… wie Autoincorrect.
„Wir gehen später in die Stadt
was trinken.“
„Hört sich gut an!“
„Brüste dabei?“
„Immer!“
„Hahaha, biste dabei?“
,
„Immer!“
Wortart: Substantiv.
Für die einen das Schlimmste seit
Menschengedenken, für die anderen die
nützlichste Erfindung seit der Kiwi-To-Go-
Box: die Autokorrektur auf mobilen
Endgeräten.
Wenn Wortvervollständigungen nach
hinten losgehen spricht man von
Autoincorrect. Das ist häufig wenig
hilfreich, dafür allerdings umso lustiger.
… wie Binge-watching.
„Ich hab kaum geschlafen, ich
war bis um 3 Uhr wach und
habe alle Folgen von House of
Cards angeschaut. Binge-
watching pur.“
„Ich geb‘ mir mal wieder ne
Runde Binge-watching.“
Wortart: Substantiv.
Das Suchtpotential ist hoch, wenn Walter
White Crystal Meth kocht, Serena und Blair
ihre Freundschaft feiern oder in Westeros
um den Eisernen Thron gekämpft wird.
Wer noch über etwas Selbstbeherrschung
beim Fernsehen verfügte und bis zur
nächsten Folge in einer Woche warten
konnte, der hat die Rechnung ohne
Streaming-Dienste gemacht. Anbieter wie
Netflix haben jeglicher Willensstärke den
Todesstoß versetzt: Binge-watching
bezeichnet dementsprechend das
exzessive Schauen von Serien.
… wie chillaxen.
„Dieses Wochenende wird nur
gechillaxed.“
„Ich bin so durch, ich muss
dringend chillaxen.“
Wortart: Verb und Kunstwort.
Was ist besser als chillen und relaxen?
Genau: chillaxen! Die Bedeutung erschließt
sich aus der Wortkombination chillen und
relaxen. Es geht um Entspannung pur und
darum, einfach mal Nichts zu tun.
… wie dissen.
„Der hat mich so dumm
angemacht, der hat mich
übelst gedisst.“
Wortart: Verb.
Der Begriff ist neu, die Tätigkeit an sich
nicht: Denn sich beleidigen ist vermutlich
so alt wie die Menschheit. Zumindest kann
man sich gut vorstellen, wie sich bereits
die Neandertaler in ihrer Höhle gedisst
haben, wenn das Feuer ausgegangen ist.
Dissen kommt aus dem Englischen von
disrespect und kann somit auch als
„jemandem den Respekt aberkennen“
verstanden werden.
Wortart: Adjektiv.
… wie fame.
„Ich war mal richtig fame auf
StudiVZ. Damals hatte ich
über 1000 Freunde.“
„Die Bibi ist mega fame auf
Snapchat, die hat voll viele
Follower.“
Dagi Bee hat es geschafft, Kim Kardashian
hat es geschafft und sogar eine
miesgelaunte Katze namens Grumpy Cat
hat es geschafft: Sie sind im großen Stil
fame auf Youtube, Facebook oder
Instagram.
Die Bedeutung leitet sich also direkt aus
dem Englischen ab: berühmt und bekannt
sein; aber auch hoch angesehen und im
Freundeskreis beliebt sein.
Wortart: Verb.
… wie feiern.
„Ich feier‘ das voll, wie du
abgehst!.“
Wenn Sie jetzt denken „Alles klar, feiern
kenne ich!“, dann tut es uns leid. Feiern ist
viel mehr als auf einer Party zu tanzen.
Feiern ist auch ein Ausdruck der
Zustimmung. Mit „Ich feier' das“ ist dann
gemeint: „Ich finde das gut“.
… wie gönn dir!
„Soll ich mir die neuen Nikes
holen?“ „Klar, gönn dir!“
„Ich esse jetzt mal eine
Banane“ „Gönn dir!“
„Gönn dir doch mal wieder ne
richtig geile Party!“
Von der Pause bis zur Pizza oder den
neuen Schuhen kann man sich alles
gönnen. Manchmal sind es gerade die
kleinsten Dinge, die dabei am schönsten
sind. Um so schöner wird sich etwas
gönnen übrigens auch, wenn ein anderer
einem die Erlaubnis dazu gibt.
Die Bedeutung liegt also ganz nahe: Sich
etwas erlauben, sich etwas Gutes tun oder
jemand anderen dazu auffordern, sich
etwas zu gönnen.
