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Anja	
  Lorenz,	
  Chris1an	
  Safran	
  und	
  Mar1n	
  Ebner



Informationssysteme
Technische Anforderungen für das Lernen und Lehren
Informa1onssysteme	
   zum	
   Lehren	
   und	
   Lernen	
   bilden	
   die	
   technische	
   Infrastruktur	
   zum	
   Erstellen	
   und	
   Ver-­‐
walten	
  von	
  Lernressourcen,	
  Lehrenden	
  und	
  Lernenden.	
  Bei	
  der	
  Auswahl	
  entsprechender	
  Systeme,	
  wie	
  den
hier	
  vorgestellten	
  Autorenwerkzeugen,	
  Lerncontentmanagementsystemen	
  (LCMS)	
  und	
  Lernmanagement-­‐
systemen	
  (LMS)	
  müssen	
  die	
  technischen	
  Anforderungen	
  nicht	
  nur	
  jeweils	
  einzeln	
  berücksich1gt,	
  sondern
auch	
  deren	
  Interoperabilität	
  muss	
  geprüI	
  werden.	
  Dieses	
  Kapitel	
  führt	
  zunächst	
  in	
  allgemeine	
  Aspekte	
  der
Informa1onssysteme	
  zum	
  Lehren	
  und	
  Lernen	
  ein.	
  Anschließend	
  werden	
  Anforderungen	
  an	
  Autorenwerk-­‐
zeuge,	
   Lerncontentmanagementsysteme	
   und	
   Lernmanagementsysteme	
   formuliert	
   und	
   erläutert.	
   Dabei
wird	
  herausgestellt,	
  dass	
  die	
  Auswahl	
  der	
  „rich1gen“	
  Systeme	
  nur	
  mit	
  Rücksicht	
  auf	
  die	
  jeweilige	
  Organisa-­‐
1onsstruktur	
  staginden	
  kann.	
  




Quelle:	
  digital	
  cat
hFp://www.flickr.com/photos/
14646075@N03/
[2010-­‐01-­‐10]




                                                                               #infosysteme
                                                                               #einfuehrung	
  
                                                                               #informa1k

                                                                               Version	
  vom	
  1.	
  Februar	
  2011



                                                                       Für	
  dieses	
  Kapitel	
  wird	
  noch	
  ein	
  Pate	
  gesucht,
 Jetzt Pate werden!                                          mehr	
  Informa1onen	
  unter:	
  hFp://l3t.eu/patenschaI
2	
  —	
  Lehrbuch	
  für	
  Lernen	
  und	
  Lehren	
  mit	
  Technologien	
  (L3T)


                                                                                                 greifen und diese Daten für die Benutzerinnen und
1. Grundlagen	
  
                                                                                                 Benutzer grafisch sinnvoll darstellen. Dadurch wird
In diesem Abschnitt wird der Begriff des Informati-                                              nicht nur das Halten größerer Datenmengen, die zen-
onssystems erläutert und was man im Lehr-/Lern-                                                  trale Sicherung, die Ausfallsicherheit und die Bereit-
kontext darunter versteht. Anschließend erfolgt ein                                              stellung höherer Rechenleistung möglich, sondern
Überblick über die Verteilungsmöglichkeiten derar-                                               auch die Kommunikation zwischen den Benutze-
tiger Systeme in Computernetzwerken.                                                             rinnen und Benutzern. So können neben der Ver-
                                                                                                 waltung von Lernaktivitäten durch Lehrende auch die
Informa1onssysteme	
  zum	
  Lernen	
  und	
  Lehren	
  
                                                                                                 Lernenden bei Rückfragen mit den Kursleiterinnen
Ganz allgemein sind Informationssysteme eben jene,                                               und Kursleitern oder anderen Kursteilnehmer/innen
die Informationen verarbeiten, genauer: sie unter-                                               in Kontakt treten.
stützen die Nutzer bei der Erfassung, Übertragung,
Transformation, Speicherung und Bereitstellung von                                                         BiFe	
  ergänzen	
  Sie	
  zur	
  Tabelle	
  1	
  Beispiele	
  für	
  die	
  Verar-­‐
Informationen verschiedenster Art (Ferstl & Sinz,
2006, 1). Daher bestehen Informationssysteme aus
                                                                                                     ?     beitung	
   von	
   Informa1onen,	
   die	
   von	
   Informa1onssys-­‐
                                                                                                           temen	
   zum	
   Lehren	
   und	
   Lernen	
   bereitgestellt
der Gesamtheit aller Daten und den nötigen Verar-                                                          und/oder	
  unterstützt	
  werden	
  sollen.	
  
beitungsanweisungen. Das Wesentliche daran be-
steht in der Zusammenführung, Verwaltung und Be-                                                 Netzwerkarchitektur	
   für	
   Informa1onssysteme	
   –	
   ein
reitstellung bzw. Präsentation von Daten unter einem                                             Überblick	
  
thematischen Gesichtspunkt. So gesehen bilden die                                                Zum selbstständigen Lernen können Lernmaterialien
Server des World Wide Web das weltweit größte In-                                                auf CD, USB-Stick oder einem anderen Datenträger
formationssystem. Informationssysteme, die speziell                                              bereitgestellt werden. Lehrende und Lernende
für die Organisation und Durchführung von Lehr-                                                  müssen sich dann keine Gedanken über Internetver-
und Lernprozessen entwickelt wurden, verarbeiten                                                 bindung und Netzwerkarchitektur machen, haben
ebenfalls Informationen, nämlich die, die zur Er-                                                aber auch keine Möglichkeit, miteinander zu kommu-
stellung und Verwaltung von Lernressourcen, Leh-                                                 nizieren oder Gruppenarbeiten durchzuführen. Soll
renden und Lernenden benötigt werden.                                                            mehr als eine Benutzerin oder ein Benutzer mit dem
                                                                                                 Informationssystem arbeiten, folgt unweigerlich die
           Informa1onssysteme	
  für	
  das	
  Lernen	
  und	
  Lehren	
  verar-­‐
                                                                                                 Frage, wie die Zusammenarbeit realisiert werden
                                                                                                 kann. Genauer: Wie kann man erreichen, dass alle
   !       beiten	
   die	
   Informa1onen,	
   die	
   für	
   die	
   Erstellung	
   und
           Verwaltung	
   von	
   Lernressourcen,	
   Lehrenden	
   und	
   Ler-­‐               Benutzer/innen Zugriff auf das Informationssystem
           nenden	
  benö1gt	
  werden.                                                          und die darin befindlichen Daten haben?
                                                                                                    Ein erster und sehr einfacher Ansatz wäre es, alle
                                                                                                 Computer der Nutzer miteinander zu verbinden. In
   Die Verarbeitung der Informationen kann dabei                                                 einem solchen Peer-to-Peer-Netzwerk wären alle
auf dem eigenem Computer stattfinden. Häufiger                                                   Nutzer direkt miteinander vernetzt und tauschen In-
werden jedoch Dienste über Netzwerke in Anspruch                                                 formationen untereinander aus (Stein, 2008, 489).
genommen, die auf eine zentrale Datenbank zu-



                    Funk1onen                                                                    Beispiele	
  (Musterlösungen)
       Informa1onen	
  erfassen                        Lernerdaten	
  in	
  Datenbank	
  schreiben,	
  Neue	
  Kursdaten	
  einstellen,	
  Lerninhalte	
  erstellen
       Informa1onen	
  übertragen                      Lernerdaten	
  bei	
  Einschreibung	
  im	
  Kurs	
  zur	
  Verfügung	
  stellen,	
  Termine	
  aus	
  dem	
  Kurskalen-­‐
                                                       der	
  in	
  den	
  persönlichen	
  Kalender	
  des	
  Lernenden	
  überführen
       Informa1onen	
  transformieren                  Reports	
  aus	
  Lernergebnissen	
  erstellen,	
  Bildgrößen	
  für	
  Darstellung	
  anpassen,	
  Vorlagen	
  an-­‐
                                                       wenden
       Informa1onen	
  speichern                       Lernergebnisse	
  ablegen,	
  Lerninhalte	
  speichern...
       Informa1onen	
  bereitstellen                   eingeschriebene	
  Kursteilnehmer/innen,	
  Testergebnisse

       Tabelle	
  1:	
  Informationen,	
  die	
  von	
  Informationssystemen	
  zum	
  Lehren	
  und	
  Lernen	
  bereitgestellt	
  werden
Informa1onssysteme.	
  Technische	
  Anforderungen	
  für	
  das	
  Lernen	
  und	
  Lehren	
  —	
  3


                                                                                                            Aus diesem Grund sind die meisten Informations-
                                                                                                            systeme Client-Server-Anwendungen. Durch die
                                                                                                            Installation des Informationssystems auf einem zen-
                                                                                                            tralen Server ermöglicht man es allen Nutzerinnen
                                                                                                            und Nutzern, gemeinsam auf die dort gespeicherten
                                                                                                            Informationen und Dienste zugreifen zu können. Da
                                                                                                            die Arbeit mit dem Informationssystem mittlerweile
                                                                                                            häufig über den Internetbrowser erfolgt und selten
                                                                                                            eine spezielle Zugriffssoftware benötigt wird, benö-
                                                                                                            tigen die Anwender-PC (Clients) oft lediglich einen
                                                                                                            Zugang zum (globalen) Inter- bzw. firmeneigenen In-
                                                                                                            tranet (Niegemann et al. 2008, 458f).




        Abbildung	
  1:	
  Peer-­‐to-­‐Peer-­‐Netzwerke



            In	
   einem	
   Peer-­‐to-­‐Peer-­‐Netzwerk	
   sind	
   alle	
   Computer
  !         gleichrangig	
  miteinander	
  verbunden	
  und	
  tauschen	
  In-­‐
            forma1onen	
  und	
  Dienste	
  untereinander	
  aus.



Das Problem hierbei ist sicherzustellen, dass auch alle
Informationen zu jeder Zeit verfügbar sind – auch
dann, wenn die Benutzer ihren Computer aus-
schalten. Würde man also ein Informationssystem
zum Lernen und Lehren in einem solchen Netzwerk                                                                   Abbildung	
  2:	
  Client-­‐Server-­‐Architektur
realisieren, müsste man entweder
▸ damit rechnen, dass einige Informationen und
   Dienste nicht immer erreichbar sind, oder                                                                          In	
   einer	
   Client-­‐Server-­‐Architektur	
   stellt	
   ein	
   zentraler
▸ es müssten die gleichen Informationen auf meh-                                                              !       (Groß-­‐)	
   Rechner,	
   der	
   sogenannte	
   Server,	
   Daten	
   und
                                                                                                                      Dienste	
   für	
   die	
   Nutzer/innen	
   zur	
   Verfügung,	
   die	
   mit
   reren Computern hinterlegt werden, was enorme
                                                                                                                      ihren	
  Computern	
  (Clients)	
  über	
  das	
  Inter-­‐	
  oder	
  firme-­‐
   Anforderungen an die Versionsverwaltung stellen                                                                    neigene	
  Intranet	
  darauf	
  zugreifen	
  können.
   würde, nur um sicher zu gehen, dass jeder mit den
   aktuellen Informationen arbeitet (Niegemann, et
   al., 2008, 459f).                                                                                        Am deutlichsten spürt man bei Client-Server-Archi-
                                                                                                            tekturen, wenn der Server überlastet ist, das heißt zu
                                                                                                            viele Zugriffe zur selben Zeit bearbeitet werden


      In der Praxis: Schwankungen an Hochschulen
      In	
  Hochschulen	
  gibt	
  es	
  erfahrungsgemäß	
  zwei	
  Zeiträume	
  im                         tenschwache/-­‐starke	
   Jahrgänge),	
   sollte	
   immer	
   wieder	
   ge-­‐
      Semester,	
  an	
  denen	
  die	
  Anzahl	
  von	
  Benutzer/innen	
  von	
  zen-­‐                   prüI	
  werden,	
  ob	
  die	
  verfügbare	
  Rechenleistung	
  des	
  Servers
      tralen	
   Informa1onssystemen	
   besonders	
   hoch	
   ist:	
   zu	
   Beginn                      noch	
   genug	
   ist	
   oder	
   ob	
   ggf.	
   aufgestockt	
   werden	
   muss.	
   Eine
      des	
   Semesters	
   zur	
   Einschreibung	
   in	
   die	
   Lehrveranstaltung                      gute	
   Strategie	
   ist	
   es	
   auch,	
   die	
   Termine	
   für	
   die	
   Einschrei-­‐
      und	
   am	
   Ende	
   zur	
   Einschreibung	
   in	
   die	
   Klausuren.	
   Da	
   die	
   Zahl   bungen	
   nach	
   Fakultäten,	
   Lehrstühlen	
   oder	
   Fächern	
   zu
      der	
   eingeschriebenen	
   Studierenden	
   von	
   Semester	
   zu                                 staffeln	
  und	
  die	
  Zugriffe	
  so	
  zeitlich	
  zu	
  verteilen.
      Semester	
   stark	
   schwanken	
   kann	
   (zum	
   Beispiel	
   durch	
   gebur-­‐
4	
  —	
  Lehrbuch	
  für	
  Lernen	
  und	
  Lehren	
  mit	
  Technologien	
  (L3T)



                          Kriterien                                    Peer-­‐to-­‐Peer	
  (Musterlösungen)                         Client-­‐Server	
  (Musterlösungen)
       Dienste	
  und	
  Informa1onen	
  liegen               den	
  Anwender-­‐PC                                          dem	
  Server
       (hauptsächlich)	
  auf
       Zum	
  Auqau	
  des	
  Netzes	
  muss	
  zu-­‐         nein	
  (bei	
  aktueller	
  Grundausrüstung	
  von           Ja,	
  der	
  Server
       sätzliche	
  Hardware	
  angeschafft                    PC)
       werden
       Erweiterbarkeit                                        Mit	
  jedem	
  neuen	
  PC,	
  wird	
  aber	
  zuneh-­‐      Neue	
  Hardware	
  für	
  Server
                                                              mend	
  unübersichtlicher	
  und	
  langsamer
       Vorteile                                               schneller	
  Auqau                                            Zentrale	
  Steuerung,	
  Datenhaltung
                                                              rela1v	
  kostengüns1g	
  
