Wetzstein Anton-Jaumann-Realschule

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Ich heiße Emilie Wetzstein, bin 13 Jahr alt und gehe in die siebte Klasse der Anton-Jaumann-
Realschule in Wemding.
Mit meinen Eltern und zwei jüngeren Schwestern wohne ich in Megesheim, einem Dorf mit etwa
840 Einwohnern am Riesrand in Nordschwaben. Unser Dorf hat einen Bürgermeister mit
Gemeinderat, einen Kindergarten, eine Grundschule, ein bekanntes Gasthaus und einen Dorfladen.
Unsere Dorfmusikanten, eine große Gruppe von Blechbläsern, sorgt häufig für Unterhaltung. Alle
Einwohner haben die Möglichkeit, in zahlreichen Vereinen mitzuwirken oder auch einfach an den
vielen Veranstaltungen über das ganze Jahr verteilt teilzunehmen.
Mein Vater arbeitet als selbstständiger Fahrlehrer und ist in seiner Freizeit ehrenamtlich im
Gemeinderat, als Aufsichtsratsvorsitzender in der Dorfladengenossenschaft tätig und in mehreren
Vereinen aktiv. Als im Winter 2015/16 in unserer Turnhalle ca. 40 Flüchtlinge untergebracht waren,
hat meine Mutter ihnen Deutschunterricht gegeben. Meine Schwestern und ich haben dann mit den
ausländischen Kindern gespielt und sie kennen gelernt. Eine Familie aus Syrien mit vier kleinen
Mädchen konnte im Dorf eine Wohnung finden und lebt jetzt in Megesheim. Mein Vater hat sich
darum gekümmert, dass der Mann schnell den deutschen Führerschein macht und so kann die
Familie vielselbstständigerauf dem Land leben. Mit den Kindern spielenwir oft und die zwei älteren
konnten schon bald Fahrrad fahren, weil sie mit dem Rad meiner kleinen Schwester, das wir ihnen
geschenkt haben, selbst eines haben. Wir sind mit der Familie befreundet und sie nimmt auch an
vielen Veranstaltungen im Dorf teil.
Zwei Jahre habe ich Fußball im Sportverein gespielt. Bekannt ist Megesheim für seinen
Faschingsumzug. Es trainieren in diesem Jahr fünf Garden in verschiedenen Altersstufen.
Mittlerweile tanze ich in der Teeniegarde. Seit zwei Jahren sind endlich auch Jungs dabei, so dass in
die Tänze tolle Hebefiguren eingebaut werden können. Wir trainieren jedes Jahr ab dem
Schuljahresbeginn und haben von Januar bis zum Faschingsdienstag zahlreicheAuftritte imDorf und
in anderen Gemeinden. Das macht vielSpaß und wir lernen viele Jugendliche kennen, die das gleiche
Hobby haben. Außerdem nehmen wir auch an Umzügen in anderen Orten und an Gardetreffen teil.
Für den Wettbewerb will ich meine Mitgliedschaft in der Freiwilligen Feuerwehr Megesheim näher
vorstellen. Wenn ich mit meinen Freundinnen rede, erfahre ich, dass dieseaktive Mitgliedschaft nur
von sehr wenigen Mädchen in meinem Alter ausgeübt wird.
In Bayern engagieren sich mehr als 321.000 aktive Feuerwehrleute bei 7.611 Freiwilligen
Feuerwehren in Städten und Gemeinden für den Brand- und Katastrophenschutz.

