Der Übergang von der Schule ins Studien- und Berufsleben ist eine von Unsicherheiten geprägte Phase. Das gilt in erster Linie für die Jugendlichen. Sie müssen eine wegweisende Entscheidung für ihr weiteres Leben fällen. Doch auch die Eltern plagen in dieser Zeit Sorgen und Nöte: Was tun, wenn sich das Kind nicht ausreichend informiert? Inwiefern sollte man Einfluss auf die Berufswahl nehmen? Und wie lässt sich ein Studium oder eine Ausbildung finanzieren?
Mit dem Einstieg Elternratgeber möchten wir diese und weitere offene Fragen ausräumen und Ihnen Möglichkeiten aufzeigen, wie Sie Ihr Kind unterstützen und sinnvoll begleiten können.
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Elternratgeber zur Berufswahl - Begleiten Sie Ihr Kind in Studium und Ausbildung
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2. 2
Gut beraten
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• telefonisches Vorgespräch zur Zielsetzung
• ausführliche, ca. fünfstündige Beratung
• Ermittlung von Stärken, Wünschen und Zielen
• Vorstellung passender Berufsbilder, Studiengänge
und Ausbildungen
• Entwicklung eines Fahrplans bis zum Start ins
Studium oder in den Beruf
Über die Einstieg GmbH
Einstieg bringt Deutschland in
Ausbildung und Studium. Seit
1997 unterstützen wir Schüler
und Abiturienten mit Bildungs-
messen, Magazinen, Online-Por-
talen und Beratungsangeboten
bei der Studien- und Berufs-
wahl. Junge Menschen, die ihre
beruflichen Ziele verwirklichen
möchten, kommen über uns ins
Gespräch mit Hochschulen und
Unternehmen. Eltern erfahren
bei uns, wie sie ihren Kindern im
Prozess der Berufsorientierung
hilfreich zur Seite stehen kön-
nen. Auf unseren Messen und
bei den Einstieg-Elternabenden
an Schulen informieren und be-
raten wir Sie gerne persönlich.
Unser Eltern-Newsletter versorgt
Sie kostenlos mit wichtigen Neu-
igkeiten rund um die Berufswahl.
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In einem Einzelcoaching der Einstieg
Studien- und Berufsberatung unterstützt
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3. 3
Liebe Eltern,
der Übergang von der Schule ins Studien- und Berufsleben ist eine von Unsicher-
heiten geprägte Phase. Das gilt in erster Linie für die Jugendlichen. Sie müssen
eine wegweisende Entscheidung für ihr weiteres Leben fällen. Doch auch die El-
tern plagen in dieser Zeit Sorgen und Nöte: Was tun, wenn sich das Kind nicht
ausreichend informiert? Inwiefern sollte man Einfluss auf die Berufswahl nehmen?
Und wie lässt sich ein Studium oder eine Ausbildung finanzieren?
Mit dem Einstieg Elternratgeber möchten wir diese und weitere offene Fragen
ausräumen und Ihnen Möglichkeiten aufzeigen, wie Sie Ihr Kind unterstützen und
sinnvoll begleiten können. Eltern sind die wichtigsten und einflussreichsten An-
sprechpartner bei der Berufswahl. Ihr Kind zählt auf Sie, und das aus gutem Grund:
Sie kennen Ihren Nachwuchs und wissen über seine Stärken und Fähigkeiten so
gut Bescheid wie niemand anderes, oft sogar besser als Ihr Kind selbst. Sie kön-
nen zwar nicht alles für Ihr Kind richten – aber Sie können einen wichtigen Beitrag
leisten!
Viele Spaß bei der Lektüre wünscht Ihnen
die Einstieg Redaktion
Welche Themen interessieren Sie besonders?
