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Eine grüne Infrastruktur für Europa:
       Biotopverbund als internationale
                      Herausforderung
Theo van der Sluis,
ALTERRA, Wageningen, NL
Donnerstag 30 September
Mit Beiträgen von R. Jongman, Paul Opdam und Claire Vos
Inhalt Moderation

 Einführung
 Der Biotopverbund in den Niederlanden
 Erfahrungen mit dem niederländischen Biotopverbund
 Unterschiedliche Vorgehensweisen in Europa
 Internationale Herausforderungen
 Schlussfolgerungen
Countdown 2010: Aufhalten des Verlustes an Biodiversität


  In 2010 ist klar geworden, dass das Ziel nicht erreicht
  wird
  Europa entwickelte das Natura 2000 Netzwerk
  Die erste Etappe: Ausweisung geschützter Gebiete, fast
  beendet
  Die zweite Etappe (article 10 Habitats Directive) welche
  Korridore entwickelt werden müssen, ist in den meisten
  europäischen Ländern noch ganz am Anfang
Einführung: das Bild von Europa

In der
Vergangenheit:
Weiträumige
natürliche
Ökosysteme
Beschränkter
menschlicher
Einfluß
Einführung: das Bild von Europa
Stark urbanisiert
Fragmentiert, im
Bezug auf Natur,
aber auch
organisatorisch
Einführung: das Bild von Europa


  95% der Bevölkerung wohnt in urbanen Gebieten;
  starke Urbanisierung in Zentraleuropa
  Urbane Mentalität, entfernt von der Natur,
  Informationsgesellschaft (Internet, Handy’s) und stark
  zugenomme Mobilität;
  Landschaftliche Gleichformigkeit und Fragmentierung;
  Größere Rolle der Konsumenten als ‘stakeholder‘.
Einführung: das BildUnter Europa
                     von
   Unterschiedliche Fragmentierungen
Fragmentierung von Sumpfökosystemen in den
                Niederlanden
• Wichtig für 127 Vogelarten
• Internationale Verantwortung für 91 Arten
• 55 Arten: >10% Weltpopulationen
• 50.000 ha, 1500 Gebiete



  • >80% der Gebiete ist kleiner
    als 10 ha
  • Viele dieser Gebiete sind
    jedoch unbesiedelt
Modelberechnungen:
                     Sogar die “großen”
                     Sumpfgebiete sind zu klein für
                     die meisten Arten, aber:
                     Alle Sumpfgebiete zusammen
                     sind ausreichend groß




                 Problem:
 Sumpfgebieten sind so weit aus einander das
sogar die meist mobilen Arten die Entfernungen
        nicht mehr überbrücken können
Lösung?

        Biotop
    Verbundsysteme!
Verstärkung des räumlichen
Zusammenhanges der Natur
Besser investieren in die Natur
Von fragmentiert…

                    X   X

                            X
    Vergangenheit   Jetzt
…zu Verbundsystemen !


                     Biotop
                     verbund
                      Politik




   Nicht verbunden              Verbunden
…zur Verbundsystemen !
Ist dieses Verbundsystem gross genug
für Art ‘X’?




Funktionierende grüne
     Infrastruktur
Der Biotopverbund in den Niederlanden
                           Ein theoretisches Konzept
                           in der Praxis

                           Nationaler Biotopverbund /
                           EHS 1990: Arbeitskarte
                            Existierende Naturgebiete
                                    (Kerngebiete)
                            Wiederherstellungsgebiete
                                    (Ausbreitungsgeb.)
                            Indikative Verbindungen


                           Realisiert in 2018?


                Raumordnungsprogram 1990
Planung des niederländischen Biotopverbundes
                       Implementierung als zyklischer Prozess auf 2 Ebenen
Regierung (national)



                                         Nationales Ziel: Biodiversität

                           Evaluierung
                           Erfolge
                                                                             Nationaler Entwurf
Provinz Behörden




                            Monitoring                                    Detaillierter Entwurf und
                                                                          Implementierung durch
                                                                          Provinzen

                                    Regionale räumliche Entwicklung
Planung des niederländischen Biotopverbundes


Zielsetzung!
  Hektarflächen
                                   Zielsetzung der
  Biotope / Ökosysteme            Korridore durch
                                      Provinzen
  Wiedervernetzung (de fragmentation)
  Kapital
Planung des niederländischen Biotopverbundes
Beispiel Budget NL:
(Fläche und Einwohner NL vergleichbar mit NRW)

  Budget 2010 etwa 424 million  (493 in 2011)
  Dazu Geld Verkehrsministerium (400 million  bis
  2018)
  Dazu Natuurmonumenten, usw.
  Kompensationen
Planung des niederländischen Biotopverbundes
Wiedervernetzung: Zerschneidungen Provinz Noordwest Brabant

                                      Analyse von Alterra
                                      LARCH model




Comprehensive national
study Ministry of Roads 
Infrastructure
   Van der Grift et al. 2009
Planung des niederländischen Biotopverbundes
Wiedervernetzung: Ecoducten Provinz Gelderland




