1. 1
KLINIK FÜR KLAUENTIERE
VETERINÄRMEDIZINISCHE FAKULTÄT DER UNIVERSITÄT LEIPZIG
Milchproduktion und Tiergesundheit
Tiergesundheitsmanagement und
Herdenmanagement – Zwei Namen für die gleiche
Sache?
Prof. Alexander Starke
Dr. Fanny Ebert
Wissenstransfer zur Verbesserung der Wirtschaftsleistung
landwirtschaftlicher Betriebe
Leipzig, 27. September 2019
Welche Fragen stellen wir uns ?
Wie und warum erkranken Tiere ?
Wie erkenne ich kranke Tiere ?
Welche Prognose hat die Erkrankung ?
Wie behandle ich das erkrankte Tier ?
Wie erhalte ich Tiere gesund ?
Welche Indikatoren zeigen mir das Risiko einer Erkrankung ?
Woran erkenne ich das gesunde Tier ?
Wie kann ich Gesundheitsmonitoring auf Bestandsebene realisieren ?
Diagnostik /
Prognose
Pathogenese /
Prophylaxe
Fruchtbarkeit als multifaktorielles Geschehen
„Fruchtbarkeit ist keine einfache Eigenschaft, sie ergibt aus der
Wechselwirkung vieler Faktoren“ (Prof. A. Wehrend)
Besamung
Samenqualität
Inseminationstechnik
Brunstbeobachtung
Besamungszeitpunkt
Genetik
„biologisches Fundament“
Chromosomenanomalien
Inzucht
Uterus
morphologische,
funktionelle
Abweichungen
Endometritis
subclinica
Umwelt
hohe Temperaturen /
Luftfeuchtigkeit, Haltung,
Stallbau
Ovar
verzögerte Ovulation,
Corpus luteum -
Insuffizienz ?
Erreger
Bakterien, Pilze,
Parasiten, Viren
Management
Fütterung, Abläufe,
Tiergruppen, Mitarbeiter
2. 2
Risikofaktoren für Mastitis
Infektionserreger
(kuh-assoziiert, Umweltkeime…)
Melkhygiene / Melken
(Predippen, Reinigung, Dippen,
Anzahl Melkungen,
Melkintervall…)
Melkmaschine
(Karussell, Seit-bei-Seit,
Vaccum…)
Umwelt
(Stall, Klima,
Liegeboxen,
Einstreu,
Lauffläche,
Hygiene,
Fütterung…)
Tierindividuell
(Rasse, Laktationstag, Alter,
Laktationszahl, individuelle Situation,
Gesundheitsstatus, Zellzahl, Stress,
Zitzenverletzungen, Euterkondition…)
Tierspezifisch
Management
Mastitis: multifaktorielle Faktorenerkrankung
erfordert komplexen Lösungsansatz
Klauenerkrankungen sind Faktorenerkrankungen
Haltung & Management
Mitarbeiterqualifikation
Laufflächen
Liegeboxen
Überbelegung
Verletzungsgefahr
Genetik
Klauenbeschaffenheit
Gliedmaßenstellung
Zwischenklauenspalt
Ballenhöhe
Immunität
tierspezifisch
Streß – Überbelegung
Krankheiten – Endotoxämien
Hygiene
Umwelterreger
Klauenbad
Klauenpflege
Instabilere, kleinere
Klaue
Fehlbelastung
Fehlstellung
Fütterung
Tier-Fressplatz-Verhältnis
Rationsgestaltung
Futtervorlage
Bewegungsablauf
Erfolgskonzept von Spitzenbetrieben
beste Futtergrundlagen, gute Rationsgestaltung, tagesaktuelle Rationskontrolle und –
anpassung
ausreichende Anzahl sehr gut ausgebildeter Angestellter (guter Umgang mit Kühen, kranke
oder lahme Kühe rechtzeitig und adäquat behandeln)
Minimierung von Lahmheiten, gute Liegeboxeneinstreu, Gummilaufböden im Melkstand,
regelmäßiger professioneller Klauenschnitt, richtige Klauenbäder, evt. Weidezugang
Hohe Trächtigkeitsraten - gute Brunsterkennung, weniger Kühen/Besamungstechniker,
niedrigere Besatzdichte, Vermeiden von Hitzestress (Einbau von Ventilatoren)
Optimales Abkalbemanagement - Geburtsüberwachung, perfekt ausgebildetes Personal,
Hygiene, stadienadaptiertes Vorgehen
Hohe Herdengesundheit bei Frischkalbern - ausreichend Fressplätze, bequemer Platz zum
Liegen, niedriger Tierbesatz während Transitphase, keine Umstallung in Woche vor Kalbung
Exzellente Eutergesundheit – saubere Zitzenkuppen, frühe Erkennung von Mastitiden,
saubere Euter
Kein Hitzestress - natürliche Belüftung, Ventilatoren, Sprühnebelanlagen
sichere und effiziente leistungserhöhende Maßnahmen/Technologien, bspw. 3-mal Melken
(mod. nach Cook et al. 2015)
Spitzenbetriebe machen
in allen Bereichen
alles richtig !
