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Emotional Design für HMIs
Die Erlebniswelt von Mitarbeitern im industriellen Kontext.
Mit User Experience den Erfolg von HMIs steigern.
EMOTIONAL DESIGN FÜR HMIS
INHALT
Management Summary Ziele der Studie Usability und User Experience
in der Industrie
Vorgehen Die Erlebniswelt von Mitarbeitern
im industriellen Kontext
Mit gezieltem UX Design
positive Erlebnisse gestalten01 02 03 04 0605
Seite 3 Seite 4 Seite 5 Seite 9 Seite 11 Seite 37
| Emotional Design für HMIsSeite 2
02 04 060503
Management Summary
01
| Emotional Design für HMIsSeite 3
MANAGEMENT SUMMARY
DIE STUDIE IM ÜBERBLICK
DIE STUDIE
— Ziel der Studie ist es, zu verstehen, welche positiven
Erlebnisse in industriellen Arbeitskontexten vorkommen.
Diese Erkenntnisse bilden die Basis, um Technologie so zu
gestalten, dass sie eine positive User Experience ermöglicht.
— Basis ist eine Interview-Studien mit 8 Mitarbeitern aus
verschiedenen Fertigungsbereichen.
DIE ERGEBNISSE
— Ein positives Nutzererlebnis (User Experience) ist nicht nur
für Consumer Products relevant. Emotionen als Erlebnis-
komponente spielen auch in der Industrie eine wichtige
Rolle.
— Denn positive Erlebnisse schaffen Möglichkeiten für Spaß
und Freude an der Nutzung und fördern den Erfolg eines
Produktes.
— Vor allem Erfolgserlebnisse sowie kreative und lehrreiche
Tätigkeiten beeinflussen das Arbeitsleben positiv.
— Arbeiter arbeiten oft alleine an Maschinen. Die Zusammen-
arbeit mit Kollegen und anderen Abteilungen wird als
Abwechslung empfunden. Die Zusammenarbeit und soziale
Interaktion durch interaktive Systeme zu unterstützen, weist
großes Potential auf.
— Basierend auf den Ergebnissen stellt die Studie Gestaltungs-
prinzipien vor, mit denen gezielt das Wohlbefinden der
Arbeitnehmer gefördert werden kann.
01 04 060503
Ziele der Studie
02
| Emotional Design für HMIsSeite 4
ZIELE DER STUDIE
VERSTÄNDNIS ÜBER POSITIVE ARBEITSERLEBNISSE SCHAFFEN
Positive Erlebnisse im Arbeitskontext wirken sich auf
Wohlbefinden und Leistungsfähigkeit der Arbeitnehmer aus.
Interaktive Produkte begünstigen und fördern positive
Erlebnisse und tragen zu einem positiven Arbeitserleben bei.
Voraussetzung ist ein Verständnis dafür, was Menschen in
Arbeitskontexten „glücklich“ macht.
ZIELE DER STUDIE
Ziel der Studie ist es, zu verstehen, welche Ereignisse das
Arbeitsleben von Mitarbeitern in der Industrie positiv
beeinflussen.
Damit schafft sie die Grundlage, um Produkte gezielt attraktiver
und erfolgreicher zu gestalten.
01 02 04 0605
Usability und User Experience
in der Industrie03
| Emotional Design für HMIsSeite 5
USABILITY UND USER EXPERIENCE IN DER INDUSTRIE
DEFINITION USABILITY
„Das Ausmaß, in dem ein Produkt durch bestimmte Benutzer
in einem bestimmten Nutzungskontext genutzt werden kann,
um bestimmte Ziele effektiv, effizient und mit Zufriedenheit
zu erreichen.“ DIN EN ISO 9241-110
Usability zielt darauf ab, Nutzer beim Erreichen seiner Ziele
optimal zu unterstützen.
Aufgaben-Angemessenheit
Steuerbarkeit
Erwartungs-
konformität
Fehlertoleranz
Lernförder-
lichkeit
Selbstbeschreibungsfähigkeit
Individualisierbarkeit
01 02 04 0605
Usability und User Experience
in der Industrie03
„Die Wahrnehmungen und Reaktionen einer Person, die aus der
Benutzung oder auch angenommenen Benutzung eines
Produktes, eines Systems oder einer Dienstleistung
hervorgehen.“ DIN EN ISO 9241-210, 2011
User Experience fokussiert im Unterschied zu Usability den
Menschen mit dessen emotionalem Erleben.
Gute User Experience erfüllt psychologische Bedürfnisse wie
das nach Autonomie, Kompetenz, Verbundenheit, Popularität,
Stimulation und Sicherheit (Burmester et al. 2014; Hassenzahl
2008).
| Emotional Design für HMIsSeite 6
USABILITY UND USER EXPERIENCE IN DER INDUSTRIE
DEFINITION USER EXPERIENCE
01 02 04 0605
Usability und User Experience
in der Industrie03
| Emotional Design für HMIsSeite 7
USABILITY UND USER EXPERIENCE IN DER INDUSTRIE
DAS BENUTZUNGSERLEBNIS ENTSCHEIDET ÜBER DEN ERFOLG EINES PRODUKTS
Bei Consumer Products wird eine gute User Experience
angestrebt. Bei der Gestaltung interaktiver Produkte für die
Industrie liegt der Fokus eher auf der Funktionalität und
Usability.
Positive Emotionen sind aber auch für den Arbeitskontext
erstrebenswert. Arbeitnehmer übertragen ihre Erwartungen aus
dem Consumer-Bereich auf die Arbeitswelt. Consumer Products
– vor allem Smart Devices – setzen somit den Benchmark für
industrielle Produkte.
Technisch und qualitativ hochwertige Produkte allein reichen in
einem globalisierten Wettbewerb oft nicht mehr aus, um
langfristig Kunden zu binden. Das Benutzererlebnis spielt eine
wichtige Rolle und entscheidet mit über Erfolg eines Produkts.
01 02 04 0605
Usability und User Experience
in der Industrie03
| Emotional Design für HMIsSeite 8
USABILITY UND USER EXPERIENCE IN DER INDUSTRIE
USER EXPERIENCE WIRKT SICH POSITIV AUF DIE LEISTUNGSFÄHIGKEIT AUS
— Nutzer, die ein Produkt mit positiven Erlebnissen verbinden,
sind motivierter und entspannter bei der Nutzung
(Desmet 2012).
— Positive Emotionen fördern den Handlungsspielraum, die
Kreativität sowie die Lösungskompetenz
(Frederickson 2004 & 2011).
— Positive Emotionen reduzieren die Effekte negativer
Emotionen und erhöhen die Widerstandsfähigkeit
(Frederikson, Mancuso, Branigan & Tugade 2000).
— Erlebnisse machen glücklicher als materieller Besitz
(Boven & Gilovich 2003).
— Glückliche Menschen sind engagierter und optimistischer
(Achor 2010).
01 02 0605
Vorgehen
0403
| Emotional Design für HMIsSeite 9
VORGEHEN
ZWEI INTERVIEW-STUDIEN MIT MITARBEITERN AUS DER FERTIGUNG
— Die Ergebnisse basieren auf einer Interview-Studie sowie
einen Fragebogen, welche mit 8 Mitarbeitern aus der
Fertigung durchgeführt wurden.
— Die Studie entstand im Rahmen der assoziierten
Partnerschaft von UID mit dem, vom Bundesministerium für
Wirtschaft und Energie im Forschungsschwerpunkt
Mittelstand-Digital geförderten Forschungsprojekt
Design4Xperience.
01 02 0605
Vorgehen
0403
| Emotional Design für HMIsSeite 10
VORGEHEN
DURCHFÜHRUNG DER STUDIEN
— Sammeln emotional relevanter Arbeitsergebnisse im
industriellen Kontext durch Befragung
» Welche Situationen nimmt der Arbeitnehmer positiv wahr?
» In welchem Kontext finden diese statt?
» Warum wurde die Situation positiv erlebt?
» Welche Bedeutung hat sie für den Arbeitnehmer?
» Welche Bedürfnisse wurden angesprochen?
» Was löste das positive Erlebnis aus?
— Inhaltsanalytische Auswertung der Interviews
— Systematisieren der gefundenen Ergebnisse
— Ableiten von Gestaltungsfaktoren für gute User Experience
01 02 03 04 06
Die Erlebniswelt von Mitarbeitern
im industriellen Kontext05
| Emotional Design für HMIsSeite 11
DIE ERLEBNISWELT VON MITARBEITERN IM INDUSTRIELLEN KONTEXT
DIE ERGEBNISSE IM ÜBERBLICK
Die Erlebnisse, die von den Befragten positiv wahrgenommen
wurden, lassen sich in die zwei Hauptkategorien „Arbeitnehmer“
und „Zusammenarbeit“ mit insgesamt 17 Kategorien unterteilen.
Vor allem Erfolgserlebnisse sowie kreative und lehrreiche
Tätigkeiten sowie die Zusammenarbeit mit Kollegen
beeinflussen das Arbeitsleben positiv.
Die Erlebnisse erfüllen am häufigsten das Bedürfnis nach
„Kompetenz“, „Zielerreichung“, „Selbstwirksamkeit“ und
„Sicherheit“.
Sie lösen am häufigsten die Emotionen Freude, Stolz und
Interesse aus.
Im Folgenden werden die wichtigsten der 17 Kategorien
vorgestellt. Dabei werden immer folgende Fragen beantwortet:
— Welche Situationen wurden positiv wahrgenommen?
— Welche Emotionen wurden hervorgerufen?
— Welche emotionalen Bedürfnisse wurden befriedigt?
— Warum wurden die Situationen positiv bewertet?
01 02 03 04 06
Die Erlebniswelt von Mitarbeitern
im industriellen Kontext05
| Emotional Design für HMIsSeite 12
+ Erfolgserlebnis
 Gemindertes Erfolgserlebnis
+ Lernen und wachsen
+ Probleme lösen und optimieren
 Monotone Handlung
+ Unabhängig und eigenständig
handeln
+ Unterstützende Vorgesetzte
+ Umfeld und äußere Faktoren steigern
Wohlbefinden
 Tagesziel erzeugt Stress
+ Belohnung in Form von Geld
 Gehalt wird nicht als Wertschätzung
wahrgenommen
ARBEITNEHMER
DIE ERLEBNISWELT VON MITARBEITERN IM INDUSTRIELLEN KONTEXT
ÜBERBLICK HAUPTKATEGORIE „ARBEITNEHMER“
01 02 03 04 06
Die Erlebniswelt von Mitarbeitern
im industriellen Kontext05
| Emotional Design für HMIsSeite 13
+ Zusammenarbeit zur Zielerreichung
+ Gefragt sein und Autorität haben
+ Anerkennung, Wertschätzung und
Dankbarkeit
+ Kundenverhältnis, Kollegschaft
oder Freundschaft
+ Anerkennung, Wertschätzung
und Dankbarkeit
+ Schadenfreude*
* Schadenfreude kann zwar Vergnügen bereiten,
ist aber aus sozialer Sicht nicht erstrebenswert.