       Nachteile                                              die	
  Verfügbarkeit	
  aller	
  Daten	
  kann	
  nicht       Bei	
  Problemen	
  oder	
  Überlastung	
  kein	
  Zu-­‐
                                                              gewährleistet	
  werden	
  (abhängig	
  davon,                griff	
  auf	
  Daten
                                                              welche	
  Knoten	
  gerade	
  online	
  sind)                 Kosten	
  für	
  Server,	
  Installa1on,	
  Laufzeit	
  und
                                                              keine	
  zentrale	
  Datensicherung	
                         Wartung
                                                              Versionsverwaltung	
  schwierig	
  
                                                              Datensicherheit	
  problema1sch	
  
       Beispiele	
  für	
  Anwendungen                        Instant	
  Messaging	
  (zum	
  Beispiel	
  ICQ,              Social	
  Media
                                                              Skype)                                                        Lernmanagementsystem
                                                              File	
  Sharing	
  

       Tabelle	
  2:	
  Peer-­‐to-­‐Peer	
  und	
  Client-­‐Server	
  Architekturen	
  im	
  Vergleich



sollen. Es muss daher stets darauf geachtet werden,                                                  nutzerinnen und Benutzern bedienen. Bei einer
dass genügend Rechenleistung zur Verfügung steht.                                                    Cluster-Lösung können dagegen bei Bedarf weitere
Hierfür muss die Zahl der Benutzer/innen abge-                                                       Rechner hinzugefügt werden um den Betrieb bei
schätzt werden, die gleichzeitig die Dienste des                                                     hoher Benutzer/innen-Zahl zu gewährleisten.
Servers in Anspruch nehmen möchten. Hieran
sollten Hauptspeichergröße, Prozessorleistung und
                                                                                                     2. Werkzeuge	
  zum	
  Lernen	
  und	
  Lehren	
  
Festplattengeschwindigkeit des Servers angepasst
werden (Niegemann et al. 2008, 160f). Des Weiteren                                                   Bei der Einführung von Informationssystemen zum
ist zu überlegen, wie ausfallsicher der Server in Bezug                                              Lernen und Lehren stehen Unternehmen, Hoch-
auf Verfügbarkeit und Zuverlässigkeit sein soll.                                                     schulen und andere Bildungseinrichtungen stets den
Systeme, bei denen eine hohe Verfügbarkeit wichtig                                                   selben Fragen gegenüber:
ist, werden in der Regel als Cluster ausgeführt, das                                                 ▸ Wie können Lehr- und Lerninhalte zu (digitalen)
heißt der „Server“ besteht aus mehren, miteinander                                                      Lernmaterialien aufbereitet werden?
vernetzten Rechnern. Der Ausfall eines Cluster-                                                      ▸ Und wie können Lerner, Lehrer und Lern-
Rechners stört den Gesamtbetrieb im Idealfall kaum.                                                     materialien möglichst bedarfsgerecht zusammen-
Zuverlässige Systeme verfügen außerdem über eine                                                        geführt werden?
(hoch-) redundante Datenspeicherung, sodass der
Ausfall einzelner Festplatten und damit verbunden                                                    Zur Beantwortung dieser Fragen und Deckung des
deren Reparatur im laufenden Betrieb durchgeführt                                                    daraus entstehenden Bedarfs an Softwarelösungen
werden kann, ohne die Aufgaben des Clusters zu be-                                                   sind besonders zwei Werkzeugklassen relevant: Auto-
einträchtigen. Ein einzelner Server kann zudem nicht                                                 renwerkzeuge (und Lerncontentmanagementsysteme)
beliebig aufgerüstet werden und so von vornherein                                                    zum Erstellen von Lerninhalten und Lernmanage-
nur eine gewisse maximale Anzahl von parallelen Be-                                                  mentsysteme zur Verwaltung der Lernprozesse.

          Vergleichen	
  Sie	
  Peer-­‐to-­‐Peer-­‐	
   und	
  Client-­‐Server	
  Archi-­‐                     Eine	
  Liste	
  von	
  konkreten	
  Werkzeugen	
  zum	
  Lernen	
  und
   ?      tekturen	
   miteinander. Eine	
   mögliche	
   Lösung	
   finden
                                               	
  
          Sie	
   in	
   Tabelle	
   2.	
   Wie	
   unterscheidet	
   sich	
   Ihre	
   Dar-­‐
                                                                                                        !      Lehren	
   finden	
   Sie	
   in	
   der	
   Mr-­‐Wong-­‐Gruppe	
   von	
   L3T
                                                                                                               hFp://www.mister-­‐wong.de/	
  unter	
  #lms	
  #infosysteme
          stellung	
  davon?                                                                                   #l3t.
Informa1onssysteme.	
  Technische	
  Anforderungen	
  für	
  das	
  Lernen	
  und	
  Lehren	
  —	
  5


Andere Werkzeuge, wie kollaborative Systeme oder                                 grafischer Oberfläche wie zum Beispiel bei Mi-
Weblogs können ebenfalls, vor allem in informellen                               crosoft Word) stattfinden, in dem alle Änderungen
Ansätzen, für das Lernen und Lehren verwendet                                    sofort dargestellt werden.
werden, haben aber keine exklusive Ausrichtung auf                           ▸   Für das bequeme Verwenden von Grafiken sollte
Lehr- und Lernprozesse bzw. werden in anderen Ka-                                das Autorenwerkzeug nicht nur den Import gän-
piteln behandelt.                                                                giger Grafikformate (zum Beispiel BMP, JPG,
3. Autorenwerkzeuge	
  und	
  Lerncontentmanagement-­‐
                                                                                 PNG, GIF, TIF, SVG), sondern auch einfache Än-
systeme:	
  Was	
  wird	
  zur	
  Erstellung	
  von	
  Lernmaterialien           derungen, wie zum Beispiel das Zuschneiden der
benö1gt?	
                                                                       Grafik, Änderung der Bildgröße oder einfache
                                                                                 Bildmanipulationsmöglichkeiten (z. B. Änderung
Materialien für das Lernen am Computer können mit                                von Helligkeit und Kontrast, Einfügen von Texten
einfachen HTML-Editoren und Entwicklungsumge-                                    und Hinweissymbolen) unterstützen.
bungen für die zum Beispiel von Adobe angebotene                             ▸   Für die Einbindung von gängigen Videoformaten
Anwendung Flash oder ähnlichem erstellt werden.                                  (zum Beispiel AVI, MPG, FLV) sollten Abspiel-
Das Problem ist häufig, dass die Lehrenden nicht                                 und Steuerungsmöglichkeiten verfügbar sein.
über die nötigen (Programmier-) Kenntnisse ver-                                  Auch hier sind integrierte Funktionen für kleine
fügen, um mit diesen einfachen und unspezialisierten                             Anpassungen, wie das Ändern der Videogröße
Werkzeugen ansprechende Lernmaterialien zu er-                                   hilfreich, um nicht auf externe Programme zur Vi-
stellen. Autorenwerkzeuge wurden speziell für die                                deobearbeitung zurückgreifen zu müssen.
Bedürfnisse von Anwender/innen wie zum Beispiel                              ▸   Die Integration von Audiosequenzen (zum Bei-
Lehrende entwickelt und sollen diese bei der multi-                              spiel MP3, WAV) sollte ebenso zum Funktions-
medialen und didaktischen Aufbereitung der Lernin-                               umfang eines professionellen Autorenwerkzeugs
halte unterstützen (Seufert & Mayr, 2002).                                       gehören. Auch wenn stets davon abgeraten wird,
                                                                                 die Lernenden durch Hintergrundmusik oder un-
                                                                                 nötige Soundeffekte zu stören: für einige Lernbe-
                                                                                 reiche sind kurze Audiosequenzen unerlässlich,
                                                                                 zum Beispiel in der Musik oder beim Erlernen von
                                                                                 Fremdsprachen.
                                                                             ▸   Einfache Animationen, wie beispielsweise das
                                                                                 Verschieben von Objekten mit dem Cursor (Drag-
                                                                                 and-Drop), sollten sich ohne eine Programmier-
                                                                                 sprache umsetzen lassen.
                                                                             Die Möglichkeiten zur Überprüfung des Lerner-
                                                                             folgs spielen für viele Autorinnen und Autoren eine
    Abbildung	
  3:	
  In	
  Autorenwerkzeugen	
  werden                     große Rolle. Hier soll es möglich sein, in wenigen
    verschiedene	
  Medien	
  zu	
  Lernmaterialien	
  au<ereitet



Der Vorteil professioneller Autorenwerkzeuge be-
steht also darin, weitestgehend ohne Programmier-
kenntnisse ansprechende Lehr- und Lernmaterialien
erstellen zu können. Hierzu müssen Funktionalitäten
bereitgestellt werden, die es der/dem Lehrenden er-
lauben, möglichst intuitiv mit den eingesetzten
Medien umzugehen (Thome, 2004, 278). Lehrende
sollen dabei einen Großteil der Schritte direkt mit
dem Autorenwerkzeug ausführen und möglichst
wenig auf externe Werkzeuge zurückgreifen müssen.
▸ Die Erstellung und Formatierung von Texten                                      Abbildung	
  4:Oberfläche	
  eines	
  Autorenwerkzeugs	
  am
   sollte in einem sogenannten WYSIWYG-Editor                                     Beispiel	
  von	
  Lectora.	
  Quelle:	
  chemmedia	
  AG
   („What You See Is What You Get“-Editor mit
6	
  —	
  Lehrbuch	
  für	
  Lernen	
  und	
  Lehren	
  mit	
  Technologien	
  (L3T)


Schritten Fragen zu erstellen, die automatisch ausge-                                           sondere bei größeren Lehrveranstaltungen oder Trai-
wertet werden können. Die Verfügbarkeit verschie-                                               ningsreihen, werden aber immer öfter von Autoren-
dener Fragetypen wie beispielsweise Multiple- und                                               teams übernommen.
Single-Choice, Zuordnungsfragen oder Lückentexte                                                   Bei der Zusammenarbeit mehrerer Autorinnen
ist dabei ebenso wichtig wie die Möglichkeit, dem                                               und Autoren und anderen steigenden Ansprüchen
Lerner je nach Ergebnis ein differenziertes Feedback                                            stößt man schnell an die Grenzen der Einzelplatzlö-
geben zu können.                                                                                sungen (Kuhlmann & Sauter, 2008, 78):
   Vorlagen erleichtern das Erstellen einheitlicher                                             ▸ Konsistente Darstellung: Trotz genauer Vor-
Kursabschnitte und die Einhaltung einer konsistenten                                               gaben zur Gestaltung der Lernmaterialien können
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   Um den fertigen Kurs schließlich verteilen zu                                                   und Autoren visuell voneinander unterscheiden.
können, müssen die Kurse so exportiert werden, dass                                                Um besondere Inhaltselemente wie beispielsweise
die Lerner sie bearbeiten können. Hierfür sind zu-                                                 Zitate, Hervorhebungen, Erläuterungen oder Bei-
nächst Exportmöglichkeiten als selbstlaufende An-                                                  spiele einheitlich dazustellen, ist oft eine sorg-
wendungen (zumeist .exe) oder als HTML-Dateien                                                     fältige (gegenseitige) Begutachtung nötig.
für die Darstellung im Browser geeignet. Um den                                                 ▸ Individualisierung und Überarbeitung der
Kurs über ein Lernmanagementsystem bereitzu-                                                       Kurse: Um die selben Lerninhalte an unterschied-
stellen, sollte er als SCORM-Paket exportiert werden.                                              liche Lernkontexte anzupassen, müssen einzelne
Dieser E-Learning-Standard ermöglicht es, dass bei-                                                Inhalte neu und zielgruppengerecht zusammenge-
spielsweise Testergebnisse aus dem Kurs heraus an                                                  stellt werden. So entsteht eine Vielzahl von
die Bewertungswerkzeuge des Lernmanagement-                                                        Kursen, die nicht nur umständlich erstellt werden
systems übergeben werden können.                                                                   müssen, auch die Aktualisierung und Wartung be-
                                                                                                   reitet zunehmend Schwierigkeiten, da der Über-
         Autorensysteme	
  unterstützen	
  die	
  Erstellung	
  von	
  Lern-­‐
                                                                                                   blick, wo welche Inhalte eingeflossen sind, schnell
   !     materialien	
  (weitestgehend)	
  ohne	
  Programmierkennt-­‐
         nisse.	
  Sie	
  müssen	
  folgende	
  Anforderungen	
  erfüllen:
                                                                                                   verloren geht. Als Konsequenz scheuen viele Au-
                                                                                                   torinnen und Autoren komplexe Individualisie-
          ▸ Funk1onen	
  zur	
  Textverarbeitung	
                                                 rungen von Kursen und entscheiden sich für Ein-
          ▸ Integra1on	
  und	
  Anpassung	
  von	
  Grafiken	
                                     heitslösungen, die aber oft nicht die individuellen
          ▸ EinbeFung	
  und	
  Steuerung	
  gängiger	
  Videoformate                              Lernziele der Lernenden berücksichtigen können.
          ▸ Einbinden	
  von	
  steuerbaren	
  oder	
  automa1sch	
  star-­‐
            tenden	
  Audiosequenzen	
  
