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Psychologie der Motivation
                                        Dr. Thomas Görgen
                                                15.12.2007




Machtmotivation
Marcel Knust & Johannes Baeck
Übersicht                                                         Machtmotivation




           1.     Was ist Macht?
           2.     Ebenen der Machtanalyse
           3.     Faktoren des Machthandelns
           4.     Messung
           5.     Entwicklungsstadien
           6.     Praxisbeispiele



                                     Faktoren des                  Entwicklungs-
Was ist Macht?      Analyseebenen                   Machtmessung                     Praxisbeispiele
                                    Machthandelns                     stadien
Was ist Macht?
Definitionen von Macht                                            Machtmotivation




           „Macht bedeutet jede Chance, innerhalb einer
           sozialen Beziehung den eigenen Willen auch
           gegen Widerstreben durchzusetzen, gleichviel
           worauf die Chance besteht.“
           (Weber 1921)




                                     Faktoren des                  Entwicklungs-
Was ist Macht?      Analyseebenen                   Machtmessung                     Praxisbeispiele
                                    Machthandelns                     stadien
Definitionen von Macht                                            Machtmotivation




           „Wir können die Macht, die b über a besitzt
           definieren … als den Quotienten aus der
           größtmöglichen Kraft, mit der b auf a
           einwirken kann …, und der größtmöglichen
           Widerstandskraft von a.“
           (Lewin 1951)




                                     Faktoren des                  Entwicklungs-
Was ist Macht?      Analyseebenen                   Machtmessung                     Praxisbeispiele
                                    Machthandelns                     stadien
Definitionen von Macht                                            Machtmotivation




             „Macht ist eine bereichsspezifische
             asymmetrische dyadische Beziehung,
             Die durch eine Gefällestruktur auf den
             Dimensionen Soziale Kompetenz, Zugang
             Zu Ressourcen und Statusposition charak-
             terisiert wird und sich in einer einseitig
             verlaufenden Verhaltenskontrolle
             manifestiert.“
             (Schmalt, Heckhausen 2006)




                                     Faktoren des                  Entwicklungs-
Was ist Macht?      Analyseebenen                   Machtmessung                     Praxisbeispiele
                                    Machthandelns                     stadien
Was ist Macht?                                                    Machtmotivation




           • Eine Universalie menschlichen und
             tierischen Zusammenlebens

           • Wichtige Persönlichkeitsvariable bei
             Schimpansen

           • In fast allen Kulturen verbreitet


                                     Faktoren des                  Entwicklungs-
Was ist Macht?      Analyseebenen                   Machtmessung                     Praxisbeispiele
                                    Machthandelns                     stadien
Ebenen der Machtanalyse
Ebenen der Machtanalyse                                            Machtmotivation




           Sozialwissenschaft
           • Machtverhältnisse und Herrschaftsstrukturen

           Soziobiologie
           • Macht-, Status und Ressourcenpositionen
                   Adaptionsvorteil


           (Motivations-)Psychologie
           • Prozessverlauf von Machtausübung
                   Begleitumstände und Determinanten


                                      Faktoren des                  Entwicklungs-
Was ist Macht?       Analyseebenen                   Machtmessung                     Praxisbeispiele
                                     Machthandelns                     stadien
Sozialwissenschaftliche Ansätze                                         Machtmotivation




                                         Positive Aspekte
                           •         Legitime Herrschaft
                           •         Gruppenzusammenhalt
                           •         Anerkannte Führung



                                         Negative Aspekte
                           •         Unterdrückung
                           •         Zwang
                           •         Gewalt
                           •         Abwertung, Geringschätzung Anderer
                           •         Soziale Stereotype
                                     (Keltner 1996 ; Robinson 1997)


                                           Faktoren des                  Entwicklungs-
Was ist Macht?       Analyseebenen                        Machtmessung                     Praxisbeispiele
                                          Machthandelns                     stadien
Soziobiologische Ansätze                                            Machtmotivation




           •       Asymmetrien in der Verteilung von
                  – Macht
                  – Status
                  – Ressourcen
                   Effizientes Zusammenleben

           •      Komplementaritätseffekt
                  Dominantes Verhalten  Submissives Verhalten
                   unbewusst
                  (Tiedens, Fragale 2003)



                                       Faktoren des                  Entwicklungs-
Was ist Macht?        Analyseebenen                   Machtmessung                     Praxisbeispiele
                                      Machthandelns                     stadien
Motivationspsychologische Ansätze                                 Machtmotivation




           • Orientierung am einzelnen Individuum
              Motive

           • Austauschprogramm zwischen
             Individuen
              Anreizvariablen


                                     Faktoren des                  Entwicklungs-
Was ist Macht?      Analyseebenen                   Machtmessung                     Praxisbeispiele
                                    Machthandelns                     stadien
Faktoren des
Machthandelns
Machtquellen                                                             Machtmotivation




