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Erörterungstermin

   zum Antrag der Firma Grosskraftwerk Mannheim AG

                    auf Erteilung einer

   immissionsschutzrechtlichen Änderungsgenehmigung
               (1. Teilgenehmigung) für die



Errichtung und den Betrieb eines Steinkohleblocks (Block 9)

     auf dem Betriebsgelände in Mannheim - Neckarau



            am 26., 27. und 28. November 2008

                 Rheingoldhalle Mannheim



               Stenografisches Wortprotokoll
Ort der Erörterung:              Rheingoldhalle, Mannheim - Neckarau

Datum:                           26., 27. und 28. November 2008


Erörterung am:                   26. November: 10:00 Uhr bis 19:21 Uhr
                                 27. November: 10:00 Uhr bis 21:20 Uhr
                                 28. November: 10:00 Uhr bis 17:11 Uhr



Genehmigungsbehörde:             Regierungspräsidium Karlsruhe,
                                 Referat 54.1, Markgrafenstr. 46,
                                 76133 Karlsruhe
Verhandlungsleiterin:            Frau Simone Salchow

Vorhabensträger:                 Grosskraftwerk Mannheim AG, Mannheim



Protokollführung, Stenografen:   Herr Norbert Remke, Königswinter (verantw.)
                                 Frau Britta Beiersdorf, Lüneburg
                                 Herr Andreas Olschewski, Magdeburg
Tagesordnung
                                                                                                Seite
Begrüßung und Einführung / Organisatorisches                                                        9



Überleitung zur Erörterung der Einwendungen:                                                       10

Hinweise zum Ablauf


Vorstellung des Projektes durch die Antragstellerin                                                13



Vorstellung der zentralen Einwendungen durch Vertreter des BUND                                    16



1.     Verfahrensfragen                                                                            20

       •   Einwendungen zum Verfahren

       •   Vollständigkeit der Unterlagen


2.     Umweltverträglichkeitsuntersuchung (Grundfragen)                                            20



3.     Klimaschutz / Kraftwerks- und Energiekonzept                                                53

3.1    Klimaschutz (Makroklima)                                                                    53

       •   Klimaschutzprogramme, CO2-Reduzierung bundes-/landesweit/lokal
       •   Begrenzung von CO2-Emissionen: Abgrenzung TEHG und BImSchG
       •   Emissionshandel: CO2-Zertifikate
       •   Auswirkungen Kohleblock auf Makroklima (CO2 – Emissionen)

3.2    Kraftwerkskonzept und Energiekonzept                                                        53

       •   Dimensionierung - Bedarf, Wirtschaftlichkeit, energiewirtschaftliche Notwendigkeit
       •   Gesamtwirkungsgrad / Energieeffizienz
       •   Standortspezifische Energienutzung
       •   Alternativen
       •   Stilllegung Blöcke 3 und 4 / Gesamtbilanz mit Block 9
       •   CO2-Abscheidung (CCS)
       •   Gleisanschluss / Verkehrsanbindung / Schiffsanlegestelle
       •   Weitere Einzelfragen


4.     Bau- und Planungsrecht                                                                      77

       •   Fehlen eines qualifizierten Bebauungsplans

       •   Vereinbarkeit Block 9 mit Landes- und Regionalplanung

       •   Sonstiges
5.      Immissionsschutz                                                             87
5.1     Luftschadstoffe                                                              87


5.1.1   Vorbelastung                                                                 87


5.1.2   Zusatzbelastung Gesamt-GKM                                                   87


5.1.3   Emissionen aus dem Schornstein                                               100

        •   Staub, Feinstaub
        •   Stickoxide (NOx) und Schwefeldioxid (SO2), u. a.
        •   Schwermetalle, Dioxine und Furane, u. a.

5.1.4   Emissionen aus diffusen Quellen                                              148


5.1.5   Kohlequalität                                                                112

        •   Herkunft
        •   Kohleband
        •   Radioaktivität

5.1.6   Immissionen                                                                  123


5.1.6.1 Immissionsprognose                                                           123

        •   Ausbreitungsberechnung
        •   Methode
        •   Eingangsdaten
        •   Meteorologische Fragen

5.1.6.2 Auswirkungen / Gesamtbelastung                                               156

        •   Auswirkungen / Gesamtbelastung im Nahbereich
        •   Auswirkungen / Gesamtbelastung im weiteren Bereich (insbes.Umweltzone)
        •   Auswirkungen auf Vegetation, Böden etc.

5.2     Kühlsystem (Betriebsdauer, Schwaden- und Keimbildung)                        141


5.3     Lärm                                                                         53

        •   Lärmprognose (Vor- und Zusatzbelastung Lärm)
        •   Maßnahmen zur Lärmminderung
        •   Lärmminderungsplanung der Stadt Mannheim

5.4     Lichtemissionen                                                              223


5.5     Belastungen während der Bauphase                                             225


5.6     Wirtschaftliche Auswirkungen (Wertminderung Grundstücke etc.)                227
5.7      Anlagensicherheit                                                                229

         •    Brandschutzkonzept
         •    Betriebsstörungen etc.

5.8      Abfall- und Abwasserentsorgung                                                   243




6.       Gewässerschutz / Hochwasserschutz                                                245

         •    Hochwasserschutz


         Hinweis: Die Einwendungen mit Bezug zum WHG/WG-Verfahren (z.B. Wasserent-
         nahme, Fischschutz, Wassereinleitung) werden im wasserrechtlichen Erörterungs-
         termin am 8./9.12.08 erörtert!


7.       Naturschutz                                                                      187

         •    Auswirkungen auf Schutzgebiete
         •    Artenschutz, notwendige Ausnahmen


8.       Boden- und Grundwasserschutz                                                     247

         •    Bodenvorbelastung, Baugrunduntersuchungen
         •    Grundwasserschutz

9.       Landschaftsschutz, Landschaftsbild, Naherholung                                  249

10.      Sonstiges                                                                        249

Index                                                                                     252


Anlagen                                                                                   255
Anlage 1:    Vorstellung des Projektes durch die Antragstellerin                          258
Anlage 2:    Vorstellung der zentralen Einwendungen (BUND)                                269
Anlage 3:    Presseinformation GKM                                                        275
Anlage 4:    Zusammenstellung in Kohlen vorkommender Spurenelemente                       279
Anlage 5:    Uran im Trink- und Mineralwasser                                             281
Anlage 6:    Immissionsprognose GKM Block 9                                               293
Anlage 7:    Radioaktivität rund ums GKM                                                  301
Anlage 8:    Minimumtemperaturinversionshäufigkeit                                        302
Anlage 9:    Stellungnahme des LANUV NRW zum HKW Herne                                    303
Anlage 10:   Schwebstaub (PM10)                                                           317
Anlage 11:   Auswirkungen/Gesamtbelastung                                                 319
Anlage 12:   Foto: Brand im Kraftwerk Niederaußem                                         321
Erörterungstermin

   zum Antrag der Firma Grosskraftwerk Mannheim AG

                    auf Erteilung einer

   immissionsschutzrechtlichen Änderungsgenehmigung
               (1. Teilgenehmigung) für die



Errichtung und den Betrieb eines Steinkohleblocks (Block 9)

     auf ihrem Betriebsgelände in Mannheim - Neckarau




                  am 26. November 2008

                 Rheingoldhalle Mannheim




               Stenografisches Wortprotokoll
Abfolge


                           am 26. November 2008



TOP                                                                 Seite

      Begrüßung und Einführung/Organisatorisches                         9


      Überleitung zur Erörterung der Einwendungen:
      Hinweise zum Ablauf                                               10


      Vorstellung des Projektes durch die Antragstellerin               13


      Vorstellung der zentralen Einwendungen durch Vertreter des BUND   16


1.    Verfahrensfragen                                                  20


2.    Umweltverträglichkeitsuntersuchung (Grundfragen)                  20



3.    Klimaschutz/Kraftwerks- und Energiekonzept                        53

3.1   Klimaschutz (Makroklima)                                          53

3.2   Kraftwerkskonzept und Energiekonzept                              53



4     Bau- und Planungsrecht                                            77
Seite 9




                                                                    Krah (Stadt Mannheim):
                                                                    Schönen guten Morgen! Mein Name ist Josef Krah. Ich bin
                Erster Erörterungstag
                                                                    von der Stadt Mannheim und leite dort den Fachbereich
                                                                    Baurecht und Umweltschutz. Der Fachbereich Baurecht
                    Beginn: 10.10 Uhr
                                                                    und Umweltschutz ist als untere Baurechtsbehörde
                                                                    involviert. Wir sind aber auch untere Immissionsschutz-
                                                                    behörde und untere Naturschutzbehörde, in dem Parallel-
Verhandlungsleiterin Salchow:
                                                                    verfahren auch untere Wasserrechtsbehörde. Das sind die
Meine Damen und Herren, ich eröffne den Erörterungs-
                                                                    Teile, die wir hier in diesem Verfahren als Vor-Ort-
termin zum Vorhaben der GKM AG bezüglich des Antrags
                                                                    Behörde abdecken. Wir haben entsprechende Stellung-
auf immissionsschutzrechtliche Genehmigung des Baus
                                                                    nahmen abgegeben.
und des Betriebes eines weiteren Steinkohleblockes, des
Blockes 9.
                                                                    Reusch (Stadt Mannheim):
                                                                    Schönen guten Tag! Reusch ist mein Name. Ich bin
    Begrüßung und Einführung/Organisatorisches
                                                                    Abteilungsleiter im Bereich Baurecht und Umweltschutz
                                                                    und leite die Abteilung Umweltschutz und Gewerbeauf-
    Ich begrüße die Einwender, die Vertreter der Stadt
                                                                    sicht.
Mannheim - vielleicht auch noch anderer Gemeinden,
sofern anwesend -, die Vertreter der Antragstellerin, der
                                                                    Wegner (Stadt Mannheim):
Träger öffentlicher Belange, also der Behörden, die in
                                                                    Mein Name ist Wegner. Ich vertrete den Fachbereich
diesem Verfahren mitbeteiligt sind, und die Vertreter der
                                                                    Städtebau, und zwar Verkehr, der Stadt Mannheim.
Presse.

    Ich möchte zuerst die Riege hier vorne vorstellen:              Staible (Stadt Mannheim):
Meine Name ist Simone Salchow. Ich leite das Industrie-             Schönen guten Morgen! Mein Name ist Robert Staible. Ich
referat mit dem Schwerpunkt Luftreinhaltung im Regie-               leite im Fachbereich Städtebau die Abteilung Bebauungs-
rungspräsidium Karlsruhe.                                           planung und Stadtgestaltung.

    Rechts neben mir sitzt Herr Essig. Er ist Diplomingeni-
                                                                    Dr. Engler-Thümmel (Stadt Mannheim):
eur und betreut das Verfahren von der technischen Seite
                                                                    Guten Morgen. Mein Name ist Holle Engler-Thümmel. Ich
her.
                                                                    bin die Leiterin des Fachbereichs Gesundheit der Stadt
   Der Herr Schwaab ist wie ich Jurist und betreut das              Mannheim.
Verfahren von der juristischen Seite her.
                                                                    Schöbel (RP Karlsruhe)
   Links von mir sitzt die zumindest bisher wichtigste
                                                                    Guten Morgen! Mein Name ist Gottfried Schöbel. Ich bin
Person, die Frau Sandbühler, die die meisten von Ihnen
                                                                    Mitarbeiter beim Regierungspräsidium Karlsruhe und
mindestens vom Namen her kennen, weil sie das Ganze
                                                                    vertrete hier insoweit das Referat 54.3, Industrie und
organisatorisch vorbereitet hat und auch begleiten wird.
                                                                    Kommunen, Schwerpunkt Abwasser.
    Neben Frau Sandbühler sitzt Herr Remke und
daneben Frau Beiersdorf. Beide sind unsere Protokollfüh-            Rimmelspacher (Feuerwehr Stadt Mannheim):
rer, die ein Wortprotokoll erstellen werden. Zu diesem              Guten Morgen! Mein Name ist Roland Rimmelspacher. Ich
Zweck wird auch ein akustischer Mitschnitt gemacht, der             vertrete die Feuerwehr.
aber nach einer gegebenenfalls eintretenden Unanfecht-
barkeit der Entscheidung gelöscht wird.                             Kilian (Stadt Mannheim):
                                                                    Auch von mir einen guten Morgen! Mein Name ist Thomas
    Auf Wunsch erhalten die Einwender, die Verbände und
                                                                    Kilian. Ich bin ebenfalls beim Fachbereich Baurecht und
die Vertreter der Sammeleinwender ein schriftliches
                                                                    Umweltschutz der Stadt Mannheim und vertrete die untere
Exemplar dieses Protokolls. Dazu müssen Sie sich aber in
                                                                    Naturschutzbehörde.
die Anwesenheitsliste am Eingang eintragen.

    Ich möchte zunächst darum bitten, dass sich die Trä-            Decken (Umweltforum):
ger öffentlicher Belange kurz vorstellen; es sind heute am          Guten Morgen! Oliver Decken vom Umweltforum Mann-
ersten Tag nicht so viele da. Dann sollten sich auch die            heimer Agenda 21 e. V. Wir vertreten die Umweltverbände
erste Reihe bei der Antragstellerin und die Vertreter des           in Mannheim.
BUND und der Sammeleinwender vorstellen. Das wäre
ganz hilfreich, weil die Namensschildchen nicht so groß             Cullmann (BUND):
sind. - Fangen wir mit den TÖBs an!                                 Mein Name ist Arnold Cullmann. Ich bin Vorstand im
                                                                    BUND Mannheim und im Umweltforum Mannheim.




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Raufelder (Einwender):                                                gemacht hat. Die zweite Reihe lasse ich im Augenblick
Guten Morgen! Mein Name ist Wolfgang Raufelder. Ich bin               einmal aus. – Danke.
Fraktionsvorsitzender der Grünen hier im Mannheimer
Gemeinderat und vertrete die Fraktion im Verband Region               Verhandlungsleiterin Salchow:
Rhein-Neckar als Sammeleinwender.                                     Vielen Dank.

Schöber (Umweltforum):                                                    Überleitung zur Erörterung der Einwendungen:
Guten Morgen! Andreas Schöber, Umweltforum Mann-                                       Hinweise zum Ablauf
heim.
                                                                         Lassen Sie mich eingangs, bevor wir in die eigentliche
Bannasch (Einwender):                                                 Erörterung eintreten, noch ein paar organisatorische
Daniel Bannasch, „Nein zu Block 9“.                                   Angaben zum Tagesablauf machen. Wir haben vor, um
                                                                      ca. 13 Uhr eine anderthalbstündige Mittagspause zu
Fontagnier (Einwender):                                               machen. Nachmittags gibt es sicher noch eine 20-minütige
Gerhard Fontagnier, Sprecher des Bündnisses „Nein zu                  Pause.
Block 9“.
                                                                         Ich bin vom Antragsteller gebeten worden, darauf hin-
                                                                      zuweisen, dass draußen im Foyer in dem seitlichen Raum
Risch (Einwenderin):
                                                                      warme und kalte Getränke wie auch Brezeln zur Verfü-
Ursel Risch, ebenso.
                                                                      gung stehen. In der Mittagszeit wird weiterhin ein Imbiss
                                                                      zu moderaten Preisen angeboten, damit Sie nicht auf das
Rahner (Rechtsbeistand):
                                                                      Restaurant angewiesen sind.
Rechtsanwalt Thomas Rahner, Rechtsbeistand für Frau
Risch als Vertreterin der Sammeleinwender sowie für den                   Den Vertretern der Einwender steht jeden Tag ein
BUND-Landesverband Baden-Württemberg.                                 Raum zur Verfügung. Das ist heute der Raum „Rhein“ im
                                                                      ersten Obergeschoss. Sie erreichen ihn, wenn Sie durch
Weyland (BUND):                                                       das Lokal hindurch und dann links gehen. Morgen wird es
Matthias Weyland, Geschäftsführer beim BUND Rhein-                    der Raum „Neckarau“ im ersten Obergeschoss sein. Das
Neckar-Odenwald als Untergliederung des Landesver-                    werden wir dann noch einmal ankündigen und auch
bandes Baden-Württemberg.                                             ausschildern.

                                                                         Ein Zugriff der Einwender auf den Beamer ist möglich.
Gottstein (BUND):
Werner     Gottstein,    BUND-Landesverband          Baden-               Die Tagesordnung wird, wie Sie schon sehen, auf den
Württemberg.                                                          Leinwänden links und rechts die ganze Zeit angezeigt
                                                                      werden. Der Punkt in der Tagesordnung, bei dem wir uns
Block (BUND):                                                         gerade befinden, ist dunkler markiert. Im Übrigen haben
Harry Block, Ortsverband BUND Karlsruhe.                              wir auf dem Tisch am Eingang, wo die Teilnehmerliste
                                                                      ausliegt, noch Exemplare der Tagesordnung ausgelegt.
Vangermain (Einwenderin):
                                                                          Angesichts der umfangreichen Tagesordnung werden
Gudrun Vangermain, Einzeleinwenderin.
                                                                      wir ganz sicher nicht mit einem Erörterungstag auskom-
                                                                      men. Morgen soll der Beginn wiederum um 10 Uhr sein
Ehmann (Antragstellerin):
                                                                      und gegebenenfalls am Freitag ebenfalls um 10 Uhr.
Mein Name ist Ulrich Ehmann. Ich bin beim Großkraftwerk
beschäftigt und leite dort die Abteilung Engineering, die für            Die Presse bitte ich, ab Beginn der eigentlichen Erörte-
die Neubau- und Umbaumaßnahmen zuständig ist. Ich bin                 rung keine Aufnahmen mehr zu machen. Aber selbstver-
dadurch auch für den Block 9 zuständig.                               ständlich können alle Vertreter der Presse dableiben;
                                                                      denn der Termin ist schließlich öffentlich.
    Ich möchte die Personen, die uns hier vertreten, mit
vorstellen: Von Ihnen aus gesehen rechts sitzt Herr                      Zum Sinn und Zweck des Erörterungstermins kurz ei-
Dr. Seeliger von Seeliger, Gminder & Partner, der uns                 nige Worte: Dies ist die Gelegenheit für die Einwender, die
beim Verfahren unterstützt hat. Links von mir sitzt Herr              Vertreter der Verbände und die Sammeleinwender, die
Professor Dr. Dolde, unser Rechtsbeistand. Dann kommt                 rechtzeitig schriftlich eingereichten und für die Entschei-
Frau Frech von SGS-TÜV, die an der UVU beteiligt war,                 dung erheblichen Bedenken und Anregungen noch einmal
Herr Dr. Wind, ebenfalls SGS-TÜV, der die Immissions-                 mündlich vorzutragen und mit dem Antragsteller und
prognose für die Luftschadstoffe erstellt hat. Dann kom-              gegebenenfalls auch mit den Vertretern der Behörden, der
men der Herr Ness und Herr Himmler, beide von IUS in                  Träger öffentlicher Belange, zu erörtern.
Heidelberg, die sich mit den Naturschutzfragen beschäftigt
                                                                          Dies ist auch für uns eine Gelegenheit, uns einen um-
haben, und dann Herr Dr. Zangl, der das Bodengutachten
                                                                      fassenden Eindruck über die Antragsunterlagen und die



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beiliegenden Gutachten hinaus zu verschaffen. Eine                  Rahner (Rechtsbeistand):
Entscheidung fällt heute nicht. Das ist den meisten, die an         Vielen Dank. – Bevor wir zur Vorstellung des Projektes
diesem Erörterungstermin teilnehmen, bekannt. Aber das              kommen, möchte ich gerne noch zwei organisatorische
ist, wie gesagt, für uns eine gute Gelegenheit, uns ein             Dinge rückfragen. Dann habe ich noch eine Wortmeldung
umfassendes Bild zu machen.                                         zur Tagesordnung.

