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Merit Order
Kommt das Strommarkt Design der Zukunft
ohne Merit Order aus?
Den Strommarkt umzubauen, ist eines der größten Aufgaben
der nächsten Jahre. Da der Zielmarkt bislang noch nicht
definiert wurde, fällt es den unterschiedlichen Akteuren schwer
sich darauf vorzubereiten. Eine Angst, bei der es nicht nur
Marktanteile, sondern auch um Investitionsschutz geht.

       “Das Regelungsgeflecht unseres Energiesystems ist so
       komplex dass man es nicht mehr durchschaut.” (Ferdi
       Schüth vom Max-Planck-Institut für Kohlenforschung in
       Mülheim/Ruhr gegenüber der FAZ)

Merit Order ist eines der wichtigsten Markt-Mechanismen,
wenn es um den Handel mit Strom geht. Der Mechanismus war
schon häufiger ein Thema (s.h. auch Merit-Order) und
beschreibt eigentlich nichts anderes als die Reihenfolge in der
verschiedene Kraftwerke ans Netz gehen, bei einem
bestimmten Gleichgewichtspreis. Vergleichbar mit dem
Orderbuch an jeder anderen Börse. Bestimmte Verkäufer
kommen zum Zuge bei einem bestimmten Preis, bis die
Nachfrage gedeckt ist.


                                                                    Fair-Pay

Schwächen von Merit Order                                           Bitte unterstützen Sie den
Merit Order funktioniert perfekt, wenn es keinerlei                 Autor durch eine kleine
Preissensibilität auf der Seite der Nachfrage gibt. In diesem       Aufmerksamkeit (ab 1 EUR):
Falle werden alle Kraftwerke aktiviert, bis die zu erbringende
Strommenge erreicht wird. Das Fehlen der Preissensibilität,
also der Veränderung der Nachfrage je nach Preis, ist vielen
verschiedenen Ursachen geschuldet. Zum einen bewegt sich
elektrische Energie in Lichtgeschwindigkeit. Ähnlich müssten
sich auch die Preise in Lichtgeschwindigkeit verändern
können. Zudem wird rund 2/3 des Verbrauchs zu einem               blog.stromhaltig.de
Fixpreis an private Haushalte und Kleinunternehmen
                                verkauft. Dieser unterscheidet die Merit Order auch von
                                einem Orderbuch an einer Börse, bei der eine sehr hohe
                                Preissensibilität und immer einen Gleichgewichtspreis – und
                                nicht wie im Falle von Strom auf der einen Seite einen
                                Angebotspreis und auf der anderen Seite               einen
                                Bedarfsmenge an Energie – existiert.

                                Ein ebenfalls guter Einsatz hat Merit Order, wenn es um sehr
                                genau definierte Stromarten geht. Das Beispiel hierfür ist
                                die Regelleistung. Über eine Auktion kann jeder Anbieter von
                                Regelleistung am Vortag ein Gebot abgeben, zu welchem
                                Preis er welche Menge Regelleistung anbieten kann/will.
                                Wird diese Leistung benötigt, so wird zunächst der Anbieter
                                mit dem niedrigsten Preis verwendet usw… bis die Menge an
                                Energie vorhanden ist, die für die Regelleistung benötigt
                                wird.


  Ebook Empfehlung              System Dienste
                                Strom, der aus der Steckdose kommt ist aber nicht nur
                                Regelleistung. Es sind immer System-Dienste mit dabei, die
                                keine Berücksichtigung bei den Auktionen mit dem Ergebnis
                                einer Merit-Order haben. Beispiele für diese Dienste sind die
                                Ausfallsicherheit, die Möglichkeit des Schwarzstartes, die
                                Spannungshaltung                 sowie                sämtliche
                                Infrastrukturkomponenten des Stromnetzes (Leitungen,
                                Umspannstationen etc… etc…). Mit Hilfe von Merit-Order
  Big Data trifft Stromzähler
                                kann also elektrische Energie gehandelt werden, die
  … beschreibt die Chancen,
  die sich hinter der
                                Reihenfolge der Kraftwerksaktivierung bestimmt werden,
  Verbreitung von Smart         aber die System-Dienste müssen anders berücksichtigt
  Metern vor allem bei den      werden. So lange wie PV-Anlagen und Windkraft nur die Rolle
  privaten Haushalten in        des System-Dienstes “Integration von Kleinanlagen”hatten,
  den kommenden Jahren          wurde das EEG verwendet um diesen Dienst zu zahlen.
  ergeben.                      Netzentgelte sollen für eine Kostendeckung bei der
                                Basisinfrastruktur sorgen. Sehr interessant ist, dass sämtliche
       3,99€ bei Xinxii         Schwierigkeiten, die im Zuge der Energiewende die
                                Leitmedien und Online-Diskussionen füllen, aus dem Bereich
                                der System-Dienste stammt. Wer hat noch nicht den
                                Satz “Wenn der Wind nicht weht, und die Sonne untergegangen
blog.stromhaltig.de
                                     Merit Order im Zeichen der Energiewende – blog.stromhaltig.de
ist…” gehört? – Angebot und Nachfrage zusammen zu bringen
war doch Aufgabe der Merit-Order? – Oder soll es doch ein
Systemdienst sein? Ein Marktdesign muss beide Varianten
integrieren.