Wortart: Redewendung mit Aufforderung und
ironiefähige Lobeshymne.
… wie Hänger.
„Das ist auch voll der Hänger,
der weiß gerade nicht ob er
studieren gehen soll, arbeiten
oder ein Jahr durch Thailand
reisen soll.“
Wortart: Substantiv.
Der Loser von gestern ist der Hänger von
heute.
Die Bedeutung, kurz zusammengefasst:
Eine Person, die im Moment kein klares
Ziel verfolgt. Der Begriff leitet sich dabei
von „in der Luft hängen“ ab.
.
… wie Haters gonna hate.
„Lass den Typ doch sagen
was er will – haters gonna
hate.“
„Haters gonna hate, ich steh
zu meinen Extrakilos!“
Zwei Dinge sind schon mal sicher: Haters
gonna hate und Potatoes gonna potate.
Sowohl Neider als auch Kartoffeln
beziehen sich hier also klar auf ihre
Kernkompetenzen: neidisch sein und
„kartoffeln.“
Haters gonna hate ist die moderne Form
von „mach dein Ding“ und hat dabei eine
abschirmende Wirkung, indem man Hatern
vorweg den Wind aus den Segeln nimmt
und ein Statement setzt, dass man zu
seiner eigenen Meinung steht.
Haters gonna hate hat zudem eine
abschwächende Wirkung, die Kritik
relativiert.
Wortart: Redewendung.
… wie Instant Karma.
„Wenn deine Freundin über
dich lacht, weil du gestolpert
bist, und dann läuft sie zwei
Minuten später gegen eine
Tür. Dann sprechen wir von
Instant Karma.“
Wortart: Substantiv.
Die einen nennen es ausgleichende
Gerechtigkeit, die anderen Instant Karma.
Echtzeitiger kann die Idee von Karma aus
dem Hinduismus/Buddhismus nicht
praktiziert werden.
Die Bedeutung bezieht sich also darauf,
dass jemand etwas Gemeines oder Nettes
tut und unmittelbar danach für seine Tat
wiederum etwas Negatives oder Positives
erfährt.
… wie läuft bei dir!
„Ne zwei in Mathe?!
Läuft bei dir!“
„Ich gehe heute Abend noch
auf ein Date.“ „Läuft bei dir!“
Wortart: Redewendung, Kompliment sowie
ironiefähiges Lob.
Gemeint ist nicht die neueste Spotify-
Playlist, sondern Taten und Erfolge im
Leben. Und wenn es läuft, läuft es zumeist
gut. Dementsprechend kann „läuft bei dir“
ein Kompliment im Sinne von „Du hast es
echt drauf“ sein, um seine Anerkennung
zu zeigen, oder synonym zu „cool!“ und
„krass!“ angewendet werden.
Was bei „Läuft bei dir“ auch nicht fehlen
darf, ist eine Portion Humor und Ironie.
… wie lame.
„Ich bin mir nicht sicher, ob
die Party schon angefangen
hat oder einfach nur lame
ist?!“
„Das Instagrambild ist mal
voll lame. Das geht echt
besser.“
Ein Adjektiv, das etwas beschreibt, das
heute nervt und mit Sicherheit auch noch
morgen nerven bzw. uncool sein wird. Das
Paradebeispiel: Das Tribal auf dem unteren
Rücken kann heute leider nicht mehr
überzeugen #lame.
Wie die meisten Begriffe kann lame mit
mehreren Bedeutungen aufwarten: Einfach
dumm, wenig originell, langweilig oder
wenig überzeugend, nicht begeisternd.
Wortart: Adjektiv.
… wie Monthiversary.
„Marvin und Lisa sind so ein
süßes Paar, gestern hatten
die wieder ihr Monthiversary.“
Wortart: Substantiv.
Für übereifrige oder sehr verliebte Paare
oder für Liebende, die alles mitnehmen
möchten, was geht, ist das Monthiversary
ideal. Man weiß ja schließlich nie, wie
lange die Beziehung hält: Die Liebe wird
also jeden Monat gefeiert, statt nur einmal
im Jahr.
Die Bedeutung leitet sich somit
schlichtweg von Jahrestag bzw. Jubiläum
im Englischen ab.
… wie Netflix and Chill.
„Oh man, was für ein Tag.
