Präsentation von Kirsten Wiegmann, Jahrestagung 2022 des Öko-Instituts " Wende? Nur sozial! Wie ökologische Transformationen gerecht sein können", 22. Juni 2022, dbb forum, Berlin
2. Transformation in der Landwirtschaft & Ernährung
Jahrestagung Öko-Institut│Wiegmann, Scheffler │ 22.06.2022 2
Klimawandel, Ressourcenverknappung
und (geo)politische Instabilitäten als Transformationstreiber
Klimawandel
Resilienz
Anbaudiversifizierung
Agroforst,
Ökolandbau, Technik,
Standortanpassung
Umwelt-
verträglichkeit
Einhaltung der
planetaren Belastungs-
grenzen (Biodiversität,
Stoffkreisläufe, Klima),
Agrarsysteme
der Zukunft
bmbf Forschungsprogramm
Zukunftskommission
Landwirtschaft (ZKL)
von der Bundesregierung
initiierter Prozess
Tierwohl
Weidehaltung,
Auslauf,
Außenklima,...
Faire Preise
Externe
Kosten
Öffentliche
Fördergelder
für Bereit-
stellung
öffentlicher
Güter
Reallabore,
Versuche
Planungs-
sicherheit,
definierte Ziele,
verlässlicher
(§) Rahmen
Gesell-
schaftlicher
Diskurs
3. Klimaneutralität und Landwirtschaft
Jahrestagung Öko-Institut│Wiegmann, Scheffler │ 22.06.2022 3
• Klimaneutralität ohne „verordnete“
Verhaltensänderungen im
KNDE-2050 Szenario
• 2021: KSG-Novelle mit Fokus auf
natürlichen Senken (§3a)
• Mind. -40 Mio. t CO2-Äq. bis 2045
• Wert gibt Orientierung für die Höhe
der Restemissionen
• Nach 2045 negative Emissionen
als Ziel
Gleichzeitig aber immer auch:
Ernährungssicherung für steigende
Weltbevölkerung
Natürliche Senken
(Wälder, Böden, Moore)
KSG Ziel 2045
Technische Senken
(BECCS, DACS,
grüne Polymere)
Restemissionen nach 95% Minderung
„Klimaneutrales Deutschland 2050
(Prognos, Öko-Institut, Wuppertal Institut, 2020)
Kompensation durch
negative Emissionen
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Thünen Institut 2022 und eigene Berechnungen
THG-Emissionen Landwirtschaft (heute)
Tierhaltung
Energiepflanzen
Nawaro
pflanzliche
Ernährung
• 83% der Emissionen stammen aus der
Tierhaltung
• Höchsten Anteil nehmen Emissionen aus
Moorstandorten ein (Futterbau und
Grünland)
• ähnlich bedeutsam Methan aus der
Verdauung
• Emissionen aus der pflanzlichen
Ernährung sind dagegen gering
• Energiepflanzenanbau und –vergärung
verursacht vergleichbar hohe
Emissionen wie die pflanzliche
Ernährung
Inklusive CO2 aus der Bewirtschaftung von Mooren
5. Jahrestagung Öko-Institut│Wiegmann, Scheffler │ 22.06.2022
THG-Minderungshebel
5
• Die technischen Möglichkeiten sind
begrenzt
• Für Klimaneutralität sind alle
Minderungshebel nötig
• Für den Großteil der Emissionen
haben wir geringe bzw. keine
technischen Minderungsmöglichkeiten:
• Verdauung
• Moore
• Kobenefits:
Reduktion des Stickstoffeinsatzes
bringt Synergien mit anderen
Umweltzielen; verringerte
Tierproduktion setzt Flächen für
alternative Nutzungen frei
6. Flächennutzung heute und Umweltziele
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Quelle: FNR 2021 nach Statistischem Bundesamt und BMEL, eigene Berechnung Öko-Institut
• Heute
• nur 22% pflanzliche Nahrungsmittel
• 60% Futterpflanzen
• Rest Energie, stoffliche Nutzung, Brache
• Flächenansprüche für Umweltziele
• Biodiversitätsflächen (10% der LF)
• Ökolandbau (25-30% der LF)
• Moorvernässung (6-7% der LF bei 80% aller
Moorflächen unter landw. Nutzung)
1/3 der Fläche mit Nutzungsänderung
• Heutige Produktion & Verwendung damit
nicht mehr realisierbar
max. 67% der
Fläche verbleiben
für unveränderte
Nutzung
landwirtschaftliche
Nutzfläche
bis zu 33% der Fläche
für Umweltziele*
*ohne Überlagerungseffekte
– z.B. Brache im Ökolandbau, Biodiversität bei der Moorvernässung
7. Regionaler dringender Handlungsbedarf
– Ist der Nord-Westen die „Lausitz der Landwirtschaft“?
N-Salden (Flächenbilanz) in den Kreisen in Deutschland,
Mittel 2015– 2017 (UBA 131/2019)
Stickstoff
25 – 182 kg Stickstoff (N)
Überschuss pro Hektar
Tierbesatzdichte in den Kreisen in Deutschland,
Mittel 2015– 2017 (UBA 131/2019)
Anteil organischer Böden an Landwirtschaftlicher
Nutzfläche (Roßkopf et. al. 2015)
Tierbestand Moore
< 0,3 - > 3,6 GVE pro Hektar 0 - > 25% organische Böden unter
Acker- und Grünlandnutzung
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Anteil Ökobetriebe in den Kreisen in Deutschland,
Agrarstrukturerhebung 20202 (destatis)
wenig Ökobetriebe
in den Hotspots
0,6 bis 43% der Betriebe im LK
8. Vielen Dank für die Aufmerksamkeit!
m.scheffler@oeko.de; k.wiegmann@oeko.de