SlideShare ist ein Scribd-Unternehmen logo
1 von 18
Downloaden Sie, um offline zu lesen
Aufbruch zu neuen Ufern?
Schlussfolgerungen zur aktuellen
Debatte um Strommarktdesign und
Flankierung erneuerbarer Energien
Berliner Energietage 2013
Workshop der TU Berlin (WIP) und des Öko-Instituts
»Strommarktdesign und Flankierung der erneuerbaren
Energien im Umbruch?«
Dr. Felix Chr. Matthes
Berlin, 16. Mai 2013
• Ziel ist ein (sehr) weitgehend auf erneuerbaren Energien beruhendes
Stromversorgungssystem
• Der Ausbau erneuerbarer Energien wird für Deutschland v.a. bei
Wind- und Solar-Kraftwerken eine besondere Dynamik entfalten
• Die (zur Versorgungssicherheit notwendige) komplementäre
Flexibilität wird im Zeitverlauf unterschiedlich bereitgestellt werden
(können/müssen)
 2010/2020: Flexibilitäten des vorhandenen Kraftwerksparks, (teilweise
begonnener) Zubau konventioneller Kapazitäten (auch: KWK), DSM,
Pumpspeicher, Infrastrukturausbau
 2020/2030: (notwendiger) Zubau konventioneller Kapazitäten, DSM,
Strom/Strom-Speicher, Wärmespeicher, Infrastrukturausbau (auch:
europäischer Verbund)
 2030/2050: Strom/Strom-Speicher (mit Kraftwerkskomponente!),
Wärmespeicher, chemische Speicher (mit Kraftwerkskomponente!),
europäischer Verbund
Die Transformation des Stromsystems
Entwicklungsetappen des Systems
• Umstellung des Stromversorgungssystems auf erneuerbare Energien
 zukunftsfähiges Strommarktdesign
• für die erneuerbaren Energien
• für konventionelle (Backup-) Kraftwerke, nachfrageseitige
Maßnahmen und Speicher
 Prioritäten richtig setzen
• langfristige Entwicklungslinien
• Kostensenkungs-/dämpfungspotenzial realiter begrenzt
 Infrastrukturausbau
• Übertragungsnetze (auf vergleichsweise gutem Wege)
• Verteilnetze (weitgehend blinder Fleck)
• Stromspeicherung
 soweit wie möglich vermeiden/hinaus schieben
 Priorität: Innovation vorantreiben
Die Energiewende hat viele Baustellen
Das Strommarktdesign ist besonders kritisch
• Die sich in einem bestimmten historischen Kontext (in Kontinental-
Europa) herausgebildeten Energy only-Märkte können fundamental
nicht zu längerfristig nachhaltigen Preisniveaus führen
• Für einen Teil des für Versorgungssicherheit notwendigen
Kapazitätsbestandes gibt es im Energy only-Markt keine
marktendogene Nachfrage – und damit auch kein Angebot
• Die Investitionskosten für konventionelle Kraftwerke sind in den
letzten Jahren – aus unterschiedlichen Gründen – massiv gestiegen
• Die energie- und klimapolitisch motivierte (notwendige) Flankierung
erneuerbarer Energien verschärft diese Situation
• Das Emissionshandelssystem der Europäischen Union führt – bei
niedrigen CO2-Preisniveaus – nicht zu den erwarteten zusätzlichen
Deckungsbeiträgen
• Ähnliche Entwicklungen ergeben sich für die meisten Staaten in der
Strommarktregion CWE
Transformation des Stromsystems
Startpunkt 1: Konventionelles Marktsegment
• Massiver Ausbau erneuerbarer Energien in den letzten Jahren
 Fördermodell des EEG war mit Blick auf Ausbaudynamik und Kosten
(auch der Finanzierung) erfolgreich (nicht: problemfrei)
 Flankierung mit kostenorientierten Garantiepreisen führt jenseits der
Marktnische zu wachsenden Problemen (Optimierung des Portfolios
wie auch des Betriebs, politisch/rechtlicher Rahmen)
 Kosten des Systems bilden eine sensible Flanke (wenn auch
Fokussierung auf EEG-Umlage nicht sachgerecht ist)
• Erzeugungsoptionen mit sehr niedrigen kurzfristigen Grenzkosten
werden dominieren (und das System prägen)
 Integration erneuerbarer Energien in den heutigen (Energy only-)
Markt hat letztlich keine tragfähige Perspektive
 Technologieportfolio und Finanzierung prägen die Kosten
• Alle regenerativen Erzeugungsoptionen haben einen (sehr) starken
Infrastruktur-Bezug (mit entsprechenden Politik-Implikationen)
Transformation des Stromsystems
Startpunkt 2: Regeneratives Marktsegment (1)
• Wenn erneuerbare Energien endgültig die Nische verlassen (aktuell
bzw. in den nächsten Jahren) …
 kann das aktuelle Fördermodell des EEG (kostenorientierte Garantie-
Einspeisepreise) nicht mehr tragen
 ist die Teilnahme der erneuerbaren Energien an einer
Gesamtsystem-Optimierung für Anlageninvestition und -betrieb
unausweichlich
• Zentrale Aspekte des zukünftigen Flankierungsrahmens
 Finanzierungsaspekte (bzw. Risikoprämien)
 Infrastrukturaspekte (d.h. auch Technologieportfolios und deren
Lokalisierung)
 Kostenaspekte (d.h. Technologieportfolios und Lernkurven)
• Integration in heutige Märkte ist keine belastbare Option
• Radikale Systemwechsel ergeben keine belastbaren Strategien
Transformation des Stromsystems
Startpunkt 2: Regeneratives Marktsegment (2)
Aufgabe: Die anstehende Transformation
einer polarisierten Struktur des Energiemarkts
ErneuerbareEnergien
KonventionelleEnergien
EEG: (implizite) Kapazitätszahlungen,
Einheitsmodell, hohe Differenzierung
Strommarkt nach der Liberalisierung:
Zahlungen für Energie, Grenzkostenpreise
Das zukünftige
Stromsystem:
kapitalintensiv,
sehr flexibler Dispatch
notwendig
Zahlungen für Energie
Zahlungen für
gesicherte Kapazität
Zahlungen für andere
(CO2-freie) Kapazität
Welcher Weg
dorthin?
“Invest, produce &
forget”
“Produce & forget
about investments”
• Konventionelles Segment & Speicher & verbraucherseitige Flexibilität
 Erhaltung und Stärkung (Verbrauchsseite!) der Koordinationsfunktion
des Strompreissignals aus dem EOM
 Strukturelle Anpassung der SDL-Märkte zur Erhöhung der Beiträge
von erneuerbaren Energien, Speichern und Nachfrageseite
 Einführung von (wettbewerblich erzeugten und längerfristigen)
Kapazitätspreisen als (Teil-) Einkommen zur Investitionssicherung
• Erneuerbares Segment (Abfolge der „Revolutionen“ ist wichtig)
 Etablierung der EOM-Strompreise als Steuerungssignal &
Einkommensstrom
 Etablierung von Kapazitätszahlungen als (Teil-) Einkommen zur
Investitionssicherung
 Vergabe der Kapazitätszahlungen im Wettbewerb
 Ablösung der Abnahmegarantien
• Infrastruktur: Aufbau eines umbauorientierten Regulierungsrahmens
Transformation des Stromsystems
Kernpunkte und Abfolgen
ErneuerbareEnergien
KonventionelleEnergien
EEG: (implizite) Kapazitätszahlungen,
Einheitsmodell, hohe Differenzierung
Strommarkt nach der Liberalisierung:
Zahlungen für Energie, Grenzkostenpreise
Das zukünftige
Stromsystem:
kapitalintensiv,
sehr flexibler Dispatch
notwendig
Zahlungen für Energie
Zahlungen für
gesicherte Kapazität
Zahlungen für andere
(CO2-freie) Kapazität