      Persönliche Machtquellen                         Institutionelle Machtquellen

                 •   Intelligenz                                  •   Wirtschaftliche
                 •   Körperliche Kraft                            •   Rechtliche
                 •   Schönheit                                    •   Waffen
                 •   Charisma                                     •   Legitimität der Rolle




                                        Faktoren des                      Entwicklungs-
Was ist Macht?         Analyseebenen                   Machtmessung                         Praxisbeispiele
                                       Machthandelns                         stadien
Einflussmittel                                                      Machtmotivation




           •      Überredung
           •      Drohungen
           •      Versprechungen
           •      Belohnungen
           •      Gewalt-, Zwangs-, Umweltveränderung
                                    Je größer, entfernter und anonymer der Kreis der
                                    Beeinflussenden ist, umso stärkere Einflussmittel
                                    setzt man ein; desgleichen je schwächer das
                                    Selbstvertrauen. (vgl. Bandura 1991)

                                       Faktoren des                  Entwicklungs-
Was ist Macht?      Analyseebenen                     Machtmessung                     Praxisbeispiele
                                      Machthandelns                     stadien
Hemmungen                                                          Machtmotivation




           •      Fehlendes Selbstvertrauen/Selbstzweifel
                 –   Furcht vor Zuwachs eigener Machtquellen
                 –   Furcht vor Verlust eigener Machtquellen
                 –   Furcht vor Gegenmacht des Anderen
                 –   Furcht vor Machtausübung
                 –   Furcht vor Erfolglosigkeit

           •      Rivalisierende Wertüberzeugungen

           •      Nachträgliche Kosten der Machtausübung

           •      Institutionelle oder kulturelle Normen


                                      Faktoren des                  Entwicklungs-
Was ist Macht?       Analyseebenen                   Machtmessung                     Praxisbeispiele
                                     Machthandelns                     stadien
Machtausübung                                                          Machtmotivation




                    Welche meiner
                        Welche
                    Machtquellen
                    Strategie setze
                    Machtquellen                                                  Individuum B
                        sind am
                     besitze ich?
                        ich ein?
                    wirksamsten?

  Individuum A




     Machtmotivation

    Ziel:
    Gefühl von Stärke und die antizipierte Freude                    Kosten-Nutzen-Relation
    bei einem vollzogenen Akt der Kontrolle

                                       Faktoren des                    Entwicklungs-
Was ist Macht?     Analyseebenen                      Machtmessung                        Praxisbeispiele
                                      Machthandelns                       stadien
Folgen der Machtausübung                                              Machtmotivation




                 Machtausübender                                    Zielperson


    • Erlebnis realisierter Kontrolle                • Schlägt von Machtausübenden
                                                       gewünschten Handlungskurs ein
    • Kompensation von Minderwertig-
      keitskomplexen                                 • Nachgeben

    • Änderung im Bedürfniszustand                   • Gefügig sein/Innerliche Zustimmung

    • Neues Bild von Zielperson                      • Verlust der Selbstachtung

    • Änderung von Werten                            • Respekt vor Machthaber gewinnen

    • Angst vor Vergeltung                           • Vergeltungsvorsätze

                                      Faktoren des                     Entwicklungs-
Was ist Macht?       Analyseebenen                   Machtmessung                        Praxisbeispiele
                                     Machthandelns                        stadien
Erfolgserwartung und Anreizwert                                    Machtmotivation




           • Hoch Machtmotivierte sind Risikofreudiger

           • Hoch Machtmotivierte suchen sich gleich
             starke oder stärkere Gegner



                                    Der Anreizwert ist entscheidend,
                                    nicht die Erfolgswahrscheinlichkeit

                                      Faktoren des                  Entwicklungs-
Was ist Macht?      Analyseebenen                    Machtmessung                     Praxisbeispiele
                                     Machthandelns                     stadien
Machtmessung
Messung des Machtmotivs                                             Machtmotivation




       hauptsächlich durch Techniken der bildsituativen Anregung

       Methodik:

       •         TAT (Thematischer Apperzeptionstest)


                                     hohe Bandbreite an
                                     interindividuellen
                                     Motivunterschieden

                                       Faktoren des                  Entwicklungs-
Was ist Macht?       Analyseebenen                    Machtmessung                     Praxisbeispiele
                                      Machthandelns                     stadien
Definition TAT                                                     Machtmotivation




       •         Der Thematische Auffassungstest wurde 1935 von Henry
                 A. Murray und Christina D. Morgan eingeführt
       •         eingesetzt zu Motivmessung in der
                 Motivationspsychologie oder zur Persönlichkeitstests
       •         projektiver Test: Projektionen (Gefühle, Wünsche,
                 Interessen) beim Probanden abrufen, wenn ihm ein Bild
                 vorgelegt wird.
       •         TAT-Geschichten werden von den Probanden geschrieben
       •         TAT-Schlüssel enthält die Regeln zur Auswertung
                 hinsichtlich eines Themas (z.B. Machtmotivation)
       •         bewährt in empirischer Forschung
       •         Kritik: Reliabilität und interne Konsistenz
                                      Faktoren des                  Entwicklungs-
Was ist Macht?       Analyseebenen                   Machtmessung                     Praxisbeispiele
                                     Machthandelns                     stadien
Veroff (1957)                                                       Machtmotivation




       Grundannahme: Machtmotivziel ist die Kontrolle über die Mittel mit
                     denen sich andere Personen beeinflussen lassen.