9 Ecoducten
50 Mil. €
2010-2012
Auch Tierarten brauchen ‘Infrastruktur’




                                          Bild: RWS
Auch Tierarten brauchen ‘Infrastruktur’
Auch Tierarten brauchen ‘Infrastruktur’
3 Schlußfolgerungen


 Flächenziel        Biodiversitäts-    Klimawandel,
                    Ziel               zusätzlicher
                                       Stress


           1st:
           Evalu
          ierung
                   +Robuste              Anpassung
                   Korridore
   1990            2000        2006        2012
1. Schlußfolgerung: ökologische Bedingungen statt Arten


  Die Planer können schlecht mit artspezifischen
  Daten umgehen, stattdessen arbeiten sie mit
  Flächen, Strecken, Landschaftsstrukturen oder
  Bodenwasserstufen
  Arten sind zu dynamisch und zu unvorhersehbar, um
  auf sie aufzubauen

  Arten legitimieren aber die Planung!
1. Schlußfolgerung: ökologische Bedingungen statt Arten
                                                                                        0.45



                                                                                    0.3

                                                                                        colonisation
                                                                                    0.15 chance



                                                                                    0
                                                                                1
                 7                                                        250
                     6                                              500
                         5                                    750
                             4
      coverage water             3                     1000
                                     2          1250      distance to nearest occupied
        vegetation                         1
                                         1500                         pond
                                                                          Van der Sluis et al. 1999
1. Schlußfolgerung: Ökologische Konditionen statt Arten

    4500
    4000
    3500
    3000
    2500
    2000                                             key patch
    1500                                             nw+kp
    1000                                             nw-kp
     500
       0
            Great    Viper   Stonechat     Bittern
           crested
            newt



                       Verboom et al. 2001
                       Landscape ecology
1. Schlußfolgerung: ökologische Bedingungen statt Arten
Angewandt in Evaluierung
Realisierung EHS
  Target species

   Benötigtes Areal



  Erwartetes Areal

 2 järige Auswertung für das
   Staatliche Planungsamt
                                          Model: LARCH (Alterra)

                            % Zielarten wofür eine Schlüsselpopulation realisiert ist
3 Schlußfolgerungen


 Flächenziel    Biodiversitäts-      Klimawandel,
                Ziel                 zusätzlicher
                                     Stress


                           2:
                       Planung
                       Entwurf
                +Robuste               Anpassung
                Korridoren
   1990        2000          2006        2012
2. Schlußfolgerung: Planung  Entwurf: Öko Gruppen


    Die ökologische Anforderungen der Arten müssen
    vereinfacht werden, um sie in Planung und Entwurf
    von Biotopverbundsystemen nutzbar zu machen.

    Artengruppen, (‘traits’ or ‘guilds’), können nützliche
    sein zur Zielformulierung

              Ermöglicht Verhandlungen!
2. Schlußfolgerung: Planung  Entwurf: Öko Gruppen

    Betone Ähnlichkeit im räumlichen Bedarf von Arten im
    Bezug auf Biotopverbundsysteme

  Unterscheide Artengruppen im Bezug auf:
    Gleiche Habitatnutzung
    Arealgröße für eine dauerhafte Population
    Dispersionsabstand

                            (Opdam et al. 2008, Ecol  Society)
G                       Artengruppen Ansatz
    rö
         ße
           re           (Opdam et al Ecology  Society 2008)
                Le
                  be
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                                        au
                                           er
                                             ha
                                               fte
                                                     Po
                                                        p   ul
                                                              at
                                                                 io
                                                                      ne
                                                                        n
2. Schlußfolgerung: Planung  Entwurf: Öko Gruppen
                                    Schwellen-Wert

       Anzahl / Typ der Arten mit
       nachhaltigen Populationen




 Anspruchsniveau




                                            Network cohesion
2. Schlußfolgerung: Planung  Entwurf: Öko Gruppen
                                    Schwellen-Wert

       Anzahl / Typ der Arten mit
       nachhaltigen Populationen




 Anspruchsniveau




                                            Network cohesion
2. Schlußfolgerung: Planung  Entwurf: Öko Gruppen
 Welche Arten brauchen am meisten Gebietszusammenhänge?
                    Schlechte              Gute Verbreiter
                    Verbreiter


   Kleine           Habitatspezialisten,
   Verbundsysteme   schlechte
   ausreichend      Verbreiter

   Größere                                 Größere Flächen
   Verbundsysteme                          benötigt
   notwendig
Welche Gruppen brauchen am meisten
gute Gebietszusammenhänge?
Network analyse mit LARCH model
Feuerfalter in Mitteleuropa – Habitat Spezialist




                                     Van Swaay in: van der Sluis et al, 2004
Welche Gruppen brauchen am meisten
gute Gebietsverbindungen?
Networkanalyse mit GRIDWALK model
Lynx – gute Verbreiter




                    Groot-Bruinderink in: Van der Sluis et al, 2004
Implementierung von robusten Korridoren


