
          Rahmenbedingungen für
             Selbstverwaltung

• Gesetz von Giovanni Marcora I      •   Von 1970-1990 verdreifachte sich
  1985: Es geht darum,                   die Anzahl der Genossenschaften
  Sanierung und Hilfestellung für        von knapp 48000 auf über
  den Erhalt und die Neugründung         159000.
  von Klein und Mittelbetrieben      •   Ihre wirtschaftliche
  mit kooperativer                       Konsolidierung beruhte auf :
  Betriebsverfassung zur Verfügung        – dem Zusammenschluss in
  zu stellen.                               Konsortien,
• Gesetz Giovanni Marcora II 1991         – der finanziellen Hilfe,
• Gesetz für                              – qualifizierender Beratung.
  Jugendgenossenschaften             •   Der italienische Staat ist an ihnen
• Sozialgenossenschaftengesetz           interessiert, da sie der
                                         Polarisierung entgegenwirken
                                         und bei geringer Arbeitslosigkeit
                                         staatliche Leistungen überflüssig
                                         machen.
Werte, die in den italienischen
Genossenschaften groß geschrieben werden

 • Selbstverwaltung
 • Inklusion
 • Garantie der eigenen Werte durch
   wirtschaftlichen Zusammenschluss der
   Genossenschaften in Konsortien
 • Nord-Süd-Partnerschaften
 • Kooperation mit Verwaltungen
 • Beteiligung an der Planung
Spanien
• Während des Spanischen Bürgerkrieges
  begann im Baskenland der Aufbau einer
  Genossenschaftsregion mit der
  Arbeiterjugend durch einen Priester.
• In ihrem heute bestehenden
  Genossenschaftskonsortium sind 80 000
  Arbeiter.
• Es besteht keine Arbeitslosigkeit.
• Es ist weltweit ein wichtiges Beispiel und
  Kooperationspartner.
z.B.Mondragon im Baskenland
           Spanien
            Aufbau solidarischer Ökonomie
• Der Arbeiterpriester José Maria
  Arizmendiarrieta baut soziale
  Einrichtungen auf.
• Er schuf eine Berufsschule.
• Die Absolventen konnten nicht
  Teilhaber des
  Großunternehmens werden,
  daher bildeten sie zunächst eine
  dann mehrere
  Genossenschaften.
   – Sie selbst machen Einlagen in die
     Genossenschaft und
   – Sie können mitentscheiden.
   – Sie schlossen sich zusammen mit
     einer Bank,
Werte des genossenschaftlichen
   Konsortiums Mondragon…
• Solidarität nach außen
• Interne Solidarität
•   Einkommensdifferenzen <1:3
    Verhältnis zwischen Arbeitern und
    Management
•   Nicht mehr als 10% Nichtmitglieder
    dürfen in einer Genossenschaft
    arbeiten
• Offenheit in Bezug auf
  Entlohnung und Gehälter,
  d.h. Information über alle
  Einkommen ist öffentlich
  zugänglich
• Es gibt so gut wie gar keine
  Arbeitslosigkeit
Struktur der Mondragon Genossenschaft
      variiert nach Größe und Produktion

                                   Generalversammlung
                                                                      Audit Komitee
                                        Leitungsrat

            Management Rat                                            Sozialer Rat

                                            Manager



              Finanzen       Personal
                             Personal              Produktion       F&E         Qualität
Marketing


                                          Industrielle          Produktions-
                                                                               Produktion des
                         Einkauf          Ingenieursarbeit      planung
                                                                               Betriebes
Behauptung der Eigenständigkeit
       http://www.mcc.es/ale/estructura/estructura.html




• Das genossenschaftliche Leben und Arbeiten beruht auf der
  gemeinsamen Zugehörigkeit zu einer Reihe von
  unterstützenden Organisationen, die sich immer weiter
  differenzieren:
   –   der Genossenschaftsbank (Caja Laboral Popular), aus der ein Beratungs- und Forschungsinstitut für
       die Entwicklung weiterer Genossenschaften sowie die Sozialversicherung (Lagun-Aro) hervorgehen,
   –   der Studentengenossenschaft (Alecop), der Agrargenossenschaft (Lana),
   –   der Konsumentengenossenschaft (Eroski) und Wohnungsbaugenossenschaften.
   –   Aus der Berufsschule entwickelt sich eine Universität.
Österreich
• Gerade die entlegenen strukturschwachen
  Regionen wurden zu Pionierregionen SÖ.
• Gesellschaftlicher Naturbezug entsteht neu.
Mühlviertel, Waldviertel-
                Österreich




•   Die wirtschaftliche Polarisierung gefährdete den Absatz der entlegenen
    grenznahen Viertel Österreichs und damit die dortigen Höfe und die
    soziale Infrastruktur.
•   Gemeinwesenarbeit und eigenständige Regionalentwicklung begann –
    selbstverwaltete Zusammenschlüsse entstanden.
•   Eine aktivierende Befragung zur Analyse der eigenen Region setzte bei den
    Bürgern an – sie erkannten den notwendigen Strukturwandel.
Werte - Grundrechte
Waldviertel
• Ziel: Befähigung Betroffener zur   • Bildungsarbeit
  aktiven Beteiligung an                  Für die eigene Berufsgruppe:
  Überlegungen und                        Grundrechte der Gesellschaft
  Entscheidungen                          wahrnehmen und ungerechte
   – Förderung partnerschaftlicher        Strukturen verändern
     Verhaltensweisen                   Organisation von Treffen zur
   – Kommunikationsfähigkeit              Geschichte der Bauern, dem
   - Partizipation                        Maschinenring
   - Autonomie                          Austausch mit anderen Gruppen
                                        Exkursionen zu alternativen
                                          landwirtschaftlichen
                                          Unternehmen und
                                          Verkaufsausstellungen
Aktionen – neue Strukturen
•   Kartoffelaktion  Erzeuger-      Neue Stellen
    Verbraucher-Genossenschaft       •   Regionalbetreuerinnen
                                     •   Arbeitsmarktbetreuerinnen
                                     •   Dorferneuerungsbetreuerinnen
•   Vermarktung von Eiern, Brot,     •   Regionale Bildungs- und
    Speck                                Kulturarbeiterinnen
•   Bauernladen in Wien über         •   Umweltberaterinnen
    Pfarrhof                         •   Regionalisierung der Erwachsenenbildung
     – Kleines Managementbüro
         • Infostelle                Zusammenschluss der Unterstützer
         • Pressearbeit              •   Arge Region Kultur
                                     •   Kirchliche Jugendarbeit
         • Produktionskoordination   •   Arbeitskreis Land
     – Seminarraum                   •   Regionalgruppe des Österreichischen
     – Lagerräume                        Bergbauernverbandes
                                     •   Projektarbeit und Forschung
     – Matratzenlager
Erzeuger-Verbraucher-
       Genossenschaft
  Produzentengemeinschaft
Erzeuger-Verbraucher     • Händler regeln Einkauf,
Genossenschaft z.B.        Transport und Verkauf
BERgSTAdt (BERSTA)         auf eigene Rechnung
                         • Verein sorgt für
Vermarktungsinitiative
                           Erfahrungsaustausch
zwischen Bergbauern        unter Produzenten
und Stadtbewohnern      • Hoffeste fördern
                           Kontakte u.a. zu
                           Konsumenten
Eigenständige
       Regionalentwicklung (ERE) -
         Wirtschaftsförderung
Inkubation von Einzel– und Gemeinschaftsbetrieben
• Erhalt einer Molkerei
• Kurs über Selbstverwaltung
• Gründung eines Bauernmarktes
• Gründung einer Arbeitsgemeinschaft mit
   –   kritische Bauern, Raumplaner,
   –   ehemalige Entwicklungshelfer
   –   aufgeschlossene Wissenschaftler,
   –   aktive Beamte und Politiker,
   –   Jugend- und Erwachsenenbildner
   –   Sozialarbeiter, Konsumenten,
   –   Basiskulturarbeiter
   –   Friedens- und Ökologiebewegung
Die Gemeinschaftsbetriebe –
             regionale Wertschöpfung
                         http://www.fairkauf-handelskontor.de/front_content.php


• Bäuerliche Struktur wurde
  erhalten, diversifiziert und
  erweitert (Verarbeitung und
  Vermarktung)
   – Erhalt der Vollerwerbbetriebe durch
     Diversifizierung z.B.
     Bergkräutergenossenschaft von
     Bäuerinnen aus organisch
     biologischen Betrieben gegründet
     (Anis bis Zitronenmelisse)
   – Erhalt der Molkerei
• Das hat positive
  Auswirkungen auf Gewerbe,
  Gastronomie und Tourismus
Frankreich
• Aufbau einer        • Inklusion von
  solidarischen Kette   Migrantinnen
  in einer            • Dynamik
  strukturschwachen     gesellschaftlichen
  Region, die unter     Naturbezuges
  Abwanderung leidet. • SÖ als Motor für
                        Regionalentwicklung
Ardeche …Frankreich
Seit den 60er Jahren
verringerte sich überall
die Bevölkerungszahl;
erst in den letzten 15
Jahren erlebt die
Gegend wieder einen
langsamen Aufschwung
durch
                  Lage in Frankreich




