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HFEX-Newsletter 02/2013
Deutschland ist gestresst –
Und was das mit Sicherheit und wirtschaftlichem Erfolg in der Luftfahrt zu tun
hat ..
Dietramszell/ Zürich, 26.11.2013
Sehr geehrte Damen und Herren,
Stress!
"Sieben von zehn Berufstätigen unter Druck …" "… und der Stresspegel steigt" - Das
waren die Kernbotschaften der kürzlich veröffentlichten Stress-Studie der
Techniker Krankenkasse mit dem aufmunternden Titel "Bleib locker, Deutschland!".
Präsentiert wurde die Studie von dem ehemaligen Skisprungweltmeister Sven
Hannawald, der 2004 an dem sogenannten Burnout-Syndrom erkrankt war und
daraufhin seine Karriere als Profisportler beendet hatte.
Für ein paar Tage beherrschte das Thema "Stress" die deutschen Medien, der
Deutsche Gewerkschaftsbund forderte eine Anti-Stress-Verordnung und Sanktionen
für Arbeitgeber, die ihre Beschäftigten nicht vor Stress schützen, nun scheint vor
allem eines zurück zu bleiben: Ratlosigkeit. Ist das nun wieder so ein typisch
deutsches Jammern auf hohem Niveau und in Wirklichkeit ist alles halb so schlimm?
Oder zahlen wir jetzt einfach den Tribut für eine überaus hektische Zeit und den
gnadenlosen globalen Wettbewerb? Wie sollte man daran etwas ändern?
Es lohnt sich ein Faktencheck:
Fakten zu Stress:
Die Grundfunktionalitäten des menschlichen Körpers sind im Verlauf der Evolution
herausgebildet worden, so auch die menschlichen Stresssysteme.
Das "klassische" Stresssystem“ ist darauf ausgelegt, den Organismus so zu
aktivieren und zu versorgen, dass kurzzeitige, anspruchsvolle Herausforderungen
bewältigt werden können. Die Steuerung des Aktivierungsprozesses erfolgt im
Gehirn, initial durch Ausschüttung des Stressbotenstoffs Cortisol. Auslöser für diese
Art von Stressreaktion war bei den frühen Menschen etwa der plötzlich
auftauchende Säbelzahntiger; in unserem Alltag kann es eine schwierige
Arbeitsaufgabe unter Zeitdruck sein. Nach zufriedenstellender Erledigung der
Aufgabe (dem liegt eine individuelle, subjektive Bewertung zugrunde), fährt der
Körper wieder in den Normalzustand zurück.
Das erst in jüngster Zeit entdeckte "Unruhe-Stresssystem" lässt sich auch auf
frühere zivilisatorische Entwicklungsphasen zurückführen: Es handelt sich hier um
ein auf Reiz- und Gefahrensuche spezialisiertes System in unserem Gehirn, eine
breit gestreute, flache Wachsamkeit gegenüber möglichen Bedrohungen. Für das
Überleben unserer evolutionären Vorfahren in einer feindlichen Umwelt war dies
zweifellos eine existenziell wichtige Funktion. Heute wird sie vor allem durch
Multi-Tasking, beim Überwachen von Anlagen sowie in Dienstleistungsberufen
abgefordert.
Was nun macht den Stress in unserer heutigen Arbeitswelt problematisch? Nach
dem aktuellen Stand der Wissenschaft entsteht der "schlechte", zerstörerische
Stress in zwei Konstellationen:
• Die Situation, die Aufgabe, die Anforderung wird als nicht bewältigbar
erlebt, ein Gefühl der Überforderung stellt sich ein, das "klassische"
Stresssystem bleibt dauerhaft eingeschaltet.
• Die Herausforderung ist diffus. Man muss immer auf dem Sprung sein, für
etwas, von dem man nicht konkret weiß, was es sein wird. Hier ist das
"Unruhe-Stresssystem" immer "on".