    Ich möchte kurz den Verfahrensgegenstand skizzie-                  Zum Organisatorischen: Sie hatten nicht gesagt, wie
ren: Es geht um den Antrag der GKM AG auf immissions-               lange Sie erörtern wollen.
schutzrechtliche Genehmigung für die Errichtung und den
Betrieb eines Steinkohleblockes, und zwar als erste                 Verhandlungsleiterin Salchow:
Teilgenehmigung. Der Antrag auf zweite Teilgenehmigung              Das liegt an Ihnen. - Wir wollen uns wirklich Zeit nehmen.
bezüglich der Dampfkessel ist uns für später in Aussicht            Wir haben die Tagesordnung grob so eingeteilt, dass wir
gestellt worden.                                                    mit dem Immissionsschutz – weil das sehr ins Detail
                                                                    geht – den morgigen Tag ausfüllen wollen. Heute wollen
    Dieser Antrag umfasst die Baugenehmigung, die Ge-
                                                                    wir mit den ersten vier Tagesordnungspunkten fertig
nehmigung für die Verlegung der vorhandenen Gleise und
                                                                    werden. Ob wir damit um 18 Uhr, 19 Uhr oder vielleicht
diverse naturschutzrechtliche Entscheidungen sowie eine
                                                                    erst um 20 Uhr fertig werden, ist eigentlich egal. Aber wir
wasserrechtliche Genehmigung von Anlagen zur Behand-
                                                                    machen zwischendurch natürlich Pausen; das ist ja klar.
lung der betrieblichen Abwässer.

     Dieser Antrag umfasst allerdings nicht die wasser-             Rahner (Rechtsbeistand):
rechtliche Erlaubnis für die Entnahme und die Wiederein-            Das heißt, Sie definieren keinen spätesten Zeitpunkt für
leitung von Kühlwasser. Das ist losgelöst vom Immissi-              einen Erörterungstag. Also kann das also theoretisch bis
onsschutzverfahren und wird parallel in einem selbststän-           24 Uhr gehen.
dig durchzuführenden wasserrechtlichen Verfahren in
einem anderen Referat unseres Hauses durchgeführt. Der              Verhandlungsleiterin Salchow:
Erörterungstermin dafür findet ab dem 8. Dezember hier in           Nein, das machen wir nicht. Wir brechen um 20 Uhr oder -
dieser Halle statt.                                                  wenn wir sehen, dass wir nur noch einige Minuten brau-
                                                                    chen – gegen 20.30 Uhr ab und machen dann am nächs-
    Zum Verfahrensgang: Das Verfahren begann mit dem
                                                                    ten Tag weiter.
Scopingtermin am 15. Juni 2007. Der Antrag auf Geneh-
migung des Blockes 9 ging am 25. Juni 2008 beim Regie-
                                                                    Rahner (Rechtsbeistand):
rungspräsidium ein. Die öffentliche Bekanntmachung
                                                                    Gut. – Zum zweiten Punkt äußert sich Frau Risch. Ich
erfolgte in der „Ludwigshafener Rundschau“, der „Fran-
                                                                    würde bitten, ihr das Mikrofon kurz zu geben. Anschlie-
kenthaler Zeitung“, der „Speyerer Rundschau“, der Aus-
                                                                    ßend möchte ich gerne zur Tagesordnung noch etwas
gabe B der ZRN – dahinter verbergen sich der „Mannhei-
                                                                    sagen.
mer Morgen“, der „Südhessen Morgen“, der „Bergsträßer
Anzeiger“, die „Weinheimer Nachrichten“ und die
                                                                    Verhandlungsleiterin Salchow:
„Schwetzinger Zeitung „– und natürlich im „Staatsanzei-
                                                                    Ja. – Bitte, Frau Risch!
ger“. Diese öffentliche Bekanntmachung war am
22.08.2008.
                                                                    Risch (Einwenderin):
    Die Unterlagen lagen in der Zeit vom 1. September bis           Ich hatte beim Regierungspräsidium schriftlich angefragt,
30. September beim Regierungspräsidium, in Mannheim,                ob es auch eine Anhörungsstunde für Berufstätige geben
Ludwigshafen, Altrip, Brühl, Schwetzingen, Ilvesheim,               werde, und habe darauf keine Antwort bekommen. Jetzt
Edingen, Neckarhausen, Heddesheim und Ladenburg                     möchte ich gerne wissen, ob so etwas vorgesehen ist, weil
öffentlich aus. Die Einwendungsfrist endete am                      es viele Menschen gibt, die arbeiten müssen und keine
14. Oktober. Es gingen ca. 3200 Einwendungen ein,                   Möglichkeit haben, hier tagsüber zu erscheinen.
überwiegend in Form von Unterschriftenlisten und Sam-
                                                                               (Beifall bei den Einwenderinnen und
meleinwendungen, zusammengesetzt aus verschiedenen
                                                                                            Einwendern)
Modulen. Es gab aber auch eine Reihe von Individual-
einwendungen von Bürgern und Umweltgruppen.
                                                                    Verhandlungsleiterin Salchow:
    Bevor ich noch einige andere organisatorische Details           Behördentermine - wie Gerichtstermine auch – finden
einbringe, möchte ich zunächst der Antragstellerin Gele-            natürlich während der normalen Arbeitszeit statt. Die Zahl
genheit geben, innerhalb von etwa 15 oder 20 Minuten                der Individualeinwender ist ja nicht sehr groß. Die Listen-
das Vorhaben vorzustellen. Anschließend hat auch der                einwender, die in großer Anzahl vorhanden sind, werden
BUND-Vertreter die Gelegenheit, in einem ebenfalls ca.              sowieso durch Sie und Ihren Rechtsbeistand vertreten.
viertelstündigen Vortrag eine zusammenfassende Darstel-             Deshalb haben wir keine Notwendigkeit gesehen, über die
lung der Einwendungen abzugeben. – Herr Rahner.                     Tagesordnung hinaus Wiederholungen vorzunehmen.



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    Aber wenn es zum Beispiel ab 17 Uhr vermehrten Zu-              Raufelder (Einwender):
lauf geben sollte und wenn jemand eine ganz konkrete                Sehr geehrte Vorsitzende, ich möchte gerne den wichtigen
Frage hat - die Einzelheiten werden wahrscheinlich erst ab          Ansatz noch einmal erörtert und im Protokoll verankert
morgen Vormittag erörtert werden -, müsste man das                  haben, dass Sie auf ein Raumordnungsverfahren verzich-
morgen Nachmittag ab 17 Uhr noch einmal aufgreifen. Im              ten.
Prinzip spräche nichts dagegen. Es zieht allerdings die
Erörterung sehr in die Länge, und es wird sich im Wesent-           Verhandlungsleiterin Salchow:
lichen um Wiederholungen handeln. Das Protokoll steht ja            Das kommt alles. Sie sehen das in der Tagesordnung.
jedem zur Verfügung.
                                                                    Raufelder (Einwender):
Risch (Einwenderin):                                                Das ist mir wichtig, weil das zum Verfahren gehört. Sie
Aber wenn zugelassen wird, dass Leute, auch wenn ein                haben auf das Raumordnungsverfahren verzichtet, und
Tagesordnungspunkt abgeschlossen ist, nachträglich                  das Regierungspräsidium hat eine Stellungnahme dazu
noch - -                                                            abgegeben. Ich würde gerne im Protokoll festgehalten
                                                                    haben, dass Sie sagen: Ich verzichte auf das Raumord-
Verhandlungsleiterin Salchow:                                       nungsverfahren aus den und den Gründen.
Aber das müssten dann Individualeinwender sein, also
                                                                        Im gültigen Regionalplan ist dieses Raumordnungsver-
keine Listeneinwender.
                                                                    fahren doch vorgeschrieben gewesen. Aufgrund Ihrer
                                                                    Aussage hat der Verband Region Rhein-Neckar kein
Risch (Einwenderin):
                                                                    Raumordnungsverfahren sozusagen zugelassen oder
Okay. – Vielen Dank.
                                                                    diskutiert. Das Innenministerium und das Wirtschaftsminis-
                                                                    terium haben sich dazu anders geäußert.
Verhandlungsleiterin Salchow:
Herr Block, Sie hatten sich gemeldet.                                  Deswegen wäre es mir am Anfang wichtig, von Ihnen
                                                                    zu hören, warum Sie hier auf diesen wichtigen Verfah-
Block (BUND):                                                       rensschritt verzichtet haben. Das wäre mir ganz wichtig.
Wir hatten in Karlsruhe mit Ihnen vereinbart, dass in einer         Das soll auch im Protokoll letztendlich so festgehalten
bestimmten Zeit zwischen 17 Uhr und 18 Uhr Einwendun-               werden. – Danke schön.
gen geäußert werden konnten. Frau Salchow, Sie haben
ja erlebt, dass da einige Einwendungen kamen, die bis               Verhandlungsleiterin Salchow:
dahin nicht Gegenstand waren und die wir nicht kannten.             Herr Raufelder, ich bitte Sie um Verständnis, dass wir das
Es waren dort Leute vor Ort, die direkt betroffen waren             in aller Ruhe unter Tagesordnungspunkt 4 – das ist extra
und sich gut auskannten. So etwas hatte sich bewährt.               ein Punkt dazu - erörtern, nachdem das Projekt vorgestellt
Wenn man das genauso wie in Karlsruhe auch hier                     ist und nachdem Sie Gelegenheit hatten, alle Ihre Ein-
machte, fände ich das sehr in Ordnung. Aber man muss                wendungen in einem Sammelvortrag vorzubringen. Ich
den Leuten einen solchen Termin auch bekanntgeben.                  bitte Sie, sich an die Tagesordnung zu halten.

Verhandlungsleiterin Salchow:                                       Raufelder (Einwender):
Gut, dann sagen wir: Morgen ab 17 Uhr machen wir eine               Der Hintergrund ist ja: Das Raumordnungsverfahren geht
solche Runde. Aber es sollte sich dann - wie in Karlsruhe -         nicht unbedingt davon aus, dass gebaut wird. Wir sind
um ungefähr eine halbe bis dreiviertel Stunde handeln.              jetzt im Bundes-Immissionsschutzverfahren, wo der
                                                                    Antragsteller sozusagen schon davon ausgehen kann,
       (Mehrere Einwenderinnen und Einwender
                                                                    dass er dieses Bauwerk errichten kann.
       melden sich zu Wort)
                                                                        Ich gehe einen Schritt weiter und frage: Ist eigentlich
- Sie alle werden genügend Gelegenheit haben, mit Ihren
                                                                    der Standort geeignet? Haben die Anwohner- und Anrai-
Anliegen auch formaler Art gehört zu werden. Ich bitte Sie
                                                                    nergemeinden genügend Möglichkeiten gehabt, sich mit
aber, zunächst dem Antragsteller Gelegenheit zur Darstel-
                                                                    diesem Projekt auseinanderzusetzen? Es geht also
lung des Projekts zu geben, damit wir wissen, worüber wir
                                                                    darum, ob der Bau einer Anlage dort überhaupt möglich
reden. Es sind nämlich auch Zuschauer da, die nicht
                                                                    wäre.
Einwender sind, wie wir inzwischen erfahren haben, die
sich den Erörterungstermin einmal anhören wollen. Diese                Das Regierungspräsidium hat eine dezidierte Aussage
sollten wenigstens die Gelegenheit haben zu erfahren,               gemacht, warum seiner Meinung nach diese Anlage ohne
worüber überhaupt geredet wird. - Herr Raufelder hatte              Raumordnungsverfahren errichtet werden kann. Es wäre
sich zuerst gemeldet.                                               mir wichtig, am Anfang auch von Ihnen eine deutliche
                                                                    Aussage dazu zu bekommen.




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Verhandlungsleiterin Salchow:                                        Antworten hier ausfallen, müssen Sie dem Antragsteller
Das Referat 21 unseres Hauses als höhere Bauplanungs-                überlassen. - Herr Gödeke.
und Raumordnungsbehörde hat diese Auffassung recht-
lich bestätigt. Wir sind ein Haus. Wenn in diesem Haus die           Gödeke (Sachbeistand):
zuständige Raumplanungsbehörde das so bestimmt – es                  Guten Morgen allerseits! Ich möchte hier ergänzen, dass
gibt noch andere Details, z. B. bei den Gleisen; dazu                im immissionsschutzrechtlichen Genehmigungsverfahren
kommen wir später noch –, dann machen wir uns diese                  eine Umweltverträglichkeitsprüfung durchzuführen ist. Das
Entscheidung zu eigen.                                               Verfahren ist UVP-pflichtig. Deswegen ist bezüglich der
                                                                     Umwelteinwirkung auch die Auswirkung auf das Wasser in
     Die Begründungen werden Sie alle in der gegebenen-
                                                                     diesem Erörterungstermin zu besprechen. – Danke schön.
falls ergehenden Entscheidung nachlesen können. Im
Protokoll steht es auf jeden Fall drin. - Wir erörtern das                      (Beifall bei den Einwenderinnen und
nachher noch unter Punkt 4.                                                                  Einwendern)

       (Rahner [Rechtsbeistand]: Sie haben mir
                                                                     Verhandlungsleiterin Salchow:
       zugesagt, dass ich noch einmal zur Tages-
                                                                     Herr Gödeke, wir werden das zu Protokoll nehmen. Meine
       ordnung reden kann!)
                                                                     Antwort ist identisch mit der, die ich Herrn Rahner gege-
- Ja, stimmt.                                                        ben habe.

                                                                        Herr Block hat sich noch gemeldet. Aber dann sollten
Rahner (Rechtsbeistand):
                                                                     wir wirklich Herrn Ehmann bzw. einen Vertreter der
Danke, Frau Salchow. - Zur Tagesordnung: Beim Gewäs-
                                                                     Antragstellerin das Vorhaben vorstellen lassen.
serschutz, Tagesordnungspunkt 6, bin ich nicht mit dem
einverstanden, was Sie vorgetragen haben. Es ist zwar
                                                                     Block (BUND):
richtig, dass es ein oder mehrere separate wasserrechtli-
                                                                     Frau Salchow, erstens würde ich darum bitten, dass, wenn
che Genehmigungsverfahren gibt, aber die Immissions-
                                                                     sich hier jemand meldet, Frau Sandbühler durch Kopfni-
schutzgenehmigung darf nach § 6 BImSchG nur dann
                                                                     cken die Meldung bestätigt.
erteilt werden, wenn andere öffentlich-rechtliche Vorschrif-
ten nicht entgegenstehen.                                                Zweitens. Wir sind der Ansicht, dass das wasserrecht-
                                                                     liche Verfahren hier wesentlich ist. Die Konzeption, die
    Deswegen meine ich, dass auch im Immissions-
                                                                     hier in Mannheim vorgelegt wird, ist ganz anders als die in
schutzverfahren die Wasserrechtsproblematik zumindest
                                                                     Karlsruhe. Dort war zum Gewässerschutz ein Ventilator-
in den Grundzügen erörtert werden muss. Sie ist inhaltlich
                                                                     kühlturm vorgesehen worden. Der kostet einige Millionen
auch Teil von etlichen Einwendungen, vor allem auch Teil
                                                                     Euro. Das Kraftwerkkonzept hier halten wir für falsch und
der ausführlichen Einwendung des BUND-Landes-
                                                                     für schädlich für den Fluss. Deswegen ist es ein wesentli-
verbandes.
                                                                     cher Punkt, ob nicht die gesamte Konzeption dieses
   Deswegen möchte ich hier ausdrücklich beantragen,                 Kraftwerkes wegen des Gewässerschutzes infrage zu
dass unter dem Tagesordnungspunkt 6, Gewässerschutz,                 stellen ist.
auch die wasserrechtlichen Fragen zumindest angespro-
                                                                                (Beifall bei den Einwenderinnen und
chen werden können.
                                                                                             Einwendern)
    Wir sind uns einig, dass es nicht so in der Tiefe gehen
wird wie im wasserrechtlichen Verfahren, aber die Fragen             Verhandlungsleiterin Salchow:
gehören inhaltlich wegen dieser Sondervorschrift im                  Wir haben das zu Protokoll genommen. Auch da lautet
§ 6 BImSchG ebenfalls zum Prüfinhalt im Immissions-                  meine Antwort genauso wie gegenüber Herrn Rahner und
schutzverfahren.                                                     Herrn Gödeke. - Jetzt rufe ich den Antragsteller auf.

Verhandlungsleiterin Salchow:                                                       Vorstellung des Projektes
Die enge inhaltliche Verzahnung – da haben Sie völlig                               durch die Antragstellerin
Recht – ist dadurch gewährleistet, dass die beiden Verfah-
ren in unserem Hause absolut parallel durchgeführt
werden und dass die eine Entscheidung ganz sicher nicht              Ehmann (Antragstellerin):
ohne die andere ergehen kann.                                        Ich bitte darum, dass man die Folien auf die Leinwand
                                                                     projiziert.
    Ich bitte Sie, das alles im Erörterungstermin ab 08.12.
mit dem dafür zuständigen Referat zu erörtern. Ich kann                     (Schaubild: Block 9 – Vorstellung des Pro-
Sie nicht daran hindern, das eine oder andere wasser-                       jekts – Anlage 1-1, S. 257)
rechtliche Problem anzusprechen. Aber wie tiefgehend die             – Danke schön.