Keine klare
Perspektive,
Strategische
Reserve?
Idealtypische
Quotenmodelle
o.ä.

Übergangsoption #1
Marktidealisten übernehmen
Destruktive Revolution: Abriss des EEG
& Orientierung auf (sehr) fragwürdige Alternativen
Übergangsoption #2
Marktidealisten einigen sich mit Marktskeptikern
Perspektivlose Ausbeutung der bisherigen Strukturen
– und (dann) der “Große Sprung (nach vorn?)”
ErneuerbareEnergien
KonventionelleEnergien
EEG: (implizite) Kapazitätszahlungen,
Einheitsmodell, hohe Differenzierung
Strommarkt nach der Liberalisierung:
Zahlungen für Energie, Grenzkostenpreise
Das zukünftige
Stromsystem:
kapitalintensiv,
sehr flexibler Dispatch
notwendig
Zahlungen für Energie
Zahlungen für
gesicherte Kapazität
Zahlungen für andere
(CO2-freie) Kapazität
 
Abwarten
oder
Schein-
Lösungen
(Strategische
Reserve etc.)
– solange es
(irgendwie)
geht
Strukturell
unveränderte
Beibehaltung
des EEG
– solange es
(irgendwie)
geht
Übergangsoption #3
Marktrealismus mit Vision auf beiden Seiten
Aufgeklärte Reform: Klare strukturelle Perspektive, auch auf
Lernen angelegte Schritte hin zu Konvergenz & Integration
ErneuerbareEnergien
KonventionelleEnergien
EEG: (implizite) Kapazitätszahlungen,
Einheitsmodell, hohe Differenzierung
Strommarkt nach der Liberalisierung:
Zahlungen für Energie, Grenzkostenpreise
Das zukünftige
Stromsystem:
kapitalintensiv,
sehr flexibler Dispatch
notwendig
Zahlungen für Energie
Zahlungen für
gesicherte Kapazität
Zahlungen für andere
(CO2-freie) Kapazität
Kapazitäts-
markt-Zahlungen
(schrittweise
und differenziert)
einführen
– und lernen!
(Energie-)
Marktpreis-
Signale
(schrittweise)
einführen,
Förderung
(schrittweise) in
Kapazitäts-
zahlungen
überführen
– und lernen!
• „Die Ergänzung des heutigen Strommengen- (Energy only-) Marktes
ist ein (planwirtschaftlicher und/oder unnötiger) Eingriff“
 der Strommarkt in seinem heute (dominierenden) Design ist in einem
konkreten historischen Kontext zustande gekommen (Brownfield-
Liberalisierung auf Basis von erheblichen Überkapazitäten)
 der heutige Strommarkt bildet ein effizientes Instrument für den
optimalen Anlagenbetrieb, ob er das auch zur Gewährleistung von
Versorgungssicherheit und Investitionen ist, ist theoretisch und
empirisch zumindest umstritten
• „Ein Problem besteht nur bei einer nationalen Betrachtung, es gibt
kein Problem im europäischen Binnenmarkt“
 die ökonomischen Herausforderungen sind im europäischen
Binnenmarkt allgemein vorfindlich
 Wenn das so ist, handelt es sich beim Problem nicht um eine rein der
nationalen Sichtweise geschuldete Herausforderung
Die Diskussionen um Kapazitätsmärkte
Mythen (1)
• „Kapazitätsmärkte sind das Einfallstor für Neuinvestitionen bei
Kohlen- und Kernkraftwerken (zumindest im europäischen Ausland)“
 wenn Versorgungssicherheitsprobleme sich materialisieren, sind ad hoc
alle Optionen für Kraftwerks-“Flankierung“ offen
 frühe Verankerung eines wettbewerblichen Verfahren ist eine robuste
Absicherung gegen kapitalintensive Großinvestitionen wie Kohle- und
Kernkraftwerke
• „Kapazitätsmärkte wollen und sollen Preisspitzen am
Strommengenmarkt in Grenzen halten, deswegen tragen sie zur
Erhöhung der EEG-Umlage bei“
 knappheitsbedingte Strompreisspitzen ergeben sich zu Zeiten hoher
Residuallast (also Zeiten geringen Angebots, d.h. geringen
Einkommens für erneuerbare Energien und haben damit nur geringe
Effekte für die EEG-Umlage)
 Merkposten: die EEG-Umlage ist ohnehin ein sinnloser politischer
Steuerungsindikator
Die Diskussionen um Kapazitätsmärkte
Mythen (2)
• „Kapazitätsmärkte richten das System zu sehr auf die Angebotsseite
aus, die Nachfrageseite wird ausgeblendet“
 die explizite Einbeziehung der Nachfrageseite bringt erst eine wirkliche
Perspektive für die Nachfrageseite; im heutigen Marktdesign bleibt
durch hohe (und seltene …) Spot-Marktpreise Lastflexibilisierung reine
Hoffnung …
• „ Kapazitätsmärkte wollen und sollen Preisspitzen am
Strommengenmarkt in Grenzen halten, deswegen verhindern sie die
Bildung der notwendigen Flexibilität im Strommarkt“
 die explizite Adressierung verstärkter Flexibilitäten im System (bei den
entsprechenden Kapazitätsmarktmodellen) bringt eine zusätzliche
Perspektive für die Flexibilität; im heutigen Marktdesign bleibt die
Erschließung erheblicher Flexibilisierungen durch hohe (und seltene …)
Spot-Marktpreise reine Hoffnung …
Die Diskussionen um Kapazitätsmärkte
Mythen (3)
• „Kapazitätsmärkte führen zu hohen Zusatzkosten“
 geeignete Ausgestaltungsvarianten können die Kosten begrenzen
 Für die Kostenbewertung ist eine Gesamtsicht auf a) den Umfang der
bepreisten Kapazitäten, b) die Kapazitätspreise und c) die (alternative)
Entwicklung der Preisniveaus auf dem Strommengenmarkt notwendig
• „Kapazitätsinstrumente sind nur auf europäischer Ebene sinnvoll“
 europäische Konvergenz hat Vorteile, ist aber auch nicht unbedingt
notwendig
 Konvergenz gibt es nur bei vergleichsweise schnellen Entscheidungen,
Zuwarten verringert die Chance auf (Teil-) Konvergenzen (zumindest:
Abstimmung von Mengengerüsten, Grundprinzipien)
Die Diskussionen um Kapazitätsmärkte
Mythen (4)
• „Kapazitätsmärkte bilden einen irreversiblen Eingriff in den
Strommarkt“
 Kapazitätsauktionen geben klare Notwendigkeits-Signale (Preise)
 Zentrale Kapazitätsmärkte mit langlaufenden Kapazitäts-zahlungen für
Neuanlagen können ggf. unproblematisch abgeschafft werden
• „Idealtypische Kapazitätsmärkte sind gut und schön, in der letzten
„Nacht der langen Messer“ werden solche Instrumente mit sehr hoher
Wahrscheinlichkeit pervertiert“
 die „Nacht der langen Messer“ gibt es in jedem Fall
 strukturelle Sicherungen gegen kontraproduktive Ansätze lassen sich in
einem systematischen Vorbereitungsprozess und durch prozedural
verankerte, transparente Verfahren besser einbauen als in Ad hoc-
Situation mit hohem situativen Druck
 die Allianzen für klar wettbewerblich strukturierte Ansätzen können
breiter sein
Die Diskussionen um Kapazitätsmärkte
Mythen (5)
• Der Schwerpunkt der aktuellen Debatten liegt aktuell – nicht ganz
unberechtigt – vor allem im Bereich der Stromversorgung
 Demand Response muss (prioritär) einbezogen werden
 Betriebs- und Investitionsentscheidungen für alle Erzeugungs-optionen
müssen mit dem Koordinationssignal des Strom-mengenmarktes
konfrontiert werden
 für alle Erzeugungsoptionen müssen (zunächst ggf. differenzierte)
Kapazitätszahlungen eingeführt werden
 der Infrastrukturausbau – als (fast) immer kostengünstigste
Flexibilitätsoption – sollte soweit wie möglich vorangetrieben werden
(Faustformel: 10 Mrd. Investition ~ 0,15 ct/kWh)
 die (großflächige) Stromspeicherung – als (fast) immer kostenträchtigste
Option – sollte zeitlich so weit wie möglich nach hinten verschoben
werden (wobei kurzfristig v.a. hohe Innovationsanstrengungen
unternommen werden müssen)
 Kosten(tragungs)diskussion muss aufgeklärt geführt werden
Energiewende: Die nächsten Schritte
„Der rote Zettel“
Besten Dank
für Ihre Aufmerksamkeit
Dr. Felix Chr. Matthes
Energy & Climate Division
Büro Berlin
Schicklerstraße 5-7
D-10179 Berlin
f.matthes@oeko.de
www.oeko.de