Individualtourismus
und die
Wiederansiedlung von
Landwirtschaft …
Ardelaine…naturverbunden mit
      historischem Bewußtsein
                               • Die Produkte wurden nicht an
•   Neben vielen anderen         ausländische Händler verkauft,
    Initiativen gibt es in der   sondern vor Ort wurden Museen
    Region Ardeche den           eingerichtet, die die
    Wiederaufbau einer           Produktionsweise anschaulich in
    Wollspinnerei: Ardelaine.    ihrer historischen Entwicklung
•   Auch eine Näherei wurde      darstellen
    eingerichtet.              • 20 000 Besucher im Jahr steigern
•   Mehr Wolle wurde             Verkauf und Arbeit für lokale
    nachgefragt, mehr Hirten     Dienstleister.
    hatten Arbeit              • Pro Jahr werden 40 t Wolle von
•   Umweltfreundlich und         50000 Schafen benötigt für die
    kooperativ wurden auf        Produktionskette:
    diese Weise im Verlauf von • Spinnen, Färben, Waschen,
    20 Jahren 30 Arbeitsplätze   Weben, Nähen, Stricken,
    geschaffen.                  Verkaufen
Fazit: Genossenschaft und
 endogene regionale Entwicklung




• Kapital ist nicht notwendigerweise der wichtigste
  Faktor
• Der Distrikt hat eine gute Dimension für lokale
  Entwicklung – das Projekt war kohärent
• Lokale Entwicklung dauert lange
Deutschland
• Eine Netzbildung der SÖ fand vom
  2.-4. März 2012 in Kassel statt
  www.solidarische-oekonomie.de
• Traditionelle und neue Solidarische
  Wirtschaftsunternehmen bilden Ketten und
  gewinnen an regionaler Bedeutung:
• Für tägliche Reproduktion: Nahrung, Energie
• Für regionale Entwicklung: Holz, Textil etc.
Soziale Bewegungen und
    gemeinschaftliche Traditionen
• Studentenbewegung
• Ökologiebewegung/ Agrarwende AbL/ Waldbew.
• Anti-AKW-Bewegung – Erneuerbare Energie-
  Bewegung
• Frauenbewegung
• Bewegungen der Internationalen Solidarität
• Ökumenische Bewegung
• Etc.
• Allmende – gemeinsamer Viehtrieb
• Gemeinschaftswald
• Gemeinsame Bewirtschaftung von Seen
innova
• Entwicklungsarbeit für neue
  Genossenschaften, durch Ausbildung und
  Qualifizierung, Leipzig, Gerd Nottenbohm
• Dr. Burghard Flieger, innova eG
  Projektbüro Freiburg, Erwinstrasse 29, 79102
  Freiburg, Tel. 0761/709023
  genossenschaft@t-online.de, www-innova-
  eg.de
Zentralverband der
Konsumgenossenschaften
100 Jahre im Dienste der
Genossenschaftsidee
GEG WerbungDer Zentralverband
deutscher Konsumgenossenschaften e.V.
wurde 1903 in Dresden gegründet und
hat seitdem seinen Sitz in Hamburg. Wir
arbeiten für den Erfolg der
Genossenschaftsidee, für die
Verwirklichung der genossenschaftlichen
Grundsätze der Selbsthilfe,
Selbstverwaltung und
Selbstverantwortung.
Wir vertreten die Interessen unserer
Mitgliedsgenossenschaften, wir beraten
sie in ihrer Tagesarbeit und bei
grundlegenden Fragen. Wir helfen bei der
Gründung neuer Genossenschaften
Auftakt für ein N e t z w e r k
     Solidarische Ökonomie ?
• In den letzten Jahren sind in vielen Ländern
  Netzwerke und Bewegungen für eine
  Solidarische Ökonomie (SÖ) aus dem Boden
  gesprossen (Brasilien: FBES, USA: US-SEN,
  Frankreich: MES, Spanien: REAS, Italien: RES).
• RIPESS, dem „Interkontinentalen Netzwerk zur
  Förderung der Sozialen und Solidarischen
  Ökonomie“.
• 11. September 2011 Gründung von RIPESS EU
  „Solidarity Economy Europe“
Netzwerk: Kultur der Kooperation
•   * Wissen und Erfahrungen zu teilen:
•   Basis für Neugründungen und Kooperationen!
•   * bessere Rahmenbedingungen zu erstreiten:
•   Räume für eine andere Ökonomie erobern!
•   Das Forum macht Platz für den Beginn eines
•   Netzwerk Solidarische Ökonomie!
•   Kultur der Kooperation ist
    – innerhalb von Betrieben/ Projekten
    – Kooperation zwischen Betrieben/ Projekten
    – Gesamtgesellschaftliche (Kultur der) Kooperation
Solidarische Ökonomie
    z.B. Mitgliederläden in Dresden
•   Mitgliederläden sind eine alternative Vermarktungsform insbesondere für Bioprodukte,
    welche Anfang der 70er Jahre in der BRD entstand. Die Finanzierung der Läden (Löhne, Miete
    u.ä.) erfolgt dabei über monatliche Mitgliederaufwendungen (Beiträge), weniger über
    Warenaufschläge. Dadurch wird ein weitgehend umsatzunabhängiges Wirtschaften möglich.
•   Unser Anliegen ist es, insbesondere regionale Biobetriebe bei der Vermarktung ihrer
    Produkte zu unterstützen. Ein großer Teil des Frischesortimentes (Obst, Gemüse, Backwaren,
    Molkereierzeugnisse, Getränke) stammt aus unserer Region. Insgesamt werden wir von ca.
    50 Betrieben direkt beliefert.
•   Ansprechpartnerin für Praktika und Ausbildung ist Barbara Rische, telefonisch zu erreichen
    unter 0351 – 4843 768 begin_of_the_skype_highlighting           0351 – 4843
    768 end_of_the_skype_highlighting oder 4943 322 oder Anfragen per e-mail an
    info@vg-dresden.de.
•   Der VG BIO-Markt in Dresden Mitte, Jahnstraße 5a
•   Der VG BIO-Markt in der Dresdner Neustadt, Fritz-Reuter-Straße 32 / Hansastraße
Solidarische Ökonomie
                          z.B. Zschadraß
•   Die Gemeinde Zschadraß war seit 1999 bestrebt
    Energie einzusparen, den Verbrauch zu optimieren
    und den Einsatz regenerativer Energien
    voranzutreiben.
•   Das Programm „Nachhaltiges Zschadraß“ gab dazu den
    äußeren Rahmen. Die Idee, die Gemeinde Zschadraß
    will bis zum Jahr 2050 die gesamte benötigte Energie
    aller Gebäude, auch private Haushalte vor Ort
    umwandeln, die soll zu 100% mit regenerativen
    Energien umgesetzt werden. Herr Werner Nold hat
    sich mit seiner Lebenserfahrung und den festen
    Willen, Ökologie und soziales Engagement zu
    vereinen, einen großen Erfolg der
    Energiespargemeinde Zschadraß gemacht. Seine Ideen
    treiben die Mitstreiter zu immer neuen Projekten an.
    Die bereits erwähnten Fotovoltaikanlagen auf
    öffentlichen Dächern
•   Umrüsten eines Ford-Transit-Busses auf Pflanzenöl
•   Thermische Solaranlage auf das Sportjugendhaus
    Zschadraß, wo die eingesparte Energie, gemessen am
    Erdgaspreis, der Jugendarbeit im Verein zugute
    kommt.
•   Bau zweier Domlüftungsanlagen für das
    Lufttrocknungsverfahren von Holzhackspänen
•   Aufbau des Bio-Masse-Hofes in Raschütz, z. Zt
    entsteht eine Miscantus/Holzhackschnitzelheizanlage
    für diesen Standort.
    Mit integriert wird dabei eine thermische Solaranlage
Solidarische Ökonomie
                      z.B. Zschadraß
•   Die Erträge aus der Einspeisung von überschüssigen
    Stromkapazitäten in das öffentliche Netz verwendet die
    Ökologisch-Soziale Stiftung für die Finanzierung sozialer
    Projekte in der Gemeinde.
•   Zuschüssen für die Schulspeisung an Kinder aus
    bedürftigen Familien.
•   Kleinbus finanziert, den die Vereine nutzen dürfen.
    Logisch, dass dieser Bus für den Betrieb mit aus Rapsöl
    gewonnenem Bioethanol umgerüstet wurde.
•   Installation einer Solaranlage auf dem Sportlerheim für
    die Warmwasserversorgung.
•   Überdies veranstaltet die Stiftung, der genau wie dem
    „Ländliches Leben e. V." auch Gemeinderatsmitglieder
    angehören, in der Grundschule regelmäßig
    Energiespartage.
Aktionsbündnis für eine gentechnikfreie Landwirtschaft
                       (Sachsen)
Verzicht zur Ausbringung von gentechnisch verändertem Saatgut




 • Wenn Bürger
    – die zu erwartende Risiken und bevorstehende Kostensteigerungen
      erkennen
    – die Gefahren der Umweltschäden und des krankmachenden
      Lebensstils begreifen
 • Dann werden sie gemeinsam Prävention betreiben
3.
         Wie kann man
    selber SÖ praktizieren?
• Gemeinschaftliche, selbstverwaltete Lösungen