3. 3
Erkrankungen – Milchleistung
( Wangler und Sanftleben ; Tierärztliche Praxis (G) 2007 )
Herdenmanagement ist Datenmanagement !
HerdeW
Klaue
ITB/ZMS
FutterR
Molkerei
Technik
(mobil,
Aktivität)
Lufa, DLG Berater
Klauenpfleger
Tierärzte
Besamungsorganisation/
Zuchtverband
Labor
Fruchtbarkeitskennzahlen / -kennziffern
Indikatoren zur Beurteilung der Herdenfruchtbarkeit
Erkennung von Veränderungen der Fruchtbarkeitssituation
Erkennung von Störungen (im Besonderen: subklinische)
Beurteilung des Managements
Festlegung von Sollwerten
4. 4
Fruchtbarkeitskennzahlen / -kennziffern
Welche Kennzahl wähle ich aus ?
Fruchtbarkeitskennzahlen
http://www.portal-rind.de
Abgangsrate
Abkalberate
Anteilige Färsenkalbungen
Anzahl Besamungen
Anzahl Portionen
Auswertbare Besamungen
Auswertbare Erstbesamungen
Besamungsaufwand
Besamungsaufwand für nicht tragende Tiere
Besamungserfolg
Besamungsindex
Besamungsindex je Besamer
Brunsterkennungsrate
Brunstnutzungsrate
Doppelbesamungen
Erstbesamungen
Erstbesamungsalter
Erstbesamungserfolg
Erstbesamungsindex
Erstkalbealter
Fertilitätsstatus
Freiwillige Wartezeit
Folgebesamungen in der gleichen Brunst
Gesamtbesamungen
Gesamtindex
Gesamtträchtigkeit
Güstzeit
Konzeptionsrate
Merzungsrate
Nachbesamungen
Nichträchtigkeitsindex
Non-Return-Rate 90
Non-Return-Rate 56
Fruchtbarkeitskennzahlen
http://www.portal-rind.de
Nutzungsdauer
Physiologisch bedingte Mindestrastzeit
Portionsindex
Portionsaufwand
Pregnancyrate
Rastzeit
Reproduktionsrate
Remontierungsrate
Serviceperiode
Trächtigkeitsindex
Trächtigkeitsrate
Trächtigkeitsrate aus Erstbesamungen
Trächtigkeitsrate aus Nachbesamungen
Trächtigkeitsrate gesamt
Unfreiwillige Wartezeit
Verzögerungszeit
Voraussichtliche Zwischenkalbezeit
Wiederholungsbesamungen
Wiederbesamungsintervall
Zwischenbesamungszeit
Zwischenkalbezeit
Zwischentragezeit
Betriebsindividuell
Kennzahlen identifizieren
und kontinuierlich
überwachen !
5. 5
KLAUENTIERMEDIZIN
VETERINÄRMEDIZINISCHE FAKULTÄT DER UNIVERSITÄT LEIPZIG
Untersuchung und Bewertung der
Haupteinflussfaktoren auf die Entstehung
von infektiösen Klauenerkrankungen des
Dermatitis Digitales - Komplexes
Dr. E. Ulrich, Dr. F. Ebert, A. Cerna
Prof. Alexander Starke
FTA für Rinder, Dip. ECBHM
0341-9738361
alexander.starke@vetmed.uni-leipzig.de
Ziel des Projektes
Epidemiologische Situation der Dermatitis digitalis in Projektbetrieben erfassen
Schlussfolgerungen und Empfehlungen für das Tiergesundheitsmanagement im
Bereich - Dermatitis digitalis und interdigitalis erarbeitet
− Untersuchung und Bewertung der Haupteinflussfaktoren im Bereich Haltung und
Management auf die Entstehung von infektiösen Klauenerkrankungen
− betriebsspezifische Systeme einer stadienorientierten Prophylaxe und Therapie erarbeiten
− Wirksamkeit und Wirtschaftlichkeit prüfen
− Diagnostikstandards und Handlungsempfehlungen zur Vermeidung der Erkrankung
erarbeitet
− Aus- und Weiterbildung von Landwirten, Klauenpflegern und Tierärzten einfließen
− fachübergreifende, landesweit operierende Expertenrunde zum Thema – Klauen- und
Gliedmaßengesundheit – etablieren
Studienbetriebe
11 sächsische Milchproduktionsbetriebe
∅ 735 (46 – 1646) Milchkühe
10 mit + 1 ohne Dermatitis digitalis - Problem
Liegeboxen-Laufstall
Dokumentation mit „Herde“ dsp agrosoft
regelmäßige Klauenpflege und –behandlung durch qualifizierte Fachkraft
gestalteter Arbeitsplatz zur Klauenpflege und -behandlung
6. 6
Wie erfasse ich das Problem ?
