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. Gefahren für DIE RENTE Fakten und Hintergründe zur Rentenpolitik
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1.) Wie funktioniert unser Rentensystem?
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Gestatten: Eckrentner/in 45 Jahre Erwerbstätigkeit Einstieg mit 22 Renteneintritt mit 67   Rentenbeitragszahlung Bruttogehalt in Höhe des Durchschnittsbruttoentgelts    1 Entgeltpunkt für 1 Jahr Arbeit zum Durchschnittsentgelt Rentenauszahlung Bruttomonatsrente=  Zahl der Entgeltpunkte x Aktueller Rentenwert  (2007 = 26,27 Euro (West)/23,09 Euro (Ost))  Nettoeckrente vor Steuern: 1.066 Euro (West)/939 Euro (Ost)
Eckrente: Fiktion und Realität g
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85% Gesetzliche Rente 10% Private Vorsorge 5% Betriebsrente Rentenfragen sind im Alter Existenzfragen! Anteil der gesetzlichen Rente am gesamten Alterseinkommen im Durchschnitt aller Rentnerhaushalte Quelle: Deutsche Rentenversicherung
Rentenfragen sind im Alter Existenzfragen! Quelle: Deutsche Rentenversicherung
Rentenfragen sind im Alter Existenzfragen!
Rentenfragen sind im Alter Existenzfragen!
Rentenfragen sind Lohn- und Verteilungsfragen! Quelle: Statistisches Bundesamt, eigene Berechnungen
Rentenfragen sind Verteilungsfragen!
Rentenfragen sind Verteilungsfragen! So würden sich die Einkommenszuwächse verteilen, wenn die Lohnquote seit 2000 gleich geblieben wäre!
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2.) Schwarz-Gelb,  Rot-Grün, Schwarz-Rot Die Zerstörer der  solidarischen Rente
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Vorsorgeaufwendungen für ein Lebensstandard sicherndes Alterseinkommen Quelle: Arbeitnehmerkammer Bremen – Johannes Steffen – Infografik Sozialpolitik www. arbeitnehmerkammer.de/sozialpolitik, angepasst an den neuen Rechtsstand in vH des Bruttoentgelts Rot-Grün: Stabile Beiträge – aber nur für Arbeitgeber!
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3.) Das Ergebnis: Altersarmut
Das Ergebnis: Laut Rentenversicherungsbericht der Bundesregierung 2007 wird das Gesamtversorgungsniveau aus gesetzlicher Rente und Riester-Rente in Zukunft nicht einmal jenes Sicherungsniveau erreichen, welches bisher allein aus der gesetzlichen Rente geleistet wurde.
Quelle: nach Bundeszentrale für politische Bildung 2005, http://www.bpb.de/files/LZVD4N.pdf Das Ergebnis: Sinkende Renten Entwicklung des Rentenniveaus In Prozent des Einkommens eines Durchschnittsverdieners, Deutschland 1978 bis 2018 Prozent Jahr Brutto-Rentenniveau Netto-Rentenniveau vor Steuern 60 55 50 45 40 35 0 78 80 82 84 86 88 90 92 94 96 98 00 02 04 06 08 10 12 14 16 18 59,5 57,6 58,4 58,1 56,4 56,3 55,0 53,1 54,7 53,3 53,6 52,8 52,9 52,4 51,0 50,0 48,1 47,5 47,5 47,2 46,5 51,9 50,2 50,5 50,9 50,7 51,0 50,2 48,5 49,7 48,5 48,5 48,2 48,3 47,0 46,1 44,7 43,7 43,5 43,4 43,2 42,4
1,1% mehr Rente 2008: Echte Rentenerhöhungen sehen anders aus!    Intakte Rentenformel    Rente folgte den Löhnen    Satte Lohnsteigerungen Quelle:  Bundesversicherungsamt (für die Jahre ab 1990 wurde jeweils die Höhe der  Rentenanpassung in den West-Bundesländern zur Grundlage genommen). Wer 1971 mit 65 in Rente ging und zunächst 500 Mark Rente bezog, konnte sich 1991 mit 85 über eine Verdreifachung seiner Rente freuen.
