2. In der Zukunft werden wir mehr Mitbürger mit mehr
Migrantionshintergrund in Deutschland haben
• Die meisten Zuwanderer kommen aus wirtschaftlichen Gründen
oder als Asylanten aus Krisen- und Kriegsgebieten
• Immer mehr Menschen kommen aus Gebieten, die vom
Klimawandel wie Trockenheit und Umweltkatastrophen betroffen
sind
• Das Statistische Bundesamt rechnet für 2030 mit ca. 2,8 Mio
älteren MigrantInnen in Deutschland
• Das bedingt mehr kulturelle und religiöse Vielfalt
Altenhilfe für MigrantInnen
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3. Viele MigrantInnen der ersten Generation sind Staatsbürger
in Deutschland geworden
• Sie kommen jetzt in das Rentenalter
• Ihre Kinder und Enkelkinder sind hier
geboren und aufgewachsen
• Außerdem sprechen die guten Gesund-
heits- und Sozialsysteme bei uns nicht für
eine permanente Rückkehr dieser Foto: Heimatverein Gronau
Generation in die Heimatländer
• Es ist häufiger zu beobachten, dass jüngere MigrantInnen ihre
Eltern aus dem Heimatland nachholen
Altenhilfe für MigrantInnen
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4. Verdienste der Migratinnen und Migranten
• Viele Zuwanderer haben Pionierarbeit für das Gelingen des
sozialen Lebens der Neuzuwanderer in Deutschland geleistet und
leisten sie immer noch
• Das Potential der freiwilligen Selbsthilfe in Form von
Nachbarschaftshilfe darf nicht unterschätzt werden
• Zu unterschätzen sind nicht die bedeutenden Beiträge für die
Wirtschaft, die ältere Zuwanderer in der Vergangenheit geleistet
haben
• Und nicht vergessen werden dürfen die professionell pflegenden
MigrantInnen in Krankenhäusern und Altenheimen, die schwere
und wirklich gute Arbeit leisten und geleistet haben
• Ihrer aller Wünsche und Bedürfnisse müssen nicht nur Gehör
finden, sondern sie müssen Chancengleichheit erfahren
Altenhilfe für MigrantInnen
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5. Integrationspolitik unter Anerkennung gemeinsamer Regeln
• Teilhabe ist das Hand-in-Handgehen von Integration und
Gleichberechtigung
• Das bedeutet Chancengleichheit in Bildung, auf dem Arbeitsmarkt,
in allen gesellschaftlichen Bereichen und einen gesicherten
Aufenthalt
• Integration ist ein Prozess zu sozialer Chancengleichheit und
kultureller Selbstbestimmung mit der Anerkennung gemeinsamer
und verbindlicher Regeln auf der Grundlage der Menschenrechte
und der geltenden Gesetze
• Grundvoraussetzungen sind ebenfalls Toleranz, Respekt,
Gewaltfreiheit und die demokratischen und rechtsstaatlichen
Verfahren
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6. Auch bei älteren Migranten muss der Spracherwerb in
Deutsch gefördert werden
• Stereotype und Vorurteile über ältere MigrantInnen, die nicht gut
Deutsch sprechen und darüber hinaus alt sind, führt bei ihnen zu
Minderwertigkeitsgefühlen
• Ältere MigrantInnen dürfen deshalb nicht von Alphabetisierungs-
kursen ausgeschlossen werden, denn es besteht zumindest die
Chance besser zu verstehen und lesen zu lernen
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7. Die Situation auf dem Arbeitsmarkt
• Die Situation auf dem Arbeitsmarkt wird sich in Europa
verschärfen, weil es in Zukunft zu wenig Fachkräfte gibt
• Der EU-Kommissar Spilda empfahl deshalb, Einwanderer besser
zu integrieren und z. B. ausgebildete Doktoren nicht als Taxifahrer
arbeiten zu lassen
• Ältere Menschen mit Migrationshintergrund sind stark von
Arbeitslosigkeit betroffen
Altenhilfe für MigrantInnen
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8. Ältere Menschen mit Migrationshintergrund sind besonders
stark von Arbeitslosigkeit betroffen
Sie gehen dem Arbeitsmarkt verloren durch
• schlechte Integration in die Gesellschaft
• nicht ausreichende Sprachkenntnisse
• zu wenig soziale Netzwerke
• mangelnde Integration in den Arbeitsmarkt
• frühzeitige Erwerbsunfähigkeit
• Unterqualifizierung
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9. Die besondere Problematik älterer MigrantInnen
• Hinderungsgründe für aktives Teilhaben am öffentlichen Leben sind:
• Die gesundheitliche und soziale Lage ist im Vergleich zu
Deutschen deutlich schlechter
• Sie haben oft schlechtere Wohnbedingungen
• Sie scheiden häufig frühzeitiger aus dem Arbeitsleben aus
• Sie haben häufiger finanzielle Einschränkungen
• Viele haben durch Sprachdefizite
Verständigungsschwierigkeiten
• Auch sie wollen nach dem Berufsleben aktiv bleiben, wissen
aber nicht, wie sie das machen sollen
Altenhilfe für MigrantInnen
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10. Negativ sehen MigrantInnen
• die oft unfreundliche ausländerfeindliche Mentalität in der
deutschen Gesellschaft
• den mangelnden Respekt vor dem Alter
• Sie sehen sich oft der Gefahr der vielfachen Diskriminierung
ausgesetzt
• Ihre finanzielle Situation ist im Zusammenhang mit der Rente
prekär
• Das erfordert spezifische Politik und kultursensible
Dienstleistungen
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11. Schlechtere Gesundheit älterer MigrantInnen
• In der deutschen Gesellschaft leben ältere Menschen nach dem
Motto: Akitiv leben - gesund alt werden
• Dieses wachsende Gesundheitsbewusstsein hat ältere MigrantInnen
nicht in dem Maße erreicht, wie es sinnvoll wäre
• Durch schwere Arbeits- und Lebensbedingungen zu Beginn ihrer
Zuwanderung setzt bei ihnen der Alterungsprozess 10 Jahre eher ein
• Besonders ältere MigrantInnen sind oft in einem besorgniserregenden
gesundheitlichen Zustand
• Durch bessere Versorgung in Deutschland steigt die
Lebenserwartung und damit auch die Möglichkeit an Demenz zu
erkranken
• Das bedeutet, dass sie die erlernte Zweitsprache vergessen und
einen speziellen Bedarf an Altenheimen haben
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12. Beratung zur Versorgung älterer MigrantInnen
• Besonders ältere Migranten brauchen in Zukunft mehr Hilfe
• Die Zugangsbarrieren zu den sozialen Diensten sind für viele hoch
mangelndes Wissen darüber oder durch sprachliche Inkompetenz
sehr hoch
• Um das Problem in den Griff zu bekommen, sollten vermehrt
Fachkräfte mit Migrationshintergrund in vielen Bereichen des
öffentlichen Lebens arbeiten
• Vorsorge-Gesundheitssysteme sollten an die kulturellen
Bedürfnisse angepasst werden
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13. Formen der Selbsthilfe und Selbstorganisation sollten
gefördert werden
• Soziale und andere Hilfsdienste sind auf die Lebensbedürfnisse
älterer Migrantenfamilien hin zu erweitern und auszubauen
• Mitarbeiter müssen in allen Bereichen, in denen ältere
MigrantInnen betreut und begleitet werden, Weiterbildungs-,
Supervisions- und Peer-Gruppen-Angebote erhalten
• Zu fördern sind Modellversuche von seniorengerechten Wohn-
formen und Wohninitiativen für ältere MigrantInnen
• Wir brauchen in Zukunft eine interkulturelle Öffnung und
Modernisierung der Altenhilfe durch gezielte Kooperation mit
Migranten-Organisationen, Beratungsstellen für Migranten und
Selbsthilfeorganisationen
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14. Bürgerschaftliches Engagement
• Es wäre zu wünschen, wenn wir auch ältere MigrantInnen mit ihren
reichhaltigen Erfahrungen, Kenntnissen und Fähigkeiten, die sie im
Laufe ihres Lebens als Zuwanderer gewonnen haben, für
bürgerschaftliches Engagement interessieren könnten
• Das hätte eine große Bedeutung für den Integrationsprozess
• Durch freiwilliges bürgerschaftliches Engagement und durch
besseres Kennen lernen der jeweils anderen Kultur kann ein
Miteinander gefördert werden und Vorurteile können abgebaut
werden
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15. Hilfe und Schutz für die älteren MigrantInnen
• Das oben genannte erfordert Nachdenken über die
Konsequenzen für die älteren Migranten und die
Gesellschaft
• Zu fordern ist ein spezifisches Programm zur generellen
Unterstützung älter werdender MigrantInnen
• Die Altenpolitik muss sich auf die heterogene Gruppe der
MigrantInnen aufgrund ihrer verschiedenen ethnischen, religiösen
und kulturellen Herkunft einstellen
• Dafür gibt es keine Standardlösungen
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