Wenn Menschen in solchen Stresssituationen stecken, leidet ihre Leistungsfähigkeit
und damit entstehen Risiken für Sicherheit und Qualität ihrer Arbeit. Und die
Gesundheit nimmt Schaden. Erschöpfungszustände, Schlaflosigkeit,
psychosomatische Störungen führen zu krankheitsbedingten Ausfällen. Auf Dauer
können schwere Erkrankungen am Herz-/Kreislaufsystem, Stoffwechselkrankheiten,
Schlaganfälle, Burnout, Depressionen, gar Demenzkrankheiten die Folge sein. Ganz
nüchtern betrachtet, findet verheerender Raubbau am "Faktor Mensch" statt.
Stress in der Luftfahrt:
Manche Tätigkeiten wie Flugzeugführer oder Fluglotse bringen per se eine erhöhte
Stressbelastung mit sich. Darüber hinaus stellen Kosten-, Zeit-, Wettbewerbsdruck
in einer selektiven, globalen Industrie wie der Luftfahrt hohe Anforderungen an die
Belastbarkeit der Unternehmen und ihrer Mitarbeiter auf allen Ebenen. Das sind
Tatsachen, an denen auch die vorbildlichsten Arbeitgeber mitsamt einer "Anti-
Stress-Verordnung" nichts ändern könnten. Umso mehr ist es geboten, alle
vermeidbaren Ursachen für gesundheitsgefährdenden Stress auszuräumen.
• Respektloser Umgang zwischen Vorgesetzten und Mitarbeitern und unter den
Mitarbeitern; Druck, um des Drucks willen, bzw. ohne Rücksicht auf Grenzen
der Belastbarkeit ; überfordernde (oft implizite) Anforderungen, z.B.
permanente Erreichbarkeit; intransparente Verteilung von Anforderungen
und Privilegien; unklare Verantwortlichkeiten; Unsicherheit aufgrund von
ungeklärten Problemen und nicht getroffenen Entscheidungen; für
Mitarbeiter unerreichbare Führungskräfte; unehrliche, manipulative
Kommunikation bis hin zum "Shoot-the-Messenger"-Prinzip; Widersprüche
zwischen Fakten, Worten und Taten; unethische Geschäftspraktiken: All
diese Ausprägungen von Unternehmenskultur schaffen zerstörerischen Stress
und gefährden Sicherheit und Wirtschaftlichkeit in hohem Maß. Solche
Stressoren auszuschalten, erfordert konsequente, nachhaltige Anstrengung,
ist aber für jedes Unternehmen machbar.
• Erforderlich dazu ist, dass sich Führungskräfte zunehmend als Dienstleister
für ihre Mitarbeiter verstehen. Dass sie ihre Mitarbeiter als Individuen mit
Stärken, Schwächen und Entwicklungspotenzialen wahrnehmen, ihr
Selbstbewusstsein stärken und ihnen bereitwillig Unterstützung geben, falls
sie diese für die Erledigung ihrer Aufgabe benötigen.
• Erforderlich ist auch, Selbstführung und Selbstmanagement auf allen Ebenen
des Unternehmens zu fördern und zu fordern, mit Selbstreflexion,
kontinuierlichem Lernen und authentischem Handeln als alltäglich gelebter
Praxis.
• Ganz grundlegend gefordert ist, die Unternehmens- und Mitarbeiterführung
auf die Bedürfnisse des "Faktors Mensch" auszurichten. Die Arbeitswelt ist an
den Menschen anzupassen, nicht umgekehrt. Die Anforderungen und
Bedingungen des Arbeitsplatzes und die Ressourcen des Mitarbeiters
(Fähigkeiten, Einstellungen, Potenziale) müssen zusammen passen. Hier ist
selbst verständlich vom Mitarbeiter eine gewisse Flexibilität, Lern- und
Anpassungsbereitschaft zu erwarten. Das Unternehmen muss aber sein
Grundparadigma ändern: Die tayloristischen Modelle haben endgültig
ausgedient. Es ist an der Zeit, die Menschen im Unternehmen als die
kostbarste Ressource zu behandeln, als die entscheidenden Leistungsträger,
für die es gilt, optimale Leistungsvoraussetzungen zur Verfügung zu stellen.