       Experiment:            34 Kandidaten die sich für studentische Ämter aufgestellt
                              hatten wurden vor der Stimmauszählung geben TAT-
                              Geschichten zu Bildern zu schreiben, die sie kurz gezeigt
                              bekamen. Die Bilder enthielten Szenen die
                              machtthematische Geschichten hervorrufen könnten.
                              Die selbe Aufgabe erhielt eine nicht angeregte
                              Kontrollgruppe.

       Markante Inhalte der TAT-Geschichten in der angeregten Gruppe werden
       zur Bildung eines TAT-Schlüssels verwendet.


                                       Faktoren des                  Entwicklungs-
Was ist Macht?     Analyseebenen                      Machtmessung                     Praxisbeispiele
                                      Machthandelns                     stadien
Veroff (1957)                                                      Machtmotivation




   Ergebnis:                                                                  TAT Beispielbild
   häufig Themen wie Statusverlust,
   Einflussmittelverteidigung,
   Dominanz, Kontrollbedürfnis

   Kritik:
   Schlüssel als Messinstrument
   einseitig, Überbetonung von Furcht




                                    Faktoren des                  Entwicklungs-
Was ist Macht?     Analyseebenen                   Machtmessung                        Praxisbeispiele
                                   Machthandelns                     stadien
Uleman (1972)                                                          Machtmotivation




          Grundannahme: Machthandeln als offene, willkürliche Handlung einer
                        Person/Gruppe die bei einer anderen Person eine
                        Reaktion erzeugen. (need influence motiv)

          Experiment:              VPs nehmen an einem Experiment zur Auswirkung von
                                   Frustrationen teil. Einteilung in Zweiergruppen. Jede VP
                                   erhielt (vermeintlich) die Rolle des Versuchsleiters
                                   zugewiesen, der beim Spielpartner durch Kartentricks für
                                   Frustration sorgen sollte. Dazu wurden alle VPs vorher
                                   einzeln in Kartentricks eingewiesen.
                                   Vor und nach dem Experiment schrieben alle VPs
                                   TAT-Geschichten.


                                          Faktoren des                  Entwicklungs-
Was ist Macht?     Analyseebenen                         Machtmessung                     Praxisbeispiele
                                         Machthandelns                     stadien
Uleman (1972)                                                    Machtmotivation




     Ergebnis:              Häufige Nennung von sozialem Status, Prestige,
                            Ruf, Interessenbedrohung

     Vorteil:               die Furchtthematik wird abgewertet

     Kritik:                wenig Validierungsbefunde




                                    Faktoren des                  Entwicklungs-
Was ist Macht?     Analyseebenen                   Machtmessung                     Praxisbeispiele
                                   Machthandelns                     stadien
Winter (1973)                                                             Machtmotivation




          Grundannahme: Macht als Fähigkeit beabsichtigte Wirkungen im Verhalten
                        oder in den Gefühlen einer anderen Person zu erzeugen

          Experiment:                 VPs sehen einen Film von der Antrittsrede von John F.
                                      Kennedy. Direkt danach schreiben sie TAT-Geschichten.
                                      Die Kontrollgruppe sieht einen Film in dem
                                      wissenschaftliche Geräte vorgeführt werden und schreibt
                                      ebenfalls TAT-Geschichten.

          Ergebnis:                   viele Aussagen zu starkem Machtgefühl, Heftigen
                                      Handlungen mit Einfluss auf andere Menschen




                                             Faktoren des                  Entwicklungs-
Was ist Macht?        Analyseebenen                         Machtmessung                     Praxisbeispiele
                                            Machthandelns                     stadien
Winter (1973)
                                                                                       Machtmotivation




        Vorteile:

        •        vereint Inhaltselemente von Veroff und Uleman
        •        ergänzt sehr differenziert zusätzliche Machtmotivindikatoren

       Validierungskorrelate bei hoch Machtmotivierten (Auszug):

       •         hatten mehr Ämter in Organisationen
       •         arbeiteten mehr für einflussreiche Kommissionen
       •         bevorzugten Sportarten mit Wettkampfcharakter
       •         wählten häufiger „Manipulationsberufe“ (Lehrer, Psychologe,…)
       •         hatten als enge Freunde unscheinbare Kommilitonen
       •         tranken mehr Alkohol
       •         wurden in Aussprachegruppen als wenig hilfreich erlebt

