Präsentation / Slides einer Präsentation des Österreichischen Bildungssystems. Hauptaugenmerk lag nicht auf der tertiären Ausbildung (Hochschule/Uni) sondern auf den klassischeren Ausbildungsmöglichkeiten von Jugendlichen in Österreich (Handwerk / Lehre)
Ride the Storm: Navigating Through Unstable Periods / Katerina Rudko (Belka G...
Das Österreichische Bildungssystem und die Duale Ausbildung - European Trainer Qualification ETQ 2012
1. Das Österreichische Bildungssystem 2012 • Gino Cremer
Das Österreichische Bildungssystem
von Gino Cremer
Wichtig: In dieser Präsentation wird nicht das gesamte Österreichische Bildungssystem
abgebildet. Die Studiengänge werden nicht differenziert dargestellt.
Generell wurde alles vereinfacht und auf die klassische Ausbildung reduziert.
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2. Das Österreichische Bildungssystem 2012 • Gino Cremer
Österreich im Überblick
• In Österreich leben 8,440.465 Einwohner (Stand: 1.1.2012) *
• Die Arbeitslosenquote betrug im März 2012 7,1% **
• Im Allgemeinen hat Österreich ausgezeichnete Werte und kann im Vergleich zu vielen
anderen Ländern entspannter in die Zukunft blicken ***
• Zu den größten Arbeitgebern zählen u.a. die Spar Österreich Gruppe (Handel),
Strabag Societas Europa (Bauwesen), Rewe International AG (Handel),
Trenkwalder International AG (Unternehmensberatung und Personalvermittlung),
Österreichische Bundesbahnen (Verkehr/ Personen- und Warentransport) und
Voest Alpine AG (Metall-Industrie). ****
• Die Nachfrage nach Lehrstellen übersteigt das Angebot, in Summe fehlten im März 2012
909 Lehrstellen. **
* Quelle: Wikipedia
** Quelle: AMS Österreich
*** Quelle: http://www.wissenswertes.at/index.php?id=arbeitslos-2012
**** Quelle: EURES, www.eures.europa.eu
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3. Das Österreichische Bildungssystem 2012 • Gino Cremer
1400
1258
1200
1000
Niederösterreich 783 746
800 714 731
647
Oberösterreich Wien
600 523
426 482 442
372
d
lan
400 302 304
Vorarlberg 252
en
Salzburg Steiermark
198
rg
Tirol 164
200 126
Bu
71
Kärnten
Bgld Ktn NÖ OÖ Sbg Stmk Tirol Vbg Wien
Lehrstellensuchende
Offene Lehrstellen
Stand März 2012 - Quelle: AMS
Bemerkenswert: Vor allem in den Wintersportgebieten (z.B. Tirol) ist man auf externe Hilfe
angewiesen. Laut EURES verzeichnen diese Gebiete in der Hochsaison 8x soviele Besucher
wie Einwohner! Entsprechend viele Lehrstellen gilt es zu besetzen. Entsprechend weniger poten-
tielle Bewerber sind jedoch vorhanden.
Quelle: Eures Werbeclip “Ziel Österreich”, http://tinyurl.com/5r3hyrh
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4. Das Österreichische Bildungssystem
18 Jahre und älter 2012 • Gino Cremer
Werkmeister-,
Kollegs und Lehrgänge Ausbildungen
Studiengänge an tertiären Bildungs- im Gesund-
Meister- und
Fachhochschulen, Universitäten, Pädagogische Hochschulen Bauhand-
einrichtungen heitswesen
werksschulen
Reife- (und Diplom)prüfung [Matura] Studienberechtigungsprüfung, Berufsreifeprüfung
2 4
19 J.
3
Berufsschule
1 BHS Lehre (Dual)
14-18 Jahre
AHS Berufsbildende BMS
Allgemein bildende höhere Schule Berufsbildende
höhere Schule mittlere Schule
Polytechnische Schule 5
10-14 Jahre
AHS Unterstufe Neue Mittelschule Hauptschule
Sonderschule
6-10 Jahre
Volksschule
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6. Das Österreichische Bildungssystem 2012 • Gino Cremer
1. Unterstufe (Sekundarstufe I)
1.1. Hauptschule
• Vermittlung einer grundlegenden Allgemeinbildung
• Für Aufnahme ist nur ein Abschluss der 4. Klasse (Schulstufe) nötig
• Nach Abschluss stehen alle Wege offen, aber nur 6% belegen AHS-Oberstufe,
wesentlich häufiger wird dagegen das BHS ausgewählt.