Quelle: Der Paritätische Gesamtverband: Thesen zur Entwicklung der Altersarmut, Berlin, Januar 2007  Realwertentwicklung Durchschnittsrente 851 Euro und Grundsicherungsniveau/1-Personen-Haushalt Das Ergebnis: Altersarmut als Normalfall Durchschnittsrente Grundsicherungsniveau 900 850 800 750 700 650 600 550 2003 500 2005 2007 2009 2011 2013 2015 2017 2019 2021 2023
Wie lange man für eine Rente über Grundsicherungsniveau schuften muss Erforderliche Anzahl an Beitragsjahren zur Deckung des Grundsicherungsbedarfs mit der Nettorente - Single, nach heutigen Werten - heute 2030 37 45 56 68 Durchschnitts- verdiener Niedriglohn (75% des Durchschnitts) Armutslohn (50% des Durchschnitts) nach Johannes Steffen: Grundsicherung im Alter und die »Riester«-Rente, Bremen Januar 2008, S. 3  Das Ergebnis: Anstehen beim Sozialamt im Alter Rente ab 67 noch nicht einberechnet (+2 Jahre)‏ 28 34
Das Ergebnis: die Rente gerät in eine Legitimationskrise Warum soll ich Beiträge zur Rente zahlen, wenn am Ende sowieso die meisten Menschen eine Grundsicherung erhalten, egal wieviel Beiträge sie eingezahlt haben?
4.) Diktat des Sachzwangs? Das Märchen von den „ Lohnnebenkosten“ und der  demografischen Entwicklung
Entwicklung der Lohnstückkosten im europäischen Vergleich Ausgewählte Länder (Index: 1995=100, auf ECU/Euro-Basis )‏ Quelle: IMK Report Nr. 22, September 2007 S. 14 Sachzwang mangelnde Wettbewerbsfähigkeit – Unsinn! 220 200 180 160 140 120 100 80 1995 1997 1999 2001 2003 2005 UK Italien Spanien Frankreich Niederlande Deutschland
Exportüberschüsse Deutschlands in % des Bruttoinlandsprodukts Quelle:: IMK-Report Nr. 11, Juni 2006, S. 16 Sachzwang mangelnde Wettbewerbsfähigkeit – Unsinn! -1 0 1 2 3 4 5 6 7 8 1991 1993 1995 1997 1999 2001 2003 2005 Güter und Dienstleistungen Güter
- auf eine Person ab 65 Jahren kommen … 15 bis 65jährige - 12,4 12,2 11,9 9,7 8,9 6,9 5,8 4,6 4,3 4,6 4,1 2,8 2,1 1,8 1,7 3,2 1900 1911 1925 1934 1939 1950 1960 1970 1980 1990 2000 2010 2020 2030 2040 2050 Demografische Veränderungen sind nicht neu. In der Vergangenheit wurden sie unmerklich bewältigt durch den Produktivitätsfortschritt und eine zunehmende Erwerbstätigkeit!  Sachzwang Demografie – Unsinn!
Kuchen 2008 Kuchen 2050 Sachzwang Demografie? – Das neoliberale Kuchentheorem Bevölkerung 2008 Bevölkerung 2050 Ein größerer Kuchen und weniger Menschen – Aber alle sollen den Gürtel enger schnallen?
Bruttoinlandsprodukt* pro Kopf mit niedriger 1  und hoher 2  Erwerbstätigenquote 31.570 36.260 51.310 42.250 53.570 27.840 38.150 0 10.000 20.000 30.000 40.000 50.000 60.000 2006 2030 2050 BIP/Kopf der Bevölkerung in Euro Verlauf mit niedriger Erwerbstätigenquote wie 2006; 1% Produktivitätssteigerung pro Jahr Verlauf mit niedriger Erwerbstätigenquote wie 2006; 1,8% Produktivitätssteigerung pro Jahr Verlauf bei hoher Erwerbstätigenquote ab 2030; 1,5% Produktivitätsfortschritt pro Jahr *Berechnungen auf Grundlage der mittleren Variante (1-W1) der 11. amtlichen Bevölkerungsprognose 1: unterstellt ist, dass bis 2050 nur sowenig der 15-65jährigen (= 71,5%) arbeiten, wie 2006 2: unterstellt ist, dass ab 2030 85% der 15-65-Jährigen arbeiten dies entspricht der Absicht der 15-65jährigen des Jahres 2006 (= Erwerbstätige + registrierte Arbeitslose + verdeckt Arbeitslose  + Stille Reserve)  Quelle: Statistisches Bundesamt: Bevölkerung Deutschlands bis 2050. 11. koordinierte Bevölkerungsvorausberechnung,  Wiesbaden 2006 Berechnungen: ver.di-Wirtschaftspolitik Produktivität schlägt Demografie!