Weitere ähnliche Inhalte

Andere mochten auch

Autoestima femenina
Autoestima femeninaAutoestima femenina
Autoestima femeninaLeila Cura
 
Kathara deftera
Kathara defteraKathara deftera
Kathara defteraYPEPTH
 
Le foetus de 4 mois[1]
Le foetus de 4 mois[1]Le foetus de 4 mois[1]
Le foetus de 4 mois[1]pacitina
 
Quelques photos de bethléem
Quelques photos de bethléemQuelques photos de bethléem
Quelques photos de bethléemmsmoutig
 
Et le français dans tout ça #9
Et le français dans tout ça #9Et le français dans tout ça #9
Et le français dans tout ça #9Florence Augustine
 
Marina y laura. trabajo francés
Marina y laura. trabajo francésMarina y laura. trabajo francés
Marina y laura. trabajo francéspacitina
 
Keynote 5th Swiss Data Protection day, 2012
Keynote 5th Swiss Data Protection day, 2012Keynote 5th Swiss Data Protection day, 2012
Keynote 5th Swiss Data Protection day, 2012University of Geneva
 
Lara tintin (8)
Lara tintin (8)Lara tintin (8)
Lara tintin (8)pacitina
 
Montreal garden3
Montreal garden3Montreal garden3
Montreal garden3Jose Santos
 
Présentation de la Coopérative d'Activités et d'Emploi
Présentation de la Coopérative d'Activités et d'EmploiPrésentation de la Coopérative d'Activités et d'Emploi
Présentation de la Coopérative d'Activités et d'EmploiChristophe Chaudier
 
[Séminaire EHESS] Fred Pailler “Porno et/ou rencontre en ligne” (23 avril 201...
[Séminaire EHESS] Fred Pailler “Porno et/ou rencontre en ligne” (23 avril 201...[Séminaire EHESS] Fred Pailler “Porno et/ou rencontre en ligne” (23 avril 201...
[Séminaire EHESS] Fred Pailler “Porno et/ou rencontre en ligne” (23 avril 201...Bodyspacesociety Blog
 
Ochi tag
Ochi tagOchi tag
Ochi tagYPEPTH
 
El fantasma del colegio por Sergio C.
El fantasma del colegio por Sergio C.El fantasma del colegio por Sergio C.
El fantasma del colegio por Sergio C.carmensimon
 
Imagepräsentation GEA Bock
Imagepräsentation GEA BockImagepräsentation GEA Bock
Imagepräsentation GEA BockGEA Bock GmbH
 
Noite de gala
Noite de galaNoite de gala
Noite de galaAgriPoint
 
Lost - Mediensozialisationsprozesse am Beispiel einer TV-Serie
Lost - Mediensozialisationsprozesse am Beispiel einer TV-SerieLost - Mediensozialisationsprozesse am Beispiel einer TV-Serie
Lost - Mediensozialisationsprozesse am Beispiel einer TV-SerieJoseph Hornykewycz
 