                                        Faktoren des                   Entwicklungs-
Was ist Macht?         Analyseebenen                   Machtmessung                      Praxisbeispiele
                                       Machthandelns                      stadien
Entwicklungsstadien
Entwicklungsstadien des                                             Machtmotivation



                 Machtmotivs
       •         McClelland (1978) kombiniert bisherige Vorstellungen der
                 Machtmotivation mit Stadien der Ich-Entwicklung (Freud)

       •         Vier-Felder-Schema, das in jedem Reifestadium unterschiedliche
                 Zustände beschreibt, die zum Gefühl von Macht und Stärke führen

       •         Ordnung nach:
                 1. Quellen der Macht: innerhalb oder außerhalb der Person
                 2. Ziel der Machtwirkung: das Selbst oder außenstehende
                    Person/Objekt




                                       Faktoren des                  Entwicklungs-
Was ist Macht?        Analyseebenen                   Machtmessung                     Praxisbeispiele
                                      Machthandelns                     stadien
Entwicklungsstadien des                                                          Machtmotivation



                 Machtmotivs
     Objekt/                                                 Quelle der Macht
     Wirkungspunkt
     der Macht                                 Andere                                Selbst
                                               Stadium I                           Stadium II
                                          In sich aufnehmen                     Unabhängig sein
                 Selbst            Orale Phase: Unterstützung            Anale Phase: Autonomie, Wille
                                   erfahren

                                               Stadium IV                      Stadium III
                                             Hervorbringen                  Sich durchsetzen
             Andere                Genitale Phase: Gegenseitigkeit, Phallische Phase:
                                   Pflichterfüllung,                Selbstbehauptung
                                   Prinzipienorientierung

                                                                                 Quelle: McClelland (1978)

                                              Faktoren des                        Entwicklungs-
Was ist Macht?            Analyseebenen                         Machtmessung                        Praxisbeispiele
                                             Machthandelns                           stadien
Machtstadium I (intake)                                              Machtmotivation




          Quelle: Außerhalb (andere)
  mm
          Objekt: Selbst

          „Es (andere Person/Objekt) stärkt mich“

          Handlungskorrelat:
          Machtorientierte Lektüre

          Typische Berufe:
          Mystiker, Klient, Gefolgsleute

          Pathologische Tendenzen:
          Hysterie, Suchtkrankheiten




                                        Faktoren des                  Entwicklungs-
Was ist Macht?      Analyseebenen                      Machtmessung                     Praxisbeispiele
                                       Machthandelns                     stadien
Machtstadium II (autonomy)                                          Machtmotivation




          Quelle: Selbst
          Objekt: Selbst

          „Ich stärke, kontrolliere, leichte mich
           selbst“

          Handlungskorrelat:
          -

          Typische Berufe:
          Psychologen, Sammler

          Pathologische Tendenzen:
          Zwangsneurose


                                       Faktoren des                  Entwicklungs-
Was ist Macht?       Analyseebenen                    Machtmessung                     Praxisbeispiele
                                      Machthandelns                     stadien
Machtstadium II (autonomy)                                          Machtmotivation




          Quelle: Selbst
          Objekt: Selbst

          „Ich stärke, kontrolliere, leichte mich
           selbst“

          Handlungskorrelat:
          Anhäufung von Prestigegütern

          Typische Berufe:
          Psychologen, Sammler

          Pathologische Tendenzen:
          Zwangsneurose


                                       Faktoren des                  Entwicklungs-
Was ist Macht?       Analyseebenen                    Machtmessung                     Praxisbeispiele
                                      Machthandelns                     stadien
Machtstadium III (assertion)                                              Machtmotivation




          Quelle: Selbst
          Objekt: Andere (beeinflussen)

          „Ich habe Wirkung/Einfluss auf andere“
          a) personalisiert (Konkurrenz)
          b) sozialisiert (Hilfeleistung)

          Handlungskorrelat:
          Wettkampfsport, Streitgespräch

          Typische Berufe:
          Strafverteidiger, Politiker, Journalist, Lehrer

          Pathologische Tendenzen:
          Kriminalität

                                        Faktoren des                       Entwicklungs-
Was ist Macht?       Analyseebenen                          Machtmessung                     Praxisbeispiele
                                       Machthandelns                          stadien
Machtstadium VI                                                           Machtmotivation



                 (generativity)
          Quelle: Andere
          Objekt: Andere (beeinflussen)

          „Es (Religion, Gesetz, Vision,..) hält mich an,
          anderen zu dienen/ sie zu beeinflussen“

          Handlungskorrelat:
          Mitgliedschaft in Organisationen

          Typische Berufe:
          Manager, Wissenschaftler

          Pathologische Tendenzen:
          Messianismus

                                        Faktoren des                       Entwicklungs-
Was ist Macht?       Analyseebenen                          Machtmessung                     Praxisbeispiele
                                       Machthandelns                          stadien
Praxisbeispiele
Macht in der Wirtschaft                                                Machtmotivation




      •          Führungskräfte befinden sich in Machtmotiv anregender Position
                 (sich durchsetzen, entscheiden, führen und leiten)

      •          Machtmotiv wird mit zunehmender Unternehmensgröße bedeutender

      •          Die erfolgreichsten Führungskräfte haben stark ausgeprägtes Leistungs- und
                 Machtmotiv, bei schwachem Anschlussmotiv.