Reichen Sie Ihre Vorschläge für die nächste Ausgabe des Elternratgebers
ein unter www.einstieg.com/elternratgeber
Eltern im Berufswahlprozess 4
Was ist was in der Berufswahllandschaft? 6
Terminplaner 8
Online-Tests zur Berufswahl 10
Überbrückungsmöglichkeiten nach dem Schulabschluss 12
Studien- und Ausbildungsfinanzierung auf einen Blick 14
Inhalt
5. 5
den Prozess und bieten Sie sich behutsam
als Ansprechpartner an. Beachten Sie aber,
dass der Grat zwischen Unterstützung und
Überbehütung oft schmal ist. Vermeiden Sie
es, Druck aufzubauen oder Ihr Kind in eine
bestimmte Richtung zu lenken. Zwang, Vor-
haltungen und Forderungen vergiften das
positive Klima, das Sie für die Berufswahl
geschaffen haben. Denken Sie immer daran:
Sie sind ein wichtiger Berater, aber kein Ent-
scheider.
4. Fangen Sie früh an
Unterschätzen Sie nicht die Zeit, die eine
gründliche und reflektierte Auseinanderset-
zung mit den eigenen Wünschen und Zielen
benötigt. Die Berufswahl sollte mit so wenig
Zeitdruck ablaufen wie möglich. Empfehlens-
wert ist es daher, spätestens zwei Jahre vor
dem Schulabschluss die Beschäftigung mit
der Berufswahl anzustoßen. Auch, weil Ihr
Sohn oder Ihre Tochter oft genug abgelenkt
sein wird: Der Freundeskreis, der Freund
oder die Freundin, die Abschlussprüfungen –
es wird immer Dinge gegeben, denen mehr
Bedeutung beigemessen wird als der Berufs-
wahl.
5. Haben Sie Geduld
Berufsorientierung ist ein Prozess, der viele
kleine Schritte beinhaltet. Erst nach und nach
lernen Jugendliche sich selbst und ihre be-
ruflichen Interessen sowie die Möglichkeiten
kennen, die ihnen offen stehen. Das Thema
Berufswahl wird immer wieder auf der Tages-
ordnung stehen. Verlieren Sie nicht die Ge-
duld!
6. Teilen Sie Ihren Erfahrungsschatz
Haben Sie Ihrem Kind schon einmal ausführ-
lich von Ihrem Job und seinen Anforderun-
gen erzählt? Wie sind Sie dazu gekommen,
gerade diesen Beruf zu wählen, und würden
Sie es noch einmal tun? Nutzen Sie die Chan-
ce, Ihr Kind an Ihren eigenen Erfahrungen im
Beruf und mit der Berufswahl teilhaben zu
lassen. Wenn Sie reflektieren, was bei Ihnen
selbst einst richtig, oder auch falsch gelaufen
ist, wird Ihr Kind davon profitieren. Womög-
lich gibt es in Ihrem Umfeld auch Freunde,
Verwandte oder Nachbarn, die in einem Be-
ruf oder einer Branche arbeiten, für die sich
Ihr Kind interessiert – stellen Sie den Kontakt
her und vermitteln Sie ein Gespräch oder so-
gar ein Praktikum.
7. Zeigen Sie Verständnis
Seien Sie offen für die Vorstellungen und
Ziele Ihres Kindes – auch wenn Sie selbst
ein anderes Studium oder eine andere Aus-
bildung vorziehen würden. Sie dürfen ruhig
zu Ihren eigenen Erwartungen stehen. Es ist
besser, bewusst und offen damit umzugehen
als sie zu verleugnen – das klappt ohnehin
nicht. Letztendlich müssen Sie den Ent-
schluss Ihres Kindes aber akzeptieren. Denn
nicht Sie, sondern Ihr Kind ebnet den eige-
nen Zukunftsweg – und das ist auch gut so,
schließlich muss Ihr Nachwuchs auch damit
leben und im gewählten Beruf arbeiten. Ein
starkes Eigeninteresse ist langfristig die bes-
te Motivation für jeden Job, und die richtige
Berufswahl basiert immer auf einer selbstbe-
stimmten Entscheidung. Vermitteln Sie Ihrem
Kind also Ihr Vertrauen und bestärken Sie es,
seinen eigenen Weg zu gehen.
Eltern im Berufswahlprozess
6. 6
Hochschulformen, Studienmodelle und Ausbildungsarten
Was ist was
in der Berufswahllandschaft?