Haltungssystem
Betreuungsmanagement
Futter- und
Tränkverfahren
Melkverfahren
Geburts- und
Besamungshygiene
Betriebskennzahlen
Arbeitsorganisation
Quarantäne und
Krankenisolierung
Biosicherheit
Tiergesundheits-
management
Klauengesundheits-
management
„Systemanalyse“
Deutschland - mittlere Prävalenz 45 % ( 25 – 58% ) ( Winckler und Brill, 2004 )
80 – 90 % Klauenerkrankungen ( Mc Lennan 1988; Tranter and Morris 1991 )
reduzierte Milchleistung ( Green et al., 2002 )
verminderte Fertilität ( Melendez et al., 2003 )
Lahmheit als Ausdruck von Schmerz und Leiden ( Janßen, et al., 2010 )
Wie stehen unsere Betriebe da ?
Betriebe Min Max Medianwert
Lahmheitsgrad ≥ 3 6 % 57 % 34 % 43 %
Deutschland - mittlere Prävalenz 45 % ( 25 – 58% ) ( Winckler und Brill, 2004; Ebert et al., 2018 )
Lahmheitsgrad der Tiere der Projektbetriebe
7. 7
?Ist
Lahmheitsgrad
eine geeignete Kennzahl ?
Projektbetriebe
Lahmheitsscore
≥ 3
Jungvieh 15 %
Färsen 29 %
Trockensteher 74 %
Vorbereiter 30 %
Sperrgruppe 27 %
Frischmelker 54 %
Melkende Kühe 58 %
Betriebsbesuch Sept. 2018 15 - 74 %
Betrieb mit Problem – Zellzahl /
Eutergesundheit
Lahme Tiere führen zu Verlusten und kosten Geld !
Lahmheit – unabhängig vom Grad – ist Ausdruck von
Schmerz !
Eine hohe Zahl lahmer Tiere ist daher
ökonomisch unsinnig
aus Gründen des Tierschutzes nicht akzeptabel
Investitionen in Wohlbefinden der Tiere sind
Investitionen in den Betriebserfolg !
8. 8
Kuhkomfort verbessern
Stress vermeiden
Futteraufnahme maximieren
Über- und Unterkonditionierung in Trockensteherphase
vermeiden
Intensive Überwachung der Frischabkalber
Prophylaxe ist das effektivste
Bekämpfungsmittel !
Bestand
Einzeltier
Organ
Zelle
Bioptat
Zellkultur
Methoden / Ebenen zur Beurteilung der
Situation
Risikoabschätzung anhand
Vorbericht ( Frischabkalber ) und klinische Untersuchung
( keine Futteraufnahme, gedämpft, schwankender Gang,
Festliegen - hepatische Encephalopathie ), Ketose
( Beurteilung der Körperkondition auf Basis des
Laktationsstatus - fett zum Zeitpunkt der Abkalbung )
Risikoabschätzung über Leberbiopsie oder
Blutuntersuchungen ( wiederholte Untersuchung alle 2
Tage (BHB, NEFA, Bilirubin, Cholesterol, Ammonia)
deutliche Abweichung oder keine Verbesserung
( Milchprobenuntersuchung )
Duffield ( 2000 ), Wittek und Fürll (2002)
Risiko zu erkranken bei Kühen mit unterschiedlicher
Körperkondition
% Kühe mit Serum BHB >1,2 mmol/l
Subklinische Ketose
Verschiedene Erkrankungen
McArt et al. (2013)
Grenzwert für
subklinische Ketose post partum
1,2 – 1,4 mmol/l BHB
Seifi et al. (2010), McArt et al. (2013)
Lipomobilisation peripartal
1,0 mmol/l NEFA
9. 9
Betahydroxybutyrat (BHB) – Messung
Schnelltest
A. Überprüfung der Eignung des WellionVet-Systems zur Analyse BHB-
Konzentration unter Feldbedingungen
B. Vergleich der Analyse von Blut aus der V. jugularis mit V./A. coccygea- und
Kapillargefäßen (Wellion)
Duffield ( 2000 ), Wittek und Fürll (2002)
Risiko zu erkranken bei Kühen mit unterschiedlicher
Körperkondition
% Kühe mit Serum BHB >1,2 mmol/l
Subklinische Ketose
Verschiedene Erkrankungen
McArt et al. (2013)
Grenzwert für
subklinische Ketose post partum
1,2 – 1,4 mmol/l BHB
Bicalho et al. (2017)
? BHB-, NEFA-Konzentration p.p. kein Effekt
auf Auftreten von Fruchtbarkeitsstörungen
oder Metritis, Milchleistung ?