      •          Leistungsmotivierte setzen Expertenmacht ein (rationale Fakten)
                 Machtmotivierte verwenden viele Mittel um andere im Verhalten zu
                 beeinflussen

      •          Führungskräfte mit starkem Anschlussmotiv u. schwachem Machtmotiv
                 werden für nette Kollegen, aber zu weich , unmotivierend gehalten




                                         Faktoren des                    Entwicklungs-
Was ist Macht?          Analyseebenen                   Machtmessung                       Praxisbeispiele
                                        Machthandelns                       stadien
Partnerwahl                                                      Machtmotivation




           • Die Macht- und Statusposition korreliert
             positiv mit dem Fortpflanzungserfolg

           • Hoher Status (Machtmotivation) ist für
             Frauen das Hauptkriterium bei der
             langfristigen Partnerwahl




                                    Faktoren des                  Entwicklungs-
Was ist Macht?     Analyseebenen                   Machtmessung                     Praxisbeispiele
                                   Machthandelns                     stadien
Machtmotivation




Danke für Eure
Aufmerksamkeit
Marcel Knust & Johannes Baeck

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Machtmotivation

  • 1. Psychologie der Motivation Dr. Thomas Görgen 15.12.2007 Machtmotivation Marcel Knust & Johannes Baeck
  • 2. Übersicht Machtmotivation 1. Was ist Macht? 2. Ebenen der Machtanalyse 3. Faktoren des Machthandelns 4. Messung 5. Entwicklungsstadien 6. Praxisbeispiele Faktoren des Entwicklungs- Was ist Macht? Analyseebenen Machtmessung Praxisbeispiele Machthandelns stadien
  • 4. Definitionen von Macht Machtmotivation „Macht bedeutet jede Chance, innerhalb einer sozialen Beziehung den eigenen Willen auch gegen Widerstreben durchzusetzen, gleichviel worauf die Chance besteht.“ (Weber 1921) Faktoren des Entwicklungs- Was ist Macht? Analyseebenen Machtmessung Praxisbeispiele Machthandelns stadien
  • 5. Definitionen von Macht Machtmotivation „Wir können die Macht, die b über a besitzt definieren … als den Quotienten aus der größtmöglichen Kraft, mit der b auf a einwirken kann …, und der größtmöglichen Widerstandskraft von a.“ (Lewin 1951) Faktoren des Entwicklungs- Was ist Macht? Analyseebenen Machtmessung Praxisbeispiele Machthandelns stadien
  • 6. Definitionen von Macht Machtmotivation „Macht ist eine bereichsspezifische asymmetrische dyadische Beziehung, Die durch eine Gefällestruktur auf den Dimensionen Soziale Kompetenz, Zugang Zu Ressourcen und Statusposition charak- terisiert wird und sich in einer einseitig verlaufenden Verhaltenskontrolle manifestiert.“ (Schmalt, Heckhausen 2006) Faktoren des Entwicklungs- Was ist Macht? Analyseebenen Machtmessung Praxisbeispiele Machthandelns stadien
  • 7. Was ist Macht? Machtmotivation • Eine Universalie menschlichen und tierischen Zusammenlebens • Wichtige Persönlichkeitsvariable bei Schimpansen • In fast allen Kulturen verbreitet Faktoren des Entwicklungs- Was ist Macht? Analyseebenen Machtmessung Praxisbeispiele Machthandelns stadien
  • 9. Ebenen der Machtanalyse Machtmotivation Sozialwissenschaft • Machtverhältnisse und Herrschaftsstrukturen Soziobiologie • Macht-, Status und Ressourcenpositionen  Adaptionsvorteil (Motivations-)Psychologie • Prozessverlauf von Machtausübung  Begleitumstände und Determinanten Faktoren des Entwicklungs- Was ist Macht? Analyseebenen Machtmessung Praxisbeispiele Machthandelns stadien
  • 10. Sozialwissenschaftliche Ansätze Machtmotivation Positive Aspekte • Legitime Herrschaft • Gruppenzusammenhalt • Anerkannte Führung Negative Aspekte • Unterdrückung • Zwang • Gewalt • Abwertung, Geringschätzung Anderer • Soziale Stereotype (Keltner 1996 ; Robinson 1997) Faktoren des Entwicklungs- Was ist Macht? Analyseebenen Machtmessung Praxisbeispiele Machthandelns stadien