                          2001 –
                          Anfang der zweite
                          Planungszyklus
Implementierung von robusten Korridoren
Was sind robuste Korridore?
 Verbinden überregionale Kerngebiete
 Können verschiedene Ökosysteme enthalten
 Bestehen aus Wanderkorridoren, Trittsteinen und
 ergänzenden Lebensräumen (existierende Natur mit
 neuen Gebieten)
 Oft angepaßte Infrastruktur (Ecoducten)
 Mitnutzung prima (Bauern, Tourismus)
 Länge 1 30 km
 500 2000 m Breit (durchschnittlich)
Implementierung von robusten Korridoren

 Höhere Ziele EHS (nationale Ebene)
 Mehr Geld der Provinzen
 Verhandlungen zwischen Land (NL) und Provinzen
 über Zielsetzung, Ambition (Leitarten)
 Link zwischen Ansprüchen  Ziele – Arealbedarf und
 benötigter räumlicher Zusammenhang
 ‘Handbuch robuste Korridore’ als Instrument für
 Entwurf der Planung
 Planungs Richtlinien entwickeln
Beispiel - Robuste Korridor Sumpfgebieten
             (vom Handbuch)
Implementierung von robusten Korridoren


  Gehölze mit etwas
  aquatischem Habitat




(Handbuch Robuste Korridoren, 2001)
Implementierung von robusten Korridoren
3. Schlußfolgerungen

                Biodiversitäts-       Klimawandel,
 Flächenziel                          zusätzlicher
                Ziel
                                         Stress

                                            3rd: Grün
                                              blaue
                                             Arterien
                                             um die
                                               EHS
                 +Robuste             Anpassung
                 Korridoren
   1990        2000           2006      2012
3. Schlußfolgerung: Grün blaue Arterien
      Greater stitchwort                                                                           Bullfinch (Pyrhulla
      (Stellaria holostea) in                                                                      pyrhulla) in NEN
      green blue veigning
            1.0
                                                                                                      1.0



                     Nah zur EHS                                                                                  In der Nähe von
            0.8
                                                                                                      0.8         Venen

Predicted   0.6
                                                                                                      0.6


presence
            0.4
                                                                                                      0.4


                                                                                                                                           Ohne Venen
            0.2                                                                                       0.2

                                                          Ohne EHS

                                                                                  small elements
            0.0                                                                                       0.0
                  0.000   0.005   0.010   0.015   0.020   0.025   0.030   0.035                             0.0   2.5   5.0   7.5   10.0    12.5   15.0   17.5   large elements



                    Öfter in grün blaue                                                                      Mehr in EHS umgeben
                    Venen nah zur EHS                                                                        von grün blauen Venen


                                                                             Grashof et al 2009, Landscape ecology special issue
Schlußfolgerungen Niederlande

 Biotopverbundsysteme müssen auf Arten und
 Metapopulationen basiert sein
 Konkrete Ziele beschreiben – und Geld bereitstellen!
 Artengruppen, (‘traits’ or ‘guilds’), können nützlich sein zur Ziel
 formulierung
 Grün blaue Arterien für Verbundsysteme als multifunktionale
 Strategie, zusätzlich zu robusten Korridoren
 Zyklische Planung zur Evaluierung
 Arten wichtig für Kommunikation mit ‘Stakeholders’
 (Regenschirmarten, Leitarten)
Von den Niederlanden nach Europa….
Änderungen in West Europa
   Kapitalintensive Agrarwirtschaft
   Bedarf Erholungsindustrie
   Bedarf Wirtschaft  Handel
   Multi purpose Landnutzung (Niederlanden,
   Deutschland, England)
Änderungen in Süd Europa

   Schnelle Änderung Ökosysteme
   Einerseits intensivere Nutzung Landschaft
   Extensivierung Weidelandschaften (Italien, Kroatien
   Spanien, Israël)
Änderungen in Süd Europa
         Triften im Mittelmeerraum
Änderungen in Süd Europa
          Triften verschwinden
Änderungen in Süd Europa
   Was übrig bleibt: isolierte Naturgebieten
Änderungen in Süd Europa
    Aufkommen Forst Verbund Systemen
Änderungen in Zentral u. Ost Europa

   Intensivierung Agrarwirtschaft
   Nachfrage Erholungsindustrie
   maßstabgerechte Vergrößerung
   (Deutschland,Polen, Ukraine)
Änderungen in Zentral u. Ost Europa
In der
Vergangenheit:
Kleinräumige
Agrarwirtschaft
Umsätzung
naturnahe
Gebieten
Änderungen in Nord Ost Europa
In der
Vergangenheit:
Großräumige
Forstgebiete
Verlust der
Urwälder
Europäischer Biotopverbund
1992:   EU: Natura 2000, Birds and Habitats Directive. Aim:
        international approach for protecting core areas
        biodiversity
1995:   55 countries decide to develop a European
        Ecological network (PEEN). Aim: stop further
        fragmentation, and improve landscape connectivity
1997:   Expert Committee appointed
        Secretariat: Council of Europe and European
        Centre for Nature Conservation
        (ECNC)
Europäisches Biotopverbundnetz
Natura 2000 – Birds and Habitats Directive habitat:
The Habitat Directive of the European Union (1992) acknowledges in
Article 10 the importance of landscape elements that enhance
connectivity ('corridors'). The Directive encourages member states to
include those landscape elements in their land-use planning and
development policies which they consider appropriate. Furthermore, other
global and European policies such as the Bonn and Bern Convention
oblige contracting parties to take effective measures in conservation and
management of the listed species and habitats.
Politik unterstützt verschiedene Strategien