                                                                                                ▸ Internationalisierung: In Hochschulen und Bil-
          ▸ Erstellen	
  einfacher	
  Anima1onen	
                                                 dungseinrichtungen mit internationaler Aus-
          ▸ Einfache	
  Erstellung	
  von	
  Wissenstests	
  mit	
  automa-­‐                      richtung, vor allem aber in global agierenden Un-
            1sierter	
   Auswertung	
   und	
   differenziertem	
   Feed-­‐                         ternehmen werden Lernmaterialien in verschie-
            back	
                                                                                 denen Landessprachen benötigt. Ebenso wie bei
          ▸ Unterstützung	
  von	
  Vorlagen	
  und	
  einheitlicher	
  Na-­‐                      der individuellen Zusammenstellung von Lernma-
            viga1onsstrukturen	
                                                                   terialien besteht auch hier das Problem, dass eine
          ▸ Exportmöglichkeiten	
   als	
   selbstlaufende	
   An-­‐
            wendung,	
  als	
  HTML-­‐Dateien	
  und	
  SCORM-­‐Paket	
  
                                                                                                   Vielzahl von Kursen mit gleichen Lerninhalten er-
                                                                                                   stellt wird, deren Verwaltung schnell unüber-
                                                                                                   sichtlich wird.
   Für Autorinnen und Autoren bieten Autorenwerk-                                               ▸ Verteilung in verschiedenen Formaten: Je nach
zeuge oft alle nötigen Funktionalitäten, um Lernma-                                                Zielgruppe und deren Lern- und Arbeitsgewohn-
terialien professionell und in relativ kurzer Zeit zu er-                                          heiten kann die Veröffentlichung der Kurse in ver-
stellen. Die Erstellung von Lernmaterialien, insbe-                                                schiedenen Formaten nötig sein. Während Kurse

  In der Praxis: Wann werden mehrere Autorinnen und Autoren benötigt?
  Beim	
  Vorliegen	
  einer	
  oder	
  mehrerer	
  folgender	
  Gründe	
  ist	
  die           Medien	
   müssen	
   Designer	
   auf	
   die	
   Lernmaterialien	
   zugreifen
  Zusammenarbeit	
   mehrerer	
   Autorinnen	
   und	
   Autoren	
   not-­‐                     können.	
  (d)	
  Es	
  werden	
  Übersetzer	
  für	
  die	
  Bereitstellung	
  der
  wendig	
   (Lorenz	
   &	
   Faßmann,	
   2010): (a)	
   Die	
   Erstellung	
   der
                                                          	
                                    Lerninhalte	
   in	
   andere	
   Sprachen	
   benö1gt.	
   (e)	
   Die	
   erstellten
  Lernmaterialien	
   ist	
   für	
   einen	
   Autor	
   zu	
   umfangreich.	
   (b)	
   Für   Lerninhalte	
   müssen	
   zur	
   Qualitätssicherung	
   von	
   Gutachtern
  Fachwissen	
   sollen	
   bzw.	
   müssen	
   die	
   jeweiligen	
   Experten	
   ein-­‐      oder	
   Kunden	
   eingesehen	
   und	
   gegebenenfalls	
   mit	
   Kommen-­‐
  gebunden	
  werden.	
  (c)	
  Für	
  die	
  Erstellung	
  und	
  Anbindung	
  von             taren	
  versehen	
  werden	
  können.	
  
Informa1onssysteme.	
  Technische	
  Anforderungen	
  für	
  das	
  Lernen	
  und	
  Lehren	
  —	
  7




   Abbildung	
  5:	
  Verteilung	
  in	
  unterschiedlichen	
  Formaten


   zur Integration auf einer Webseite (HTML) oder                             Lerninhalten gerichtet haben: die Lerncontentma-
   einem LMS (SCORM) problemlos mit einem Au-                                 nagementsysteme (LCMS). Um die Lernmaterialien
   torenwerkzeug erstellt werden können, erfordern                            so zu organisieren, dass sie für den Einsatz in ver-
   andere Ausgabeformate eine völlig andere Kursge-                           schiedenen Kontexten und die Verteilung in verschie-
   staltung. So sollten Lernmaterialien, die für den                          denen Formaten geeignet sind, müssen die LCMS
   Druck gedacht sind, beispielsweise keine Videos                            eine Reihe von Grundprinzipien umsetzen (Schluep
   beinhalten, oder bei Kursen für mobile Endgeräte                           et al., 2003, 2):
   die kleinen Bildschirmgrößen und Einschrän-
                                                                              ▸ Zentralisierung: Um die Zusammenarbeit von
   kungen bei der Bedienung (zum Beispiel keine
                                                                                 mehreren Autorinnen und Autoren zu ermög-
   oder nur kleine Tastatur) berücksichtigt werden
                                                                                 lichen, müssen die Lernobjekte in einer gemein-
   (siehe Abbildung 5).
                                                                                 samen Datenbasis (ein sog. Repository) vorliegen,
▸ Verschiedene Ausgabeformate: Unabhängig                                        auf die alle Beteiligten zugreifen können. Das ver-
   vom Erstellungsprozess sollen die Lernmaterialien                             hindert auch, dass durch die lokale Speicherung
   so veröffentlicht werden, dass sie den Lern- und                              der Daten mehrere Versionen der Lernmaterialien
   Arbeitsgewohnheiten der Lernenden entsprechen.                                entstehen, die den mehrfachen Einsatz in ver-
   Neben den üblichen Formaten (EXE, HTML und                                    schiedenen Kursen erschweren. Deshalb werden
   SCORM) sollte beispielsweise das Ausdrucken der                               die Lernmaterialien in den Kursen nur referen-
   Lernmaterialien (PDF, Office Dokument), Präsen-                               ziert, das heißt, sie werden nicht direkt in den
   tieren (PPT) oder auch die Betrachtung auf                                    Kurs eingefügt, sondern es wird eine Verbindung
   kleinen Bildschirmen (mobile Endgeräte) möglich                               zum Lernmaterial gespeichert, sodass stets die ak-
   sein.                                                                         tuelle Version verwendet wird.
▸ Workflow-Unterstützung: Zur Koordination                                    ▸ Einbettung von Multimedia: Für die multime-
   mehrerer Autorinnen und Autoren sollte die Ver-                               diale Aufbereitung der Lernmaterialien sollten
   teilung der Aufgaben und die Festlegung der Ver-                              Standardmechanismen zur Integration verschie-
   antwortlichkeiten unterstützt werden. Hierzu ge-                              dener Medienformate bereitstehen.
   hören ein Rollenmanagement, über das die Befug-
                                                                              ▸ Lernobjekte als kleinste verwaltbare Einheit:
   nisse für die Lerninhalte geregelt werden können
                                                                                 Um einzelne Teile von bereits erstellten Lernmate-
   und die Möglichkeit, Notizen zur fachlichen und
                                                                                 rialien in verschiedenen Kontexten wiederver-
   didaktischen Qualitätssicherung zu hinterlegen.
                                                                                 wenden zu können, sollten die Lerninhalte in sinn-
Zur Erfüllung dieser Ansprüche wurden Werkzeuge                                  volle Abschnitte, so genannte Lernobjekte , unter-
entwickelt, die ihren Fokus auf die Verwaltung von                               gliedert werden. Andere geläufige Bezeichnungen
8	
  —	
  Lehrbuch	
  für	
  Lernen	
  und	
  Lehren	
  mit	
  Technologien	
  (L3T)


  für Lernobjekte sind Lernressourcen, Wissensbau-                                         Lehrplanverwaltung, Erstellung und Auswertung
  steine oder Wissensobjekte, sowie die englischen                                         von Tests, Werkzeuge zur Rückmeldung und Be-
  Bezeichnungen, wie Reusable Learning Object                                              wertung,
  (RLO), Instructional oder Educational Object.                                        ▸   Möglichkeiten zur Evaluation der Lernprozesse,
  Wichtig ist dabei, dass jedes Lernobjekt in sich ab-                                     zum Beispiel Verfolgung und Analyse von Lern-
  geschlossen und somit unabhängig von anderen                                             wegen, Erstellung von Reports und Statistiken,
  Lernobjekten und deren Reihenfolge eingesetzt                                            Umfragen, Evaluierung von E-Learning-Unter-
  werden kann.                                                                             lagen,
▸ Unterstützung der Internationalisierung: Zu                                          ▸   Werkzeuge zur synchronen und asynchronen
  einem Lernobjekt sollten mehrere Sprachver-                                              Kommunikation, zum Beispiel Chat, Foren oder
  sionen angelegt werden können, ohne dass der                                             Videokonferenzsysteme
  Bezug zueinander verloren geht.                                                      ▸   Technische Aspekte, zum Beispiel benötigte Ser-
▸ Trennung von Inhalt und Layout: Um bei der                                               verkapazitäten, Zugriffsmöglichkeiten über den
  Veröffentlichung der Lernmaterialien zwischen                                            Webbrowser, Skalierbarkeit, Anbindung an externe
  verschiedenen Ausgabeformaten, Navigations-                                              Datenbanken und Dienste (zum Beispiel Ein-
  trukturen und Layouts wählen zu können, müssen                                           schreibelisten des Prüfungsamtes, Personaldaten-
  diese getrennt voneinander gespeichert werden.                                           banken, Raumverwaltungssysteme oder Semester-
  Hierzu werden meist XML-basierte Beschrei-                                               apparate der Bibliothek), Unterstützung von Stan-
  bungssprachen verwendet.                                                                 dardformaten wie SCORM, Darstellbarkeit auf
4. Lernmanagementsysteme:Lerner	
  und	
  Kurse	
  ver-­‐                                  mobilen Endgeräten und
walten	
                                                                               ▸   Beachtung wirtschaftlicher Gesichtspunkte, wie
                                                                                           zum Beispiel Lizenzverträge und -kosten, Support.
Lernmanagementsysteme (LMS) unterstützen vor
allem die Kurs- und Benutzerverwaltung. Hierzu
bieten sie nicht nur einen Rahmen zur Darstellung
                                                                                                   No1eren	
   Sie	
   s1chpunktar1g,	
   wie	
   Sie	
   den	
   Lerninhalt
der Kursinhalte (meist in einem Browser), sondern
auch ein Rollen- und Rechtemanagement für die Zu-                                          ?       „Wie	
   verhalte	
   ich	
   mich	
   als	
   Autofahrer/in	
   an	
   einer
                                                                                                   Ampel?“	
  als	
  Lernmaterial	
  mit	
  einem	
  Autorentool	
  um-­‐
griffskontrolle und stellen verschiedene Werkzeuge                                                 setzen	
   würden.	
   Dazu	
   werden	
   die	
   notwendigen	
   Infor-­‐
für die Kommunikation der Lernenden und Leh-                                                       ma1onen	
   in	
   kleine	
   Einheiten	
   zerlegt.	
   Eine	
   mögliche
renden bereit (Schulmeister, 2005, 10).                                                            Lösung	
  finden	
  Sie	
  in	
  der	
  Abbildung	
  6.
    Zu den Anforderungen an Lernmanagement-
systeme wird immer wieder festgestellt (Schulmeister,
                                                                                                   Können	
   die	
   von	
   Ihnen	
   konzipierten	
   Lernmaterialien
2005, 55ff; Niegemann et al., 2008, 499), dass diese
stark von der Organisationsstruktur abhängig sind, in                                      ?       für	
   Autofahrer/innen,	
   sehende	
   und	
   blinde
                                                                                                   Fußgänger/innen,	
   sowie	
   Rollstuhlfahrer/innen	
   ver-­‐
der das Lernmanagementsystem eingesetzt werden                                                     wendet	
  werden?	
  No1eren	
  Sie	
  s1chpunktar1g,	
  wie	
  Sie
soll. Von einfachen Systemen zur Bereitstellung und                                                den	
   Lerninhalt	
   „Wie	
   verhalte	
   ich	
   mich	
   an	
   einer
zum Austausch von Dokumenten (zum Beispiel                                                         Ampel?“	
  für	
  die	
  neue	
  Zielgruppe	
  als	
  Lernmaterial	
  mit
BSCW ) bis hin zu komplexen Systemen zur lebens-                                                   einem	
  Autorentool	
  umsetzen	
  würden.	
  
langen Kompetenzentwicklung unterscheiden sich
die Plattformen stark in Funktionsumfang, (Adminis-
trations-) Aufwand und Kosten.
    Bei der Auswahl eines Lernmanagementsystems
sollten vor allem folgende Aspekte beachtet werden,
(Schulmeister, 2005, 58ff):
▸ Die Möglichkeiten und der Aufwand zur Admi-
    nistration des Lernmanagementsystems, zum Bei-
    spiel Backup-Möglichkeiten, Abrechnungssysteme
    für kostenpflichtige Kurse, Benutzer- und Kurs-                                            Abbildung	
  6:	
  Mögliche	
  Lösung	
  für	
  die	
  Zerlegung	
  des
    verwaltung, Rechte- und Rollenmanagement,                                                  Lerninhaltes	
  „Wie	
  verhalte	
  ich	
  mich	
  als	
  Autofahrer/in
▸ Unterstützung der Didaktik von Lernszenarien,                                                an	
  einer	
  Ampel?“	
  
    zum Beispiel Werkzeuge zur Kooperation, persön-
    liche Werkzeuge für Lehrende und Lernende (zum
    Beispiel eigene Notizen, Lesezeichen, Kalender),
Informa1onssysteme.	
  Technische	
  Anforderungen	
  für	
  das	
  Lernen	
  und	
  Lehren	
  —	
  9



                       Aspekte                                                ILIAS                                 Moodle                                      OLAT
      Betriebssystem                                       Linux,	
  Solaris,	
  Mac	
  OS,	
  Win-­‐   Linux,	
  Windows,	
  Solaris,          Linux,	
  Winodows,	
  Mac	
  OS	
  X,
                                                           dows                                         Mac	
  OS	
  X,	
  Netware	
  6         Solaris,	
  FreeBSD
      Datenbank                                            MySQL                                        mit	
  DBXML-­‐Unterstützung,           u.a.	
  MySQL,	
  PostgresSQL
                                                                                                        z.	
  B.	
  MySQL,	
  PostgrSQL
      Skriptsprache                                        PHP                                          PHP                                     Java-­‐Framework	
  mit	
  PHP-­‐ba-­‐
                                                                                                                                                siertem	
  Kurssystem
      Weitere	
  Voraussetzungen                                                                                                                Apache	
  Tomcat	
  Web-­‐Contai-­‐
                                                                                                                                                ner	
  mit	
  Java-­‐SDK