Andere mochten auch (20)

SKETCHES
SKETCHESSKETCHES
SKETCHES
 
Autoestima femenina
Autoestima femeninaAutoestima femenina
Autoestima femenina
 
Kathara deftera
Kathara defteraKathara deftera
Kathara deftera
 
Le foetus de 4 mois[1]
Le foetus de 4 mois[1]Le foetus de 4 mois[1]
Le foetus de 4 mois[1]
 
Quelques photos de bethléem
Quelques photos de bethléemQuelques photos de bethléem
Quelques photos de bethléem
 
Tp gordon red
Tp gordon redTp gordon red
Tp gordon red
 
Et le français dans tout ça #9
Et le français dans tout ça #9Et le français dans tout ça #9
Et le français dans tout ça #9
 
Marina y laura. trabajo francés
Marina y laura. trabajo francésMarina y laura. trabajo francés
Marina y laura. trabajo francés
 
Keynote 5th Swiss Data Protection day, 2012
Keynote 5th Swiss Data Protection day, 2012Keynote 5th Swiss Data Protection day, 2012
Keynote 5th Swiss Data Protection day, 2012
 
Lara tintin (8)
Lara tintin (8)Lara tintin (8)
Lara tintin (8)
 
Montreal garden3
Montreal garden3Montreal garden3
Montreal garden3
 
Présentation de la Coopérative d'Activités et d'Emploi
Présentation de la Coopérative d'Activités et d'EmploiPrésentation de la Coopérative d'Activités et d'Emploi
Présentation de la Coopérative d'Activités et d'Emploi
 
Exposición sirtod2012
Exposición sirtod2012Exposición sirtod2012
Exposición sirtod2012
 
[Séminaire EHESS] Fred Pailler “Porno et/ou rencontre en ligne” (23 avril 201...
[Séminaire EHESS] Fred Pailler “Porno et/ou rencontre en ligne” (23 avril 201...[Séminaire EHESS] Fred Pailler “Porno et/ou rencontre en ligne” (23 avril 201...
[Séminaire EHESS] Fred Pailler “Porno et/ou rencontre en ligne” (23 avril 201...
 
Ochi tag
Ochi tagOchi tag
Ochi tag
 
El fantasma del colegio por Sergio C.
El fantasma del colegio por Sergio C.El fantasma del colegio por Sergio C.
El fantasma del colegio por Sergio C.
 
Imagepräsentation GEA Bock
Imagepräsentation GEA BockImagepräsentation GEA Bock
Imagepräsentation GEA Bock
 
Noite de gala
Noite de galaNoite de gala
Noite de gala
 
Lost - Mediensozialisationsprozesse am Beispiel einer TV-Serie
Lost - Mediensozialisationsprozesse am Beispiel einer TV-SerieLost - Mediensozialisationsprozesse am Beispiel einer TV-Serie
Lost - Mediensozialisationsprozesse am Beispiel einer TV-Serie
 
Creacion de alertas google
Creacion de alertas googleCreacion de alertas google
Creacion de alertas google
 

Mehr von Oeko-Institut

Co-Transformation durch kontextsensitive Partizipation in der Planung: ein Pl...
Co-Transformation durch kontextsensitive Partizipation in der Planung: ein Pl...Co-Transformation durch kontextsensitive Partizipation in der Planung: ein Pl...
Co-Transformation durch kontextsensitive Partizipation in der Planung: ein Pl...Oeko-Institut
 
Perceptions of surface facilities of a potential disposal site and the role o...
Perceptions of surface facilities of a potential disposal site and the role o...Perceptions of surface facilities of a potential disposal site and the role o...
Perceptions of surface facilities of a potential disposal site and the role o...Oeko-Institut
 
The role of Nuclear Cultural Heritage in long-term nuclear waste governance
The role of Nuclear Cultural Heritage in long-term nuclear waste governanceThe role of Nuclear Cultural Heritage in long-term nuclear waste governance
The role of Nuclear Cultural Heritage in long-term nuclear waste governanceOeko-Institut
 
Technische Probleme in den französischen AKW und ihre Auswirkungen
Technische Probleme in den französischen AKW und ihre AuswirkungenTechnische Probleme in den französischen AKW und ihre Auswirkungen
Technische Probleme in den französischen AKW und ihre AuswirkungenOeko-Institut
 
Die aktuelle energiepolitische Situation - mit einem Ausflug in die Klimapoli...
Die aktuelle energiepolitische Situation - mit einem Ausflug in die Klimapoli...Die aktuelle energiepolitische Situation - mit einem Ausflug in die Klimapoli...
Die aktuelle energiepolitische Situation - mit einem Ausflug in die Klimapoli...Oeko-Institut
 
Der Klimasozialfonds: Grüner Wandel in Europas Gebäuden –wie sozial und fair ...
Der Klimasozialfonds: Grüner Wandel in Europas Gebäuden –wie sozial und fair ...Der Klimasozialfonds: Grüner Wandel in Europas Gebäuden –wie sozial und fair ...
Der Klimasozialfonds: Grüner Wandel in Europas Gebäuden –wie sozial und fair ...Oeko-Institut
 
Potentials and challenges of applying Artificial Intelligence (AI) in geoscie...
Potentials and challenges of applying Artificial Intelligence (AI) in geoscie...Potentials and challenges of applying Artificial Intelligence (AI) in geoscie...
Potentials and challenges of applying Artificial Intelligence (AI) in geoscie...Oeko-Institut
 
Research needs around politically influenceable factors of climate policy acc...
Research needs around politically influenceable factors of climate policy acc...Research needs around politically influenceable factors of climate policy acc...
Research needs around politically influenceable factors of climate policy acc...Oeko-Institut
 
Facilitating Socially Just Carbon Pricing in the EU - Identification of vulne...
Facilitating Socially Just Carbon Pricing in the EU - Identification of vulne...Facilitating Socially Just Carbon Pricing in the EU - Identification of vulne...
Facilitating Socially Just Carbon Pricing in the EU - Identification of vulne...Oeko-Institut
 
Klimaschutz sozial gerecht gestalten
Klimaschutz sozial gerecht gestaltenKlimaschutz sozial gerecht gestalten
Klimaschutz sozial gerecht gestaltenOeko-Institut
 
Gesundes Essen fürs Klima - Auswirkungen der Planetary Health Diet auf die L...
 Gesundes Essen fürs Klima - Auswirkungen der Planetary Health Diet auf die L... Gesundes Essen fürs Klima - Auswirkungen der Planetary Health Diet auf die L...
Gesundes Essen fürs Klima - Auswirkungen der Planetary Health Diet auf die L...Oeko-Institut
 