   Wasser-
  Richtlinie
               Qualität
               Qualität               Gebiete
                                      Gebiete
                                                           Habitat
                                                          Richtlinie,
                          Nationale                       article 10/
  Habitat                   Politik                          CAP
 Richtlinie,
Natura 2000    Areal
               Areal                  Landschaft
                                      Landschaft

                                      Opdam, Steingröver, Van Rooij 2006
Europäisches Biotopverbundnetz
Fragmentierung?
   Nationale Gesetzgebung: 21 Mitgliedsländer
   Regional aber mit nationalen Richtlinien: 4
   Mitgliedsländer, Deutschland (16 Bundesländer), UK (4
   Länder), Spanien (17 autonome Regionen), Italien (21
   Regionen) (Die Schweiz 26 cantons)
   Regional: 2 Mitgliedsländer, Österreich (9
   Bundesländer), Belgien (3 Regionen),
   Total: 21 Länder + 73 Regionen (+ 26 cantons)
Verbundsysteme in Europa
Grenzüberschreitende Verbundsystemen
Grenzüberschreitende Verbundsystemen
NATURA 2000
   Springendal  Mosbeek
   Aamsveen
   Witte veen
   Wooldse veen
   Gelderse Poort
   Meinweg
   Brunssumerheide
   Geuldal

   Noordbeemden en Hoogbos
   Pietersberg
   Grensmaas
   Ringselven
   Groote Heide  Plateaux
   Ossendrecht


     (Van Wingerden, W.K.R.E., R.I. van Dam, T. Van der Sluis,
          P. Schmitz, H. Kuipers, W. Kuindersma (2005)
Verbundsysteme in Entwicklung



   Nationale/regionale Verbundsysteme: 20 Länder
   NGO Vorschläge: 4 Mitgliedsländer
   Kein Verbundsystem: 6 Mitgliedsländer
   Implementatierung: verschiedene, u.a. die
   Niederlande, Tsjechien, Estland, Polen, Deutschland,
   aber auch: die Schweiz, Kroatien
Internationale Herausforderungen


 Klimawandel
 Konzipierung ökologischer Verbundsysteme
 Kulturelle Unterschiede beachten
 Kapital
 Krise, oder die Finanzierung in Ost Europa (EU 27+)
Herausforderungen: Klimawandel


Folge:
  Verschiebungen der Klimazonen
  Größere Wetterextreme

Die früher verwendeten ökologischen Grenzwerte sind
nicht mehr sinnvoll
Herausforderungen: Klimawandel

180
160
140
                                 Indicator group IA
                                  Kälte bevorzugt
120                              (n=20)
100                              Indicator group IB
                                  Wärme bevorzugt
 80                              (n=20)
 60                              Indicator group IC
                                  Neutral
                                 (n=20)
 40
 20
 0
    90

    92

    94

    96

    98

    00

    02

    04

    06
 19

 19

 19

 19

 19

 20

 20

 20

 20
Herausforderungen: Klimawandel
                 2020               2050
 Jetzt




                             Climate window is moving
                            Green – remains appropriate
                            Red – will be inappropriate
                            Blue–will become appropriate
Herausforderungen: Klimawandel




                  (van Eupen et al, 2009)
Herausforderungen: Klimawandel
Herausforderungen: Klimawandel

 Mehr Gebiete für Natur ist politisch manchmal nicht
 möglich
 Entwickelung von Klimapufferzonen
 Verstärkung der grün blauen Arterien um den
 Biotopverbund
 Grenzüberschreitende Korridore!
Herausforderungen: Konzipierung

 Entwickeln von Verbundsystemen auf Grundlage der
 Ökosysteme und Bedarf von Artengruppen
 Zielsetzung
   Biotope, Flächen, Artengruppen
 Grenzüberschreitende Analysen
Herausforderungen: Kapital
 Entwickeln besserer Methodiken zur Bewertung von
 Ökosystemdiensten und Leistungen;
 Finanzielle Bewertungssysteme von Natur in Ost
 Europa (EU 27+, neue Nachbarstaaten)
 Integration des Biotopverbunds in:
    Common Agricultural Policy (weniger Geld für Agrarische
    Produktion, mehr für Landschaft nach 2013)
    Infrastruktur: Wasser, Straßen, Eisenbahn
    Klimaänderung Maßnahmen
Herausforderungen: Kapital


Chancen
  Reform common agricultural policy
  Wasseregulierung wegen des Klimawandels
  (Landschaft Service)
  Agrarwirtschaft sucht alternative Einkommensquellen
  Zunahme Bevölkerung in peri urbanen Räumen stellt
  höhere Anspruche an die Landschaft
Herausforderungen: Kulturell
Strategie ist sehr wichtig! Die Strategie ist entscheidend
  ob man etwas erreichen kann oder nicht….