      Tabelle	
  3:	
  Technische	
  Anforderungen	
  von	
  gängigen	
  Open-­‐Source-­‐LMS.	
  Quelle:	
  Dokumentationen	
  von	
  ILIAS	
  (ILIAS	
  Team,
      2010),	
  Moodle	
  (Moodle	
  Team,	
  2009)	
  und	
  OLAT	
  (OLAT	
  Team,	
  2010)



In Hinblick auf den letzten Aspekt muss oftmals eine                                                    vor Ort zu haben, um Erweiterungen, Anpassungen
Grundsatzentscheidung getroffen werden, ob man                                                          und Updates durchführen zu können. Kommerzielle
sich für eine Open-Source-Lösung oder für ein kom-                                                      Systeme sind in der Anschaffung oft teuer, Instal-
merzielles System entscheidet. Bei Open-Source-Lö-                                                      lation und Einweisung sind aber häufig Bestandteil
sungen entfallen zwar die Anschaffungskosten für die                                                    des Kaufvertrags. Zudem sind Supportverträge in-
Software, jedoch entstehen zumeist höhere Personal-                                                     klusive Wartungen und Updates üblich.
kosten, sowie laufende Kosten zur Wartung des                                                               Neben dem Kriterienkatalog von Schulmeister mit
                                                                                                        über 150 Unterkategorien (Schulmeister, 2005, 58ff)
          Aspekte,	
  die	
  bei	
  der	
  Auswahl	
  eines	
  Lernmanagement-­‐                        sind in der Vergangenheit für die unterschiedlichen
  !       systems	
  beachtet	
  werden	
  sollten	
  sind:	
  Administra1on,
          Didak1k,	
   Evalua1on,	
   Kommunika1on,	
   Technik	
   und
                                                                                                        Einsatzziele und Bedürfnisse weitere Kriterienka-
                                                                                                        taloge entstanden, nach denen Lernmanagement-
          wirtschaIliche	
  Gesichtspunkte.	
                                                           systeme bewertet werden können (Baumgartner, et
                                                                                                        al.,, 2002).
          Sie	
   arbeiten	
   in	
   der	
   Personalabteilung	
   eines	
   Unter-­‐
  ?       nehmens	
   mit	
   1.000	
   Mitarbeiterinnen	
   und	
   Mitar-­‐                                   Welche	
   technischen	
   Anforderungen	
   benö1gen	
   die
          beitern	
  aus	
  15	
  verschiedenen	
  Abteilungen.	
  Ihre	
  Vorge-­‐
          setzte	
   hat	
   Sie	
   mit	
   der	
   Aufgabe	
   betraut,	
   ein	
   Lernmana-­‐
                                                                                                          ?     gängigen	
   Open-­‐Source-­‐LMS?	
   Vergleichen	
   Sie	
   Ihre	
   Er-­‐
                                                                                                                gebnisse	
  mit	
  der	
  Darstellung	
  in	
  Tabelle	
  3
          gementsystem	
   auszuwählen.	
   Stellen	
   Sie	
   s1chpunkt-­‐
          ar1g	
   anhand	
   der	
   obigen	
   Aspekte	
   einen	
   Kriterienka-­‐
          talog	
   mit	
   K.O.-­‐Kriterien	
   auf,	
   die	
   unbedingt	
   durch	
   das           5. Lernen	
  mit	
  Informa1onssystemen:	
  Zusammenspiel
          LMS	
  erfüllt	
  werden	
  sollen.                                                           und	
  Problempunkte

                                                                                                        Bei der Auswahl von Informationssystemen zum
Systems: Es wird empfohlen, mindestens zwei Mitar-                                                      Lernen und Lehren müssen diese nicht nur einzeln
beiter/innen für die Programmiersprache des LMS                                                         einer Reihe von Anforderungen genügen, es sollte




      Abbildung	
  7:	
  Zusammenspiel	
  von	
  Autorensystemen	
  und	
  Lernmanagementsystem
10	
  —	
  Lehrbuch	
  für	
  Lernen	
  und	
  Lehren	
  mit	
  Technologien	
  (L3T)



   In der Praxis : Überlegungen bei der Entscheidung für ein Lernmanagementsystem
   Die	
   folgende	
   Beschreibung	
   von	
   Lernmanagementsystemen                            Vorteile:	
   Einrichtung	
   durch	
   kompetenten	
   Anbieter, erwartet
                                                                                                                                                                         	
  
   ist	
  fik1v,	
  soll	
  jedoch	
  die	
  Abwägung	
  von	
  Vor-­‐	
  und	
  Nachteilen         werden	
   kann	
   ein	
   ausreichender	
  Funk1onsumfang,	
  skalierbar,
   in	
  der	
  Praxis	
  verdeutlichen.	
                                                         Zugriff	
   über	
   eigenes	
   Programm	
   -­‐	
   eventuell	
   relevant	
   für
                                                                                                   Firmen	
  mit	
  eingeschränkten	
  Internetzugriff	
  (keine	
  mühsame
   1.	
  LernenMitSpaß	
  –	
  Die	
  Open-­‐Source-­‐Lösung	
                                     Freischaltung	
   einzelner	
   Seiten),	
   Daten	
   auf	
   eigenem	
   Server,
   Das	
   LMS	
   kann	
   kostenlos	
   heruntergeladen	
   und	
   selbst	
   instal-­‐         einmaliger	
  Kaufpreis	
  
   liert	
   werden.	
   Das	
   Basispaket	
   bietet	
   eine	
   einfache	
   Kurs-­‐	
   und
   Nutzerverwaltung.	
  Über	
  eine	
  Reihe	
  von	
  Plug-­‐Ins,	
  die	
  von	
  der           Nachteile: Je	
   nach	
   Budget	
   eventuell	
   zu	
   teuer	
   in	
   der	
   An-­‐
                                                                                                                 	
  
   Benutzer-­‐Community	
   von	
   LernenMitSpaß	
   entwickelt                                   schaffung	
  ,	
  je	
  nach	
  Anforderungskriterien	
  eventuell	
  weiterer
   wurden,	
   können	
   weitere	
   Funk1onalitäten	
   hinzugefügt                              Anpassungsbedarf,	
  eventuell	
  Anschaffungskosten	
  für	
  eigenen
   werden,	
   wie	
   beispielsweise	
   ein	
   komplexes	
   Rollenmana-­‐                      Server,	
  zusätzlicher	
  Bedarf	
  für	
  Nutzer,	
  Anpassungen	
  und	
  Sup-­‐
   gement,	
  die	
  Integra1on	
  von	
  Tests	
  oder	
  Sta1s1ken	
  zu	
  Lerner-­‐            portstunden	
  schwer	
  abschätzbar	
  
   folgen.	
  Darüber	
  hinaus	
  besteht	
  durch	
  die	
  Open-­‐Source-­‐Lizenz
   die	
  Möglichkeit,	
  selbst	
  Erweiterungen	
  zu	
  entwickeln.	
                           3.	
  LernenMitStrategie	
  –	
  Die	
  Profi-­‐Lösung
                                                                                                   Das	
   LMS	
   wird	
   durch	
   einen	
   kommerziellen	
   Anbieter	
   ver-­‐
   Vorteile:	
  sehr	
  kostengüns1g,	
  erweiterbar,	
  kann	
  grundsätzlich                     trieben	
   und	
   weiterentwickelt.	
   Im	
   Zentrum	
   steht	
   ein	
   kom-­‐
   an	
  alle	
  Bedürfnisse	
  angepasst	
  werden,	
  Installa1on	
  und	
  Be-­‐                plexes	
   Kompetenzmanagement,	
   dass	
   die	
   Planung	
   der
   trieb	
  durch	
  das	
  Unternehmen	
  selbst                                                  Weiterbildungsangebote	
  für	
  jeden	
  Mitarbeiter	
  an	
  vorher	
  de-­‐
                                                                                                   finierten	
   Personalentwicklungsplänen	
   ausrichtet.	
   Über
   Nachteile:	
  eventuell	
  zusätzlicher	
  Personalbedarf,	
  durch	
  An-­‐                    SchniFstellen	
   kann	
   es	
   an	
   Personaldatenbanken	
   und	
   Doku-­‐
   passungen	
  und	
  Neuentwicklung	
  von	
  Erweiterungen	
  durch                             mentenmanagementsysteme	
   angebunden	
   werden.	
   Der	
   An-­‐
   Personalkosten	
  eventuell	
  sehr	
  teuer	
                                                  bieter	
   übernimmt	
   die	
   Installa1on	
   und	
   Pflege	
   des	
   LMS	
   auf
                                                                                                   einem	
   seiner	
   eigenen	
   Server,	
   sowie	
   besprochene	
   Anpas-­‐
   2.	
  LernenMitSystem	
  –	
  Die	
  Standardlösung	
                                           sungen,	
   die	
   Abbildung	
   Ihrer	
   Unternehmensstruktur	
   auf	
   die
   Das	
   LMS	
   wird	
   durch	
   einen	
   kommerziellen	
   Anbieter	
   ver-­‐              Nutzerverwaltung	
   und	
   den	
   Import	
   bereits	
   bei	
   Ihnen	
   verfüg-­‐
   trieben	
   und	
   weiterentwickelt.	
   Es	
   beinhaltet	
   ein	
   Kurs-­‐	
   und         barer	
  Personalentwicklungspläne	
  und	
  Lerninhalte.	
  Der	
  Miet-­‐
   Nutzermanagement,	
   erlaubt	
   die	
   Erstellung	
   und	
   Auswertung                     preis	
   des	
   LMS	
   inkl.	
   Installa1on,	
   Einrichtung,	
   Support	
   und
   von	
   Tests	
   und	
   liefert	
   kleine	
   Sta1s1ken	
   zum	
   LernfortschriF           1.000	
  Nutzer-­‐Accounts	
  für	
  den	
  Webbasierten	
  Zugriff	
  beträgt
   der	
   Mitarbeiterin	
   und	
   des	
   Mitarbeiters	
   (Lernzeit,	
   Durch-­‐              40.000	
   €	
   im	
   Jahr.	
   Weitere	
   Nutzer-­‐Accounts,	
   Anpassungen
   schniF	
   der	
   Lernergebnisse).	
   Für	
   die	
   Kommunika1on	
   können                 und	
   Schulungen	
   für	
   Mitarbeiter	
   können	
   bei	
   Bedarf	
   hinzuge-­‐
   E-­‐Mails	
   und	
   Kursforen	
   benutzt	
   werden.	
   Der	
   Zugriff	
   erfolgt          kauI	
  werden.
   über	
  ein	
  eigenes	
  Programm,	
  dass	
  auf	
  dem	
  Rechner	
  der	
  Mit-­‐
   arbeiter	
   installiert	
   werden	
   muss.	
   Der	
   Anbieter	
   übernimmt                Vorteile:	
   Vollbetrieb	
   durch	
   kompetenten	
   Anbieter,	
   individuell
   die	
   Installa1on	
   und	
   Pflege	
   des	
   LMS	
   auf	
   einem	
   Server	
   Ihrer    angepasster	
   Funk1onsumfang,	
   skalierbar,	
   hochkomplexe
   Firma,	
  sowie	
  kleine	
  Anpassungen	
  (zum	
  Beispiel	
  Verwendung                      Nutzer-­‐	
  und	
  Lernprozessverwaltung	
  
   des	
   Firmenlogos	
   und	
   der	
   Firmenfarben).	
   Der	
   Kaufpreis	
   des
   LMS	
   inkl.	
   Installa1on,	
   Einrichtung,	
   10	
   h	
   Support	
   und	
   1.000      Nachteile:	
  Jahresmiete,	
  Daten	
  auf	
  fremden	
  Server,	
  eventuell
   Nutzerlizenzen	
   für	
   die	
   Zugriffsprogramme	
   beträgt	
   15.000	
   €.               für	
  das	
  Unternehmen	
  zu	
  komplex	
  
   Weitere	
   Nutzerlizenzen,	
   Anpassungen,	
   Supportstunden	
   und
   Schulungen	
   für	
   Mitarbeiter	
   können	
   bei	
   Bedarf	
   hinzugekauI                Wie	
  Sie	
  gesehen	
  haben,	
  ist	
  die	
  Entscheidung	
  zwischen	
  Open-­‐
   werden.	
   Hinzu	
   kommen	
   außerdem	
   1.500	
   €	
   im	
   Jahr	
   für               Source	
   und	
   kommerziellen	
   Produkten	
   immer	
   eine	
   indivi-­‐
   Wartung	
  und	
  Updates.	
                                                                    duelle	
   Antwort	
   auf	
   eine	
   offene	
   Fragestellung,	
   und	
   muss	
   auf
                                                                                                   die	
  einzelne	
  Situa1on	
  angepasst	
  werden.	
  


auch darauf geachtet werden, dass sie problemlos zu-                                               Fenstergröße dafür vorsieht. Ebenso sollte die Be-
sammen eingesetzt werden können. So sollte sich das                                                wertung von Tests, die mit einem Autorenwerkzeug
Datenformat, das mit dem Autorentool exportiert                                                    erstellt und beispielsweise als SCORM-Paket expor-
wird, problemlos in das Lernmanagementsystem inte-                                                 tiert wurden, auch von den Bewertungswerkzeugen
grieren lassen. Inhalte dürfen nicht verzerrt darge-                                               des Lernmanagementsystems verarbeitet werden.
stellt werden, nur, weil das LMS eine bestimmte
Informa1onssysteme.	
  Technische	
  Anforderungen	
  für	
  das	
  Lernen	
  und	
  Lehren	
  —	
  11


