2. Übersicht
➲ Was ist Fairer Handel?
➲ Was ist GEPA?
➲ Gibt es einen Zusammenhang zwischen Fairem Handel
und nachhaltiger Landwirtschaft?
3. Fairer Handel - Definition
“Fairer Handel ist eine Handelspartnerschaft, die auf Dialog,
Transparenz und Respekt beruht und nach mehr Gerechtigkeit im
internationalen Handel strebt.
Durch bessere Handelsbedingungen und die Sicherung sozialer Rechte
für benachteiligte ProduzentInnen und ArbeiterInnen – insbesondere
in den Ländern des Südens – leistet der Faire Handel einen Beitrag zu
nachhaltiger Entwicklung.
Fair-Handels-Organisationen engagieren sich (gemeinsam mit
VerbraucherInnen) für die Unterstützung der ProduzentInnen, die
Bewusstseinsbildung sowie die Kampagnen-Arbeit zur Veränderung
der Regeln und der Praxis des konventionellen Welthandels.”
(Definition der internationalen Dachorganisationen des Fairen Handels FLO e.V., WFTO und EFTA)
4. Fairer Handel – 10 Prinzipien
• Creating Opportunities for Economically Disadvantaged
Producer (Schaffung von Marktzugängen für wirtschaftlich benachteiligte Produzenten )
• Transparency and Accountability (Transparenz und Rechenschaftspflicht)
• Trading Practices (Handelsgepflogenheiten - Handeln mit Sorge um die sozialen,
wirtschaftlichen und ökologischen Wohlergehen der Kleinproduzenten)
• Payment of a Fair Price (Die Zahlung eines fairen Preises)
• Child Labour and Forced Labour (sichert Rechte der Kinder und bekämpft
Zwangsarbeit)
• Non Discrimination, Gender Equity and Freedom of Association
(Nichtdiskriminierung, Gleichberechtigung und Freiheit der Assoziation)
• Working Conditions (Arbeitsbedingungen – Arbeitsumfeld, Gesundheitsschutz)
• Capacity Building (Ausbau der Sachkompetenzen)
• Promotion of Fair Trade (Förderung des fairen Handels)
• Environment (fördert den Schutz der Umwelt , z.B. durch Umstellung auf biologische
Landwirtschaft)
5. Fairer Handel in Zahlen
➲ Rund 6 Mio. Menschen in über 60 Ländern
profitieren vom Fairen Handel
➲ Ca. 800 Weltläden, 15.000 Kantinen/Cafés, 30.000
Supermärkte in Deutschland
➲ Weltweit ca. 2700 Partnerfirmen, die Produkte mit
Fairtrade-Siegel auszeichnen
➲ Rund 2/3 der Lebensmittel sind bio-zertifiziert
7. Entwicklung bis jetzt
➲ Ende der 40er Jahre: In den USA beginnen „Ten Thousand
Villages“ (ehemals Mennonite Central Commitee Self Help
Crafts) und SERV (jetzt SERV International), „Handel mit
armen Gemeinden im Süden“ zu betreiben. Im Namen der
Wohltätigkeit.
➲ Ende der 1950er Jahre: Der Direktor der englischen
Entwicklungsorganisation OXFAM bringt von einer
Hongkong-Reise die Idee mit, Handwerksprodukte
chinesischer Flüchtlinge in Oxfam-Läden zu verkaufen.
8. Entwicklung bis jetzt
• 1964 - Oxfam gründet die erste alternative
Handelsorganisation (ATO – Alternative Trading Organisation)
•1967 - Die niederländische Stiftung S.O.S. (heute FTO –
Fair Trade Original) startet mit dem Handel von Produkten aus
der so genannten Dritten Welt
•1969 - Eröffnung des ersten Weltladens in Breukelen,
Niederlanden
9. Entwicklung des Fairen Handels
in Deutschland
➲ 1970 kirchliche Jugendverbände aej (Arbeitsgemeinschaft der
Evangelischen Jugend in Deutschland e.V.) und BDKJ (Bund der
Deutschen Katholischen Jugend) organisieren Hungermärsche in 70
Städten der Bundesrepublik und mobilisieren 30.000 Teilnehmerinnen
und Teilnehmer.
➲ 1971 Aktion 3.Welt entsteht daraus - „Lernen durch Handeln“
➲ 1972 Die „Gesellschaft für Handel mit der Dritten Welt“ wird als
deutsche Tochter der niederländischen Stiftung S.O.S. in Würselen bei
Aachen gegründet. (Vorläufer der GEPA)
➲ 1975 Arbeitsgemeinschaft der 3.Welt Läden (AG3WL); 10
Weltläden; Gründung der GEPA als „wirtschaftlicher Arm“
➲ 1985 ca. 200 Weltläden
10. Entwicklung des Fairen Handels
in Deutschland
➲ 1986 - Gründung von BanaFair e.V.