  – Ernährungssicherung
  – Energieversorgung
  – Nutzung regionaler Potentiale
Worum geht es?
+ Weg von Risikotechnologien,
                                  -   Sichtbarmachen der
  Abhängigkeit, Strukturschwäche,
                                      Solidarischen Ökonomie, die
  Entvölkerung, Zerstörung der
                                      schon existiert durch
  Naturpotentiale.
                                      Kartierung.
+ Hin zu Selbstverwalteten,
                                  -   Gründungsberatung /
  nachhaltigen, solidarischen
                                      Inkubation von
  Produktions- und
                                      Gemeinschaftsunternehmen.
  Konsummustern, Stabilisierung
  des gesellschaftlichen          -   Aufbau von lokalen
  Naturbezuges.                       Ökonomien, Netzen Ketten
                                      Aufbau von Foren.
Dimensionen und Potential der SÖ
             Nordhessen –SWU und EUF
                                  Adam von Trott Stiftung
      Hephata/ Diakonie           e.V. Imshausen



                                                                                                  Verein zur Förderung
                                                                                                  der Solidarischen
Beschäftigungsg                                                                                   Ökonomie
e-sellschaft Wal-                                                                                                                       Universität Kassel
deck                                                                                                                                    Gründungsberatung von
Frankenberg                                                 Evangelische Akademie
                          Arbeitskreis bäuerliche           Hofgeismar                                                                  Gemeinschaftsbetrieben
                          Landwirtschaft AbL

  Regiogeld
                                                                                               Regionales
                                                            VHS die                    Nachhaltigkeitsforum (RNF)
                                                            Volkshochschulen
                                                                                         RNF(RNF)Nordhessen
                               Einheiten zur Unter-
                               stützung, Beratung
                               und Förderung EUF

                                                                                                    Genossen-
                                                                                                    schaften                  Interessenten-

                                 Verein für                           Solidarische                                            wälder

                                 Regionalentwicklung
                                 Werra Meißner
                                                                       Ökonomie
                                                                                                    Solidarische
                                                                                                    Wirtschafts-
                                                                                                    unternehmen SWU
                            Netz für Selbstverwaltung                                  Vereine
                             und Selbstorganisation
                                                                                                        Selbstverwaltete Betriebe




                                                                         Kommunale Verwaltungen
http://www.upress.uni-
kassel.de/publik/978-3-89958-443
        1.volltext.frei.pdf
Vereinigung nachwachsende Rohstoffe Haubern e.V.
              (Landkreis Waldeck-Frankenberg)


•   Ausbau regionaler Potentiale für Erneuerbare Energien als Beitrag zu energetisch
    autonomen, klimafreundlichen Kommunen - Methodologie
• Ölwechsel – nachhaltige Kreisläufe in
  Nordhessens Solidarökonomie (siehe Film)




• http://www.youtube.com/view_play_list?p=9BB42886E
Regional-biologische Schulversorgung (Landkreis Schwalm-
                              Eder)


•    Biologische Schulversorgung und Ernährungsbildung Beitrag zu kommunaler
     Gesund-heit und Autonomie – Methodologie: interdisziplinäre Debatte
Ketten: z.B. gesunde Ernährung für
      Schüler… im Schwalm-Eder Kreis
                  • 30 Biobetriebe verteilt
                    im Kreisgebiet und
                  • Mehrere Erfassungs-
                  • Verarbeitungs- sowie
                  • Küchenbetriebe
                  • Gesunde Ernährung für
                    öffentliche
                    Einrichtungen…
Ernährungsschulung
• Ernährung– Versorgung
  regionaler
  Kindertagesstätten,
  Schulen, Altenheime
• Ernährungsschulung
Gesunde Bildung:




• http://www.youtube.com/view_play_list?p=6B6BD8B90778E
Solidarische Holzkette (Mittelhessen/ Landkreis
                      Hofbieber)


• Z.B. Waldbesitzergemeinschaft
  Sieblos in der hohen Rhön (siehe Film)
  – 14 Mitglieder bewirtschaften 70 ha Wald – Jeder
    bekommt seinen Anteil vom Einschlag und Ertrag
  – heute haben sie für alle 34 Dorfbewohner eine
    Hackschnitzelheizung gebaut
  – Zuvor hatten diese 14 Mitglieder eine eigene
    Wasserversorgung für die 34 Dorfbewohner
    ausgebaut (siehe Film)
z.B. Rhönholzveredler




• Z.B. Handwerker, die sich zusammengeschlossen
  haben, um eine bessere Situation bei der
  Holzverarbeitung und Vermarktung zu erzielen
•   Solidarischer Holzhandel Nordhessen:
•   http://www.youtube.com/view_play_list?
    p=1262451E9AA714DB&search_query=Solidarische+Holzhandel+Nordhessen
• http://www.upress.uni-
  kassel.de/publi/abstract.php?978-3-89958-443-1
• Vielen Dank für Ihre
    Aufmerksamkeit
Niedrigste Arbeitslosenzahl in einem
           Januar seit der Wende
•   In Mecklenburg-Vorpommern ist die Zahl der Arbeitslosen im Januar - im Vergleich zum
    Dezember - um 15.100 oder 14,5 Prozent auf 119.700 gestiegen. Im Januar 2011 betrug der
    Anstieg noch 2.800 mehr. Margit Haupt-Koopmann, neue Chefin der Regionaldirektion Nord
    der Bundesagentur für Arbeit bewertete dies als saisonal bedingt, z.B. durch
    Auftragsrückgänge im Tourismusgeschäft sowie im Wohnungs-, Straßen- und Gartenbau.
    Jedoch sei der bislang milde Winter für einen moderaten Anstieg der Arbeitslosigkeit
    verantwortlich.
•   Im Vergleich zum Vorjahr sei aber weiterhin eine Abnahme der Arbeitslosigkeit zu
    verzeichnen. Mit 119.700 Arbeitslosen konnte Mecklenburg-Vorpommern einen Rückgang
    um 7.800 oder 6,1 Prozent gegenüber dem Januar 2011 melden. Das ist die niedrigste
    Arbeitslosenzahl in einem Januar seit der Wende. Die Arbeitslosenquote liegt aktuell bei
    14,0 Prozent. Im Vorjahr lag sie noch bei 14,8 Prozent.
•   Haupt-Koopmann erinnerte daran, dass vor sieben Jahren - im Januar 2005 wurde Hartz IV
    eingeführt - noch 210.100 Menschen in Mecklenburg-Vorpommern arbeitslos gemeldet
    waren. "Das waren 90.400 mehr als heute. Dies entspricht - um das Ausmaß des Rückgangs
    plastisch zu machen - fast der Einwohnerzahl Schwerins, der Landeshauptstadt. Natürlich
    darf hierbei nicht die demografische Komponente vergessen werden, doch sie allein erklärt
    nicht die Dynamik am Arbeitsmarkt", betonte sie.
Insolvenzen Mecklenburg-Vorpommern
                                                   Statistische Ämter der Bundes und der Länder

                                   2011



                           Maß-
                           bzw.
                           Men
Art der Angabe
                           gen-                                                                                                       Insge
                           ein-    Jan.     Feb.       März    April   Mai     Juni    Juli       Aug.   Sept.   Okt.   Nov.   Dez.
                                                                                                                                      -samt
                           heit




1) beispielsweise als Gesellschafter oder Mithafter

                           An-
Insolvenzen                        243      271        296     243     256     284     287        276    229     267    317    280    3.249
                           zahl

davon

                           An-
Unternehmen                        35       28         38      46      34      35      40         35     35      34     33     40     433
                           zahl
Beratung
            Von der Idee zur eG

• http://www.neuegenossenschaften.de/beratung_kon
Brasilien
     Bürger in Sozialen Bewegungen Brasiliens
     versuchen, gemeinschaftliches Wirtschaften
            zu erhalten/ zu ermöglichen.

•   Indigene Bewegung (UNI, COIAB) – gemeinschaftlich
         bewirtschaftete Indigene Territorien, Naturbezug
•   Nationaler Kautschukzapferrat (STR - CNS) – Sammelreservate     und
    Agrarreform, solidarisches Wirtschaften (später auch    Organisation
    der anderen Gruppen – zeitweise          gemeinsam)
•   Landlosen Bewegung (MST) – Land und Agrarreform
•   Wohnungslosenbewegung - Wohnung
•   Arbeiterbewegung – menschenwürdige Arbeit
•   Bewegung der Solidarischen Ökonomie – lokale Ökonomie           (SWU
    – EUF - FBES)
Gemeinschaft
 Territorium
  Kultur
 traditionelle Solidarische Ökonomie
Indigene Bewegung
          260 Indigene Völker auf ca. 1/10 des nationalen Territoriums in Brasilien:
                Reziproke Wirtschaftsweise, gemeinsames Eigentum, Werte
Indigene Bewegungen fordern                      Die größten Völker:
   ihr Recht auf Territorien                     • Tikuna (18.686 hab.)
   und Respekt vor ihren                         • Tenetehara (10.649 hab.)
   Kulturen
                                                 • Xavanté (6.259 hab.)
                                                 • Baniwa (5.460 hab.)
                                                 • Nhengatu (5.000 hab.)
                                                 • Mundurukú (4.486 hab.)
                                                 • Sateré (4.700 hab.)
                                                 • Kayapó (4.000 hab.)
                                                 • Yanomámi (4.188 hab.)
                                                 • Apurina (3.165 hab.)
                                                 • Hupdë (1.208 hab.)
Die Kautschukzapferbewegung
              fordert eine Agrarreform
•   Der Nationale Kautschukzapferrat•                 Z.B. RESEX Chico Mendez 9.705 km2
    CNS wurde 1985 von den                            Personen
    Kautschukzapfern gebildet. Sie •                  RESEX Alto Jurua 5.061 km2 600 Personen
    forderten Sammelreservate
    (RESEX).                        •                 Indigenas, seringueiros, castanheiros, pequenos
•   Heute gibt es viele                               pescadores, quebradeiras de coco babaçu e populações
                                                      ribeirinhas
    Sammelreservate (RESEX) in
    Brasilien, in denen die
    Kautschukzapfer bzw. andere
    Gruppen leben, die
    gemeinschaftlich extraktiven
    wirtschaftlichen Tätigkeiten
    nachgehen
•   Representantes dos povos da floresta (        •   Representantes dos povos da floresta (seringueiros, índios,
    seringueiros, índios, quilombolas) apresentam     quilombolas) apresentam reivindicações durante 2º
    reivindicações durante 2º Encontro Nacional,
    em Brasília                                       Encontro Nacional, em Brasília
• Kautschukzapfer auf
  einem
  Sammelreservat
• Chico Mendez, der
  am 22.11.1988
  ermordet wurde, war
  ihr Führer.
Landlosenbewegung