Designvorschlag des VKU
Der Verband Kommunaler Unternehmen (VKU) hatte Anfang
März 2013 das Ergebnis eines Gutachtens für das
Energiemarktdesign veröffentlicht. Dabei wurden einige
Eckpunkte herausgearbeitet:

      ein Leistungsmarkt, über den derjenige, der
       gesicherte Stromerzeugung (Kraftwerke, Speicher)
       anbietet, zukünftig ein Entgelt für die Bereitstellung
       erhält,
      ein neues und wettbewerbliches Fördersystem für die
       erneuerbaren Energien mit Hilfe
       eines Auktionsverfahrens
      sowie eine Neugestaltung
       der Regulierungsbedingungen für die Stromnetze.

Der geringste Preis, zu dem an Anbieter etwas an den Markt
bringen kann, ist die Deckung der variablen Kosten
(=Deckungsbeitragsrechnung). Merit Order ist keine
Erfindung des Handels mit Erneuerbarer Energie. Es ist ein
Verfahren, welches im freien Energiehandel bereits
Jahrzehnte im Einsatz ist. Beim Vorschlag der VKU kommt
Merit Order allerdings nur noch im Bereich der Erneuerbaren
Energie vor. Bislang war es so, dass Strom aus EE deutlich        Fair-Pay
günstiger angeboten werden kann als Strom, bei dem ein
Rohstoff verbrannt werden muss (=variable Kosten). Der            Bitte unterstützen Sie den
fallende Börsenstrompreis in den letzten Jahren hatte als ein     Autor durch eine kleine
                                                                  Aufmerksamkeit (ab 1 EUR):
Grund die unterschiedliche Verteilung von variablen und
fixen Kosten bei der Erzeugung. Ein Konkurrenzkampf,
welcher im Vorschlag des VKUs durch Aufteilung der
Schlachtfelder gelöst wird. Grünstrom soll nur noch mit
Grünstrom im Markt sich behaupten müssen. Der
beschriebene Leistungsmarkt stellt nichts anderes als eine
Zusammenfassung sämtlicher System-Dienste da und enthält
nun auch Graustromerzeugung. Wieso sollte man                   blog.stromhaltig.de
Merit Order im Zeichen der Energiewende – blog.stromhaltig.de
diesen Leistungsmarkt nun nicht nach den gleichen
                         Mechanismen laufen lassen, die auch in den 1970er Jahre
                         bereits funktioniert haben? – Niemand kann wohl behaupten,
                         dass das Stromnetz damals noch nicht sicher war. Bei den
                         aktuellen CO2-Zertifikatspreisen könnte das “Verrückte
                         Comeback der Braunkohle” welches die DPA am Samstag
                         meldete auch weiter bewundert werden.


                         Trennung von Grau- und Grünstrom wenig
                         hilfreich
                         Nach meiner persönlichen Meinung hat der Vorschlag des
                         VKUs einen entscheidenden Designfehler, da es sich nicht um
                         Integration bemüht, sondern den Strommarkt teilt in zwei
                         Hälften. Werden die System-Dienste dem Leistungsmarkt
                         alleine zugeschrieben, dann sehe ich das Revival
                         des Kohlepfennigs unter dem Schlagwort “Systemrelevanz”. In
                         diesem Markt würde es nur noch wenig grün geben, obwohl
                         bereits heute einige Anbieter wichtige System-Dienste
                         übernehmen. Die aktuelle Liste der Regelleistungs-
                         anbieter führt das Next-Kraftwerk sowie die Clean Energy
   Ebook Empfehlung      Sourcing….