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    Ich möchte kurz zu GKM und den heutigen Anlagen                        (Schaubild: Kraftwerkskapazitäten in Baden-
etwas sagen, dann über die zukünftige Energieversorgung                    Württemberg – Anlage 1-5, S. 259 )
bei Strom- und Fernwärme sprechen, den Block 9 vorstel-
                                                                        Dieses Bild zeigt den Zustand für Baden-Württemberg.
len und abschließend noch etwas zu unserem Antrag
                                                                    Er basiert auf dem Energiekonzept der Landesregierung
anfügen.
                                                                    für 2020. Dort ist ausgewiesen, dass es bis 2020 einen
       (Schaubild: Das GKM heute – Was leisten                      Ersatzbedarf von etwa 4500 MW in Baden-Württemberg
       wir? – Anlage 1-2, S. 258)                                   geben wird. Bisher gibt es nur die Anlage des Lauf-
                                                                    wasserkraftwerks in Rheinfelden, das mit 100 MW dazu-
    GKM betreibt seit mehr als 85 Jahren Kraftwerksanla-
                                                                    kommt, dann den Block RDK 8 in Karlsruhe und eben
gen hier an diesem Standort. GKM ist ein Kraftwerk, das
                                                                    GKM 9. Es zeigt sich also, dass hier trotz GKM 9 weiterhin
kein eigenes Netz besitzt, sondern das diese Produkte für
                                                                    eine wesentliche Bedarfslücke besteht.
seine eigenen Aktionäre und den Bahnstrom für die DB
Energie erzeugt. Aktionäre des GKM sind heute die RWE                      (Schaubild: Energieträger der Stromerzeugung
Power AG mit 40 %, die EnBW Kraftwerke AG mit 32 %                         in Deutschland 2007 – Anlage 1-6, S. 260)
und die MVV RHE AG mit 28 %.
                                                                        Dieses Diagramm zeigt die heutige Verteilung der ein-
    GKM erzeugt neben dem Drehstrom, der für ein Kraft-             zelnen Energieträger. Man sieht, dass in Deutschland -
werk typisch ist, auch Bahnstrom. Wir sind einer der                 bezogen auf das Jahr 2007 - gut 14 % durch erneuerbare
größten Bahnstromerzeuger in Deutschland und produzie-              Energien erzeugt worden sind. Nahezu der Rest basiert
ren etwa 10 % des deutschen Bahnstromes.                            auf fossilen Brennstoffen und der Kernenergie.
    Darüber hinaus erzeugt GKM seit Mitte der Fünfziger-                   (Schaubild: Wie sieht die Energieversorgung
jahre Fernwärme - zunächst in Form von Dampf und ab                        der Zukunft aus? – Anlage 1-7, S. 260)
den Sechzigerjahren in Form von Heizwasser -, ursprüng-
                                                                        Verschiedenste Studien zeigen, dass die erneuerbaren
lich für das Netz der Stadt Mannheim, mittlerweile für ein
                                                                    Energien bis 2020 zwar deutlich ausgebaut werden
Netz, das noch Heidelberg, Schwetzingen, Oftersheim und
                                                                    können, dass die Grenze aber in der Größenordnung von
dazwischenliegende Gemeinden umfasst.
                                                                    30 % liegen wird. Die Konsequenz ist, dass der Rest, also
       (Schaubild: Das GKM heute – Ein Blick in                     ca. 70 % des Strombedarfs, weiterhin aus konventionellen
       unser Werk – Anlage 1-3, S. 258)                             Anlagen gedeckt werden muss. Da die Kernkraftwerke
                                                                    deutlich zurückgefahren werden und stillgelegt werden
    Dieses Bild zeigt den Zustand des GKM heute: Wir
                                                                    sollen, bleiben dann eigentlich nur noch Kohle und Erdgas
haben heute insgesamt fünf Blöcke, von denen wir vier
                                                                    als Brennstoffe übrig.
gleichzeitig betreiben können. Unsere heutige Engpass-
leistung liegt bei 1520 MW brutto. Wir haben zwei ältere                   (Schaubild: Wie entwickelt sich der Wärme-
Anlagen, die Blöcke 3 und 4, die in den 1960er-Jahren                      bedarf der Region? – Anlage 1-8, S. 261)
gebaut worden sind. Diese Blöcke werden wir spätestens
                                                                        Die Frage ist auch, wie sich der Fernwärmemarkt ent-
nach Abschluss des Probebetriebs von Block 9 stilllegen.
                                                                    wickeln wird. Dafür wurde von den Stadtwerken und den
     Wir haben gegenüber der Stadt Mannheim zugesi-                 Industriebetrieben dieser Region eine Studie erstellt, die
chert, dass wir die Kamine und die Elektrofilter, die auf           „Fernwärmestudie Metropolregion Rhein-Neckar“. Diese
dem Dach des Kesselhauses stehen, rückbauen werden.                 Studie zeigt, dass man von einer deutlichen Abnahme des
Die Anlage insgesamt können wir zu dem Zeitpunkt noch               Wärmebedarfs in der Größenordnung von 21 % bis 2030
nicht zurückbauen, da GKM ein Sammelschienenkraftwerk               ausgehen kann. Es wird erwartet, dass die Erneuerbaren
ist und entsprechende Einrichtungen aus diesem Bereich              sehr stark zur Wärme beitragen - eine Steigerung von 0,6
noch benötigt werden.                                               auf gut 14 % - und dass die Fernwärme deutlich ausge-
                                                                    baut wird. In der Region insgesamt soll sie von etwa 13 %
       (Schaubild: Entwicklung Kraftwerkskapazitä-
                                                                    auf knapp 29 % im Jahre 2030 ansteigen. Das ist mehr als
       ten Deutschland – Anlage 1-4, S. 259)
                                                                    eine Verdopplung des bisherigen Fernwärmeanteils.
    Dann komme ich zum zweiten Punkt. Auf diesem
                                                                        Insbesondere die Stadt Mannheim hat ein sehr großes
Schaubild ist dargestellt, wie sich die Leistung des Kraft-
                                                                    Fernwärmenetz. Mannheim hat nach den Millionenstädten
werkparks bis zum Jahre 2020 voraussichtlich entwickeln
                                                                    Berlin, Hamburg und München das größte Fernwärmenetz
wird. Man sieht, dass altersbedingt, aber auch durch die
                                                                    Deutschlands. Bereits heute werden ca. 59 % der Haus-
Vereinbarungen zur Stilllegung der Kernenergie eine
                                                                    halte mit Fernwärme versorgt. Die Stadt Mannheim hat mit
Größenordnung von 40 000 MW bis 2020 wegfallen wird,
                                                                    der MVV zusammen vor kurzem, am 18. November,
sodass ein entsprechender Ersatzbedarf erforderlich ist,
                                                                    erklärt, dass die Fernwärme weiter ausgebaut werden soll.
selbst wenn man unterstellt, dass der Energie- bzw.
                                                                    Es ist vorgesehen, ab dem nächsten Jahr, also ab 2009,
Strombedarf zurückgehen wird.
                                                                    die Fernwärme erst in Rheinau und danach in Neckarstadt
                                                                    und Käfertal auszubauen. Das Ziel ist, dass man zusätz-



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lich 20 000 Haushalte und dann 70 % Abdeckung durch                Fluss zurückgeben. Dieses bezeichnet man als reine
Fernwärme in Mannheim erreicht. Für diesen Anstieg ist             Durchlaufkühlung. Diese Kühlung hat den Vorteil, dass sie
ein entsprechender Zuwachs in der Erzeugung erforder-              den höchsten Wirkungsgrad bringt und somit auch bezüg-
lich, der durch GKM Block 9 ermöglicht werden kann.                lich Schadstoffemissionen und CO2 zu günstigen Ergeb-
                                                                   nissen führt.
       (Schaubild: Block 9 – Ansicht Rheinseite –
       Anlage 1-9, S. 261 )                                            Zu Zeiten, wenn der Rhein hohe Temperaturen hat,
                                                                   werden wir nicht direkt, sondern über die Nasszellenkühler
    Dann komme ich zum Block selber. Dies ist eine An-
                                                                   in den Rhein zurückfahren. Wir werden dann also das
sicht, wie der Block aussehen soll. Man sieht ganz klar:
                                                                   Rheinwasser zurückkühlen, bevor wir es in den Fluss
Das große Gebäude ist das Kesselhaus, links davon das
                                                                   einleiten.
Maschinenhaus. Man sieht die Kohlebandbrücke, die vom
Kohlelager nach oben geht, den Schornstein, der mit                   Die Rauchgase, die bei der Verbrennung im Dampfer-
180 m 20 m niedriger ist als die Schornsteine heute vom            zeuger entstehen, werden mit Ammoniakwasser entstickt
Block 7 und Block 8. Man sieht außerdem vorne vor dem              und gereinigt. – Ich möchte ausdrücklich darauf hinwei-
eigentlichen Block in Dunkelgrau die Nasszellenkühler, die         sen, dass wir kein druckverflüssigtes Ammoniak am
für eine Durchlauf-/Ablaufkühlung genutzt werden. Das ist          Standort haben, sondern dass wir mit Ammoniakwasser
ein anderes Kühlverfahren als das in Karlsruhe, erfüllt            arbeiten, das weniger als 25 % Ammoniak enthält.
aber die gleiche Funktion.
                                                                      Danach kommt es im Elektrofilter zur Entstaubung und
       (Schaubild: Block 9 – Lageplan –                            zur Rauchgasentschwefelung auf Basis der Kalkstein-
       Anlage 1-10, S. 262)                                        Gips-Wäsche, die die sauren Produkte, im Wesentlichen
                                                                   SO2, aber auch Reststaub auswäscht, bevor die Rauch-
    Der Lageplan zeigt, wo der neue Block stehen soll. Er
                                                                   gase dann über den Kamin abgeleitet werden.
wird sich östlich der heutigen Kraftwerksanlagen befinden
und schließt direkt an den Block 7 an. Die Hauptanlagen                   (Schaubild: Der neue Block 9 – Die wichtig-
befinden sich zwischen der Zufahrt zur Altriper Fähre und                 sten Daten – Anlage 1-12, S. 263)
dem Kreisel der zweiten Hafenzufahrt.
                                                                       Hier sind die wesentlichen Daten vom Block 9 aufgelis-
   Östlich davon liegt das Gelände, das GKM vor einigen            tet. Wir werden eine elektrische Bruttoleistung von
Jahren zugekauft hat, das bis Ende der 1990er-Jahre die            911 MW und einen Wirkungsgrad von 46,4 % haben. Die
Amerikaner als Kohlelager genutzt haben und unter dem              Fernwärmeauskopplung kann maximal 500 MWth betra-
Namen „Coal Point“ bekannt ist. Auch wir möchten hier              gen. Dieses führt dann zu einer Brennstoffausnutzung von
wieder ein Kohlelager und zusätzliche Anlagen errichten,           bis zu 70 %. Die Frischwasserkühlung als Durchlauf-
um die Kraftwerksnebenprodukte Flugasche, Gips und                 /Ablaufkühlung und die Rauchgasreinigungsanlagen habe
Nassasche zu lagern und dann im Hafenbecken auf                    ich gerade schon angesprochen.
Schiffe zu verladen.
                                                                          (Schaubild: Der neue Block 9 –
       (Schaubild: Block 9 – Vereinfachtes Verfah-                        Anlage 1-13, S. 263)
       rensfließbild – Anlage 1-11, S. 262)
                                                                       Sehr wesentlich ist der Wirkungsgrad. Die 46,4 % sind
    Dieses Schema zeigt die Verfahrenstechnik der Anla-            absolut das Maximum, was man heutzutage hiermit
ge. Wir bekommen die Kohle im Wesentlichen per Schiff              erreichen kann. Dieses Diagramm zeigt, wie stark der
oder per Zug. Sie wird gemahlen und im Dampferzeuger               Anstieg ist. Wir liegen damit 20 % über dem, was in
verbrannt. Dadurch wird die Wärme an Rohre abgegeben,              Deutschland heutzutage Durchschnitt und Standard ist.
die von Wasser oder Dampf durchströmt werden. Diese                Durch die Fernwärme können wir den Brennstoff noch
Energie wird auf die Dampfturbine übertragen, die den              sehr viel mehr ausnutzen.
Generator antreibt, der dann entsprechend elektrischen
                                                                          (Schaubild: Umweltdaten Block 9 –
Strom erzeugt. Dieser Dampf wird kondensiert und geht
                                                                          Anlage 1-14, S. 264)
als Wasser in den Dampferzeuger zurück. Das ist ein
geschlossener Kreislauf.                                               Der hohe Wirkungsgrad hat den Vorteil, dass der
                                                                   Brennstoffeinsatz und somit auch die Emissionen redu-
    Aus diesem Kreislauf wird die Fernwärme entspre-
                                                                   ziert werden. Außerdem haben wir vorgesehen, hocheffi-
chend ausgekoppelt, je nach erforderlichem Temperatur-
                                                                   ziente Rauchgasreinigungsanlagen zu installieren. Damit
niveau auf unterschiedlichen Dampfdruckstufen. Dadurch
                                                                   sind wir in der Lage, die Werte einzuhalten, die die
reduziert man natürlich die Abwärme, die verfahrens-
                                                                   13. Bundesimmissionsschutzverordnung, die Großfeue-
bedingt bei diesem Prozess abgegeben werden muss, um
                                                                   rungsanlagenverordnung, fordert. Darüber hinaus haben
den Dampf zu kondensieren.
                                                                   wir als Jahresmittelwerte die halben Tagesmittelwerte der
   Die Kühlung erfolgt, indem wir Wasser aus dem Fluss             13. BImSchV beantragt. Diese Jahresmittelwerte sollen
entnehmen und im Normalfall im Winterhalbjahr in den




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als arithmetischer Mittelwert der Tagesmittelwerte ermittelt                (Schaubild: Block 9 – Antrag nach BImSchG
werden.                                                                     – Anlage 1-19, S. 266)

       (Schaubild: Welchen Beitrag leistet das                           Dann möchte ich kurz noch etwas zum Antrag sagen:
       GKM zur CO2-Reduzierung? – Anlage 1-15,                       Wir haben durch verschiedenste Gutachten, die hier alle
       S. 264)                                                       aufgeführt sind, im Detail geprüft und untersucht, welche
                                                                     Auswirkungen dieser Block auf die verschiedenen Schutz-
    Ich möchte speziell noch das Thema CO2 ansprechen.
                                                                     güter haben wird. Wir haben auch entsprechende Maß-
Dieses Diagramm zeigt, wie sich die Bundesregierung die
                                                                     nahmen vorgesehen bzw. getroffen und diese in unserer
Erreichung des Ziels vorstellt, die Treibhausgasemissio-
                                                                     Anlagentechnik berücksichtigt. In der Umweltverträglich-
nen um 40 % zu minimieren. Die Kraft-Wärme-Kopplung
                                                                     keitsuntersuchung haben wir nachgewiesen, dass dieser
soll verdoppelt werden, und neue, moderne Kraftwerke mit
                                                                     Block aus unserer Sicht hier realisierbar ist und dass er
einem hohen Wirkungsgrad sollen errichtet werden. Zu
                                                                     mit den Anforderungen und mit den gesetzlichen Vorga-
diesen beiden Punkten trägt das GKM explizit bei.
                                                                     ben in Übereinstimmung steht. – Danke schön für Ihre
    Ich möchte auch darauf hinweisen, dass der Bundes-               Aufmerksamkeit.
umweltminister auf der Tagung „Stadtwerke der Zukunft“
in Berlin am 30. Oktober dieses Jahres darauf hingewie-              Verhandlungsleiterin Salchow:
sen hat, dass zusätzlich zu den momentan im Bau befind-              Herr Ehmann, vielen Dank. - Jetzt bitte ich Herrn Weyland
lichen Kohlekraftwerken weitere acht bis zwölf Kraftwerke            um seine Ausführungen.
erforderlich wären, um diese Ziele der Bundesregierung
zu erreichen.                                                               Vorstellung der zentralen Einwendungen
                                                                                   durch Vertreter des BUND
       (Schaubild: Block 9 – Unser Beitrag zum
       Klimaschutz – Anlage 1-16, S. 265)
                                                                     Weyland (BUND):
    Durch den größeren Block und durch die größere Leis-
                                                                     Sehr geehrte Frau Salchow, vielen Dank vorweg, dass Sie
tung hier am Standort werden wir mehr CO2 emittieren.
                                                                     bzw. das Regierungspräsidium unserem Antrag stattge-
Wir werden aber insgesamt in der Bilanz zu einer Redu-
                                                                     geben haben, den Anwesenden die aus unserer Sicht
zierung von CO2 beitragen. Im Vergleich zu den alten
                                                                     wesentlichen Merkmale, Auswirkungen und Rechtsverstö-
Steinkohlekraftwerken mit dem Wirkungsgrad, den ich
                                                                     ße des Vorhabens darzulegen.
vorher gezeigt habe, führt der Betrieb von Block 9 insge-
samt zu einer Reduzierung von ca. 1 Mio. t CO2, weil                    Ich werde an dieser Stelle einen kurzen Überblick über
andere, schlechtere Blöcke aus ihrem Betrieb verdrängt               unsere Einwendungen geben. Dabei werde ich mich an
werden. Es werden immer die Kraftwerksblöcke einge-                  der Tagesordnung orientieren, die ja inzwischen den
setzt, die am wirtschaftlichsten sind. Das sind eindeutig            Anwesenden bekannt sein sollte.
die Anlagen mit dem höchsten Wirkungsgrad, die dann die
                                                                            (Schaubild: Gliederung – Anlage 2-1, S. 269)
niedrigsten CO2-Emissionen haben. Durch die Fern-
wärmeerzeugung kommt eine Reduzierung von 300 000 t                      Zunächst werde ich mich mit dem Thema Klimaschutz
hinzu, die aus der Kraft-Wärme-Kopplung resultiert.                  befassen; denn das ist uns im Genehmigungsantrag leider
                                                                     etwas zu kurz gekommen. Das Wort Klimaschutz taucht
       (Schaubild: Block 9 – Ansicht von Nordost
                                                                     leider nicht sehr häufig auf. Deswegen werde ich zwei
       [B 38 a] – Anlage 1-17, S. 265)
                                                                     Folien einleitend als Hintergrund zu diesem Thema
    Ich möchte mit diesem Bild zeigen, dass sich der                 behandeln. Anschließend werde ich auf das Kraftwerks-
Block 9, obwohl er eine deutlich höhere Leistung als die             und Energiekonzept eingehen, das in jedem Fall nach
bestehenden Blöcke hat, in die bisherigen Anlagen ein-               unserer Ansicht getrennt zu behandeln ist. Schließlich
fügt. Der Block 9 wird etwa 10 m höher als das Kessel-               werde ich kurz die weitreichenden Rechtsproblematiken
haus von Block 7 sein. Die gesamten Volumina sind                    beim Bau- und Planungsrecht ansprechen, bevor ich das
ansonsten kaum größer. Dies ist ein Blick von Nordosten              weite Feld des Immissionsschutzes nur anreißen kann.
von der B 38 a her, die auf den Kreisel zuführt. Die Straße          Abschließend werde ich noch einige Worte zur natur-
ganz links führt auf den Kreisel.                                    schutzfachlichen Problematik verlauten lassen.
       (Schaubild: Block 9 – Ansicht von Neckarau                        Das Thema Klimaschutz ist – wie gesagt – im Antrag
       [Seilwolf] – Anlage 1-18, S. 266)                             etwas unterrepräsentiert, obwohl es eigentlich in aller Welt
                                                                     und aller Ohren ist. Vorweg der Hinweis, dass es aus
   Dies ist eine Ansicht von Neckarau vom Seilwolf-
                                                                     unserer Sicht sehr befremdlich ist, dass genau heute die
Gelände. Links hinten ist der Block 9 zu sehen. Es ist
                                                                     EnBW in Berlin zum Klimaschutz einen Kongress veran-
auch zu erkennen - was ich gerade gesagt habe -, dass
                                                                     staltet unter dem Motto „Mach es machbar“. Diese Tatsa-
der Block in seinem Volumen kaum größer ist als die
                                                                     che, wie die Anteilseigner mit der Öffentlichkeit in diesem
heutigen Anlagen.
                                                                     Fall umgehen, schicke ich für die Anwesenden vorweg.