Jetzt nur noch Netflix and
Chill.“
„Lust vorbeizukommen ? Ein
bisschen Netflix and Chill?“
Gentleman der alten Schule müssen sich
auf Änderungen gefasst machen: Der gute
alte Videoabend hat ausgedient, die Frage
nach der Tasse Kaffee oben in der
Wohnung nach dem Date leider auch – das
neue Codewort heißt Netflix and Chill.
Dabei kann seine Bedeutung ganz
wortgenau verstanden werden in „Netflix
schauen und entspannen“ oder als das
Angebot, jemanden nach Hause zum Sex
einzuladen.
Wortart: Redewendung und Paraphrase.
… wie streamen.
„Ich glaube ich stream‘
einfach die neue Staffel
Flash.“
„Kein Mensch kauft mehr
DVDs, wozu auch, wenn man
streamen kann?!“
Wortart: Verb.
Wo früher DVDs und CDs standen, herrscht
heute gähnende Leere im Regal. Serien,
Filme und Musik lassen sich heute
streamen, d.h. online abrufen. Dabei ist
das Prinzip so einfach wie simpel: hören
und sehen was man will, wann man will
und wo man will. Und im Regal gibt es
wieder Platz für die schönen Dinge im
Leben, wie Mitbringsel aus dem Urlaub.
… wie Twitter Beef.
Ein Kanye Twitter Beef-
Klassiker: „Niemand, den ich
kenne, hat eines deiner Alben
jemals ganz durchgehört.“
Wortart: Substantiv.
Kanye West hat es getan, Dagi Bee und
Bibis Beauty Palace tun es immer wieder,
und auch unter Freunden kommt es vor:
Streitigkeiten öffentlich auf Twitter
auszutragen.
Wer nicht unbedingt für seinen ruhigen
Puls bekannt ist, sollte sich eventuell
besser von Twitter fernhalten, wenn er
Beef mit jemanden hat, sonst kann es
schnell unangenehm werden. Beef kommt
übrigens aus der Hip-Hop-Szene und
bedeutet Stress oder Streit mit einer
Person zu haben.
… wie Vlogger.
„Hallo Leute! Ich hab mal
wieder für euch gevloggt, also
ein Follow me around.“
Wortart: Substantiv und Kunstwort.
Karriere machen ist manchmal gar nicht
so schwierig. Um ein erfolgreicher Vlogger
zu werden, braucht man zum Beispiel als
Grundvoraussetzung erst einmal nur einen
Alltag.
Vlogger sind Video-Blogger, die andere an
ihrem Alltag, ihrem Lifestyle oder ihrem
Können bspw. über YouTube teilhaben
lassen. Gevloggt wird über Make-up
Routinen, Reisen, Gossip, neue Serien oder
Computerspiele.
… wie wooooot?
„Ich hole mich mal noch nen
Kaffee.“ „Wooooot?!“
„Ich habe alle fünf Spiele
hintereinander gewonnen!“
„Wooooot!?!?!?“
Wortart: Kunstwort.
Wenn Sie jetzt denken „Wie bitte?“ liegen
Sie gar nicht so falsch! Wooooot oder
whaaaat bedeuten nichts anderes als
„was“. Auch dieser Begriff stammt aus der
Hip-Hop-Szene und ist ein Ausdruck des
Erstaunens über die kleinen und großen
Überraschungen im Leben oder ein Zollen
von Respekt.
… wie übelst.
„Ich fühle mich gerade übelst
wohl.“
„Das war ein übelst geiles
Konzert.“
„Der ist übelst sauer.“
Wortart: Superlativ.
Auch wenn „übelst“ als Begriff immer
wieder tot gesagt wird, hält sich dieses
praktische Universalgenie der Steigerungs-
form im Sprachgebrauch.
Seine Bedeutung kann als im höchsten
Maße gut wie schlecht übersetzt werden.
… wie YOLO.
„Ich sollte so langsam mal
heim, ich muss morgen früh
raus.“ „Ach komm, eins geht
noch, YOLO!“
Wortart: Abkürzung für „You only life once“.
Pflücke den Tag? Definitiv uncool. Carpe
Diem? Ein bisschen oldschool. Nutze den
Tag? Da geht noch mehr und zwar YOLO.
Was schon der römische Dichter Horaz
wusste, haben die Gen Z und Y‘ler
verinnerlicht – man lebt nur einmal und
sollte genau dieses Leben genießen und
nutzen.
YOLO dient dabei allerdings auch als
Ausrede für vieles: Von der Dummheit bis
zum Trinken oder Abhängen.
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