                         Bereits im Jahre 2011 hatten Dietmar Schütz und Björn Schütz
                         in ihrem Werk “Die Zukunft des Strommarktes – Anregungen
                         für den Weg zu 100 Prozent Erneuerbare Energien” (Pont
                         Press, ISBN: 978-3920328591) gefordert, dass es keine
                         Systemintegration sondern eine Systemtransformation
                         bedarf, bei der die Erneuerbaren Energieen gleichberechtigt
                         die System-Dienste erbringen sollen.
   Stromhaltig -
   Timeline 2013-2
                         Alternativmodell: Merit Order auf Aggregationen
   1,99 € bei Neobooks   Aktuelle Beispiele für Aggregationen sind die sogenannten
                         virtuellen Kraftwerke, bei denen aus verschiedenen
                         Erzeugungseinrichtungen ein Produkt geformt wird. Man
                         könnte sich allerdings auch vorstellen, dass eine Aggregation
                         nicht nur Erzeugung sondern auch Verbrauch beinhaltet. Am
                         ehesten vergleichbar mit dem aktuellen Modell der
                         Bilanzierungskreise. Im “Service Level” der Aggregation
blog.stromhaltig.de
                               Merit Order im Zeichen der Energiewende – blog.stromhaltig.de
müssen in diesem Falle die Systemdienste bereits eingepreist
sein. Stadtwerke mit eigenem Verteilnetz könnten
Aggregationsanbieter sein. Wie hoch der Systemdienst der
bereits genannten Regelleistung sein muss, lässt sich aus der
vertikalen Last des Aggregators errechnen. Für den
Handel/Austausch von Strom zwischen den Aggregatoren
könnte dann wieder die Merit Order verwendet werden.

Dieses Modell hat einige Schwächen, die man getrennt
beleuchten müsste, da es die Übertragungsnetze nicht weiter
betrachtet. Offen ist auch, ob der Stromkunde dann noch
immer     eine    freie   Anbieterwahl   hätte,    da   die
Bilanzierungskreise ein natürliches Monopol in ihrem Gebiet
besitzen.


Kapazitätsmärkte mit dem Eigen(tum)strom
Unter Kapazitätsmärkten bezeichnet man, den Handel mit
Kapazitäten im Gegensatz zum Handel mit Leistungen. Beim
Strommarkt wie wir ihn heute kennen, wird der Strom als
Verbrauchsmenge gehandelt. Dies führt zur Notwendigkeit
von Mechanismen wie die Merit Order. Bedenkt man den
Umstieg auf 100% erneuerbare Energie, dann wird bei der
Erzeugung von Strom kein Verbrauch geben. Könnte man
Kapazitäten als Eigentum kaufen, so würde ein sich selbst
optimierendes System entstehen. Lediglich die nicht durch
Eigentum gedeckten, aber beanspruchten, Kapazitäten
würden in diesem Modell auf einem Markt zu beziehen sein.
Ausführlich ist dies in den letzten 4 Kapiteln meines
BuchesEigenstrom (Epubli,       ISBN: 978-3-8442-4389-5)
beschrieben.

Der Vorteil ist, dass eine für jeden Stromkunden theoretisch
eine eigene, individuelle Merit Order entsteht, die auf beiden
Seiten Strommengen hat. Eine Vermischung aus
Einstandspreis auf der einen Seite und Verbrauchsmengen
auf der anderen Seite würde es nicht mehr geben. Die
Systemdienste müssten ähnlich als Eigentumsrecht
erwerbbar sein.

                                                                 blog.stromhaltig.de
Merit Order im Zeichen der Energiewende – blog.stromhaltig.de
Fazit
                      Merit Order wird es wohl auch noch in 10 Jahren geben, wenn
                      der Strommarkt nicht grundlegend restrukturiert wird. Wie
                      verhindert werden soll, dass Äpfel mit Birnen verglichen
                      werden bleibt allerdings ein zu lösendes Rätsel.




                      Fair-Pay
                      Die Erstellung dieses Werkes hat Zeit gekostet. Sollte Dies
                      Ihnen etwas wert sein, dann haben Sie unter folgenden URLs
                      die Möglichkeit dem Autor Ihren Dank auszudrücken:

                      https://www.paypal.com/cgi-bin/webscr?cmd=_s-
                      xclick&hosted_button_id=8JE3G89LPSY5J

                      http://flattr.com/thing/1191225/Strommarkt-Design-der-
                      Zukunft-ohne-Merit-Order




                      Impressum
                      Copyright: © 2013 Thorsten Zoerner (me@thorsten-zoerner.com)
                      Gerhard Weiser Ring 29
                      69256 Mauer
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Merit Order - Kommt das Strommarkt Design der Zukunft ohne Merit Order aus?

