Zukunftsuhr - Aufsatz zur Generationengerechtigkeit
Gergaud soak-graz-degrowth
1. Nachhaltige Schrumpfung
(La décroissance soutenable)
Nicolas Gergaud
nicolas.gergaud@aon.at
Soak 2011 - Graz
2. Exponentielles Wachstum
„The greatest shortcoming of the human race is our inability to understand the exponentiel
function" (Albert Bartlett) *
1) Für die folgenden Jahre wurde ein Wachstum von jährlich 2% erwartet.
Wann verdoppelt sich das BIP?
BIP Österreich 2010 = 284.000 Mio. € X = 70/ (% Wachstum).
BIP Österreich (2010 + X) = 568.000 Mio. €
2) Es wird geschätzt, dass das Auftreten von Asthma in Westeuropa sich in den letzten 10
Jahren verdoppelt hat. Welches Wachstumsrate?
http://www.de.european-lung-foundation.org/index.php?id=194
3) Der Boom in Indien hält an: Die indische Regierung rechnet für das Ende März
ablaufende Finanzjahr 2009/2010 mit einem Wirtschaftswachstum von 7,2 Prozent (Der
standard, Februar 2010). Wann verdoppelt sich das BIP?
*See:http://www.youtube.com/view_play_list?p=6A1FD147A45EF50D
3. Exponentielles Wachstum
„Jeder der glaubt, dass exponentielles Wachstum in einer endlichen Welt für immer
weitergehen kann ist entweder verrückt oder ein Wirtschaftswissenschaftler“.
(Kenneth E. Boulding, Ökonom)
Angenommen, ein Weizenkorn wiegt ca. 0,05 g
Die gesamte Menge Weizen, die sich auf dem Schachbrett befände (ca. 922 Mrd. t)
entspricht etwa der 1400-fachen weltweiten Weizenernte des Jahres 2008 (664 Mio. t)!
4. Die "herrschende Meinung" der Ökonomen:
„Die Welt kann eigentlich auch ohne natürliche Ressourcen auskommen. weswegen ihre
Erschöpfung nur ein Ereignis ist, aber keine Katastrophe” (Solow, 1974).
Substitutionalität: Ersetzbarkeit von Gütern bzw. Produktionsfaktoren, ohne dass sich am
Grad der Bedürfnisbefriedigung, der Qualität oder Ausbringungsmenge etwas ändert.
Kann z. B. bei der Möbelproduktion der Einsatz einer geringeren Menge an Holz durch eine
höhere Menge an Kunststoff ersetzt werden, liegt Substitutionalität vor.
Natürlichen Ressourcen entweder nicht notwendig oder nicht essenziell für Güterproduktion!
Europas Fischer sollen fortan Plastikmüll fangen
(European Commission, April 2011).
„What about the poor? Let them eat growth!
Better yet, let them feed on the hope of eating growth in the future!"
(Daly, 1977).
5. Die "herrschende Meinung" der Ökonomen
„Die Welt kann eigentlich auch ohne natürliche Ressourcen auskommen. weswegen ihre
Erschöpfung nur ein Ereignis ist, aber keine Katastrophe” (Solow, 1974).
Ressourcen nicht (mehr) knapp: Backstop-Technologie
Backstop-Technologien können erschöpfbare Ressourcen vollständig substituieren.
Übergang zur Backstop-technologie wenn Preis der erschöpfbaren Ressource so hoch,
dass sehr hohe, aber konstante Durchschnittskosten der Backstop-technologie gedeckt
werden können.
Beispiel: Solarenergie kann die Energiegewinnung aus fossilen Brennstoffen substituiert. In
Form ihrer Anwendung (Solartechnik) steht sie z.B. bei der Gewinnung von Strom bzw.
Wärme durch Photokollektoren unbegrenzt zur Verfügung (keine Knappheit).
=> stetiges Wachstum ohne die Auswirkungen der Erschöpfung von Ressourcen!
PEAK OIL => „just an event, not a catastrophe“ ?!
6. Die "herrschende Meinung" der Ökonomen
Wachstums ist ein Allheilmittel => Umwelt Kuznets Kurve:
Zusammenhang zwischen Pro-Kopf-Einkommen eines Landes und Grad der
Umweltverschmutzung.
Die Emissionen der Umweltschadstoffe zunehmen zunächst bis zu einem Gipfel,
danach mit weiter zunehmendem Pro-Kopf-Einkommen wieder abnehmen.
Kritik::
- nicht für THG.
- nicht für Abfallmengen.