                              Erörterungstermin Großkraftwerk Mannheim AG, 26.11.2008
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       (Schaubild: Klimaschutz - Anlage 2-2, S. 270)               Wärme-Kopplung würde bis 2020 etwa 20 Mio. t CO2
                                                                   einsparen. Das sind zusammen 70 Mio. t, die den
    Warum ist unserer Meinung nach ein Kohlekraftwerk
                                                                   120 Mio. t aus den Kohleneubauten entgegenstehen. Das
nicht mehr zeitgemäß? - Ein neues Kohlekraftwerk ist aus
                                                                   heißt, alle Bemühungen beim Klimaschutz – und seien sie
sehr vielen Gründen nicht mehr zeitgemäß und nicht auf
                                                                   noch so hart – würden mit einem Mal durch die Kohleplä-
die Erfordernisse des Klimaschutzes ausgerichtet. Grund-
                                                                   ne der Energiekonzerne zunichte gemacht.
sätzlich ist die Kohleverstromung eine der CO2-
intensivsten Formen der Energieumwandlung zur Erzeu-                   Diesem Sachverhalt hat sich am 16. Oktober auch ei-
gung von elektrischem Strom. Bei einem modernen                    ne große Studie des Bundesumweltministeriums, die
Kohlekraftwerk wie Block 9 würde immer noch das Dop-               sogenannte Leitstudie, angeschlossen. Die Kernaussage
pelte der schädlichen Klimagase anfallen wie bei einem             darin lautet: Maximal 9000 MW dürften bei den Neubauten
modernen Gas- und Dampfturbinenkraftwerk.                          auf Kohlebasis erzeugt werden. Die aktuelle Situation
                                                                   sieht leider vor, dass bereits über 10 000 MW an Kohleka-
   Die durch die Wahl der falschen Kraftwerksart entste-
                                                                   pazitäten genehmigt oder schon im Bau sind.
henden Klimawirkungen lassen sich selbst durch weitrei-
chende Maßnahmen in den Bereichen Effizienzsteigerung                  Bei den ganzen Betrachtungen ist eine wichtige Frage,
und Energieeinsparung oder aber durch erneuerbare                  nämlich die Wirtschaftlichkeit der Kohle, noch nicht ange-
Energien bei weitem nicht mehr ausgleichen.                        sprochen worden. Eine Reihe von Folgekosten, soge-
                                                                   nannte externe Kosten durch Sturmschäden, Über-
       (Schaubild: Klimaschutz – Anlage 2-3, S. 270)
                                                                   schwemmungen, Ertragsausfällen in der Landwirtschaft
    Die Graphik zeigt die bundesweiten Planungen von               etc., zahlen nicht die Antragsteller, sondern zahlt die
Kohlekraftwerken insgesamt. Damit ist Deutschland, was             Allgemeinheit. Würden diese Kosten für den Standort
die Planungen angeht, leider unrühmlicher Europameister.           Mannheim eingerechnet, wäre dieses Projekt ebenfalls
Das hat ganz unterschiedliche Gründe: Zum einen sind               unwirtschaftlich.
die politischen Rahmenbedingungen sehr restriktiv vorge-
                                                                          (Schaubild: Klimaschutz – Anlage 2-4, S. 271)
geben. Zum anderen liegen die Gründe auch in der
Struktur der Energiewirtschaft, die stark oligopolartig                 Konkret zum Block 9: Der neue Block 9 würde die kli-
ausgerichtet ist.                                                  maschädlichen Kohlendioxidemissionen um mindestens
                                                                   3 Mio. t pro Jahr netto erhöhen. Dieser Wert bezieht sich
   Auch Block 9 steht im klaren Widerspruch zu den Kli-
                                                                   auf den Normalbetrieb und berücksichtigt bereits die
maschutzzielen der Bundesregierung. Unserer Ansicht
                                                                   Stilllegungen der Blöcke 3 und 4. - Wir haben im Sinne
nach ist ein heftiger Widerspruch zu den eben gezeigten
                                                                   einer verantwortungsvollen Unternehmenspolitik sehr
Darstellungen der Antragstellerin festzustellen.
                                                                   bedauert, dass in den Antragsunterlagen leider keine
   Die Bundesregierung verfolgt das Ziel, die CO2-                 Angaben zu den absoluten CO2-Emissionen des neuen
Emissionen bis zum Jahre 2020 um 40 % zu senken.                   Blocks 9 zu finden waren.
Entgegen der Argumentation der Stilllegung alter Anlagen,
                                                                       Weitere Folgen und weitere Einwendungspunkte, die
wie sie auch in Mannheim von Seiten der Antragstellerin
                                                                   den Klimaschutz betreffen, sind unserer Ansicht nach eine
angeführt wird, kommt es bei Block 9 - wie auch bundes-
                                                                   fehlerhafte Umweltverträglichkeitsuntersuchung, die das
weit - zu einer absoluten Steigerung der CO2-Emissionen.
                                                                   Vorhaben zwingend auf die Klimafolgen hin untersuchen
    Diesbezüglich hat der BUND 2007 die Zahlen für die             muss. Dies ist in den vorliegenden Antragsunterlagen
bundesweite Situation erhoben. Den Planungen von                   nicht geschehen. Die weitreichenden CO2-Emissionen, die
neuen Kohlekraftwerken in Höhe von 27 270 MW stehen                Folgen erwarten lassen, wurden durch die umfassenden
lediglich Stilllegungen in der Größenordnung von bis zu            Antragsunterlagen nicht abgedeckt.
7000 MW entgehen. Unter dem Strich führt das zu einer
                                                                       Des Weiteren – auch hierauf bezieht sich unsere Ein-
deutlichen Verschlechterung der Klimabilanz. Die neuen
                                                                   wendung – sind die Verfahrensalternativen nur unzurei-
Kohlekraftwerke würden jährlich – und das, wie gesagt, für
                                                                   chend dargestellt worden. Eine ernsthafte Alternativenprü-
eine Laufzeit von 40 bis 50 Jahren – etwa 150 bis
                                                                   fung, wie sie etwa im UVP-Gesetz oder in der BImSch-
160 Mio. t CO2 ausstoßen. Durch die Stilllegung veralteter
                                                                   Verordnung vorgeschrieben ist, hat nicht stattgefunden.
Kraftwerke hingegen kommt es lediglich zu Einsparungen
                                                                   Dass dies jedoch möglich ist, zeigen andere Stadtwerke,
von 43 bis 50 Mio. t CO2. Dieses sogenannte Kraftwerks-
                                                                   beispielsweise Bremen, wo ebenfalls ein Kohlekraftwerk
modernisierungsprogramm, wie es gerne genannt wird,
                                                                   inzwischen von den ehemaligen Stadtwerken SWB als
hat also in Deutschland eine absolute Steigerung der
                                                                   Projekt beerdigt wurde. An diesem Standort wurde eine
Emissionen von bis zu 120 Mio. t CO2 zur Folge.
                                                                   umfassende Alternativenprüfung von Seiten der Vorha-
   Um diese Zahl vergleichen zu können: Ambitionierte              benträgerin durchgeführt.
Maßnahmen im Bereich der erneuerbaren Energien – das
                                                                              (Beifall bei den Einwenderinnen und
wäre bis 2020 ein Anteil von 30 % - würden etwa 50 Mio. t
                                                                                           Einwendern)
CO2 einsparen. Die ambitionierte Verdopplung der Kraft-



                             Erörterungstermin Großkraftwerk Mannheim AG, 26.11.2008
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    Da es keine Alternativenprüfung gegeben hat, hat der              schen Esbjerg bekannt. Der Entwicklungschef des Ener-
BUND-Bundesverband exemplarisch für den Standort                      giekonzerns Dong Energy erklärte hierzu unumwunden:
Hamburg-Moorburg eine umfassende Alternativenprüfung                  CCS lohnt sich nicht.
durchgeführt. Dieser Standort ist mit den Gegebenheiten
                                                                             (Schaubild: Kraftwerks- und Energiekonzept
in Mannheim stark vergleichbar. Es handelt sich ebenfalls
                                                                             Anlage 2-5, S. 271)
um einen industriellen Ballungsraum mit einer hohen
Fernwärmeanbindung, einem hohen erschlossenen                              Doch sind es nicht nur Klimaschutzgründe, die uns als
Fernwärmenetz und einer dichten Industrialisierungsrate.              Umweltverband gegen dieses Projekt haben stellen
                                                                      lassen. Ein gravierender Grund ist die fehlende energie-
    Das Ergebnis der umfassenden Alternativenprüfung,
                                                                      wirtschaftliche Notwendigkeit. Da besteht eine starke
die durch das IFEU- und das Arrhenius-Institut durchge-
                                                                      Diskrepanz zu den Darstellungen seitens der Antragstelle-
führt wurden, zeigt, dass es umweltschonende und
                                                                      rin.
zugleich wirtschaftlich tragfähige Alternativen gibt. Diese
führen bei konkreten Maßnahmen zur Energieeinsparung                      Vorweg zwei Hinweise: Erstens. Energiepolitik lässt
und beim Ausbau der erneuerbaren Energien zu einem                    sich mindestens national betrachten. Zweitens. Deutsch-
deutlich kleineren GuD-Kraftwerk, sind bei verschiedenen              land ist seit 2003 auch im Saldo Stromexporteur mit
Preisszenarien allesamt langfristig kostengünstiger und               steigender Tendenz. Das bedeutet, dass die Versor-
reduzieren die schädlichen Klimawirkungen um bis zu                   gungssicherheit in der aktuellen Situation und bei den
80 %.                                                                 aktuellen politischen Rahmenbedingungen gesichert ist.
           (Beifall bei den Einwenderinnen und                            Der nicht immer sachlich geführten Diskussion um ei-
                        Einwendern)                                   ne angebliche Stromlücke begegnete im März dieses
                                                                      Jahres die vom Umweltbundesamt veröffentlichte Studie
    Hinsichtlich der Bedenken zur Versorgungssicherheit
                                                                      „Atomausstieg und Versorgungssicherheit“. Sie beschied:
und Wirtschaftlichkeit, die seitens der Antragstellerin in
                                                                      Es besteht kein Grund zur Panik. Ein Neubau von Kohle-
dem Antrag thematisiert wurden, sei nur so viel erwähnt:
                                                                      kraftwerken ist nicht erforderlich.
Es gibt Standorte, an denen GuD-Kraftwerke erfolgreich
realisiert wurden oder in Planung sind. Hier seien nur                     Eine zweite Einwendung, die sich gegen das Kraft-
Ludwigshafen - direkt um die Ecke -, Hamm-Uentrop in                  werks- und Energiekonzept richtet, wurde eingangs
Nordrhein-Westfalen, Herdecke, ebenfalls Nordrhein-                   bereits erwähnt: Es handelt sich um die fehlende strategi-
Westfalen, oder das in Planung befindliche Projekt in                 sche Umweltverträglichkeitsprüfung. Block 9 ist Bestand-
Frankfurt-Griesheim genannt.                                          teil des von der Landesregierung erstellten Energiekon-
                                                                      zepts Baden-Württemberg 2020, aus dem die Antragstel-
   Auch weitere Alternativen, etwa die Errichtung von An-
                                                                      lerin die angebliche Notwendigkeit zum Block ableitet.
lagen zur regenerativen Stromerzeugung oder massive
Energiesparmaßnahmen, wurden in dem Antrag nicht                           Bei der Energieversorgungsplanung handelt es sich
thematisiert.                                                         um eine raumbedeutsame Planung, die in Programme
                                                                      mündet, die nach Sinn und Zweck der Richtlinie 2001 der
    Schließlich sei darauf hingewiesen, dass die Techno-
                                                                      Europäischen Gemeinschaften auch der strategischen
logie zur Abscheidung und Speicherung von Kohlendioxid
                                                                      Umweltverträglichkeitsprüfung unterzogen werden müs-
zwar Teil dieses Antrages ist, aber aus Sicht des BUND
                                                                      sen, wenn sie im Rahmen der Zulassung von UVP-
ein Riesenproblem darstellt. Bislang ist es fraglich, ob sich
                                                                      pflichtigen Vorhaben vorgeschrieben ist. Dazu zählen
diese Technologie auch in Großserie zum Einsatz bringen
                                                                      auch mittelbar verbindliche Programme und Pläne, wie
lässt. Bekannt ist allerdings heute, dass die Nutzung von
                                                                      das Energiekonzept Baden-Württemberg 2020. Eine
CCS zu einem beachtlichen Wirkungsgradverlust führt und
                                                                      solche strategische Umweltverträglichkeitsprüfung hat
lediglich ein geringer Teil des Kohlendioxides aus den
                                                                      nicht stattgefunden und wird von den Seiten der Einwen-
Abgasen herausgefiltert werden kann.
                                                                      der gefordert.
   Bezüglich der laufenden Planung von Kohlekraftwer-
                                                                                 (Beifall bei den Einwenderinnen und
ken wird CCS in keinem Fall zu einer Lösung beitragen,
                                                                                              Einwendern)
da die Technologie nach Aussagen der Industrie im
großen Maßstab frühestens in 15 bis 20 Jahren zur                        Ein Wirkungsgrad von 46 % bedeutet gleichzeitig,
Verfügung steht. Für die aktuell beantragte Generation                dass weit über die Hälfte der eingesetzten Energie unge-
von Kraftwerken kommt sie für das drängende Problem                   nutzt über das Kühlwasser in den Rhein abgegeben wird.
des Klimawandels deutlich zu spät - sollte sie überhaupt              Der BUND hält das für wenig ambitioniert und weit entfernt
funktionieren.                                                        von Hochmodernem. Allein technologiebedingt lassen sich
                                                                      bei GuD-Kraftwerken oder Blockheizkraftwerken Wir-
   Aktuell scheint diese Erkenntnis auch zu Teilen der
                                                                      kungsgrade elektrisch von über 60 % erreichen, mit Kraft-
Energiewirtschaft durchgedrungen zu sein. Vor wenigen
                                                                      Wärme-Kopplung sogar 80 bis 90 %.
Tagen erst wurden erste Auswertungen des weltweit
größten praktischen CO2-Abscheideversuchs im däni-


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   Wirklich innovative Maßnahmen sind allerdings die               überschreitende Emissionen machen nicht an den Stadt-
Einsparung von Energie oder der Einsatz erneuerbarer               grenzen von Mannheim halt.
Energien, die einen nicht zu übertreffenden Wirkungsgrad
                                                                       Ferner ist fraglich, ob die in der Zwischenzeit erheblich
haben, da keine Energie zugeführt werden muss.
                                                                   vorhandenen Schutzgebiete auch von europäischer
    Die im Antrag angegebene Energiebilanz ist unplausi-           Geltung dem § 34 Abs. 2 des Bundesnaturschutzgesetzes
bel. Eine Brennstoffausnutzung für die geplanten Nasszel-          entsprechen bzw. ein Einfügen in die nähere Umgebung
lenkühler wurde ebenfalls nicht vorgenommen.                       erlauben.

   Zur Abwärmenutzung: Der BUND zweifelt darüber hin-                  An Gebieten vor Ort sind zu nennen: mehrere Natura-
aus die im Antrag angegebenen Wirkungsgrade zur                    2000- und FFH-Gebiete, u. a. das Gebiet Unterer Neckar
Fernwärmeauskopplung stark an, da hier lediglich eine              von Heidelberg bis Mannheim, die Rheinniederungen von
Konkurrenz zu den bestehenden Blöcken realisierbar ist.            Philippsburg bis Mannheim, NSG "Schwetzinger Wiesen-
Bereits heute bestehen Überkapazitäten am Standort.                Riedwiesen", NSG „Bei der Silberpappel“, NSG Reißinsel,
Wärmepotenziale von alternativen Kraftwerken werden                Sandgebiete zwischen Mannheim und Sandhausen, die
noch nicht einmal genutzt. Um es etwas plastischer zu              Rheinniederungen von Speyer bis Ludwigshafen und die
sagen: Das Kraftwerk ist schlicht zu groß. Die vorhande-           Vogelschutzgebiete „Rheinniederung Altlußheim – Mann-
nen Abwärmelasten lassen sich nicht nutzen.                        heim“.

    Die Planungen für die Erweiterung des Fernwärme-                   Im TA-Luft-relevanten Beurteilungsgebiet befinden
netzes in der vorgestellten Fernwärmestudie Rhein-                 sich weitere Natur- und Landschaftsschutzgebiete, die ein
Neckar sind übrigens unserer Auffassung nach unseriös.             Einfügen in die nähere Umgebung im Sinne von
Es handelt sich um eine reine Potenzialabschätzung, so             § 34 Abs. 1 Baugesetzbuch nicht annehmen lassen.
als ob ein Schokoladenfabrikant den Markt abschätzen
                                                                      Die Aufstellung eines Bebauungsplans wurde zudem
würde. Ob allerdings dieser Markt erschließbar ist oder
                                                                   von 16 000 wahlberechtigten Mannheimerinnen und
nicht, steht in den Sternen.
                                                                   Mannheimern in einem Bürgerbegehren gefordert.
    Die Bemühungen, die massiv zum Erschließen weit
                                                                              (Beifall bei den Einwenderinnen und
entfernter Abnehmer, wie etwa Speyer und anderen,
                                                                                           Einwendern)
gerade forciert werden, sind ökologisch nicht zu befürwor-
ten und stehen planungsrechtlich bislang nicht auf solider         Die Diskreditierung von demokratischer Bürgerbeteiligung
Basis.                                                             und die Missachtung des Bürgerwillens seien als morali-
                                                                   sche Komponente ergänzt.
    Schlussendlich sind neu gebaute Kohlekraftwerke in
unseren Augen inkompatibel für den Einsatz einer zu-                   Schließlich ist anzuführen – dieses Argument hat
kunftsfähigen und zukünftigen Energieversorgung. Bau-              Wolfgang Raufelder ebenfalls schon vorgebracht -, dass
artbedingt sind sie nicht hinreichend flexibel, um häufige         der derzeit gültige Regionalplan nach Nr. 5.9 ein Raum-
An- und Abfahrtszyklen zu überleben, und gehen daher               ordnungsverfahren für die Erweiterung oder den Neubau
nicht mit dem tatsächlich schon stattfindenden Ausbau der          von Kraftwerken - worum es sich hier ohne Zweifel han-
erneuerbaren Energien einher. Stattdessen wird von uns             delt - vorsieht. Ein solches wurde nicht durchgeführt und
ein Umbau des Energiesystems gefordert. Unflexible                 ist unserer Meinung nach zwingend erforderlich, insbe-
Kohlekraftwerke passen nicht dazu.                                 sondere auch, weil es sich hier um länderübergreifende
                                                                   Folgen handelt.
           (Beifall bei den Einwenderinnen und
                        Einwendern)                                           (Beifall bei den Einwenderinnen und
                                                                                           Einwendern)
        (Schaubild: Bau- und Planungsrecht –
        Anlage 2-6, S. 272)                                               (Schaubild: Immissionsschutz – Anlage 2-7,
                                                                          S. 272)
    Einige Anmerkungen zu den bau- und planungsrecht-
lichen Voraussetzungen: Vor Ort sind Bemühungen immer                  In Kürze einige Worte zu der Immissionsprognose
wieder gescheitert - einiges wurde von Wolfgang Raufel-            bzw. zum Immissionsschutz: Das Themenfeld ist weit und
der schon angesprochen –, einen qualifizierten Bebau-              wird auch die nächsten Tage bestimmt Thema der Erörte-
ungsplan aufzustellen, der bis jetzt für das Gebiet nicht          rung sein. Ich werde es nur kurz anreißen.
existiert.
                                                                       Die Immissionsprognose der TÜV Pfalz Anlagen und
    Für den geplanten Neubau bedarf es unserer                     Betriebstechnik GmbH widerspricht den Anforderungen
Rechtsauffassung nach eindeutig eines qualifizierten               nach Abschnitt 2 der TA Luft 2002. Die vorgenommene
Bebauungsplans nach Baugesetzbuch. Ein solcher ist                 Halbierung der Immissionsdaten in der Ausbreitungsrech-
nicht vorhanden. Allerdings ist das Einfügen in die Eigen-         nung ist nicht zulässig. Wie diese Halbierung technisch
art der näheren Umgebung mehr als fraglich; denn grenz-            erreicht werden kann, ist nicht begründet. Darüber hinaus




                             Erörterungstermin Großkraftwerk Mannheim AG, 26.11.2008
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kommt es zu Ammoniakimmissionen und Unregelmäßig-                    scheinlich die endgültige Abfassung. Viel besser kann
keiten.                                                              man es auch nicht zusammenfassen. – Danke.

    Das humantoxikologische Gutachten von Professor                     Dann schreiten wir in der Tagesordnung fort. Ich rufe
Eikmann wird von den Einwendern ebenfalls angezweifelt.              Tagesordnungspunkt 1 auf.
Die Vorbelastungsmessungen wurden nicht oder nur
unzureichend dargestellt. Diffuse Immissionen am Stand-                               1.   Verfahrensfragen
ort etwa durch den Kohleumschlag und durch die Kohlela-
gerung sind nicht oder nicht hinreichend erfasst. Die                   Es hatten insbesondere der BUND und ein Herr
Wetterdaten - etwa zur Inversionswetterlage, zur Windro-             Schurse umfangreiche Einwendungen erhoben. Ist der
se und anderes - sind nicht plausibel.                               Herr Schurse heute da?
       (Schaubild: Naturschutz – Anlage 2-8, S. 273)                        (Risch [EW’in]: Nein, aber er hat mir eine
                                                                            Vollmacht erteilt!)
    Zum Themenfeld Naturschutz vorweg: Derzeit ist eine
Klage gegen eine unserer Auffassung nach rechtswidrige               Das ist gut. Danke schön, Frau Risch.
artenschutzrechtliche Genehmigung anhängig. Diese
                                                                         Ich möchte die Einwendungen für diejenigen, die sie
Klage ist nicht beschieden. Der BUND kritisiert, dass diese
                                                                     nicht kennen, ganz kurz zusammenfassen. Zunächst
Vorabgenehmigung außerhalb des eigentlichen immissi-
                                                                     einmal wurde darum gebeten, dass ein Gutachter des
onsschutzrechtlichen Verfahrens erteilt wurde.
                                                                     DWD wegen der meteorologischen Fragen zum Erörte-
    Darüber hinaus kommt es gezielt durch Baumaßnah-                 rungstermin herbeigezogen wird. Das ist erfolgt. Herr
men und durch die vorbereitenden Baumaßnahmen, die                   Bläsing wird morgen da sein.
am Standort schon stattfinden, zu einer Schädigung der
Artenvielfalt. Dies betrifft geschützte und streng geschütz-             Dann wird der Hinweis auf das wasserrechtliche Ver-
                                                                     fahren gegeben. Dieses muss aus rechtlichen Gründen
te Tierarten wie die Zauneidechse, Kreuzkröte, grüne
Strandschrecke, geschützte Wildbienenarten, Ödland-                  getrennt durchgeführt werden, allein schon weil der
                                                                     heutige Erörterungstermin öffentlich ist, der im wasser-
schrecke, Blauflügelige Sandschrecke, Dünensandläufer
und andere. Der Ausgang des Verfahrens beim VGH                      rechtlichen Verfahren dagegen nicht öffentlich - wobei in
Mannheim wird von Seiten des BUND mit Spannung                       der Regel die Öffentlichkeit dann ausdrücklich zugelassen
                                                                     wird.
erwartet.