➲ 1992 - Die Siegelorganisation TRANSFAIR zur Ausweitung des Fairen
Handels wird gegründet. Ca.600 Weltläden
➲ 1998 - Offizielle Gründung des Weltladen-Dachverbandes e.V. als
gemeinsame Dachorganisation der Weltläden und Aktionsgruppen.
➲ 2001 - FINE-Dokument „Grundlage für eine verbesserte Zusammenarbeit
im Fairen Handel“ und Definition des Fairen Handels
➲ 2003 - beschließt die Bundesregierung die Kampagne „fair feels good“, die
von der Verbraucherinitiative betreut wird
➲ 2006 - Lidl und TransFair verständigen sich in einem Kooperationsvertrag
➲ 2010 - 800 Weltläden, 30.000 Supermärkten, Bio- und Naturkostläden und
etwa 6000 Aktionsgruppen.
12. TransFair e.V.
• 1992 gegründet mit Sitz in Köln, derzeit sind 36
Institutionen Mitglieder
• Transfair vergibt an Importeure,
Verarbeitungsbetriebe und Händler, die die
Fairtrade-Standards erfüllen, das Recht, das
Fairtrade-Siegel für ihre Produkte zu nutzen.
• Marketing und Öffentlichkeitsarbeit für
Fairtrade-Produkte
• Finanziert sich über Lizenzgebühren
13. Fairtrade Labelling Organization
International (FLO)
• 1997 gegründete Dachorganisation für Fairen Handel
mit Sitz in Bonn (bis dahin 14 unabhängige nationale
Siegelinitiativen).
• Seit 2002 gemeinsame Fairtrade-Siegel
eingeführt:
• Enge Zusammenarbeit mit der 2004 gegr. FLO-CERT
GmbH – zur Zertifizierung von Produzenten und
Händlern
14. Fairhandelsimporteure
➲ BanaFair e.V. – seit 1986 Importhandelsorganisation, die
Bananen zu Fairtrade-Bedingungen handelt
➲ dwp eG – dritte-welt partner GmbH, 1988 gegründet
➲ El Puente GmbH – 1977 gegründet, zweitgrößter Importeur
➲ GEPA – Gesellschaft zur Förderung der Partnerschaft mit
der Dritten Welt mbH (1975)
15. GEPA
Gesellschafter:
Evangelischer Entwicklungsdienst (EED),
Bischöfliches Hilfswerk Misereor der Katholischen Kirche,
Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend (aej),
Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ),
Kindermissionswerk „Die Sternsinger“ (seit 25. Oktober 2004),
Brot für die Welt (seit Mai 2007).
Mitglied bei:
WFTO; EFTA; IFAT; FFH; registrierter FLO-Importeur
Lizenznehmer: TransFair e.V. und Naturland Zeichen GmbH
16. GEPA
Unternehmensziele:
Förderung von benachteiligten Produzenten im Süden
Veränderung des Kaufverhaltens von Konsumenten
Hinwirken auf strukturelle Veränderungen im Welthandel durch
Lobby- und Advocacy-Arbeit
Handelspartner:
Demokratisch organisierte Kleinbauern und Handwerker
Unternehmen mit sozialer und ökologischer Verantwortung für
Arbeiter und Angestellte in Landwirtschaft und Kleinindustrie
Vermarktungs-Organisationen mit dem Ziel der Produzenten-
förderung
17.
18. Ökologischer Anbau –
Dattelpalmen in Tunesien
„Die Dattel ist in Tunesien ein wichtiges Grundnahrungsmittel und
wird schon seit mehreren tausend Jahren angebaut. Die
Kleinproduzenten aus Hazoua kultivieren ihre Bio-Datteln in der
traditionellen und besonders nachhaltigen Drei-Etagen-Wirtschaft,
bei der auf engem Raum Dattelpalmen, Obstbäume sowie Gemüse
und Getreide angepflanzt werden. Eine derartige Mischkultur trägt
nicht nur zu einer Steigerung der Biodiversität bei, sondern ist auch
ein geeignetes Mittel, um der zunehmen- den Bodenerosion und
fortschreitenden Wüstenbildung Einhalt zu gebieten.
Denn falls die Palmen für sich alleine weit auseinander stehen
würden, wäre der Boden zwischen ihnen ungeschützt Sonne und
Wind ausgesetzt und das in dieser Region besonders kostbare Wasser
würde verdunsten.“
Quelle: http://www.fairtrade.de/cms/media//pdf/Handelspartner/beni_ghreb.pdf
19. Ökologischer Anbau –
Kakao in Mischkulturen
Junge Kakaopflänzchen werden unter
Schattenbäumen wie Bananen oder Palmen
eingesetzt.
Später werden die Wurzeln mit Bodendeckern
bepflanzt (z.B. Kürbis, Melonen), sie verhindern ein
Austrocknen und Erosion des Bodens
Quelle: http://www.oeko-fair.de/clever-konsumieren/essen-trinken/kaffee-tee-co/getraenke-und-genussmittel/kakao/anbau3/oekologischer-kakao-anbau/oekologischer-kakao-
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