- externalisierte Schäden
7. Die "herrschende Meinung" der Ökonomen:
Wachstums ist ein Allheilmittel => Trickle-down-effekt:
Der Wohlstand der Reichen (verfügbares Einkommen) werden nach und nach in die
unteren Schichten der Gesellschaft durchsickern.
Kritik:
Trotz steigenden Reichtums steigt in Österreich das
Armutsrisiko.
Rd. 1 Million Menschen, 13,2% der Bevölkerung sind in
Österreich armutsgefährdet, d.h. ihr Monatseinkommen
ist niedriger als 848 Euro.
(AK Oberösterreich – 2006)
Die Kluft zwischen Arm und Reich wächst!
8. Die "herrschende Meinung" der Ökonomen
Wachstums ist ein Allheilmittel => Senkung der Arbeitslosigkeit:
Welche Kausalitäten zwischen der Höhe des Wirtschaftswachstums auf der einen
und der Höhe der Arbeitslosigkeit auf der anderen Seite bestehen, ist umstritten.
Eine zumindest grundsätzliche Korrelation feststellbar.
9. Die "herrschende Meinung" der Ökonomen
Wachstums ist ein Allheilmittel => Senkung der Arbeitslosigkeit:
Kritik:
„Da in den letzten Jahren in hochentwickelten Ländern wie Österreich das
Wirtschaftswachstum nicht in der Lage war, die Arbeitslosigkeit zu senken und laut
WIFO-Prognose auch dazu weiterhin nicht in der Lage sein wird, sollte nicht nur nach
Strategien gesucht werden, das Wachstum zu erhöhen“ (Hinterberger et al., 2009).
Das BIP hat sich die letzte 60 Jahren fast
versiebenfachen, aber der Anzahl der
beschäftigten hat sich „nur“ verdoppelt
(WKO, 2006)
Darüber hinaus, wird eine eventuelle
Erhöhung der Beschäftigung eher mit
eine Präkarisierung der Arbeitswelt
(Unsicherheit, niedrigen Einkommen,
usw.) einhergehen.
10. Schwellenwert des ökonomischen Wachstum
Das Glück wächst nicht, wenn das Einkommen eines Landes steigt (Easterlin)
1) Economic gains
2) Lifestyle
14. Nachhaltige Schrumpfung
„Wer als Werkzeug nur einen Hammer hat, sieht in
jedem Problem einen Nagel“
(Abraham Harold Maslow)
„Wir können nicht Probleme beheben, indem wir
dieselbe Art des Denkens verwenden, dass wir
verwendeten, als wir sie schufen“
(Albert Einstein)
15. Nachhaltige Schrumpfung
Degrowth ist ein politisches, bottom-up getriebenes, Emanzipationsprojekt. Es zielt darauf ab das
Wachstums-Doxa zu hinterfragen, welches seit zwei Jahrunderten jegliche Entwicklungs- und Fortschritts-
Politik beherrscht. Als Konsequenz daraus, durchdringt der Wachstumsgedanke sämtliche Institutionen,
sodass er heutzutage tief im Vorstellungsvermögen des modernen Menschenverankert ist. De-growth
versucht dieses zweifache Problem zu adressieren, sowohl auf gesellschaftlicher als auch individueller
Ebene.
De-growth ist ein vorsätzlicher und gewaltloser Aufruf zum Aufstand des Bewusstseins, zu einer kulturellen
(institutionellen) Revolution. De-growth strebt danach die Vorstellungskraft zu entkolonialisieren zu Gunsten
von sozialem Wohlstand (und sozialer Gerechtigkeit) und ökologischer Nachhaltigkeit. Gewissermaßen
begründet in der europäischen Aufklärung (Kant's sapere aude!), verlangt De-growth nach der Gründung
einer autonomen Gesellschaft. In einer solchen Gesellschaft sind die Menschen als Entscheidungsträger mit
klarem Verstand (individuelle Autonomie) ermächtigt, was eine reguläre und bewusste Aktualisierung ihrer
Institutionen ermöglicht. Vergleichbar dazu muss jegliche Entscheidung bezüglich Technologie in einem
breiten politischen und demokratischen Prozess getroffen werden und nicht etwa von technokratischen
Experten. Für diesen Zweck spricht De-growth von einer Niedrigenergie-gesellschaft in einer konvivialen
Modernität (sparsame Innovation).
