Ob beim Hochwasser, nach dem Sturm Ela oder in der Flüchtlingskrise: Freiwillige Helfer organisieren sich auch in Deutschland immer häufiger über Facebook und Co. Sie wollen Informationen sammeln oder Einsatzkräfte und Betroffene vor Ort unterstützen. Soziale Netzwerke und Smartphones spielen dabei oft eine entscheidende Rolle. Wie verändert Technologie Krisen und Katastrophen in Deutschland und international? Und welches Potential bieten Social Media, Big Data und Crowdsourcing dafür noch?
Digitale Technologien verändern, wie wir kommunizieren, aber auch wie wir Daten sammeln und verarbeiten. Dies gilt auch in der Katastrophenhilfe und im Krisenmanagement:
Digitale Freiwillige, die Digital Humanitarians, unterstützen Krisen und Katastrophen auf der ganzen Welt. Vom Ebola-Ausbruch in Afrika bis zum Erdbeben in Nepal sammeln sie Informationen aus sozialen Medien, aus Satelliten- und Drohnenaufnahmen und anderen Quellen, werten diese aus und erstellen daraus Lagekarten für Einsatzkräfte und Krisenstäbe vor Ort. Digital Jedis hat der Experte Patrick Meier diese Freiwilligen getauft, die Technologie nutzen, um zu helfen.
Auch in Deutschland können wir die Auswirkungen moderner Kommunikation auf die Katastrophenhilfe beobachten. Erstmals war dies 2013 der Fall: Tausende Freiwillige schlossen sich über Facebook-Gruppen und andere soziale Medien zusammen. Sie tauschten Informationen aus und organisierten Spenden sowie Hilfseinsätze. Oder sie sammelten verfügbare Informationen aus unterschiedlichsten Quellen auf Googlekarten. Spontan und vernetzt nutzen Menschen die technischen Möglichkeiten, die ihnen zur Verfügung stehen, seitdem immer wieder, um mit anzupacken – egal, ob es dabei um die Aufräumarbeiten nach einem Unwetter geht oder die Organisation von Freiwilligen und Spenden für Flüchtlinge.
Dabei zeigt sich, welches Potential für die Zusammenarbeit in sozialen Netzwerken und digitalen Technologien steckt – gerade auch, wenn es darum geht, sich zu engagieren und Krisen gemeinsam zu meistern. Katja Evertz und Stefan Martini (Universität Wuppertal, Journal of Emergency Management & Public Safety) diskutierten auf der re:publica 2016 (#rpTEN) die Möglichkeiten zum Einsatz digitaler Technologien im Krisenmanagement, aber auch die Herausforderungen, denen sich Behörden, Krisenstäbe und Einsatzkräfte dadurch stellen müssen.
Dies ist die Präsentation zur Session vom 3. Mai 2016.
Bildung im Kontext der Digitalisierung. Herausforderungen und Perspektiven
Von Spontanhelfern und „Digital Jedis“: Wie das Social Web die Hilfe bei Katastrophen und Notlagen verändert
1. Von Spontanhelfern und
„Digital Jedis“
Wie das Social Web die Hilfe bei Katastrophen
und Notlagen verändert
Katja Evertz | 3. Mai 2016 | #rpTEN
Diese Präsentation ist veröffentlicht unter .
18. Was wird gemacht?
• Informationen: Sammlung und Aufbereitung
• Spenden: Sammlung und Koordination
• Hilfe: Organisation, Koordination und
Anpacken vor Ort
19. Was wird gemacht?
• Crisis Mapping: Sammlung, Analyse und
Darstellung von Daten während und nach
Ereignissen wie einer (Natur-) Katastrophe.
• Crowd Sourcing: Auslagerung von
Teilaufgaben an eine Gruppe Freiwilliger.
20. Wer macht es?
• Spontanhelfer: Freiwillige, die sich spontan und selbstständig
organisieren. Oft über Social Media.
• Ungebundene Helfer: zum Teil vorregistriert/ koordiniert über
Organisationen, können im Bedarfsfall „angefordert“ werden.
• Digital Volunteers: virtuelles Engagement, z. B. Crisis Mapping.
• Ehrenamt: ehrenamtliche Tätige in den Hilfsorganisationen (DRK,
Feuerwehr, THW etc.)
21. Wer wir sind
• Katja Evertz
– 2013-2016 Referentin für Social Media im Bundesamt für
Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe
• Stefan Martini
– Universität Wuppertal, Lehrstuhl für Bevölkerungsschutz,
Katastrophenhilfe und Objektsicherheit
– Forschungsschwerpunkt ist der Einsatz von Social Media
im Bevölkerungsschutz
23. Bildnachweise
• Lostau (8. Juni 2013), Seite 2: Michel Vorsprach https://www.flickr.com/photos/vorsprach/9004893212 (CC BY-SA 2.0)
• Bundeskanzleramt, Seite 3: Norbert Blech https://www.flickr.com/photos/norbert_blech/2801973353 (CC BY-NC 2.0)
• Haiti 2010, Seite 4: United Nations Development Programme
https://www.flickr.com/photos/unitednationsdevelopmentprogramme/4274632760 (CC BY-NC-ND 2.0)
• Philippinen 2013, Seite 5: Asian Development Bank https://www.flickr.com/photos/asiandevelopmentbank/11198409064
(CC BY-NC-ND 2.0)
• Dresden 2013, Seite 6: superscheell https://www.flickr.com/photos/78749146@N06/8951703321 (CC BY-SA 2.0)
• Ushahidi Haiti Project, Seite 11 (Screenshot): http://haiti.ushahidi.com
• CrowdCrafting, Seite 12 (Screenshot): https://crowdcrafting.org/
• Google-Karte Hochwasserhilfe Dresden, Seite 13 (Screenshot):
https://www.google.com/maps/d/viewer?hl=en_US&mid=1sVROwd1bEc8MoUCe-MRrAamed6Q
• Lostau (8. Juni 2013), Seite 15: Michel Vorsprach https://www.flickr.com/photos/vorsprach/8988085397 (CC BY-SA 2.0)
• Train of Hope, Frankfurt am Main (Seite 16): Franz Ferdinand Photographe
https://www.flickr.com/photos/121184747@N06/21189846821/ (CC BY-NC 2.0)
• Refugee Hackathon, Berlin (Seite 17): Mario Behling https://www.flickr.com/photos/mariobehling/22285749598 (CC BY 2.0)