Obwohl der Einsatz von Simulation (z.B. in Form von Simulatoren und Simulationssystemen) für Ausbildung und Übung gängige Praxis in der Bundeswehr ist, erfüllen die eingeführten Systeme heutige Anforderungen oftmals nur ungenügend. Vor dem Hintergrund neuer Lernformen und neuer Ausbildungskonzepte ist die bisherige Architektur der Simulationssysteme als weitestgehend eigenständige, isolierte Anwendungen kritisch zu beurteilen.
Simulation in Ausbildung und Übung wird heute und in Zukunft an drei wesentlichen neuen Anforderungen gemessen: flexible Zugreifbarkeit (räumlich, zeitlich, unterschiedliche Endgeräte) anstelle klassischer Vorgaben zu Ausbildungsort und -zeitraum, einfache Konfigurierbarkeit und Anpassbarkeit durch den Benutzer anstelle aufwändiger Pflegeprozesse, und die Möglichkeit zur einfachen Integration in größere Systemverbünde.
Bestehende Simulationen für Ausbildung und Übung erfordern jedoch die physische Anwesenheit des auszubildenden und zu beübenden Personals, verursachen einen hohen Aufwand bei Pflege und Wartung und sind in der Regel für einen stand-alone Betrieb ausgelegt.
Im Sinne eines Impulsvortrags und als Grundlage für weitere Diskussionen thematisiert der Vortrag den Übergang von isolierten M&S-Anwendungen („alte Welt“) zur allgegenwärtigen Trainings-Cloud. Hierzu werden die heutigen Anforderungen an moderne Ausbildung und Übung dargestellt und welche Anforderungen sich hieraus für bestehende und zukünftige Simulatoren und Simulationssysteme ergeben. Hierauf aufbauend wird skizziert wie moderne service-orientierte Ansätze genutzt werden können, um das Zielbild einer allgegenwärtigen, von überall zugreifbaren Trainings-Cloud zu realisieren. Aktuelle Erkenntnisse aus relevanten NATO-Arbeitsgruppen und laufende Aktivitäten des BAAINBw werden einbezogen und vorgestellt.