2. 87 2
TV linear
61 7
66,5
84,7
86,0
87,2
Tageszeitung digital
Bücher
Radio
Videoclips
38,3
41,0
44,1
50,7
61,7
Z it h ift ( d kt)
Anzeigenblätter
MP3
TV on Demand
Tageszeitung gedruckt
32,1
33,2
34,0
37,8
CD
Web Radio
Zeitschriftenangebote online
Blogs
Zeitschriften (gedruckt)
16 7
17,6
19,5
24,8
29,9
E-Book
Festplatten-Recorder
TV-Livestreams
DVD
CD
1 8
3,2
5,9
9,0
16,7
Schallplatten
Kino
Videorecorder
Podcasts
1,8
In Transition: Mediennutzung im disruptiven Wandel?
Entscheidend für das Verständnis von Zielgruppen ist es im Moment, die jeweils spezifischen
Konsequenzen und Ausprägungen des digitalen Medien-Umbruchs zu kennen und zu sehen, in
welcher Geschwindigkeit hier jeweils Veränderungen stattfinden. Unter dem programmatischen Titel
„In Transition“ hat sich Campus Media zum Start einer Projektreihe mit der Medienwelt von
Studenten und ihren Zukunftserwartungen in Bezug auf Medien auseinandergesetzt.
Zusammen mit der Dualen Hochschule in Ravensburg wurden über 200 Studierende ausführlich
nach ihrer Mediennutzung befragt. Zudem wurde in Kooperation mit der IP Deutschland die App
„I love MyMedia“ zur mobilen Messung der Mediennutzung eingesetzt. In anschließenden
Diskussionsrunden wurden die Ergebnisse mit Studierenden der Medienwirtschaft diskutiert und ihre
Erwartungen an die nähere Zukunft ausgelotet. Einige zentrale Ergebnisse:
„Klassische Medien“ sind nicht ausgemustert
Wenn es um Information und Entertainment geht, finden die „klassischen Medien“ weiterhin die
höchste Aufmerksamkeit. Gerade „lineares“ TV, Radio und Bücher liegen in der Nutzung vorn.
Obwohl der durchschnittliche Studierende 172 TV-Sender empfangen kann, konzentriert er seine
Auswahl auf im Mittel zehn bis elf Sender Die Vielfalt der Bewegtbild-Angebote wird mittlerweileAuswahl auf im Mittel zehn bis elf Sender. Die Vielfalt der Bewegtbild Angebote wird mittlerweile
allerdings durch eine intensive Nutzung von nichtlinearen Angeboten ergänzt. So geben 36 % an,
mehrmals pro Woche Mediatheken oder Video on Demand-Angebote zu nutzen. Dabei zeigt sich
auch hier, dass die medialen Lebenswelten von Studierenden auch durch das Studienfach mitgeprägt
werden: So nutzen künftige Absolventen der Medienwirtschaft über 58% TV on Demand-Angebote
mehrmals pro Woche (andere: 32%).
„Wie häufig haben Sie in der letzten
Zeit die folgenden Medienangebote
jeweils genutzt, wenn auch evtl. nur
kurz?“
Nutzung mindestens einmal pro Woche
3. WhatsApp und Facebook: In der Alltagswelt von Studenten unverzichtbar
Der deutlichste Wandel zeigt sich bei der Organisation der persönlichen Kommunikation: WhatsApp
wird von 99% der Befragten täglich genutzt, dabei von 96% mehrfach. Die Nutzung von Facebook
liegt bei täglich 90%, wobei erwartungsgemäß die „passive“ Nutzung überwiegt. Über 52% posten
eigene Inhalte bestenfalls einmal im Monat, seltener oder nie. Andere Soziale Medien wie Google+
oder Twitter bewegen sich dagegen bei der Nutzung pro Woche nur im einstelligen Prozentbereich.
Smartphones sind „Social“
Das Smartphone ist dabei der zentrale Zugangsweg. Es wird nur zu einem geringen Teil der
Nutzungsvorgänge für die Nutzung klassischer redaktioneller Inhalte genutzt, vielmehr zu fast 70%
für SMS/WhatsApp und Soziale Netzwerke. Der im Durchschnitt auf ca. 140 Nutzungsvorgänge pro
Tag geschätzte Gebrauch unterstreicht die zentrale Rolle die Smartphones in der – medialen wie
Smartphone:
Geschätzt 139 Nutzungsvorgänge
pro Tag
Tag geschätzte Gebrauch unterstreicht die zentrale Rolle, die Smartphones in der medialen wie
realen – Lebenswelt Studierender einnehmen.