  • 1. Merit Order Kommt das Strommarkt Design der Zukunft ohne Merit Order aus? Den Strommarkt umzubauen, ist eines der größten Aufgaben der nächsten Jahre. Da der Zielmarkt bislang noch nicht definiert wurde, fällt es den unterschiedlichen Akteuren schwer sich darauf vorzubereiten. Eine Angst, bei der es nicht nur Marktanteile, sondern auch um Investitionsschutz geht. “Das Regelungsgeflecht unseres Energiesystems ist so komplex dass man es nicht mehr durchschaut.” (Ferdi Schüth vom Max-Planck-Institut für Kohlenforschung in Mülheim/Ruhr gegenüber der FAZ) Merit Order ist eines der wichtigsten Markt-Mechanismen, wenn es um den Handel mit Strom geht. Der Mechanismus war schon häufiger ein Thema (s.h. auch Merit-Order) und beschreibt eigentlich nichts anderes als die Reihenfolge in der verschiedene Kraftwerke ans Netz gehen, bei einem bestimmten Gleichgewichtspreis. Vergleichbar mit dem Orderbuch an jeder anderen Börse. Bestimmte Verkäufer kommen zum Zuge bei einem bestimmten Preis, bis die Nachfrage gedeckt ist. Fair-Pay Schwächen von Merit Order Bitte unterstützen Sie den Merit Order funktioniert perfekt, wenn es keinerlei Autor durch eine kleine Preissensibilität auf der Seite der Nachfrage gibt. In diesem Aufmerksamkeit (ab 1 EUR): Falle werden alle Kraftwerke aktiviert, bis die zu erbringende Strommenge erreicht wird. Das Fehlen der Preissensibilität, also der Veränderung der Nachfrage je nach Preis, ist vielen verschiedenen Ursachen geschuldet. Zum einen bewegt sich elektrische Energie in Lichtgeschwindigkeit. Ähnlich müssten sich auch die Preise in Lichtgeschwindigkeit verändern können. Zudem wird rund 2/3 des Verbrauchs zu einem blog.stromhaltig.de
  • 2. Fixpreis an private Haushalte und Kleinunternehmen verkauft. Dieser unterscheidet die Merit Order auch von einem Orderbuch an einer Börse, bei der eine sehr hohe Preissensibilität und immer einen Gleichgewichtspreis – und nicht wie im Falle von Strom auf der einen Seite einen Angebotspreis und auf der anderen Seite einen Bedarfsmenge an Energie – existiert. Ein ebenfalls guter Einsatz hat Merit Order, wenn es um sehr genau definierte Stromarten geht. Das Beispiel hierfür ist die Regelleistung. Über eine Auktion kann jeder Anbieter von Regelleistung am Vortag ein Gebot abgeben, zu welchem Preis er welche Menge Regelleistung anbieten kann/will. Wird diese Leistung benötigt, so wird zunächst der Anbieter mit dem niedrigsten Preis verwendet usw… bis die Menge an Energie vorhanden ist, die für die Regelleistung benötigt wird. Ebook Empfehlung System Dienste Strom, der aus der Steckdose kommt ist aber nicht nur Regelleistung. Es sind immer System-Dienste mit dabei, die keine Berücksichtigung bei den Auktionen mit dem Ergebnis einer Merit-Order haben. Beispiele für diese Dienste sind die Ausfallsicherheit, die Möglichkeit des Schwarzstartes, die Spannungshaltung sowie sämtliche Infrastrukturkomponenten des Stromnetzes (Leitungen, Umspannstationen etc… etc…). Mit Hilfe von Merit-Order Big Data trifft Stromzähler kann also elektrische Energie gehandelt werden, die … beschreibt die Chancen, die sich hinter der Reihenfolge der Kraftwerksaktivierung bestimmt werden, Verbreitung von Smart aber die System-Dienste müssen anders berücksichtigt Metern vor allem bei den werden. So lange wie PV-Anlagen und Windkraft nur die Rolle privaten Haushalten in des System-Dienstes “Integration von Kleinanlagen”hatten, den kommenden Jahren wurde das EEG verwendet um diesen Dienst zu zahlen. ergeben. Netzentgelte sollen für eine Kostendeckung bei der Basisinfrastruktur sorgen. Sehr interessant ist, dass sämtliche 3,99€ bei Xinxii Schwierigkeiten, die im Zuge der Energiewende die Leitmedien und Online-Diskussionen füllen, aus dem Bereich der System-Dienste stammt. Wer hat noch nicht den Satz “Wenn der Wind nicht weht, und die Sonne untergegangen blog.stromhaltig.de Merit Order im Zeichen der Energiewende – blog.stromhaltig.de