Seifi et al. (2010), McArt et al. (2013)
Lipomobilisation peripartal
1,0 mmol/l NEFA
Body Condition Scroe ( BCS )
(Edmondsonet al. 1989)
Sonographische Messung der Rückenfettdicke
(Staufenbiel 1993)
Indirekte Erfassung des Leberfettgehaltes
über Beurteilung der Körperkondition
Insgesamt recht ungenau,
zu Laktationsbeginn einigermaßen sicher !
Edmondson et al. (1989)
10. 10
1
1,5
2
2,5
3
3,5
4
4,5
5
-60 -30 0 30 60 90 120 150 180 210 240 270 300 330 360 390
AbkalbungBCS
Laktationstag
Körperkondition als Gradmesser der
Fettmobilisation
Situation in der Herde und Änderung im
Laktationsverlauf von Bedeutung !
Gesundheitsmonitoring
Körperkonditionsbeurteilung
0
1
2
3
4
5
6
0 100 200 300 400 500 600
Laktationstag
Gesundheitsmonitoring
Körperkonditionsbeurteilung
12. 12
Betriebsbesuch
Scoring Lahmheit - BCS
Lahmheitsgrad
BCS
Diese Tiere können wir identifizieren und zeitnah behandeln!
Clinic for Ruminants and Swine, Faculty of Veterinary Medicine, University
Leipzig, Germany
Teja Snedec, Kirsten Theinert (Starcke), Fabian Pietsch, Sabrina Theile,
Anne Leonhardt, Melanie Schären, Alexander Starke
Krisitin Herzog, Herbert Fuhrmann
Denny Böttcher, Jan Scheinert, Heinz-Adolf Schoon
Nikolaus Brunner, Kristina Streyl
Marcelo Segura-Lepe, Matthias Keck, Björn Riefke
Bruckmaier, Rupert, Bern
Chris de Korte, Gert Weijers, Johann Thijssen, Nijmegen
“Leberprojekt”
Untersuchungen zur Dynamik des Fettgehaltes
und der Fettfraktionen in der Leber von
Milchkühen im peripartalen Zeitraum
Arbeit im Betrieb
Milchbetrieb in Sachsen mit 600 melkenden Kühen, 10.500 kg Milchmenge
80 Kühe ab 2. Laktation, beginnend 2 Wochen a.p.
13. 13
Einzeltieruntersuchung und
-behandlung noch zeitgemäß ?
Einzeltieruntersuchung und
-behandlung noch zeitgemäß ?
Das einzelne Tier ist nach wie vor
die Basis der Bestandsmedizin !
Das einzelne Tier ist nach wie vor
die Basis der Bestandsmedizin !
“Tierbeobachtung”
Geburtsüberwachung
Nachgeburtsabgang
Erfassung der Körpertemperatur
Kontrolle der Milch – Milchmenge
Überwachung der Futteraufnahme
Kotkontrolle
Harnabsatz
Bewegungsablauf
Körperhaltung
Puerperalkontrollen… - durch den Tierarzt
Überwachung der Kühe
Wie führe ich die (Tiere der) Herde ?