ZUSAMMENARBEIT
+ Mentoring und Hilfe leisten
DIE ERLEBNISWELT VON MITARBEITERN IM INDUSTRIELLEN KONTEXT
ÜBERBLICK HAUPTKATEGORIE „ZUSAMMENARBEIT“
01 02 03 04 06
Die Erlebniswelt von Mitarbeitern
im industriellen Kontext05
| Emotional Design für HMIsSeite 14
Interviewer: „Was fasziniert oder begeistert dich am Beruf?“
Teilnehmer: „Die Herausforderung, jedes Mal neue Problematiken, Fehler und
Lösungen zu finden. Weil es mich fordert, ich mag keine eintönige Arbeit oder
alles was leicht von der Hand geht, wird mir irgendwann langweilig.“
(TN 06.172)
KATEGORIE „ARBEITNEHMER“
PROBLEME LÖSEN UND OPTIMIEREN
01 0602 03
Die Erlebniswelt von Mitarbeitern
im industriellen Kontext0504
| Emotional Design für HMIsSeite 15
SITUATIONEN:
— Probleme finden, überblicken, analysieren und beseitigen
— Produktverlust durch die Maschine minimieren
— Störfaktoren und Störanfälligkeiten der Anlage beheben
— Taktzeiten verbessern
HERVORGERUFENE EMOTIONEN: Freude, Interesse, Faszination, Hoffnung
BEFRIEDIGTE BEDÜRFNISSE: Dominanz, Stimulation, Sinnerleben, Kompetenz
KATEGORIE „ARBEITNEHMER“
PROBLEME LÖSEN UND OPTIMIEREN
01 0602 03
Die Erlebniswelt von Mitarbeitern
im industriellen Kontext0504
| Emotional Design für HMIsSeite 16
ERKLÄRUNG:
— Um ein Problem zu beheben oder die Maschine zu optimieren, probiert der
Arbeitnehmer verschiedene Lösungen aus. Er und die Maschine stehen in
Wechselwirkung. Das stärkt das Interesse, die Faszination und den
Forschungsdrang.
— Das Tüfteln und Finden einer Lösung stellt eine Herausforderung dar. Der
Arbeitnehmer erlebt sich als kompetent und wirksam.
KATEGORIE „ARBEITNEHMER“
PROBLEME LÖSEN UND OPTIMIEREN
01 02 03 04 06
Die Erlebniswelt von Mitarbeitern
im industriellen Kontext05
| Emotional Design für HMIsSeite 17
„also das war ja jetzt hier ein Produktionsablauf für eine Maschine, die hat 5 Tage
gedauert. War es vielleicht mal ein bisschen ein negatives Erlebnis, dass ich etwas
sauer geworden bin, weil ich gesagt habe, es kann nicht sein, dass wir dafür 5 Tage
brauchen. Das geht in 15 Minuten. Und es geht auch in 15 Minuten. Das ist dann für
mich ein freudiges Erlebnis. 5 Tage reduziert auf 15 Minuten.“
(TN01.25)
KATEGORIE „ARBEITNEHMER“
ERFOLGSERLEBNISSE
01 0602 03
Die Erlebniswelt von Mitarbeitern
im industriellen Kontext0504
SITUATIONEN:
— Anspruchsvolle Aufgaben lösen
— Erfolgreiches Installieren / Updaten von Software
— Verbessern des Produktionsablaufs
— Erfolgreiche Inbetriebnahme / Einstellung / Optimierung
— Erfolgreiche Schulung der Kunden & Abnahme durch den Auftraggeber
— Umgang mit einer neuen Technologie / Anlage erlernt haben
— Das fertig produzierte Produkt sehen
— Erreichen des Tagesziels
HERVORGERUFENE EMOTIONEN: Stolz, Freude, Erleichterung
BEFRIEDIGTE BEDÜRFNISSE: Zielerreichung oder sich als wirksam erleben,
Kompetenz, Selbstwert
KATEGORIE „ARBEITNEHMER“
ERFOLGSERLEBNISSE
| Emotional Design für HMIsSeite 18
01 0602 03
Die Erlebniswelt von Mitarbeitern
im industriellen Kontext0504
ERKLÄRUNG:
— Das Handeln des Arbeitnehmers führt zu einem wichtigen Fortschritt oder zur
Fertigstellung eines Arbeitsauftrags, dadurch verspürt er ein Erfolgserlebnis
und empfindet seine Arbeit als wertvoll.
— Der Arbeitnehmer empfindet Freude und Stolz über die eigene Leistung, vor
allem wenn er eine besondere Herausforderung gemeistert hat oder das eigene
Unternehmen oder der Kunde durch seine Leistung profitiert.
— Ein Erfolgserlebnis wirkt sich zudem nachhaltig auf die zukünftige Leistung aus:
„Erfolg führt zu mehr Glück und Zufriedenheit – und Glück und Zufriedenheit
wiederum zu mehr Erfolg.“ (Warr & Clapperton 2011, S. 9)
— Gleichzeit kann sich der Arbeitnehmer sicher fühlen: Wenn er die Anlage
erfolgreich optimiert hat, kann er vorgegebene Stückzahlen in Zukunft
zuverlässiger erreichen. Seine Leistung kann somit nicht kritisiert werden.
KATEGORIE „ARBEITNEHMER“
ERFOLGSERLEBNISSE
| Emotional Design für HMIsSeite 19
01 02 03 04 06
Die Erlebniswelt von Mitarbeitern
im industriellen Kontext05
| Emotional Design für HMIsSeite 20
„das man halt auch mitverfolgen kann, wie so ein Produkt entsteht. […] Jetzt sieht
man halt genau, wie so ein Gerät zusammengebaut wird oder aus was es besteht
oder was dahinter steckt […] So ein Motor kann ja z. B. nicht einfach so laufen, da
muss ja was dahinterstecken … Ich möchte eher wissen, was drin ist. Ich stehe auch
eher so auf das draußen rum, von wegen das Organisatorische. Wo was bestellt
werden muss, die oder die Komponenten zusammenpassen. Deswegen bin ich ja
auch grad dabei mich fortzubilden.“
(TN07.97)
KATEGORIE „ARBEITNEHMER“
LERNEN UND WACHSEN
01 0602 03
Die Erlebniswelt von Mitarbeitern
im industriellen Kontext0504
| Emotional Design für HMIsSeite 21
SITUATIONEN:
— Lernen durch neue Einsichten, das Verstehen von Zusammenhängen
und das Überblicken von Bestandteilen
— Lernen aus falschen Entscheidungen
— Lernen durch Schulungen und Weiterbildungen
— Lernen durch Konfrontation mit neuen Technologien
HERVORGERUFENE EMOTIONEN: Freude, Interesse und Glück
BEFRIEDIGTE BEDÜRFNISSE: Lernmotivation, Neugier, Stimulation
KATEGORIE „ARBEITNEHMER“
LERNEN UND WACHSEN
01 0602 03
Die Erlebniswelt von Mitarbeitern
im industriellen Kontext0504
| Emotional Design für HMIsSeite 22
ERKLÄRUNG:
— Die Arbeitnehmer wollen von sich aus Neues lernen. Die Gründe sind vielfältig:
» Sie haben ein starkes Interesse und eine große Neugier, sich mit neuen
Technologien auseinanderzusetzen und diese zu verstehen.
» Sie haben Freude und Spaß, Neues zu entdecken.
» Es hilft ihnen, geistig fit zu bleiben und neue Situationen zu bewältigen.
Wenn neue Inhalte und Fertigkeiten angeeignet werden, befriedigt dies
zudem das Bedürfnis nach Kompetenz.
KATEGORIE „ARBEITNEHMER“
LERNEN UND WACHSEN
01 02 03 04 06
Die Erlebniswelt von Mitarbeitern
im industriellen Kontext05
| Emotional Design für HMIsSeite 23
„Man arbeitet miteinander, man versucht sich gegenseitig zu entlasten. Man
weiß nicht alles, man kann nach Rat fragen. Das sind so Dinge, die wichtig
sind in einem gesunden Umfeld.
Man wird auch selbst gern um Rat gefragt […] man kennt sich Jahre schon,
da besteht ein gewisses Vertrauen und das macht das Umfeld sehr gut zum
Arbeiten.“
(TN05.146)
KATEGORIE „ZUSAMMENARBEIT“
FOKUS AUF ARBEIT: ZUSAMMENARBEIT UND ZIELERREICHUNG
01 0602 03
Die Erlebniswelt von Mitarbeitern
im industriellen Kontext0504
SITUATIONEN:
— Durch gemeinsame Arbeit und Austausch die Qualität und
Problemlösungskompetenz steigern
— Hilfe bekommen
— Kompetenten Mentor zur Seite gestellt bekommen
— Gemeinsames Lösen von Problemen
— Lernen aus den Erfahrungen anderer Mitarbeiter
— Entscheidungen durch Andere absichern
HERVORGERUFENE EMOTIONEN: Freude, Inspiration, Entspannung
BEFRIEDIGTE BEDÜRFNISSE: Positive Beziehungen, soziale Interdependenz
KATEGORIE „ZUSAMMENARBEIT“
FOKUS AUF ARBEIT: ZUSAMMENARBEIT UND ZIELERREICHUNG
| Emotional Design für HMIsSeite 24
01 0602 03
Die Erlebniswelt von Mitarbeitern
im industriellen Kontext0504
ERKLÄRUNG:
— Die Arbeitnehmer arbeiten oft allein an der Maschine. Die Zusammenarbeit mit
Kollegen und anderen Abteilungen ist eine Abwechslung.
— Ziele lassen sich gemeinsam leichter und schneller erreichen und Aufgaben
qualitativ besser bewältigen. Die produktive Zusammenarbeit löst Freude aus.
— Gemeinsames Handeln verbindet und stärkt den Teamgeist.
— Die Leistung und Ideen Anderer eröffnen neue Sichtweisen und Lösungs-
möglichkeiten. Sie inspirieren und motivieren, diesen nachzueifern. Der
Austausch mit Kollegen bildet damit die Basis für Innovationen und Kreativität.
— Das Teilen von Problemen und Sorgen mit Kollegen und das gemeinsame Finden
von Lösungen tragen zur Entspannung bei.