•   Im MST sind 1,5 Mio. Landlose in 23 Bundesstaaten Brasiliens organisiert
•   Der MST führt die lange überfällige Agrarreform in einem Land mit sehr ungleicher
    Landbesitzverteilung durch: 1.6% der Landbesitzer kontrollieren etwa die Hälfte des
    kultivierbaren Landes (46.8%) Nur 3% der Bevölkerung besitzen zwei Drittel allen
    kultivierbaren Landes.
•   Seit 1985, führt der MST friedliche Landbesitzungen durch und gründet ländliche
    Genossenschaften, baut Häuser, Schulen für die Kinder und Erwachsenen und Kliniken.
    Über 350,000 Familien wurden in 2,000 Ortschaften angesiedelt, und 180,000 Familien
    warten zur Zeit auf die Anerkennung durch die Regierung. Gemäß der brasilianischen
    Verfassung kann unproduktives Land durch Landbesetzungen in „weiter gehende
    soziale Dienste“ überführt werden.
•   Der Erfolg des MST liegt in seiner Fähigkeit zu organisieren und Bildungsprozesse
    durchzuführen. Mitglieder haben nicht nur Land und damit Ernährungssicherheit für
    ihre Familien erreicht, sondern sie entwickeln ein nachhaltiges sozioökonomisches
    Modell, dass konkrete Alternativen bietet. Humanitäre Werte stehen im Vordergrund.
Die nationale Koordination des MST, fordert einen
massiven Agrarreformprozeß von der gerade
gewählten Präsidentin Brasiliens.
“Wenn sie eine politische Entscheidung getroffen hat, die sozialen Probleme zu lösen, muß die
Agrarreform direkt oder indirekt ein Schritt sein, indem die Familien angesiedelt werden …,
technische Hilfe und Kredit für die Familien zur Verfügung gestellt wird, die auf dem Land
arbeiten wollen.“
Arbeiterbewegung

• Geschichte der CUT Zentrale Dachgewerkschaft
• Die brasilianische   • Die CUT ist eine einheitliche
  Dachgewerkschaft CUT Zentrale, die die
  (Central Única dos     Arbeiterbewegung
  Trabalhadores) wurde repräsentiert
  am 1983 in der Stadt • Die CUT ist mehr als nur ein
  São Bernardo do        Kampfinstrument.
  Campo, São Paulo,    • Sie stellt auch eine
  während des 1.         Herausforderung dar, damit
                         die organisierten Arbeiter
  Nationalen Kongresses einen Platz in der Nationalen
  der Arbeiterklasse     Politik erhalten.
  (CONCLAT) gegründet.
Schwarzenbewegung



•   Historisch: Widerstand der Schwarzen in ganz Brasilien gegen die Sklaverei
•   Sklavenbefreiung 1888 (1549?-1888)
•   Die geflohenen schwarzen Sklaven sammelten sich und wirtschafteten
    gemeinschaftlich in den Quilombos.
•   Entflohene Sklaven und andere an den Rand gedrängte gesellschaftliche
    Gruppen organisierten auch Aufstände (Palmares, Cabanagem)
•   Heute kämpfen die Quilombolas für ihre Territorien, die ihnen gemäß der
    brasilianischen Verfassung von 1988 zustehen.
Hat die reale Utopie ein Perspektive
 Gegenüber der Gefahr der Deindustrialisierung – Schockpolitik?




• Bildung von Solidarischen Wirtschaftsunternehmen
     • Betriebsübernahmen durch Belegschaften
  + Zusammenschlüsse für lokale Ökonomie, Netze,
                        Ketten
                + Aufbau von Foren
2003 Weltsozialforum Aufbau von unten

  AG Solidarische Ökonomie - SENAES
                     • Antwort auf neo-
• Kirchen (Caritas)    liberale Globalisierung
• Universitäten (80) • FBES Brasilianisches Forum
 Incubes, Unitrabalho
                              SÖ … Foren in 27
• Gewerkschaften               Bundesstaaten
 Anteag, Unisol
                           • SENAES Nationales
                              Sekretariat SÖ –
                           Kongresse/Konferenzen
                        • CNES Nationaler Rat SÖ –
                          Gründungaufruf für Räte
                                SÖ in den 27
                               Bundesstaaten
Schritte auf dem Weg zur SÖ
Im Prozess zu einer realen Utopie:
•   (1.) Nationales Informationssystem Solidarische Ökonomie (SIES)
•   (2.) Inkubation / Gründungsberatung (Kirche, Universitäten,
           Gewerkschaften) von Solidarischen Wirtschaftsunternehmen
     – Bei Insolvenzen Befähigung der Arbeiter,
         das Unternehmen in Form einer Genossenschaft wieder in Gang zu
         setzen (ANTEAG, UNISOL)
     – Die Landlosen (MST) bilden Produktionsgenossenschaften (Caritas)
     – Universitäten inkubieren Gemeinschaftsbetriebe
•   (3.) Aufbau von unten nach oben: Lokale Ökonomien-Ketten-Netze/Foren-
           SENAES
Definition eines Solidarischen
 Wirtschaftsunternehmens
               •   Kooperation
               •   Solidarität
               •   Selbstverwaltung
               •   Wirtschaftliche Aktivität




               Demokratisierung der Wirtschaft
               - In Bezug auf heutige und
                 zukünftige Generationen
               - In Bezug auf die Natur
(2.) Gründungsberatung/ Inkubation
• “… die Inkubation ist ein interaktiver Prozess des
  gegenseitigen Lernens und jede inkubierte
  Genossenschaft oder Vereinigung hat eigene
  Bedürfnisse, Wünsche und Potentiale (…) bei jeder
  neuen Inkubation beginnt ein neuer Lernprozess, der
  in irgend einer Weise Einfluss auf die Methodologie
  der angewandten Inkubation hat.“[1]
  [1] Instrument der Daten- und Informationserhebung der Inkubations-Praktiken – Innovationswerkstätten-
  Projekt 2001 (Projeto Incubadoras 2001)
   – Information über juristische Vorgehensweise und Besteuerung
   – Kontrolle der Rechnungsführung, Modellentwicklung
   – Beratung in Bezug auf einfache und preisgünstige technologische
     Lösungen, Anregung von Erfindungen
   – Vorbereitung für den Eintritt auf den Markt
   – Genossenschaftsausbildung – Umschulung von der kapitalistischen
     Sozialisierung in Richtung Solidarität ITCP/USP
“Ich glaube, dass die Solidarische Ökonomie einen
legalen Rahmen besitzt. Dieser wurde geschaffen
als der Präsident Lula das Gesetz verabschiedete,
das das Nationale Sekretariat für Solidarische
Ökonomie schuf.
Der brasilianische Staat betreibt eine Politik der
Unterstützung der Solidarischen Ökonomie durch
das Sekretariat, zusammen mit dem Nationalen Rat
der Solidarischen Ökonomie, in dem 13 Ministerien
und fünf öffentliche Banken vertreten sind. ..”
                                                                 Paul Singer,
                             Nationaler Sekretär der Solidarischen Ökonomie
                                 im Ministerium für Arbeit und Beschäftigung
Solidarische Ökonomie - Schritte auf dem Weg zur Nachhaltigkeit

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Solidarische Ökonomie - Schritte auf dem Weg zur Nachhaltigkeit