Das Thema "Stress" wird hierbei mit erledigt.
Was können wir für Sie tun?
Wir verstehen Ihre Herausforderungen aufgrund unserer langjährigen Erfahrung als
Führungskräfte und Experten in der Luftfahrtindustrie, u.a. bei den Firmen Pilatus
und Dornier. Unsere Bildungsmaßnahmen, Beratungen, Coachings und Audits sind
als Beiträge zur Unternehmensentwicklung unserer Kunden auf Praxiswirksamkeit
und Nachhaltigkeit ausgelegt.
Als Kernprodukt unseres Portfolios bieten wir Human Factors Schulungen für
Management und operatives Personal an, die Kompetenzzuwachs und Motivation zu
sicherem, qualitätsbewusstem, produktivem und wirtschaftlichem Handeln
bewirken. Unsere weiteren Angebote aus den Bereichen Training,
Managementunterstützung, Personal- und Organisations-entwicklung und
Auditierung verfolgen die gleiche, grundsätzliche Zielsetzung: Human Factor
Excellence betrachten wir als entscheidenden Erfolgsfaktor.
Sehr gern möchten wir zu Ihrem Erfolg beitragen. Über Ihre Kontaktaufnahme
würden wir uns freuen. Bitte teilen Sie uns auch mit, sofern Sie unseren Newsletter
in Zukunft nicht erhalten möchten.
Mit herzlichen Grüßen und den besten Wünschen für den nahenden Jahreswechsel,
Human Factor Excellence GmbH
Ihr Rudolf A. Müller,
Ihr Andreas Fischbacher
(Geschäftsführende Gesellschafter)
Kontakt:
rudolf.mueller@hfex.de
andreas.fischbacher@hfex.ch

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Stress! - HFEX newsletter 02/2013

  • 1. HFEX-Newsletter 02/2013 Deutschland ist gestresst – Und was das mit Sicherheit und wirtschaftlichem Erfolg in der Luftfahrt zu tun hat .. Dietramszell/ Zürich, 26.11.2013 Sehr geehrte Damen und Herren, Stress! "Sieben von zehn Berufstätigen unter Druck …" "… und der Stresspegel steigt" - Das waren die Kernbotschaften der kürzlich veröffentlichten Stress-Studie der Techniker Krankenkasse mit dem aufmunternden Titel "Bleib locker, Deutschland!". Präsentiert wurde die Studie von dem ehemaligen Skisprungweltmeister Sven Hannawald, der 2004 an dem sogenannten Burnout-Syndrom erkrankt war und daraufhin seine Karriere als Profisportler beendet hatte. Für ein paar Tage beherrschte das Thema "Stress" die deutschen Medien, der Deutsche Gewerkschaftsbund forderte eine Anti-Stress-Verordnung und Sanktionen für Arbeitgeber, die ihre Beschäftigten nicht vor Stress schützen, nun scheint vor allem eines zurück zu bleiben: Ratlosigkeit. Ist das nun wieder so ein typisch deutsches Jammern auf hohem Niveau und in Wirklichkeit ist alles halb so schlimm? Oder zahlen wir jetzt einfach den Tribut für eine überaus hektische Zeit und den gnadenlosen globalen Wettbewerb? Wie sollte man daran etwas ändern? Es lohnt sich ein Faktencheck: Fakten zu Stress: Die Grundfunktionalitäten des menschlichen Körpers sind im Verlauf der Evolution herausgebildet worden, so auch die menschlichen Stresssysteme. Das "klassische" Stresssystem“ ist darauf ausgelegt, den Organismus so zu aktivieren und zu versorgen, dass kurzzeitige, anspruchsvolle Herausforderungen bewältigt werden können. Die Steuerung des Aktivierungsprozesses erfolgt im Gehirn, initial durch Ausschüttung des