Außerdem strebt De-growth – als radikales Ecological Economics-Manifesto – nach einer vorübergehenden
und freiwilligen Reduktion des ökonomischen Systems. Sie impliziert nicht nur eine Verringerung des BIP in
Richtung eines nachhaltigen Levels an Produktion und Konsum, sondern vorrangig eine Verschiebung von
ökonomischer Rationalität zu einem öko-sozialen Prinzip. Erst das kann zu starker Nachhaltigkeit führen.
Eigene Definition.
16. Warum la décroissance?
a- Bioökonomik
b- Ökosysteme / Nachhaltigkeit
c- Kulturelle Vielfalt
d- Sinn des Lebens
e- Demokratie
Nicholas Georgescu-Roegen
17. a- Bioökonomik
Verfügbarkeit von Ressourcen verringert sich („Peak-everything“)
Falschheit der endlosen Substitution: „Durch die anhaltende Verfechtung, dass
die Welt eigentlich auch ohne Ressourcen auskommen kann, wird der
Unterschied zwischen der realen Welt und dem Garten Eden missachtet“
(Georgescu-Roegen)
Entropiegesetz ist für die Wirtschaftstheorie von
Bedeutung. Entropie lässt sich nicht nur als Maß für
Energieverluste anwenden, sondern auch für
Stoffverluste .
Die Wirtschaft stellt ein offenes thermodynamisches
System dar, das niedrige Entropie importiert und
hohe exportiert.
PLÄDOYER GEGEN DIE VERSCHWENDUNG!
18. a- Bioökonomik (Thermodynamik)
Die Sanduhr ist ein geschlossenes System – kein Sand kommt von außen dazu oder tritt
nach außen. Zweitens wird innerhalb der Uhr weder neuer Sand produziert noch
bestehender Sand zerstört.
Erstes Gesetz der Thermodynamik:
Erhaltung von Materie/Energie!
19. a- Bioökonomik (Thermodynamik)
Der Sand fließt aus der oberen Kammer ständig nach unten und wird in der unteren
Kammer angehäuft. Der Sand in der oberen Kammer verfügt immer noch über das
Potential zu fallen, entspricht also noch nützlicher Materie von niedriger Entropie. Der Sand
in der unteren Kammer hat im Fallen sein ganzes Arbeitspotential ausgeschöpft. Der Sand
in der unteren Kammer ist also eine Materie mit hoher Entropie.
Zweites Gesetz der Thermodynamik:
In einem geschlossenen System (die
Erde) nimmt die Entropie zu!
20. a- Bioökonomik
Goergescu-Roegen's bioeconomic minimum program
1) prohibition of the production of all elements of war;
2) the then released productive forces should be used for both national and
international aid for the sake of prosperity;
3) mankind should gradually reduce its population to a level that can be sustained
only through organic culture;
4) all waste of energy (overheating, overcooling, overspeeding, overlighting, etc)
should be avoided;
5) "we must cure ourselves of the morbid craving for extravagant gadgetry" and
"get rid of fashion", whereas "manufactures will have to focus on durability" and
reparability;
6) "we should cure ourselves [. . . ] of the circumdrome of the shaving machine,
which is to shave oneself faster so as to have more time to work on a machine
that shaves faster so as to have more time to work on a machine that shaves still
faster, and so on ad infinitum"
Nicholas Georgescu-Roegen, Energy and Economic Myths (1975)
21. b- Ökosysteme / Nachhaltigkeit
Die Grenzen der Erde The green circle represents the safe
operating space for humanity, that is
where we should be.
The red wedges show were we actually
are, already having exceeded the limits
in three areas: the rate of biodiversity
loss, climate change and human
interference with the nitrogen cycle.
(Rockström et al., 2009)
22. b- Ökosysteme / Nachhaltigkeit
Der ökologische Fußabdruck :
Alle natürlichen Rohstoffe, die wir
zum Essen, Wohnen, Reisen, etc.
verbrauchen, benötigen Platz zum
Nachwachsen auf unserem
Planeten. Ebenso braucht die Natur
Ressourcen, um unsere Abfälle
abzubauen (z.B. Wälder, um das
CO2 zu binden).
Der ökologische Fußabdruck macht
diesen Flächenbedarf deutlich und
vermittelt ein verständliches Bild der
ökologischen Grenzen unseres
Planeten.
23. b- Ökosysteme / Nachhaltigkeit
Virtuelles Wasser: beschreibt, welche Menge Wasser in einem Produkt oder
einer Dienstleistung enthalten ist oder zur Herstellung verwendet wird.
See: http://www.waterfootprint.org
25. b- Ökosysteme / Nachhaltigkeit
Der Mythos der technologischen Rettung.
Rebound-Effekt, Jevon's Paradoxon
Technologischer Fortschritt erlaubt die effizientere Nutzung eines Rohstoffes.