  In der Praxis : Praxisbeispiel eines laufenden Lernmanagmentsystem
  An	
  der	
  TU	
  Graz	
  (Ebner,	
  2008)	
  wird	
  die	
  Open-­‐Source	
  SoIware           browser	
   der	
   jeweiligen	
   Nutzer/innen).	
   Besonders	
   bei	
   einem
  WBT-­‐Master	
   unter	
   dem	
   Namen	
   TeachCenter	
   eingesetzt                          großen	
  System	
  mit	
  hohen	
  Nutzerzahlen	
  und	
  deren	
  parallele
  (siehe	
   Abbildung	
   ).	
   Es	
   handelt	
   sich	
   hier	
   um	
   eine	
   Client-­‐   Ak1vitäten	
  ist	
  dies	
  von	
  entscheidender	
  Bedeutung	
  .
  Server-­‐Architektur	
  basierend	
  auf	
  einer	
  AJAX-­‐Lösung,	
  als	
  Pro-­‐             An	
  der	
  TU	
  Graz	
  werden	
  in	
  etwa	
  15000	
  Nutzer	
  verwaltet,	
  die
  grammiersprache	
  kommt	
  Java	
  /	
  Javascript	
  zum	
  Einsatz.	
  AJAX                   einen	
  Datenverkehr	
  von	
  derzeit	
  12	
  GB	
  pro	
  Tag	
  verursachen.
  (Akronym	
   für	
   die	
   Worte	
   Asynchronous	
   Javascript	
   and	
   XML)              Im	
   DurchschniF	
   sind	
   in	
   den	
   Kernzeiten	
   200	
   bis	
   300	
   Nutzer
  wird	
   verwendet,	
   wenn	
   es	
   darum	
   geht,	
   selek1v	
   („nach	
   und           parallel	
   am	
   System	
   ak1v.	
   Bei	
   diesen	
   Zahlen	
   wird	
   ersichtlich,
  nach“,	
   „je	
   nach	
   Bedarf“)	
   Daten	
   an	
   den	
   Browser	
   zu	
   senden,     dass	
   die	
   Performance	
   ein	
   wesentlicher	
   Faktor	
   eines	
   LMS
  was	
   mit	
   klassischen	
   Technologien	
   immer	
   ein	
   Neuladen der         	
       Systems	
   ist,	
   da	
   die	
   Voraussetzung	
   von	
   zufriedenen
  gesamten	
   Webseite	
   und	
   den	
   damit	
   verbundenen	
   Zeit-­‐                      Nutzer/innen	
   von	
   E-­‐Learning-­‐Inhalten	
   akzeptable	
   Reak1ons-­‐
  aufwand	
  erfordern	
  würde.	
  Die	
  Vorteile	
  dieser	
  Architektur	
  ist                zeiten	
  des	
  LMS	
  sind	
  (<	
  1	
  Sekunde	
  nach	
  einem	
  Klick).	
  
  die	
   Reduzierung	
   der	
   Datenmenge	
   der	
   Serverantworten                           Das	
   TeachCenter	
   der	
   TU	
   Graz	
   verwendet,	
   wie	
   die	
   Mehrzahl
  (durch	
   die	
   Vorselek1on)	
   und	
   damit	
   zwangsläufig	
   von	
   Lade-­‐            der	
   anderen	
   Lernmanagementsysteme	
   auch,	
   eine	
   Client-­‐
  zeiten,	
   sowie	
   die	
   verstärkte	
   Nutzung	
   der	
   Clients	
   (Internet-­‐        Server	
  Architektur.	
  




Literatur                                                                                          ▸ Moodle Team. (2009). Installation von Moodle. URL:
▸ Baumgartner, P.; Häfele, H. & Maier-Häfele, K. (2002). Evalu-                                      http://docs.moodle.org/de/Installation_von_Moodle [2010-
  ierung von Lernmanagement-Systemen (LMS): Theorie -                                                07-22].
  Durchführung - Ergebnisse. In: A. Hohenstein, & K. Wilbers,                                      ▸ Niegemann, H. M.; Hessel, S.; Hupfer, M.; Domagk, S.; Hein,
  Handbuch E-Learning. Köln: Deutscher Wirtschaftsdienst.                                            A. & Zobel, A. (2008). Kompendium multimediales Lernen.
▸ Ebner, M. (2008). Why We Need EduPunk. Journal of social                                           Berlin/Heidelberg: Springer.
  informatics, 1-9.                                                                                ▸ OLAT Team. (2010). Installation & Administration Documen-
▸ Ferstl, O. K. & Sinz, E. J. (2006). Grundlagen der Wirtschafts-                                    tation. URL: http://olat.org/docu/install/index.html [2010-
  informatik. München: Oldenbourg.                                                                   07-22].
▸ ILIAS Team. (2010). Information Center. URL: http://www.i-                                       ▸ Schluep, S.; Ravasio, P. & Schär, S. G. (2003). Implementing
  lias.de/docu/ [2010-07-22].                                                                        Learning Content Management. In: M. Rauterberg; M. Me-
▸ Kuhlmann, A. & Sauter, W. (2008). Wissensvermittlung und                                           nozzi & J. Wesson, (Hrsg.), Proceedings of Human-Computer
  -verarbeitung mit E-Learning. In: Innovative Lernsysteme.                                          Interact - INTERACT'03, 884-887.
  Berlin/Heidelberg: Springer, 71-99.                                                              ▸ Schulmeister, R. (2006). eLearning: Einsichten und Aussichten.
▸ Lorenz, A. & Faßmann, L. (2010). Lernmaterialien effektiv auf-                                     München: Oldenbourg.
  bereiten und wiederverwenden. Wissensmanagement - Das                                            ▸ Schulmeister, R. (2005). Lernplattformen für das virtuelle
  Magazin für Führungskräfte (2).                                                                    Lernen: Evaluation und Didaktik. München: Oldenbourg.
12	
  —	
  Lehrbuch	
  für	
  Lernen	
  und	
  Lehren	
  mit	
  Technologien	
  (L3T)


▸ Seufert, S. & Mayr, P. (2002). Fachlexikon e-le@rning. Weg-                           ▸ Thome, R. (2004). Neue Medien in der Weiterbildung. In: I.
  weise durch das e-Vokabular. Bonn: Management Seminare                                  Ifmo (Hrsg.), Auswirkungen der virtuellen Mobilität,
  Gerhard May.                                                                            Berlin/Heidelberg: Springer, 273-286.
▸ Stein, E. (2008). Taschenbuch Rechnernetze und Internet.
  München: Hanser Verlag.

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Informationssysteme - Technische Anforderungen für das Lernen und Lehren