    Über die konkrete Schädigung hinaus, die durch den                   Außerdem wird die Aussetzung des Verfahrens gefor-
                                                                     dert, bis eine – wie es heißt – „verwendbare Immissions-
Bau des Kraftwerkes stattfinden würde, kritisiert der BUND
                                                                     prognose“ vorliegt.
in seiner Einwendung eine weitreichende Natur- und
Artenzerstörung, die aus dem Betrieb des Kraftwerkes                     Weiterhin seien die Nebenanlagen stärker zu berück-
resultiert. Im Bereich Wasserrecht sind das die Schädi-              sichtigen, und die Ausführungen zum integrierten Mana-
gung der Fischwelt und insgesamt die Schädigung der                  gementsystem seien unzureichend.
Flora und Fauna des Rheins durch die thermische Belas-
tung. Darüber hinaus kommt es zu einer weitreichenden                   Das sind die Einwendungen, die bei uns zu dem The-
Belastung durch die Folgen der globalen Klimazerstörung,             ma Verfahrensfragen eingegangen sind. – Herr Rahner.
die sich in Gänze nicht erschließen lassen und die nicht
Teilgegenstand der UVU gewesen sind.                                 Rahner (Rechtsbeistand):
                                                                     Vielen Dank. – Ich möchte die Verfahrenseinwendungen
   In diesem Sinne fordern der BUND und alle anderen                 des BUND erläutern und vertiefen. Aus unserer Sicht ist
Einwender, das Projekt einzustellen und den Antrag                   im gesamten Verfahren bisher unklar - das wird sich auch
zurückzuziehen.                                                      bei anderen Tagesordnungspunkten im Rahmen dieser
        (Lebhafter Beifall bei den Einwenderinnen                    Erörterung wiederfinden -, über welche Anlage als solche
                    und Einwendern)                                  überhaupt gesprochen wird, also welcher Anlagenbegriff
                                                                     hier zugrunde zu legen ist.
Es gilt, diese letzte Chance für das Klima zu nutzen. –
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.                                     Die Antragstellerin geht in Teilen ihrer Unterlagen von
                                                                     einem sehr eng begrenzten Anlagenbegriff aus. Sie
           (Beifall bei den Einwenderinnen und                       betrachtet z. B. bei den Luftschadstoffen lediglich die
                        Einwendern)                                  Emissionen des Blocks 9. Beim Lärm wird allerdings
                                                                     erfreulicherweise eine Betrachtung der Gesamtanlage
Verhandlungsleiterin Salchow:                                        vorgenommen, also aller Kraftwerksblöcke.
Danke schön, Herr Weyland. – Wir haben eine Bitte:
                                                                        Das BImSchG kennt aber nur einen einheitlichen An-
Können wir die Folien Ihres Vortrags für das Protokoll auf
                                                                     lagenbegriff, der in § 3 BImSchG definiert ist und am
USB-Stick kopieren? Das erleichtert Herrn Remke wahr-
                                                                     Begriff der „Betriebsstätte“ festmacht. Hier ist meines



                              Erörterungstermin Großkraftwerk Mannheim AG, 26.11.2008
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Wortprotokoll Eroerterung