Telefonieren
10%
Redaktionelle
Angebote von
Medienhäusern
Emails
7%
Anderes
3%
pro Tag
Assistenzfunktionen
Soziale
Netzwerke
18%
4%
Assistenzfunktionen
(Fahrpläne, Navi, etc,)
7%
SMS/
WhatsApp
51%
Kurzsteckbrief
Basisbefragung von 221 Studenten der DHBW Ravensburg in den BWL-Studiengängen
(Bank, Industrie, International Business, Tourismus/Hotellerie und Medien- und
Kommunikationswirtschaft (CAWI, vom 14. - 22. Januar 2015)
App Befragung I love MyMedia“ vom 1 7 Februar 2015App-Befragung „I love MyMedia vom 1. - 7. Februar 2015
719 Berichte von 83 Personen
Focus-Gruppen mit Studierenden der Medienwirtschaft
zur Weiterentwicklung der Medienwelt im Februar 2015
4. Kontakt:
Manfred Niesel
Tel : +49 (0)6032 949 30 60 niesel@campusmedia deTel.: +49 (0)6032 949 30 60, niesel@campusmedia.de
Campus Media GmbH Lessingstr. 5 61231 Bad Nauheim
Geschäftsführung: Corinna Appel, Norbert Bügelmeyer,
Ute Henkenherm, Manfred Krupp, Manfred Niesel
Und was kommt?
In Diskussionsgruppen wurden die Studienergebnisse reflektiert und Szenarien über die Entwicklung
der persönlichen Kommunikation, von medialem Entertainment und Informationsverhalten diskutiert.
Kurze Eindrücke:
Facebook? Ja, aber…
Datenschutzvorbehalte lassen die Nutzung von Facebook durchaus bei vielen Nutzern ambivalent
erscheinen, dass Facebook im Alltag aber als kostenlose, etablierte Infrastruktur in absehbarer Zeit
weiterhin die entscheidenden Vorteile ausspielt erscheint sicher. Ein „automatisches Befindlichkeits-
Monitoring“ für die Community, als Zukunfts-Szenario diskutiert, erscheint wenig realistisch, da dann
u.U. auch negative Verfassungen publik würden, die in der Regel nicht aktiv gepostet werden.
Gedruckte Medien?
Gedruckten Medien wird von den Studierenden durchaus eine Zukunft gegeben. Ihre Haptik vermittelt den
Eindruck von besonderer Qualität und Glaubwürdigkeit, sie müssen diesen dann aber auch rechtfertigen,
um weiterhin relevant zu bleiben. Die klassische Tageszeitung erscheint als Nachrichtenmedium
zu inaktuell, ihre Funktion als einordnendes Medium wird allerdings nach wie vor geschätzt. Gerade
deshalb wird einer wöchentlichen Erscheinungsweise höherer Nutzwert zugeschrieben. Ein erweitertes
„Duales System“ mit privater und öffentlicher Finanzierung gedruckter Medien erscheint gerade für den
Informations-Journalismus denkbar.
Lineares TV?
Durchgehende Erwartung ist, dass die zeitliche Bindung an Film- und Serien-Inhalte künftig weitgehend
entfällt und lineares Fernsehen sich stärker als Event-Medium profiliert. Stationäres TV bleibt durch
den Fortschritt in der Gerätetechnik („4K“, 3-D-Technik) und die Größe des Screens unverzichtbar. Auf
Smartphones und Tablet PCs dominieren dagegen kurze Inhalte. Die Bereitschaft, für Content zu zahlen
ist gewachsen, bleibt allerdings bei Studierenden mit Maximal-Beträgen von zehn bis fünfzehn Euro pro
Monat überschaubar.
Bei Interesse stellen wir Ihnen die weiteren Ergebnisse gerne im Detail vor und halten Sie über die
kommenden Studien von „In Transition“ auf dem Laufenden.