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Hier bin ich Mitglied.
Die Fahne der Freiwilligen Feuerwehr Megesheim zeigt in der Mitte den Schutzpatron der
Feuerwehr, den heiligen Florian. Der Leitspruch:
Gott zur Ehr – dem Nächsten zur Wehr
Die Fahne wird immer von der Fahnenabordnung getragen. Dieses Ehrenamt übt Franz-Josef Friedel
mit zwei Begleitern aus.
Unser Kommandant Anton Meyr sowie der erste Vorstand Ulrich Lechner stehen links neben der Fahne, unser
Jugendbetreuer Daniel Seefried rechts daneben.
Die Freiwillige Feuerwehr Megesheim wurde im Jahr 1875 gegründet.
Derzeit sind ca. 200 Megesheimer Einwohner Mitglieder in diesemVerein. Etwa 90 Feuerwehrleute
üben aktiv den Dienst aus. Dafür müssen sie an mindestens drei Übungen im Jahr teilnehmen.
Einmal im Jahr wird mit den Feuerwehren der Nachbargemeinden eine Nachtübung abgehalten.
Der erste Vorsitzende heißt Ulrich Lechner. Der Kommandant ist Anton Meyr.

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2014 wurde die Jugendfeuerwehr gegründet und es können auch Mädchen aktive Mitglieder
werden. Im Frühjahr 2017 bin ich zusammen mit einer Freundin, deren Vater auch aktives Mitglied
ist, dem Verein beigetreten und wir sind nun acht Mädchen unterschiedlichen Alters. Der
Jugendbetreuer Daniel Seefried ist für uns zuständig. Alle zwei Wochen treffen wir uns an
verschiedenen Plätzen des Dorfes und lernen den Umgang mit den Werkzeugen. Gar nicht so
einfach ist das Ent- und Aufrollen der Schläuche. Wir können auch schon Schläuche verkuppeln und
haben einige wichtige Knoten gelernt Im Herbst hatten wir regelmäßig Theoriestunden und haben
am 19.12.2017 einen Wissenstest zu den Themen Unfallverhütung, persönliche Schutzausrüstung
und Dienstkleidung abgelegt. Weil wir alle den Test bestanden haben, bekamen wir eine Urkunde
und ein Abzeichen als Auszeichnung.
Links steht der Jugendbetreuer, daneben die Mitglieder der Jugendfeuerwehr sowie der Bürgermeister.
Solche theoretischen Prüfungen und bald auch praktische Nachweise sind die Voraussetzung dafür,
dass man später aktiv an Einsätzen teilnehmen darf.
Wir sind sehr froh, dass es in unserem Dorf seit 1989 keinen Großbrand mehr gegeben hat. Damals
ist ein landwirtschaftliches Anwesen abgebrannt und die Megesheimer Feuerwehr wurde beim
Löschen des Feuers und bei der Brandbekämpfung von den Feuerwehren der Nachbargemeinden
unterstützt. Viele Stunden hielten Megesheimer Feuerwehrmänner nach dem Löschen
Brandwache, falls das Feuer noch einmal entfacht. Meine Mutter kann sich noch sehr gut an diese
Katastrophe erinnern. Das Vieh der Familie wurde sofort von Megesheimer Bauern aufgenommen
und versorgt, bis der Stall wieder aufgebaut war. Die Familie hat viel Unterstützung von den
Gemeindemitgliedern bekommen.
Die Freiwillige Feuerwehr ist bei schweren Verkehrsunfällen im Einsatz, um Verletzte aus den
Fahrzeugen zu bergen. Es kommt auch vor, dass die Freiwilligen Feuerwehren aus mehreren
Gemeinden zusammen im Einsatz sind. Auch regelt die Feuerwehr den Verkehr nach Unfällen und
wenn bei Umzügen oder Prozessionen Fahrzeuge umgeleitet werden müssen. Bei Überschwem-
mungen und Hochwasser müssen vollgelaufene Keller ausgepumpt werden. Außerdem wird dafür
gesorgt, dass das Wasser möglichst frei ablaufen kann und kein weiterer Schaden entsteht. Die

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Freiwillige Feuerwehr ist im Bereich unterschiedlicher Sicherheitsleistungen oft im Einsatz. Alle
Mitglieder sind sich bewusst, dass sie einen wichtigen Dienst für die Gemeinschaft leisten.
Seit diesem Jahr haben wir ein neues, sehr gut ausgestattetes Feuerwehrauto mit dem
Funkrufnamen „Florian Megesheim 46/1“. Es enthält auch vier Atemschutzgeräte mit der
notwendigen Schutzkleidung. Die dafür extra ausgebildeten Feuerwehrleute können auch in
verrauchte Gebäude gehen, um Menschen zu retten.
Links steht das bisherige Feuerwehrauto, in der Mitte der Mannschaftsbus und rechts das neue Fahrzeug.