  • 1. Anja  Lorenz,  Chris1an  Safran  und  Mar1n  Ebner Informationssysteme Technische Anforderungen für das Lernen und Lehren Informa1onssysteme   zum   Lehren   und   Lernen   bilden   die   technische   Infrastruktur   zum   Erstellen   und   Ver-­‐ walten  von  Lernressourcen,  Lehrenden  und  Lernenden.  Bei  der  Auswahl  entsprechender  Systeme,  wie  den hier  vorgestellten  Autorenwerkzeugen,  Lerncontentmanagementsystemen  (LCMS)  und  Lernmanagement-­‐ systemen  (LMS)  müssen  die  technischen  Anforderungen  nicht  nur  jeweils  einzeln  berücksich1gt,  sondern auch  deren  Interoperabilität  muss  geprüI  werden.  Dieses  Kapitel  führt  zunächst  in  allgemeine  Aspekte  der Informa1onssysteme  zum  Lehren  und  Lernen  ein.  Anschließend  werden  Anforderungen  an  Autorenwerk-­‐ zeuge,   Lerncontentmanagementsysteme   und   Lernmanagementsysteme   formuliert   und   erläutert.   Dabei wird  herausgestellt,  dass  die  Auswahl  der  „rich1gen“  Systeme  nur  mit  Rücksicht  auf  die  jeweilige  Organisa-­‐ 1onsstruktur  staginden  kann.   Quelle:  digital  cat hFp://www.flickr.com/photos/ 14646075@N03/ [2010-­‐01-­‐10] #infosysteme #einfuehrung   #informa1k Version  vom  1.  Februar  2011 Für  dieses  Kapitel  wird  noch  ein  Pate  gesucht, Jetzt Pate werden! mehr  Informa1onen  unter:  hFp://l3t.eu/patenschaI
  • 2. 2  —  Lehrbuch  für  Lernen  und  Lehren  mit  Technologien  (L3T) greifen und diese Daten für die Benutzerinnen und 1. Grundlagen   Benutzer grafisch sinnvoll darstellen. Dadurch wird In diesem Abschnitt wird der Begriff des Informati- nicht nur das Halten größerer Datenmengen, die zen- onssystems erläutert und was man im Lehr-/Lern- trale Sicherung, die Ausfallsicherheit und die Bereit- kontext darunter versteht. Anschließend erfolgt ein stellung höherer Rechenleistung möglich, sondern Überblick über die Verteilungsmöglichkeiten derar- auch die Kommunikation zwischen den Benutze- tiger Systeme in Computernetzwerken. rinnen und Benutzern. So können neben der Ver- waltung von Lernaktivitäten durch Lehrende auch die Informa1onssysteme  zum  Lernen  und  Lehren   Lernenden bei Rückfragen mit den Kursleiterinnen Ganz allgemein sind Informationssysteme eben jene, und Kursleitern oder anderen Kursteilnehmer/innen die Informationen verarbeiten, genauer: sie unter- in Kontakt treten. stützen die Nutzer bei der Erfassung, Übertragung, Transformation, Speicherung und Bereitstellung von BiFe  ergänzen  Sie  zur  Tabelle  1  Beispiele  für  die  Verar-­‐ Informationen verschiedenster Art (Ferstl & Sinz, 2006, 1). Daher bestehen Informationssysteme aus ? beitung   von   Informa1onen,   die   von   Informa1onssys-­‐ temen   zum   Lehren   und   Lernen   bereitgestellt der Gesamtheit aller Daten und den nötigen Verar- und/oder  unterstützt  werden  sollen.   beitungsanweisungen. Das Wesentliche daran be- steht in der Zusammenführung, Verwaltung und Be- Netzwerkarchitektur   für   Informa1onssysteme   –   ein reitstellung bzw. Präsentation von Daten unter einem Überblick   thematischen Gesichtspunkt. So gesehen bilden die Zum selbstständigen Lernen können Lernmaterialien Server des World Wide Web das weltweit größte In- auf CD, USB-Stick oder einem anderen Datenträger formationssystem. Informationssysteme, die speziell bereitgestellt werden. Lehrende und Lernende für die Organisation und Durchführung von Lehr- müssen sich dann keine Gedanken über Internetver- und Lernprozessen entwickelt wurden, verarbeiten bindung und Netzwerkarchitektur machen, haben ebenfalls Informationen, nämlich die, die zur Er- aber auch keine Möglichkeit, miteinander zu kommu- stellung und Verwaltung von Lernressourcen, Leh- nizieren oder Gruppenarbeiten durchzuführen. Soll renden und Lernenden benötigt werden. mehr als eine Benutzerin oder ein Benutzer mit dem Informationssystem arbeiten, folgt unweigerlich die Informa1onssysteme  für  das  Lernen  und  Lehren  verar-­‐ Frage, wie die Zusammenarbeit realisiert werden kann. Genauer: Wie kann man erreichen, dass alle ! beiten   die   Informa1onen,   die   für   die   Erstellung   und Verwaltung   von   Lernressourcen,   Lehrenden   und   Ler-­‐ Benutzer/innen Zugriff auf das Informationssystem nenden  benö1gt  werden. und die darin befindlichen Daten haben? Ein erster und sehr einfacher Ansatz wäre es, alle Computer der Nutzer miteinander zu verbinden. In Die Verarbeitung der Informationen kann dabei einem solchen Peer-to-Peer-Netzwerk wären alle auf dem eigenem Computer stattfinden. Häufiger Nutzer direkt miteinander vernetzt und tauschen In- werden jedoch Dienste über Netzwerke in Anspruch formationen untereinander aus (Stein, 2008, 489). genommen, die auf eine zentrale Datenbank zu- Funk1onen Beispiele  (Musterlösungen) Informa1onen  erfassen Lernerdaten  in  Datenbank  schreiben,  Neue  Kursdaten  einstellen,  Lerninhalte  erstellen Informa1onen  übertragen Lernerdaten  bei  Einschreibung  im  Kurs  zur  Verfügung  stellen,  Termine  aus  dem  Kurskalen-­‐ der  in  den  persönlichen  Kalender  des  Lernenden  überführen Informa1onen  transformieren Reports  aus  Lernergebnissen  erstellen,  Bildgrößen  für  Darstellung  anpassen,  Vorlagen  an-­‐ wenden Informa1onen  speichern Lernergebnisse  ablegen,  Lerninhalte  speichern... Informa1onen  bereitstellen eingeschriebene  Kursteilnehmer/innen,  Testergebnisse Tabelle  1:  Informationen,  die  von  Informationssystemen  zum  Lehren  und  Lernen  bereitgestellt  werden
  • 3. Informa1onssysteme.  Technische  Anforderungen  für  das  Lernen  und  Lehren  —  3 Aus diesem Grund sind die meisten Informations- systeme Client-Server-Anwendungen. Durch die Installation des Informationssystems auf einem zen- tralen Server ermöglicht man es allen Nutzerinnen und Nutzern, gemeinsam auf die dort gespeicherten Informationen und Dienste zugreifen zu können. Da die Arbeit mit dem Informationssystem mittlerweile häufig über den Internetbrowser erfolgt und selten eine spezielle Zugriffssoftware benötigt wird, benö- tigen die Anwender-PC (Clients) oft lediglich einen Zugang zum (globalen) Inter- bzw. firmeneigenen In- tranet (Niegemann et al. 2008, 458f). Abbildung  1:  Peer-­‐to-­‐Peer-­‐Netzwerke In   einem   Peer-­‐to-­‐Peer-­‐Netzwerk   sind   alle   Computer ! gleichrangig  miteinander  verbunden  und  tauschen  In-­‐ forma1onen  und  Dienste  untereinander  aus. Das Problem hierbei ist sicherzustellen, dass auch alle Informationen zu jeder Zeit verfügbar sind – auch dann, wenn die Benutzer ihren Computer aus- schalten. Würde man also ein Informationssystem zum Lernen und Lehren in einem solchen Netzwerk Abbildung  2:  Client-­‐Server-­‐Architektur realisieren, müsste man entweder ▸ damit rechnen, dass einige Informationen und Dienste nicht immer erreichbar sind, oder In   einer   Client-­‐Server-­‐Architektur   stellt   ein   zentraler ▸ es müssten die gleichen Informationen auf meh- ! (Groß-­‐)   Rechner,   der   sogenannte   Server,   Daten   und Dienste   für   die   Nutzer/innen   zur   Verfügung,   die   mit reren Computern hinterlegt werden, was enorme ihren  Computern  (Clients)  über  das  Inter-­‐  oder  firme-­‐ Anforderungen an die Versionsverwaltung stellen neigene  Intranet  darauf  zugreifen  können. würde, nur um sicher zu gehen, dass jeder mit den aktuellen Informationen arbeitet (Niegemann, et al., 2008, 459f). Am deutlichsten spürt man bei Client-Server-Archi- tekturen, wenn der Server überlastet ist, das heißt zu viele Zugriffe zur selben Zeit bearbeitet werden In der Praxis: Schwankungen an Hochschulen In  Hochschulen  gibt  es  erfahrungsgemäß  zwei  Zeiträume  im tenschwache/-­‐starke   Jahrgänge),   sollte   immer   wieder   ge-­‐ Semester,  an  denen  die  Anzahl  von  Benutzer/innen  von  zen-­‐ prüI  werden,  ob  die  verfügbare  Rechenleistung  des  Servers tralen   Informa1onssystemen   besonders   hoch   ist:   zu   Beginn noch   genug   ist   oder   ob   ggf.   aufgestockt   werden   muss.   Eine des   Semesters   zur   Einschreibung   in   die   Lehrveranstaltung gute   Strategie   ist   es   auch,   die   Termine   für   die   Einschrei-­‐ und   am   Ende   zur   Einschreibung   in   die   Klausuren.   Da   die   Zahl bungen   nach   Fakultäten,   Lehrstühlen   oder   Fächern   zu der   eingeschriebenen   Studierenden   von   Semester   zu staffeln  und  die  Zugriffe  so  zeitlich  zu  verteilen. Semester   stark   schwanken   kann   (zum   Beispiel   durch   gebur-­‐
  • 4. 4  —  Lehrbuch  für  Lernen  und  Lehren  mit  Technologien  (L3T) Kriterien Peer-­‐to-­‐Peer  (Musterlösungen) Client-­‐Server  (Musterlösungen) Dienste  und  Informa1onen  liegen den  Anwender-­‐PC dem  Server (hauptsächlich)  auf Zum  Auqau  des  Netzes  muss  zu-­‐ nein  (bei  aktueller  Grundausrüstung  von Ja,  der  Server sätzliche  Hardware  angeschafft PC) werden Erweiterbarkeit Mit  jedem  neuen  PC,  wird  aber  zuneh-­‐ Neue  Hardware  für  Server mend  unübersichtlicher  und  langsamer Vorteile schneller  Auqau Zentrale  Steuerung,  Datenhaltung rela1v  kostengüns1g   Nachteile die  Verfügbarkeit  aller  Daten  kann  nicht Bei  Problemen  oder  Überlastung  kein  Zu-­‐ gewährleistet  werden  (abhängig  davon, griff  auf  Daten welche  Knoten  gerade  online  sind) Kosten  für  Server,  Installa1on,  Laufzeit  und keine  zentrale  Datensicherung   Wartung Versionsverwaltung  schwierig   Datensicherheit  problema1sch   Beispiele  für  Anwendungen Instant  Messaging  (zum  Beispiel  ICQ, Social  Media Skype) Lernmanagementsystem File  Sharing   Tabelle  2:  Peer-­‐to-­‐Peer  und  Client-­‐Server  Architekturen  im  Vergleich sollen. Es muss daher stets darauf geachtet werden, nutzerinnen und Benutzern bedienen. Bei einer dass genügend Rechenleistung zur Verfügung steht. Cluster-Lösung können dagegen bei Bedarf weitere Hierfür muss die Zahl der Benutzer/innen abge- Rechner hinzugefügt werden um den Betrieb bei schätzt werden, die gleichzeitig die Dienste des hoher Benutzer/innen-Zahl zu gewährleisten. Servers in Anspruch nehmen möchten. Hieran sollten Hauptspeichergröße, Prozessorleistung und 2. Werkzeuge  zum  Lernen  und  Lehren   Festplattengeschwindigkeit des Servers angepasst werden (Niegemann et al. 2008, 160f). Des Weiteren Bei der Einführung von Informationssystemen zum ist zu überlegen, wie ausfallsicher der Server in Bezug Lernen und Lehren stehen Unternehmen, Hoch- auf Verfügbarkeit und Zuverlässigkeit sein soll. schulen und andere Bildungseinrichtungen stets den Systeme, bei denen eine hohe Verfügbarkeit wichtig selben Fragen gegenüber: ist, werden in der Regel als Cluster ausgeführt, das ▸ Wie können Lehr- und Lerninhalte zu (digitalen) heißt der „Server“ besteht aus mehren, miteinander Lernmaterialien aufbereitet werden? vernetzten Rechnern. Der Ausfall eines Cluster- ▸ Und wie können Lerner, Lehrer und Lern- Rechners stört den Gesamtbetrieb im Idealfall kaum. materialien möglichst bedarfsgerecht zusammen- Zuverlässige Systeme verfügen außerdem über eine geführt werden? (hoch-) redundante Datenspeicherung, sodass der Ausfall einzelner Festplatten und damit verbunden Zur Beantwortung dieser Fragen und Deckung des deren Reparatur im laufenden Betrieb durchgeführt daraus entstehenden Bedarfs an Softwarelösungen werden kann, ohne die Aufgaben des Clusters zu be- sind besonders zwei Werkzeugklassen relevant: Auto- einträchtigen. Ein einzelner Server kann zudem nicht renwerkzeuge (und Lerncontentmanagementsysteme) beliebig aufgerüstet werden und so von vornherein zum Erstellen von Lerninhalten und Lernmanage- nur eine gewisse maximale Anzahl von parallelen Be- mentsysteme zur Verwaltung der Lernprozesse. Vergleichen  Sie  Peer-­‐to-­‐Peer-­‐   und  Client-­‐Server  Archi-­‐ Eine  Liste  von  konkreten  Werkzeugen  zum  Lernen  und ? tekturen   miteinander. Eine   mögliche   Lösung   finden   Sie   in   Tabelle   2.   Wie   unterscheidet   sich   Ihre   Dar-­‐ ! Lehren   finden   Sie   in   der   Mr-­‐Wong-­‐Gruppe   von   L3T hFp://www.mister-­‐wong.de/  unter  #lms  #infosysteme stellung  davon? #l3t.