  Leitarten ‘Flagship species’ (Wildkatze, Bär, Fischotter
  usw.)
  Unterschiedliche Länder Bewerten andere Elementen
     Italien: keine Korridore für Kanichen!
     England: Kein Dachs
     Deutschland: kein Rothirsch
     Niederlanden: keine Sumpfgebiete: Mücken
Herausforderungen: Kulturell

 Stattdessen: finde etwas was die Leute bindet: Slow
 food (Italien), Ökoturismus (Polen, Deutschland?)
 neue perspektiven Landwirtschaft (Ost Europa)
 Mache Natur Teil der Gesellschaft, beziehe die
 Stakeholders beim Biotopverbund
 Die Kommunikation soll angepasst sein an die
 ökologische und kulturelle Gegebenheiten der
 Region
Zusammenfassend

 Es gibt viel mehr Möglichkeiten um den Biotopverbund zu
 realisieren

 Ohne realistische Zielsetzung wird man zu wenig erreichen

 Arten sind letzten Endes der Baustein für den Biotopverbund

 Internationale Zusammenarbeit ist entscheidend

 Die Wissenschaft hat eine wichtige Rolle um die Brücke zwischen
 Theorie und Praxis zu bauen
Dankeschön!

Theo.vanderSluis@wur.nl

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Naturschutztagung Sep10 Finale