Stressbotenstoffs Cortisol. Auslöser für diese Art von Stressreaktion war bei den frühen Menschen etwa der plötzlich auftauchende Säbelzahntiger; in unserem Alltag kann es eine schwierige Arbeitsaufgabe unter Zeitdruck sein. Nach zufriedenstellender Erledigung der Aufgabe (dem liegt eine individuelle, subjektive Bewertung zugrunde), fährt der Körper wieder in den Normalzustand zurück. Das erst in jüngster Zeit entdeckte "Unruhe-Stresssystem" lässt sich auch auf frühere zivilisatorische Entwicklungsphasen zurückführen: Es handelt sich hier um
  • 2. ein auf Reiz- und Gefahrensuche spezialisiertes System in unserem Gehirn, eine breit gestreute, flache Wachsamkeit gegenüber möglichen Bedrohungen. Für das Überleben unserer evolutionären Vorfahren in einer feindlichen Umwelt war dies zweifellos eine existenziell wichtige Funktion. Heute wird sie vor allem durch Multi-Tasking, beim Überwachen von Anlagen sowie in Dienstleistungsberufen abgefordert. Was nun macht den Stress in unserer heutigen Arbeitswelt problematisch? Nach dem aktuellen Stand der Wissenschaft entsteht der "schlechte", zerstörerische Stress in zwei Konstellationen: • Die Situation, die Aufgabe, die Anforderung wird als nicht bewältigbar erlebt, ein Gefühl der Überforderung stellt sich ein, das "klassische" Stresssystem bleibt dauerhaft eingeschaltet. • Die Herausforderung ist diffus. Man muss immer auf dem Sprung sein, für etwas, von dem man nicht konkret weiß, was es sein wird. Hier ist das "Unruhe-Stresssystem" immer "on". Wenn Menschen in solchen Stresssituationen stecken, leidet ihre Leistungsfähigkeit und damit entstehen Risiken für Sicherheit und Qualität ihrer Arbeit. Und die Gesundheit nimmt Schaden. Erschöpfungszustände, Schlaflosigkeit, psychosomatische Störungen führen zu krankheitsbedingten Ausfällen. Auf Dauer können schwere Erkrankungen am Herz-/Kreislaufsystem, Stoffwechselkrankheiten, Schlaganfälle, Burnout, Depressionen, gar Demenzkrankheiten die Folge sein. Ganz nüchtern betrachtet, findet verheerender Raubbau am "Faktor Mensch" statt. Stress in der Luftfahrt: Manche Tätigkeiten wie Flugzeugführer oder Fluglotse bringen per se eine erhöhte Stressbelastung mit sich. Darüber hinaus stellen Kosten-, Zeit-, Wettbewerbsdruck in einer selektiven, globalen Industrie wie der Luftfahrt hohe Anforderungen an die Belastbarkeit der Unternehmen und ihrer Mitarbeiter auf allen Ebenen. Das sind Tatsachen, an denen auch die vorbildlichsten Arbeitgeber mitsamt einer "Anti- Stress-Verordnung" nichts ändern könnten. Umso mehr ist es geboten, alle vermeidbaren Ursachen für gesundheitsgefährdenden Stress auszuräumen. • Respektloser Umgang zwischen Vorgesetzten und Mitarbeitern und unter den Mitarbeitern; Druck, um des Drucks willen, bzw. ohne Rücksicht auf Grenzen der Belastbarkeit ; überfordernde (oft implizite) Anforderungen, z.B. permanente Erreichbarkeit; intransparente Verteilung von Anforderungen und Privilegien; unklare Verantwortlichkeiten; Unsicherheit aufgrund von ungeklärten Problemen und nicht getroffenen Entscheidungen; für Mitarbeiter unerreichbare Führungskräfte; unehrliche, manipulative