  • 11. Soziobiologische Ansätze Machtmotivation • Asymmetrien in der Verteilung von – Macht – Status – Ressourcen  Effizientes Zusammenleben • Komplementaritätseffekt Dominantes Verhalten  Submissives Verhalten  unbewusst (Tiedens, Fragale 2003) Faktoren des Entwicklungs- Was ist Macht? Analyseebenen Machtmessung Praxisbeispiele Machthandelns stadien
  • 12. Motivationspsychologische Ansätze Machtmotivation • Orientierung am einzelnen Individuum  Motive • Austauschprogramm zwischen Individuen  Anreizvariablen Faktoren des Entwicklungs- Was ist Macht? Analyseebenen Machtmessung Praxisbeispiele Machthandelns stadien
  • 14. Machtquellen Machtmotivation Persönliche Machtquellen Institutionelle Machtquellen • Intelligenz • Wirtschaftliche • Körperliche Kraft • Rechtliche • Schönheit • Waffen • Charisma • Legitimität der Rolle Faktoren des Entwicklungs- Was ist Macht? Analyseebenen Machtmessung Praxisbeispiele Machthandelns stadien
  • 15. Einflussmittel Machtmotivation • Überredung • Drohungen • Versprechungen • Belohnungen • Gewalt-, Zwangs-, Umweltveränderung Je größer, entfernter und anonymer der Kreis der Beeinflussenden ist, umso stärkere Einflussmittel setzt man ein; desgleichen je schwächer das Selbstvertrauen. (vgl. Bandura 1991) Faktoren des Entwicklungs- Was ist Macht? Analyseebenen Machtmessung Praxisbeispiele Machthandelns stadien
  • 16. Hemmungen Machtmotivation • Fehlendes Selbstvertrauen/Selbstzweifel – Furcht vor Zuwachs eigener Machtquellen – Furcht vor Verlust eigener Machtquellen – Furcht vor Gegenmacht des Anderen – Furcht vor Machtausübung – Furcht vor Erfolglosigkeit • Rivalisierende Wertüberzeugungen • Nachträgliche Kosten der Machtausübung • Institutionelle oder kulturelle Normen Faktoren des Entwicklungs- Was ist Macht? Analyseebenen Machtmessung Praxisbeispiele Machthandelns stadien
  • 17. Machtausübung Machtmotivation Welche meiner Welche Machtquellen Strategie setze Machtquellen Individuum B sind am besitze ich? ich ein? wirksamsten? Individuum A Machtmotivation Ziel: Gefühl von Stärke und die antizipierte Freude Kosten-Nutzen-Relation bei einem vollzogenen Akt der Kontrolle Faktoren des Entwicklungs- Was ist Macht? Analyseebenen Machtmessung Praxisbeispiele Machthandelns stadien
  • 18. Folgen der Machtausübung Machtmotivation Machtausübender Zielperson • Erlebnis realisierter Kontrolle • Schlägt von Machtausübenden gewünschten Handlungskurs ein • Kompensation von Minderwertig- keitskomplexen • Nachgeben • Änderung im Bedürfniszustand • Gefügig sein/Innerliche Zustimmung • Neues Bild von Zielperson • Verlust der Selbstachtung • Änderung von Werten • Respekt vor Machthaber gewinnen • Angst vor Vergeltung • Vergeltungsvorsätze Faktoren des Entwicklungs- Was ist Macht? Analyseebenen Machtmessung Praxisbeispiele Machthandelns stadien
  • 19. Erfolgserwartung und Anreizwert Machtmotivation • Hoch Machtmotivierte sind Risikofreudiger • Hoch Machtmotivierte suchen sich gleich starke oder stärkere Gegner Der Anreizwert ist entscheidend, nicht die Erfolgswahrscheinlichkeit Faktoren des Entwicklungs- Was ist Macht? Analyseebenen Machtmessung Praxisbeispiele Machthandelns stadien
  • 21. Messung des Machtmotivs Machtmotivation hauptsächlich durch Techniken der bildsituativen Anregung Methodik: • TAT (Thematischer Apperzeptionstest) hohe Bandbreite an interindividuellen Motivunterschieden Faktoren des Entwicklungs- Was ist Macht? Analyseebenen Machtmessung Praxisbeispiele Machthandelns stadien