  • 1. Solidarische Ökonomie Schritte auf dem Weg zur Nachhaltigkeit Clarita Müller-Plantenberg muellerp@uni-kassel.de www.vfsoe.de Workshop Universität Rostock Nachhaltigkeitswoche 5.Juni 2012 18 Uhr
  • 2. Fragen? • Was ist Solidarische Ökonomie? • Wo wird sie praktiziert? • Wie kann man selber SÖ praktizieren?
  • 3. 1. Was ist Solidarische Ökonomie? • Antwort auf Neoliberale Politik - Eine andere Welt ist möglich • Gesellschaftliche Inklusion • Selbstverwaltetes Leben und Wirtschaften
  • 4. Neoliberale Politik • ZIELSETZUNG, WERTE, • AUSWIRKUNGEN AUF MASSNAHMEN MENSCH UND NATUR • Ökonomisches Wachstum: Profit vor • Konzentration des Reichtums/ Bedürfnisbefriedigung der Bürger Auseinanderklaffen der Schere Reich • Deregulierung und Arm – Prekarisierung der – Liberalisierung des Handels Arbeitsplätze und Exklusion immer (Herabsetzung der Zollschranken) größerer Teile der Bevölkerung von – Streichung der Subventionen für normalen Arbeitsplätzen Massenkonsumgüter • Probleme des Minderheitenschutzes • Förderung von Risikotechnologien sowie – Atomkraft • Probleme der Integration nicht nur – Genetisch Veränderte Organismen der Zugewanderten sondern auch • Verschlankung der Staaten derer, die von normalen Arbeitsplätzen ausgeschlossen – Privatisierung von staatlichen werden Dienstleistungen • Territoriale Ballung von Reichtum – Abgehängte Regionen • Fehlender Naturerhalt - Rohstoffraubbau
  • 5. Neoliberale Wirtschaftspolitik führt zu Exklusion – Exklusion großer Teile der Bevölkerung in Süd und Nord ist die Folge. Erstes Musterland Neoliberaler Politik war Chile nach dem blutigen Militärputsch 1973 gegen den demokratisch gewählten sozialistischen Präsidenten Salvador Allende.
  • 6. Historische Subjekte Eine andere Welt ist möglich • Nachhaltige Entwicklung 1992 (UNCED) • Das Gute Leben (indigene Bewegung) • Das Leben in Harmonie mit der Natur (indigene Bew.) Natur Wirtschaft Mensch- Natur Gesellschaft
  • 7. Was ist Solidarische Ökonomie? Solidarische Ökonomie ist eine andere Art zu produzieren, zu verkaufen, zu konsumieren bzw. zu leben. Indem die Arbeit kollektiv, solidarisch und hierarchiefrei organisiert wird, stellt die Solidarische Ökonomie eine Strategie für die Bekämpfung der sozialen Ausgrenzung und der Prekarisierung der Arbeitsverhältnisse dar. Es geht um die nachhaltige Entwicklung der Gemeinschaft und nicht nur weniger Individuen. In der Solidarischen Ökonomie werden in kooperativer Form lokale Potentiale mit lokalem Bedarf verknüpft, wobei die Solidarität eine große Rolle spielt, und das Kapital eine dienende Funktion zu Gunsten der Gemeinschaft einnimmt, weil bei der Regionalentwicklung durch alternative Wirtschaftsstrukturen der Fokus auf den Menschen selbst liegt.
  • 8. Prinzipien – Netzwerk solidarischer Akteure Wichtige Prinzipien sind die Selbstverwaltung, Kooperation, Ökologisches Handeln, Gemeinschaftsorientierung der Wirtschaftsunternehmen. Die Einrichtung von regionalen Kreisläufen durch die Besinnung auf die regionalspezifische Potentiale hat zusätzlich eine ökologisch und sozial stabilisierende nachhaltige Wirkung auf die Region. Die erwirtschafteten Gewinne fließen nicht mehr ab, sondern eine regionale Wertschöpfung kommt zustande. Um die Vorteile der Solidarischen Ökonomie nutzen zu können, muss gemeinsam über die einzelnen Organisationen hinaus ein Netzwerk der solidarischen Akteure entstehen, damit der Bedarf an hochwertigen Gütern und Dienstleistungen gedeckt werden kann.
  • 9. 2. Wo wird sie praktiziert? • Zum Beispiel in: • Italien • Spanien • Österreich • Frankreich • Brasilien … • Z.B. Deutschland: Organisationen • Sachsen, Hessen…
  • 10. Italien • Die sozialen Bewegungen haben immer wieder wichtige Rahmenbedingungen für die Konsolidierung der Genossenschaften vom Staat errungen.
  • 11. z.B.Emilia Romana, Lombardei… Italien • Seit Ende des 19.Jh Aufbau von Genossenschafts- föderationen • Die spät einsetzende Industrialisierung wurde von kleinen und mittleren selbstverwalteten Unternehmen geprägt
  • 12. Staatliche Rahmenbedingungen… Italien • Nach dem 1. Weltkrieg schuf die • „Die Republik anerkennt die Mitte-Links-Regierung unter dem gesellschaftliche Funktion der Liberalen Giolitti eine Genossenschaft mit genossenschaftsfreundliche Selbsthilfecharakter und ohne die Zielsetzung des privaten Gesetzgebung. Gewinnstrebens. Das Gesetz • Nach dem 2. Weltkrieg gab es auf fördert sie und begünstigt ihr Grund gemeinsamer Traditionen Wachstum mit den dafür und der Zusammenarbeit im geeigneten Mitteln und Widerstand eine Unterstützung garantiert ihren Charakter und ihre Zielsetzungen durch von Genossenschaften in der entsprechende Kontrollen.“ Verfassung. • (Art 45, italienische Verfassung 1947)
  • 13. Neoliberale Politik – Schaffung von Rahmenbedingungen für Selbstverwaltung • Gesetz von Giovanni Marcora I • Von 1970-1990 verdreifachte sich 1985: Es geht darum, die Anzahl der Genossenschaften Sanierung und Hilfestellung für von knapp 48000 auf über den Erhalt und die Neugründung 159000. von Klein und Mittelbetrieben • Ihre wirtschaftliche mit kooperativer Konsolidierung beruhte auf : Betriebsverfassung zur Verfügung – dem Zusammenschluss in zu stellen. Konsortien, • Gesetz Giovanni Marcora II 1991 – der finanziellen Hilfe, • Gesetz für – qualifizierender Beratung. Jugendgenossenschaften • Der italienische Staat ist an ihnen • Sozialgenossenschaftengesetz interessiert, da sie der Polarisierung entgegenwirken und bei geringer Arbeitslosigkeit staatliche Leistungen überflüssig machen.
  • 14. Werte, die in den italienischen Genossenschaften groß geschrieben werden • Selbstverwaltung • Inklusion • Garantie der eigenen Werte durch wirtschaftlichen Zusammenschluss der Genossenschaften in Konsortien • Nord-Süd-Partnerschaften • Kooperation mit Verwaltungen • Beteiligung an der Planung
  • 15. Spanien • Während des Spanischen Bürgerkrieges begann im Baskenland der Aufbau einer Genossenschaftsregion mit der Arbeiterjugend durch einen Priester. • In ihrem heute bestehenden Genossenschaftskonsortium sind 80 000 Arbeiter. • Es besteht keine Arbeitslosigkeit. • Es ist weltweit ein wichtiges Beispiel und Kooperationspartner.
  • 16. z.B.Mondragon im Baskenland Spanien Aufbau solidarischer Ökonomie • Der Arbeiterpriester José Maria Arizmendiarrieta baut soziale Einrichtungen auf. • Er schuf eine Berufsschule. • Die Absolventen konnten nicht Teilhaber des Großunternehmens werden, daher bildeten sie zunächst eine dann mehrere Genossenschaften. – Sie selbst machen Einlagen in die Genossenschaft und – Sie können mitentscheiden. – Sie schlossen sich zusammen mit einer Bank,
  • 17. Werte des genossenschaftlichen Konsortiums Mondragon… • Solidarität nach außen • Interne Solidarität • Einkommensdifferenzen <1:3 Verhältnis zwischen Arbeitern und Management • Nicht mehr als 10% Nichtmitglieder dürfen in einer Genossenschaft arbeiten • Offenheit in Bezug auf Entlohnung und Gehälter, d.h. Information über alle Einkommen ist öffentlich zugänglich • Es gibt so gut wie gar keine Arbeitslosigkeit
  • 18. Struktur der Mondragon Genossenschaft variiert nach Größe und Produktion Generalversammlung Audit Komitee Leitungsrat Management Rat Sozialer Rat Manager Finanzen Personal Personal Produktion F&E Qualität Marketing Industrielle Produktions- Produktion des Einkauf Ingenieursarbeit planung Betriebes
  • 19. Behauptung der Eigenständigkeit http://www.mcc.es/ale/estructura/estructura.html • Das genossenschaftliche Leben und Arbeiten beruht auf der gemeinsamen Zugehörigkeit zu einer Reihe von unterstützenden Organisationen, die sich immer weiter differenzieren: – der Genossenschaftsbank (Caja Laboral Popular), aus der ein Beratungs- und Forschungsinstitut für die Entwicklung weiterer Genossenschaften sowie die Sozialversicherung (Lagun-Aro) hervorgehen, – der Studentengenossenschaft (Alecop), der Agrargenossenschaft (Lana), – der Konsumentengenossenschaft (Eroski) und Wohnungsbaugenossenschaften. – Aus der Berufsschule entwickelt sich eine Universität.