• Aktuell werden Schüler meist nach drei “Leistungsgruppen” eingeordnet, wobei
die erste Gruppe dem Lehrplan der AHS folgt.
Immer mehr Hauptschulen distanzieren sich von den “Leistungsgruppen” und
haben so genannte “Schulversuche” eingeführt. Manche Hauptschulen bedienen
den “beruflichen Zweig” (Lehre), andere den “schulischen Zweig” (allgemein-
bildend).
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7. Das Österreichische Bildungssystem 2012 • Gino Cremer
1. Unterstufe (Sekundarstufe I)
1.2. Neue Mittelschule
• Werden auch Kooperative Mittelschule (KMS) genannt
• Nach jahrelangem Streit um eine gemeinsame Mittelschule für alle Kinder wurde 2008 der
Schulversuch “Neue Mittelschule (NMS)” gestartet
• Hier wird mehr Wert auf die besondere Förderung von Fähigkeiten und
Neigungen gelegt als in der Hauptschule
• Praktisch alle KMS sind offiziell Hauptschulen mit Schulversuchen
• Mittelschulen sind meist in den Gebäuden der Hauptschulen untergebracht
• Neben den 2., 3. und 4. Hauptschulklassen gibt es seit Herbst 2008 auch eine
1. Klasse der Neuen Mittelschule
• Ob in Zukunft Gymnasien, Hauptschulen und Neue Mittelschule nebeneinander
existieren werden ist noch unklar.
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8. Das Österreichische Bildungssystem 2012 • Gino Cremer
1. Unterstufe (Sekundarstufe I)
1.3. AHS-Unterstufe
• Grundsätzlich wird die Allgemeinbildende Höhere Schule (AHS) auch Gymnasium genannt
• Auf dem Land gehen Kinder häufiger auf eine Hauptschule aufgrund der größeren Distanz
zu Gymnasien
• Um an einer AHS-Unterstufe aufgenommen zu werden, muss man einen speziellen Vermerk
im Abschlusszeugniss der Volksschule erhalten
• In Deutsch und Mathematik muss die Leistung mit “gut” oder “sehr gut” bewertet worden
sein. Ansonsten ist eine Aufnahmeprüfung zu bestehen.
• Quereinsteiger aus den Hauptschulen werden unter gewissen Voraussetzungen
aufgenommen
• Generell wird zwischen dem “Akademischen Gymasium” und dem “Realgymnasium”
unterschieden (unterschiedliche Schwerpunkt “Allgemeinbildung”/“Wissenschaft-Wirtschaft”)
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10. Das Österreichische Bildungssystem 2012 • Gino Cremer
2. Oberstufe (Sekundarstufe II)
1.3. AHS-Oberstufe
• Ermöglicht den Zugang zu den Studiengängen nach Matura-Abschluss (Abitur)
• Ermöglicht den Zugang zu den Ausbildungen im Gesundheitswesen sowie zu
den verschiedenen Kollegs und Lehrgängen an tertiären Bildungseinrichtungen.
• Wird in dieser Präsentation “außen vor gelassen”, da wir uns auf die
klassischere Ausbildung konzentrieren.
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11. Das Österreichische Bildungssystem 2012 • Gino Cremer
2. Oberstufe (Sekundarstufe II)
1.3. BHS (Berufsbildende höhere Schule)
• Hier wird sowohl Allgemeinwissen als auch eine stark spezialisierte
Berufsausbildung vermittelt.
• Ausbildung dauert fünf Jahre und schließt mit der Reife- und Diplomprüfung ab
• Abschlusszeugnis eröffnet Zugang zu Unis und Hochschulen und bescheinigt
die berufliche Qualifikation
• Einige BHS sind als Abendschulen für Erwachsene organisiert
• Voraussetzung ist eine “Beurteilung der schulischen Leistungen” nach der 8.
