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Gebrauchsinformation für Klinik-Führungskräfte
PERSONELLE ENGPÄSSE – WAS TUN?
Wirkstoffe: Kooperation, Eigeninitiative, klare Regeln
Lesen Sie diesen Beipackzettel sorgfältig durch, denn er enthält wichtige Informationen. Um einen bestmöglichen
Behandlungserfolg zu erzielen, müssen die Ratschläge jedoch vorschriftsmäßig angewendet werden. Heben Sie den Zettel gut auf! Viel-
leicht möchten Sie ihn später nochmals lesen. Konsultieren Sie Frau Fruht, wenn Sie weitere Informationen oder eine Beratung benötigen.
Wofür wird das Mittel angewendet?1.
Welche Schritte werden empfohlen?2.
> Bündnisse schließen: Fachverwandte bzw. räumlich nah bei-
einanderliegende Abteilungen gehen Kooperationen ein. Fällt
Personal aus, helfen sich die kooperierenden Stationen zunächst
untereinander – eigenverantwortlich, ohne die Pflegedienstlei-
tung zu involvieren.
> Step by step vorgehen: Erst wenn man innerhalb der koope-
rierenden Stationen keine Lösung findet, wird eine größere
Runde einberufen. Welche Mechanismen dann greifen, kann
auch vorab unter den Stationsleitungen vereinbart werden.
> Die Stationsleitung entlasten: Da sie oft stark in den Arbeits-
alltag integriert ist und wenig Zeit für Organisatorisches hat,
könnte ein Online-Tool die Organisation erleichtern.
> Pdl als letzte Instanz: Erst wenn die „Rettungsschirme“, also
die vereinbarten Mechanismen, auf erster und zweiter Ebene
nicht greifen, sollte die Pflegedienstleitung einbezogen werden.
In der Praxis kann sie als Respektsperson oft mehr erreichen. Ihre Beraterin Christiane Fruht wünscht gute Besserung!
Welche Wirkungen sind beabsichtigt?3.
> Erleichterung für die Mitarbeiter: Das Einspringen ist nicht
mehr so schlimm, da sie den Bereich, in dem sie vorübergehend
arbeiten, kennen. Und sie werden nicht mehr nur für Hilfsarbei-
ten eingesetzt.
> Entlastung der Pflegedienstleitung.
> Vorsorge: Oft häufen sich in bestimmten Bereichen einer Klinik
die krankheitsbedingten Ausfälle, z.B. in der Inneren, wo dann
stets die Chirurgie-Pflegekräfte einspringen müssen. Diesem
Effekt kann man gezielt vorbeugen.
Welche weiterführenden Maßnahmen
können sinnvoll sein?4.
> Einspringprämien: Manche Kliniken vergeben für das Einsprin-
gen Prämien, z.B. zwischen 15 und 40 Euro pro Tag. Das ist ein
guter Ansatz, der Effekt nutzt sich jedoch schnell ab.
> Bereitschaftsdienst: Man könnte eine Art Bereitschaft ein-
führen. Pflegekräfte, die frei und an diesem Tag nichts vor-
haben, könnten „standby“ bleiben, falls jemand ausfällt. Die
Vergütung könnte entweder monetär erfolgen – oder in Form
von Freizeitgutschrift, z.B. drei Stunden für einen Bereitschafts-
tag, an dem kein Einsatz nötig war. Die Vorteile: Wer frei hat,
hat wirklich frei, und es besteht die Möglichkeit, das Freizeit-
bzw. Gehaltskonto aufzubessern.
> Einheitliches Konzept: In der gesamten Klinik könnte ein
einheitliches Vorgehen im Umgang mit Krankmeldungen und
Ausfällen festgelegt werden. Das Konzept bestimmt, bei wem
man sich krank meldet, wie während der Abwesenheit Kontakt
gehalten wird, wie Willkommens- und Fürsorgegespräche ge-
führt werden.
> Bewährtes Fruht-Mittel: Machen Sie Gesundheit in Ihrem
Haus zum Thema! Empfohlen wird die Durchführung eines
Workshops nach dem Konzept „Gesund führen“.
> Die Personaldecke im Pflegedienst ist meist sehr dünn.
> Krankheitsbedingte Ausfälle werden gerne durch das Personal
anderer Stationen kompensiert.
> Auf der fremden Station werden die einspringenden Mitarbeiter
oft wie Aushilfskräfte behandelt, da sie sich weder fachlich
auskennen, noch wissen, wo was zu finden ist.
> In Abteilungen mit hohem Personalausfall herrscht meist eine
angespannte Atmosphäre.
> Personal und Führungskräfte fühlen sich der Situation ausge-
liefert, denn kaum haben sie es geschafft, dass in ihrer eigenen
Abteilung eine gute Atmosphäre herrscht, werden sie in andere
Abteilungen abberufen.
> Die dünne Personaldecke wird so auf Dauer immer „brüchiger“.
> Die Pflegedienstleitung ist oft stundenlang damit beschäftigt,
Personal für die Stationen zu organisieren.
F
RAU FRU
HTS
WA
S
C H Z E T T
EL
Nr.1
Christiane Fruht M. A. ist Kommunikations-
wissenschaftlerin, Psycholinguistin, Coach,
Mediatorin und Trainerin. Sie berät und coacht
Klinik-Teams, um deren Zusammenarbeit zu
optimieren. Dabei kommt ihr und ihren Kunden
auch ihre 16-jährige Berufserfahrung als
examinierte Krankenschwester zugute.
Freibadstraße 30 · 81543 München
Tel.: +49 (0) 89-76 75 49 66
mobil: +49 (0) 172-792 96 51
www.fruht-klinikberatung.de
KOMMUNIKATIONSBERATUNG
FÜR KLINIKEN
Christiane Fruht, Mai 2015 (Kopieren/teilen erwünscht!)

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