Endlagerung in Deutschland - Warum brauchen wir das? Wie geht das? Und wer en...
Endlagerung in Deutschland - Warum brauchen wir das? Wie geht das? Und wer en...Endlagerung in Deutschland - Warum brauchen wir das? Wie geht das? Und wer en...
Endlagerung in Deutschland - Warum brauchen wir das? Wie geht das? Und wer en...Oeko-Institut
 
compan-e: Befragungsergebnisse Themenfeld Dienstwagen
compan-e: Befragungsergebnisse Themenfeld Dienstwagencompan-e: Befragungsergebnisse Themenfeld Dienstwagen
compan-e: Befragungsergebnisse Themenfeld DienstwagenOeko-Institut
 
compan-e: Befragungsergebnisse Themenfeld Ladeinfrastruktur am Wohnort
compan-e: Befragungsergebnisse Themenfeld Ladeinfrastruktur am Wohnortcompan-e: Befragungsergebnisse Themenfeld Ladeinfrastruktur am Wohnort
compan-e: Befragungsergebnisse Themenfeld Ladeinfrastruktur am WohnortOeko-Institut
 
compan-e: Befragungsergebnisse Themenfeld Mobilitätsbudget
compan-e: Befragungsergebnisse Themenfeld Mobilitätsbudgetcompan-e: Befragungsergebnisse Themenfeld Mobilitätsbudget
compan-e: Befragungsergebnisse Themenfeld MobilitätsbudgetOeko-Institut
 
compan-e: Befragungsergebnisse Themenfeld Car Policy
compan-e: Befragungsergebnisse Themenfeld Car Policycompan-e: Befragungsergebnisse Themenfeld Car Policy
compan-e: Befragungsergebnisse Themenfeld Car PolicyOeko-Institut
 
An ETS-2 for buildings and road transport: Impacts, vulnerabilities and the r...
An ETS-2 for buildings and road transport: Impacts, vulnerabilities and the r...An ETS-2 for buildings and road transport: Impacts, vulnerabilities and the r...
An ETS-2 for buildings and road transport: Impacts, vulnerabilities and the r...Oeko-Institut
 
Was ist umweltpolitisch „gerecht“? Überblick über die Vielfalt sozialer Aspek...
Was ist umweltpolitisch „gerecht“? Überblick über die Vielfalt sozialer Aspek...Was ist umweltpolitisch „gerecht“? Überblick über die Vielfalt sozialer Aspek...
Was ist umweltpolitisch „gerecht“? Überblick über die Vielfalt sozialer Aspek...Oeko-Institut
 
Soziale Aspekte von Klimakrise und Klimapolitik
Soziale Aspekte von Klimakrise und KlimapolitikSoziale Aspekte von Klimakrise und Klimapolitik
Soziale Aspekte von Klimakrise und KlimapolitikOeko-Institut
 
Wald und Klimaschutz - Kann Waldbewirtschaftung helfen die Klimaziele zu erre...
Wald und Klimaschutz - Kann Waldbewirtschaftung helfen die Klimaziele zu erre...Wald und Klimaschutz - Kann Waldbewirtschaftung helfen die Klimaziele zu erre...
Wald und Klimaschutz - Kann Waldbewirtschaftung helfen die Klimaziele zu erre...Oeko-Institut
 

Mehr von Oeko-Institut (20)

Co-Transformation durch kontextsensitive Partizipation in der Planung: ein Pl...
Co-Transformation durch kontextsensitive Partizipation in der Planung: ein Pl...Co-Transformation durch kontextsensitive Partizipation in der Planung: ein Pl...
Co-Transformation durch kontextsensitive Partizipation in der Planung: ein Pl...
 
Perceptions of surface facilities of a potential disposal site and the role o...
Perceptions of surface facilities of a potential disposal site and the role o...Perceptions of surface facilities of a potential disposal site and the role o...
Perceptions of surface facilities of a potential disposal site and the role o...
 
The role of Nuclear Cultural Heritage in long-term nuclear waste governance
The role of Nuclear Cultural Heritage in long-term nuclear waste governanceThe role of Nuclear Cultural Heritage in long-term nuclear waste governance
The role of Nuclear Cultural Heritage in long-term nuclear waste governance
 
Technische Probleme in den französischen AKW und ihre Auswirkungen
Technische Probleme in den französischen AKW und ihre AuswirkungenTechnische Probleme in den französischen AKW und ihre Auswirkungen
Technische Probleme in den französischen AKW und ihre Auswirkungen
 
Die aktuelle energiepolitische Situation - mit einem Ausflug in die Klimapoli...
Die aktuelle energiepolitische Situation - mit einem Ausflug in die Klimapoli...Die aktuelle energiepolitische Situation - mit einem Ausflug in die Klimapoli...
Die aktuelle energiepolitische Situation - mit einem Ausflug in die Klimapoli...
 
Der Klimasozialfonds: Grüner Wandel in Europas Gebäuden –wie sozial und fair ...
Der Klimasozialfonds: Grüner Wandel in Europas Gebäuden –wie sozial und fair ...Der Klimasozialfonds: Grüner Wandel in Europas Gebäuden –wie sozial und fair ...
Der Klimasozialfonds: Grüner Wandel in Europas Gebäuden –wie sozial und fair ...
 
Potentials and challenges of applying Artificial Intelligence (AI) in geoscie...
Potentials and challenges of applying Artificial Intelligence (AI) in geoscie...Potentials and challenges of applying Artificial Intelligence (AI) in geoscie...
Potentials and challenges of applying Artificial Intelligence (AI) in geoscie...
 
Research needs around politically influenceable factors of climate policy acc...
Research needs around politically influenceable factors of climate policy acc...Research needs around politically influenceable factors of climate policy acc...
Research needs around politically influenceable factors of climate policy acc...
 
Facilitating Socially Just Carbon Pricing in the EU - Identification of vulne...
Facilitating Socially Just Carbon Pricing in the EU - Identification of vulne...Facilitating Socially Just Carbon Pricing in the EU - Identification of vulne...
Facilitating Socially Just Carbon Pricing in the EU - Identification of vulne...
 