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5.) Rente ab 67, ab 70 oder gleich Arbeiten bis zum Umfallen?
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Deutschland internationaler Vorreiter – Leider! 65 Vereinigtes Königreich 65 Spanien 65 Schweiz 62 Ungarn 65 Österreich 65 Niederlande 57-65 Italien 65 Griechenland  60 Frankreich 65 Finnland bald 67! Deutschland 65 Dänemark Alter für Regelaltersrente Land
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6.) Im Osten nichts Neues Rentenungerechtigkeit besteht fort
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Anteil der gesetzlichen Rente am Alterseinkommen: 57 Prozent Anteil der gesetzlichen Rente am Alterseinkommen: 89 Prozent Nettoeinkommen im Alter (Paare): 2211 Euro Nettoeinkommen im Alter (Paare): 1938 Euro Eckrente: 1066 Euro Eckrente: 939 Euro aktueller Rentenwert: 26,27 Aktueller Rentenwert: 23,09 West Ost
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In der Rente verlaufen die Grenzen nicht nur zwischen Ost und West Quelle: Deutsche Rentenversicherung
Fakt ist: Im Osten ist die Angst vor Altersarmut normal Quelle: Sozialreport der Volkssolidarität 2007
Vielen Dank für Eure  Aufmerksamkeit!

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20080226 Konz Arbeitskonf Ren Kam Anlage6 Faktenzur Rentenpol

  • 1. . Gefahren für DIE RENTE Fakten und Hintergründe zur Rentenpolitik
  • 2.
  • 3. 1.) Wie funktioniert unser Rentensystem?
  • 4.
  • 5.
  • 6.
  • 7. Gestatten: Eckrentner/in 45 Jahre Erwerbstätigkeit Einstieg mit 22 Renteneintritt mit 67 Rentenbeitragszahlung Bruttogehalt in Höhe des Durchschnittsbruttoentgelts  1 Entgeltpunkt für 1 Jahr Arbeit zum Durchschnittsentgelt Rentenauszahlung Bruttomonatsrente= Zahl der Entgeltpunkte x Aktueller Rentenwert (2007 = 26,27 Euro (West)/23,09 Euro (Ost)) Nettoeckrente vor Steuern: 1.066 Euro (West)/939 Euro (Ost)
  • 8. Eckrente: Fiktion und Realität g
  • 9.
  • 10.
  • 11. 85% Gesetzliche Rente 10% Private Vorsorge 5% Betriebsrente Rentenfragen sind im Alter Existenzfragen! Anteil der gesetzlichen Rente am gesamten Alterseinkommen im Durchschnitt aller Rentnerhaushalte Quelle: Deutsche Rentenversicherung
  • 12. Rentenfragen sind im Alter Existenzfragen! Quelle: Deutsche Rentenversicherung
  • 13. Rentenfragen sind im Alter Existenzfragen!
  • 14. Rentenfragen sind im Alter Existenzfragen!
  • 15. Rentenfragen sind Lohn- und Verteilungsfragen! Quelle: Statistisches Bundesamt, eigene Berechnungen
  • 17. Rentenfragen sind Verteilungsfragen! So würden sich die Einkommenszuwächse verteilen, wenn die Lohnquote seit 2000 gleich geblieben wäre!
  • 18.
  • 19. 2.) Schwarz-Gelb, Rot-Grün, Schwarz-Rot Die Zerstörer der solidarischen Rente
  • 20.
  • 21.
  • 22.
  • 23.
  • 24. Vorsorgeaufwendungen für ein Lebensstandard sicherndes Alterseinkommen Quelle: Arbeitnehmerkammer Bremen – Johannes Steffen – Infografik Sozialpolitik www. arbeitnehmerkammer.de/sozialpolitik, angepasst an den neuen Rechtsstand in vH des Bruttoentgelts Rot-Grün: Stabile Beiträge – aber nur für Arbeitgeber!