  • 22. Definition TAT Machtmotivation • Der Thematische Auffassungstest wurde 1935 von Henry A. Murray und Christina D. Morgan eingeführt • eingesetzt zu Motivmessung in der Motivationspsychologie oder zur Persönlichkeitstests • projektiver Test: Projektionen (Gefühle, Wünsche, Interessen) beim Probanden abrufen, wenn ihm ein Bild vorgelegt wird. • TAT-Geschichten werden von den Probanden geschrieben • TAT-Schlüssel enthält die Regeln zur Auswertung hinsichtlich eines Themas (z.B. Machtmotivation) • bewährt in empirischer Forschung • Kritik: Reliabilität und interne Konsistenz Faktoren des Entwicklungs- Was ist Macht? Analyseebenen Machtmessung Praxisbeispiele Machthandelns stadien
  • 23. Veroff (1957) Machtmotivation Grundannahme: Machtmotivziel ist die Kontrolle über die Mittel mit denen sich andere Personen beeinflussen lassen. Experiment: 34 Kandidaten die sich für studentische Ämter aufgestellt hatten wurden vor der Stimmauszählung geben TAT- Geschichten zu Bildern zu schreiben, die sie kurz gezeigt bekamen. Die Bilder enthielten Szenen die machtthematische Geschichten hervorrufen könnten. Die selbe Aufgabe erhielt eine nicht angeregte Kontrollgruppe. Markante Inhalte der TAT-Geschichten in der angeregten Gruppe werden zur Bildung eines TAT-Schlüssels verwendet. Faktoren des Entwicklungs- Was ist Macht? Analyseebenen Machtmessung Praxisbeispiele Machthandelns stadien
  • 24. Veroff (1957) Machtmotivation Ergebnis: TAT Beispielbild häufig Themen wie Statusverlust, Einflussmittelverteidigung, Dominanz, Kontrollbedürfnis Kritik: Schlüssel als Messinstrument einseitig, Überbetonung von Furcht Faktoren des Entwicklungs- Was ist Macht? Analyseebenen Machtmessung Praxisbeispiele Machthandelns stadien
  • 25. Uleman (1972) Machtmotivation Grundannahme: Machthandeln als offene, willkürliche Handlung einer Person/Gruppe die bei einer anderen Person eine Reaktion erzeugen. (need influence motiv) Experiment: VPs nehmen an einem Experiment zur Auswirkung von Frustrationen teil. Einteilung in Zweiergruppen. Jede VP erhielt (vermeintlich) die Rolle des Versuchsleiters zugewiesen, der beim Spielpartner durch Kartentricks für Frustration sorgen sollte. Dazu wurden alle VPs vorher einzeln in Kartentricks eingewiesen. Vor und nach dem Experiment schrieben alle VPs TAT-Geschichten. Faktoren des Entwicklungs- Was ist Macht? Analyseebenen Machtmessung Praxisbeispiele Machthandelns stadien
  • 26. Uleman (1972) Machtmotivation Ergebnis: Häufige Nennung von sozialem Status, Prestige, Ruf, Interessenbedrohung Vorteil: die Furchtthematik wird abgewertet Kritik: wenig Validierungsbefunde Faktoren des Entwicklungs- Was ist Macht? Analyseebenen Machtmessung Praxisbeispiele Machthandelns stadien
  • 27. Winter (1973) Machtmotivation Grundannahme: Macht als Fähigkeit beabsichtigte Wirkungen im Verhalten oder in den Gefühlen einer anderen Person zu erzeugen Experiment: VPs sehen einen Film von der Antrittsrede von John F. Kennedy. Direkt danach schreiben sie TAT-Geschichten. Die Kontrollgruppe sieht einen Film in dem wissenschaftliche Geräte vorgeführt werden und schreibt ebenfalls TAT-Geschichten. Ergebnis: viele Aussagen zu starkem Machtgefühl, Heftigen Handlungen mit Einfluss auf andere Menschen Faktoren des Entwicklungs- Was ist Macht? Analyseebenen Machtmessung Praxisbeispiele Machthandelns stadien
  • 28. Winter (1973) Machtmotivation Vorteile: • vereint Inhaltselemente von Veroff und Uleman • ergänzt sehr differenziert zusätzliche Machtmotivindikatoren Validierungskorrelate bei hoch Machtmotivierten (Auszug): • hatten mehr Ämter in Organisationen • arbeiteten mehr für einflussreiche Kommissionen • bevorzugten Sportarten mit Wettkampfcharakter • wählten häufiger „Manipulationsberufe“ (Lehrer, Psychologe,…) • hatten als enge Freunde unscheinbare Kommilitonen • tranken mehr Alkohol • wurden in Aussprachegruppen als wenig hilfreich erlebt Faktoren des Entwicklungs- Was ist Macht? Analyseebenen Machtmessung Praxisbeispiele Machthandelns stadien