  • 20. Österreich • Gerade die entlegenen strukturschwachen Regionen wurden zu Pionierregionen SÖ. • Gesellschaftlicher Naturbezug entsteht neu.
  • 21. Mühlviertel, Waldviertel- Österreich • Die wirtschaftliche Polarisierung gefährdete den Absatz der entlegenen grenznahen Viertel Österreichs und damit die dortigen Höfe und die soziale Infrastruktur. • Gemeinwesenarbeit und eigenständige Regionalentwicklung begann – selbstverwaltete Zusammenschlüsse entstanden. • Eine aktivierende Befragung zur Analyse der eigenen Region setzte bei den Bürgern an – sie erkannten den notwendigen Strukturwandel.
  • 22. Werte - Grundrechte Waldviertel • Ziel: Befähigung Betroffener zur • Bildungsarbeit aktiven Beteiligung an Für die eigene Berufsgruppe: Überlegungen und Grundrechte der Gesellschaft Entscheidungen wahrnehmen und ungerechte – Förderung partnerschaftlicher Strukturen verändern Verhaltensweisen Organisation von Treffen zur – Kommunikationsfähigkeit Geschichte der Bauern, dem - Partizipation Maschinenring - Autonomie Austausch mit anderen Gruppen Exkursionen zu alternativen landwirtschaftlichen Unternehmen und Verkaufsausstellungen
  • 23. Aktionen – neue Strukturen • Kartoffelaktion  Erzeuger- Neue Stellen Verbraucher-Genossenschaft • Regionalbetreuerinnen • Arbeitsmarktbetreuerinnen • Dorferneuerungsbetreuerinnen • Vermarktung von Eiern, Brot, • Regionale Bildungs- und Speck Kulturarbeiterinnen • Bauernladen in Wien über • Umweltberaterinnen Pfarrhof • Regionalisierung der Erwachsenenbildung – Kleines Managementbüro • Infostelle Zusammenschluss der Unterstützer • Pressearbeit • Arge Region Kultur • Kirchliche Jugendarbeit • Produktionskoordination • Arbeitskreis Land – Seminarraum • Regionalgruppe des Österreichischen – Lagerräume Bergbauernverbandes • Projektarbeit und Forschung – Matratzenlager
  • 24. Erzeuger-Verbraucher- Genossenschaft Produzentengemeinschaft Erzeuger-Verbraucher • Händler regeln Einkauf, Genossenschaft z.B. Transport und Verkauf BERgSTAdt (BERSTA) auf eigene Rechnung • Verein sorgt für Vermarktungsinitiative Erfahrungsaustausch zwischen Bergbauern unter Produzenten und Stadtbewohnern • Hoffeste fördern Kontakte u.a. zu Konsumenten
  • 25. Eigenständige Regionalentwicklung (ERE) - Wirtschaftsförderung Inkubation von Einzel– und Gemeinschaftsbetrieben • Erhalt einer Molkerei • Kurs über Selbstverwaltung • Gründung eines Bauernmarktes • Gründung einer Arbeitsgemeinschaft mit – kritische Bauern, Raumplaner, – ehemalige Entwicklungshelfer – aufgeschlossene Wissenschaftler, – aktive Beamte und Politiker, – Jugend- und Erwachsenenbildner – Sozialarbeiter, Konsumenten, – Basiskulturarbeiter – Friedens- und Ökologiebewegung
  • 26. Die Gemeinschaftsbetriebe – regionale Wertschöpfung http://www.fairkauf-handelskontor.de/front_content.php • Bäuerliche Struktur wurde erhalten, diversifiziert und erweitert (Verarbeitung und Vermarktung) – Erhalt der Vollerwerbbetriebe durch Diversifizierung z.B. Bergkräutergenossenschaft von Bäuerinnen aus organisch biologischen Betrieben gegründet (Anis bis Zitronenmelisse) – Erhalt der Molkerei • Das hat positive Auswirkungen auf Gewerbe, Gastronomie und Tourismus
  • 27. Frankreich • Aufbau einer • Inklusion von solidarischen Kette Migrantinnen in einer • Dynamik strukturschwachen gesellschaftlichen Region, die unter Naturbezuges Abwanderung leidet. • SÖ als Motor für Regionalentwicklung
  • 28. Ardeche …Frankreich Seit den 60er Jahren verringerte sich überall die Bevölkerungszahl; erst in den letzten 15 Jahren erlebt die Gegend wieder einen langsamen Aufschwung durch Lage in Frankreich Individualtourismus und die Wiederansiedlung von Landwirtschaft …
  • 29. Ardelaine…naturverbunden mit historischem Bewußtsein • Die Produkte wurden nicht an • Neben vielen anderen ausländische Händler verkauft, Initiativen gibt es in der sondern vor Ort wurden Museen Region Ardeche den eingerichtet, die die Wiederaufbau einer Produktionsweise anschaulich in Wollspinnerei: Ardelaine. ihrer historischen Entwicklung • Auch eine Näherei wurde darstellen eingerichtet. • 20 000 Besucher im Jahr steigern • Mehr Wolle wurde Verkauf und Arbeit für lokale nachgefragt, mehr Hirten Dienstleister. hatten Arbeit • Pro Jahr werden 40 t Wolle von • Umweltfreundlich und 50000 Schafen benötigt für die kooperativ wurden auf Produktionskette: diese Weise im Verlauf von • Spinnen, Färben, Waschen, 20 Jahren 30 Arbeitsplätze Weben, Nähen, Stricken, geschaffen. Verkaufen
  • 30. Fazit: Genossenschaft und endogene regionale Entwicklung • Kapital ist nicht notwendigerweise der wichtigste Faktor • Der Distrikt hat eine gute Dimension für lokale Entwicklung – das Projekt war kohärent • Lokale Entwicklung dauert lange
  • 31. Deutschland • Eine Netzbildung der SÖ fand vom 2.-4. März 2012 in Kassel statt www.solidarische-oekonomie.de • Traditionelle und neue Solidarische Wirtschaftsunternehmen bilden Ketten und gewinnen an regionaler Bedeutung: • Für tägliche Reproduktion: Nahrung, Energie • Für regionale Entwicklung: Holz, Textil etc.
  • 32. Soziale Bewegungen und gemeinschaftliche Traditionen • Studentenbewegung • Ökologiebewegung/ Agrarwende AbL/ Waldbew. • Anti-AKW-Bewegung – Erneuerbare Energie- Bewegung • Frauenbewegung • Bewegungen der Internationalen Solidarität • Ökumenische Bewegung • Etc. • Allmende – gemeinsamer Viehtrieb • Gemeinschaftswald • Gemeinsame Bewirtschaftung von Seen
  • 33. innova • Entwicklungsarbeit für neue Genossenschaften, durch Ausbildung und Qualifizierung, Leipzig, Gerd Nottenbohm • Dr. Burghard Flieger, innova eG Projektbüro Freiburg, Erwinstrasse 29, 79102 Freiburg, Tel. 0761/709023 genossenschaft@t-online.de, www-innova- eg.de
  • 34. Zentralverband der Konsumgenossenschaften 100 Jahre im Dienste der Genossenschaftsidee GEG WerbungDer Zentralverband deutscher Konsumgenossenschaften e.V. wurde 1903 in Dresden gegründet und hat seitdem seinen Sitz in Hamburg. Wir arbeiten für den Erfolg der Genossenschaftsidee, für die Verwirklichung der genossenschaftlichen Grundsätze der Selbsthilfe, Selbstverwaltung und Selbstverantwortung. Wir vertreten die Interessen unserer Mitgliedsgenossenschaften, wir beraten sie in ihrer Tagesarbeit und bei grundlegenden Fragen. Wir helfen bei der Gründung neuer Genossenschaften
  • 35. Auftakt für ein N e t z w e r k Solidarische Ökonomie ? • In den letzten Jahren sind in vielen Ländern Netzwerke und Bewegungen für eine Solidarische Ökonomie (SÖ) aus dem Boden gesprossen (Brasilien: FBES, USA: US-SEN, Frankreich: MES, Spanien: REAS, Italien: RES). • RIPESS, dem „Interkontinentalen Netzwerk zur Förderung der Sozialen und Solidarischen Ökonomie“. • 11. September 2011 Gründung von RIPESS EU „Solidarity Economy Europe“
  • 36. Netzwerk: Kultur der Kooperation • * Wissen und Erfahrungen zu teilen: • Basis für Neugründungen und Kooperationen! • * bessere Rahmenbedingungen zu erstreiten: • Räume für eine andere Ökonomie erobern! • Das Forum macht Platz für den Beginn eines • Netzwerk Solidarische Ökonomie! • Kultur der Kooperation ist – innerhalb von Betrieben/ Projekten – Kooperation zwischen Betrieben/ Projekten – Gesamtgesellschaftliche (Kultur der) Kooperation
  • 37. Solidarische Ökonomie z.B. Mitgliederläden in Dresden • Mitgliederläden sind eine alternative Vermarktungsform insbesondere für Bioprodukte, welche Anfang der 70er Jahre in der BRD entstand. Die Finanzierung der Läden (Löhne, Miete u.ä.) erfolgt dabei über monatliche Mitgliederaufwendungen (Beiträge), weniger über Warenaufschläge. Dadurch wird ein weitgehend umsatzunabhängiges Wirtschaften möglich. • Unser Anliegen ist es, insbesondere regionale Biobetriebe bei der Vermarktung ihrer Produkte zu unterstützen. Ein großer Teil des Frischesortimentes (Obst, Gemüse, Backwaren, Molkereierzeugnisse, Getränke) stammt aus unserer Region. Insgesamt werden wir von ca. 50 Betrieben direkt beliefert. • Ansprechpartnerin für Praktika und Ausbildung ist Barbara Rische, telefonisch zu erreichen unter 0351 – 4843 768 begin_of_the_skype_highlighting 0351 – 4843 768 end_of_the_skype_highlighting oder 4943 322 oder Anfragen per e-mail an info@vg-dresden.de. • Der VG BIO-Markt in Dresden Mitte, Jahnstraße 5a • Der VG BIO-Markt in der Dresdner Neustadt, Fritz-Reuter-Straße 32 / Hansastraße