Was spricht für eine Ausbildung, was für ein Studium? Wo liegen die Unter-
schiede zwischen einer Universität und einer Fachhochschule? Wir präsen-
tieren Ihnen die wichtigsten Merkmale in unserer Übersicht.
▸ praktische Ausrichtung des Studiums, grundsätzlich anwendungs-
orientierte Lehre
▸ eine Promotion ist in der Regel nicht vorgesehen
▸ überwiegend Studiengänge aus dem Bereich Technik, Wirtschaft, Sozial-
wesen und Medien/Gestaltung
▸ theoretische Ausrichtung des Studiums, wissenschaftlich geprägte Lehre
▸ ermöglicht eine Forschungslaufbahn
▸ breites Fächerspektrum
▸ vielseitige Jobchancen, qualifiziert auch für Führungspositionen
▸ ausschließlich staatlich anerkannte Abschlüsse
▸ kostengünstig, pro Semester fällt lediglich ein Semesterbeitrag von ca. 200
bis 300 Euro an. Allgemeine Studiengebühren gibt es nur noch in Nieder-
sachsen, dort entfallen sie ab dem Wintersemester 2014 ebenfalls.
▸ in beliebten Studienfächern sind Massenveranstaltungen mit überfüllten
Hörsälen an der Tagesordnung
▸ in der Regel ältere Infrastruktur
Universität
Fachhochschule
Staatliche Hochschule
7. 7
Hochschulformen, Studienmodelle und Ausbildungsarten
▸ eingeschränktes Studienangebot, zumeist aus dem wirtschaftlichen Bereich
▸ nicht immer staatlich anerkannte Abschlüsse
▸ wird nicht von Staat oder Kirche getragen, daher ist das Studium mit hohen
Kosten verbunden. Mehrere Tausend Euro pro Semester sind die Regel.
▸ gutes Betreuungsverhältnis mit kleinen Seminargruppen
▸ moderne Ausstattung und Technik
▸ kombiniert Hochschulstudium mit ausgedehnten Praxisphasen in einem
Betrieb. Ausbildungsintegriertes Modell beinhaltet eine vollständige
Berufsausbildung mit zusätzlichem Abschluss.
▸ ständiger Wechsel zwischen Hochschule/Berufsakademie, Ausbildungs-
betrieb und teilweise auch einer Berufsschule
▸ finanzielle Unabhängigkeit durch Ausbildungsvergütung. Betrieb übernimmt
in der Regel anfallende Studiengebühren.
▸ Doppelbelastung aus Studium und Arbeit, weniger klassisches Studenten-
leben und keine Semesterferien
▸ vor allem im technischen und wirtschaftlichen Bereich gängig, in vielen
anderen Fachrichtungen gar nicht möglich
▸ mehr Lernstoff und Prüfungen in kürzerer Zeit, nicht optimal als Vorbe-
reitung für eine wissenschaftliche Laufbahn
▸ nur schulischer Unterricht mit
gelegentlichen Praktika
▸ Berufsfachschule/Berufskolleg als
einziger Lernort
▸ keine Ausbildungsvergütung,
private Schulen erheben zudem oft
ein Schulgeld
▸ dauert ein bis drei Jahre
▸ verbindet Theorie an der Berufs-
schule mit Berufspraxis im Ausbil-
dungsbetrieb
▸ zwei Lernorte: Berufsschule und
Betrieb
▸ Azubis verdienen ihr eigenes Geld
▸ dauert zwei bis dreieinhalb Jahre
Duales Studium
Private Hochschule
Duale Ausbildung Schulische Ausbildung
8. 8
August
August
Februar
September
September
März
Oktober
Oktober
April
November
Mai
Dezember
Juni
Januar
Juli
Vorletztes Schuljahr
1. Schulhalbjahr2. Schulhalbjahr
Bewerbungsphase öffentlicher Dienst
Bewerbungsphase bei großen Unter-
nehmen, Banken und Versicherungen
Anmeldungsphase an berufsbildenden Schulen
Ende: spätestens 15. Februar
Terminplan für die Berufswahl
Nächster Halt Karriere
Wann muss was erledigt werden? Unser Berufswahl-Kalender gibt einen Über-
blick über wichtige Stationen auf dem Weg in Studium oder Ausbildung –
diese Termine sollten Sie im Blick behalten. Bitte beachten Sie, dass es sich
zum Teil um Zeiteinschätzungen handelt, da die genauen Termine variieren.