  • 3. Kommunikation bis hin zum "Shoot-the-Messenger"-Prinzip; Widersprüche zwischen Fakten, Worten und Taten; unethische Geschäftspraktiken: All diese Ausprägungen von Unternehmenskultur schaffen zerstörerischen Stress und gefährden Sicherheit und Wirtschaftlichkeit in hohem Maß. Solche Stressoren auszuschalten, erfordert konsequente, nachhaltige Anstrengung, ist aber für jedes Unternehmen machbar. • Erforderlich dazu ist, dass sich Führungskräfte zunehmend als Dienstleister für ihre Mitarbeiter verstehen. Dass sie ihre Mitarbeiter als Individuen mit Stärken, Schwächen und Entwicklungspotenzialen wahrnehmen, ihr Selbstbewusstsein stärken und ihnen bereitwillig Unterstützung geben, falls sie diese für die Erledigung ihrer Aufgabe benötigen. • Erforderlich ist auch, Selbstführung und Selbstmanagement auf allen Ebenen des Unternehmens zu fördern und zu fordern, mit Selbstreflexion, kontinuierlichem Lernen und authentischem Handeln als alltäglich gelebter Praxis. • Ganz grundlegend gefordert ist, die Unternehmens- und Mitarbeiterführung auf die Bedürfnisse des "Faktors Mensch" auszurichten. Die Arbeitswelt ist an den Menschen anzupassen, nicht umgekehrt. Die Anforderungen und Bedingungen des Arbeitsplatzes und die Ressourcen des Mitarbeiters (Fähigkeiten, Einstellungen, Potenziale) müssen zusammen passen. Hier ist selbst verständlich vom Mitarbeiter eine gewisse Flexibilität, Lern- und Anpassungsbereitschaft zu erwarten. Das Unternehmen muss aber sein Grundparadigma ändern: Die tayloristischen Modelle haben endgültig ausgedient. Es ist an der Zeit, die Menschen im Unternehmen als die kostbarste Ressource zu behandeln, als die entscheidenden Leistungsträger, für die es gilt, optimale Leistungsvoraussetzungen zur Verfügung zu stellen. Das Thema "Stress" wird hierbei mit erledigt. Was können wir für Sie tun? Wir verstehen Ihre Herausforderungen aufgrund unserer langjährigen Erfahrung als Führungskräfte und Experten in der Luftfahrtindustrie, u.a. bei den Firmen Pilatus und Dornier. Unsere Bildungsmaßnahmen, Beratungen, Coachings und Audits sind als Beiträge zur Unternehmensentwicklung unserer Kunden auf Praxiswirksamkeit und Nachhaltigkeit ausgelegt. Als Kernprodukt unseres Portfolios bieten wir Human Factors Schulungen für Management und operatives Personal an, die Kompetenzzuwachs und Motivation zu sicherem, qualitätsbewusstem, produktivem und wirtschaftlichem Handeln bewirken. Unsere weiteren Angebote aus den Bereichen Training, Managementunterstützung, Personal- und Organisations-entwicklung und Auditierung verfolgen die gleiche, grundsätzliche Zielsetzung: Human Factor Excellence betrachten wir als entscheidenden Erfolgsfaktor.
  • 4. Sehr gern möchten wir zu Ihrem Erfolg beitragen. Über Ihre Kontaktaufnahme würden wir uns freuen. Bitte teilen Sie uns auch mit, sofern Sie unseren Newsletter in Zukunft nicht erhalten möchten. Mit herzlichen Grüßen und den besten Wünschen für den nahenden Jahreswechsel, Human Factor Excellence GmbH Ihr Rudolf A. Müller, Ihr Andreas Fischbacher (Geschäftsführende Gesellschafter) Kontakt: rudolf.mueller@hfex.de andreas.fischbacher@hfex.ch