Was ist wirklich neu an neuen Medien? Welche Eigenschaften haben neue Medien (Internet, Web) und wie verändern sich Geschäftsmodelle durch diese neuen Medien? Auf diese Fragen geht die Präsentation ein. Die Präsentation wurde am 9. Juni am NEG Kongress des Deutschen Ministeriums für Wirtschaft in Bremen gehalten.
3. These
1. Wir brauchen Zeit,
um zu verstehen, was Neue
Medien für uns
bedeuten
Dr. Patrick Stähler | 3
4. Hätten wir uns vor 10 Jahren
vorstellen können, dass wir
überall auf der Welt auf
unserem Handy jede
Information der Welt abrufen
Dr. Patrick Stähler | 4 können?
5. Wir können von anderen
Querschnittstechnologien
wie dem Strom lernen
Dr. Patrick Stähler | 5
7. .. und der innovativen
Anwendung innerhalb von
Produktionsprozessen
Dr. Patrick Stähler | 7
8. These
2. Neue Medien haben
einzigartige
Eigenschaften, die kein
Medium in dieser Kombination
zuvor hatte
Dr. Patrick Stähler | 8
9. Das Internet ist nicht Fernsehen,
nur ein wenig besser!
Das Internet ist nicht
Zeitung, ein wenig
interaktiver
Dr. Patrick Stähler | 9
10. Das Internet ist nicht ein weiterer
Vertriebskanal, nur elektronisch!
Das Internet ist nicht
ein Telefon, jetzt mit
Musik und Video
Dr. Patrick Stähler | 10
11. Das Internet ist kein
Steuerungsprotokoll für ihre
Produktion, nur ein bischen offener!
Das Internet ist nicht
eine Jedermannspresse,
jetzt weltweit
Dr. Patrick Stähler | 11
12. These
3. Neue Medien sind eine
Querschnitts-
technologie, die alle
Lebensbereiche durchdringt.
Dr. Patrick Stähler | 12
13. „ Darf ich Ihnen Lena,
Mensch, vorstellen.
Früher das einzige aktive
Medium!“ “
Dr. Patrick Stähler | 13
14. Lena, das sympatische Mensch-Medium
Sie kann:
Informationen verarbeiten und
sich über die Zeit Informationen merken
selbstständig agieren und
mit anderen Menschen (Medien)
interagieren
sehr gut mit unstrukturierten Informationen
leben (z.B. Autofahren)
Lena kann NICHT:
überall verfügbar sein (mehr als an einem
Ort kann sie nicht sein und manchmal
muss sie auch schlafen)
sich alle Informationen merken
mit grossen Informationsmengen umgehen
(Kein Mensch wird mehr gegen einen
Computer im Schach gewinnen)
Dr. Patrick Stähler | 14
15. Papier, ein hervorragendes Medium
Es kann:
Informationen NICHT verarbeiten
Aber sich über die Zeit Informationen merken
NICHT selbstständig agieren und
NICHT mit anderen Menschen (Medien)
interagieren
NICHT sehr gut mit unstrukturierten
Informationen leben (z.B. Autofahren)
Das Papier kann:
An vielen Orten verfügbar sein, wenn es
vervielfältig wird
sich alle Informationen merken
mit grossen Informationsmengen umgehen
Dr. Patrick Stähler | 15
16. „Was ist denn jetzt neu an
Neuen Medien?“
Dr. Patrick Stähler | 16
17. Neue Medien sind
1. aktiv (können selbst agieren)
2. räumlich und zeitlich überall verfügbar
3. interaktiv (Menschen mit und durch das
Medium, Medien untereinander)
4. vernetzt
5. multimedial (Text, Sprache, Video)
Dr. Patrick Stähler | 17
18. Dieser Chip könnte
Energie-
die Energie-
wirtschaft für
immer ändern!
Dr. Patrick Stähler | 18
19. Hier Lampen
Wir gehen immer aus,
wenn die Chefin das
Hier Kühlschrank Haus verlässt.
Habe mich heute
morgen schon
runtergekühlt mit
billigem Strom
Hier Herd
Gerade war ganz
grosser Bedarf im Netz.
Da habe ich mich mal
15sec vom Netz
Hier Tiefkühler geklickt. Hat keiner
Ich genehmige mir ;-
gemerkt. Grins ;-)
immer nur dann ein
Schlückchen Strom,
wenn er ganz, ganz Heute sind Stromverbraucher
;-
billig ist ;-)
dumm. Mit digitalSTROM
bekommen sie Intelligenz
Dr. Patrick Stähler | 19
20. Das Internet ist eine
Vernetzung von vielen
aktiven Medien oder
Agenten, die selbst agieren
und interagieren können
Dr. Patrick Stähler | 20
21. These
4. Tradition ist kein
Geschäftsmodell
Dr. Patrick Stähler | 21 Quelle: http://internet-manifest.de/
22. Wir haben – wie anfänglich beim Strom – neue Medien verwendet, um
bisherige Geschäftsmodelle zu optimieren
Offline Online 1.0 Online 2.0
??