SpätestensjetztmitderBerufswahlbeschäftigen
1. Schulhalbjahr
10. 10
Je näher das Ende der Schulzeit rückt, desto
intensiver sollte man sich damit beschäftigen,
wie es danach weitergeht. Ausbildung oder
studieren? Manch einer weiß schon in der
fünften Klasse, dass er einmal Zoodirektor,
Fußballprofi oder Krankenschwester werden
will, und arbeitet konsequent darauf hin. Für
die meisten ist die Sache allerdings nicht so
klar: Sie schwanken entweder zwischen meh-
reren Ideen hin und her oder wissen über-
haupt noch nicht, wohin die Reise nach dem
Schulabschluss gehen könnte. Orientierungs-
hilfe versprechen hier so genannte Berufs-
wahltests im Internet.
Das Angebot klingt verlockend: „Finde her-
aus, welche Ausbildungen und Studiengän-
ge besonders für dich geeignet sind – in 20
Minuten“. So steht es auf der Webseite, die
Janina Küster gerade vom heimischen PC
aus angesteuert hat. Die 18-Jährige macht
in diesem Jahr ihr Abitur und will danach auf
jeden Fall studieren. Bloß was? „Sicher bin
ich mir noch nicht“, sagt sie, „aber in der en-
geren Wahl sind Medizin und Lehramt“. Ein
Online-Berufswahltest scheint ihr daher eine
gute Gelegenheit, ihre Wünsche und Interes-
sen noch einmal genau auf den Prüfstand zu
stellen.
Tests zur Studien- und Berufsorientierung für
Schüler haben in Deutschland seit einigen
Jahren Konjunktur. Entwickelt und im Internet
bereitgestellt werden sie meist von psycho-
Online-Tests zur Berufswahl
Zum
Traumjob
in 20 Minuten
Welcher Beruf ist der richtige für Ihren Sohn oder Ihre Tochter?
Ein Berufswahltest im Internet hilft bei der Selbsteinschätzung und liefert
erste Anhaltspunkte.
11. 11
logischen Instituten, manchmal kostenlos,
manchmal gegen Gebühr. Zunehmend bie-
ten auch Hochschulen die Self-Assessments
auf ihren Webseiten an, um potenziellen Stu-
dierenden die Auswahl des Studiengangs zu
erleichtern. An der RWTH Aachen etwa ist die
Teilnahme für Studienplatzbewerber sogar
verpflichtend.
Die Ansätze der Tests sind verschieden: Es
gibt eher unspezifische Selbsteinschätzungs-
tests, bei denen Schüler Fragen zu ihren indi-
viduellen Interessen, Fähigkeiten und Motiva-
tionen beantworten. Bei einem Eignungstest
hingegen müssen sie in einer vorgegebenen
Zeit eine Reihe kognitiver Aufgaben lösen,
etwa zum logischen Denken oder zum räum-
lichen Vorstellungsvermögen. Das Ergebnis
gibt in beiden Fällen Aufschluss darüber, für
welche Studienbereiche oder Berufsfelder
sie sich am ehesten eignen. Hundertprozen-
tig verlassen sollte man sich darauf natürlich
nicht. Berufswahltests bieten lediglich einen
Anhaltspunkt – nicht mehr, aber auch nicht
weniger.
Janina Küster absolviert den kostenlosen
Berufswahltest von Einstieg. Hier soll sie
zunächst auf einer Skala bewerten, wie sehr
sie bestimmte berufliche Tätigkeiten interes-
sieren – zum Beispiel kranke oder verletzte
Personen pflegen, in einem Labor Versuche
ausführen, öffentlich eine Sache repräsen-
tieren oder Rechnungen richtig verbuchen.
Anschließend erhält sie eine Auflistung von
Fähigkeiten und soll angeben, wie gut sie
diese jeweils beherrscht: einen platten Fahr-
radschlauch reparieren, eine Gruppe anfüh-
ren, über lange Zeit sorgfältig arbeiten etc.