  • 5. Informa1onssysteme.  Technische  Anforderungen  für  das  Lernen  und  Lehren  —  5 Andere Werkzeuge, wie kollaborative Systeme oder grafischer Oberfläche wie zum Beispiel bei Mi- Weblogs können ebenfalls, vor allem in informellen crosoft Word) stattfinden, in dem alle Änderungen Ansätzen, für das Lernen und Lehren verwendet sofort dargestellt werden. werden, haben aber keine exklusive Ausrichtung auf ▸ Für das bequeme Verwenden von Grafiken sollte Lehr- und Lernprozesse bzw. werden in anderen Ka- das Autorenwerkzeug nicht nur den Import gän- piteln behandelt. giger Grafikformate (zum Beispiel BMP, JPG, 3. Autorenwerkzeuge  und  Lerncontentmanagement-­‐ PNG, GIF, TIF, SVG), sondern auch einfache Än- systeme:  Was  wird  zur  Erstellung  von  Lernmaterialien derungen, wie zum Beispiel das Zuschneiden der benö1gt?   Grafik, Änderung der Bildgröße oder einfache Bildmanipulationsmöglichkeiten (z. B. Änderung Materialien für das Lernen am Computer können mit von Helligkeit und Kontrast, Einfügen von Texten einfachen HTML-Editoren und Entwicklungsumge- und Hinweissymbolen) unterstützen. bungen für die zum Beispiel von Adobe angebotene ▸ Für die Einbindung von gängigen Videoformaten Anwendung Flash oder ähnlichem erstellt werden. (zum Beispiel AVI, MPG, FLV) sollten Abspiel- Das Problem ist häufig, dass die Lehrenden nicht und Steuerungsmöglichkeiten verfügbar sein. über die nötigen (Programmier-) Kenntnisse ver- Auch hier sind integrierte Funktionen für kleine fügen, um mit diesen einfachen und unspezialisierten Anpassungen, wie das Ändern der Videogröße Werkzeugen ansprechende Lernmaterialien zu er- hilfreich, um nicht auf externe Programme zur Vi- stellen. Autorenwerkzeuge wurden speziell für die deobearbeitung zurückgreifen zu müssen. Bedürfnisse von Anwender/innen wie zum Beispiel ▸ Die Integration von Audiosequenzen (zum Bei- Lehrende entwickelt und sollen diese bei der multi- spiel MP3, WAV) sollte ebenso zum Funktions- medialen und didaktischen Aufbereitung der Lernin- umfang eines professionellen Autorenwerkzeugs halte unterstützen (Seufert & Mayr, 2002). gehören. Auch wenn stets davon abgeraten wird, die Lernenden durch Hintergrundmusik oder un- nötige Soundeffekte zu stören: für einige Lernbe- reiche sind kurze Audiosequenzen unerlässlich, zum Beispiel in der Musik oder beim Erlernen von Fremdsprachen. ▸ Einfache Animationen, wie beispielsweise das Verschieben von Objekten mit dem Cursor (Drag- and-Drop), sollten sich ohne eine Programmier- sprache umsetzen lassen. Die Möglichkeiten zur Überprüfung des Lerner- folgs spielen für viele Autorinnen und Autoren eine Abbildung  3:  In  Autorenwerkzeugen  werden große Rolle. Hier soll es möglich sein, in wenigen verschiedene  Medien  zu  Lernmaterialien  au<ereitet Der Vorteil professioneller Autorenwerkzeuge be- steht also darin, weitestgehend ohne Programmier- kenntnisse ansprechende Lehr- und Lernmaterialien erstellen zu können. Hierzu müssen Funktionalitäten bereitgestellt werden, die es der/dem Lehrenden er- lauben, möglichst intuitiv mit den eingesetzten Medien umzugehen (Thome, 2004, 278). Lehrende sollen dabei einen Großteil der Schritte direkt mit dem Autorenwerkzeug ausführen und möglichst wenig auf externe Werkzeuge zurückgreifen müssen. ▸ Die Erstellung und Formatierung von Texten Abbildung  4:Oberfläche  eines  Autorenwerkzeugs  am sollte in einem sogenannten WYSIWYG-Editor Beispiel  von  Lectora.  Quelle:  chemmedia  AG („What You See Is What You Get“-Editor mit
  • 6. 6  —  Lehrbuch  für  Lernen  und  Lehren  mit  Technologien  (L3T) Schritten Fragen zu erstellen, die automatisch ausge- sondere bei größeren Lehrveranstaltungen oder Trai- wertet werden können. Die Verfügbarkeit verschie- ningsreihen, werden aber immer öfter von Autoren- dener Fragetypen wie beispielsweise Multiple- und teams übernommen. Single-Choice, Zuordnungsfragen oder Lückentexte Bei der Zusammenarbeit mehrerer Autorinnen ist dabei ebenso wichtig wie die Möglichkeit, dem und Autoren und anderen steigenden Ansprüchen Lerner je nach Ergebnis ein differenziertes Feedback stößt man schnell an die Grenzen der Einzelplatzlö- geben zu können. sungen (Kuhlmann & Sauter, 2008, 78): Vorlagen erleichtern das Erstellen einheitlicher ▸ Konsistente Darstellung: Trotz genauer Vor- Kursabschnitte und die Einhaltung einer konsistenten gaben zur Gestaltung der Lernmaterialien können Navigation. sich die Umsetzungen verschiedener Autorinnen Um den fertigen Kurs schließlich verteilen zu und Autoren visuell voneinander unterscheiden. können, müssen die Kurse so exportiert werden, dass Um besondere Inhaltselemente wie beispielsweise die Lerner sie bearbeiten können. Hierfür sind zu- Zitate, Hervorhebungen, Erläuterungen oder Bei- nächst Exportmöglichkeiten als selbstlaufende An- spiele einheitlich dazustellen, ist oft eine sorg- wendungen (zumeist .exe) oder als HTML-Dateien fältige (gegenseitige) Begutachtung nötig. für die Darstellung im Browser geeignet. Um den ▸ Individualisierung und Überarbeitung der Kurs über ein Lernmanagementsystem bereitzu- Kurse: Um die selben Lerninhalte an unterschied- stellen, sollte er als SCORM-Paket exportiert werden. liche Lernkontexte anzupassen, müssen einzelne Dieser E-Learning-Standard ermöglicht es, dass bei- Inhalte neu und zielgruppengerecht zusammenge- spielsweise Testergebnisse aus dem Kurs heraus an stellt werden. So entsteht eine Vielzahl von die Bewertungswerkzeuge des Lernmanagement- Kursen, die nicht nur umständlich erstellt werden systems übergeben werden können. müssen, auch die Aktualisierung und Wartung be- reitet zunehmend Schwierigkeiten, da der Über- Autorensysteme  unterstützen  die  Erstellung  von  Lern-­‐ blick, wo welche Inhalte eingeflossen sind, schnell ! materialien  (weitestgehend)  ohne  Programmierkennt-­‐ nisse.  Sie  müssen  folgende  Anforderungen  erfüllen: verloren geht. Als Konsequenz scheuen viele Au- torinnen und Autoren komplexe Individualisie- ▸ Funk1onen  zur  Textverarbeitung   rungen von Kursen und entscheiden sich für Ein- ▸ Integra1on  und  Anpassung  von  Grafiken   heitslösungen, die aber oft nicht die individuellen ▸ EinbeFung  und  Steuerung  gängiger  Videoformate Lernziele der Lernenden berücksichtigen können. ▸ Einbinden  von  steuerbaren  oder  automa1sch  star-­‐ tenden  Audiosequenzen   ▸ Internationalisierung: In Hochschulen und Bil- ▸ Erstellen  einfacher  Anima1onen   dungseinrichtungen mit internationaler Aus- ▸ Einfache  Erstellung  von  Wissenstests  mit  automa-­‐ richtung, vor allem aber in global agierenden Un- 1sierter   Auswertung   und   differenziertem   Feed-­‐ ternehmen werden Lernmaterialien in verschie- back   denen Landessprachen benötigt. Ebenso wie bei ▸ Unterstützung  von  Vorlagen  und  einheitlicher  Na-­‐ der individuellen Zusammenstellung von Lernma- viga1onsstrukturen   terialien besteht auch hier das Problem, dass eine ▸ Exportmöglichkeiten   als   selbstlaufende   An-­‐ wendung,  als  HTML-­‐Dateien  und  SCORM-­‐Paket   Vielzahl von Kursen mit gleichen Lerninhalten er- stellt wird, deren Verwaltung schnell unüber- sichtlich wird. Für Autorinnen und Autoren bieten Autorenwerk- ▸ Verteilung in verschiedenen Formaten: Je nach zeuge oft alle nötigen Funktionalitäten, um Lernma- Zielgruppe und deren Lern- und Arbeitsgewohn- terialien professionell und in relativ kurzer Zeit zu er- heiten kann die Veröffentlichung der Kurse in ver- stellen. Die Erstellung von Lernmaterialien, insbe- schiedenen Formaten nötig sein. Während Kurse In der Praxis: Wann werden mehrere Autorinnen und Autoren benötigt? Beim  Vorliegen  einer  oder  mehrerer  folgender  Gründe  ist  die Medien   müssen   Designer   auf   die   Lernmaterialien   zugreifen Zusammenarbeit   mehrerer   Autorinnen   und   Autoren   not-­‐ können.  (d)  Es  werden  Übersetzer  für  die  Bereitstellung  der wendig   (Lorenz   &   Faßmann,   2010): (a)   Die   Erstellung   der   Lerninhalte   in   andere   Sprachen   benö1gt.   (e)   Die   erstellten Lernmaterialien   ist   für   einen   Autor   zu   umfangreich.   (b)   Für Lerninhalte   müssen   zur   Qualitätssicherung   von   Gutachtern Fachwissen   sollen   bzw.   müssen   die   jeweiligen   Experten   ein-­‐ oder   Kunden   eingesehen   und   gegebenenfalls   mit   Kommen-­‐ gebunden  werden.  (c)  Für  die  Erstellung  und  Anbindung  von taren  versehen  werden  können.  
  • 7. Informa1onssysteme.  Technische  Anforderungen  für  das  Lernen  und  Lehren  —  7 Abbildung  5:  Verteilung  in  unterschiedlichen  Formaten zur Integration auf einer Webseite (HTML) oder Lerninhalten gerichtet haben: die Lerncontentma- einem LMS (SCORM) problemlos mit einem Au- nagementsysteme (LCMS). Um die Lernmaterialien torenwerkzeug erstellt werden können, erfordern so zu organisieren, dass sie für den Einsatz in ver- andere Ausgabeformate eine völlig andere Kursge- schiedenen Kontexten und die Verteilung in verschie- staltung. So sollten Lernmaterialien, die für den denen Formaten geeignet sind, müssen die LCMS Druck gedacht sind, beispielsweise keine Videos eine Reihe von Grundprinzipien umsetzen (Schluep beinhalten, oder bei Kursen für mobile Endgeräte et al., 2003, 2): die kleinen Bildschirmgrößen und Einschrän- ▸ Zentralisierung: Um die Zusammenarbeit von kungen bei der Bedienung (zum Beispiel keine mehreren Autorinnen und Autoren zu ermög- oder nur kleine Tastatur) berücksichtigt werden lichen, müssen die Lernobjekte in einer gemein- (siehe Abbildung 5). samen Datenbasis (ein sog. Repository) vorliegen, ▸ Verschiedene Ausgabeformate: Unabhängig auf die alle Beteiligten zugreifen können. Das ver- vom Erstellungsprozess sollen die Lernmaterialien hindert auch, dass durch die lokale Speicherung so veröffentlicht werden, dass sie den Lern- und der Daten mehrere Versionen der Lernmaterialien Arbeitsgewohnheiten der Lernenden entsprechen. entstehen, die den mehrfachen Einsatz in ver- Neben den üblichen Formaten (EXE, HTML und schiedenen Kursen erschweren. Deshalb werden SCORM) sollte beispielsweise das Ausdrucken der die Lernmaterialien in den Kursen nur referen- Lernmaterialien (PDF, Office Dokument), Präsen- ziert, das heißt, sie werden nicht direkt in den tieren (PPT) oder auch die Betrachtung auf Kurs eingefügt, sondern es wird eine Verbindung kleinen Bildschirmen (mobile Endgeräte) möglich zum Lernmaterial gespeichert, sodass stets die ak- sein. tuelle Version verwendet wird. ▸ Workflow-Unterstützung: Zur Koordination ▸ Einbettung von Multimedia: Für die multime- mehrerer Autorinnen und Autoren sollte die Ver- diale Aufbereitung der Lernmaterialien sollten teilung der Aufgaben und die Festlegung der Ver- Standardmechanismen zur Integration verschie- antwortlichkeiten unterstützt werden. Hierzu ge- dener Medienformate bereitstehen. hören ein Rollenmanagement, über das die Befug- ▸ Lernobjekte als kleinste verwaltbare Einheit: nisse für die Lerninhalte geregelt werden können Um einzelne Teile von bereits erstellten Lernmate- und die Möglichkeit, Notizen zur fachlichen und rialien in verschiedenen Kontexten wiederver- didaktischen Qualitätssicherung zu hinterlegen. wenden zu können, sollten die Lerninhalte in sinn- Zur Erfüllung dieser Ansprüche wurden Werkzeuge volle Abschnitte, so genannte Lernobjekte , unter- entwickelt, die ihren Fokus auf die Verwaltung von gliedert werden. Andere geläufige Bezeichnungen
  • 8. 8  —  Lehrbuch  für  Lernen  und  Lehren  mit  Technologien  (L3T) für Lernobjekte sind Lernressourcen, Wissensbau- Lehrplanverwaltung, Erstellung und Auswertung steine oder Wissensobjekte, sowie die englischen von Tests, Werkzeuge zur Rückmeldung und Be- Bezeichnungen, wie Reusable Learning Object wertung, (RLO), Instructional oder Educational Object. ▸ Möglichkeiten zur Evaluation der Lernprozesse, Wichtig ist dabei, dass jedes Lernobjekt in sich ab- zum Beispiel Verfolgung und Analyse von Lern- geschlossen und somit unabhängig von anderen wegen, Erstellung von Reports und Statistiken, Lernobjekten und deren Reihenfolge eingesetzt Umfragen, Evaluierung von E-Learning-Unter- werden kann. lagen, ▸ Unterstützung der Internationalisierung: Zu ▸ Werkzeuge zur synchronen und asynchronen einem Lernobjekt sollten mehrere Sprachver- Kommunikation, zum Beispiel Chat, Foren oder sionen angelegt werden können, ohne dass der Videokonferenzsysteme Bezug zueinander verloren geht. ▸ Technische Aspekte, zum Beispiel benötigte Ser- ▸ Trennung von Inhalt und Layout: Um bei der verkapazitäten, Zugriffsmöglichkeiten über den Veröffentlichung der Lernmaterialien zwischen Webbrowser, Skalierbarkeit, Anbindung an externe verschiedenen Ausgabeformaten, Navigations- Datenbanken und Dienste (zum Beispiel Ein- trukturen und Layouts wählen zu können, müssen schreibelisten des Prüfungsamtes, Personaldaten- diese getrennt voneinander gespeichert werden. banken, Raumverwaltungssysteme oder Semester- Hierzu werden meist XML-basierte Beschrei- apparate der Bibliothek), Unterstützung von Stan- bungssprachen verwendet. dardformaten wie SCORM, Darstellbarkeit auf 4. Lernmanagementsysteme:Lerner  und  Kurse  ver-­‐ mobilen Endgeräten und walten   ▸ Beachtung wirtschaftlicher Gesichtspunkte, wie zum Beispiel Lizenzverträge und -kosten, Support. Lernmanagementsysteme (LMS) unterstützen vor allem die Kurs- und Benutzerverwaltung. Hierzu bieten sie nicht nur einen Rahmen zur Darstellung No1eren   Sie   s1chpunktar1g,   wie   Sie   den   Lerninhalt der Kursinhalte (meist in einem Browser), sondern auch ein Rollen- und Rechtemanagement für die Zu- ? „Wie   verhalte   ich   mich   als   Autofahrer/in   an   einer Ampel?“  als  Lernmaterial  mit  einem  Autorentool  um-­‐ griffskontrolle und stellen verschiedene Werkzeuge setzen   würden.   Dazu   werden   die   notwendigen   Infor-­‐ für die Kommunikation der Lernenden und Leh- ma1onen   in   kleine   Einheiten   zerlegt.   Eine   mögliche renden bereit (Schulmeister, 2005, 10). Lösung  finden  Sie  in  der  Abbildung  6. Zu den Anforderungen an Lernmanagement- systeme wird immer wieder festgestellt (Schulmeister, Können   die   von   Ihnen   konzipierten   Lernmaterialien 2005, 55ff; Niegemann et al., 2008, 499), dass diese stark von der Organisationsstruktur abhängig sind, in ? für   Autofahrer/innen,   sehende   und   blinde Fußgänger/innen,   sowie   Rollstuhlfahrer/innen   ver-­‐ der das Lernmanagementsystem eingesetzt werden wendet  werden?  No1eren  Sie  s1chpunktar1g,  wie  Sie soll. Von einfachen Systemen zur Bereitstellung und den   Lerninhalt   „Wie   verhalte   ich   mich   an   einer zum Austausch von Dokumenten (zum Beispiel Ampel?“  für  die  neue  Zielgruppe  als  Lernmaterial  mit BSCW ) bis hin zu komplexen Systemen zur lebens- einem  Autorentool  umsetzen  würden.   langen Kompetenzentwicklung unterscheiden sich die Plattformen stark in Funktionsumfang, (Adminis- trations-) Aufwand und Kosten. Bei der Auswahl eines Lernmanagementsystems sollten vor allem folgende Aspekte beachtet werden, (Schulmeister, 2005, 58ff): ▸ Die Möglichkeiten und der Aufwand zur Admi- nistration des Lernmanagementsystems, zum Bei- spiel Backup-Möglichkeiten, Abrechnungssysteme für kostenpflichtige Kurse, Benutzer- und Kurs- Abbildung  6:  Mögliche  Lösung  für  die  Zerlegung  des verwaltung, Rechte- und Rollenmanagement, Lerninhaltes  „Wie  verhalte  ich  mich  als  Autofahrer/in ▸ Unterstützung der Didaktik von Lernszenarien, an  einer  Ampel?“   zum Beispiel Werkzeuge zur Kooperation, persön- liche Werkzeuge für Lehrende und Lernende (zum Beispiel eigene Notizen, Lesezeichen, Kalender),