  • 38. Solidarische Ökonomie z.B. Zschadraß • Die Gemeinde Zschadraß war seit 1999 bestrebt Energie einzusparen, den Verbrauch zu optimieren und den Einsatz regenerativer Energien voranzutreiben. • Das Programm „Nachhaltiges Zschadraß“ gab dazu den äußeren Rahmen. Die Idee, die Gemeinde Zschadraß will bis zum Jahr 2050 die gesamte benötigte Energie aller Gebäude, auch private Haushalte vor Ort umwandeln, die soll zu 100% mit regenerativen Energien umgesetzt werden. Herr Werner Nold hat sich mit seiner Lebenserfahrung und den festen Willen, Ökologie und soziales Engagement zu vereinen, einen großen Erfolg der Energiespargemeinde Zschadraß gemacht. Seine Ideen treiben die Mitstreiter zu immer neuen Projekten an. Die bereits erwähnten Fotovoltaikanlagen auf öffentlichen Dächern • Umrüsten eines Ford-Transit-Busses auf Pflanzenöl • Thermische Solaranlage auf das Sportjugendhaus Zschadraß, wo die eingesparte Energie, gemessen am Erdgaspreis, der Jugendarbeit im Verein zugute kommt. • Bau zweier Domlüftungsanlagen für das Lufttrocknungsverfahren von Holzhackspänen • Aufbau des Bio-Masse-Hofes in Raschütz, z. Zt entsteht eine Miscantus/Holzhackschnitzelheizanlage für diesen Standort. Mit integriert wird dabei eine thermische Solaranlage
  • 39. Solidarische Ökonomie z.B. Zschadraß • Die Erträge aus der Einspeisung von überschüssigen Stromkapazitäten in das öffentliche Netz verwendet die Ökologisch-Soziale Stiftung für die Finanzierung sozialer Projekte in der Gemeinde. • Zuschüssen für die Schulspeisung an Kinder aus bedürftigen Familien. • Kleinbus finanziert, den die Vereine nutzen dürfen. Logisch, dass dieser Bus für den Betrieb mit aus Rapsöl gewonnenem Bioethanol umgerüstet wurde. • Installation einer Solaranlage auf dem Sportlerheim für die Warmwasserversorgung. • Überdies veranstaltet die Stiftung, der genau wie dem „Ländliches Leben e. V." auch Gemeinderatsmitglieder angehören, in der Grundschule regelmäßig Energiespartage.
  • 40. Aktionsbündnis für eine gentechnikfreie Landwirtschaft (Sachsen) Verzicht zur Ausbringung von gentechnisch verändertem Saatgut • Wenn Bürger – die zu erwartende Risiken und bevorstehende Kostensteigerungen erkennen – die Gefahren der Umweltschäden und des krankmachenden Lebensstils begreifen • Dann werden sie gemeinsam Prävention betreiben
  • 41. 3. Wie kann man selber SÖ praktizieren? • Gemeinschaftliche, selbstverwaltete Lösungen – Ernährungssicherung – Energieversorgung – Nutzung regionaler Potentiale
  • 42. Worum geht es? + Weg von Risikotechnologien, - Sichtbarmachen der Abhängigkeit, Strukturschwäche, Solidarischen Ökonomie, die Entvölkerung, Zerstörung der schon existiert durch Naturpotentiale. Kartierung. + Hin zu Selbstverwalteten, - Gründungsberatung / nachhaltigen, solidarischen Inkubation von Produktions- und Gemeinschaftsunternehmen. Konsummustern, Stabilisierung des gesellschaftlichen - Aufbau von lokalen Naturbezuges. Ökonomien, Netzen Ketten Aufbau von Foren.
  • 43.
  • 44.
  • 45. Dimensionen und Potential der SÖ Nordhessen –SWU und EUF Adam von Trott Stiftung Hephata/ Diakonie e.V. Imshausen Verein zur Förderung der Solidarischen Beschäftigungsg Ökonomie e-sellschaft Wal- Universität Kassel deck Gründungsberatung von Frankenberg Evangelische Akademie Arbeitskreis bäuerliche Hofgeismar Gemeinschaftsbetrieben Landwirtschaft AbL Regiogeld Regionales VHS die Nachhaltigkeitsforum (RNF) Volkshochschulen RNF(RNF)Nordhessen Einheiten zur Unter- stützung, Beratung und Förderung EUF Genossen- schaften Interessenten- Verein für Solidarische wälder Regionalentwicklung Werra Meißner Ökonomie Solidarische Wirtschafts- unternehmen SWU Netz für Selbstverwaltung Vereine und Selbstorganisation Selbstverwaltete Betriebe Kommunale Verwaltungen
  • 47. Vereinigung nachwachsende Rohstoffe Haubern e.V. (Landkreis Waldeck-Frankenberg) • Ausbau regionaler Potentiale für Erneuerbare Energien als Beitrag zu energetisch autonomen, klimafreundlichen Kommunen - Methodologie
  • 48. • Ölwechsel – nachhaltige Kreisläufe in Nordhessens Solidarökonomie (siehe Film) • http://www.youtube.com/view_play_list?p=9BB42886E
  • 49. Regional-biologische Schulversorgung (Landkreis Schwalm- Eder) • Biologische Schulversorgung und Ernährungsbildung Beitrag zu kommunaler Gesund-heit und Autonomie – Methodologie: interdisziplinäre Debatte
  • 50. Ketten: z.B. gesunde Ernährung für Schüler… im Schwalm-Eder Kreis • 30 Biobetriebe verteilt im Kreisgebiet und • Mehrere Erfassungs- • Verarbeitungs- sowie • Küchenbetriebe • Gesunde Ernährung für öffentliche Einrichtungen…
  • 51. Ernährungsschulung • Ernährung– Versorgung regionaler Kindertagesstätten, Schulen, Altenheime • Ernährungsschulung
  • 53. Solidarische Holzkette (Mittelhessen/ Landkreis Hofbieber) • Z.B. Waldbesitzergemeinschaft Sieblos in der hohen Rhön (siehe Film) – 14 Mitglieder bewirtschaften 70 ha Wald – Jeder bekommt seinen Anteil vom Einschlag und Ertrag – heute haben sie für alle 34 Dorfbewohner eine Hackschnitzelheizung gebaut – Zuvor hatten diese 14 Mitglieder eine eigene Wasserversorgung für die 34 Dorfbewohner ausgebaut (siehe Film)
  • 54. z.B. Rhönholzveredler • Z.B. Handwerker, die sich zusammengeschlossen haben, um eine bessere Situation bei der Holzverarbeitung und Vermarktung zu erzielen • Solidarischer Holzhandel Nordhessen: • http://www.youtube.com/view_play_list? p=1262451E9AA714DB&search_query=Solidarische+Holzhandel+Nordhessen
  • 55. • http://www.upress.uni- kassel.de/publi/abstract.php?978-3-89958-443-1
  • 56.
  • 57. • Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit
  • 58. Niedrigste Arbeitslosenzahl in einem Januar seit der Wende • In Mecklenburg-Vorpommern ist die Zahl der Arbeitslosen im Januar - im Vergleich zum Dezember - um 15.100 oder 14,5 Prozent auf 119.700 gestiegen. Im Januar 2011 betrug der Anstieg noch 2.800 mehr. Margit Haupt-Koopmann, neue Chefin der Regionaldirektion Nord der Bundesagentur für Arbeit bewertete dies als saisonal bedingt, z.B. durch Auftragsrückgänge im Tourismusgeschäft sowie im Wohnungs-, Straßen- und Gartenbau. Jedoch sei der bislang milde Winter für einen moderaten Anstieg der Arbeitslosigkeit verantwortlich. • Im Vergleich zum Vorjahr sei aber weiterhin eine Abnahme der Arbeitslosigkeit zu verzeichnen. Mit 119.700 Arbeitslosen konnte Mecklenburg-Vorpommern einen Rückgang um 7.800 oder 6,1 Prozent gegenüber dem Januar 2011 melden. Das ist die niedrigste Arbeitslosenzahl in einem Januar seit der Wende. Die Arbeitslosenquote liegt aktuell bei 14,0 Prozent. Im Vorjahr lag sie noch bei 14,8 Prozent. • Haupt-Koopmann erinnerte daran, dass vor sieben Jahren - im Januar 2005 wurde Hartz IV eingeführt - noch 210.100 Menschen in Mecklenburg-Vorpommern arbeitslos gemeldet waren. "Das waren 90.400 mehr als heute. Dies entspricht - um das Ausmaß des Rückgangs plastisch zu machen - fast der Einwohnerzahl Schwerins, der Landeshauptstadt. Natürlich darf hierbei nicht die demografische Komponente vergessen werden, doch sie allein erklärt nicht die Dynamik am Arbeitsmarkt", betonte sie.
  • 59.
  • 60. Insolvenzen Mecklenburg-Vorpommern Statistische Ämter der Bundes und der Länder 2011 Maß- bzw. Men Art der Angabe gen- Insge ein- Jan. Feb. März April Mai Juni Juli Aug. Sept. Okt. Nov. Dez. -samt heit 1) beispielsweise als Gesellschafter oder Mithafter An- Insolvenzen 243 271 296 243 256 284 287 276 229 267 317 280 3.249 zahl davon An- Unternehmen 35 28 38 46 34 35 40 35 35 34 33 40 433 zahl