  • 1. Eine grüne Infrastruktur für Europa: Biotopverbund als internationale Herausforderung Theo van der Sluis, ALTERRA, Wageningen, NL Donnerstag 30 September Mit Beiträgen von R. Jongman, Paul Opdam und Claire Vos
  • 2. Inhalt Moderation Einführung Der Biotopverbund in den Niederlanden Erfahrungen mit dem niederländischen Biotopverbund Unterschiedliche Vorgehensweisen in Europa Internationale Herausforderungen Schlussfolgerungen
  • 3. Countdown 2010: Aufhalten des Verlustes an Biodiversität In 2010 ist klar geworden, dass das Ziel nicht erreicht wird Europa entwickelte das Natura 2000 Netzwerk Die erste Etappe: Ausweisung geschützter Gebiete, fast beendet Die zweite Etappe (article 10 Habitats Directive) welche Korridore entwickelt werden müssen, ist in den meisten europäischen Ländern noch ganz am Anfang
  • 4. Einführung: das Bild von Europa In der Vergangenheit: Weiträumige natürliche Ökosysteme Beschränkter menschlicher Einfluß
  • 5. Einführung: das Bild von Europa Stark urbanisiert Fragmentiert, im Bezug auf Natur, aber auch organisatorisch
  • 6. Einführung: das Bild von Europa 95% der Bevölkerung wohnt in urbanen Gebieten; starke Urbanisierung in Zentraleuropa Urbane Mentalität, entfernt von der Natur, Informationsgesellschaft (Internet, Handy’s) und stark zugenomme Mobilität; Landschaftliche Gleichformigkeit und Fragmentierung; Größere Rolle der Konsumenten als ‘stakeholder‘.
  • 7. Einführung: das BildUnter Europa von Unterschiedliche Fragmentierungen
  • 8. Fragmentierung von Sumpfökosystemen in den Niederlanden • Wichtig für 127 Vogelarten • Internationale Verantwortung für 91 Arten • 55 Arten: >10% Weltpopulationen • 50.000 ha, 1500 Gebiete • >80% der Gebiete ist kleiner als 10 ha • Viele dieser Gebiete sind jedoch unbesiedelt
  • 9. Modelberechnungen: Sogar die “großen” Sumpfgebiete sind zu klein für die meisten Arten, aber: Alle Sumpfgebiete zusammen sind ausreichend groß Problem: Sumpfgebieten sind so weit aus einander das sogar die meist mobilen Arten die Entfernungen nicht mehr überbrücken können
  • 10. Lösung? Biotop Verbundsysteme! Verstärkung des räumlichen Zusammenhanges der Natur Besser investieren in die Natur
  • 11. Von fragmentiert… X X X Vergangenheit Jetzt
  • 12. …zu Verbundsystemen ! Biotop verbund Politik Nicht verbunden Verbunden
  • 13. …zur Verbundsystemen ! Ist dieses Verbundsystem gross genug für Art ‘X’? Funktionierende grüne Infrastruktur
  • 14. Der Biotopverbund in den Niederlanden Ein theoretisches Konzept in der Praxis Nationaler Biotopverbund / EHS 1990: Arbeitskarte Existierende Naturgebiete (Kerngebiete) Wiederherstellungsgebiete (Ausbreitungsgeb.) Indikative Verbindungen Realisiert in 2018? Raumordnungsprogram 1990
  • 15. Planung des niederländischen Biotopverbundes Implementierung als zyklischer Prozess auf 2 Ebenen Regierung (national) Nationales Ziel: Biodiversität Evaluierung Erfolge Nationaler Entwurf Provinz Behörden Monitoring Detaillierter Entwurf und Implementierung durch Provinzen Regionale räumliche Entwicklung
  • 16. Planung des niederländischen Biotopverbundes Zielsetzung! Hektarflächen Zielsetzung der Biotope / Ökosysteme Korridore durch Provinzen Wiedervernetzung (de fragmentation) Kapital
  • 17. Planung des niederländischen Biotopverbundes Beispiel Budget NL: (Fläche und Einwohner NL vergleichbar mit NRW) Budget 2010 etwa 424 million (493 in 2011) Dazu Geld Verkehrsministerium (400 million bis 2018) Dazu Natuurmonumenten, usw. Kompensationen
  • 18. Planung des niederländischen Biotopverbundes Wiedervernetzung: Zerschneidungen Provinz Noordwest Brabant Analyse von Alterra LARCH model Comprehensive national study Ministry of Roads Infrastructure Van der Grift et al. 2009
  • 19. Planung des niederländischen Biotopverbundes Wiedervernetzung: Ecoducten Provinz Gelderland 9 Ecoducten 50 Mil. € 2010-2012
  • 20. Auch Tierarten brauchen ‘Infrastruktur’ Bild: RWS
  • 21. Auch Tierarten brauchen ‘Infrastruktur’
  • 22. Auch Tierarten brauchen ‘Infrastruktur’
  • 23. 3 Schlußfolgerungen Flächenziel Biodiversitäts- Klimawandel, Ziel zusätzlicher Stress 1st: Evalu ierung +Robuste Anpassung Korridore 1990 2000 2006 2012
  • 24. 1. Schlußfolgerung: ökologische Bedingungen statt Arten Die Planer können schlecht mit artspezifischen Daten umgehen, stattdessen arbeiten sie mit Flächen, Strecken, Landschaftsstrukturen oder Bodenwasserstufen Arten sind zu dynamisch und zu unvorhersehbar, um auf sie aufzubauen Arten legitimieren aber die Planung!
  • 25. 1. Schlußfolgerung: ökologische Bedingungen statt Arten 0.45 0.3 colonisation 0.15 chance 0 1 7 250 6 500 5 750 4 coverage water 3 1000 2 1250 distance to nearest occupied vegetation 1 1500 pond Van der Sluis et al. 1999
  • 26. 1. Schlußfolgerung: Ökologische Konditionen statt Arten 4500 4000 3500 3000 2500 2000 key patch 1500 nw+kp 1000 nw-kp 500 0 Great Viper Stonechat Bittern crested newt Verboom et al. 2001 Landscape ecology
  • 27. 1. Schlußfolgerung: ökologische Bedingungen statt Arten Angewandt in Evaluierung Realisierung EHS Target species Benötigtes Areal Erwartetes Areal 2 järige Auswertung für das Staatliche Planungsamt Model: LARCH (Alterra) % Zielarten wofür eine Schlüsselpopulation realisiert ist