Auswertung bietet passende Berufsfelder
Nach dem Abschluss des Berufswahltests
liest sich Janina interessiert die mehrseitige
Auswertung durch, die nur ein paar Sekun-
den nach dem letzten Klick auf ihrem Bild-
schirm aufgepoppt ist. Diese beinhaltet die
beiden Berufsfelder, die ihrem Interessen-
und Fähigkeiten-Profil am nächsten kommen
– bei Janina sind das „Medizin/Gesundheits-
wesen“ und „Mathematik/Naturwissenschaf-
ten“. Dazu eine Liste mit konkreten Berufs-
vorschlägen.
Die 18-Jährige fühlt sich in ihren Überlegun-
gen bestätigt und will sich nun um einen Stu-
dienplatz in Medizin bewerben. Zuvor plant
sie jedoch, die nächste Einstieg Messe zu
besuchen, auf der sich viele Hochschulen aus
ganz Deutschland vorstellen. Dort will sich
Janina noch einmal gründlich persönlich be-
raten lassen. Eine Auflistung der ausstellen-
den Unis, die das Fach Medizin anbieten, war
praktischerweise ebenfalls Teil ihrer Testaus-
wertung. „Danach kann ich dann nur noch
hoffen, dass ich auch einen Studienplatz
bekomme, denn der NC für Medizin liegt
ziemlich hoch“, sagt Janina. Und falls nicht?
„Dann studiere ich eben Mathe und Bio auf
Lehramt. Auch eine gute Wahl.“
Online-Tests zur Berufswahl
Den Berufswahltest finden Sie unter:
@ www.einstieg.com/berufswahltest
Link-Tipp
12. 12
Es ist vollbracht: Der Schulabschluss ist in
der Tasche – und nun? Bevor der „Ernst des
Lebens“ beginnt, ist meist erst mal Warten
angesagt, denn bis zum Ausbildungs- oder
Studienstart dauert es in der Regel mehrere
Monate. Immer mehr Jugendliche entschei-
den sich sogar freiwillig für eine längere
Auszeit nach der Schule – um mal herauszu-
kommen und den Prüfungs-Stress hinter sich
zu lassen, etwas Neues auszuprobieren, die
Welt zu erkunden, oder aber, um die War-
tesemester für den Traumstudiengang zu
überbrücken. Ganz gleich, ob man nun ein
paar Monate oder gleich ein ganzes Jahr zur
Verfügung hat – der Zeitpunkt für ein kleines
Abenteuer ist ideal, denn Ihr Kind ist noch
ungebunden und wird es später nie wieder
so leicht haben, eine Auszeit zu nehmen. Und
wer sich freiwillig engagiert, entwickelt sich
persönlich weiter und sammelt Pluspunkte
für den Lebenslauf.
Freiwilligendienst
Ein Freiwilliges Soziales Jahr wird überwie-
gend in sozialen Einrichtungen geleistet. Die
Teilnehmer arbeiten beispielsweise in Behin-
Überbrückungsmöglichkeiten
Zeit für ein
Abenteuer
Nach dem Schulabschluss verbrin-
gen viele Jugendliche die Zeit bis
zum Ausbildungs- oder Studienbe-
ginn im Wartesaal. Dabei muss gar
kein Leerlauf entstehen, denn es
gibt vielfältige Möglichkeiten, um
diese Phase sinnvoll zu nutzen.
13. 13
dertenwerkstätten, Altenheimen oder Kinder-
gärten. Doch auch in der Politik, in der Kultur,
im Sport sowie in der Denkmalpflege ist ein
„FSJ“ möglich. Für alle, die sich im Umwelt-
und Naturschutz engagieren und in „grüne“
Berufe hineinschnuppern möchten, ist ein
Freiwilliges Ökologisches Jahr eine gute
Wahl. Einige Beispiele sind die Arbeit mit
Tieren, praktischer Naturschutz, Wald- und
Forstarbeit oder ökologischer Landbau. Wer
sich eher kommunikative Aufgaben wünscht,
kann genauso gut in der Umweltbildung, der
Öffentlichkeitsarbeit oder im Verwaltungs-
bereich tätig werden. Der Bundesfreiwilli-
gendienst ersetzt seit der Abschaffung der
Wehrpflicht den Zivildienst. Er unterscheidet
sich inhaltlich kaum von anderen Freiwilligen-
diensten.