  • 9. Informa1onssysteme.  Technische  Anforderungen  für  das  Lernen  und  Lehren  —  9 Aspekte ILIAS Moodle OLAT Betriebssystem Linux,  Solaris,  Mac  OS,  Win-­‐ Linux,  Windows,  Solaris, Linux,  Winodows,  Mac  OS  X, dows Mac  OS  X,  Netware  6 Solaris,  FreeBSD Datenbank MySQL mit  DBXML-­‐Unterstützung, u.a.  MySQL,  PostgresSQL z.  B.  MySQL,  PostgrSQL Skriptsprache PHP PHP Java-­‐Framework  mit  PHP-­‐ba-­‐ siertem  Kurssystem Weitere  Voraussetzungen Apache  Tomcat  Web-­‐Contai-­‐ ner  mit  Java-­‐SDK Tabelle  3:  Technische  Anforderungen  von  gängigen  Open-­‐Source-­‐LMS.  Quelle:  Dokumentationen  von  ILIAS  (ILIAS  Team, 2010),  Moodle  (Moodle  Team,  2009)  und  OLAT  (OLAT  Team,  2010) In Hinblick auf den letzten Aspekt muss oftmals eine vor Ort zu haben, um Erweiterungen, Anpassungen Grundsatzentscheidung getroffen werden, ob man und Updates durchführen zu können. Kommerzielle sich für eine Open-Source-Lösung oder für ein kom- Systeme sind in der Anschaffung oft teuer, Instal- merzielles System entscheidet. Bei Open-Source-Lö- lation und Einweisung sind aber häufig Bestandteil sungen entfallen zwar die Anschaffungskosten für die des Kaufvertrags. Zudem sind Supportverträge in- Software, jedoch entstehen zumeist höhere Personal- klusive Wartungen und Updates üblich. kosten, sowie laufende Kosten zur Wartung des Neben dem Kriterienkatalog von Schulmeister mit über 150 Unterkategorien (Schulmeister, 2005, 58ff) Aspekte,  die  bei  der  Auswahl  eines  Lernmanagement-­‐ sind in der Vergangenheit für die unterschiedlichen ! systems  beachtet  werden  sollten  sind:  Administra1on, Didak1k,   Evalua1on,   Kommunika1on,   Technik   und Einsatzziele und Bedürfnisse weitere Kriterienka- taloge entstanden, nach denen Lernmanagement- wirtschaIliche  Gesichtspunkte.   systeme bewertet werden können (Baumgartner, et al.,, 2002). Sie   arbeiten   in   der   Personalabteilung   eines   Unter-­‐ ? nehmens   mit   1.000   Mitarbeiterinnen   und   Mitar-­‐ Welche   technischen   Anforderungen   benö1gen   die beitern  aus  15  verschiedenen  Abteilungen.  Ihre  Vorge-­‐ setzte   hat   Sie   mit   der   Aufgabe   betraut,   ein   Lernmana-­‐ ? gängigen   Open-­‐Source-­‐LMS?   Vergleichen   Sie   Ihre   Er-­‐ gebnisse  mit  der  Darstellung  in  Tabelle  3 gementsystem   auszuwählen.   Stellen   Sie   s1chpunkt-­‐ ar1g   anhand   der   obigen   Aspekte   einen   Kriterienka-­‐ talog   mit   K.O.-­‐Kriterien   auf,   die   unbedingt   durch   das 5. Lernen  mit  Informa1onssystemen:  Zusammenspiel LMS  erfüllt  werden  sollen. und  Problempunkte Bei der Auswahl von Informationssystemen zum Systems: Es wird empfohlen, mindestens zwei Mitar- Lernen und Lehren müssen diese nicht nur einzeln beiter/innen für die Programmiersprache des LMS einer Reihe von Anforderungen genügen, es sollte Abbildung  7:  Zusammenspiel  von  Autorensystemen  und  Lernmanagementsystem
  • 10. 10  —  Lehrbuch  für  Lernen  und  Lehren  mit  Technologien  (L3T) In der Praxis : Überlegungen bei der Entscheidung für ein Lernmanagementsystem Die   folgende   Beschreibung   von   Lernmanagementsystemen Vorteile:   Einrichtung   durch   kompetenten   Anbieter, erwartet   ist  fik1v,  soll  jedoch  die  Abwägung  von  Vor-­‐  und  Nachteilen werden   kann   ein   ausreichender  Funk1onsumfang,  skalierbar, in  der  Praxis  verdeutlichen.   Zugriff   über   eigenes   Programm   -­‐   eventuell   relevant   für Firmen  mit  eingeschränkten  Internetzugriff  (keine  mühsame 1.  LernenMitSpaß  –  Die  Open-­‐Source-­‐Lösung   Freischaltung   einzelner   Seiten),   Daten   auf   eigenem   Server, Das   LMS   kann   kostenlos   heruntergeladen   und   selbst   instal-­‐ einmaliger  Kaufpreis   liert   werden.   Das   Basispaket   bietet   eine   einfache   Kurs-­‐   und Nutzerverwaltung.  Über  eine  Reihe  von  Plug-­‐Ins,  die  von  der Nachteile: Je   nach   Budget   eventuell   zu   teuer   in   der   An-­‐   Benutzer-­‐Community   von   LernenMitSpaß   entwickelt schaffung  ,  je  nach  Anforderungskriterien  eventuell  weiterer wurden,   können   weitere   Funk1onalitäten   hinzugefügt Anpassungsbedarf,  eventuell  Anschaffungskosten  für  eigenen werden,   wie   beispielsweise   ein   komplexes   Rollenmana-­‐ Server,  zusätzlicher  Bedarf  für  Nutzer,  Anpassungen  und  Sup-­‐ gement,  die  Integra1on  von  Tests  oder  Sta1s1ken  zu  Lerner-­‐ portstunden  schwer  abschätzbar   folgen.  Darüber  hinaus  besteht  durch  die  Open-­‐Source-­‐Lizenz die  Möglichkeit,  selbst  Erweiterungen  zu  entwickeln.   3.  LernenMitStrategie  –  Die  Profi-­‐Lösung Das   LMS   wird   durch   einen   kommerziellen   Anbieter   ver-­‐ Vorteile:  sehr  kostengüns1g,  erweiterbar,  kann  grundsätzlich trieben   und   weiterentwickelt.   Im   Zentrum   steht   ein   kom-­‐ an  alle  Bedürfnisse  angepasst  werden,  Installa1on  und  Be-­‐ plexes   Kompetenzmanagement,   dass   die   Planung   der trieb  durch  das  Unternehmen  selbst Weiterbildungsangebote  für  jeden  Mitarbeiter  an  vorher  de-­‐ finierten   Personalentwicklungsplänen   ausrichtet.   Über Nachteile:  eventuell  zusätzlicher  Personalbedarf,  durch  An-­‐ SchniFstellen   kann   es   an   Personaldatenbanken   und   Doku-­‐ passungen  und  Neuentwicklung  von  Erweiterungen  durch mentenmanagementsysteme   angebunden   werden.   Der   An-­‐ Personalkosten  eventuell  sehr  teuer   bieter   übernimmt   die   Installa1on   und   Pflege   des   LMS   auf einem   seiner   eigenen   Server,   sowie   besprochene   Anpas-­‐ 2.  LernenMitSystem  –  Die  Standardlösung   sungen,   die   Abbildung   Ihrer   Unternehmensstruktur   auf   die Das   LMS   wird   durch   einen   kommerziellen   Anbieter   ver-­‐ Nutzerverwaltung   und   den   Import   bereits   bei   Ihnen   verfüg-­‐ trieben   und   weiterentwickelt.   Es   beinhaltet   ein   Kurs-­‐   und barer  Personalentwicklungspläne  und  Lerninhalte.  Der  Miet-­‐ Nutzermanagement,   erlaubt   die   Erstellung   und   Auswertung preis   des   LMS   inkl.   Installa1on,   Einrichtung,   Support   und von   Tests   und   liefert   kleine   Sta1s1ken   zum   LernfortschriF 1.000  Nutzer-­‐Accounts  für  den  Webbasierten  Zugriff  beträgt der   Mitarbeiterin   und   des   Mitarbeiters   (Lernzeit,   Durch-­‐ 40.000   €   im   Jahr.   Weitere   Nutzer-­‐Accounts,   Anpassungen schniF   der   Lernergebnisse).   Für   die   Kommunika1on   können und   Schulungen   für   Mitarbeiter   können   bei   Bedarf   hinzuge-­‐ E-­‐Mails   und   Kursforen   benutzt   werden.   Der   Zugriff   erfolgt kauI  werden. über  ein  eigenes  Programm,  dass  auf  dem  Rechner  der  Mit-­‐ arbeiter   installiert   werden   muss.   Der   Anbieter   übernimmt Vorteile:   Vollbetrieb   durch   kompetenten   Anbieter,   individuell die   Installa1on   und   Pflege   des   LMS   auf   einem   Server   Ihrer angepasster   Funk1onsumfang,   skalierbar,   hochkomplexe Firma,  sowie  kleine  Anpassungen  (zum  Beispiel  Verwendung Nutzer-­‐  und  Lernprozessverwaltung   des   Firmenlogos   und   der   Firmenfarben).   Der   Kaufpreis   des LMS   inkl.   Installa1on,   Einrichtung,   10   h   Support   und   1.000 Nachteile:  Jahresmiete,  Daten  auf  fremden  Server,  eventuell Nutzerlizenzen   für   die   Zugriffsprogramme   beträgt   15.000   €. für  das  Unternehmen  zu  komplex   Weitere   Nutzerlizenzen,   Anpassungen,   Supportstunden   und Schulungen   für   Mitarbeiter   können   bei   Bedarf   hinzugekauI Wie  Sie  gesehen  haben,  ist  die  Entscheidung  zwischen  Open-­‐ werden.   Hinzu   kommen   außerdem   1.500   €   im   Jahr   für Source   und   kommerziellen   Produkten   immer   eine   indivi-­‐ Wartung  und  Updates.   duelle   Antwort   auf   eine   offene   Fragestellung,   und   muss   auf die  einzelne  Situa1on  angepasst  werden.   auch darauf geachtet werden, dass sie problemlos zu- Fenstergröße dafür vorsieht. Ebenso sollte die Be- sammen eingesetzt werden können. So sollte sich das wertung von Tests, die mit einem Autorenwerkzeug Datenformat, das mit dem Autorentool exportiert erstellt und beispielsweise als SCORM-Paket expor- wird, problemlos in das Lernmanagementsystem inte- tiert wurden, auch von den Bewertungswerkzeugen grieren lassen. Inhalte dürfen nicht verzerrt darge- des Lernmanagementsystems verarbeitet werden. stellt werden, nur, weil das LMS eine bestimmte
  • 11. Informa1onssysteme.  Technische  Anforderungen  für  das  Lernen  und  Lehren  —  11 In der Praxis : Praxisbeispiel eines laufenden Lernmanagmentsystem An  der  TU  Graz  (Ebner,  2008)  wird  die  Open-­‐Source  SoIware browser   der   jeweiligen   Nutzer/innen).   Besonders   bei   einem WBT-­‐Master   unter   dem   Namen   TeachCenter   eingesetzt großen  System  mit  hohen  Nutzerzahlen  und  deren  parallele (siehe   Abbildung   ).   Es   handelt   sich   hier   um   eine   Client-­‐ Ak1vitäten  ist  dies  von  entscheidender  Bedeutung  . Server-­‐Architektur  basierend  auf  einer  AJAX-­‐Lösung,  als  Pro-­‐ An  der  TU  Graz  werden  in  etwa  15000  Nutzer  verwaltet,  die grammiersprache  kommt  Java  /  Javascript  zum  Einsatz.  AJAX einen  Datenverkehr  von  derzeit  12  GB  pro  Tag  verursachen. (Akronym   für   die   Worte   Asynchronous   Javascript   and   XML) Im   DurchschniF   sind   in   den   Kernzeiten   200   bis   300   Nutzer wird   verwendet,   wenn   es   darum   geht,   selek1v   („nach   und parallel   am   System   ak1v.   Bei   diesen   Zahlen   wird   ersichtlich, nach“,   „je   nach   Bedarf“)   Daten   an   den   Browser   zu   senden, dass   die   Performance   ein   wesentlicher   Faktor   eines   LMS was   mit   klassischen   Technologien   immer   ein   Neuladen der   Systems   ist,   da   die   Voraussetzung   von   zufriedenen gesamten   Webseite   und   den   damit   verbundenen   Zeit-­‐ Nutzer/innen   von   E-­‐Learning-­‐Inhalten   akzeptable   Reak1ons-­‐ aufwand  erfordern  würde.  Die  Vorteile  dieser  Architektur  ist zeiten  des  LMS  sind  (<  1  Sekunde  nach  einem  Klick).   die   Reduzierung   der   Datenmenge   der   Serverantworten Das   TeachCenter   der   TU   Graz   verwendet,   wie   die   Mehrzahl (durch   die   Vorselek1on)   und   damit   zwangsläufig   von   Lade-­‐ der   anderen   Lernmanagementsysteme   auch,   eine   Client-­‐ zeiten,   sowie   die   verstärkte   Nutzung   der   Clients   (Internet-­‐ Server  Architektur.   Literatur ▸ Moodle Team. (2009). Installation von Moodle. URL: ▸ Baumgartner, P.; Häfele, H. & Maier-Häfele, K. (2002). Evalu- http://docs.moodle.org/de/Installation_von_Moodle [2010- ierung von Lernmanagement-Systemen (LMS): Theorie - 07-22]. Durchführung - Ergebnisse. In: A. Hohenstein, & K. Wilbers, ▸ Niegemann, H. M.; Hessel, S.; Hupfer, M.; Domagk, S.; Hein, Handbuch E-Learning. Köln: Deutscher Wirtschaftsdienst. A. & Zobel, A. (2008). Kompendium multimediales Lernen. ▸ Ebner, M. (2008). Why We Need EduPunk. Journal of social Berlin/Heidelberg: Springer. informatics, 1-9. ▸ OLAT Team. (2010). Installation & Administration Documen- ▸ Ferstl, O. K. & Sinz, E. J. (2006). Grundlagen der Wirtschafts- tation. URL: http://olat.org/docu/install/index.html [2010- informatik. München: Oldenbourg. 07-22]. ▸ ILIAS Team. (2010). Information Center. URL: http://www.i- ▸ Schluep, S.; Ravasio, P. & Schär, S. G. (2003). Implementing lias.de/docu/ [2010-07-22]. Learning Content Management. In: M. Rauterberg; M. Me- ▸ Kuhlmann, A. & Sauter, W. (2008). Wissensvermittlung und nozzi & J. Wesson, (Hrsg.), Proceedings of Human-Computer -verarbeitung mit E-Learning. In: Innovative Lernsysteme. Interact - INTERACT'03, 884-887. Berlin/Heidelberg: Springer, 71-99. ▸ Schulmeister, R. (2006). eLearning: Einsichten und Aussichten. ▸ Lorenz, A. & Faßmann, L. (2010). Lernmaterialien effektiv auf- München: Oldenbourg. bereiten und wiederverwenden. Wissensmanagement - Das ▸ Schulmeister, R. (2005). Lernplattformen für das virtuelle Magazin für Führungskräfte (2). Lernen: Evaluation und Didaktik. München: Oldenbourg.
  • 12. 12  —  Lehrbuch  für  Lernen  und  Lehren  mit  Technologien  (L3T) ▸ Seufert, S. & Mayr, P. (2002). Fachlexikon e-le@rning. Weg- ▸ Thome, R. (2004). Neue Medien in der Weiterbildung. In: I. weise durch das e-Vokabular. Bonn: Management Seminare Ifmo (Hrsg.), Auswirkungen der virtuellen Mobilität, Gerhard May. Berlin/Heidelberg: Springer, 273-286. ▸ Stein, E. (2008). Taschenbuch Rechnernetze und Internet. München: Hanser Verlag.