  • 28. 3 Schlußfolgerungen Flächenziel Biodiversitäts- Klimawandel, Ziel zusätzlicher Stress 2: Planung Entwurf +Robuste Anpassung Korridoren 1990 2000 2006 2012
  • 29. 2. Schlußfolgerung: Planung Entwurf: Öko Gruppen Die ökologische Anforderungen der Arten müssen vereinfacht werden, um sie in Planung und Entwurf von Biotopverbundsystemen nutzbar zu machen. Artengruppen, (‘traits’ or ‘guilds’), können nützliche sein zur Zielformulierung Ermöglicht Verhandlungen!
  • 30. 2. Schlußfolgerung: Planung Entwurf: Öko Gruppen Betone Ähnlichkeit im räumlichen Bedarf von Arten im Bezug auf Biotopverbundsysteme Unterscheide Artengruppen im Bezug auf: Gleiche Habitatnutzung Arealgröße für eine dauerhafte Population Dispersionsabstand (Opdam et al. 2008, Ecol Society)
  • 31. G Artengruppen Ansatz rö ße re (Opdam et al Ecology Society 2008) Le be ns ra um e fu rd au er ha fte Po p ul at io ne n
  • 32. 2. Schlußfolgerung: Planung Entwurf: Öko Gruppen Schwellen-Wert Anzahl / Typ der Arten mit nachhaltigen Populationen Anspruchsniveau Network cohesion
  • 33. 2. Schlußfolgerung: Planung Entwurf: Öko Gruppen Schwellen-Wert Anzahl / Typ der Arten mit nachhaltigen Populationen Anspruchsniveau Network cohesion
  • 34. 2. Schlußfolgerung: Planung Entwurf: Öko Gruppen Welche Arten brauchen am meisten Gebietszusammenhänge? Schlechte Gute Verbreiter Verbreiter Kleine Habitatspezialisten, Verbundsysteme schlechte ausreichend Verbreiter Größere Größere Flächen Verbundsysteme benötigt notwendig
  • 35. Welche Gruppen brauchen am meisten gute Gebietszusammenhänge? Network analyse mit LARCH model Feuerfalter in Mitteleuropa – Habitat Spezialist Van Swaay in: van der Sluis et al, 2004
  • 36. Welche Gruppen brauchen am meisten gute Gebietsverbindungen? Networkanalyse mit GRIDWALK model Lynx – gute Verbreiter Groot-Bruinderink in: Van der Sluis et al, 2004
  • 37. Implementierung von robusten Korridoren 2001 – Anfang der zweite Planungszyklus
  • 38. Implementierung von robusten Korridoren Was sind robuste Korridore? Verbinden überregionale Kerngebiete Können verschiedene Ökosysteme enthalten Bestehen aus Wanderkorridoren, Trittsteinen und ergänzenden Lebensräumen (existierende Natur mit neuen Gebieten) Oft angepaßte Infrastruktur (Ecoducten) Mitnutzung prima (Bauern, Tourismus) Länge 1 30 km 500 2000 m Breit (durchschnittlich)
  • 39. Implementierung von robusten Korridoren Höhere Ziele EHS (nationale Ebene) Mehr Geld der Provinzen Verhandlungen zwischen Land (NL) und Provinzen über Zielsetzung, Ambition (Leitarten) Link zwischen Ansprüchen Ziele – Arealbedarf und benötigter räumlicher Zusammenhang ‘Handbuch robuste Korridore’ als Instrument für Entwurf der Planung Planungs Richtlinien entwickeln
  • 40. Beispiel - Robuste Korridor Sumpfgebieten (vom Handbuch)
  • 41. Implementierung von robusten Korridoren Gehölze mit etwas aquatischem Habitat (Handbuch Robuste Korridoren, 2001)
  • 43. 3. Schlußfolgerungen Biodiversitäts- Klimawandel, Flächenziel zusätzlicher Ziel Stress 3rd: Grün blaue Arterien um die EHS +Robuste Anpassung Korridoren 1990 2000 2006 2012
  • 44. 3. Schlußfolgerung: Grün blaue Arterien Greater stitchwort Bullfinch (Pyrhulla (Stellaria holostea) in pyrhulla) in NEN green blue veigning 1.0 1.0 Nah zur EHS In der Nähe von 0.8 0.8 Venen Predicted 0.6 0.6 presence 0.4 0.4 Ohne Venen 0.2 0.2 Ohne EHS small elements 0.0 0.0 0.000 0.005 0.010 0.015 0.020 0.025 0.030 0.035 0.0 2.5 5.0 7.5 10.0 12.5 15.0 17.5 large elements Öfter in grün blaue Mehr in EHS umgeben Venen nah zur EHS von grün blauen Venen Grashof et al 2009, Landscape ecology special issue
  • 45. Schlußfolgerungen Niederlande Biotopverbundsysteme müssen auf Arten und Metapopulationen basiert sein Konkrete Ziele beschreiben – und Geld bereitstellen! Artengruppen, (‘traits’ or ‘guilds’), können nützlich sein zur Ziel formulierung Grün blaue Arterien für Verbundsysteme als multifunktionale Strategie, zusätzlich zu robusten Korridoren Zyklische Planung zur Evaluierung Arten wichtig für Kommunikation mit ‘Stakeholders’ (Regenschirmarten, Leitarten)
  • 46. Von den Niederlanden nach Europa….
  • 47. Änderungen in West Europa Kapitalintensive Agrarwirtschaft Bedarf Erholungsindustrie Bedarf Wirtschaft Handel Multi purpose Landnutzung (Niederlanden, Deutschland, England)
  • 48. Änderungen in Süd Europa Schnelle Änderung Ökosysteme Einerseits intensivere Nutzung Landschaft Extensivierung Weidelandschaften (Italien, Kroatien Spanien, Israël)
  • 49. Änderungen in Süd Europa Triften im Mittelmeerraum
  • 50. Änderungen in Süd Europa Triften verschwinden
  • 51. Änderungen in Süd Europa Was übrig bleibt: isolierte Naturgebieten
  • 52. Änderungen in Süd Europa Aufkommen Forst Verbund Systemen
  • 53. Änderungen in Zentral u. Ost Europa Intensivierung Agrarwirtschaft Nachfrage Erholungsindustrie maßstabgerechte Vergrößerung (Deutschland,Polen, Ukraine)
  • 54. Änderungen in Zentral u. Ost Europa In der Vergangenheit: Kleinräumige Agrarwirtschaft Umsätzung naturnahe Gebieten
  • 55. Änderungen in Nord Ost Europa In der Vergangenheit: Großräumige Forstgebiete Verlust der Urwälder