KATEGORIE „ZUSAMMENARBEIT“
FOKUS AUF ARBEIT: ZUSAMMENARBEIT UND ZIELERREICHUNG
| Emotional Design für HMIsSeite 25
01 02 03 04 06
Die Erlebniswelt von Mitarbeitern
im industriellen Kontext05
| Emotional Design für HMIsSeite 26
„[…] jeder Vorschlag, der ja angenommen wird, von einem Team, wo man sagt:
ok die sind fachlich in ihren Bereichen die stärksten, ist […] eine
Wertschätzung […] Es geht um eine Wertschätzung, die nicht was Materielles
ist. Es geht um eine Wertschätzung, oder im besten Fall eine Anerkennung von
etwas, was allen hilft. Im Endeffekt den Laden einen Schritt weiter bringt.“
(TN01.33, E1.2)
ZUSAMMENARBEIT
FOKUS AUF ARBEIT: ANERKENNUNG, WERTSCHÄTZUNG UND DANKBARKEIT
01 0602 03
Die Erlebniswelt von Mitarbeitern
im industriellen Kontext0504
| Emotional Design für HMIsSeite 27
SITUATIONEN:
— Umsetzung eines Vorschlags des Arbeitnehmers
— Dank eines Kunden
— Wertschätzung und Feedback nach erfolgreicher Konstruktion
— Dank nach Übergabe einer gut laufenden Maschine
— Lob vom Vorgesetzten für die Leistung
— Rückmeldung zur Arbeit und Lob vom Vorgesetzten erhalten
HERVORGERUFENE EMOTIONEN: Stolz, Freude, Glück
BEFRIEDIGTE BEDÜRFNISSE: Selbstwert, Kompetenz
KATEGORIE „ZUSAMMENARBEIT“
FOKUS AUF ARBEIT: ANERKENNUNG, WERTSCHÄTZUNG UND DANKBARKEIT
01 0602 03
Die Erlebniswelt von Mitarbeitern
im industriellen Kontext0504
| Emotional Design für HMIsSeite 28
ERKLÄRUNG:
— Nicht immer nehmen Arbeitnehmer ihre Leistung wahr. Wertschätzung oder
Dankbarkeit zu erhalten, kann dem Arbeitnehmer vor Augen führen, dass er
einen wichtigen Beitrag zum Erfolg der Firma leistet. Das vermittelt ein Gefühl,
gebraucht zu werden.
— Stolz und Freude über das Lob spornen an, wieder Leistung zu erbringen und
sie zu steigern.
KATEGORIE „ZUSAMMENARBEIT“
FOKUS AUF ARBEIT: ANERKENNUNG, WERTSCHÄTZUNG UND DANKBARKEIT
01 02 03 04 06
Die Erlebniswelt von Mitarbeitern
im industriellen Kontext05
| Emotional Design für HMIsSeite 29
„[…] sie haben meine Meinung und meine Arbeit geschätzt und nachgefragt
und auch angefordert und nicht irgendjemand anderes machen lassen.
Sie haben mich gefragt. Oft haben sie ihre Lösung, wie sie es machen wollten,
nachgefragt, was ich davon halte, was ich anders machen würde, ob ich eine
Idee habe.“
(TN06.185)
KATEGORIE „ZUSAMMENARBEIT“
FOKUS AUF ARBEIT: GEFRAGT SEIN UND AUTORITÄT HABEN
01 0602 03
Die Erlebniswelt von Mitarbeitern
im industriellen Kontext0504
SITUATIONEN:
— In Diskussion oder Problemlösung einbezogen sein
— Kunden fragen einen bestimmten Arbeitnehmer an
— Einweisen von Kollegen
— Andere zu einem Verhalten inspirieren
— Eine Schulung übernehmen können
HERVORGERUFENE EMOTIONEN: Stolz
BEFRIEDIGTE BEDÜRFNISSE: Popularität, Kompetenz, Selbstwirksamkeit, Selbstwert
KATEGORIE „ZUSAMMENARBEIT“
FOKUS AUF ARBEIT: GEFRAGT SEIN UND AUTORITÄT HABEN
| Emotional Design für HMIsSeite 30
01 0602 03
Die Erlebniswelt von Mitarbeitern
im industriellen Kontext0504
? ERKLÄRUNG:
— Dass jemand das Know-how anerkennt, nach Hilfe fragt oder sich für Vor- und
Ratschläge interessiert, bestätigt nicht nur das Bedürfnis nach Kompetenz,
sondern auch nach Popularität. Auf diese Leistung und diesen Erfolg ist der
Arbeitnehmer stolz.
— Eine solche Situation kann auch überraschen, wenn der Arbeitnehmer diese
Anfrage nicht erwartet hätte oder sich seiner Fähigkeiten nicht bewusst ist.
— Wenn er anderen helfen kann, erlebt der Arbeitnehmer sich selbst als wirksam.
KATEGORIE „ZUSAMMENARBEIT“
FOKUS AUF ARBEIT: GEFRAGT SEIN UND AUTORITÄT HABEN
| Emotional Design für HMIsSeite 31
!
01 02 03 04 06
Die Erlebniswelt von Mitarbeitern
im industriellen Kontext05
| Emotional Design für HMIsSeite 32
„Das Miteinander, miteinander arbeiten, nicht gegeneinander, nicht Wissen für
sich selber behalten. Kollegen helfen, zusammen, Gruppe bilden und auch die
jüngeren Mitarbeiter mit ins Boot zu nehmen.“
(TN04.124)
KATEGORIE „ZUSAMMENARBEIT“
FOKUS AUF ARBEIT UND BEZIEHUNGEN: MENTORING UND HILFE LEISTEN
01 0602 03
Die Erlebniswelt von Mitarbeitern
im industriellen Kontext0504
| Emotional Design für HMIsSeite 33
SITUATIONEN:
— Kollegiales Helfen
— Jungen Kollegen helfen und sie ausbilden
— Bei Problemen helfen bzw. Hilfe bekommen
— Fragen beantworten
— Indirekt helfen durch verbesserte Konstruktion
— Ratschläge erteilen
— Gegenseitiges Helfen
HERVORGERUFENE EMOTIONEN: Interesse, Vergnügen, Stolz und Freude
BEFRIEDIGTE BEDÜRFNISSE: Positive Beziehungen, Verbundenheit, Empathie
KATEGORIE „ZUSAMMENARBEIT“
FOKUS AUF ARBEIT UND BEZIEHUNGEN: MENTORING UND HILFE LEISTEN
01 0602 03
Die Erlebniswelt von Mitarbeitern
im industriellen Kontext0504
| Emotional Design für HMIsSeite 34
ERKLÄRUNG:
— Helfen fördert das Gemeinschaftsgefühl. Das Bedürfnis nach sozialen
Beziehungen wird gefördert. Arbeitnehmer nehmen sich als Teil einer sozialen
Gruppe wahr und fühlen sich mit Anderen verbunden. Außerdem steigt die
Wahrscheinlichkeit, dass dem Helfenden später selbst bei Problemen geholfen
wird.
— Anderen regelmäßig zu helfen, macht glücklich (Lyubomirsky 2008) und
vermittelt ein Gefühl eines sinn- und wertvollen Lebens. Gute Taten wirken oft
ansteckend (Lyubomirsky 2008). Dies verhilft zu einem positiveren Arbeitsklima.
— Anderen zu helfen, kann auch Interesse wecken. Der Helfende entdeckt
beispielswiese ein noch unbekanntes Problem, das ihn fordert. Wenn er dem
Hilfesuchenden helfen konnte, ist der Arbeitnehmer stolz, die Situation
gemeistert zu haben.
KATEGORIE „ZUSAMMENARBEIT“
FOKUS AUF ARBEIT UND BEZIEHUNGEN: MENTORING UND HILFE LEISTEN
01 02 03 04 06
Die Erlebniswelt von Mitarbeitern
im industriellen Kontext05
| Emotional Design für HMIsSeite 35
FRAGEBOGEN
ERFASSUNG POSITIVER EMOTIONEN BEI DER ARBEIT
0 0,5 1 1,5 2 2,5 3 3,5
Freude
Interesse
Vergnügen
Heiterkeit
Dankbarkeit
Inspiration
Stolz
Hoffnung
Ehrfurcht
Liebe
FRAGE 1 (MITTELWERT 8 TN)
WIE OFT HABEN SIE DIESE EMOTION IN
DEN LETZTEN 30 ARBEITSTAGEN ERLEBT?
FRAGE 2 (MITTELWERT 8 TN)
WIE WICHTIG IST ES FÜR SIE DIESE EMOTION
BEI DER ARBEIT ZU ERLEBEN?
Freude und Interesse sind die zwei Emotionen,
die am wichtigsten wahrgenommen und am
häufigsten erlebt wurden.
Die größte Abweichung zwischen Wunsch und
Wirklichkeit gibt es bei Hoffnung.
01 02 03 04 06
Die Erlebniswelt von Mitarbeitern
im industriellen Kontext05
| Emotional Design für HMIsSeite 36
FRAGEBOGEN
ERFASSUNG POSITIVER EMOTIONEN BEI DER ARBEIT
0 0,5 1 1,5 2 2,5 3 3,5 4
Vertrauen (Sicherheit)
Erleichterung (Belohnung)
Freude (Vergnügen)
Respekt (Empathie)
Freundlichkeit (Empathie)
Befriedigung (Belohnung)
Inspiration (Interesse)
Mut (Sicherheit)
Lebendigkeit (Stimulation)
Heiterkeit (Vergnügen)
Lust (Sehnsucht)
Stolz (Sicherheit)
Entspannung (Belohnung)
Faszination (Interesse)
Vorfreude (Optimismus)
Überraschung (Simulation)
Hoffnung (Optimismus)
Euphorie (Vergnügen)
Mitgefühl (Empathie)
Bewunderung (Zuneigung)
Entzücken (Interesse)
Begierde (Sehnsucht)
Verträumtheit (Zuneigung)
Liebe (Zuneigung)
Anbetung (Sehnsucht)
FRAGE 1 (MITTELWERT 8 TN)
WIE OFT HABEN SIE DIESE EMOTION IN
DEN LETZTEN 30 ARBEITSTAGEN ERLEBT?
FRAGE 2 (MITTELWERT 8 TN)
WIE WICHTIG IST ES FÜR SIE DIESE EMOTION
BEI DER ARBEIT ZU ERLEBEN?
Vertrauen und Sicherheit wird am wichtigsten
empfunden. Die größten Abweichungen liegen bei
Überraschung, Hoffnung, Euphorie, Mitgefühl,
Entspannung, Vorfreude und Faszination. Hier ist
noch Potenzial vorhanden, um diese Emotionen
gezielt zu fördern.
01 02 03 04
Mit gezieltem UX Design
positive Erlebnisse gestalten0605
| Emotional Design für HMIsSeite 37
MIT GEZIELTEM UX DESIGN POSITIVE ERLEBNISSE GESTALTEN
GESTALTUNGSPRINZIPIEN
Die Studienergebnisse bilden die Basis, um durch gezieltes
Design das Wohlbefinden von Arbeitnehmern im industriellen
Umfeld zu steigern. Denn Erwerbstätige, die sich in ihrem Job
wohl fühlen, arbeiten motivierter, engagiertet und leistungs-
stärker.
Die Studienergebnisse bilden die Basis, um durch gezieltes
Design das Wohlbefinden von Arbeitnehmern im industriellen
Umfeld zu steigern.
Im Folgenden werden aus den gefundenen emotional relevanten
Erlebnissen Prinzipien zur Gestaltung abgeleitet, mit denen
gezielt positive Erlebnisse und Emotionen gefördert werden
können.
01 02 03 04
Mit gezieltem UX Design
positive Erlebnisse gestalten0605
| Emotional Design für HMIsSeite 38
MIT GEZIELTEM UX DESIGN POSITIVE ERLEBNISSE GESTALTEN
PROBLEM LÖSEN UND OPTIMIEREN
Es sollten Möglichkeiten geschaffen werden, in denen
Arbeiternehmer etwas optimieren oder Probleme lösen können.
Darüber hinaus sollte der Problemlösungsprozess unterstützt
werden. Ein Muss sind nützliche und eindeutige Meldungen, die
das Lokalisieren und Beheben der Fehler unterstützen.