  • 25.
  • 26. 3.) Das Ergebnis: Altersarmut
  • 27. Das Ergebnis: Laut Rentenversicherungsbericht der Bundesregierung 2007 wird das Gesamtversorgungsniveau aus gesetzlicher Rente und Riester-Rente in Zukunft nicht einmal jenes Sicherungsniveau erreichen, welches bisher allein aus der gesetzlichen Rente geleistet wurde.
  • 28. Quelle: nach Bundeszentrale für politische Bildung 2005, http://www.bpb.de/files/LZVD4N.pdf Das Ergebnis: Sinkende Renten Entwicklung des Rentenniveaus In Prozent des Einkommens eines Durchschnittsverdieners, Deutschland 1978 bis 2018 Prozent Jahr Brutto-Rentenniveau Netto-Rentenniveau vor Steuern 60 55 50 45 40 35 0 78 80 82 84 86 88 90 92 94 96 98 00 02 04 06 08 10 12 14 16 18 59,5 57,6 58,4 58,1 56,4 56,3 55,0 53,1 54,7 53,3 53,6 52,8 52,9 52,4 51,0 50,0 48,1 47,5 47,5 47,2 46,5 51,9 50,2 50,5 50,9 50,7 51,0 50,2 48,5 49,7 48,5 48,5 48,2 48,3 47,0 46,1 44,7 43,7 43,5 43,4 43,2 42,4
  • 29. 1,1% mehr Rente 2008: Echte Rentenerhöhungen sehen anders aus!  Intakte Rentenformel  Rente folgte den Löhnen  Satte Lohnsteigerungen Quelle: Bundesversicherungsamt (für die Jahre ab 1990 wurde jeweils die Höhe der Rentenanpassung in den West-Bundesländern zur Grundlage genommen). Wer 1971 mit 65 in Rente ging und zunächst 500 Mark Rente bezog, konnte sich 1991 mit 85 über eine Verdreifachung seiner Rente freuen.
  • 30. Quelle: Der Paritätische Gesamtverband: Thesen zur Entwicklung der Altersarmut, Berlin, Januar 2007 Realwertentwicklung Durchschnittsrente 851 Euro und Grundsicherungsniveau/1-Personen-Haushalt Das Ergebnis: Altersarmut als Normalfall Durchschnittsrente Grundsicherungsniveau 900 850 800 750 700 650 600 550 2003 500 2005 2007 2009 2011 2013 2015 2017 2019 2021 2023
  • 31. Wie lange man für eine Rente über Grundsicherungsniveau schuften muss Erforderliche Anzahl an Beitragsjahren zur Deckung des Grundsicherungsbedarfs mit der Nettorente - Single, nach heutigen Werten - heute 2030 37 45 56 68 Durchschnitts- verdiener Niedriglohn (75% des Durchschnitts) Armutslohn (50% des Durchschnitts) nach Johannes Steffen: Grundsicherung im Alter und die »Riester«-Rente, Bremen Januar 2008, S. 3 Das Ergebnis: Anstehen beim Sozialamt im Alter Rente ab 67 noch nicht einberechnet (+2 Jahre)‏ 28 34
  • 32. Das Ergebnis: die Rente gerät in eine Legitimationskrise Warum soll ich Beiträge zur Rente zahlen, wenn am Ende sowieso die meisten Menschen eine Grundsicherung erhalten, egal wieviel Beiträge sie eingezahlt haben?