Klimaschutz sozial gerecht gestalten
Klimaschutz sozial gerecht gestaltenKlimaschutz sozial gerecht gestalten
Klimaschutz sozial gerecht gestalten
 
Gesundes Essen fürs Klima - Auswirkungen der Planetary Health Diet auf die L...
 Gesundes Essen fürs Klima - Auswirkungen der Planetary Health Diet auf die L... Gesundes Essen fürs Klima - Auswirkungen der Planetary Health Diet auf die L...
Gesundes Essen fürs Klima - Auswirkungen der Planetary Health Diet auf die L...
 
Endlagerung in Deutschland - Warum brauchen wir das? Wie geht das? Und wer en...
Endlagerung in Deutschland - Warum brauchen wir das? Wie geht das? Und wer en...Endlagerung in Deutschland - Warum brauchen wir das? Wie geht das? Und wer en...
Endlagerung in Deutschland - Warum brauchen wir das? Wie geht das? Und wer en...
 
compan-e: Befragungsergebnisse Themenfeld Dienstwagen
compan-e: Befragungsergebnisse Themenfeld Dienstwagencompan-e: Befragungsergebnisse Themenfeld Dienstwagen
compan-e: Befragungsergebnisse Themenfeld Dienstwagen
 
compan-e: Befragungsergebnisse Themenfeld Ladeinfrastruktur am Wohnort
compan-e: Befragungsergebnisse Themenfeld Ladeinfrastruktur am Wohnortcompan-e: Befragungsergebnisse Themenfeld Ladeinfrastruktur am Wohnort
compan-e: Befragungsergebnisse Themenfeld Ladeinfrastruktur am Wohnort
 
compan-e: Befragungsergebnisse Themenfeld Mobilitätsbudget
compan-e: Befragungsergebnisse Themenfeld Mobilitätsbudgetcompan-e: Befragungsergebnisse Themenfeld Mobilitätsbudget
compan-e: Befragungsergebnisse Themenfeld Mobilitätsbudget
 
compan-e: Befragungsergebnisse Themenfeld Car Policy
compan-e: Befragungsergebnisse Themenfeld Car Policycompan-e: Befragungsergebnisse Themenfeld Car Policy
compan-e: Befragungsergebnisse Themenfeld Car Policy
 
An ETS-2 for buildings and road transport: Impacts, vulnerabilities and the r...
An ETS-2 for buildings and road transport: Impacts, vulnerabilities and the r...An ETS-2 for buildings and road transport: Impacts, vulnerabilities and the r...
An ETS-2 for buildings and road transport: Impacts, vulnerabilities and the r...
 
Was ist umweltpolitisch „gerecht“? Überblick über die Vielfalt sozialer Aspek...
Was ist umweltpolitisch „gerecht“? Überblick über die Vielfalt sozialer Aspek...Was ist umweltpolitisch „gerecht“? Überblick über die Vielfalt sozialer Aspek...
Was ist umweltpolitisch „gerecht“? Überblick über die Vielfalt sozialer Aspek...
 
Soziale Aspekte von Klimakrise und Klimapolitik
Soziale Aspekte von Klimakrise und KlimapolitikSoziale Aspekte von Klimakrise und Klimapolitik
Soziale Aspekte von Klimakrise und Klimapolitik
 
Wald und Klimaschutz - Kann Waldbewirtschaftung helfen die Klimaziele zu erre...
Wald und Klimaschutz - Kann Waldbewirtschaftung helfen die Klimaziele zu erre...Wald und Klimaschutz - Kann Waldbewirtschaftung helfen die Klimaziele zu erre...
Wald und Klimaschutz - Kann Waldbewirtschaftung helfen die Klimaziele zu erre...
 

Aufbruch zu neuen Ufern? Schlussfolgerungen zur aktuellen Debatte um Strommarktdesign und Flankierung erneuerbarer Energien