Die Software sollte so gestaltet sein, dass sie Tüfteln, also das
Ausprobieren unterschiedlicher Lösungswege, unterstützt –
beispielsweise durch das Aufzeichnen der Lösungshistorie.
Die Arbeitnehmer sollten nicht nur Anleitungen zum Lösen des
Problems abarbeiten. Vielmehr müssen sie die Möglichkeit
haben, ihr Know-how einzubringen, um sich als kompetent zu
erleben. Rückmeldungen zu ihren Aktivitäten und Erfolgen
tragen ebenfalls dazu bei.
Das Anzeigen interessanter Informationen und Zusammenhänge
sollte zudem das Interesse und die Neugier des Nutzers
wecken und zum Tüfteln motivieren. Beispielsweise können
mögliche Funktionen oder Lösungsansätze aufgezeigt, Kontakt
zu einer Fach-Community sowie Zugang zu einer Datenbank
mit erfolgreichen Lösungen gewährt werden.
01 02 03 04
Mit gezieltem UX Design
positive Erlebnisse gestalten0605
| Emotional Design für HMIsSeite 39
MIT GEZIELTEM UX DESIGN POSITIVE ERLEBNISSE GESTALTEN
ERFOLGSERLEBNIS
Der Arbeitnehmer sollte die Bedeutung seiner Arbeit erkennen.
Eine Möglichkeit ist es, größere Zusammenhänge sowie den
Beitrag des Einzelnen zum Gesamtergebnis zu visualisieren.
Produkte bestehen meist aus vielen Komponenten. Im Falle eines
Maschinenführers, der Rohlinge produziert, könnte beispiels-
weise aufgezeigt werden, welchen Beitrag er durch seine
Tätigkeit leistet, wie die Rohlinge weiterverarbeitet werden und
wie das fertige Produkt aussieht.
Fortschritte und Arbeitsergebnisse sollten vor Augen geführt
werden, z. B. wenn die Zielvorgaben übertroffen wurden oder die
Produktion schneller abgeschlossen werden konnte. Diese
Erfolgsmeldungen sollten motivierend und belohnend gestaltet
sein: Denkbar sind beispielsweise die Animationen eines Avatars,
der bei erfolgreich erledigter Aufgabe zum High-Five auffordert.
Bei der Newsletter-Software Mailchimp fiebert – passend zum Namen der Software – ein Affen-
Avatar beim Versenden mit und gratuliert mit High-Five zur erfolgreich versendeten Kampagne.
01 02 03 04
Mit gezieltem UX Design
positive Erlebnisse gestalten0605
| Emotional Design für HMIsSeite 40
MIT GEZIELTEM UX DESIGN POSITIVE ERLEBNISSE GESTALTEN
ERFOLGSERLEBNIS
Eine einfache, intuitive Bedienung sowie eine optimale Schritt-
für-Schritt-Unterstützung bei bestimmten Interaktionsschritten
wie dem Einstellen der Maschinen können Erfolgserlebnisse
gezielt fördern und Kompetenz vermitteln. Sie helfen Aufgaben
folgerichtig abzuarbeiten. Beispielweise wenn das HMI das
Abhaken beim Einstellen übernimmt. Dies entlastet den
Arbeitnehmer und erfüllt sein Bedürfnis nach Sicherheit.
01 02 03 04
Mit gezieltem UX Design
positive Erlebnisse gestalten0605
| Emotional Design für HMIsSeite 41
MIT GEZIELTEM UX DESIGN POSITIVE ERLEBNISSE GESTALTEN
LERNEN UND WACHSEN
Um das Bedürfnis nach Neugier und Stimulation zu befriedigen,
sollten neue Möglichkeiten geschaffen werden, die zum Lernen
anregen. Das kann einerseits durch das Darstellen von neuen
Informationen, wie größeren Zusammenhängen, ausgelöst
werden. Andererseits durch die Bereitstellung von Zielen.
Bei neuen Funktionen oder Technologien sollte das Einlernen
beispielsweise durch interaktive Schulungsmaterialien
unterstützt werden, die direkt am HMI abrufbar sind.
01 02 03 04
Mit gezieltem UX Design
positive Erlebnisse gestalten0605
| Emotional Design für HMIsSeite 42
MIT GEZIELTEM UX DESIGN POSITIVE ERLEBNISSE GESTALTEN
ZUSAMMENARBEIT
Die Zusammenarbeit durch interaktive Systeme zu unterstützen
und soziale Beziehungen zu fördern, weist großes Potential auf.
Beispielsweise kann die gemeinsame Arbeit an einem
Gesamtziel visualisiert werden, um ein Gefühl der
Verbundenheit zu erzeugen: Wie entsteht durch die Arbeit der
einzelnen Mitarbeiter ein Ganzes? Wer trägt was dazu bei?
Es sollten Möglichkeit geschaffen werden, Kollegen gezielt über
das HMI Fragen zu stellen, um Hilfe zu bitten oder zu rufen.
Um zu motivieren und das Gefühl von Anerkennung zu
vermitteln, sollte die Möglichkeit vorhanden sein, Anderen für
ihre Hilfe zu danken. Um keinen Konkurrenzdruck zu erzeugen,
sollte dies nur für die beteiligten Personen sichtbar sein.
01 02 03 04 0605
| Emotional Design für HMIsSeite 43
AUTOREN
CRISTINA HERMOSA PERRINO
Cristina Hermosa Perrino hat im Februar 2015 das Studium
„Informationsdesign“ an der Hochschule der Medien mit dem
Bachelor of Arts mit Auszeichnung bestanden.
Ihre Bachelorarbeit „Die Erlebniswelt von Mitarbeitern im
industriellen Kontext. Sammlung und Untersuchung positiver
Erlebnisse.“ entstand in Zusammenarbeit mit der User Interface
Design GmbH.
Cristina Hermosa Perrino
chermosa@live.de
www.chermosa.de
01 02 03 04 0605
| Emotional Design für HMIsSeite 44
AUTOREN
FRANZ KOLLER
Franz Koller ist seit 1998 Managing Director der User Interface
Design GmbH (UID).
Franz Koller ist Mitglied im Industriebeirat des Studiengangs
Informationsdesign an der Hochschule der Medien (HdM) in
Stuttgart und ist Lehrbeauftragter bei der Artop GmbH – Institut
an der Humboldt-Universität Berlin.
Er war Mitinitiator und Editor der DIN EN ISO 14915 zu
Software-Ergonomie für Multimedia-Benutzerschnittstellen und
hat zum VDMA Leitfaden „Mobile Apps“ beigetragen.
Franz Koller
User Interface Design GmbH
franz.koller@uid.com
01 02 03 04 0605
| Emotional Design für HMIsSeite 45
AUTOREN
MICHAEL BURMESTER
Michael Burmester ist seit 2002 Professor für Ergonomie und
Usability im Studiengang „Informationsdesign“ an der
Hochschule der Medien (HdM) und berät die User Interface
Design GmbH.
An der HdM leitet Michael Burmester das User Experience
Research Lab (UXL) und ist Sprecher der Information Experience
and Design Research Group IXD.
Aktuelle Forschungsarbeiten beschäftigen sich mit der
Entwicklung von Methoden zur erlebniszentrierten Gestaltung
interaktiver Produkte und Dienstleistungen.
Prof. Dr. Michael Burmester
Hochschule der Medien (HdM)
burmester@hdm-stuttgart.de
01 02 03 04 0605
| Emotional Design für HMIsSeite 46
AUTOREN
USER INTERFACE DESIGN GMBH
Wir, die User Interface Design GmbH (UID), sind Markführer und
Pionier im User Experience Design.
Wir sind ein Team von über 100 Experten für Usability, Design
und Software. Als kreative User-Interface-Architekten begleiten
wir unsere Kunden von der Idee bis zur Implementierung.
Ganzheitlich. Inspirierend. Und messbar erfolgreich.
Mit unseren Kunden aus den Bereichen Automotive, Consumer,
Enterprise, Industry, Medical & Pharma und Web haben wir seit
1998 mehr als 3.000 Projekte zum Erfolg gebracht.
Wir arbeiten an jedem Ort der Welt: An unserem Hauptsitz in
Ludwigsburg oder unseren Geschäftsstellen in Berlin, Dortmund,
Mannheim oder München – und weltweit mit unserem
internationalen Netzwerk.
01 02 03 04 0605
| Emotional Design für HMIsSeite 47
AUTOREN
HOCHSCHULE DER MEDIEN
Die Hochschule der Medien (HdM) bildet Spezialisten rund um
die Medien aus.
Sie bietet 21 Studiengänge – vom Druck über audio-visuelle
Medien bis hin zu Informationswesen oder Werbung – darunter
den Bachelor-Studiengang Informationsdesign. Kommunikation
und Medienkultur, Textdesign und Writing gehören ebenso zur
Ausbildung wie Interface Design und Informationsarchitektur,
Usability Engineering und Human Computer Interaction, Medien-
und Informationstechnik.
01 02 03 04 0605
| Emotional Design für HMIsSeite 48
EMOTIONAL DESIGN FÜR HMI
LITERATURVERZEICHNIS
Achor, S. (2010). The happiness advantage. The seven principles of positive psychology that fuel success and performance at work.
New York: Broadway Books.
Burmester, M., Laib, M. & Schippert, K. (2014). Interaktion als positives Erlebnis –Technologiegestaltung neu denken. WISSENSCHAFT
TRIFFT PRAXIS. User Experience – Positives Erleben betrieblicher IT, 3, 5-14.
Desmet, P. M. A. (2012). Faces of Product Pleasure : 25 Positive Emotions in Human-Product Interactions. International Journal of
Design, 6 (2), 1–29.
DIN EN ISO 9241-210. (2011). Ergonomie der Mensch-System-Interaktion – Teil 210: Prozess zur Gestaltung gebrauchstauglicher
interaktiver Systeme (ISO 9241-210:2010)
Fredrickson, B. L. (2004). The broaden-and-build theory of positive emotions. Philosophical Transactions of the Royal Society B:
Biological Sciences,359(1449), 1367–1378.
Fredrickson, B. L. (2011). Die Macht der guten Gefühle. Wie eine positive Haltung ihr Leben dauerhaft verändert. Frankfurt am Main:
Campus.
01 02 03 04 0605
| Emotional Design für HMIsSeite 49
EMOTIONAL DESIGN FÜR HMI
LITERATURVERZEICHNIS
Fredrickson, B. L., Mancuso, R. A., Branigan, C. & Tugade, M. M. (2000). The Undoing Effect of Positive Emotions. Motivation and Emotion,
24(4), 237–258.
Hassenzahl, M. (2008). User Experience (UX): Towards an experiential perspective on product quality. In Proceedings of the 20th
International Conference of the Association Francophone d’Interaction Homme-Machine (pp. 11–15). ACM.
Lyubomirsky, S. (2008). The how of happiness. A new approach to getting the life you want. New York: Penguin Books.
Van Boven, L. & Gilovich, T. (2003). To do or to have? that is the question. Journal of Personality and Social Psychology, 85, 1193–1202.
Warr, P. B. & Clapperton, G. (2011). Richtig motiviert mehr leisten. Konzepte und Instrumente zur Steigerung der Arbeitszufriedenheit.