  • 3. ist…” gehört? – Angebot und Nachfrage zusammen zu bringen war doch Aufgabe der Merit-Order? – Oder soll es doch ein Systemdienst sein? Ein Marktdesign muss beide Varianten integrieren. Designvorschlag des VKU Der Verband Kommunaler Unternehmen (VKU) hatte Anfang März 2013 das Ergebnis eines Gutachtens für das Energiemarktdesign veröffentlicht. Dabei wurden einige Eckpunkte herausgearbeitet:  ein Leistungsmarkt, über den derjenige, der gesicherte Stromerzeugung (Kraftwerke, Speicher) anbietet, zukünftig ein Entgelt für die Bereitstellung erhält,  ein neues und wettbewerbliches Fördersystem für die erneuerbaren Energien mit Hilfe eines Auktionsverfahrens  sowie eine Neugestaltung der Regulierungsbedingungen für die Stromnetze. Der geringste Preis, zu dem an Anbieter etwas an den Markt bringen kann, ist die Deckung der variablen Kosten (=Deckungsbeitragsrechnung). Merit Order ist keine Erfindung des Handels mit Erneuerbarer Energie. Es ist ein Verfahren, welches im freien Energiehandel bereits Jahrzehnte im Einsatz ist. Beim Vorschlag der VKU kommt Merit Order allerdings nur noch im Bereich der Erneuerbaren Energie vor. Bislang war es so, dass Strom aus EE deutlich Fair-Pay günstiger angeboten werden kann als Strom, bei dem ein Rohstoff verbrannt werden muss (=variable Kosten). Der Bitte unterstützen Sie den fallende Börsenstrompreis in den letzten Jahren hatte als ein Autor durch eine kleine Aufmerksamkeit (ab 1 EUR): Grund die unterschiedliche Verteilung von variablen und fixen Kosten bei der Erzeugung. Ein Konkurrenzkampf, welcher im Vorschlag des VKUs durch Aufteilung der Schlachtfelder gelöst wird. Grünstrom soll nur noch mit Grünstrom im Markt sich behaupten müssen. Der beschriebene Leistungsmarkt stellt nichts anderes als eine Zusammenfassung sämtlicher System-Dienste da und enthält nun auch Graustromerzeugung. Wieso sollte man blog.stromhaltig.de Merit Order im Zeichen der Energiewende – blog.stromhaltig.de
  • 4. diesen Leistungsmarkt nun nicht nach den gleichen Mechanismen laufen lassen, die auch in den 1970er Jahre bereits funktioniert haben? – Niemand kann wohl behaupten, dass das Stromnetz damals noch nicht sicher war. Bei den aktuellen CO2-Zertifikatspreisen könnte das “Verrückte Comeback der Braunkohle” welches die DPA am Samstag meldete auch weiter bewundert werden. Trennung von Grau- und Grünstrom wenig hilfreich Nach meiner persönlichen Meinung hat der Vorschlag des VKUs einen entscheidenden Designfehler, da es sich nicht um Integration bemüht, sondern den Strommarkt teilt in zwei Hälften. Werden die System-Dienste dem Leistungsmarkt alleine zugeschrieben, dann sehe ich das Revival des Kohlepfennigs unter dem Schlagwort “Systemrelevanz”. In diesem Markt würde es nur noch wenig grün geben, obwohl bereits heute einige Anbieter wichtige System-Dienste übernehmen. Die aktuelle Liste der Regelleistungs- anbieter führt das Next-Kraftwerk sowie die Clean Energy Ebook Empfehlung Sourcing…. Bereits im Jahre 2011 hatten Dietmar Schütz und Björn Schütz in ihrem Werk “Die Zukunft des Strommarktes – Anregungen für den Weg zu 100 Prozent Erneuerbare Energien” (Pont Press, ISBN: 978-3920328591) gefordert, dass es keine