Anreicherung um interaktive Einbindung von Usern
Inhalte wie Karten Wandel von Informations- zu
Werbeformen ähnlich wie bei Transaktions- und Bewertungs-
Offline plattform
Wenig Differenzierung gegen Mobilität, Local based services
über Wettbewerbern, Featuritis Mash-up von Daten
offene Architektur
Dr. Patrick Stähler | 22
23. Altes Denken führt zu Absurditäten im Deutschen Gesetzesdschungel.
Das Ziel mag edel sein, die Umsetzung aber katastrophal
Email-Signatur Netzsperre
Videos öffentlicher Anstalten dürfen nur 7
Tage online verfügbar sein
Dr. Patrick Stähler | 23
24. Technologie schafft keine Wert an sich. Ein nachhaltiges Geschäftsmodell wird
benötigt
Technologie (Neue Medien)
X Wert
schafft
ermöglicht Geschäftsmodell
definiert
Geschäftsstrategie
25. Unsere heutigen Geschäftsmodelle sind historisch bedingt. Früher
hatten wir nur menschliche Medien und Papier.
traditionelle
+ = Geschäftsmodelle
Mensch Papier
Dr. Patrick Stähler | 25
26. „Was ist ein
Geschäftsmodell? “
Dr. Patrick Stähler | 26
27. 1. Welchen Nutzen stifte
ich für wen?
2. Wie mache ich das?
3. Wie verdiene ich Geld?
Dr. Patrick Stähler | 27
28. Bestandteile eines
Geschäftsmodells Value Proposition
Welchen Nutzen stiftet das Unternehmen für
seine Kunden und andere Stakeholder
Wertschöpfungsarchitektur
Wie schaffe ich den Wert?
Ertragsmodell
Wie und womit verdiene ich Geld?
Dr. Patrick Stähler | 28
29. Was ist mein Geschäftsmodell?
Wertschöpfungsarchitektur Value Proposition / Kunden
Angebot Distributionskanäle Kunden
Was ist mein Wie erreicht das Angebot Wer ist mein Kunde?
Angebot? meine Kunden? Welchen „Job“
Wie kommuniziere übernehme ich für
ich mit meinen Kunden? meinen Kunden?
Wertschöpfungskette
Was sind die
wichtigsten Schritte Nutzen
der Wertschöpfung? Kunden-
Aktivität 1 Aktivität 2 Aktivität 3
Aktivität Welchen Nutzen
bringe ich meinem
Kunden?
Kernfähigkeiten Partner
Welchen Nutzen
Welche Welche Partner bringe ich meinem
Kernfähigkeiten benötige ich? Partner?
besitze ich?
Ertragsmodell Kostenstruktur Ertragsquellen
Die Kostenstruktur wird Womit verdiene ich
durch die Wertschöpfungs- Geld?
architektur festgelegt.
Kultur / Werte Führungsstil Beziehungskultur Werthaltung
Welchen Führungsstil Wie gehen wir Welche Werte prägen
pflege ich? miteinander um? uns?
30. „ Was ist eine
Tageszeitung?* “
Dr. Patrick Stähler | 30 *aus Geschäftssicht
31. „ Ich kaufe eine Zeitung
wegen ihrer Nachrichten
und Analysen!“ “
Dr. Patrick Stähler | 31
32. „ Mit dem Wall Street Journal
erreiche ich 30% der
Entscheidungsträger! “
Dr. Patrick Stähler | 32
33. „ Ich kaufe die Zeitung,
weil ich einen Job
suche!““
Dr. Patrick Stähler | 33
34. Eine Tageszeitung ist nicht
ein Geschäft, sondern drei,
die durch Papier zusammen-
gehalten werden.
Dr. Patrick Stähler | 34
35. These
5. Verstehen Sie Ihr heutiges
Geschäftsmodell und
nutzen Sie Neue Medien
für Geschäftsmodell-
innovationen
Dr. Patrick Stähler | 35 Quelle: http://internet-manifest.de/
36. Der lokale Schrotthändler
wurde zum weltweiten Händler
von gebrauchten Ersatzteilen
für KFZ
Dr. Patrick Stähler | 36
37. Tradition & Innovation
Rollo Rieper, 1934 in Bremen
gegründet, bietet mass-
gefertigte Rollos für jede
Lebenslage via Internet an.