Stuttgart: Schäffer-Poeschel
Icons made by Freepik, OCHA and Egor Rumyantsev from www.flaticon.com
www.uid.com
User Interface Design GmbH*
WILHELM-BLEYLE-STRASSE 10–12
71636 LUDWIGSBURG
info@uid.com
*assoziierter Partner im Projekt Design4Xperience

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Emotional Design für HMIs

  • 1. Emotional Design für HMIs Die Erlebniswelt von Mitarbeitern im industriellen Kontext. Mit User Experience den Erfolg von HMIs steigern.
  • 2. EMOTIONAL DESIGN FÜR HMIS INHALT Management Summary Ziele der Studie Usability und User Experience in der Industrie Vorgehen Die Erlebniswelt von Mitarbeitern im industriellen Kontext Mit gezieltem UX Design positive Erlebnisse gestalten01 02 03 04 0605 Seite 3 Seite 4 Seite 5 Seite 9 Seite 11 Seite 37 | Emotional Design für HMIsSeite 2
  • 3. 02 04 060503 Management Summary 01 | Emotional Design für HMIsSeite 3 MANAGEMENT SUMMARY DIE STUDIE IM ÜBERBLICK DIE STUDIE — Ziel der Studie ist es, zu verstehen, welche positiven Erlebnisse in industriellen Arbeitskontexten vorkommen. Diese Erkenntnisse bilden die Basis, um Technologie so zu gestalten, dass sie eine positive User Experience ermöglicht. — Basis ist eine Interview-Studien mit 8 Mitarbeitern aus verschiedenen Fertigungsbereichen. DIE ERGEBNISSE — Ein positives Nutzererlebnis (User Experience) ist nicht nur für Consumer Products relevant. Emotionen als Erlebnis- komponente spielen auch in der Industrie eine wichtige Rolle. — Denn positive Erlebnisse schaffen Möglichkeiten für Spaß und Freude an der Nutzung und fördern den Erfolg eines Produktes. — Vor allem Erfolgserlebnisse sowie kreative und lehrreiche Tätigkeiten beeinflussen das Arbeitsleben positiv. — Arbeiter arbeiten oft alleine an Maschinen. Die Zusammen- arbeit mit Kollegen und anderen Abteilungen wird als Abwechslung empfunden. Die Zusammenarbeit und soziale Interaktion durch interaktive Systeme zu unterstützen, weist großes Potential auf. — Basierend auf den Ergebnissen stellt die Studie Gestaltungs- prinzipien vor, mit denen gezielt das Wohlbefinden der Arbeitnehmer gefördert werden kann.
  • 4. 01 04 060503 Ziele der Studie 02 | Emotional Design für HMIsSeite 4 ZIELE DER STUDIE VERSTÄNDNIS ÜBER POSITIVE ARBEITSERLEBNISSE SCHAFFEN Positive Erlebnisse im Arbeitskontext wirken sich auf Wohlbefinden und Leistungsfähigkeit der Arbeitnehmer aus. Interaktive Produkte begünstigen und fördern positive Erlebnisse und tragen zu einem positiven Arbeitserleben bei. Voraussetzung ist ein Verständnis dafür, was Menschen in Arbeitskontexten „glücklich“ macht. ZIELE DER STUDIE Ziel der Studie ist es, zu verstehen, welche Ereignisse das Arbeitsleben von Mitarbeitern in der Industrie positiv beeinflussen. Damit schafft sie die Grundlage, um Produkte gezielt attraktiver und erfolgreicher zu gestalten.
  • 5. 01 02 04 0605 Usability und User Experience in der Industrie03 | Emotional Design für HMIsSeite 5 USABILITY UND USER EXPERIENCE IN DER INDUSTRIE DEFINITION USABILITY „Das Ausmaß, in dem ein Produkt durch bestimmte Benutzer in einem bestimmten Nutzungskontext genutzt werden kann, um bestimmte Ziele effektiv, effizient und mit Zufriedenheit zu erreichen.“ DIN EN ISO 9241-110 Usability zielt darauf ab, Nutzer beim Erreichen seiner Ziele optimal zu unterstützen. Aufgaben-Angemessenheit Steuerbarkeit Erwartungs- konformität Fehlertoleranz Lernförder- lichkeit Selbstbeschreibungsfähigkeit Individualisierbarkeit
  • 6. 01 02 04 0605 Usability und User Experience in der Industrie03 „Die Wahrnehmungen und Reaktionen einer Person, die aus der Benutzung oder auch angenommenen Benutzung eines Produktes, eines Systems oder einer Dienstleistung hervorgehen.“ DIN EN ISO 9241-210, 2011 User Experience fokussiert im Unterschied zu Usability den Menschen mit dessen emotionalem Erleben. Gute User Experience erfüllt psychologische Bedürfnisse wie das nach Autonomie, Kompetenz, Verbundenheit, Popularität, Stimulation und Sicherheit (Burmester et al. 2014; Hassenzahl 2008). | Emotional Design für HMIsSeite 6 USABILITY UND USER EXPERIENCE IN DER INDUSTRIE DEFINITION USER EXPERIENCE
  • 7. 01 02 04 0605 Usability und User Experience in der Industrie03 | Emotional Design für HMIsSeite 7 USABILITY UND USER EXPERIENCE IN DER INDUSTRIE DAS BENUTZUNGSERLEBNIS ENTSCHEIDET ÜBER DEN ERFOLG EINES PRODUKTS Bei Consumer Products wird eine gute User Experience angestrebt. Bei der Gestaltung interaktiver Produkte für die Industrie liegt der Fokus eher auf der Funktionalität und Usability. Positive Emotionen sind aber auch für den Arbeitskontext erstrebenswert. Arbeitnehmer übertragen ihre Erwartungen aus dem Consumer-Bereich auf die Arbeitswelt. Consumer Products – vor allem Smart Devices – setzen somit den Benchmark für industrielle Produkte. Technisch und qualitativ hochwertige Produkte allein reichen in einem globalisierten Wettbewerb oft nicht mehr aus, um langfristig Kunden zu binden. Das Benutzererlebnis spielt eine wichtige Rolle und entscheidet mit über Erfolg eines Produkts.
  • 8. 01 02 04 0605 Usability und User Experience in der Industrie03 | Emotional Design für HMIsSeite 8 USABILITY UND USER EXPERIENCE IN DER INDUSTRIE USER EXPERIENCE WIRKT SICH POSITIV AUF DIE LEISTUNGSFÄHIGKEIT AUS — Nutzer, die ein Produkt mit positiven Erlebnissen verbinden, sind motivierter und entspannter bei der Nutzung (Desmet 2012). — Positive Emotionen fördern den Handlungsspielraum, die Kreativität sowie die Lösungskompetenz (Frederickson 2004 & 2011). — Positive Emotionen reduzieren die Effekte negativer Emotionen und erhöhen die Widerstandsfähigkeit (Frederikson, Mancuso, Branigan & Tugade 2000). — Erlebnisse machen glücklicher als materieller Besitz (Boven & Gilovich 2003). — Glückliche Menschen sind engagierter und optimistischer (Achor 2010).
  • 9. 01 02 0605 Vorgehen 0403 | Emotional Design für HMIsSeite 9 VORGEHEN ZWEI INTERVIEW-STUDIEN MIT MITARBEITERN AUS DER FERTIGUNG — Die Ergebnisse basieren auf einer Interview-Studie sowie einen Fragebogen, welche mit 8 Mitarbeitern aus der Fertigung durchgeführt wurden. — Die Studie entstand im Rahmen der assoziierten Partnerschaft von UID mit dem, vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie im Forschungsschwerpunkt Mittelstand-Digital geförderten Forschungsprojekt Design4Xperience.
  • 10. 01 02 0605 Vorgehen 0403 | Emotional Design für HMIsSeite 10 VORGEHEN DURCHFÜHRUNG DER STUDIEN — Sammeln emotional relevanter Arbeitsergebnisse im industriellen Kontext durch Befragung » Welche Situationen nimmt der Arbeitnehmer positiv wahr? » In welchem Kontext finden diese statt? » Warum wurde die Situation positiv erlebt? » Welche Bedeutung hat sie für den Arbeitnehmer? » Welche Bedürfnisse wurden angesprochen? » Was löste das positive Erlebnis aus? — Inhaltsanalytische Auswertung der Interviews — Systematisieren der gefundenen Ergebnisse — Ableiten von Gestaltungsfaktoren für gute User Experience
  • 11. 01 02 03 04 06 Die Erlebniswelt von Mitarbeitern im industriellen Kontext05 | Emotional Design für HMIsSeite 11 DIE ERLEBNISWELT VON MITARBEITERN IM INDUSTRIELLEN KONTEXT DIE ERGEBNISSE IM ÜBERBLICK Die Erlebnisse, die von den Befragten positiv wahrgenommen wurden, lassen sich in die zwei Hauptkategorien „Arbeitnehmer“ und „Zusammenarbeit“ mit insgesamt 17 Kategorien unterteilen. Vor allem Erfolgserlebnisse sowie kreative und lehrreiche Tätigkeiten sowie die Zusammenarbeit mit Kollegen beeinflussen das Arbeitsleben positiv. Die Erlebnisse erfüllen am häufigsten das Bedürfnis nach „Kompetenz“, „Zielerreichung“, „Selbstwirksamkeit“ und „Sicherheit“. Sie lösen am häufigsten die Emotionen Freude, Stolz und Interesse aus. Im Folgenden werden die wichtigsten der 17 Kategorien vorgestellt. Dabei werden immer folgende Fragen beantwortet: — Welche Situationen wurden positiv wahrgenommen? — Welche Emotionen wurden hervorgerufen? — Welche emotionalen Bedürfnisse wurden befriedigt? — Warum wurden die Situationen positiv bewertet?