Aber keine absolute Entkopplung (nur relative).
Erhöhung der Nutzung der Rohstoffe, anstatt Senkung.
26. b- Ökosysteme / Nachhaltigkeit
Wir können nicht mehr
konsumieren, weil unsere
Grenzen erreicht sind.
Der Mythos der technologischen Rettung.
Innovation
Rebound-Effekt
Rebound-
Effekt!
Nach François Schneider (2003)
28. c- Kulturelle Vielfalt
Ivan Illich (1974): socially critical thresholds:
Below a critical quanta of energy, „motors improve the conditions for social progress.
Above this threshold, energy grows at the expense of equity". Beyond this critical point,
a coercive techno-bureaucratic power is necessary to maintain the social order.
Furthermore, this energetic threshold may be easily converted to transportation velocity.
Thus, the Austrian philosopher states that "high speed is the critical factor which makes
transportation socially destructive" (Illich, Energy and equity, 1974).
Konvivialität !!
Deschooling Society (Illich, 1971)
Medical Nemesis (Illich, 1975)
29. c- Kulturelle Vielfalt
Serge Latouche ;
Antiutilitaristische Bewegung in den Sozialwissenschaften
Die Theorien der Effizienz und Rationalität ökonomischen Handelns in Fragestellung.
Aufbau von autonomen, sparsamen und solidarischen Gesellschaften im Norden wie
im Süden!
Kritik der Entwicklung => Nachhaltige Entwicklung ist einen Widerspruch in sich.
Entkolonialisierung der Vorstellungswelt => Neue Bewertung, neue Kulturen
aufzubauen, revolutionäre Reformen der Institutionen.
"We women and men, the sovereign people of Ecuador [. . . ] decide to build a new
form of public coexistence, in diversity and in harmony with nature, to achieve the
good way of living, the sumak kawsay" (Constitution of the Republic of Ecuador,
2008)
The European Union "shall work for the sustainable development of Europe based on
balanced economic growth" (Treaty on European Union - Lisbon, 2008).
30. c- Kulturelle Vielfalt
André Gorz (1977)
Immaterielles Wachstum?
Uns die Sauberkeit, die immateriellen Produktionen, die Freizeitvergnügungen, der
Wohlstand – den Ländern der «Dritten Welt», – sofern sie schön vernünftig sind, – die
materiellen Produktionen, der Dreck, die Schäden, der Schweiß, die Ermüdung, die
verstopften und verschmutzten Straßen in den Städten.
Warum sollten sie nicht versuchen, die immateriellen Produktionen, von denen viel noch
handwerklichen und vorkapitalistischen Charakter aufweisen, aufzukaufen und zu
industrialisieren? Denken Sie: wenn man die Medizin, den Sex, die Bildung, die Kultur
industrialisieren würde – welch gewaltiges Feld öffnete sich dann dem kapitalistischen
Wachstum.
La décroissance?
Es geht nicht darum, zur Subsistenzlandwirtschaft zurückzukehren und auch nicht zur
Autarkie der Gemeinden, sondern darum, ein Gleichgewicht zwischen institutioneller
Produktion und Autonomie der Basisgemeinden wiederherzustellen.
31. c- Kulturelle Vielfalt
Hans Jonas (1989):
Das Prinzip Verantwortung: Versuch einer Ethik für die technologische Zivilisation
Utopie und Fortschrittsgedanke
Notwendigkeit des Abschieds vom utopischen Ideal
Die psychologische Gefahr des Wohlstandsversprechens
Kontraktion viel eher als Wachstum wird die Losung werden müssen, und die wird den
Predigern der Utopie noch schwerer fallen als den ideologisch nicht gebundenen
Pragmatikern.
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Jacques Ellul (1954)
„Kann man den Fortschritt heute nicht mehr aufhalten“, weil man felsenfest und ohne
jegliches Urteilsvermögen an seine Notwendigkeit glaubt. Der Materialismus, der unsere
Zeit beherrscht (und viele unserer Zeitgenossen erkennen dies an) ist nichts anderes als
ein Technikfetischismus (Jacques Ellul, die technologische Gesellschaft 1954)
32. d- Sinn des Lebens
Sinne in unserem Verhältnis zur Welt.
Thorau
Walden (life in the woods) 1854.