Systemintegration sondern eine Systemtransformation bedarf, bei der die Erneuerbaren Energieen gleichberechtigt die System-Dienste erbringen sollen. Stromhaltig - Timeline 2013-2 Alternativmodell: Merit Order auf Aggregationen 1,99 € bei Neobooks Aktuelle Beispiele für Aggregationen sind die sogenannten virtuellen Kraftwerke, bei denen aus verschiedenen Erzeugungseinrichtungen ein Produkt geformt wird. Man könnte sich allerdings auch vorstellen, dass eine Aggregation nicht nur Erzeugung sondern auch Verbrauch beinhaltet. Am ehesten vergleichbar mit dem aktuellen Modell der Bilanzierungskreise. Im “Service Level” der Aggregation blog.stromhaltig.de Merit Order im Zeichen der Energiewende – blog.stromhaltig.de
  • 5. müssen in diesem Falle die Systemdienste bereits eingepreist sein. Stadtwerke mit eigenem Verteilnetz könnten Aggregationsanbieter sein. Wie hoch der Systemdienst der bereits genannten Regelleistung sein muss, lässt sich aus der vertikalen Last des Aggregators errechnen. Für den Handel/Austausch von Strom zwischen den Aggregatoren könnte dann wieder die Merit Order verwendet werden. Dieses Modell hat einige Schwächen, die man getrennt beleuchten müsste, da es die Übertragungsnetze nicht weiter betrachtet. Offen ist auch, ob der Stromkunde dann noch immer eine freie Anbieterwahl hätte, da die Bilanzierungskreise ein natürliches Monopol in ihrem Gebiet besitzen. Kapazitätsmärkte mit dem Eigen(tum)strom Unter Kapazitätsmärkten bezeichnet man, den Handel mit Kapazitäten im Gegensatz zum Handel mit Leistungen. Beim Strommarkt wie wir ihn heute kennen, wird der Strom als Verbrauchsmenge gehandelt. Dies führt zur Notwendigkeit von Mechanismen wie die Merit Order. Bedenkt man den Umstieg auf 100% erneuerbare Energie, dann wird bei der Erzeugung von Strom kein Verbrauch geben. Könnte man Kapazitäten als Eigentum kaufen, so würde ein sich selbst optimierendes System entstehen. Lediglich die nicht durch Eigentum gedeckten, aber beanspruchten, Kapazitäten würden in diesem Modell auf einem Markt zu beziehen sein. Ausführlich ist dies in den letzten 4 Kapiteln meines BuchesEigenstrom (Epubli, ISBN: 978-3-8442-4389-5) beschrieben. Der Vorteil ist, dass eine für jeden Stromkunden theoretisch eine eigene, individuelle Merit Order entsteht, die auf beiden Seiten Strommengen hat. Eine Vermischung aus Einstandspreis auf der einen Seite und Verbrauchsmengen auf der anderen Seite würde es nicht mehr geben. Die Systemdienste müssten ähnlich als Eigentumsrecht erwerbbar sein. blog.stromhaltig.de Merit Order im Zeichen der Energiewende – blog.stromhaltig.de
  • 6. Fazit Merit Order wird es wohl auch noch in 10 Jahren geben, wenn der Strommarkt nicht grundlegend restrukturiert wird. Wie verhindert werden soll, dass Äpfel mit Birnen verglichen werden bleibt allerdings ein zu lösendes Rätsel. Fair-Pay Die Erstellung dieses Werkes hat Zeit gekostet. Sollte Dies Ihnen etwas wert sein, dann haben Sie unter folgenden URLs die Möglichkeit dem Autor Ihren Dank auszudrücken: https://www.paypal.com/cgi-bin/webscr?cmd=_s- xclick&hosted_button_id=8JE3G89LPSY5J http://flattr.com/thing/1191225/Strommarkt-Design-der- Zukunft-ohne-Merit-Order Impressum Copyright: © 2013 Thorsten Zoerner (me@thorsten-zoerner.com) Gerhard Weiser Ring 29 69256 Mauer Deutschland Dieses Werk von Thorsten Zoerner steht unter einer Creative Commons Namensnennung 3.0 Unported Lizenz. Weitere Informationen zur Lizenz: http://creativecommons.org/licenses/by/3.0/. blog.stromhaltig.de Merit Order im Zeichen der Energiewende – blog.stromhaltig.de