Alle Freiwilligendienste dauern in der Regel
ein Jahr, mindestens jedoch sechs Monate.
Die Teilnehmer arbeiten in Vollzeit und er-
halten dafür ein monatliches Taschengeld. Je
nach Stelle werden auch Verpflegung, Unter-
kunft und Fahrtkosten erstattet.
Übrigens: Auch im Ausland können sich
Jugendliche für Menschen, Tiere, die Um-
welt oder Kulturprojekte einsetzen. Inter-
nationale Freiwilligendienste werden vor
allem in Europa sowie in Entwicklungs- und
Schwellenländern in Lateinamerika, Afrika
und Asien angeboten.
Work & Travel
Jährlich verbringen etwa 20.000 junge Deut-
sche einen kombinierten Reise- und Arbeits-
aufenthalt im Ausland. Sie lernen Land, Leute,
Kultur und Sprache kennen und finanzieren
sich die Reise durch Gelegenheitsjobs – zum
Beispiel als Erntehelfer, Kellner oder Kin-
dermädchen. Erfahrungsgemäß reichen die
Job-Einkünfte allerdings nur selten aus, um
die Kosten für das komplette Auslandsaben-
teuer zu decken. Ein gewisses Start- und Not-
fallkapital sollte man daher schon mitbrin-
gen. Mögliche Ziele für einen Trip mit dem
„Working Holiday“-Visum sind Australien,
Neuseeland, USA, Kanada, Japan, Südkorea,
Hongkong und Singapur.
Au-pair
Der mehrmonatige Aufenthalt in einer Gast-
familie ist eine Möglichkeit, um vergleichs-
weise preiswert ein fremdes Land zu erkun-
den und dabei die Sprache, die Kultur und
die Lebensgewohnheiten der Menschen
kennen zu lernen. Als Au-pair ins Ausland zu
gehen, hat aber nichts mit Urlaub zu tun – bis
zu acht Stunden Kinderbetreuung und leich-
te Hausarbeit sind ganz normal. Dafür stellt
die Gastfamilie Unterkunft sowie Verpflegung
und zahlt zusätzlich ein Taschengeld.
Sprachreise
Eine Sprachreise zielt darauf ab, gründlich und
schnell eine fremde Sprache zu lernen oder
vorhandene Sprachkenntnisse zu verbessern.
Vor Ort sind die Teilnehmer gezwungen, sich
in der jeweiligen Landessprache zu verständi-
gen. Jeden Tag verbringen sie zudem mehrere
Stunden in der Schule: Im Standardsprachkurs
drei, im Intensivkurs können es auch schon mal
fünf oder sechs Stunden sein.
Überbrückungsmöglichkeiten
Ausführliche Infos zu Überbrückungs-
möglichkeiten finden Sie unter:
@ www.einstieg.com/freiwilligendienst
@ www.einstieg.com/ausland
Link-Tipp
14. 14
Aller Anfang ist schwer: Studenten und Azubis
müssen jahrelang mit keinem oder nur einem
geringen Einkommen leben. Die Ausgaben
sind derweil trotzdem hoch: Miete, Lebens-
mittel, Bücher, Kleidung und Fahrtkosten
summieren sich schnell auf mehrere hundert
Euro pro Monat. Um das zu finanzieren, kann
Ihr Kind verschiedene Quellen zur Studien-
und Ausbildungsfinanzierung nutzen.
Stipendien
Mit Stipendien unterstützen Stiftungen, Un-
ternehmen oder Verbände ausgewählte Stu-
dierende. Am bekanntesten sind die elf gro-
ßen partei- oder kirchennahen Stiftungen. Sie
setzen in der Regel politisches oder soziales
Engagement und gute Studienleistungen vo-
raus und unterstützen ihre Stipendiaten mit
bis zu 585 Euro pro Monat. Zusätzlich gibt
es viele kleinere Institutionen, die ebenfalls
Stipendien vergeben. Die Möglichkeiten für
Studierende wirtschaftswissenschaftlicher
und technischer Fachrichtungen überwiegen
allerdings gegenüber denen für Geistes- und
Sozialwissenschaftler.
www.einstieg.com/stipendien
Studien- und Ausbildungsfinanzierung
Beihilfe für die Bildung
Gute Bildung ist teuer, muss aber nicht an finanziellen Hürden scheitern.