  • 12. 01 02 03 04 06 Die Erlebniswelt von Mitarbeitern im industriellen Kontext05 | Emotional Design für HMIsSeite 12 + Erfolgserlebnis  Gemindertes Erfolgserlebnis + Lernen und wachsen + Probleme lösen und optimieren  Monotone Handlung + Unabhängig und eigenständig handeln + Unterstützende Vorgesetzte + Umfeld und äußere Faktoren steigern Wohlbefinden  Tagesziel erzeugt Stress + Belohnung in Form von Geld  Gehalt wird nicht als Wertschätzung wahrgenommen ARBEITNEHMER DIE ERLEBNISWELT VON MITARBEITERN IM INDUSTRIELLEN KONTEXT ÜBERBLICK HAUPTKATEGORIE „ARBEITNEHMER“
  • 13. 01 02 03 04 06 Die Erlebniswelt von Mitarbeitern im industriellen Kontext05 | Emotional Design für HMIsSeite 13 + Zusammenarbeit zur Zielerreichung + Gefragt sein und Autorität haben + Anerkennung, Wertschätzung und Dankbarkeit + Kundenverhältnis, Kollegschaft oder Freundschaft + Anerkennung, Wertschätzung und Dankbarkeit + Schadenfreude* * Schadenfreude kann zwar Vergnügen bereiten, ist aber aus sozialer Sicht nicht erstrebenswert. ZUSAMMENARBEIT + Mentoring und Hilfe leisten DIE ERLEBNISWELT VON MITARBEITERN IM INDUSTRIELLEN KONTEXT ÜBERBLICK HAUPTKATEGORIE „ZUSAMMENARBEIT“
  • 14. 01 02 03 04 06 Die Erlebniswelt von Mitarbeitern im industriellen Kontext05 | Emotional Design für HMIsSeite 14 Interviewer: „Was fasziniert oder begeistert dich am Beruf?“ Teilnehmer: „Die Herausforderung, jedes Mal neue Problematiken, Fehler und Lösungen zu finden. Weil es mich fordert, ich mag keine eintönige Arbeit oder alles was leicht von der Hand geht, wird mir irgendwann langweilig.“ (TN 06.172) KATEGORIE „ARBEITNEHMER“ PROBLEME LÖSEN UND OPTIMIEREN
  • 15. 01 0602 03 Die Erlebniswelt von Mitarbeitern im industriellen Kontext0504 | Emotional Design für HMIsSeite 15 SITUATIONEN: — Probleme finden, überblicken, analysieren und beseitigen — Produktverlust durch die Maschine minimieren — Störfaktoren und Störanfälligkeiten der Anlage beheben — Taktzeiten verbessern HERVORGERUFENE EMOTIONEN: Freude, Interesse, Faszination, Hoffnung BEFRIEDIGTE BEDÜRFNISSE: Dominanz, Stimulation, Sinnerleben, Kompetenz KATEGORIE „ARBEITNEHMER“ PROBLEME LÖSEN UND OPTIMIEREN
  • 16. 01 0602 03 Die Erlebniswelt von Mitarbeitern im industriellen Kontext0504 | Emotional Design für HMIsSeite 16 ERKLÄRUNG: — Um ein Problem zu beheben oder die Maschine zu optimieren, probiert der Arbeitnehmer verschiedene Lösungen aus. Er und die Maschine stehen in Wechselwirkung. Das stärkt das Interesse, die Faszination und den Forschungsdrang. — Das Tüfteln und Finden einer Lösung stellt eine Herausforderung dar. Der Arbeitnehmer erlebt sich als kompetent und wirksam. KATEGORIE „ARBEITNEHMER“ PROBLEME LÖSEN UND OPTIMIEREN
  • 17. 01 02 03 04 06 Die Erlebniswelt von Mitarbeitern im industriellen Kontext05 | Emotional Design für HMIsSeite 17 „also das war ja jetzt hier ein Produktionsablauf für eine Maschine, die hat 5 Tage gedauert. War es vielleicht mal ein bisschen ein negatives Erlebnis, dass ich etwas sauer geworden bin, weil ich gesagt habe, es kann nicht sein, dass wir dafür 5 Tage brauchen. Das geht in 15 Minuten. Und es geht auch in 15 Minuten. Das ist dann für mich ein freudiges Erlebnis. 5 Tage reduziert auf 15 Minuten.“ (TN01.25) KATEGORIE „ARBEITNEHMER“ ERFOLGSERLEBNISSE
  • 18. 01 0602 03 Die Erlebniswelt von Mitarbeitern im industriellen Kontext0504 SITUATIONEN: — Anspruchsvolle Aufgaben lösen — Erfolgreiches Installieren / Updaten von Software — Verbessern des Produktionsablaufs — Erfolgreiche Inbetriebnahme / Einstellung / Optimierung — Erfolgreiche Schulung der Kunden & Abnahme durch den Auftraggeber — Umgang mit einer neuen Technologie / Anlage erlernt haben — Das fertig produzierte Produkt sehen — Erreichen des Tagesziels HERVORGERUFENE EMOTIONEN: Stolz, Freude, Erleichterung BEFRIEDIGTE BEDÜRFNISSE: Zielerreichung oder sich als wirksam erleben, Kompetenz, Selbstwert KATEGORIE „ARBEITNEHMER“ ERFOLGSERLEBNISSE | Emotional Design für HMIsSeite 18
  • 19. 01 0602 03 Die Erlebniswelt von Mitarbeitern im industriellen Kontext0504 ERKLÄRUNG: — Das Handeln des Arbeitnehmers führt zu einem wichtigen Fortschritt oder zur Fertigstellung eines Arbeitsauftrags, dadurch verspürt er ein Erfolgserlebnis und empfindet seine Arbeit als wertvoll. — Der Arbeitnehmer empfindet Freude und Stolz über die eigene Leistung, vor allem wenn er eine besondere Herausforderung gemeistert hat oder das eigene Unternehmen oder der Kunde durch seine Leistung profitiert. — Ein Erfolgserlebnis wirkt sich zudem nachhaltig auf die zukünftige Leistung aus: „Erfolg führt zu mehr Glück und Zufriedenheit – und Glück und Zufriedenheit wiederum zu mehr Erfolg.“ (Warr & Clapperton 2011, S. 9) — Gleichzeit kann sich der Arbeitnehmer sicher fühlen: Wenn er die Anlage erfolgreich optimiert hat, kann er vorgegebene Stückzahlen in Zukunft zuverlässiger erreichen. Seine Leistung kann somit nicht kritisiert werden. KATEGORIE „ARBEITNEHMER“ ERFOLGSERLEBNISSE | Emotional Design für HMIsSeite 19
  • 20. 01 02 03 04 06 Die Erlebniswelt von Mitarbeitern im industriellen Kontext05 | Emotional Design für HMIsSeite 20 „das man halt auch mitverfolgen kann, wie so ein Produkt entsteht. […] Jetzt sieht man halt genau, wie so ein Gerät zusammengebaut wird oder aus was es besteht oder was dahinter steckt […] So ein Motor kann ja z. B. nicht einfach so laufen, da muss ja was dahinterstecken … Ich möchte eher wissen, was drin ist. Ich stehe auch eher so auf das draußen rum, von wegen das Organisatorische. Wo was bestellt werden muss, die oder die Komponenten zusammenpassen. Deswegen bin ich ja auch grad dabei mich fortzubilden.“ (TN07.97) KATEGORIE „ARBEITNEHMER“ LERNEN UND WACHSEN
  • 21. 01 0602 03 Die Erlebniswelt von Mitarbeitern im industriellen Kontext0504 | Emotional Design für HMIsSeite 21 SITUATIONEN: — Lernen durch neue Einsichten, das Verstehen von Zusammenhängen und das Überblicken von Bestandteilen — Lernen aus falschen Entscheidungen — Lernen durch Schulungen und Weiterbildungen — Lernen durch Konfrontation mit neuen Technologien HERVORGERUFENE EMOTIONEN: Freude, Interesse und Glück BEFRIEDIGTE BEDÜRFNISSE: Lernmotivation, Neugier, Stimulation KATEGORIE „ARBEITNEHMER“ LERNEN UND WACHSEN
  • 22. 01 0602 03 Die Erlebniswelt von Mitarbeitern im industriellen Kontext0504 | Emotional Design für HMIsSeite 22 ERKLÄRUNG: — Die Arbeitnehmer wollen von sich aus Neues lernen. Die Gründe sind vielfältig: » Sie haben ein starkes Interesse und eine große Neugier, sich mit neuen Technologien auseinanderzusetzen und diese zu verstehen. » Sie haben Freude und Spaß, Neues zu entdecken. » Es hilft ihnen, geistig fit zu bleiben und neue Situationen zu bewältigen. Wenn neue Inhalte und Fertigkeiten angeeignet werden, befriedigt dies zudem das Bedürfnis nach Kompetenz. KATEGORIE „ARBEITNEHMER“ LERNEN UND WACHSEN
  • 23. 01 02 03 04 06 Die Erlebniswelt von Mitarbeitern im industriellen Kontext05 | Emotional Design für HMIsSeite 23 „Man arbeitet miteinander, man versucht sich gegenseitig zu entlasten. Man weiß nicht alles, man kann nach Rat fragen. Das sind so Dinge, die wichtig sind in einem gesunden Umfeld. Man wird auch selbst gern um Rat gefragt […] man kennt sich Jahre schon, da besteht ein gewisses Vertrauen und das macht das Umfeld sehr gut zum Arbeiten.“ (TN05.146) KATEGORIE „ZUSAMMENARBEIT“ FOKUS AUF ARBEIT: ZUSAMMENARBEIT UND ZIELERREICHUNG
  • 24. 01 0602 03 Die Erlebniswelt von Mitarbeitern im industriellen Kontext0504 SITUATIONEN: — Durch gemeinsame Arbeit und Austausch die Qualität und Problemlösungskompetenz steigern — Hilfe bekommen — Kompetenten Mentor zur Seite gestellt bekommen — Gemeinsames Lösen von Problemen — Lernen aus den Erfahrungen anderer Mitarbeiter — Entscheidungen durch Andere absichern HERVORGERUFENE EMOTIONEN: Freude, Inspiration, Entspannung BEFRIEDIGTE BEDÜRFNISSE: Positive Beziehungen, soziale Interdependenz KATEGORIE „ZUSAMMENARBEIT“ FOKUS AUF ARBEIT: ZUSAMMENARBEIT UND ZIELERREICHUNG | Emotional Design für HMIsSeite 24
  • 25. 01 0602 03 Die Erlebniswelt von Mitarbeitern im industriellen Kontext0504 ERKLÄRUNG: — Die Arbeitnehmer arbeiten oft allein an der Maschine. Die Zusammenarbeit mit Kollegen und anderen Abteilungen ist eine Abwechslung. — Ziele lassen sich gemeinsam leichter und schneller erreichen und Aufgaben qualitativ besser bewältigen. Die produktive Zusammenarbeit löst Freude aus. — Gemeinsames Handeln verbindet und stärkt den Teamgeist. — Die Leistung und Ideen Anderer eröffnen neue Sichtweisen und Lösungs- möglichkeiten. Sie inspirieren und motivieren, diesen nachzueifern. Der Austausch mit Kollegen bildet damit die Basis für Innovationen und Kreativität. — Das Teilen von Problemen und Sorgen mit Kollegen und das gemeinsame Finden von Lösungen tragen zur Entspannung bei. KATEGORIE „ZUSAMMENARBEIT“ FOKUS AUF ARBEIT: ZUSAMMENARBEIT UND ZIELERREICHUNG | Emotional Design für HMIsSeite 25