Dr. Patrick Stähler | 37
38. Hiltl ist ein vegetarisches
Restaurant in Zürich. Hiltl
geht positiv mit Kritik auf
Twitter um.
Dr. Patrick Stähler | 38
40. Experteer begann mit
einem Mastbruch. Die erste
Idee war ein klassisches
Me-too Produkt, ein Social
Network für Topkader
Dr. Patrick Stähler | 40
41. Experteer dreht das klassische Jobanzeigen-Geschäftsmodell auf den
Kopf: Angebote sind umsonst, der Suchende zahlt
CORE INNOVATION
Disruptives Geschäftsmodell
Suchender zahlt
Jobangebot ist umsonst
Unternehmen zahlen für
Premiumservices
Dr. Patrick Stähler | 41
42. Für Unternehmen ist die Value Proposition von Experteer klar:
Wer will denn eine Marge von 80% finanzieren?
Dr. Patrick Stähler | 42
43. Und wie steht es mit den Jobsuchenden:
Warum sollen die zahlen?
Dr. Patrick Stähler | 43
44. Experteer.com: „Ihre Karriere zu entwickeln ist schon schwierig genug,
wir finden für Sie den richtigen Job im Web“
Customer Insight
Das Angebot für Jobs im Web ist
undurchschaubar.
Wie finde ich den besten Job?
Value Proposition für Kunden
Die auf vielen verschiedenen
Webseiten angebotenen Jobs
werden klassifiziert z.B. nach
Gehalt und Kaderposition
Basierend auf dem Profil des
Nutzers wird passgenaue Auswahl
zur Verfügung gestellt
Ertragsmodell
Im Gegensatz zu allen anderen
Jobbörsen, bezahlen die Job-
suchenden, nicht diejenigen, die
einen Job anbieten
Dr. Patrick Stähler | 44
45. Umsatzentwicklung von Experteer:
keine Delle durch die Wirtschaftskrise
DE B2B EUR UK FR CH BE AT IT
Mai 2006 November 2006 Mai 2007 November 2007 Mai 2008
Dr. Patrick Stähler | 45
46. Blacksocks –
Wir lösen Ihr Sockenproblem mit dem Sockenabo
Sockenabos
(2001-2008) Customer Insight
40'000 Sockenkaufen macht keinen
40'000
Spass, Sockenzusammenlegen
20% Marktanteil noch weniger
Gute Strümpfe sind ein Zeichen
Schweiz*
in der Schweiz* von „Gut-Angezogen-Sein“
30'000
25'000 Value Proposition für Kunden
Blacksocks löst das Problem mit
Socken im Abo
20'000 Immer genügend neue Strümpfe
kein Zusammensuchen der
Strümpfe, da immer gleich
12'000 60% der 2001 Kunden sind heute
10'000 noch Kunde!
10'000
Ertragsmodell
Bezahlung im voraus als
Sockenabo
0 Sehr gute Planbarkeit, sehr
2001 2002 2005 2008 geringes Umlaufvermögen
* im Premiumsegment ab 9CHF
Dr. Patrick Stähler | 46
47. Linguee: Das Web als Wörterbuch –
Ein Versuch einer Geschäftsmodellinnovation
Architektur Innovation
Linguee versucht mittels
Spidern von gut übersetzten
Webseiten z.B. von der Uno
oder EU ein Wörterbuch
aufzubauen.
Sie sehen ihren Vorteil im
aktuellsten Vokabular und in
der Einbettung der
Übersetzung in ganze Sätze
Linguees Wörterbuch ist nur
dank neuer Medien möglich
Dr. Patrick Stähler | 47
48. Nur Online zu sein, ist keine Strategie. Ein bewusste Änderung des
Geschäftsmodells ist eine Strategie
Ansatzpunkte
für Geschäftsmodell-
innovationen Die meisten Geschäftsmodelle
kommen aus der Papierzeit
Sie sind mittels Informatik
Value Proposition verbessert worden
Neue Medien bieten die Chance
neue Geschäftsmodelle zu finden
Wertschöpfungsarchitektur
Alle Komponenten eines
Geschäftsmodells sind
Ertragsmodell Ansatzpunkte für Innovationen
Value Innovation
Geschäftsmodell
Architektonische Innovation
Ertragsmodell-Innovation
Am Ende müssen alle
Geschäftsmodellinnovationen
Value Innovationen sein
Dr. Patrick Stähler | 48
50. Tradition ist kein Geschäftsmodell: Wie das
Internet Geschäftsmodelle verändert
NEG-Mittelstandskongress 2010: „Erfolgsfaktor Internet“
Bremen, 9. Juni 2010
Dr. oec. Patrick Stähler,
fluidminds GmbH