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An einem Sonntag im Juni wurde das neue Auto gesegnet, das ganze Dorf war zu diesem Fest
eingeladen. Das Bild entstand am Dorfplatz. Links erkennt man den Dorfladen, in der Mitte steht
das Rathaus und die orangene Fläche rechts hinten gehört zum Feuerwehrhaus.
Bei allen Übungen herrscht strenge Disziplin, die Kommandos werden vom Kommandanten Anton
Meyr erteilt. Alle müssen sich in eine Anwesenheitsliste eintragen. Weil es sich dabei immer um
Übungen für den Ernstfall handelt, müssen die Anweisungen genau befolgt werden. Außerdem wird
auch die Zeit für die Arbeitsschritte gemessen und wenn diese zu lange dauern, müssen sie
wiederholt werden. Das ist manchmal sehr anstrengend. Dabei ist volle Konzentration notwendig
und jeder muss genau seine Aufgaben in der Gruppe kennen, sonst kann der Auftrag nicht erfüllt
werden. Teamarbeit ist bei der Feuerwehr ganz wichtig. Uns wird immer gesagt, dass sich alle
unbedingt aufeinander verlassen können müssen, damit im Ernstfall sehr schnell gehandelt werden
kann und niemand von uns gefährdet ist.
Der Kommandant beobachtet mit uns verschiedene Übungseinheiten.
Alle Feuerwehrleute haben viel Geduld und erklären uns ausführlich die Abläufe. Sie sind froh, dass
Mädchen und Jungen dem Verein beitreten und nehmen uns sehr ernst. So lerne ich auch
Dorfbewohner näher kennen, mit denen ich bislang keinen Kontakt hatte. Wir Jugendliche freuen
uns über die Bestätigung und das Lob.

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Für die Jugendlichen sind extra Anzüge angeschafft worden. Bei der großen Abschlussübung im
Herbst durften wir den Schlauch halten und bekamen ein Gefühl, wie viel Kraft man braucht, um
dem Druck standzuhalten. An der Spritze stehen immer mehrere Personen, um sich zu unterstützen
und abzuwechseln. Links von mir steht meine Freundin Amelie.
Die Anzüge mit den gelben Markierungen werden von Männern getragen, die eine Atemschutzausbildung haben.

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Wir sind auch immer zu den Brotzeiten im Gasthaus nach großen Übungen eingeladen. Allen ist es
wichtig, dass wir eine Gemeinschaft sind und möglichst oft miteinander reden. Der Zusammenhalt
ist von großer Bedeutung.
Das Bild wurdeam Ende der letzten Großübung im Herbst 2017 amOrtsrand unseres Dorfes aufgenommen. Es konnten
nicht alle Aktiven teilnehmen.

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Neben weiteren Vereinen ist auch die Freiwillige Feuerwehr bei uns in der Kirchengemeinde bei
Festen und wichtigen Anlässen immer mit dabei. Für feierliche Auftritte gibt es extra eine
Festuniform, die aber bis jetzt nur von Männern getragen wird.
Auf dem Bild zu sehen sind unser Pfarrer Swat, neben mir der Jugendbetreuer Daniel Seefried und rechts vorne der
erste Vorstand Ulrich Lechner. Das Foto wurde am Totensonntag 2017 gemacht.
Wir sind eine große, fast ausschließlich katholische Kirchengemeinde, in der auch die Vereine
mehrmals im Jahr aktiv mitwirken. Wenn Vereine bei kirchlichen Festtagen dabei sind, sind die
Gottesdienste und Prozessionen noch feierlicher.
Auf diesem Bild ist die Feuerwehr bei der Fronleichnamsprozession 2017 zu sehen. Die Vereine und die Musikkapelle
führen den Zug an, dann folgen der Pfarrer und die Gemeinde.