  • 1. Erörterungstermin zum Antrag der Firma Grosskraftwerk Mannheim AG auf Erteilung einer immissionsschutzrechtlichen Änderungsgenehmigung (1. Teilgenehmigung) für die Errichtung und den Betrieb eines Steinkohleblocks (Block 9) auf dem Betriebsgelände in Mannheim - Neckarau am 26., 27. und 28. November 2008 Rheingoldhalle Mannheim Stenografisches Wortprotokoll
  • 2. Ort der Erörterung: Rheingoldhalle, Mannheim - Neckarau Datum: 26., 27. und 28. November 2008 Erörterung am: 26. November: 10:00 Uhr bis 19:21 Uhr 27. November: 10:00 Uhr bis 21:20 Uhr 28. November: 10:00 Uhr bis 17:11 Uhr Genehmigungsbehörde: Regierungspräsidium Karlsruhe, Referat 54.1, Markgrafenstr. 46, 76133 Karlsruhe Verhandlungsleiterin: Frau Simone Salchow Vorhabensträger: Grosskraftwerk Mannheim AG, Mannheim Protokollführung, Stenografen: Herr Norbert Remke, Königswinter (verantw.) Frau Britta Beiersdorf, Lüneburg Herr Andreas Olschewski, Magdeburg
  • 3. Tagesordnung Seite Begrüßung und Einführung / Organisatorisches 9 Überleitung zur Erörterung der Einwendungen: 10 Hinweise zum Ablauf Vorstellung des Projektes durch die Antragstellerin 13 Vorstellung der zentralen Einwendungen durch Vertreter des BUND 16 1. Verfahrensfragen 20 • Einwendungen zum Verfahren • Vollständigkeit der Unterlagen 2. Umweltverträglichkeitsuntersuchung (Grundfragen) 20 3. Klimaschutz / Kraftwerks- und Energiekonzept 53 3.1 Klimaschutz (Makroklima) 53 • Klimaschutzprogramme, CO2-Reduzierung bundes-/landesweit/lokal • Begrenzung von CO2-Emissionen: Abgrenzung TEHG und BImSchG • Emissionshandel: CO2-Zertifikate • Auswirkungen Kohleblock auf Makroklima (CO2 – Emissionen) 3.2 Kraftwerkskonzept und Energiekonzept 53 • Dimensionierung - Bedarf, Wirtschaftlichkeit, energiewirtschaftliche Notwendigkeit • Gesamtwirkungsgrad / Energieeffizienz • Standortspezifische Energienutzung • Alternativen • Stilllegung Blöcke 3 und 4 / Gesamtbilanz mit Block 9 • CO2-Abscheidung (CCS) • Gleisanschluss / Verkehrsanbindung / Schiffsanlegestelle • Weitere Einzelfragen 4. Bau- und Planungsrecht 77 • Fehlen eines qualifizierten Bebauungsplans • Vereinbarkeit Block 9 mit Landes- und Regionalplanung • Sonstiges
  • 4. 5. Immissionsschutz 87 5.1 Luftschadstoffe 87 5.1.1 Vorbelastung 87 5.1.2 Zusatzbelastung Gesamt-GKM 87 5.1.3 Emissionen aus dem Schornstein 100 • Staub, Feinstaub • Stickoxide (NOx) und Schwefeldioxid (SO2), u. a. • Schwermetalle, Dioxine und Furane, u. a. 5.1.4 Emissionen aus diffusen Quellen 148 5.1.5 Kohlequalität 112 • Herkunft • Kohleband • Radioaktivität 5.1.6 Immissionen 123 5.1.6.1 Immissionsprognose 123 • Ausbreitungsberechnung • Methode • Eingangsdaten • Meteorologische Fragen 5.1.6.2 Auswirkungen / Gesamtbelastung 156 • Auswirkungen / Gesamtbelastung im Nahbereich • Auswirkungen / Gesamtbelastung im weiteren Bereich (insbes.Umweltzone) • Auswirkungen auf Vegetation, Böden etc. 5.2 Kühlsystem (Betriebsdauer, Schwaden- und Keimbildung) 141 5.3 Lärm 53 • Lärmprognose (Vor- und Zusatzbelastung Lärm) • Maßnahmen zur Lärmminderung • Lärmminderungsplanung der Stadt Mannheim 5.4 Lichtemissionen 223 5.5 Belastungen während der Bauphase 225 5.6 Wirtschaftliche Auswirkungen (Wertminderung Grundstücke etc.) 227
  • 5. 5.7 Anlagensicherheit 229 • Brandschutzkonzept • Betriebsstörungen etc. 5.8 Abfall- und Abwasserentsorgung 243 6. Gewässerschutz / Hochwasserschutz 245 • Hochwasserschutz Hinweis: Die Einwendungen mit Bezug zum WHG/WG-Verfahren (z.B. Wasserent- nahme, Fischschutz, Wassereinleitung) werden im wasserrechtlichen Erörterungs- termin am 8./9.12.08 erörtert! 7. Naturschutz 187 • Auswirkungen auf Schutzgebiete • Artenschutz, notwendige Ausnahmen 8. Boden- und Grundwasserschutz 247 • Bodenvorbelastung, Baugrunduntersuchungen • Grundwasserschutz 9. Landschaftsschutz, Landschaftsbild, Naherholung 249 10. Sonstiges 249 Index 252 Anlagen 255 Anlage 1: Vorstellung des Projektes durch die Antragstellerin 258 Anlage 2: Vorstellung der zentralen Einwendungen (BUND) 269 Anlage 3: Presseinformation GKM 275 Anlage 4: Zusammenstellung in Kohlen vorkommender Spurenelemente 279 Anlage 5: Uran im Trink- und Mineralwasser 281 Anlage 6: Immissionsprognose GKM Block 9 293 Anlage 7: Radioaktivität rund ums GKM 301 Anlage 8: Minimumtemperaturinversionshäufigkeit 302 Anlage 9: Stellungnahme des LANUV NRW zum HKW Herne 303 Anlage 10: Schwebstaub (PM10) 317 Anlage 11: Auswirkungen/Gesamtbelastung 319 Anlage 12: Foto: Brand im Kraftwerk Niederaußem 321
  • 6.
  • 7. Erörterungstermin zum Antrag der Firma Grosskraftwerk Mannheim AG auf Erteilung einer immissionsschutzrechtlichen Änderungsgenehmigung (1. Teilgenehmigung) für die Errichtung und den Betrieb eines Steinkohleblocks (Block 9) auf ihrem Betriebsgelände in Mannheim - Neckarau am 26. November 2008 Rheingoldhalle Mannheim Stenografisches Wortprotokoll
  • 8. Abfolge am 26. November 2008 TOP Seite Begrüßung und Einführung/Organisatorisches 9 Überleitung zur Erörterung der Einwendungen: Hinweise zum Ablauf 10 Vorstellung des Projektes durch die Antragstellerin 13 Vorstellung der zentralen Einwendungen durch Vertreter des BUND 16 1. Verfahrensfragen 20 2. Umweltverträglichkeitsuntersuchung (Grundfragen) 20 3. Klimaschutz/Kraftwerks- und Energiekonzept 53 3.1 Klimaschutz (Makroklima) 53 3.2 Kraftwerkskonzept und Energiekonzept 53 4 Bau- und Planungsrecht 77
  • 9. Seite 9 Krah (Stadt Mannheim): Schönen guten Morgen! Mein Name ist Josef Krah. Ich bin Erster Erörterungstag von der Stadt Mannheim und leite dort den Fachbereich Baurecht und Umweltschutz. Der Fachbereich Baurecht Beginn: 10.10 Uhr und Umweltschutz ist als untere Baurechtsbehörde involviert. Wir sind aber auch untere Immissionsschutz- behörde und untere Naturschutzbehörde, in dem Parallel- Verhandlungsleiterin Salchow: verfahren auch untere Wasserrechtsbehörde. Das sind die Meine Damen und Herren, ich eröffne den Erörterungs- Teile, die wir hier in diesem Verfahren als Vor-Ort- termin zum Vorhaben der GKM AG bezüglich des Antrags Behörde abdecken. Wir haben entsprechende Stellung- auf immissionsschutzrechtliche Genehmigung des Baus nahmen abgegeben. und des Betriebes eines weiteren Steinkohleblockes, des Blockes 9. Reusch (Stadt Mannheim): Schönen guten Tag! Reusch ist mein Name. Ich bin Begrüßung und Einführung/Organisatorisches Abteilungsleiter im Bereich Baurecht und Umweltschutz und leite die Abteilung Umweltschutz und Gewerbeauf- Ich begrüße die Einwender, die Vertreter der Stadt sicht. Mannheim - vielleicht auch noch anderer Gemeinden, sofern anwesend -, die Vertreter der Antragstellerin, der Wegner (Stadt Mannheim): Träger öffentlicher Belange, also der Behörden, die in Mein Name ist Wegner. Ich vertrete den Fachbereich diesem Verfahren mitbeteiligt sind, und die Vertreter der Städtebau, und zwar Verkehr, der Stadt Mannheim. Presse. Ich möchte zuerst die Riege hier vorne vorstellen: Staible (Stadt Mannheim): Meine Name ist Simone Salchow. Ich leite das Industrie- Schönen guten Morgen! Mein Name ist Robert Staible. Ich referat mit dem Schwerpunkt Luftreinhaltung im Regie- leite im Fachbereich Städtebau die Abteilung Bebauungs- rungspräsidium Karlsruhe. planung und Stadtgestaltung. Rechts neben mir sitzt Herr Essig. Er ist Diplomingeni- Dr. Engler-Thümmel (Stadt Mannheim): eur und betreut das Verfahren von der technischen Seite Guten Morgen. Mein Name ist Holle Engler-Thümmel. Ich her. bin die Leiterin des Fachbereichs Gesundheit der Stadt Der Herr Schwaab ist wie ich Jurist und betreut das Mannheim. Verfahren von der juristischen Seite her. Schöbel (RP Karlsruhe) Links von mir sitzt die zumindest bisher wichtigste Guten Morgen! Mein Name ist Gottfried Schöbel. Ich bin Person, die Frau Sandbühler, die die meisten von Ihnen Mitarbeiter beim Regierungspräsidium Karlsruhe und mindestens vom Namen her kennen, weil sie das Ganze vertrete hier insoweit das Referat 54.3, Industrie und organisatorisch vorbereitet hat und auch begleiten wird. Kommunen, Schwerpunkt Abwasser. Neben Frau Sandbühler sitzt Herr Remke und daneben Frau Beiersdorf. Beide sind unsere Protokollfüh- Rimmelspacher (Feuerwehr Stadt Mannheim): rer, die ein Wortprotokoll erstellen werden. Zu diesem Guten Morgen! Mein Name ist Roland Rimmelspacher. Ich Zweck wird auch ein akustischer Mitschnitt gemacht, der vertrete die Feuerwehr. aber nach einer gegebenenfalls eintretenden Unanfecht- barkeit der Entscheidung gelöscht wird. Kilian (Stadt Mannheim): Auch von mir einen guten Morgen! Mein Name ist Thomas Auf Wunsch erhalten die Einwender, die Verbände und Kilian. Ich bin ebenfalls beim Fachbereich Baurecht und die Vertreter der Sammeleinwender ein schriftliches Umweltschutz der Stadt Mannheim und vertrete die untere Exemplar dieses Protokolls. Dazu müssen Sie sich aber in Naturschutzbehörde. die Anwesenheitsliste am Eingang eintragen. Ich möchte zunächst darum bitten, dass sich die Trä- Decken (Umweltforum): ger öffentlicher Belange kurz vorstellen; es sind heute am Guten Morgen! Oliver Decken vom Umweltforum Mann- ersten Tag nicht so viele da. Dann sollten sich auch die heimer Agenda 21 e. V. Wir vertreten die Umweltverbände erste Reihe bei der Antragstellerin und die Vertreter des in Mannheim. BUND und der Sammeleinwender vorstellen. Das wäre ganz hilfreich, weil die Namensschildchen nicht so groß Cullmann (BUND): sind. - Fangen wir mit den TÖBs an! Mein Name ist Arnold Cullmann. Ich bin Vorstand im BUND Mannheim und im Umweltforum Mannheim. Erörterungstermin Großkraftwerk Mannheim AG, 26.11.2008
  • 10. Seite 10 Raufelder (Einwender): gemacht hat. Die zweite Reihe lasse ich im Augenblick Guten Morgen! Mein Name ist Wolfgang Raufelder. Ich bin einmal aus. – Danke. Fraktionsvorsitzender der Grünen hier im Mannheimer Gemeinderat und vertrete die Fraktion im Verband Region Verhandlungsleiterin Salchow: Rhein-Neckar als Sammeleinwender. Vielen Dank. Schöber (Umweltforum): Überleitung zur Erörterung der Einwendungen: Guten Morgen! Andreas Schöber, Umweltforum Mann- Hinweise zum Ablauf heim. Lassen Sie mich eingangs, bevor wir in die eigentliche Bannasch (Einwender): Erörterung eintreten, noch ein paar organisatorische Daniel Bannasch, „Nein zu Block 9“. Angaben zum Tagesablauf machen. Wir haben vor, um ca. 13 Uhr eine anderthalbstündige Mittagspause zu Fontagnier (Einwender): machen. Nachmittags gibt es sicher noch eine 20-minütige Gerhard Fontagnier, Sprecher des Bündnisses „Nein zu Pause. Block 9“. Ich bin vom Antragsteller gebeten worden, darauf hin- zuweisen, dass draußen im Foyer in dem seitlichen Raum Risch (Einwenderin): warme und kalte Getränke wie auch Brezeln zur Verfü- Ursel Risch, ebenso. gung stehen. In der Mittagszeit wird weiterhin ein Imbiss zu moderaten Preisen angeboten, damit Sie nicht auf das Rahner (Rechtsbeistand): Restaurant angewiesen sind. Rechtsanwalt Thomas Rahner, Rechtsbeistand für Frau Risch als Vertreterin der Sammeleinwender sowie für den Den Vertretern der Einwender steht jeden Tag ein BUND-Landesverband Baden-Württemberg. Raum zur Verfügung. Das ist heute der Raum „Rhein“ im ersten Obergeschoss. Sie erreichen ihn, wenn Sie durch Weyland (BUND): das Lokal hindurch und dann links gehen. Morgen wird es Matthias Weyland, Geschäftsführer beim BUND Rhein- der Raum „Neckarau“ im ersten Obergeschoss sein. Das Neckar-Odenwald als Untergliederung des Landesver- werden wir dann noch einmal ankündigen und auch bandes Baden-Württemberg. ausschildern. Ein Zugriff der Einwender auf den Beamer ist möglich. Gottstein (BUND): Werner Gottstein, BUND-Landesverband Baden- Die Tagesordnung wird, wie Sie schon sehen, auf den Württemberg. Leinwänden links und rechts die ganze Zeit angezeigt werden. Der Punkt in der Tagesordnung, bei dem wir uns Block (BUND): gerade befinden, ist dunkler markiert. Im Übrigen haben Harry Block, Ortsverband BUND Karlsruhe. wir auf dem Tisch am Eingang, wo die Teilnehmerliste ausliegt, noch Exemplare der Tagesordnung ausgelegt. Vangermain (Einwenderin): Angesichts der umfangreichen Tagesordnung werden Gudrun Vangermain, Einzeleinwenderin. wir ganz sicher nicht mit einem Erörterungstag auskom- men. Morgen soll der Beginn wiederum um 10 Uhr sein Ehmann (Antragstellerin): und gegebenenfalls am Freitag ebenfalls um 10 Uhr. Mein Name ist Ulrich Ehmann. Ich bin beim Großkraftwerk beschäftigt und leite dort die Abteilung Engineering, die für Die Presse bitte ich, ab Beginn der eigentlichen Erörte- die Neubau- und Umbaumaßnahmen zuständig ist. Ich bin rung keine Aufnahmen mehr zu machen. Aber selbstver- dadurch auch für den Block 9 zuständig. ständlich können alle Vertreter der Presse dableiben; denn der Termin ist schließlich öffentlich. Ich möchte die Personen, die uns hier vertreten, mit vorstellen: Von Ihnen aus gesehen rechts sitzt Herr Zum Sinn und Zweck des Erörterungstermins kurz ei- Dr. Seeliger von Seeliger, Gminder & Partner, der uns nige Worte: Dies ist die Gelegenheit für die Einwender, die beim Verfahren unterstützt hat. Links von mir sitzt Herr Vertreter der Verbände und die Sammeleinwender, die Professor Dr. Dolde, unser Rechtsbeistand. Dann kommt rechtzeitig schriftlich eingereichten und für die Entschei- Frau Frech von SGS-TÜV, die an der UVU beteiligt war, dung erheblichen Bedenken und Anregungen noch einmal Herr Dr. Wind, ebenfalls SGS-TÜV, der die Immissions- mündlich vorzutragen und mit dem Antragsteller und prognose für die Luftschadstoffe erstellt hat. Dann kom- gegebenenfalls auch mit den Vertretern der Behörden, der men der Herr Ness und Herr Himmler, beide von IUS in Träger öffentlicher Belange, zu erörtern. Heidelberg, die sich mit den Naturschutzfragen beschäftigt Dies ist auch für uns eine Gelegenheit, uns einen um- haben, und dann Herr Dr. Zangl, der das Bodengutachten fassenden Eindruck über die Antragsunterlagen und die Erörterungstermin Großkraftwerk Mannheim AG, 26.11.2008
  • 11. Seite 11 beiliegenden Gutachten hinaus zu verschaffen. Eine Rahner (Rechtsbeistand): Entscheidung fällt heute nicht. Das ist den meisten, die an Vielen Dank. – Bevor wir zur Vorstellung des Projektes diesem Erörterungstermin teilnehmen, bekannt. Aber das kommen, möchte ich gerne noch zwei organisatorische ist, wie gesagt, für uns eine gute Gelegenheit, uns ein Dinge rückfragen. Dann habe ich noch eine Wortmeldung umfassendes Bild zu machen. zur Tagesordnung. Ich möchte kurz den Verfahrensgegenstand skizzie- Zum Organisatorischen: Sie hatten nicht gesagt, wie ren: Es geht um den Antrag der GKM AG auf immissions- lange Sie erörtern wollen. schutzrechtliche Genehmigung für die Errichtung und den Betrieb eines Steinkohleblockes, und zwar als erste Verhandlungsleiterin Salchow: Teilgenehmigung. Der Antrag auf zweite Teilgenehmigung Das liegt an Ihnen. - Wir wollen uns wirklich Zeit nehmen. bezüglich der Dampfkessel ist uns für später in Aussicht Wir haben die Tagesordnung grob so eingeteilt, dass wir gestellt worden. mit dem Immissionsschutz – weil das sehr ins Detail geht – den morgigen Tag ausfüllen wollen. Heute wollen Dieser Antrag umfasst die Baugenehmigung, die Ge- wir mit den ersten vier Tagesordnungspunkten fertig nehmigung für die Verlegung der vorhandenen Gleise und werden. Ob wir damit um 18 Uhr, 19 Uhr oder vielleicht diverse naturschutzrechtliche Entscheidungen sowie eine erst um 20 Uhr fertig werden, ist eigentlich egal. Aber wir wasserrechtliche Genehmigung von Anlagen zur Behand- machen zwischendurch natürlich Pausen; das ist ja klar. lung der betrieblichen Abwässer. Dieser Antrag umfasst allerdings nicht die wasser- Rahner (Rechtsbeistand): rechtliche Erlaubnis für die Entnahme und die Wiederein- Das heißt, Sie definieren keinen spätesten Zeitpunkt für leitung von Kühlwasser. Das ist losgelöst vom Immissi- einen Erörterungstag. Also kann das also theoretisch bis onsschutzverfahren und wird parallel in einem selbststän- 24 Uhr gehen. dig durchzuführenden wasserrechtlichen Verfahren in einem anderen Referat unseres Hauses durchgeführt. Der Verhandlungsleiterin Salchow: Erörterungstermin dafür findet ab dem 8. Dezember hier in Nein, das machen wir nicht. Wir brechen um 20 Uhr oder - dieser Halle statt. wenn wir sehen, dass wir nur noch einige Minuten brau- chen – gegen 20.30 Uhr ab und machen dann am nächs- Zum Verfahrensgang: Das Verfahren begann mit dem ten Tag weiter. Scopingtermin am 15. Juni 2007. Der Antrag auf Geneh- migung des Blockes 9 ging am 25. Juni 2008 beim Regie- Rahner (Rechtsbeistand): rungspräsidium ein. Die öffentliche Bekanntmachung Gut. – Zum zweiten Punkt äußert sich Frau Risch. Ich erfolgte in der „Ludwigshafener Rundschau“, der „Fran- würde bitten, ihr das Mikrofon kurz zu geben. Anschlie- kenthaler Zeitung“, der „Speyerer Rundschau“, der Aus- ßend möchte ich gerne zur Tagesordnung noch etwas gabe B der ZRN – dahinter verbergen sich der „Mannhei- sagen. mer Morgen“, der „Südhessen Morgen“, der „Bergsträßer Anzeiger“, die „Weinheimer Nachrichten“ und die Verhandlungsleiterin Salchow: „Schwetzinger Zeitung „– und natürlich im „Staatsanzei- Ja. – Bitte, Frau Risch! ger“. Diese öffentliche Bekanntmachung war am 22.08.2008. Risch (Einwenderin): Die Unterlagen lagen in der Zeit vom 1. September bis Ich hatte beim Regierungspräsidium schriftlich angefragt, 30. September beim Regierungspräsidium, in Mannheim, ob es auch eine Anhörungsstunde für Berufstätige geben Ludwigshafen, Altrip, Brühl, Schwetzingen, Ilvesheim, werde, und habe darauf keine Antwort bekommen. Jetzt Edingen, Neckarhausen, Heddesheim und Ladenburg möchte ich gerne wissen, ob so etwas vorgesehen ist, weil öffentlich aus. Die Einwendungsfrist endete am es viele Menschen gibt, die arbeiten müssen und keine 14. Oktober. Es gingen ca. 3200 Einwendungen ein, Möglichkeit haben, hier tagsüber zu erscheinen. überwiegend in Form von Unterschriftenlisten und Sam- (Beifall bei den Einwenderinnen und meleinwendungen, zusammengesetzt aus verschiedenen Einwendern) Modulen. Es gab aber auch eine Reihe von Individual- einwendungen von Bürgern und Umweltgruppen. Verhandlungsleiterin Salchow: Bevor ich noch einige andere organisatorische Details Behördentermine - wie Gerichtstermine auch – finden einbringe, möchte ich zunächst der Antragstellerin Gele- natürlich während der normalen Arbeitszeit statt. Die Zahl genheit geben, innerhalb von etwa 15 oder 20 Minuten der Individualeinwender ist ja nicht sehr groß. Die Listen- das Vorhaben vorzustellen. Anschließend hat auch der einwender, die in großer Anzahl vorhanden sind, werden BUND-Vertreter die Gelegenheit, in einem ebenfalls ca. sowieso durch Sie und Ihren Rechtsbeistand vertreten. viertelstündigen Vortrag eine zusammenfassende Darstel- Deshalb haben wir keine Notwendigkeit gesehen, über die lung der Einwendungen abzugeben. – Herr Rahner. Tagesordnung hinaus Wiederholungen vorzunehmen. Erörterungstermin Großkraftwerk Mannheim AG, 26.11.2008
  • 12. Seite 12 Aber wenn es zum Beispiel ab 17 Uhr vermehrten Zu- Raufelder (Einwender): lauf geben sollte und wenn jemand eine ganz konkrete Sehr geehrte Vorsitzende, ich möchte gerne den wichtigen Frage hat - die Einzelheiten werden wahrscheinlich erst ab Ansatz noch einmal erörtert und im Protokoll verankert morgen Vormittag erörtert werden -, müsste man das haben, dass Sie auf ein Raumordnungsverfahren verzich- morgen Nachmittag ab 17 Uhr noch einmal aufgreifen. Im ten. Prinzip spräche nichts dagegen. Es zieht allerdings die Erörterung sehr in die Länge, und es wird sich im Wesent- Verhandlungsleiterin Salchow: lichen um Wiederholungen handeln. Das Protokoll steht ja Das kommt alles. Sie sehen das in der Tagesordnung. jedem zur Verfügung. Raufelder (Einwender): Risch (Einwenderin): Das ist mir wichtig, weil das zum Verfahren gehört. Sie Aber wenn zugelassen wird, dass Leute, auch wenn ein haben auf das Raumordnungsverfahren verzichtet, und Tagesordnungspunkt abgeschlossen ist, nachträglich das Regierungspräsidium hat eine Stellungnahme dazu noch - - abgegeben. Ich würde gerne im Protokoll festgehalten haben, dass Sie sagen: Ich verzichte auf das Raumord- Verhandlungsleiterin Salchow: nungsverfahren aus den und den Gründen. Aber das müssten dann Individualeinwender sein, also Im gültigen Regionalplan ist dieses Raumordnungsver- keine Listeneinwender. fahren doch vorgeschrieben gewesen. Aufgrund Ihrer Aussage hat der Verband Region Rhein-Neckar kein Risch (Einwenderin): Raumordnungsverfahren sozusagen zugelassen oder Okay. – Vielen Dank. diskutiert. Das Innenministerium und das Wirtschaftsminis- terium haben sich dazu anders geäußert. Verhandlungsleiterin Salchow: Herr Block, Sie hatten sich gemeldet. Deswegen wäre es mir am Anfang wichtig, von Ihnen zu hören, warum Sie hier auf diesen wichtigen Verfah- Block (BUND): rensschritt verzichtet haben. Das wäre mir ganz wichtig. Wir hatten in Karlsruhe mit Ihnen vereinbart, dass in einer Das soll auch im Protokoll letztendlich so festgehalten bestimmten Zeit zwischen 17 Uhr und 18 Uhr Einwendun- werden. – Danke schön. gen geäußert werden konnten. Frau Salchow, Sie haben ja erlebt, dass da einige Einwendungen kamen, die bis Verhandlungsleiterin Salchow: dahin nicht Gegenstand waren und die wir nicht kannten. Herr Raufelder, ich bitte Sie um Verständnis, dass wir das Es waren dort Leute vor Ort, die direkt betroffen waren in aller Ruhe unter Tagesordnungspunkt 4 – das ist extra und sich gut auskannten. So etwas hatte sich bewährt. ein Punkt dazu - erörtern, nachdem das Projekt vorgestellt Wenn man das genauso wie in Karlsruhe auch hier ist und nachdem Sie Gelegenheit hatten, alle Ihre Ein- machte, fände ich das sehr in Ordnung. Aber man muss wendungen in einem Sammelvortrag vorzubringen. Ich den Leuten einen solchen Termin auch bekanntgeben. bitte Sie, sich an die Tagesordnung zu halten. Verhandlungsleiterin Salchow: Raufelder (Einwender): Gut, dann sagen wir: Morgen ab 17 Uhr machen wir eine Der Hintergrund ist ja: Das Raumordnungsverfahren geht solche Runde. Aber es sollte sich dann - wie in Karlsruhe - nicht unbedingt davon aus, dass gebaut wird. Wir sind um ungefähr eine halbe bis dreiviertel Stunde handeln. jetzt im Bundes-Immissionsschutzverfahren, wo der Antragsteller sozusagen schon davon ausgehen kann, (Mehrere Einwenderinnen und Einwender dass er dieses Bauwerk errichten kann. melden sich zu Wort) Ich gehe einen Schritt weiter und frage: Ist eigentlich - Sie alle werden genügend Gelegenheit haben, mit Ihren der Standort geeignet? Haben die Anwohner- und Anrai- Anliegen auch formaler Art gehört zu werden. Ich bitte Sie nergemeinden genügend Möglichkeiten gehabt, sich mit aber, zunächst dem Antragsteller Gelegenheit zur Darstel- diesem Projekt auseinanderzusetzen? Es geht also lung des Projekts zu geben, damit wir wissen, worüber wir darum, ob der Bau einer Anlage dort überhaupt möglich reden. Es sind nämlich auch Zuschauer da, die nicht wäre. Einwender sind, wie wir inzwischen erfahren haben, die sich den Erörterungstermin einmal anhören wollen. Diese Das Regierungspräsidium hat eine dezidierte Aussage sollten wenigstens die Gelegenheit haben zu erfahren, gemacht, warum seiner Meinung nach diese Anlage ohne worüber überhaupt geredet wird. - Herr Raufelder hatte Raumordnungsverfahren errichtet werden kann. Es wäre sich zuerst gemeldet. mir wichtig, am Anfang auch von Ihnen eine deutliche Aussage dazu zu bekommen. Erörterungstermin Großkraftwerk Mannheim AG, 26.11.2008