  • 30. Entwicklungsstadien des Machtmotivation Machtmotivs • McClelland (1978) kombiniert bisherige Vorstellungen der Machtmotivation mit Stadien der Ich-Entwicklung (Freud) • Vier-Felder-Schema, das in jedem Reifestadium unterschiedliche Zustände beschreibt, die zum Gefühl von Macht und Stärke führen • Ordnung nach: 1. Quellen der Macht: innerhalb oder außerhalb der Person 2. Ziel der Machtwirkung: das Selbst oder außenstehende Person/Objekt Faktoren des Entwicklungs- Was ist Macht? Analyseebenen Machtmessung Praxisbeispiele Machthandelns stadien
  • 31. Entwicklungsstadien des Machtmotivation Machtmotivs Objekt/ Quelle der Macht Wirkungspunkt der Macht Andere Selbst Stadium I Stadium II In sich aufnehmen Unabhängig sein Selbst Orale Phase: Unterstützung Anale Phase: Autonomie, Wille erfahren Stadium IV Stadium III Hervorbringen Sich durchsetzen Andere Genitale Phase: Gegenseitigkeit, Phallische Phase: Pflichterfüllung, Selbstbehauptung Prinzipienorientierung Quelle: McClelland (1978) Faktoren des Entwicklungs- Was ist Macht? Analyseebenen Machtmessung Praxisbeispiele Machthandelns stadien
  • 32. Machtstadium I (intake) Machtmotivation Quelle: Außerhalb (andere) mm Objekt: Selbst „Es (andere Person/Objekt) stärkt mich“ Handlungskorrelat: Machtorientierte Lektüre Typische Berufe: Mystiker, Klient, Gefolgsleute Pathologische Tendenzen: Hysterie, Suchtkrankheiten Faktoren des Entwicklungs- Was ist Macht? Analyseebenen Machtmessung Praxisbeispiele Machthandelns stadien
  • 33. Machtstadium II (autonomy) Machtmotivation Quelle: Selbst Objekt: Selbst „Ich stärke, kontrolliere, leichte mich selbst“ Handlungskorrelat: - Typische Berufe: Psychologen, Sammler Pathologische Tendenzen: Zwangsneurose Faktoren des Entwicklungs- Was ist Macht? Analyseebenen Machtmessung Praxisbeispiele Machthandelns stadien
  • 34. Machtstadium II (autonomy) Machtmotivation Quelle: Selbst Objekt: Selbst „Ich stärke, kontrolliere, leichte mich selbst“ Handlungskorrelat: Anhäufung von Prestigegütern Typische Berufe: Psychologen, Sammler Pathologische Tendenzen: Zwangsneurose Faktoren des Entwicklungs- Was ist Macht? Analyseebenen Machtmessung Praxisbeispiele Machthandelns stadien
  • 35. Machtstadium III (assertion) Machtmotivation Quelle: Selbst Objekt: Andere (beeinflussen) „Ich habe Wirkung/Einfluss auf andere“ a) personalisiert (Konkurrenz) b) sozialisiert (Hilfeleistung) Handlungskorrelat: Wettkampfsport, Streitgespräch Typische Berufe: Strafverteidiger, Politiker, Journalist, Lehrer Pathologische Tendenzen: Kriminalität Faktoren des Entwicklungs- Was ist Macht? Analyseebenen Machtmessung Praxisbeispiele Machthandelns stadien
  • 36. Machtstadium VI Machtmotivation (generativity) Quelle: Andere Objekt: Andere (beeinflussen) „Es (Religion, Gesetz, Vision,..) hält mich an, anderen zu dienen/ sie zu beeinflussen“ Handlungskorrelat: Mitgliedschaft in Organisationen Typische Berufe: Manager, Wissenschaftler Pathologische Tendenzen: Messianismus Faktoren des Entwicklungs- Was ist Macht? Analyseebenen Machtmessung Praxisbeispiele Machthandelns stadien
  • 38. Macht in der Wirtschaft Machtmotivation • Führungskräfte befinden sich in Machtmotiv anregender Position (sich durchsetzen, entscheiden, führen und leiten) • Machtmotiv wird mit zunehmender Unternehmensgröße bedeutender • Die erfolgreichsten Führungskräfte haben stark ausgeprägtes Leistungs- und Machtmotiv, bei schwachem Anschlussmotiv. • Leistungsmotivierte setzen Expertenmacht ein (rationale Fakten) Machtmotivierte verwenden viele Mittel um andere im Verhalten zu beeinflussen • Führungskräfte mit starkem Anschlussmotiv u. schwachem Machtmotiv werden für nette Kollegen, aber zu weich , unmotivierend gehalten Faktoren des Entwicklungs- Was ist Macht? Analyseebenen Machtmessung Praxisbeispiele Machthandelns stadien
  • 39. Partnerwahl Machtmotivation • Die Macht- und Statusposition korreliert positiv mit dem Fortpflanzungserfolg • Hoher Status (Machtmotivation) ist für Frauen das Hauptkriterium bei der langfristigen Partnerwahl Faktoren des Entwicklungs- Was ist Macht? Analyseebenen Machtmessung Praxisbeispiele Machthandelns stadien