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Jede Gemeinde ist verpflichtet für den Brand– und Katastrophenschutz zu sorgen. In kleineren
Kommunen werden sämtlicheAusgaben für die Ausrüstung der Mannschaft, alleGerätschaften und
für die Fahrzeuge von der Gemeinde getragen. Die Mitglieder sind darüber hinaus auch als
eingetragener Verein mit eigener Vorstandschaft organisiert.
Bürgermeister Karl Kolb hältbei der Einweihung des neuen Feuerwehrautos eine Ansprache. Weil er auf dem
Rednerpult steht, wirkt er auf diesem Bild viel größer als der erste Vorstand Ulrich Lechner.
Im Jahr 2024 wird ein mehrtägiges Fest zum 150-jährigen Jubiläum der Vereinsgründung stattfinden.
Die Feier wird ein Jahr früher stattfinden, weil in einer Nachbargemeinde schon 2025 zum gleichen
Termin ein großes Ereignis geplant ist. Ich freue mich schon jetzt auf dieses Fest, denn Jugendliche
aus dem Dorf dürfen als Festdamen den Verein begleiten. Dies ist eine große Ehre und nicht alle
Mädchen haben die Gelegenheit, Festdame zu sein, denn solche Feste sind in der Gemeinde sehr
selten und etwas Besonderes. Wenn ich Glück habe, werde ich zu der Altersgruppe gehören, in der
man noch Festdame werden darf. Aber auch wenn ich dann schon zu alt bin, werde ich als aktives
Mitglied wichtige Aufgaben während der Festtage übernehmen können.

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Der erste Vorstand des Vereins Ulrich Lechner war von der Idee begeistert, dass unser Verein beim
Europawettbewerb vorgestellt wird. Er hat mir viele Informationen gegeben.
Weil ich mich erst im Herbst 2017 entschlossen habe, meine Mitgliedschaft in der Freiwilligen
Feuerwehr Megesheim vorzustellen, habe ich nicht von allen Ereignissen, an denen ich bisher
teilgenommen habe, Fotos. Bei fast allen Festen im Dorf macht Josef Heckl, der Hobbyfotograf ist,
tolle Bilder. Ich habe ihn gefragt, ob er auch für mich einige Fotos macht, die zeigen, wie wir im
Verein zusammen sind. Dafür bedanke ich mich bei ihm herzlich.
Die Konrektorin Frau Waschner-Probst, meine Erdkundelehrerin in der sechsten Klasse, hat mich
auch unterstützt und gesagt, dass ehrenamtliches Engagement in der achten Jahrgangsstufe ein
wichtiges Thema in der Schule ist. Dann werde ich meinen Beitrag dann meinen Mitschülern
vorstellen.
Der bayerische Feuerwehrverband befürchtet bei der Freiwilligen Feuerwehr, dass in Zukunft zu
wenig junge Menschen zu diesem Ehrenamt bereit sein werden. Ich wünsche mir, dass sich mehr
Jugendliche in der Freiwilligen Feuerwehr engagieren. Die Freiwillige Feuerwehr leistet einen
bedeutenden Beitrag für die Gesellschaft und ist in vielen Fällen ein ganz wichtiger
Sicherheitsgarant.
Mir macht die Beschäftigung in der Freiwilligen Feuerwehr großen Spaß und ich sammle mit
Gleichaltrigen viele Erfahrungen.
Megesheim, 20.01.2018