  • 13. Seite 13 Verhandlungsleiterin Salchow: Antworten hier ausfallen, müssen Sie dem Antragsteller Das Referat 21 unseres Hauses als höhere Bauplanungs- überlassen. - Herr Gödeke. und Raumordnungsbehörde hat diese Auffassung recht- lich bestätigt. Wir sind ein Haus. Wenn in diesem Haus die Gödeke (Sachbeistand): zuständige Raumplanungsbehörde das so bestimmt – es Guten Morgen allerseits! Ich möchte hier ergänzen, dass gibt noch andere Details, z. B. bei den Gleisen; dazu im immissionsschutzrechtlichen Genehmigungsverfahren kommen wir später noch –, dann machen wir uns diese eine Umweltverträglichkeitsprüfung durchzuführen ist. Das Entscheidung zu eigen. Verfahren ist UVP-pflichtig. Deswegen ist bezüglich der Umwelteinwirkung auch die Auswirkung auf das Wasser in Die Begründungen werden Sie alle in der gegebenen- diesem Erörterungstermin zu besprechen. – Danke schön. falls ergehenden Entscheidung nachlesen können. Im Protokoll steht es auf jeden Fall drin. - Wir erörtern das (Beifall bei den Einwenderinnen und nachher noch unter Punkt 4. Einwendern) (Rahner [Rechtsbeistand]: Sie haben mir Verhandlungsleiterin Salchow: zugesagt, dass ich noch einmal zur Tages- Herr Gödeke, wir werden das zu Protokoll nehmen. Meine ordnung reden kann!) Antwort ist identisch mit der, die ich Herrn Rahner gege- - Ja, stimmt. ben habe. Herr Block hat sich noch gemeldet. Aber dann sollten Rahner (Rechtsbeistand): wir wirklich Herrn Ehmann bzw. einen Vertreter der Danke, Frau Salchow. - Zur Tagesordnung: Beim Gewäs- Antragstellerin das Vorhaben vorstellen lassen. serschutz, Tagesordnungspunkt 6, bin ich nicht mit dem einverstanden, was Sie vorgetragen haben. Es ist zwar Block (BUND): richtig, dass es ein oder mehrere separate wasserrechtli- Frau Salchow, erstens würde ich darum bitten, dass, wenn che Genehmigungsverfahren gibt, aber die Immissions- sich hier jemand meldet, Frau Sandbühler durch Kopfni- schutzgenehmigung darf nach § 6 BImSchG nur dann cken die Meldung bestätigt. erteilt werden, wenn andere öffentlich-rechtliche Vorschrif- ten nicht entgegenstehen. Zweitens. Wir sind der Ansicht, dass das wasserrecht- liche Verfahren hier wesentlich ist. Die Konzeption, die Deswegen meine ich, dass auch im Immissions- hier in Mannheim vorgelegt wird, ist ganz anders als die in schutzverfahren die Wasserrechtsproblematik zumindest Karlsruhe. Dort war zum Gewässerschutz ein Ventilator- in den Grundzügen erörtert werden muss. Sie ist inhaltlich kühlturm vorgesehen worden. Der kostet einige Millionen auch Teil von etlichen Einwendungen, vor allem auch Teil Euro. Das Kraftwerkkonzept hier halten wir für falsch und der ausführlichen Einwendung des BUND-Landes- für schädlich für den Fluss. Deswegen ist es ein wesentli- verbandes. cher Punkt, ob nicht die gesamte Konzeption dieses Deswegen möchte ich hier ausdrücklich beantragen, Kraftwerkes wegen des Gewässerschutzes infrage zu dass unter dem Tagesordnungspunkt 6, Gewässerschutz, stellen ist. auch die wasserrechtlichen Fragen zumindest angespro- (Beifall bei den Einwenderinnen und chen werden können. Einwendern) Wir sind uns einig, dass es nicht so in der Tiefe gehen wird wie im wasserrechtlichen Verfahren, aber die Fragen Verhandlungsleiterin Salchow: gehören inhaltlich wegen dieser Sondervorschrift im Wir haben das zu Protokoll genommen. Auch da lautet § 6 BImSchG ebenfalls zum Prüfinhalt im Immissions- meine Antwort genauso wie gegenüber Herrn Rahner und schutzverfahren. Herrn Gödeke. - Jetzt rufe ich den Antragsteller auf. Verhandlungsleiterin Salchow: Vorstellung des Projektes Die enge inhaltliche Verzahnung – da haben Sie völlig durch die Antragstellerin Recht – ist dadurch gewährleistet, dass die beiden Verfah- ren in unserem Hause absolut parallel durchgeführt werden und dass die eine Entscheidung ganz sicher nicht Ehmann (Antragstellerin): ohne die andere ergehen kann. Ich bitte darum, dass man die Folien auf die Leinwand projiziert. Ich bitte Sie, das alles im Erörterungstermin ab 08.12. mit dem dafür zuständigen Referat zu erörtern. Ich kann (Schaubild: Block 9 – Vorstellung des Pro- Sie nicht daran hindern, das eine oder andere wasser- jekts – Anlage 1-1, S. 257) rechtliche Problem anzusprechen. Aber wie tiefgehend die – Danke schön. Erörterungstermin Großkraftwerk Mannheim AG, 26.11.2008
  • 14. Seite 14 Ich möchte kurz zu GKM und den heutigen Anlagen (Schaubild: Kraftwerkskapazitäten in Baden- etwas sagen, dann über die zukünftige Energieversorgung Württemberg – Anlage 1-5, S. 259 ) bei Strom- und Fernwärme sprechen, den Block 9 vorstel- Dieses Bild zeigt den Zustand für Baden-Württemberg. len und abschließend noch etwas zu unserem Antrag Er basiert auf dem Energiekonzept der Landesregierung anfügen. für 2020. Dort ist ausgewiesen, dass es bis 2020 einen (Schaubild: Das GKM heute – Was leisten Ersatzbedarf von etwa 4500 MW in Baden-Württemberg wir? – Anlage 1-2, S. 258) geben wird. Bisher gibt es nur die Anlage des Lauf- wasserkraftwerks in Rheinfelden, das mit 100 MW dazu- GKM betreibt seit mehr als 85 Jahren Kraftwerksanla- kommt, dann den Block RDK 8 in Karlsruhe und eben gen hier an diesem Standort. GKM ist ein Kraftwerk, das GKM 9. Es zeigt sich also, dass hier trotz GKM 9 weiterhin kein eigenes Netz besitzt, sondern das diese Produkte für eine wesentliche Bedarfslücke besteht. seine eigenen Aktionäre und den Bahnstrom für die DB Energie erzeugt. Aktionäre des GKM sind heute die RWE (Schaubild: Energieträger der Stromerzeugung Power AG mit 40 %, die EnBW Kraftwerke AG mit 32 % in Deutschland 2007 – Anlage 1-6, S. 260) und die MVV RHE AG mit 28 %. Dieses Diagramm zeigt die heutige Verteilung der ein- GKM erzeugt neben dem Drehstrom, der für ein Kraft- zelnen Energieträger. Man sieht, dass in Deutschland - werk typisch ist, auch Bahnstrom. Wir sind einer der bezogen auf das Jahr 2007 - gut 14 % durch erneuerbare größten Bahnstromerzeuger in Deutschland und produzie- Energien erzeugt worden sind. Nahezu der Rest basiert ren etwa 10 % des deutschen Bahnstromes. auf fossilen Brennstoffen und der Kernenergie. Darüber hinaus erzeugt GKM seit Mitte der Fünfziger- (Schaubild: Wie sieht die Energieversorgung jahre Fernwärme - zunächst in Form von Dampf und ab der Zukunft aus? – Anlage 1-7, S. 260) den Sechzigerjahren in Form von Heizwasser -, ursprüng- Verschiedenste Studien zeigen, dass die erneuerbaren lich für das Netz der Stadt Mannheim, mittlerweile für ein Energien bis 2020 zwar deutlich ausgebaut werden Netz, das noch Heidelberg, Schwetzingen, Oftersheim und können, dass die Grenze aber in der Größenordnung von dazwischenliegende Gemeinden umfasst. 30 % liegen wird. Die Konsequenz ist, dass der Rest, also (Schaubild: Das GKM heute – Ein Blick in ca. 70 % des Strombedarfs, weiterhin aus konventionellen unser Werk – Anlage 1-3, S. 258) Anlagen gedeckt werden muss. Da die Kernkraftwerke deutlich zurückgefahren werden und stillgelegt werden Dieses Bild zeigt den Zustand des GKM heute: Wir sollen, bleiben dann eigentlich nur noch Kohle und Erdgas haben heute insgesamt fünf Blöcke, von denen wir vier als Brennstoffe übrig. gleichzeitig betreiben können. Unsere heutige Engpass- leistung liegt bei 1520 MW brutto. Wir haben zwei ältere (Schaubild: Wie entwickelt sich der Wärme- Anlagen, die Blöcke 3 und 4, die in den 1960er-Jahren bedarf der Region? – Anlage 1-8, S. 261) gebaut worden sind. Diese Blöcke werden wir spätestens Die Frage ist auch, wie sich der Fernwärmemarkt ent- nach Abschluss des Probebetriebs von Block 9 stilllegen. wickeln wird. Dafür wurde von den Stadtwerken und den Wir haben gegenüber der Stadt Mannheim zugesi- Industriebetrieben dieser Region eine Studie erstellt, die chert, dass wir die Kamine und die Elektrofilter, die auf „Fernwärmestudie Metropolregion Rhein-Neckar“. Diese dem Dach des Kesselhauses stehen, rückbauen werden. Studie zeigt, dass man von einer deutlichen Abnahme des Die Anlage insgesamt können wir zu dem Zeitpunkt noch Wärmebedarfs in der Größenordnung von 21 % bis 2030 nicht zurückbauen, da GKM ein Sammelschienenkraftwerk ausgehen kann. Es wird erwartet, dass die Erneuerbaren ist und entsprechende Einrichtungen aus diesem Bereich sehr stark zur Wärme beitragen - eine Steigerung von 0,6 noch benötigt werden. auf gut 14 % - und dass die Fernwärme deutlich ausge- baut wird. In der Region insgesamt soll sie von etwa 13 % (Schaubild: Entwicklung Kraftwerkskapazitä- auf knapp 29 % im Jahre 2030 ansteigen. Das ist mehr als ten Deutschland – Anlage 1-4, S. 259) eine Verdopplung des bisherigen Fernwärmeanteils. Dann komme ich zum zweiten Punkt. Auf diesem Insbesondere die Stadt Mannheim hat ein sehr großes Schaubild ist dargestellt, wie sich die Leistung des Kraft- Fernwärmenetz. Mannheim hat nach den Millionenstädten werkparks bis zum Jahre 2020 voraussichtlich entwickeln Berlin, Hamburg und München das größte Fernwärmenetz wird. Man sieht, dass altersbedingt, aber auch durch die Deutschlands. Bereits heute werden ca. 59 % der Haus- Vereinbarungen zur Stilllegung der Kernenergie eine halte mit Fernwärme versorgt. Die Stadt Mannheim hat mit Größenordnung von 40 000 MW bis 2020 wegfallen wird, der MVV zusammen vor kurzem, am 18. November, sodass ein entsprechender Ersatzbedarf erforderlich ist, erklärt, dass die Fernwärme weiter ausgebaut werden soll. selbst wenn man unterstellt, dass der Energie- bzw. Es ist vorgesehen, ab dem nächsten Jahr, also ab 2009, Strombedarf zurückgehen wird. die Fernwärme erst in Rheinau und danach in Neckarstadt und Käfertal auszubauen. Das Ziel ist, dass man zusätz- Erörterungstermin Großkraftwerk Mannheim AG, 26.11.2008
  • 15. Seite 15 lich 20 000 Haushalte und dann 70 % Abdeckung durch Fluss zurückgeben. Dieses bezeichnet man als reine Fernwärme in Mannheim erreicht. Für diesen Anstieg ist Durchlaufkühlung. Diese Kühlung hat den Vorteil, dass sie ein entsprechender Zuwachs in der Erzeugung erforder- den höchsten Wirkungsgrad bringt und somit auch bezüg- lich, der durch GKM Block 9 ermöglicht werden kann. lich Schadstoffemissionen und CO2 zu günstigen Ergeb- nissen führt. (Schaubild: Block 9 – Ansicht Rheinseite – Anlage 1-9, S. 261 ) Zu Zeiten, wenn der Rhein hohe Temperaturen hat, werden wir nicht direkt, sondern über die Nasszellenkühler Dann komme ich zum Block selber. Dies ist eine An- in den Rhein zurückfahren. Wir werden dann also das sicht, wie der Block aussehen soll. Man sieht ganz klar: Rheinwasser zurückkühlen, bevor wir es in den Fluss Das große Gebäude ist das Kesselhaus, links davon das einleiten. Maschinenhaus. Man sieht die Kohlebandbrücke, die vom Kohlelager nach oben geht, den Schornstein, der mit Die Rauchgase, die bei der Verbrennung im Dampfer- 180 m 20 m niedriger ist als die Schornsteine heute vom zeuger entstehen, werden mit Ammoniakwasser entstickt Block 7 und Block 8. Man sieht außerdem vorne vor dem und gereinigt. – Ich möchte ausdrücklich darauf hinwei- eigentlichen Block in Dunkelgrau die Nasszellenkühler, die sen, dass wir kein druckverflüssigtes Ammoniak am für eine Durchlauf-/Ablaufkühlung genutzt werden. Das ist Standort haben, sondern dass wir mit Ammoniakwasser ein anderes Kühlverfahren als das in Karlsruhe, erfüllt arbeiten, das weniger als 25 % Ammoniak enthält. aber die gleiche Funktion. Danach kommt es im Elektrofilter zur Entstaubung und (Schaubild: Block 9 – Lageplan – zur Rauchgasentschwefelung auf Basis der Kalkstein- Anlage 1-10, S. 262) Gips-Wäsche, die die sauren Produkte, im Wesentlichen SO2, aber auch Reststaub auswäscht, bevor die Rauch- Der Lageplan zeigt, wo der neue Block stehen soll. Er gase dann über den Kamin abgeleitet werden. wird sich östlich der heutigen Kraftwerksanlagen befinden und schließt direkt an den Block 7 an. Die Hauptanlagen (Schaubild: Der neue Block 9 – Die wichtig- befinden sich zwischen der Zufahrt zur Altriper Fähre und sten Daten – Anlage 1-12, S. 263) dem Kreisel der zweiten Hafenzufahrt. Hier sind die wesentlichen Daten vom Block 9 aufgelis- Östlich davon liegt das Gelände, das GKM vor einigen tet. Wir werden eine elektrische Bruttoleistung von Jahren zugekauft hat, das bis Ende der 1990er-Jahre die 911 MW und einen Wirkungsgrad von 46,4 % haben. Die Amerikaner als Kohlelager genutzt haben und unter dem Fernwärmeauskopplung kann maximal 500 MWth betra- Namen „Coal Point“ bekannt ist. Auch wir möchten hier gen. Dieses führt dann zu einer Brennstoffausnutzung von wieder ein Kohlelager und zusätzliche Anlagen errichten, bis zu 70 %. Die Frischwasserkühlung als Durchlauf- um die Kraftwerksnebenprodukte Flugasche, Gips und /Ablaufkühlung und die Rauchgasreinigungsanlagen habe Nassasche zu lagern und dann im Hafenbecken auf ich gerade schon angesprochen. Schiffe zu verladen. (Schaubild: Der neue Block 9 – (Schaubild: Block 9 – Vereinfachtes Verfah- Anlage 1-13, S. 263) rensfließbild – Anlage 1-11, S. 262) Sehr wesentlich ist der Wirkungsgrad. Die 46,4 % sind Dieses Schema zeigt die Verfahrenstechnik der Anla- absolut das Maximum, was man heutzutage hiermit ge. Wir bekommen die Kohle im Wesentlichen per Schiff erreichen kann. Dieses Diagramm zeigt, wie stark der oder per Zug. Sie wird gemahlen und im Dampferzeuger Anstieg ist. Wir liegen damit 20 % über dem, was in verbrannt. Dadurch wird die Wärme an Rohre abgegeben, Deutschland heutzutage Durchschnitt und Standard ist. die von Wasser oder Dampf durchströmt werden. Diese Durch die Fernwärme können wir den Brennstoff noch Energie wird auf die Dampfturbine übertragen, die den sehr viel mehr ausnutzen. Generator antreibt, der dann entsprechend elektrischen (Schaubild: Umweltdaten Block 9 – Strom erzeugt. Dieser Dampf wird kondensiert und geht Anlage 1-14, S. 264) als Wasser in den Dampferzeuger zurück. Das ist ein geschlossener Kreislauf. Der hohe Wirkungsgrad hat den Vorteil, dass der Brennstoffeinsatz und somit auch die Emissionen redu- Aus diesem Kreislauf wird die Fernwärme entspre- ziert werden. Außerdem haben wir vorgesehen, hocheffi- chend ausgekoppelt, je nach erforderlichem Temperatur- ziente Rauchgasreinigungsanlagen zu installieren. Damit niveau auf unterschiedlichen Dampfdruckstufen. Dadurch sind wir in der Lage, die Werte einzuhalten, die die reduziert man natürlich die Abwärme, die verfahrens- 13. Bundesimmissionsschutzverordnung, die Großfeue- bedingt bei diesem Prozess abgegeben werden muss, um rungsanlagenverordnung, fordert. Darüber hinaus haben den Dampf zu kondensieren. wir als Jahresmittelwerte die halben Tagesmittelwerte der Die Kühlung erfolgt, indem wir Wasser aus dem Fluss 13. BImSchV beantragt. Diese Jahresmittelwerte sollen entnehmen und im Normalfall im Winterhalbjahr in den Erörterungstermin Großkraftwerk Mannheim AG, 26.11.2008
  • 16. Seite 16 als arithmetischer Mittelwert der Tagesmittelwerte ermittelt (Schaubild: Block 9 – Antrag nach BImSchG werden. – Anlage 1-19, S. 266) (Schaubild: Welchen Beitrag leistet das Dann möchte ich kurz noch etwas zum Antrag sagen: GKM zur CO2-Reduzierung? – Anlage 1-15, Wir haben durch verschiedenste Gutachten, die hier alle S. 264) aufgeführt sind, im Detail geprüft und untersucht, welche Auswirkungen dieser Block auf die verschiedenen Schutz- Ich möchte speziell noch das Thema CO2 ansprechen. güter haben wird. Wir haben auch entsprechende Maß- Dieses Diagramm zeigt, wie sich die Bundesregierung die nahmen vorgesehen bzw. getroffen und diese in unserer Erreichung des Ziels vorstellt, die Treibhausgasemissio- Anlagentechnik berücksichtigt. In der Umweltverträglich- nen um 40 % zu minimieren. Die Kraft-Wärme-Kopplung keitsuntersuchung haben wir nachgewiesen, dass dieser soll verdoppelt werden, und neue, moderne Kraftwerke mit Block aus unserer Sicht hier realisierbar ist und dass er einem hohen Wirkungsgrad sollen errichtet werden. Zu mit den Anforderungen und mit den gesetzlichen Vorga- diesen beiden Punkten trägt das GKM explizit bei. ben in Übereinstimmung steht. – Danke schön für Ihre Ich möchte auch darauf hinweisen, dass der Bundes- Aufmerksamkeit. umweltminister auf der Tagung „Stadtwerke der Zukunft“ in Berlin am 30. Oktober dieses Jahres darauf hingewie- Verhandlungsleiterin Salchow: sen hat, dass zusätzlich zu den momentan im Bau befind- Herr Ehmann, vielen Dank. - Jetzt bitte ich Herrn Weyland lichen Kohlekraftwerken weitere acht bis zwölf Kraftwerke um seine Ausführungen. erforderlich wären, um diese Ziele der Bundesregierung zu erreichen. Vorstellung der zentralen Einwendungen durch Vertreter des BUND (Schaubild: Block 9 – Unser Beitrag zum Klimaschutz – Anlage 1-16, S. 265) Weyland (BUND): Durch den größeren Block und durch die größere Leis- Sehr geehrte Frau Salchow, vielen Dank vorweg, dass Sie tung hier am Standort werden wir mehr CO2 emittieren. bzw. das Regierungspräsidium unserem Antrag stattge- Wir werden aber insgesamt in der Bilanz zu einer Redu- geben haben, den Anwesenden die aus unserer Sicht zierung von CO2 beitragen. Im Vergleich zu den alten wesentlichen Merkmale, Auswirkungen und Rechtsverstö- Steinkohlekraftwerken mit dem Wirkungsgrad, den ich ße des Vorhabens darzulegen. vorher gezeigt habe, führt der Betrieb von Block 9 insge- samt zu einer Reduzierung von ca. 1 Mio. t CO2, weil Ich werde an dieser Stelle einen kurzen Überblick über andere, schlechtere Blöcke aus ihrem Betrieb verdrängt unsere Einwendungen geben. Dabei werde ich mich an werden. Es werden immer die Kraftwerksblöcke einge- der Tagesordnung orientieren, die ja inzwischen den setzt, die am wirtschaftlichsten sind. Das sind eindeutig Anwesenden bekannt sein sollte. die Anlagen mit dem höchsten Wirkungsgrad, die dann die (Schaubild: Gliederung – Anlage 2-1, S. 269) niedrigsten CO2-Emissionen haben. Durch die Fern- wärmeerzeugung kommt eine Reduzierung von 300 000 t Zunächst werde ich mich mit dem Thema Klimaschutz hinzu, die aus der Kraft-Wärme-Kopplung resultiert. befassen; denn das ist uns im Genehmigungsantrag leider etwas zu kurz gekommen. Das Wort Klimaschutz taucht (Schaubild: Block 9 – Ansicht von Nordost leider nicht sehr häufig auf. Deswegen werde ich zwei [B 38 a] – Anlage 1-17, S. 265) Folien einleitend als Hintergrund zu diesem Thema Ich möchte mit diesem Bild zeigen, dass sich der behandeln. Anschließend werde ich auf das Kraftwerks- Block 9, obwohl er eine deutlich höhere Leistung als die und Energiekonzept eingehen, das in jedem Fall nach bestehenden Blöcke hat, in die bisherigen Anlagen ein- unserer Ansicht getrennt zu behandeln ist. Schließlich fügt. Der Block 9 wird etwa 10 m höher als das Kessel- werde ich kurz die weitreichenden Rechtsproblematiken haus von Block 7 sein. Die gesamten Volumina sind beim Bau- und Planungsrecht ansprechen, bevor ich das ansonsten kaum größer. Dies ist ein Blick von Nordosten weite Feld des Immissionsschutzes nur anreißen kann. von der B 38 a her, die auf den Kreisel zuführt. Die Straße Abschließend werde ich noch einige Worte zur natur- ganz links führt auf den Kreisel. schutzfachlichen Problematik verlauten lassen. (Schaubild: Block 9 – Ansicht von Neckarau Das Thema Klimaschutz ist – wie gesagt – im Antrag [Seilwolf] – Anlage 1-18, S. 266) etwas unterrepräsentiert, obwohl es eigentlich in aller Welt und aller Ohren ist. Vorweg der Hinweis, dass es aus Dies ist eine Ansicht von Neckarau vom Seilwolf- unserer Sicht sehr befremdlich ist, dass genau heute die Gelände. Links hinten ist der Block 9 zu sehen. Es ist EnBW in Berlin zum Klimaschutz einen Kongress veran- auch zu erkennen - was ich gerade gesagt habe -, dass staltet unter dem Motto „Mach es machbar“. Diese Tatsa- der Block in seinem Volumen kaum größer ist als die che, wie die Anteilseigner mit der Öffentlichkeit in diesem heutigen Anlagen. Fall umgehen, schicke ich für die Anwesenden vorweg. Erörterungstermin Großkraftwerk Mannheim AG, 26.11.2008