Diverse Finanzierungs- und Förderprogramme ermöglichen es Ihrem Kind,
die Kosten für das Studium oder die Ausbildung zu stemmen.
15. 15
Bafög
Wenn sich Eltern die Finanzierung eines Stu-
diums nicht leisten können, springt der Staat
ein – und zahlt Bafög. Eine Hälfte davon (aber
maximal 10.000 Euro) muss Ihr Kind nach dem
Studium zurückzahlen, die andere gib es ge-
schenkt. Wer eine schulische Ausbildung
absolviert, kann ebenfalls Bafög beantragen
und muss sogar gar nichts zurückzahlen. Der
Förderhöchstbetrag liegt derzeit bei 670 Euro
pro Monat. Die tatsächliche Höhe des Bafög-
Satzes hängt unter anderem vom elterlichen
Einkommen, der Wohnsituation und den ei-
genen Einkünften durch Nebenjobs ab. Um
vom Bafög zu profitieren, muss Ihr Kind aller-
dings einige Voraussetzungen erfüllen. Unter
anderem darf das Einkommen der Eltern eine
bestimmte Grenze nicht überschreiten.
www.einstieg.com/bafoeg
Studienkredite und Bildungsfonds
Wer keinen Anspruch auf Bafög hat, kann
einen Studienkredit aufnehmen und erhält
daraufhin von einer Bank eine monatliche
Überweisung über einen vereinbarten Betrag
auf sein Konto. Anders als beim Bafög gibt
es beim Studienkredit aber nichts geschenkt.
Nach dem Studium muss der Empfänger den
kompletten Kredit an die Bank zurückzahlen
– plus Zinsen. Eine Alternative zu Studien-
krediten sind Bildungsfonds: Hier zahlt der
Empfänger nach seinem Abschluss keinen fi-
xen Betrag an die Bank zurück, sondern einen
Prozentsatz seines Gehalts.
www.einstieg.com/studienkredite
Berufsausbildungsbeihilfe (BAB)
Hinter dem Kürzel BAB verbirgt sich die staat-
liche Förderung für Azubis, die eine betriebli-
che Ausbildung absolvieren. Wie beim Bafög
müssen auch hier gewisse Kriterien erfüllt
sein: Eine BAB erhält Ihr Kind nur dann, wenn
es nicht mehr im Elternhaus wohnt, seine
Ausbildungsvergütung und andere Einnah-
mequellen geringer sind als sein errechneter
monatlicher Bedarf und die Eltern nicht ge-
nug verdienen, um die alleinige finanzielle
Unterstützung zu übernehmen. Den Antrag
auf BAB nimmt die örtliche Agentur für Arbeit
entgegen. Mit dem BAB-Rechner unter www.
babrechner.arbeitsagentur.de können Sie vorab
prüfen, ob Ihr Kind für einen Zuschuss infrage
kommt
www.einstieg.com/bab
Kindergeld
Auch wenn Ihr Kind bereits studiert oder
eine Berufsausbildung absolviert, haben Sie
weiterhin Anspruch auf Kindergeld. Solan-
ge sich Ihr Sohn oder Ihre Tochter in einem
Ausbildungsverhältnis befindet, wird das Kin-
dergeld einkommensunabhängig bis zum 25.
Lebensjahr gezahlt. Die Höhe des Kindergel-
des richtet sich nach der Anzahl Ihrer Kinder
und beträgt monatlich zwischen 184 und 215
Euro pro Kind. Die Beantragung des Kinder-
gelds erfolgt durch die Familienkasse bei der
für Sie zuständigen Agentur für Arbeit.
www.einstieg.com/kindergeld
Studien- und Ausbildungsfinanzierung