  • 1. Aufbruch zu neuen Ufern? Schlussfolgerungen zur aktuellen Debatte um Strommarktdesign und Flankierung erneuerbarer Energien Berliner Energietage 2013 Workshop der TU Berlin (WIP) und des Öko-Instituts »Strommarktdesign und Flankierung der erneuerbaren Energien im Umbruch?« Dr. Felix Chr. Matthes Berlin, 16. Mai 2013
  • 2. • Ziel ist ein (sehr) weitgehend auf erneuerbaren Energien beruhendes Stromversorgungssystem • Der Ausbau erneuerbarer Energien wird für Deutschland v.a. bei Wind- und Solar-Kraftwerken eine besondere Dynamik entfalten • Die (zur Versorgungssicherheit notwendige) komplementäre Flexibilität wird im Zeitverlauf unterschiedlich bereitgestellt werden (können/müssen)  2010/2020: Flexibilitäten des vorhandenen Kraftwerksparks, (teilweise begonnener) Zubau konventioneller Kapazitäten (auch: KWK), DSM, Pumpspeicher, Infrastrukturausbau  2020/2030: (notwendiger) Zubau konventioneller Kapazitäten, DSM, Strom/Strom-Speicher, Wärmespeicher, Infrastrukturausbau (auch: europäischer Verbund)  2030/2050: Strom/Strom-Speicher (mit Kraftwerkskomponente!), Wärmespeicher, chemische Speicher (mit Kraftwerkskomponente!), europäischer Verbund Die Transformation des Stromsystems Entwicklungsetappen des Systems
  • 3. • Umstellung des Stromversorgungssystems auf erneuerbare Energien  zukunftsfähiges Strommarktdesign • für die erneuerbaren Energien • für konventionelle (Backup-) Kraftwerke, nachfrageseitige Maßnahmen und Speicher  Prioritäten richtig setzen • langfristige Entwicklungslinien • Kostensenkungs-/dämpfungspotenzial realiter begrenzt  Infrastrukturausbau • Übertragungsnetze (auf vergleichsweise gutem Wege) • Verteilnetze (weitgehend blinder Fleck) • Stromspeicherung  soweit wie möglich vermeiden/hinaus schieben  Priorität: Innovation vorantreiben Die Energiewende hat viele Baustellen Das Strommarktdesign ist besonders kritisch
  • 4. • Die sich in einem bestimmten historischen Kontext (in Kontinental- Europa) herausgebildeten Energy only-Märkte können fundamental nicht zu längerfristig nachhaltigen Preisniveaus führen • Für einen Teil des für Versorgungssicherheit notwendigen Kapazitätsbestandes gibt es im Energy only-Markt keine marktendogene Nachfrage – und damit auch kein Angebot • Die Investitionskosten für konventionelle Kraftwerke sind in den letzten Jahren – aus unterschiedlichen Gründen – massiv gestiegen • Die energie- und klimapolitisch motivierte (notwendige) Flankierung erneuerbarer Energien verschärft diese Situation • Das Emissionshandelssystem der Europäischen Union führt – bei niedrigen CO2-Preisniveaus – nicht zu den erwarteten zusätzlichen Deckungsbeiträgen • Ähnliche Entwicklungen ergeben sich für die meisten Staaten in der Strommarktregion CWE Transformation des Stromsystems Startpunkt 1: Konventionelles Marktsegment
  • 5. • Massiver Ausbau erneuerbarer Energien in den letzten Jahren  Fördermodell des EEG war mit Blick auf Ausbaudynamik und Kosten (auch der Finanzierung) erfolgreich (nicht: problemfrei)  Flankierung mit kostenorientierten Garantiepreisen führt jenseits der Marktnische zu wachsenden Problemen (Optimierung des Portfolios wie auch des Betriebs, politisch/rechtlicher Rahmen)  Kosten des Systems bilden eine sensible Flanke (wenn auch Fokussierung auf EEG-Umlage nicht sachgerecht ist) • Erzeugungsoptionen mit sehr niedrigen kurzfristigen Grenzkosten werden dominieren (und das System prägen)  Integration erneuerbarer Energien in den heutigen (Energy only-) Markt hat letztlich keine tragfähige Perspektive  Technologieportfolio und Finanzierung prägen die Kosten • Alle regenerativen Erzeugungsoptionen haben einen (sehr) starken Infrastruktur-Bezug (mit entsprechenden Politik-Implikationen) Transformation des Stromsystems Startpunkt 2: Regeneratives Marktsegment (1)
  • 6. • Wenn erneuerbare Energien endgültig die Nische verlassen (aktuell bzw. in den nächsten Jahren) …  kann das aktuelle Fördermodell des EEG (kostenorientierte Garantie- Einspeisepreise) nicht mehr tragen  ist die Teilnahme der erneuerbaren Energien an einer Gesamtsystem-Optimierung für Anlageninvestition und -betrieb unausweichlich • Zentrale Aspekte des zukünftigen Flankierungsrahmens  Finanzierungsaspekte (bzw. Risikoprämien)  Infrastrukturaspekte (d.h. auch Technologieportfolios und deren Lokalisierung)  Kostenaspekte (d.h. Technologieportfolios und Lernkurven) • Integration in heutige Märkte ist keine belastbare Option • Radikale Systemwechsel ergeben keine belastbaren Strategien Transformation des Stromsystems Startpunkt 2: Regeneratives Marktsegment (2)
  • 7. Aufgabe: Die anstehende Transformation einer polarisierten Struktur des Energiemarkts ErneuerbareEnergien KonventionelleEnergien EEG: (implizite) Kapazitätszahlungen, Einheitsmodell, hohe Differenzierung Strommarkt nach der Liberalisierung: Zahlungen für Energie, Grenzkostenpreise Das zukünftige Stromsystem: kapitalintensiv, sehr flexibler Dispatch notwendig Zahlungen für Energie Zahlungen für gesicherte Kapazität Zahlungen für andere (CO2-freie) Kapazität Welcher Weg dorthin? “Invest, produce & forget” “Produce & forget about investments”
  • 8. • Konventionelles Segment & Speicher & verbraucherseitige Flexibilität  Erhaltung und Stärkung (Verbrauchsseite!) der Koordinationsfunktion des Strompreissignals aus dem EOM  Strukturelle Anpassung der SDL-Märkte zur Erhöhung der Beiträge von erneuerbaren Energien, Speichern und Nachfrageseite  Einführung von (wettbewerblich erzeugten und längerfristigen) Kapazitätspreisen als (Teil-) Einkommen zur Investitionssicherung • Erneuerbares Segment (Abfolge der „Revolutionen“ ist wichtig)  Etablierung der EOM-Strompreise als Steuerungssignal & Einkommensstrom  Etablierung von Kapazitätszahlungen als (Teil-) Einkommen zur Investitionssicherung  Vergabe der Kapazitätszahlungen im Wettbewerb  Ablösung der Abnahmegarantien • Infrastruktur: Aufbau eines umbauorientierten Regulierungsrahmens Transformation des Stromsystems Kernpunkte und Abfolgen
  • 9. ErneuerbareEnergien KonventionelleEnergien EEG: (implizite) Kapazitätszahlungen, Einheitsmodell, hohe Differenzierung Strommarkt nach der Liberalisierung: Zahlungen für Energie, Grenzkostenpreise Das zukünftige Stromsystem: kapitalintensiv, sehr flexibler Dispatch notwendig Zahlungen für Energie Zahlungen für gesicherte Kapazität Zahlungen für andere (CO2-freie) Kapazität  Keine klare Perspektive, Strategische Reserve? Idealtypische Quotenmodelle o.ä.  Übergangsoption #1 Marktidealisten übernehmen Destruktive Revolution: Abriss des EEG & Orientierung auf (sehr) fragwürdige Alternativen