  • 17. Seite 17 (Schaubild: Klimaschutz - Anlage 2-2, S. 270) Wärme-Kopplung würde bis 2020 etwa 20 Mio. t CO2 einsparen. Das sind zusammen 70 Mio. t, die den Warum ist unserer Meinung nach ein Kohlekraftwerk 120 Mio. t aus den Kohleneubauten entgegenstehen. Das nicht mehr zeitgemäß? - Ein neues Kohlekraftwerk ist aus heißt, alle Bemühungen beim Klimaschutz – und seien sie sehr vielen Gründen nicht mehr zeitgemäß und nicht auf noch so hart – würden mit einem Mal durch die Kohleplä- die Erfordernisse des Klimaschutzes ausgerichtet. Grund- ne der Energiekonzerne zunichte gemacht. sätzlich ist die Kohleverstromung eine der CO2- intensivsten Formen der Energieumwandlung zur Erzeu- Diesem Sachverhalt hat sich am 16. Oktober auch ei- gung von elektrischem Strom. Bei einem modernen ne große Studie des Bundesumweltministeriums, die Kohlekraftwerk wie Block 9 würde immer noch das Dop- sogenannte Leitstudie, angeschlossen. Die Kernaussage pelte der schädlichen Klimagase anfallen wie bei einem darin lautet: Maximal 9000 MW dürften bei den Neubauten modernen Gas- und Dampfturbinenkraftwerk. auf Kohlebasis erzeugt werden. Die aktuelle Situation sieht leider vor, dass bereits über 10 000 MW an Kohleka- Die durch die Wahl der falschen Kraftwerksart entste- pazitäten genehmigt oder schon im Bau sind. henden Klimawirkungen lassen sich selbst durch weitrei- chende Maßnahmen in den Bereichen Effizienzsteigerung Bei den ganzen Betrachtungen ist eine wichtige Frage, und Energieeinsparung oder aber durch erneuerbare nämlich die Wirtschaftlichkeit der Kohle, noch nicht ange- Energien bei weitem nicht mehr ausgleichen. sprochen worden. Eine Reihe von Folgekosten, soge- nannte externe Kosten durch Sturmschäden, Über- (Schaubild: Klimaschutz – Anlage 2-3, S. 270) schwemmungen, Ertragsausfällen in der Landwirtschaft Die Graphik zeigt die bundesweiten Planungen von etc., zahlen nicht die Antragsteller, sondern zahlt die Kohlekraftwerken insgesamt. Damit ist Deutschland, was Allgemeinheit. Würden diese Kosten für den Standort die Planungen angeht, leider unrühmlicher Europameister. Mannheim eingerechnet, wäre dieses Projekt ebenfalls Das hat ganz unterschiedliche Gründe: Zum einen sind unwirtschaftlich. die politischen Rahmenbedingungen sehr restriktiv vorge- (Schaubild: Klimaschutz – Anlage 2-4, S. 271) geben. Zum anderen liegen die Gründe auch in der Struktur der Energiewirtschaft, die stark oligopolartig Konkret zum Block 9: Der neue Block 9 würde die kli- ausgerichtet ist. maschädlichen Kohlendioxidemissionen um mindestens 3 Mio. t pro Jahr netto erhöhen. Dieser Wert bezieht sich Auch Block 9 steht im klaren Widerspruch zu den Kli- auf den Normalbetrieb und berücksichtigt bereits die maschutzzielen der Bundesregierung. Unserer Ansicht Stilllegungen der Blöcke 3 und 4. - Wir haben im Sinne nach ist ein heftiger Widerspruch zu den eben gezeigten einer verantwortungsvollen Unternehmenspolitik sehr Darstellungen der Antragstellerin festzustellen. bedauert, dass in den Antragsunterlagen leider keine Die Bundesregierung verfolgt das Ziel, die CO2- Angaben zu den absoluten CO2-Emissionen des neuen Emissionen bis zum Jahre 2020 um 40 % zu senken. Blocks 9 zu finden waren. Entgegen der Argumentation der Stilllegung alter Anlagen, Weitere Folgen und weitere Einwendungspunkte, die wie sie auch in Mannheim von Seiten der Antragstellerin den Klimaschutz betreffen, sind unserer Ansicht nach eine angeführt wird, kommt es bei Block 9 - wie auch bundes- fehlerhafte Umweltverträglichkeitsuntersuchung, die das weit - zu einer absoluten Steigerung der CO2-Emissionen. Vorhaben zwingend auf die Klimafolgen hin untersuchen Diesbezüglich hat der BUND 2007 die Zahlen für die muss. Dies ist in den vorliegenden Antragsunterlagen bundesweite Situation erhoben. Den Planungen von nicht geschehen. Die weitreichenden CO2-Emissionen, die neuen Kohlekraftwerken in Höhe von 27 270 MW stehen Folgen erwarten lassen, wurden durch die umfassenden lediglich Stilllegungen in der Größenordnung von bis zu Antragsunterlagen nicht abgedeckt. 7000 MW entgehen. Unter dem Strich führt das zu einer Des Weiteren – auch hierauf bezieht sich unsere Ein- deutlichen Verschlechterung der Klimabilanz. Die neuen wendung – sind die Verfahrensalternativen nur unzurei- Kohlekraftwerke würden jährlich – und das, wie gesagt, für chend dargestellt worden. Eine ernsthafte Alternativenprü- eine Laufzeit von 40 bis 50 Jahren – etwa 150 bis fung, wie sie etwa im UVP-Gesetz oder in der BImSch- 160 Mio. t CO2 ausstoßen. Durch die Stilllegung veralteter Verordnung vorgeschrieben ist, hat nicht stattgefunden. Kraftwerke hingegen kommt es lediglich zu Einsparungen Dass dies jedoch möglich ist, zeigen andere Stadtwerke, von 43 bis 50 Mio. t CO2. Dieses sogenannte Kraftwerks- beispielsweise Bremen, wo ebenfalls ein Kohlekraftwerk modernisierungsprogramm, wie es gerne genannt wird, inzwischen von den ehemaligen Stadtwerken SWB als hat also in Deutschland eine absolute Steigerung der Projekt beerdigt wurde. An diesem Standort wurde eine Emissionen von bis zu 120 Mio. t CO2 zur Folge. umfassende Alternativenprüfung von Seiten der Vorha- Um diese Zahl vergleichen zu können: Ambitionierte benträgerin durchgeführt. Maßnahmen im Bereich der erneuerbaren Energien – das (Beifall bei den Einwenderinnen und wäre bis 2020 ein Anteil von 30 % - würden etwa 50 Mio. t Einwendern) CO2 einsparen. Die ambitionierte Verdopplung der Kraft- Erörterungstermin Großkraftwerk Mannheim AG, 26.11.2008
  • 18. Seite 18 Da es keine Alternativenprüfung gegeben hat, hat der schen Esbjerg bekannt. Der Entwicklungschef des Ener- BUND-Bundesverband exemplarisch für den Standort giekonzerns Dong Energy erklärte hierzu unumwunden: Hamburg-Moorburg eine umfassende Alternativenprüfung CCS lohnt sich nicht. durchgeführt. Dieser Standort ist mit den Gegebenheiten (Schaubild: Kraftwerks- und Energiekonzept in Mannheim stark vergleichbar. Es handelt sich ebenfalls Anlage 2-5, S. 271) um einen industriellen Ballungsraum mit einer hohen Fernwärmeanbindung, einem hohen erschlossenen Doch sind es nicht nur Klimaschutzgründe, die uns als Fernwärmenetz und einer dichten Industrialisierungsrate. Umweltverband gegen dieses Projekt haben stellen lassen. Ein gravierender Grund ist die fehlende energie- Das Ergebnis der umfassenden Alternativenprüfung, wirtschaftliche Notwendigkeit. Da besteht eine starke die durch das IFEU- und das Arrhenius-Institut durchge- Diskrepanz zu den Darstellungen seitens der Antragstelle- führt wurden, zeigt, dass es umweltschonende und rin. zugleich wirtschaftlich tragfähige Alternativen gibt. Diese führen bei konkreten Maßnahmen zur Energieeinsparung Vorweg zwei Hinweise: Erstens. Energiepolitik lässt und beim Ausbau der erneuerbaren Energien zu einem sich mindestens national betrachten. Zweitens. Deutsch- deutlich kleineren GuD-Kraftwerk, sind bei verschiedenen land ist seit 2003 auch im Saldo Stromexporteur mit Preisszenarien allesamt langfristig kostengünstiger und steigender Tendenz. Das bedeutet, dass die Versor- reduzieren die schädlichen Klimawirkungen um bis zu gungssicherheit in der aktuellen Situation und bei den 80 %. aktuellen politischen Rahmenbedingungen gesichert ist. (Beifall bei den Einwenderinnen und Der nicht immer sachlich geführten Diskussion um ei- Einwendern) ne angebliche Stromlücke begegnete im März dieses Jahres die vom Umweltbundesamt veröffentlichte Studie Hinsichtlich der Bedenken zur Versorgungssicherheit „Atomausstieg und Versorgungssicherheit“. Sie beschied: und Wirtschaftlichkeit, die seitens der Antragstellerin in Es besteht kein Grund zur Panik. Ein Neubau von Kohle- dem Antrag thematisiert wurden, sei nur so viel erwähnt: kraftwerken ist nicht erforderlich. Es gibt Standorte, an denen GuD-Kraftwerke erfolgreich realisiert wurden oder in Planung sind. Hier seien nur Eine zweite Einwendung, die sich gegen das Kraft- Ludwigshafen - direkt um die Ecke -, Hamm-Uentrop in werks- und Energiekonzept richtet, wurde eingangs Nordrhein-Westfalen, Herdecke, ebenfalls Nordrhein- bereits erwähnt: Es handelt sich um die fehlende strategi- Westfalen, oder das in Planung befindliche Projekt in sche Umweltverträglichkeitsprüfung. Block 9 ist Bestand- Frankfurt-Griesheim genannt. teil des von der Landesregierung erstellten Energiekon- zepts Baden-Württemberg 2020, aus dem die Antragstel- Auch weitere Alternativen, etwa die Errichtung von An- lerin die angebliche Notwendigkeit zum Block ableitet. lagen zur regenerativen Stromerzeugung oder massive Energiesparmaßnahmen, wurden in dem Antrag nicht Bei der Energieversorgungsplanung handelt es sich thematisiert. um eine raumbedeutsame Planung, die in Programme mündet, die nach Sinn und Zweck der Richtlinie 2001 der Schließlich sei darauf hingewiesen, dass die Techno- Europäischen Gemeinschaften auch der strategischen logie zur Abscheidung und Speicherung von Kohlendioxid Umweltverträglichkeitsprüfung unterzogen werden müs- zwar Teil dieses Antrages ist, aber aus Sicht des BUND sen, wenn sie im Rahmen der Zulassung von UVP- ein Riesenproblem darstellt. Bislang ist es fraglich, ob sich pflichtigen Vorhaben vorgeschrieben ist. Dazu zählen diese Technologie auch in Großserie zum Einsatz bringen auch mittelbar verbindliche Programme und Pläne, wie lässt. Bekannt ist allerdings heute, dass die Nutzung von das Energiekonzept Baden-Württemberg 2020. Eine CCS zu einem beachtlichen Wirkungsgradverlust führt und solche strategische Umweltverträglichkeitsprüfung hat lediglich ein geringer Teil des Kohlendioxides aus den nicht stattgefunden und wird von den Seiten der Einwen- Abgasen herausgefiltert werden kann. der gefordert. Bezüglich der laufenden Planung von Kohlekraftwer- (Beifall bei den Einwenderinnen und ken wird CCS in keinem Fall zu einer Lösung beitragen, Einwendern) da die Technologie nach Aussagen der Industrie im großen Maßstab frühestens in 15 bis 20 Jahren zur Ein Wirkungsgrad von 46 % bedeutet gleichzeitig, Verfügung steht. Für die aktuell beantragte Generation dass weit über die Hälfte der eingesetzten Energie unge- von Kraftwerken kommt sie für das drängende Problem nutzt über das Kühlwasser in den Rhein abgegeben wird. des Klimawandels deutlich zu spät - sollte sie überhaupt Der BUND hält das für wenig ambitioniert und weit entfernt funktionieren. von Hochmodernem. Allein technologiebedingt lassen sich bei GuD-Kraftwerken oder Blockheizkraftwerken Wir- Aktuell scheint diese Erkenntnis auch zu Teilen der kungsgrade elektrisch von über 60 % erreichen, mit Kraft- Energiewirtschaft durchgedrungen zu sein. Vor wenigen Wärme-Kopplung sogar 80 bis 90 %. Tagen erst wurden erste Auswertungen des weltweit größten praktischen CO2-Abscheideversuchs im däni- Erörterungstermin Großkraftwerk Mannheim AG, 26.11.2008
  • 19. Seite 19 Wirklich innovative Maßnahmen sind allerdings die überschreitende Emissionen machen nicht an den Stadt- Einsparung von Energie oder der Einsatz erneuerbarer grenzen von Mannheim halt. Energien, die einen nicht zu übertreffenden Wirkungsgrad Ferner ist fraglich, ob die in der Zwischenzeit erheblich haben, da keine Energie zugeführt werden muss. vorhandenen Schutzgebiete auch von europäischer Die im Antrag angegebene Energiebilanz ist unplausi- Geltung dem § 34 Abs. 2 des Bundesnaturschutzgesetzes bel. Eine Brennstoffausnutzung für die geplanten Nasszel- entsprechen bzw. ein Einfügen in die nähere Umgebung lenkühler wurde ebenfalls nicht vorgenommen. erlauben. Zur Abwärmenutzung: Der BUND zweifelt darüber hin- An Gebieten vor Ort sind zu nennen: mehrere Natura- aus die im Antrag angegebenen Wirkungsgrade zur 2000- und FFH-Gebiete, u. a. das Gebiet Unterer Neckar Fernwärmeauskopplung stark an, da hier lediglich eine von Heidelberg bis Mannheim, die Rheinniederungen von Konkurrenz zu den bestehenden Blöcken realisierbar ist. Philippsburg bis Mannheim, NSG "Schwetzinger Wiesen- Bereits heute bestehen Überkapazitäten am Standort. Riedwiesen", NSG „Bei der Silberpappel“, NSG Reißinsel, Wärmepotenziale von alternativen Kraftwerken werden Sandgebiete zwischen Mannheim und Sandhausen, die noch nicht einmal genutzt. Um es etwas plastischer zu Rheinniederungen von Speyer bis Ludwigshafen und die sagen: Das Kraftwerk ist schlicht zu groß. Die vorhande- Vogelschutzgebiete „Rheinniederung Altlußheim – Mann- nen Abwärmelasten lassen sich nicht nutzen. heim“. Die Planungen für die Erweiterung des Fernwärme- Im TA-Luft-relevanten Beurteilungsgebiet befinden netzes in der vorgestellten Fernwärmestudie Rhein- sich weitere Natur- und Landschaftsschutzgebiete, die ein Neckar sind übrigens unserer Auffassung nach unseriös. Einfügen in die nähere Umgebung im Sinne von Es handelt sich um eine reine Potenzialabschätzung, so § 34 Abs. 1 Baugesetzbuch nicht annehmen lassen. als ob ein Schokoladenfabrikant den Markt abschätzen Die Aufstellung eines Bebauungsplans wurde zudem würde. Ob allerdings dieser Markt erschließbar ist oder von 16 000 wahlberechtigten Mannheimerinnen und nicht, steht in den Sternen. Mannheimern in einem Bürgerbegehren gefordert. Die Bemühungen, die massiv zum Erschließen weit (Beifall bei den Einwenderinnen und entfernter Abnehmer, wie etwa Speyer und anderen, Einwendern) gerade forciert werden, sind ökologisch nicht zu befürwor- ten und stehen planungsrechtlich bislang nicht auf solider Die Diskreditierung von demokratischer Bürgerbeteiligung Basis. und die Missachtung des Bürgerwillens seien als morali- sche Komponente ergänzt. Schlussendlich sind neu gebaute Kohlekraftwerke in unseren Augen inkompatibel für den Einsatz einer zu- Schließlich ist anzuführen – dieses Argument hat kunftsfähigen und zukünftigen Energieversorgung. Bau- Wolfgang Raufelder ebenfalls schon vorgebracht -, dass artbedingt sind sie nicht hinreichend flexibel, um häufige der derzeit gültige Regionalplan nach Nr. 5.9 ein Raum- An- und Abfahrtszyklen zu überleben, und gehen daher ordnungsverfahren für die Erweiterung oder den Neubau nicht mit dem tatsächlich schon stattfindenden Ausbau der von Kraftwerken - worum es sich hier ohne Zweifel han- erneuerbaren Energien einher. Stattdessen wird von uns delt - vorsieht. Ein solches wurde nicht durchgeführt und ein Umbau des Energiesystems gefordert. Unflexible ist unserer Meinung nach zwingend erforderlich, insbe- Kohlekraftwerke passen nicht dazu. sondere auch, weil es sich hier um länderübergreifende Folgen handelt. (Beifall bei den Einwenderinnen und Einwendern) (Beifall bei den Einwenderinnen und Einwendern) (Schaubild: Bau- und Planungsrecht – Anlage 2-6, S. 272) (Schaubild: Immissionsschutz – Anlage 2-7, S. 272) Einige Anmerkungen zu den bau- und planungsrecht- lichen Voraussetzungen: Vor Ort sind Bemühungen immer In Kürze einige Worte zu der Immissionsprognose wieder gescheitert - einiges wurde von Wolfgang Raufel- bzw. zum Immissionsschutz: Das Themenfeld ist weit und der schon angesprochen –, einen qualifizierten Bebau- wird auch die nächsten Tage bestimmt Thema der Erörte- ungsplan aufzustellen, der bis jetzt für das Gebiet nicht rung sein. Ich werde es nur kurz anreißen. existiert. Die Immissionsprognose der TÜV Pfalz Anlagen und Für den geplanten Neubau bedarf es unserer Betriebstechnik GmbH widerspricht den Anforderungen Rechtsauffassung nach eindeutig eines qualifizierten nach Abschnitt 2 der TA Luft 2002. Die vorgenommene Bebauungsplans nach Baugesetzbuch. Ein solcher ist Halbierung der Immissionsdaten in der Ausbreitungsrech- nicht vorhanden. Allerdings ist das Einfügen in die Eigen- nung ist nicht zulässig. Wie diese Halbierung technisch art der näheren Umgebung mehr als fraglich; denn grenz- erreicht werden kann, ist nicht begründet. Darüber hinaus Erörterungstermin Großkraftwerk Mannheim AG, 26.11.2008
  • 20. Seite 20 kommt es zu Ammoniakimmissionen und Unregelmäßig- scheinlich die endgültige Abfassung. Viel besser kann keiten. man es auch nicht zusammenfassen. – Danke. Das humantoxikologische Gutachten von Professor Dann schreiten wir in der Tagesordnung fort. Ich rufe Eikmann wird von den Einwendern ebenfalls angezweifelt. Tagesordnungspunkt 1 auf. Die Vorbelastungsmessungen wurden nicht oder nur unzureichend dargestellt. Diffuse Immissionen am Stand- 1. Verfahrensfragen ort etwa durch den Kohleumschlag und durch die Kohlela- gerung sind nicht oder nicht hinreichend erfasst. Die Es hatten insbesondere der BUND und ein Herr Wetterdaten - etwa zur Inversionswetterlage, zur Windro- Schurse umfangreiche Einwendungen erhoben. Ist der se und anderes - sind nicht plausibel. Herr Schurse heute da? (Schaubild: Naturschutz – Anlage 2-8, S. 273) (Risch [EW’in]: Nein, aber er hat mir eine Vollmacht erteilt!) Zum Themenfeld Naturschutz vorweg: Derzeit ist eine Klage gegen eine unserer Auffassung nach rechtswidrige Das ist gut. Danke schön, Frau Risch. artenschutzrechtliche Genehmigung anhängig. Diese Ich möchte die Einwendungen für diejenigen, die sie Klage ist nicht beschieden. Der BUND kritisiert, dass diese nicht kennen, ganz kurz zusammenfassen. Zunächst Vorabgenehmigung außerhalb des eigentlichen immissi- einmal wurde darum gebeten, dass ein Gutachter des onsschutzrechtlichen Verfahrens erteilt wurde. DWD wegen der meteorologischen Fragen zum Erörte- Darüber hinaus kommt es gezielt durch Baumaßnah- rungstermin herbeigezogen wird. Das ist erfolgt. Herr men und durch die vorbereitenden Baumaßnahmen, die Bläsing wird morgen da sein. am Standort schon stattfinden, zu einer Schädigung der Artenvielfalt. Dies betrifft geschützte und streng geschütz- Dann wird der Hinweis auf das wasserrechtliche Ver- fahren gegeben. Dieses muss aus rechtlichen Gründen te Tierarten wie die Zauneidechse, Kreuzkröte, grüne Strandschrecke, geschützte Wildbienenarten, Ödland- getrennt durchgeführt werden, allein schon weil der heutige Erörterungstermin öffentlich ist, der im wasser- schrecke, Blauflügelige Sandschrecke, Dünensandläufer und andere. Der Ausgang des Verfahrens beim VGH rechtlichen Verfahren dagegen nicht öffentlich - wobei in Mannheim wird von Seiten des BUND mit Spannung der Regel die Öffentlichkeit dann ausdrücklich zugelassen wird. erwartet. Über die konkrete Schädigung hinaus, die durch den Außerdem wird die Aussetzung des Verfahrens gefor- dert, bis eine – wie es heißt – „verwendbare Immissions- Bau des Kraftwerkes stattfinden würde, kritisiert der BUND prognose“ vorliegt. in seiner Einwendung eine weitreichende Natur- und Artenzerstörung, die aus dem Betrieb des Kraftwerkes Weiterhin seien die Nebenanlagen stärker zu berück- resultiert. Im Bereich Wasserrecht sind das die Schädi- sichtigen, und die Ausführungen zum integrierten Mana- gung der Fischwelt und insgesamt die Schädigung der gementsystem seien unzureichend. Flora und Fauna des Rheins durch die thermische Belas- tung. Darüber hinaus kommt es zu einer weitreichenden Das sind die Einwendungen, die bei uns zu dem The- Belastung durch die Folgen der globalen Klimazerstörung, ma Verfahrensfragen eingegangen sind. – Herr Rahner. die sich in Gänze nicht erschließen lassen und die nicht Teilgegenstand der UVU gewesen sind. Rahner (Rechtsbeistand): Vielen Dank. – Ich möchte die Verfahrenseinwendungen In diesem Sinne fordern der BUND und alle anderen des BUND erläutern und vertiefen. Aus unserer Sicht ist Einwender, das Projekt einzustellen und den Antrag im gesamten Verfahren bisher unklar - das wird sich auch zurückzuziehen. bei anderen Tagesordnungspunkten im Rahmen dieser (Lebhafter Beifall bei den Einwenderinnen Erörterung wiederfinden -, über welche Anlage als solche und Einwendern) überhaupt gesprochen wird, also welcher Anlagenbegriff hier zugrunde zu legen ist. Es gilt, diese letzte Chance für das Klima zu nutzen. – Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit. Die Antragstellerin geht in Teilen ihrer Unterlagen von einem sehr eng begrenzten Anlagenbegriff aus. Sie (Beifall bei den Einwenderinnen und betrachtet z. B. bei den Luftschadstoffen lediglich die Einwendern) Emissionen des Blocks 9. Beim Lärm wird allerdings erfreulicherweise eine Betrachtung der Gesamtanlage Verhandlungsleiterin Salchow: vorgenommen, also aller Kraftwerksblöcke. Danke schön, Herr Weyland. – Wir haben eine Bitte: Das BImSchG kennt aber nur einen einheitlichen An- Können wir die Folien Ihres Vortrags für das Protokoll auf lagenbegriff, der in § 3 BImSchG definiert ist und am USB-Stick kopieren? Das erleichtert Herrn Remke wahr- Begriff der „Betriebsstätte“ festmacht. Hier ist meines Erörterungstermin Großkraftwerk Mannheim AG, 26.11.2008