  • 56. Europäischer Biotopverbund 1992: EU: Natura 2000, Birds and Habitats Directive. Aim: international approach for protecting core areas biodiversity 1995: 55 countries decide to develop a European Ecological network (PEEN). Aim: stop further fragmentation, and improve landscape connectivity 1997: Expert Committee appointed Secretariat: Council of Europe and European Centre for Nature Conservation (ECNC)
  • 57. Europäisches Biotopverbundnetz Natura 2000 – Birds and Habitats Directive habitat: The Habitat Directive of the European Union (1992) acknowledges in Article 10 the importance of landscape elements that enhance connectivity ('corridors'). The Directive encourages member states to include those landscape elements in their land-use planning and development policies which they consider appropriate. Furthermore, other global and European policies such as the Bonn and Bern Convention oblige contracting parties to take effective measures in conservation and management of the listed species and habitats.
  • 58. Politik unterstützt verschiedene Strategien Wasser- Richtlinie Qualität Qualität Gebiete Gebiete Habitat Richtlinie, Nationale article 10/ Habitat Politik CAP Richtlinie, Natura 2000 Areal Areal Landschaft Landschaft Opdam, Steingröver, Van Rooij 2006
  • 59. Europäisches Biotopverbundnetz Fragmentierung? Nationale Gesetzgebung: 21 Mitgliedsländer Regional aber mit nationalen Richtlinien: 4 Mitgliedsländer, Deutschland (16 Bundesländer), UK (4 Länder), Spanien (17 autonome Regionen), Italien (21 Regionen) (Die Schweiz 26 cantons) Regional: 2 Mitgliedsländer, Österreich (9 Bundesländer), Belgien (3 Regionen), Total: 21 Länder + 73 Regionen (+ 26 cantons)
  • 62. Grenzüberschreitende Verbundsystemen NATURA 2000 Springendal Mosbeek Aamsveen Witte veen Wooldse veen Gelderse Poort Meinweg Brunssumerheide Geuldal Noordbeemden en Hoogbos Pietersberg Grensmaas Ringselven Groote Heide Plateaux Ossendrecht (Van Wingerden, W.K.R.E., R.I. van Dam, T. Van der Sluis, P. Schmitz, H. Kuipers, W. Kuindersma (2005)
  • 63. Verbundsysteme in Entwicklung Nationale/regionale Verbundsysteme: 20 Länder NGO Vorschläge: 4 Mitgliedsländer Kein Verbundsystem: 6 Mitgliedsländer Implementatierung: verschiedene, u.a. die Niederlande, Tsjechien, Estland, Polen, Deutschland, aber auch: die Schweiz, Kroatien
  • 64. Internationale Herausforderungen Klimawandel Konzipierung ökologischer Verbundsysteme Kulturelle Unterschiede beachten Kapital Krise, oder die Finanzierung in Ost Europa (EU 27+)
  • 65. Herausforderungen: Klimawandel Folge: Verschiebungen der Klimazonen Größere Wetterextreme Die früher verwendeten ökologischen Grenzwerte sind nicht mehr sinnvoll
  • 66. Herausforderungen: Klimawandel 180 160 140 Indicator group IA Kälte bevorzugt 120 (n=20) 100 Indicator group IB Wärme bevorzugt 80 (n=20) 60 Indicator group IC Neutral (n=20) 40 20 0 90 92 94 96 98 00 02 04 06 19 19 19 19 19 20 20 20 20
  • 67. Herausforderungen: Klimawandel 2020 2050 Jetzt Climate window is moving Green – remains appropriate Red – will be inappropriate Blue–will become appropriate
  • 68. Herausforderungen: Klimawandel (van Eupen et al, 2009)
  • 70. Herausforderungen: Klimawandel Mehr Gebiete für Natur ist politisch manchmal nicht möglich Entwickelung von Klimapufferzonen Verstärkung der grün blauen Arterien um den Biotopverbund Grenzüberschreitende Korridore!
  • 71. Herausforderungen: Konzipierung Entwickeln von Verbundsystemen auf Grundlage der Ökosysteme und Bedarf von Artengruppen Zielsetzung Biotope, Flächen, Artengruppen Grenzüberschreitende Analysen
  • 72. Herausforderungen: Kapital Entwickeln besserer Methodiken zur Bewertung von Ökosystemdiensten und Leistungen; Finanzielle Bewertungssysteme von Natur in Ost Europa (EU 27+, neue Nachbarstaaten) Integration des Biotopverbunds in: Common Agricultural Policy (weniger Geld für Agrarische Produktion, mehr für Landschaft nach 2013) Infrastruktur: Wasser, Straßen, Eisenbahn Klimaänderung Maßnahmen
  • 73. Herausforderungen: Kapital Chancen Reform common agricultural policy Wasseregulierung wegen des Klimawandels (Landschaft Service) Agrarwirtschaft sucht alternative Einkommensquellen Zunahme Bevölkerung in peri urbanen Räumen stellt höhere Anspruche an die Landschaft
  • 74. Herausforderungen: Kulturell Strategie ist sehr wichtig! Die Strategie ist entscheidend ob man etwas erreichen kann oder nicht…. Leitarten ‘Flagship species’ (Wildkatze, Bär, Fischotter usw.) Unterschiedliche Länder Bewerten andere Elementen Italien: keine Korridore für Kanichen! England: Kein Dachs Deutschland: kein Rothirsch Niederlanden: keine Sumpfgebiete: Mücken
  • 75. Herausforderungen: Kulturell Stattdessen: finde etwas was die Leute bindet: Slow food (Italien), Ökoturismus (Polen, Deutschland?) neue perspektiven Landwirtschaft (Ost Europa) Mache Natur Teil der Gesellschaft, beziehe die Stakeholders beim Biotopverbund Die Kommunikation soll angepasst sein an die ökologische und kulturelle Gegebenheiten der Region
  • 76. Zusammenfassend Es gibt viel mehr Möglichkeiten um den Biotopverbund zu realisieren Ohne realistische Zielsetzung wird man zu wenig erreichen Arten sind letzten Endes der Baustein für den Biotopverbund Internationale Zusammenarbeit ist entscheidend Die Wissenschaft hat eine wichtige Rolle um die Brücke zwischen Theorie und Praxis zu bauen