"Warum müssen wir uns wahnsinnig beeilen, Erfolge zu erringen, und wozu stürzen wir
uns in solch verzweifelte Unternehmungen? Wenn jemand mit seinen Gefährten nicht
Schritt hält, so tut er es vielleicht deshalb nicht, weil er einen andern Trommler hört“
“Wenn der Mensch die Dinge hat, die zum Leben nötig sind, so gibt es noch andere
Bestrebungen, als sich um das Überflüssige zu bemühen: es steht ihm jetzt frei, sich dem
Leben selbst zuzuwenden."
Thoreau; Gandhi
Civil disobedience (Ziviler Ungehorsam) - 1846
Gewaltfrei vollzogene bewusste Verstoß gegen ein Gesetz, eine Pflicht oder den Befehl
eines Staates oder einer anderen Macht.
Satyagraha (Ziviler Widerstand)
„Das Ziel des Satyagraha ist den falsch Handelnden zu bekehren, nicht zu
bezwingen.“ (Gandhi, 1939)
33. d- Sinn des Lebens
Pierre Rabhi
„Bewegung für die Erde und den Humanismus“ (Colibris)
„Oasen an allen Orten“: in dem Mensch und Umwelt im Mittelpunkt
stehen und respektiert werden sollen.
Einfaches Leben (Simple living),
Freiwillige Einfachheit (Voluntary Simplicity)
Einfach leben, damit einfach die andere leben können
Präsidentschaftskandidat 2002 => stellt das Thema Nachhaltige
Schrumpfung bei der französischen Präsidentschaftswahl.
Paul Ariès
Décroissance ou Barbarie!
„La question n’est plus seulement de savoir
quelle Terre nous léguerons à nos enfants,
mais aussi quels enfants nous laisserons sur
cette planète ravagée."
34. e- Demokratie
Für ein Erweiterung der Demokratie
Institutionen sollten von der Bevölkerung kommen
Cornelius Castoriadis
„Sozialismus oder Barbarei“: selbständigen Organisation, die eine Zeitschrift gleichen
Namens herausbrachte.
„Gesellschaft als imaginäre Institution“ (1975) : Revolutionäres Denken zielt auf
radikalen gesellschaftlichen Wandel, auf die Umwälzung der bestehenden und die
Schaffung neuer, egalitär-demokratischer Institutionen.
Verwirklichung der individuellen wie gesellschaftlichen Autonomie und Emanzipation.
Def: Autonomie: uns selbst die Gesetze geben, in bewusster Weise, unter Beteiligung
von uns Allen
Autonomie VS Heteronomie
Deutsche Quelle: Max Zulauf
35. Pause : Das Recht auf Faulheit!
Das Recht auf Faulheit:
Widerlegung des Rechts auf Arbeit
(Lafargue 1880)
„Alle unsere Produkte sind verfälscht, um ihren
Absatz zu erleichtern und ihre Existenzdauer zu
verkürzen. Unser Epoche sollte das Zeitalter
der Fälschung genannt werden, wie die
ersten Epochen der Menschheit die Namen
Steinzeit, Bronzezeit, je nach dem Charakter
ihrer Produktion erhielten“.
36. Vielfältige Strategien der Schrumpfung
Die Nachhaltige Schrumpfung wird von Bewegungen mit vielfältigen Strategien unterstützt
- Oppositionen und "Dissens"
- freiwillig Einfachheit (voluntary simplicity & „sparsame“ Innovationen (frugal innovation)
- Theorie Entwicklung
- Kämpfe und politische Maßnahmen für die Änderung von Institutionen
- Kämpfe und politische Maßnahmen zum Erhalten einige Institutionen.
42. No-growth
* Political struggle to maintain non market relations
* Conservation of art traditions
* Defense of democratic institutions
* Conservation of resources
* Defense of ecosystems
* Defense of equality rights
43. DANKE
Eine Schnecke erweitert den filigranen Aufbau ihres Hauses um eine Anzahl immer
größerer Ringe. Sie hört mit ihrer Bautätigkeit auf, wenn ein einziger weiterer Ring
das Haus um das Sechzechnfache vergrößern würde. Anstatt der Schnecke
lebensdienlich zu sein, würde dieser eine weitere Ring sie mit einem solchen
Übergewicht belasten, dass jedes Wachstum ihrer Lebensaktivitäten gebremst würde
durch die Aufgabe, die Schwierigkeiten zu bewältigen, die die Vergrößerung des
Hauses über die Grenze des Zweckdienlichen hinaus nach sich zöge. Ab einem
gewissen Punkt multipliziert sich das Ausmaß der Überwucherung, während die
biologische Kapazität der Schnecke bestenfalls arithmetisch wachsen kann.
(Ivan Illich)
nicolas.gergaud@aon.at