  • 26. 01 02 03 04 06 Die Erlebniswelt von Mitarbeitern im industriellen Kontext05 | Emotional Design für HMIsSeite 26 „[…] jeder Vorschlag, der ja angenommen wird, von einem Team, wo man sagt: ok die sind fachlich in ihren Bereichen die stärksten, ist […] eine Wertschätzung […] Es geht um eine Wertschätzung, die nicht was Materielles ist. Es geht um eine Wertschätzung, oder im besten Fall eine Anerkennung von etwas, was allen hilft. Im Endeffekt den Laden einen Schritt weiter bringt.“ (TN01.33, E1.2) ZUSAMMENARBEIT FOKUS AUF ARBEIT: ANERKENNUNG, WERTSCHÄTZUNG UND DANKBARKEIT
  • 27. 01 0602 03 Die Erlebniswelt von Mitarbeitern im industriellen Kontext0504 | Emotional Design für HMIsSeite 27 SITUATIONEN: — Umsetzung eines Vorschlags des Arbeitnehmers — Dank eines Kunden — Wertschätzung und Feedback nach erfolgreicher Konstruktion — Dank nach Übergabe einer gut laufenden Maschine — Lob vom Vorgesetzten für die Leistung — Rückmeldung zur Arbeit und Lob vom Vorgesetzten erhalten HERVORGERUFENE EMOTIONEN: Stolz, Freude, Glück BEFRIEDIGTE BEDÜRFNISSE: Selbstwert, Kompetenz KATEGORIE „ZUSAMMENARBEIT“ FOKUS AUF ARBEIT: ANERKENNUNG, WERTSCHÄTZUNG UND DANKBARKEIT
  • 28. 01 0602 03 Die Erlebniswelt von Mitarbeitern im industriellen Kontext0504 | Emotional Design für HMIsSeite 28 ERKLÄRUNG: — Nicht immer nehmen Arbeitnehmer ihre Leistung wahr. Wertschätzung oder Dankbarkeit zu erhalten, kann dem Arbeitnehmer vor Augen führen, dass er einen wichtigen Beitrag zum Erfolg der Firma leistet. Das vermittelt ein Gefühl, gebraucht zu werden. — Stolz und Freude über das Lob spornen an, wieder Leistung zu erbringen und sie zu steigern. KATEGORIE „ZUSAMMENARBEIT“ FOKUS AUF ARBEIT: ANERKENNUNG, WERTSCHÄTZUNG UND DANKBARKEIT
  • 29. 01 02 03 04 06 Die Erlebniswelt von Mitarbeitern im industriellen Kontext05 | Emotional Design für HMIsSeite 29 „[…] sie haben meine Meinung und meine Arbeit geschätzt und nachgefragt und auch angefordert und nicht irgendjemand anderes machen lassen. Sie haben mich gefragt. Oft haben sie ihre Lösung, wie sie es machen wollten, nachgefragt, was ich davon halte, was ich anders machen würde, ob ich eine Idee habe.“ (TN06.185) KATEGORIE „ZUSAMMENARBEIT“ FOKUS AUF ARBEIT: GEFRAGT SEIN UND AUTORITÄT HABEN
  • 30. 01 0602 03 Die Erlebniswelt von Mitarbeitern im industriellen Kontext0504 SITUATIONEN: — In Diskussion oder Problemlösung einbezogen sein — Kunden fragen einen bestimmten Arbeitnehmer an — Einweisen von Kollegen — Andere zu einem Verhalten inspirieren — Eine Schulung übernehmen können HERVORGERUFENE EMOTIONEN: Stolz BEFRIEDIGTE BEDÜRFNISSE: Popularität, Kompetenz, Selbstwirksamkeit, Selbstwert KATEGORIE „ZUSAMMENARBEIT“ FOKUS AUF ARBEIT: GEFRAGT SEIN UND AUTORITÄT HABEN | Emotional Design für HMIsSeite 30
  • 31. 01 0602 03 Die Erlebniswelt von Mitarbeitern im industriellen Kontext0504 ? ERKLÄRUNG: — Dass jemand das Know-how anerkennt, nach Hilfe fragt oder sich für Vor- und Ratschläge interessiert, bestätigt nicht nur das Bedürfnis nach Kompetenz, sondern auch nach Popularität. Auf diese Leistung und diesen Erfolg ist der Arbeitnehmer stolz. — Eine solche Situation kann auch überraschen, wenn der Arbeitnehmer diese Anfrage nicht erwartet hätte oder sich seiner Fähigkeiten nicht bewusst ist. — Wenn er anderen helfen kann, erlebt der Arbeitnehmer sich selbst als wirksam. KATEGORIE „ZUSAMMENARBEIT“ FOKUS AUF ARBEIT: GEFRAGT SEIN UND AUTORITÄT HABEN | Emotional Design für HMIsSeite 31 !
  • 32. 01 02 03 04 06 Die Erlebniswelt von Mitarbeitern im industriellen Kontext05 | Emotional Design für HMIsSeite 32 „Das Miteinander, miteinander arbeiten, nicht gegeneinander, nicht Wissen für sich selber behalten. Kollegen helfen, zusammen, Gruppe bilden und auch die jüngeren Mitarbeiter mit ins Boot zu nehmen.“ (TN04.124) KATEGORIE „ZUSAMMENARBEIT“ FOKUS AUF ARBEIT UND BEZIEHUNGEN: MENTORING UND HILFE LEISTEN
  • 33. 01 0602 03 Die Erlebniswelt von Mitarbeitern im industriellen Kontext0504 | Emotional Design für HMIsSeite 33 SITUATIONEN: — Kollegiales Helfen — Jungen Kollegen helfen und sie ausbilden — Bei Problemen helfen bzw. Hilfe bekommen — Fragen beantworten — Indirekt helfen durch verbesserte Konstruktion — Ratschläge erteilen — Gegenseitiges Helfen HERVORGERUFENE EMOTIONEN: Interesse, Vergnügen, Stolz und Freude BEFRIEDIGTE BEDÜRFNISSE: Positive Beziehungen, Verbundenheit, Empathie KATEGORIE „ZUSAMMENARBEIT“ FOKUS AUF ARBEIT UND BEZIEHUNGEN: MENTORING UND HILFE LEISTEN
  • 34. 01 0602 03 Die Erlebniswelt von Mitarbeitern im industriellen Kontext0504 | Emotional Design für HMIsSeite 34 ERKLÄRUNG: — Helfen fördert das Gemeinschaftsgefühl. Das Bedürfnis nach sozialen Beziehungen wird gefördert. Arbeitnehmer nehmen sich als Teil einer sozialen Gruppe wahr und fühlen sich mit Anderen verbunden. Außerdem steigt die Wahrscheinlichkeit, dass dem Helfenden später selbst bei Problemen geholfen wird. — Anderen regelmäßig zu helfen, macht glücklich (Lyubomirsky 2008) und vermittelt ein Gefühl eines sinn- und wertvollen Lebens. Gute Taten wirken oft ansteckend (Lyubomirsky 2008). Dies verhilft zu einem positiveren Arbeitsklima. — Anderen zu helfen, kann auch Interesse wecken. Der Helfende entdeckt beispielswiese ein noch unbekanntes Problem, das ihn fordert. Wenn er dem Hilfesuchenden helfen konnte, ist der Arbeitnehmer stolz, die Situation gemeistert zu haben. KATEGORIE „ZUSAMMENARBEIT“ FOKUS AUF ARBEIT UND BEZIEHUNGEN: MENTORING UND HILFE LEISTEN
  • 35. 01 02 03 04 06 Die Erlebniswelt von Mitarbeitern im industriellen Kontext05 | Emotional Design für HMIsSeite 35 FRAGEBOGEN ERFASSUNG POSITIVER EMOTIONEN BEI DER ARBEIT 0 0,5 1 1,5 2 2,5 3 3,5 Freude Interesse Vergnügen Heiterkeit Dankbarkeit Inspiration Stolz Hoffnung Ehrfurcht Liebe FRAGE 1 (MITTELWERT 8 TN) WIE OFT HABEN SIE DIESE EMOTION IN DEN LETZTEN 30 ARBEITSTAGEN ERLEBT? FRAGE 2 (MITTELWERT 8 TN) WIE WICHTIG IST ES FÜR SIE DIESE EMOTION BEI DER ARBEIT ZU ERLEBEN? Freude und Interesse sind die zwei Emotionen, die am wichtigsten wahrgenommen und am häufigsten erlebt wurden. Die größte Abweichung zwischen Wunsch und Wirklichkeit gibt es bei Hoffnung.
  • 36. 01 02 03 04 06 Die Erlebniswelt von Mitarbeitern im industriellen Kontext05 | Emotional Design für HMIsSeite 36 FRAGEBOGEN ERFASSUNG POSITIVER EMOTIONEN BEI DER ARBEIT 0 0,5 1 1,5 2 2,5 3 3,5 4 Vertrauen (Sicherheit) Erleichterung (Belohnung) Freude (Vergnügen) Respekt (Empathie) Freundlichkeit (Empathie) Befriedigung (Belohnung) Inspiration (Interesse) Mut (Sicherheit) Lebendigkeit (Stimulation) Heiterkeit (Vergnügen) Lust (Sehnsucht) Stolz (Sicherheit) Entspannung (Belohnung) Faszination (Interesse) Vorfreude (Optimismus) Überraschung (Simulation) Hoffnung (Optimismus) Euphorie (Vergnügen) Mitgefühl (Empathie) Bewunderung (Zuneigung) Entzücken (Interesse) Begierde (Sehnsucht) Verträumtheit (Zuneigung) Liebe (Zuneigung) Anbetung (Sehnsucht) FRAGE 1 (MITTELWERT 8 TN) WIE OFT HABEN SIE DIESE EMOTION IN DEN LETZTEN 30 ARBEITSTAGEN ERLEBT? FRAGE 2 (MITTELWERT 8 TN) WIE WICHTIG IST ES FÜR SIE DIESE EMOTION BEI DER ARBEIT ZU ERLEBEN? Vertrauen und Sicherheit wird am wichtigsten empfunden. Die größten Abweichungen liegen bei Überraschung, Hoffnung, Euphorie, Mitgefühl, Entspannung, Vorfreude und Faszination. Hier ist noch Potenzial vorhanden, um diese Emotionen gezielt zu fördern.
  • 37. 01 02 03 04 Mit gezieltem UX Design positive Erlebnisse gestalten0605 | Emotional Design für HMIsSeite 37 MIT GEZIELTEM UX DESIGN POSITIVE ERLEBNISSE GESTALTEN GESTALTUNGSPRINZIPIEN Die Studienergebnisse bilden die Basis, um durch gezieltes Design das Wohlbefinden von Arbeitnehmern im industriellen Umfeld zu steigern. Denn Erwerbstätige, die sich in ihrem Job wohl fühlen, arbeiten motivierter, engagiertet und leistungs- stärker. Die Studienergebnisse bilden die Basis, um durch gezieltes Design das Wohlbefinden von Arbeitnehmern im industriellen Umfeld zu steigern. Im Folgenden werden aus den gefundenen emotional relevanten Erlebnissen Prinzipien zur Gestaltung abgeleitet, mit denen gezielt positive Erlebnisse und Emotionen gefördert werden können.
  • 38. 01 02 03 04 Mit gezieltem UX Design positive Erlebnisse gestalten0605 | Emotional Design für HMIsSeite 38 MIT GEZIELTEM UX DESIGN POSITIVE ERLEBNISSE GESTALTEN PROBLEM LÖSEN UND OPTIMIEREN Es sollten Möglichkeiten geschaffen werden, in denen Arbeiternehmer etwas optimieren oder Probleme lösen können. Darüber hinaus sollte der Problemlösungsprozess unterstützt werden. Ein Muss sind nützliche und eindeutige Meldungen, die das Lokalisieren und Beheben der Fehler unterstützen. Die Software sollte so gestaltet sein, dass sie Tüfteln, also das Ausprobieren unterschiedlicher Lösungswege, unterstützt – beispielsweise durch das Aufzeichnen der Lösungshistorie. Die Arbeitnehmer sollten nicht nur Anleitungen zum Lösen des Problems abarbeiten. Vielmehr müssen sie die Möglichkeit haben, ihr Know-how einzubringen, um sich als kompetent zu erleben. Rückmeldungen zu ihren Aktivitäten und Erfolgen tragen ebenfalls dazu bei. Das Anzeigen interessanter Informationen und Zusammenhänge sollte zudem das Interesse und die Neugier des Nutzers wecken und zum Tüfteln motivieren. Beispielsweise können mögliche Funktionen oder Lösungsansätze aufgezeigt, Kontakt zu einer Fach-Community sowie Zugang zu einer Datenbank mit erfolgreichen Lösungen gewährt werden.