Trockensteher Frühe Laktation
Hohes Erkrankungsrisiko
Frischabkalber
Transitphase – Transit Kuh Management
Retentio secundinarum
Labmagenverlagerung – Stoffwechselstörungen
Metritis, Mastitis
Endometritis
(Grummer, 1995; Drackley, 1999)
3 Wochen ante partum 3 Wochen post partum
Mastitis
Lahmheit
14. 14
Ergebnisse
Trockenstehzeit 4 vs. 8 Wochen (W) (Andrée O’Hara et al. 2019)
− niedrigere NEFA-Konzentrationen p.p. (4 W) – besserer metabolischer Status
− Mastitis-Inzidenz innerhalb 12 W p.p. in Tendenz höher (4 W) (unbeeinflusst (Knegsel et al. 2013))
− Kolostrum - niedrigere Menge / höhere Protein- und Fettgehalt in Tendenz (4 W)
− IgG Konzentration bei Kälbern kein Unterschied
Trockenstehzeit 0, 30, 60 d - Kalb (Mayasari et al. 2015)
− Geburtsgewicht der Kälber (0 d) niedriger als 30 d
− Wachstum bis 12 W – kein Effekt
− Kolostrummenge und IG G, M – Konzentration bei 0 d niedriger als bei 60 d
− Gehalt an Antikörpern im Kolostrum und Plasma der Kälber niedriger bei 0 d
− Immunantwort – nicht beeinflusst nach erster Immunisierung – besser nach zweiter
Immunisierung bei 0 d
Trockenstehzeit 0, 28 d / 34, 54 d (Grummer 2007; Watters et al. 2009; Grummer et al. 2010)
− kürzere Zeit bis erster Ovulation (0 d)
− höherer Erstbesamungserfolg (0 d)
− reduzierte Zwischentragezeit (0 d)
− Reduktion auf 0 d – für Fruchtbarkeit effektiver als Änderung der Fütterung
Effekt der Dauer der Trockenstehphase
Wäre Manipulation der Trockenstehzeit ein
Instrument ?
Erste Frage:
Wie lange stehen meine Kühe trocken ?
Feststellung Status quo
Erarbeitung Strategie/Arbeitsprogramm
Durchführung
Exakte Dokumentation
Periodische Datenauswertung
Beratung, Konsequenzen Definition Ziele
Tierärztliches Gesundheitsmanagement
Hier nicht aufhören !
15. 15
Zeitlicher Ablauf - Systemanalyse
− Betriebsinformationen
− Betriebsdaten
− externe Untersuchungen
− Luftbild
− Wetterkarte
Auswertung
Vorbereitung
1 Tag
Betriebsbesuch
2 Tage
Informationen zu
− Stallhülle
− Personal
− Tieren
− Abläufe
Gespräch mit Betriebsverantwortlichen
Betriebsrundgang
Scoring Tiere
Vorbereitung
1 Tag
Zeitlicher Ablauf - Systemanalyse
Betriebsbesuch
2 Tage
Nachbereitung
5 Tage
Zusammenführen der
Informationen
− Fragestellung & Befunde
− Wichtung der Befunde
Datenauswertung
Vorbereitung
1 Tag
Zeitlicher Ablauf - Systemanalyse
16. 16
Betriebsbesuch
2 Tage
Nachbereitung
5 Tage
Betriebsbesuch
1 Tag
• Erarbeitung Strategie
• Aufstellung
Maßnahmenplan
Gespräch im Betrieb
(Personal, Dienstleister)
Vorbereitung
1 Tag
Zeitlicher Ablauf - Systemanalyse
Wo
– Stallabteile
– Treibeweg
– Vorwartehof und Austrieb aus Melkstand
– Treibwege zu/ von Weide
Was
– Laufflächenart und –typen
– Bodenbelag
– Maße
– Rutschfestigkeit / Trittsicherheit (Stufen)
– Hygienezustand
– Baulicher Zustand
Laufflächen
Trockensteher Frühlaktation
Hohes Risiko für Erkrankungen
Frischabkalber
Wie können wir / unsere Kühe die „kritische
Phase“ überstehen ?
Labmagenverlagerungen - Stoffwechselstörungen
Retentio secundinarum
Endometritis
Lahmheiten
Hohe Beanspruchung der Mineralstoffhomöostase
21 d ante partum partus 21 d post partum
17. 17
funktionelle Insuffizienz der Zervix
( Ovarialzysten )
unzureichender Schluß der Labien oder des
Hymenalringes
( Geburtsverletzungen )
Uro- oder Pneumovagina
Mangelsituationen
( Kaliumüberversorgung - Natriummangel )
Chronische Endometritis
Ursachen : Postpuerperale Infektionen
12 Versuchsmonate
80 Kühe – 80 lebend geborene
Kälber
12 Monat vorher
8% Totgeburten
207 zeitgleich im Betrieb stehende Tiere – nicht im
Versuch
3,9% Totgeburten
12 Monat nachher
7,8% Totgeburten
Totgeburtenrate während des „Leberprojektes“ ?
Einfluss des Personals ?
Zusammenfassung
Qualifikation der Mitarbeiter
auf Hygiene achten: Abkalbebox, Kälberbox, Personal
Tierarzt muss Betriebsabläufe (analysieren) beeinflussen !
Tierbeobachtung – frühzeitige Behandlung !
Schaffung optimaler Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiter
Herdenmanagement ist Tiergesundheitsmanagement
Schaffung optimaler Haltungsbedingungen !!!