  • 61. Beratung Von der Idee zur eG • http://www.neuegenossenschaften.de/beratung_kon
  • 62. Brasilien Bürger in Sozialen Bewegungen Brasiliens versuchen, gemeinschaftliches Wirtschaften zu erhalten/ zu ermöglichen. • Indigene Bewegung (UNI, COIAB) – gemeinschaftlich bewirtschaftete Indigene Territorien, Naturbezug • Nationaler Kautschukzapferrat (STR - CNS) – Sammelreservate und Agrarreform, solidarisches Wirtschaften (später auch Organisation der anderen Gruppen – zeitweise gemeinsam) • Landlosen Bewegung (MST) – Land und Agrarreform • Wohnungslosenbewegung - Wohnung • Arbeiterbewegung – menschenwürdige Arbeit • Bewegung der Solidarischen Ökonomie – lokale Ökonomie (SWU – EUF - FBES)
  • 63. Gemeinschaft Territorium Kultur traditionelle Solidarische Ökonomie
  • 64. Indigene Bewegung 260 Indigene Völker auf ca. 1/10 des nationalen Territoriums in Brasilien: Reziproke Wirtschaftsweise, gemeinsames Eigentum, Werte Indigene Bewegungen fordern Die größten Völker: ihr Recht auf Territorien • Tikuna (18.686 hab.) und Respekt vor ihren • Tenetehara (10.649 hab.) Kulturen • Xavanté (6.259 hab.) • Baniwa (5.460 hab.) • Nhengatu (5.000 hab.) • Mundurukú (4.486 hab.) • Sateré (4.700 hab.) • Kayapó (4.000 hab.) • Yanomámi (4.188 hab.) • Apurina (3.165 hab.) • Hupdë (1.208 hab.)
  • 65. Die Kautschukzapferbewegung fordert eine Agrarreform • Der Nationale Kautschukzapferrat• Z.B. RESEX Chico Mendez 9.705 km2 CNS wurde 1985 von den Personen Kautschukzapfern gebildet. Sie • RESEX Alto Jurua 5.061 km2 600 Personen forderten Sammelreservate (RESEX). • Indigenas, seringueiros, castanheiros, pequenos • Heute gibt es viele pescadores, quebradeiras de coco babaçu e populações ribeirinhas Sammelreservate (RESEX) in Brasilien, in denen die Kautschukzapfer bzw. andere Gruppen leben, die gemeinschaftlich extraktiven wirtschaftlichen Tätigkeiten nachgehen • Representantes dos povos da floresta ( • Representantes dos povos da floresta (seringueiros, índios, seringueiros, índios, quilombolas) apresentam quilombolas) apresentam reivindicações durante 2º reivindicações durante 2º Encontro Nacional, em Brasília Encontro Nacional, em Brasília
  • 66. • Kautschukzapfer auf einem Sammelreservat • Chico Mendez, der am 22.11.1988 ermordet wurde, war ihr Führer.
  • 67. Landlosenbewegung • Im MST sind 1,5 Mio. Landlose in 23 Bundesstaaten Brasiliens organisiert • Der MST führt die lange überfällige Agrarreform in einem Land mit sehr ungleicher Landbesitzverteilung durch: 1.6% der Landbesitzer kontrollieren etwa die Hälfte des kultivierbaren Landes (46.8%) Nur 3% der Bevölkerung besitzen zwei Drittel allen kultivierbaren Landes. • Seit 1985, führt der MST friedliche Landbesitzungen durch und gründet ländliche Genossenschaften, baut Häuser, Schulen für die Kinder und Erwachsenen und Kliniken. Über 350,000 Familien wurden in 2,000 Ortschaften angesiedelt, und 180,000 Familien warten zur Zeit auf die Anerkennung durch die Regierung. Gemäß der brasilianischen Verfassung kann unproduktives Land durch Landbesetzungen in „weiter gehende soziale Dienste“ überführt werden. • Der Erfolg des MST liegt in seiner Fähigkeit zu organisieren und Bildungsprozesse durchzuführen. Mitglieder haben nicht nur Land und damit Ernährungssicherheit für ihre Familien erreicht, sondern sie entwickeln ein nachhaltiges sozioökonomisches Modell, dass konkrete Alternativen bietet. Humanitäre Werte stehen im Vordergrund.
  • 68. Die nationale Koordination des MST, fordert einen massiven Agrarreformprozeß von der gerade gewählten Präsidentin Brasiliens. “Wenn sie eine politische Entscheidung getroffen hat, die sozialen Probleme zu lösen, muß die Agrarreform direkt oder indirekt ein Schritt sein, indem die Familien angesiedelt werden …, technische Hilfe und Kredit für die Familien zur Verfügung gestellt wird, die auf dem Land arbeiten wollen.“
  • 69. Arbeiterbewegung • Geschichte der CUT Zentrale Dachgewerkschaft • Die brasilianische • Die CUT ist eine einheitliche Dachgewerkschaft CUT Zentrale, die die (Central Única dos Arbeiterbewegung Trabalhadores) wurde repräsentiert am 1983 in der Stadt • Die CUT ist mehr als nur ein São Bernardo do Kampfinstrument. Campo, São Paulo, • Sie stellt auch eine während des 1. Herausforderung dar, damit die organisierten Arbeiter Nationalen Kongresses einen Platz in der Nationalen der Arbeiterklasse Politik erhalten. (CONCLAT) gegründet.
  • 70. Schwarzenbewegung • Historisch: Widerstand der Schwarzen in ganz Brasilien gegen die Sklaverei • Sklavenbefreiung 1888 (1549?-1888) • Die geflohenen schwarzen Sklaven sammelten sich und wirtschafteten gemeinschaftlich in den Quilombos. • Entflohene Sklaven und andere an den Rand gedrängte gesellschaftliche Gruppen organisierten auch Aufstände (Palmares, Cabanagem) • Heute kämpfen die Quilombolas für ihre Territorien, die ihnen gemäß der brasilianischen Verfassung von 1988 zustehen.
  • 71. Hat die reale Utopie ein Perspektive Gegenüber der Gefahr der Deindustrialisierung – Schockpolitik? • Bildung von Solidarischen Wirtschaftsunternehmen • Betriebsübernahmen durch Belegschaften + Zusammenschlüsse für lokale Ökonomie, Netze, Ketten + Aufbau von Foren
  • 72. 2003 Weltsozialforum Aufbau von unten AG Solidarische Ökonomie - SENAES • Antwort auf neo- • Kirchen (Caritas) liberale Globalisierung • Universitäten (80) • FBES Brasilianisches Forum Incubes, Unitrabalho SÖ … Foren in 27 • Gewerkschaften Bundesstaaten Anteag, Unisol • SENAES Nationales Sekretariat SÖ – Kongresse/Konferenzen • CNES Nationaler Rat SÖ – Gründungaufruf für Räte SÖ in den 27 Bundesstaaten
  • 73. Schritte auf dem Weg zur SÖ Im Prozess zu einer realen Utopie: • (1.) Nationales Informationssystem Solidarische Ökonomie (SIES) • (2.) Inkubation / Gründungsberatung (Kirche, Universitäten, Gewerkschaften) von Solidarischen Wirtschaftsunternehmen – Bei Insolvenzen Befähigung der Arbeiter, das Unternehmen in Form einer Genossenschaft wieder in Gang zu setzen (ANTEAG, UNISOL) – Die Landlosen (MST) bilden Produktionsgenossenschaften (Caritas) – Universitäten inkubieren Gemeinschaftsbetriebe • (3.) Aufbau von unten nach oben: Lokale Ökonomien-Ketten-Netze/Foren- SENAES
  • 74. Definition eines Solidarischen Wirtschaftsunternehmens • Kooperation • Solidarität • Selbstverwaltung • Wirtschaftliche Aktivität Demokratisierung der Wirtschaft - In Bezug auf heutige und zukünftige Generationen - In Bezug auf die Natur
  • 75.
  • 76. (2.) Gründungsberatung/ Inkubation • “… die Inkubation ist ein interaktiver Prozess des gegenseitigen Lernens und jede inkubierte Genossenschaft oder Vereinigung hat eigene Bedürfnisse, Wünsche und Potentiale (…) bei jeder neuen Inkubation beginnt ein neuer Lernprozess, der in irgend einer Weise Einfluss auf die Methodologie der angewandten Inkubation hat.“[1] [1] Instrument der Daten- und Informationserhebung der Inkubations-Praktiken – Innovationswerkstätten- Projekt 2001 (Projeto Incubadoras 2001) – Information über juristische Vorgehensweise und Besteuerung – Kontrolle der Rechnungsführung, Modellentwicklung – Beratung in Bezug auf einfache und preisgünstige technologische Lösungen, Anregung von Erfindungen – Vorbereitung für den Eintritt auf den Markt – Genossenschaftsausbildung – Umschulung von der kapitalistischen Sozialisierung in Richtung Solidarität ITCP/USP
  • 77. “Ich glaube, dass die Solidarische Ökonomie einen legalen Rahmen besitzt. Dieser wurde geschaffen als der Präsident Lula das Gesetz verabschiedete, das das Nationale Sekretariat für Solidarische Ökonomie schuf. Der brasilianische Staat betreibt eine Politik der Unterstützung der Solidarischen Ökonomie durch das Sekretariat, zusammen mit dem Nationalen Rat der Solidarischen Ökonomie, in dem 13 Ministerien und fünf öffentliche Banken vertreten sind. ..” Paul Singer, Nationaler Sekretär der Solidarischen Ökonomie im Ministerium für Arbeit und Beschäftigung