  • 39. 01 02 03 04 Mit gezieltem UX Design positive Erlebnisse gestalten0605 | Emotional Design für HMIsSeite 39 MIT GEZIELTEM UX DESIGN POSITIVE ERLEBNISSE GESTALTEN ERFOLGSERLEBNIS Der Arbeitnehmer sollte die Bedeutung seiner Arbeit erkennen. Eine Möglichkeit ist es, größere Zusammenhänge sowie den Beitrag des Einzelnen zum Gesamtergebnis zu visualisieren. Produkte bestehen meist aus vielen Komponenten. Im Falle eines Maschinenführers, der Rohlinge produziert, könnte beispiels- weise aufgezeigt werden, welchen Beitrag er durch seine Tätigkeit leistet, wie die Rohlinge weiterverarbeitet werden und wie das fertige Produkt aussieht. Fortschritte und Arbeitsergebnisse sollten vor Augen geführt werden, z. B. wenn die Zielvorgaben übertroffen wurden oder die Produktion schneller abgeschlossen werden konnte. Diese Erfolgsmeldungen sollten motivierend und belohnend gestaltet sein: Denkbar sind beispielsweise die Animationen eines Avatars, der bei erfolgreich erledigter Aufgabe zum High-Five auffordert. Bei der Newsletter-Software Mailchimp fiebert – passend zum Namen der Software – ein Affen- Avatar beim Versenden mit und gratuliert mit High-Five zur erfolgreich versendeten Kampagne.
  • 40. 01 02 03 04 Mit gezieltem UX Design positive Erlebnisse gestalten0605 | Emotional Design für HMIsSeite 40 MIT GEZIELTEM UX DESIGN POSITIVE ERLEBNISSE GESTALTEN ERFOLGSERLEBNIS Eine einfache, intuitive Bedienung sowie eine optimale Schritt- für-Schritt-Unterstützung bei bestimmten Interaktionsschritten wie dem Einstellen der Maschinen können Erfolgserlebnisse gezielt fördern und Kompetenz vermitteln. Sie helfen Aufgaben folgerichtig abzuarbeiten. Beispielweise wenn das HMI das Abhaken beim Einstellen übernimmt. Dies entlastet den Arbeitnehmer und erfüllt sein Bedürfnis nach Sicherheit.
  • 41. 01 02 03 04 Mit gezieltem UX Design positive Erlebnisse gestalten0605 | Emotional Design für HMIsSeite 41 MIT GEZIELTEM UX DESIGN POSITIVE ERLEBNISSE GESTALTEN LERNEN UND WACHSEN Um das Bedürfnis nach Neugier und Stimulation zu befriedigen, sollten neue Möglichkeiten geschaffen werden, die zum Lernen anregen. Das kann einerseits durch das Darstellen von neuen Informationen, wie größeren Zusammenhängen, ausgelöst werden. Andererseits durch die Bereitstellung von Zielen. Bei neuen Funktionen oder Technologien sollte das Einlernen beispielsweise durch interaktive Schulungsmaterialien unterstützt werden, die direkt am HMI abrufbar sind.
  • 42. 01 02 03 04 Mit gezieltem UX Design positive Erlebnisse gestalten0605 | Emotional Design für HMIsSeite 42 MIT GEZIELTEM UX DESIGN POSITIVE ERLEBNISSE GESTALTEN ZUSAMMENARBEIT Die Zusammenarbeit durch interaktive Systeme zu unterstützen und soziale Beziehungen zu fördern, weist großes Potential auf. Beispielsweise kann die gemeinsame Arbeit an einem Gesamtziel visualisiert werden, um ein Gefühl der Verbundenheit zu erzeugen: Wie entsteht durch die Arbeit der einzelnen Mitarbeiter ein Ganzes? Wer trägt was dazu bei? Es sollten Möglichkeit geschaffen werden, Kollegen gezielt über das HMI Fragen zu stellen, um Hilfe zu bitten oder zu rufen. Um zu motivieren und das Gefühl von Anerkennung zu vermitteln, sollte die Möglichkeit vorhanden sein, Anderen für ihre Hilfe zu danken. Um keinen Konkurrenzdruck zu erzeugen, sollte dies nur für die beteiligten Personen sichtbar sein.
  • 43. 01 02 03 04 0605 | Emotional Design für HMIsSeite 43 AUTOREN CRISTINA HERMOSA PERRINO Cristina Hermosa Perrino hat im Februar 2015 das Studium „Informationsdesign“ an der Hochschule der Medien mit dem Bachelor of Arts mit Auszeichnung bestanden. Ihre Bachelorarbeit „Die Erlebniswelt von Mitarbeitern im industriellen Kontext. Sammlung und Untersuchung positiver Erlebnisse.“ entstand in Zusammenarbeit mit der User Interface Design GmbH. Cristina Hermosa Perrino chermosa@live.de www.chermosa.de
  • 44. 01 02 03 04 0605 | Emotional Design für HMIsSeite 44 AUTOREN FRANZ KOLLER Franz Koller ist seit 1998 Managing Director der User Interface Design GmbH (UID). Franz Koller ist Mitglied im Industriebeirat des Studiengangs Informationsdesign an der Hochschule der Medien (HdM) in Stuttgart und ist Lehrbeauftragter bei der Artop GmbH – Institut an der Humboldt-Universität Berlin. Er war Mitinitiator und Editor der DIN EN ISO 14915 zu Software-Ergonomie für Multimedia-Benutzerschnittstellen und hat zum VDMA Leitfaden „Mobile Apps“ beigetragen. Franz Koller User Interface Design GmbH franz.koller@uid.com
  • 45. 01 02 03 04 0605 | Emotional Design für HMIsSeite 45 AUTOREN MICHAEL BURMESTER Michael Burmester ist seit 2002 Professor für Ergonomie und Usability im Studiengang „Informationsdesign“ an der Hochschule der Medien (HdM) und berät die User Interface Design GmbH. An der HdM leitet Michael Burmester das User Experience Research Lab (UXL) und ist Sprecher der Information Experience and Design Research Group IXD. Aktuelle Forschungsarbeiten beschäftigen sich mit der Entwicklung von Methoden zur erlebniszentrierten Gestaltung interaktiver Produkte und Dienstleistungen. Prof. Dr. Michael Burmester Hochschule der Medien (HdM) burmester@hdm-stuttgart.de
  • 46. 01 02 03 04 0605 | Emotional Design für HMIsSeite 46 AUTOREN USER INTERFACE DESIGN GMBH Wir, die User Interface Design GmbH (UID), sind Markführer und Pionier im User Experience Design. Wir sind ein Team von über 100 Experten für Usability, Design und Software. Als kreative User-Interface-Architekten begleiten wir unsere Kunden von der Idee bis zur Implementierung. Ganzheitlich. Inspirierend. Und messbar erfolgreich. Mit unseren Kunden aus den Bereichen Automotive, Consumer, Enterprise, Industry, Medical & Pharma und Web haben wir seit 1998 mehr als 3.000 Projekte zum Erfolg gebracht. Wir arbeiten an jedem Ort der Welt: An unserem Hauptsitz in Ludwigsburg oder unseren Geschäftsstellen in Berlin, Dortmund, Mannheim oder München – und weltweit mit unserem internationalen Netzwerk.
  • 47. 01 02 03 04 0605 | Emotional Design für HMIsSeite 47 AUTOREN HOCHSCHULE DER MEDIEN Die Hochschule der Medien (HdM) bildet Spezialisten rund um die Medien aus. Sie bietet 21 Studiengänge – vom Druck über audio-visuelle Medien bis hin zu Informationswesen oder Werbung – darunter den Bachelor-Studiengang Informationsdesign. Kommunikation und Medienkultur, Textdesign und Writing gehören ebenso zur Ausbildung wie Interface Design und Informationsarchitektur, Usability Engineering und Human Computer Interaction, Medien- und Informationstechnik.
  • 48. 01 02 03 04 0605 | Emotional Design für HMIsSeite 48 EMOTIONAL DESIGN FÜR HMI LITERATURVERZEICHNIS Achor, S. (2010). The happiness advantage. The seven principles of positive psychology that fuel success and performance at work. New York: Broadway Books. Burmester, M., Laib, M. & Schippert, K. (2014). Interaktion als positives Erlebnis –Technologiegestaltung neu denken. WISSENSCHAFT TRIFFT PRAXIS. User Experience – Positives Erleben betrieblicher IT, 3, 5-14. Desmet, P. M. A. (2012). Faces of Product Pleasure : 25 Positive Emotions in Human-Product Interactions. International Journal of Design, 6 (2), 1–29. DIN EN ISO 9241-210. (2011). Ergonomie der Mensch-System-Interaktion – Teil 210: Prozess zur Gestaltung gebrauchstauglicher interaktiver Systeme (ISO 9241-210:2010) Fredrickson, B. L. (2004). The broaden-and-build theory of positive emotions. Philosophical Transactions of the Royal Society B: Biological Sciences,359(1449), 1367–1378. Fredrickson, B. L. (2011). Die Macht der guten Gefühle. Wie eine positive Haltung ihr Leben dauerhaft verändert. Frankfurt am Main: Campus.
  • 49. 01 02 03 04 0605 | Emotional Design für HMIsSeite 49 EMOTIONAL DESIGN FÜR HMI LITERATURVERZEICHNIS Fredrickson, B. L., Mancuso, R. A., Branigan, C. & Tugade, M. M. (2000). The Undoing Effect of Positive Emotions. Motivation and Emotion, 24(4), 237–258. Hassenzahl, M. (2008). User Experience (UX): Towards an experiential perspective on product quality. In Proceedings of the 20th International Conference of the Association Francophone d’Interaction Homme-Machine (pp. 11–15). ACM. Lyubomirsky, S. (2008). The how of happiness. A new approach to getting the life you want. New York: Penguin Books. Van Boven, L. & Gilovich, T. (2003). To do or to have? that is the question. Journal of Personality and Social Psychology, 85, 1193–1202. Warr, P. B. & Clapperton, G. (2011). Richtig motiviert mehr leisten. Konzepte und Instrumente zur Steigerung der Arbeitszufriedenheit. Stuttgart: Schäffer-Poeschel Icons made by Freepik, OCHA and Egor Rumyantsev from www.flaticon.com
  • 50. www.uid.com User Interface Design GmbH* WILHELM-BLEYLE-STRASSE 10–12 71636 LUDWIGSBURG info@uid.com *assoziierter Partner im Projekt Design4Xperience