Hochschullehrer für
Organisationsdesign & Entscheidung
Department of Business and Management
FHV
Vorarlberg University
of Applied Sciences
Systemtheoretischer Transfer zwischen
Theorie und Praxis
Personen sind Adressaten von
kommunikativen Ereignissen
Ein soziales System ist ein Gefüge anschluss-
fähiger kommunikativer Ereignisse
Die Zusammenarbeit in der Gruppe
bewirkt etwa die Hälfte der kollektiven
Leistung, individuelle Fähigkeiten der
Mitglieder tragen nur halb so viel zum
Outcome bei
Es geht um
• gemeinsames Nachdenken
• partizipatives Entscheiden
• arbeitsteiliges Handeln
Kern jeder Kollektiven Intelligenz ist
ein soziales System
Problemlösung ist Kommunikation von
(aufbereiteten) Beobachtungsergebnissen
• Kommunikation ist wirksam, wenn
sie bei den Personen eine Resonanz
auslöst und als Bezug für weiteres
Tun oder Unterlassen benutzt wird
• es gibt einen Formalismus, der
Kommunikationen auf Strukturen,
Relationen und Elemente untersucht
Realität ist eine kommunikative Konstruktion,
der kein Objekt und keine Essenz zugrunde liegt
Voraussetzung für die Existenz von a
ist die Koexistenz von „a“ und „nicht a“
Eine Form ereignet sich, wenn ein
Beobachter ein „a“ und ein „nicht-a“
wechselseitig aufeinander beziehet
und kontextorientiert unterscheidet
Ø Einheit der Differenz von „a“ und „nicht-a“
Form =
Hinweis („Indication“)
„Distinction is perfect continence“ Unterscheidung ist
• vollzogener Zusammenhang
• perfekte Be-Inhaltung
unterscheiden („make a Distinction“)
Die Laws of Form bieten einen
Formalismus für Kommunikation
empty
space
marked
space
unmarked
space
Wiedereinführung des Unterschiedenen („re-entry“)
einen Kontext
voraussetzen
(„unwritten cross“)
Es gibt nichts praktischeres als
die Anwendung einer guten Theorie
• ein markiert eine Unterscheidung
zwischen einer Kernaussage (K),
einem Tipp (T), einer Folge (F) und
einem Header (H)
• ein bzw. markiert den Wieder-
eintritt einer Unterscheidung in das, was zuvor unterschieden wurde
• der Header (H) wird aus den Tipps (T) und deren Folgen (F) abgeleitet,
zugleich wird alles Formulierte bezogen auf einen Nutzen (N )
Praktische Anwendung: Das Nugget-Chart
• drei Kernaussagen (K) notieren
• zwei Handlungstipps (T) mit je einer
erwartbaren Folge (F) ableiten
• den Kerngehalt beider Tipps zu einem
header (H) formen
• alle Formulierungen direkt auf einen
Nutzen (N) beziehen
Nugget-Charts fördern die Fähigkeit, Infos mit
anderen Personen systemorientiert zu vernetzen
Nach einiger Zeit:
• theorieorientierte Kernaussagen
• praxisorientierte Handlungstipps mit
je einer erwartbaren Folge
THEORIE
Kernaussagen
Tipps + Folgen
Kernaussagen
Tipps + Folgen
THEORIE
PRAXIS
Zunächst:
• theorieorientierte Kernaussagen
• eher abstrakte abgeleitete Tipps
mit je einer erwartbaren Folge
• Baecker, D.(2007): Form und Formen der Kommunikation, Frankfurt am Main
• Lingnau, V./Beham, F./Fuchs, F. (2020): Der Betrieb, das unbekannte Wesen - Eine Neu-
konzeption des Erfahrungsobjektes der Betriebswirtschaftslehre aus systemtheoreti-
scher Perspektive, Beiträge zur Controlling-Forschung des Lehr-stuhls für Unternehmens-
rechnung und Controlling der Universität Kiel Nr. 29
• Riedl, C./Kim, Y. J./Gupta, P./Malone, T. W./Woolley, A. W. (2021): Quantifying collective
intelligence in human groups. In: Proceedings of the National Academy of Sciences of
the United States of America, 01 May 2021, 118(21): doi: 10.1073/pnas.2005737118.))
• Rüegg-Stürm, J./Grand, S. (2019): Das St. Galler Management-Modell. Management in
einer komplexen Welt, Bern
• Spencer Brown, G.: Laws of form, London (1969); dt. (1997): Laws of Form. Gesetze der
Form, Lübeck
• Wilms, F. (2021): Kollektive Intelligenz anregen; in: DNH, 6/2021, S. 22 – 25,
https://doi.org/10.5281/zenodo.5656665
Referenzen