  • 10. Übergangsoption #2 Marktidealisten einigen sich mit Marktskeptikern Perspektivlose Ausbeutung der bisherigen Strukturen – und (dann) der “Große Sprung (nach vorn?)” ErneuerbareEnergien KonventionelleEnergien EEG: (implizite) Kapazitätszahlungen, Einheitsmodell, hohe Differenzierung Strommarkt nach der Liberalisierung: Zahlungen für Energie, Grenzkostenpreise Das zukünftige Stromsystem: kapitalintensiv, sehr flexibler Dispatch notwendig Zahlungen für Energie Zahlungen für gesicherte Kapazität Zahlungen für andere (CO2-freie) Kapazität   Abwarten oder Schein- Lösungen (Strategische Reserve etc.) – solange es (irgendwie) geht Strukturell unveränderte Beibehaltung des EEG – solange es (irgendwie) geht
  • 11. Übergangsoption #3 Marktrealismus mit Vision auf beiden Seiten Aufgeklärte Reform: Klare strukturelle Perspektive, auch auf Lernen angelegte Schritte hin zu Konvergenz & Integration ErneuerbareEnergien KonventionelleEnergien EEG: (implizite) Kapazitätszahlungen, Einheitsmodell, hohe Differenzierung Strommarkt nach der Liberalisierung: Zahlungen für Energie, Grenzkostenpreise Das zukünftige Stromsystem: kapitalintensiv, sehr flexibler Dispatch notwendig Zahlungen für Energie Zahlungen für gesicherte Kapazität Zahlungen für andere (CO2-freie) Kapazität Kapazitäts- markt-Zahlungen (schrittweise und differenziert) einführen – und lernen! (Energie-) Marktpreis- Signale (schrittweise) einführen, Förderung (schrittweise) in Kapazitäts- zahlungen überführen – und lernen!
  • 12. • „Die Ergänzung des heutigen Strommengen- (Energy only-) Marktes ist ein (planwirtschaftlicher und/oder unnötiger) Eingriff“  der Strommarkt in seinem heute (dominierenden) Design ist in einem konkreten historischen Kontext zustande gekommen (Brownfield- Liberalisierung auf Basis von erheblichen Überkapazitäten)  der heutige Strommarkt bildet ein effizientes Instrument für den optimalen Anlagenbetrieb, ob er das auch zur Gewährleistung von Versorgungssicherheit und Investitionen ist, ist theoretisch und empirisch zumindest umstritten • „Ein Problem besteht nur bei einer nationalen Betrachtung, es gibt kein Problem im europäischen Binnenmarkt“  die ökonomischen Herausforderungen sind im europäischen Binnenmarkt allgemein vorfindlich  Wenn das so ist, handelt es sich beim Problem nicht um eine rein der nationalen Sichtweise geschuldete Herausforderung Die Diskussionen um Kapazitätsmärkte Mythen (1)
  • 13. • „Kapazitätsmärkte sind das Einfallstor für Neuinvestitionen bei Kohlen- und Kernkraftwerken (zumindest im europäischen Ausland)“  wenn Versorgungssicherheitsprobleme sich materialisieren, sind ad hoc alle Optionen für Kraftwerks-“Flankierung“ offen  frühe Verankerung eines wettbewerblichen Verfahren ist eine robuste Absicherung gegen kapitalintensive Großinvestitionen wie Kohle- und Kernkraftwerke • „Kapazitätsmärkte wollen und sollen Preisspitzen am Strommengenmarkt in Grenzen halten, deswegen tragen sie zur Erhöhung der EEG-Umlage bei“  knappheitsbedingte Strompreisspitzen ergeben sich zu Zeiten hoher Residuallast (also Zeiten geringen Angebots, d.h. geringen Einkommens für erneuerbare Energien und haben damit nur geringe Effekte für die EEG-Umlage)  Merkposten: die EEG-Umlage ist ohnehin ein sinnloser politischer Steuerungsindikator Die Diskussionen um Kapazitätsmärkte Mythen (2)
  • 14. • „Kapazitätsmärkte richten das System zu sehr auf die Angebotsseite aus, die Nachfrageseite wird ausgeblendet“  die explizite Einbeziehung der Nachfrageseite bringt erst eine wirkliche Perspektive für die Nachfrageseite; im heutigen Marktdesign bleibt durch hohe (und seltene …) Spot-Marktpreise Lastflexibilisierung reine Hoffnung … • „ Kapazitätsmärkte wollen und sollen Preisspitzen am Strommengenmarkt in Grenzen halten, deswegen verhindern sie die Bildung der notwendigen Flexibilität im Strommarkt“  die explizite Adressierung verstärkter Flexibilitäten im System (bei den entsprechenden Kapazitätsmarktmodellen) bringt eine zusätzliche Perspektive für die Flexibilität; im heutigen Marktdesign bleibt die Erschließung erheblicher Flexibilisierungen durch hohe (und seltene …) Spot-Marktpreise reine Hoffnung … Die Diskussionen um Kapazitätsmärkte Mythen (3)
  • 15. • „Kapazitätsmärkte führen zu hohen Zusatzkosten“  geeignete Ausgestaltungsvarianten können die Kosten begrenzen  Für die Kostenbewertung ist eine Gesamtsicht auf a) den Umfang der bepreisten Kapazitäten, b) die Kapazitätspreise und c) die (alternative) Entwicklung der Preisniveaus auf dem Strommengenmarkt notwendig • „Kapazitätsinstrumente sind nur auf europäischer Ebene sinnvoll“  europäische Konvergenz hat Vorteile, ist aber auch nicht unbedingt notwendig  Konvergenz gibt es nur bei vergleichsweise schnellen Entscheidungen, Zuwarten verringert die Chance auf (Teil-) Konvergenzen (zumindest: Abstimmung von Mengengerüsten, Grundprinzipien) Die Diskussionen um Kapazitätsmärkte Mythen (4)
  • 16. • „Kapazitätsmärkte bilden einen irreversiblen Eingriff in den Strommarkt“  Kapazitätsauktionen geben klare Notwendigkeits-Signale (Preise)  Zentrale Kapazitätsmärkte mit langlaufenden Kapazitäts-zahlungen für Neuanlagen können ggf. unproblematisch abgeschafft werden • „Idealtypische Kapazitätsmärkte sind gut und schön, in der letzten „Nacht der langen Messer“ werden solche Instrumente mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit pervertiert“  die „Nacht der langen Messer“ gibt es in jedem Fall  strukturelle Sicherungen gegen kontraproduktive Ansätze lassen sich in einem systematischen Vorbereitungsprozess und durch prozedural verankerte, transparente Verfahren besser einbauen als in Ad hoc- Situation mit hohem situativen Druck  die Allianzen für klar wettbewerblich strukturierte Ansätzen können breiter sein Die Diskussionen um Kapazitätsmärkte Mythen (5)
  • 17. • Der Schwerpunkt der aktuellen Debatten liegt aktuell – nicht ganz unberechtigt – vor allem im Bereich der Stromversorgung  Demand Response muss (prioritär) einbezogen werden  Betriebs- und Investitionsentscheidungen für alle Erzeugungs-optionen müssen mit dem Koordinationssignal des Strom-mengenmarktes konfrontiert werden  für alle Erzeugungsoptionen müssen (zunächst ggf. differenzierte) Kapazitätszahlungen eingeführt werden  der Infrastrukturausbau – als (fast) immer kostengünstigste Flexibilitätsoption – sollte soweit wie möglich vorangetrieben werden (Faustformel: 10 Mrd. Investition ~ 0,15 ct/kWh)  die (großflächige) Stromspeicherung – als (fast) immer kostenträchtigste Option – sollte zeitlich so weit wie möglich nach hinten verschoben werden (wobei kurzfristig v.a. hohe Innovationsanstrengungen unternommen werden müssen)  Kosten(tragungs)diskussion muss aufgeklärt geführt werden Energiewende: Die nächsten Schritte „Der rote Zettel“
  • 18. Besten Dank für Ihre Aufmerksamkeit Dr. Felix Chr. Matthes Energy & Climate Division Büro Berlin Schicklerstraße 5-7 D-10179 Berlin f.matthes@oeko.de www.oeko.de