  • 33. 4.) Diktat des Sachzwangs? Das Märchen von den „ Lohnnebenkosten“ und der demografischen Entwicklung
  • 34. Entwicklung der Lohnstückkosten im europäischen Vergleich Ausgewählte Länder (Index: 1995=100, auf ECU/Euro-Basis )‏ Quelle: IMK Report Nr. 22, September 2007 S. 14 Sachzwang mangelnde Wettbewerbsfähigkeit – Unsinn! 220 200 180 160 140 120 100 80 1995 1997 1999 2001 2003 2005 UK Italien Spanien Frankreich Niederlande Deutschland
  • 35. Exportüberschüsse Deutschlands in % des Bruttoinlandsprodukts Quelle:: IMK-Report Nr. 11, Juni 2006, S. 16 Sachzwang mangelnde Wettbewerbsfähigkeit – Unsinn! -1 0 1 2 3 4 5 6 7 8 1991 1993 1995 1997 1999 2001 2003 2005 Güter und Dienstleistungen Güter
  • 36. - auf eine Person ab 65 Jahren kommen … 15 bis 65jährige - 12,4 12,2 11,9 9,7 8,9 6,9 5,8 4,6 4,3 4,6 4,1 2,8 2,1 1,8 1,7 3,2 1900 1911 1925 1934 1939 1950 1960 1970 1980 1990 2000 2010 2020 2030 2040 2050 Demografische Veränderungen sind nicht neu. In der Vergangenheit wurden sie unmerklich bewältigt durch den Produktivitätsfortschritt und eine zunehmende Erwerbstätigkeit! Sachzwang Demografie – Unsinn!
  • 37. Kuchen 2008 Kuchen 2050 Sachzwang Demografie? – Das neoliberale Kuchentheorem Bevölkerung 2008 Bevölkerung 2050 Ein größerer Kuchen und weniger Menschen – Aber alle sollen den Gürtel enger schnallen?
  • 38. Bruttoinlandsprodukt* pro Kopf mit niedriger 1 und hoher 2 Erwerbstätigenquote 31.570 36.260 51.310 42.250 53.570 27.840 38.150 0 10.000 20.000 30.000 40.000 50.000 60.000 2006 2030 2050 BIP/Kopf der Bevölkerung in Euro Verlauf mit niedriger Erwerbstätigenquote wie 2006; 1% Produktivitätssteigerung pro Jahr Verlauf mit niedriger Erwerbstätigenquote wie 2006; 1,8% Produktivitätssteigerung pro Jahr Verlauf bei hoher Erwerbstätigenquote ab 2030; 1,5% Produktivitätsfortschritt pro Jahr *Berechnungen auf Grundlage der mittleren Variante (1-W1) der 11. amtlichen Bevölkerungsprognose 1: unterstellt ist, dass bis 2050 nur sowenig der 15-65jährigen (= 71,5%) arbeiten, wie 2006 2: unterstellt ist, dass ab 2030 85% der 15-65-Jährigen arbeiten dies entspricht der Absicht der 15-65jährigen des Jahres 2006 (= Erwerbstätige + registrierte Arbeitslose + verdeckt Arbeitslose + Stille Reserve) Quelle: Statistisches Bundesamt: Bevölkerung Deutschlands bis 2050. 11. koordinierte Bevölkerungsvorausberechnung, Wiesbaden 2006 Berechnungen: ver.di-Wirtschaftspolitik Produktivität schlägt Demografie!
  • 39.
  • 40. 5.) Rente ab 67, ab 70 oder gleich Arbeiten bis zum Umfallen?
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  • 42. Deutschland internationaler Vorreiter – Leider! 65 Vereinigtes Königreich 65 Spanien 65 Schweiz 62 Ungarn 65 Österreich 65 Niederlande 57-65 Italien 65 Griechenland 60 Frankreich 65 Finnland bald 67! Deutschland 65 Dänemark Alter für Regelaltersrente Land
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  • 44. 6.) Im Osten nichts Neues Rentenungerechtigkeit besteht fort
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  • 46. Anteil der gesetzlichen Rente am Alterseinkommen: 57 Prozent Anteil der gesetzlichen Rente am Alterseinkommen: 89 Prozent Nettoeinkommen im Alter (Paare): 2211 Euro Nettoeinkommen im Alter (Paare): 1938 Euro Eckrente: 1066 Euro Eckrente: 939 Euro aktueller Rentenwert: 26,27 Aktueller Rentenwert: 23,09 West Ost
  • 47.
  • 48. In der Rente verlaufen die Grenzen nicht nur zwischen Ost und West Quelle: Deutsche Rentenversicherung
  • 49. Fakt ist: Im Osten ist die Angst vor Altersarmut normal Quelle: Sozialreport der Volkssolidarität 2007
  • 50. Vielen Dank für Eure Aufmerksamkeit!