Klasse (sowie das Bestehen dieser Klasse natürlich)
• Ist die Beurteilung negativ, muss eine Aufnahmeprüfung absolviert werden.
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12. Das Österreichische Bildungssystem 2012 • Gino Cremer
2. Oberstufe (Sekundarstufe II)
1.3. BMS (Berufsbildende mittlere Schule)
• Hier wird sowohl Allgemeinwissen als auch eine stark spezialisierte Berufsausbildung vermittelt
(wie BHS).
• Ausbildung dauert drei oder vier Jahre im Durchschnitt
• Abschlusszeugnis bescheinigt ie berufliche Qualifikation
d
• Kein Zugang zu Unis oder Hochschulen -> Berufsreifeprüfung muss abgelegt werden
• Voraussetzung ist eine “Beurteilung der schulischen Leistungen” nach der 8. Klasse (sowie das
Bestehen dieser Klasse natürlich)
• Ist die Beurteilung negativ, muss eine Aufnahmeprüfung absolviert werden.
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13. Das Österreichische Bildungssystem 2012 • Gino Cremer
2. Oberstufe (Sekundarstufe II)
Stichwort Berufsreifeprüfung / Studienberechtigungsprüfung:
Diese Prüfung kann von jedem belegt werden ohne spezielle Kurse besuchen zu müssen.
Absolventen folgender Schulen können diese Prüfung absolvieren:
• Absolventen einer dualen Lehre
• Absolventen einer mindestens 3-Jährigen berufsbildenden mittleren Schule (BMS)
• Absolventen einer Krankenpflegeschule
• Absolventen einer Schule des medizinisch-technischen Fachdienstes
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14. Das Österreichische Bildungssystem 2012 • Gino Cremer
2. Oberstufe (Sekundarstufe II)
1.4. Berufsschule (Duale Lehre)
• Dauer (je nach Beruf): 2-4 Jahre (meistens 3)
• Auswahl zwischen 250 anerkannten Lehrberufen
• Wer die Pflichtschule erfolgreich abgeschlossen hat, kann sich bei einem Ausbildungsbetrieb
bewerben. Wer einen Vertrag erhält, bekommt automatisch Zugang zur Berufsschule.
• Zugang zu bestimmten Berufen hängt u.a. von Noten im Abschlusszeugnis ab
• 4 Tage im Betrieb, restliche Zeit in der Berufsschule
• Erhalten vom Betrieb eine monatliche Vergütung
• Neben der Tätigkeit im Betrieb werden sie an der Berufsschule in allgemeinbildenden Fächern
und in beruflicher Theorie unterrichtet.
• Duale Lehre endet mit der Lehrabschlussprüfung (praktischer und theoretischer Teil)
• Abschluss eröffnet den Zugang zu den reglementierten Berufen
• Anschließend kann der Meisterbrief “erworben” werden
• Über die Berufsreifeprüfung können Absolventen den Zugang zu Unis erlangen.
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15. Das Österreichische Bildungssystem 2012 • Gino Cremer
2. Oberstufe (Sekundarstufe II)
Es drei unterschiedliche Arten des Berufsschulunterrichts:
• Berufsbegleitender Unterricht (ganzjährig, also mind. ein voller Schultag oder
zwei halbe Schultage pro Woche)
• Blockunterricht (also mindestens 8 Wochen am Stück)
• Saisongebunden (auf eine bestimmte Jahreszeit bezogen)
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16. Das Österreichische Bildungssystem 2012 • Gino Cremer
2. Oberstufe (Sekundarstufe II)
1.5. Polytechnische Schule
• Werden von Jugendlichen besucht, die unmittelbar nach dem Ende der Unterrichtspflicht
(Unterstufe) einen Beruf erlernen wollen.
• Sie stellen meist das letzte Pflichtschuljahr dar und vermitteln den Schülern grundlegende
Fähigkeiten, Fertigkeiten und Schlüsselqualifikationen als Vorbereitung auf die Lehre.
• Wird kein Lehrplatz oder eine Arbeitsstelle gefunden, kann man ein 10. Schuljahr absolvieren.
• Absolventen der Sonderschulen mit physischen oder psychischen Beeinträchtigungen können
an der Polytechnischen Schule auf eine Lehre oder einen Beruf vorbereitet werden.
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