Die Anforderungen an Prozessunterstützung und Datenverwaltung eines Unternehmen sind oftmals besser mit mehreren einzelnen speziellen IT-Systemen als mit einer Generallösung zu befriedigen. Resultierende heterogene Systemlandschaften sind mittlerweile alltäglich. Neue Technologien bieten eine optimalen Zugriff auf Informationen, die in verschiedenen Systemen gepflegt werden.
Wir wollen einen Vergleich von heterogenen Systemlandschaften zu Monolithlösungen anstellen und die Vor- und Nachteile beider Ansätze diskutieren.
1. INTELLIACT
PLM Open Hours | http://plmopenhours.net/
Heterogene Systemlandschaften als Stärke
Kai Uffmann, 20.06.2011
Version 1, Freigegeben
2. PLM OPEN HOURS_ HETEROGENE SYSTEMLANDSCHAFTEN
Inhalt
Begrifflichkeiten
System
Landschaft
homogen und heterogen
Gegenüberstellung
Homogenisierungsansätze
EAI & SOA
Informationsfluss
Erfüllungsgrad von Basisanforderungen
Zusammenfassung
Diskussionsanstösse
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3. BEGRIFFLICHKEITEN_ SYSTEM
Was ist ein System?
“A set of detailed
methods, procedures, and routines
established or formulated to carry out a
specific activity, perform a duty, or solve a problem.”
(Quelle: businessdictionary)
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4. BEGRIFFLICHKEITEN_ SYSTEMLANDSCHAFTEN
Was ist eine Landschaft?
Meyers Lexikon von 1908 definiert Landschaft
„jeder Ausschnitt der Erdoberfläche, den wir von einem bestimmten Standort
aus zu überblicken vermögen, bis im Horizont oder Gesichtskreis Erde und
Himmel zusammenzustoßen scheinen“,[5]
Landschaft ist standort- und gesichtskreisabhängig
rollenspezifische Sicht
Notwendigkeit Use Cases abzubilden und nicht
mehr!
Quelle. Wiki ↑ a b Landschaft [1]. In: Meyers. 1908, S. 121–122 (zeno.org).
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6. BEGRIFFLICHKEITEN_ HETEROGEN
Betreff: Heterogene Systemlandschaften
Definition «heterogen»:
uneinheitlich, aus Ungleichartigem zusammengesetzt
Stereotyp: Heterogenität
Unüberschaubarkeit
verschiedene Architekturen erfordern vielseitige Wartungskompetenz
Redundanz von Informationen
Bedarf an Harmonisierung (Abstimmungen untereinander)
Kompatibilität - Bedarf an vielen Schnittstellen
funktionelle Eindeutigkeit nicht garantiert
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7. BEGRIFFLICHKEITEN_ HOMOGEN
Betreff: Homogenes System & Monolith
Definition «homogen»:
einheitlich beschaffen
Stereotyp: Homogenität
mit einem Schritt alle Anforderungen erfüllen
Überschaubarkeit
Eindeutigkeit der Information
Vermeidung von Redundanz
eine Systemarchitektur
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8. BEGRIFFLICHKEITEN_ HOMOGEN
Beispiele für die Beschreibung von Monolithsystemen
Teamcenter’s single source of structured product and process
information (Quelle: siemens.com)
enabling everyone to work within “a single version of the truth”
(Quelle: 3ds.com)
Effizientere Entwicklung, geringere Fehleranfälligkeit und
weniger Überarbeitung, da alle Produktinformationen/Inhalte
aus einer einzigen Quelle stammen (Quelle: ptc.com)
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9. BEGRIFFLICHKEITEN_ HETEROGENE & HOMOGEN
Wie heterogen ist homogen?
(Wie homogen kann eine Systemlandschaft sein?)
«the one and only Enterprise Application» gibt es nicht
Produkt – Projekt – Logistik – Finanzen - …
Monolithlösungen versuchen einen maximalen Satz an
Anforderungen zu befriedigen
Funktionsübersättigung der Anwendung
nicht in allen Disziplinen führend (erfordert evtl. Spezialsysteme)
unternehmensspezifische Prozesse stellen Anforderungen, die nicht
durch Standardlösungen abgedeckt werden
einzelne spezifische Anforderungen sind nicht erfüllt
Anpassung von Prozessen notwendig Kompromiss!
aufwendiges Customizing oder AddOns notwendig
Teuer und ggf. Verlust der Homogenität!
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10. BEGRIFFLICHKEITEN_ HETEROGENE & HOMOGEN
Wie homogen ist heterogen?
per se können alle Systeme voneinander verschieden sein
die einzige Gleichheit für die Systeme ist der Anspruch den
Businnessbedürfnissen zu genügen
Homogenisierungsansatz (Vereinheitlichung)
im Sinne: Beherrschung & Integration
EAI: Enterprise Application Integration
SOA: ServiceOriented Architecture
Informationsflussanalyse: optimale Konzeption von Daten und
Prozessen
– Ziel: optimale Abstimmung auf Businessbedürfnisse
– Vorteil: Systemunabhängigkeit
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11. HOMOGENISIERUNGSANSATZ_ EAI
EAI: Enterprise Application Integration
Prozessintegration - BPM
Datenintegration - Data Management
übergeordnet EII: Enterprise Information Integration
notwendige Basis: Analyse des Informationsfluss
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12. HOMOGENISIERUNGSANSATZ_ SOA
SOA: serviceorientierte Architekturen
konsequente Orientierung an Prozessen
Prozesse als Services / Dienste zu verstehen
in Use Cases mit Diensten abbildbar
– direkte Verknüpfung mit dem Requirements Engineering
hat aufgrund technologischer Entwicklung von Schnittstellen
EAI abgelöst
Services auf Basis von Use Cases
– Datenbanken, Businesslogiken/Applikationen und Webseiten
können unabghängig von Services genutzt werden
Webservice, RESTfull, Soap
notwendige Basis: Analyse des Informationsfluss
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13. HOMOGENISIERUNGSANSATZ_ SOA
Gesamtarchitektur
Client (Browser)
Service Aggregation
Tibco/Biztalk/...
SOA
SOA
PDM
ERP CRM
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14. HOMOGENISIERUNGSANSATZ_ SOA VERSUS EAI
ähnliche konzeptionelle Herangehensweise
basierend auf Prozessen
aber EAI nach SOA: Übergang Services
technologischer Umsetzung hat EAI abgelöst
Entwicklung ist idealerw. «Testdriven» anstatt Funktionalitätsgetrieben
mehr Autonomie der Systeme
Schnittstellen sind mehr und mehr standardisiert (Webservices)
so dass Systeme mit Standardschnittstelle unproblematisch integrierbar
bzw. ersetzbar sind
Komplexität der Systemlandschaft ist in den Schnittstellen versteckt !!!
notwendige Basis: Analyse des Informationsfluss
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15. HOMOGENISIERUNGSANSATZ_ INFORMATIONSFLUSSANALYSE
Basis zur optimalen Konzeption von Daten und Prozessen*
Ziel: optimale Abstimmung auf Businessbedürfnisse (Prozess-
und Datenintegration)
Vorteil: Systemunabhängigkeit
Prozessspezifische Informationen
Funktionsumfang
ERP
PDM DMS
CRM
*Siehe auch PLM Open Hours vom 04. Mai 2011
PLM Open Hours _ Heterogen Systemlandschaften_ 06.07.2011 15
17. HOMOGENISIERUNGSANSATZ_ INFORMATIONSFLUSSANALYSE
Das Konzept
Abgrenzung von User Cases / Sichten möglich
Abgrenzung ermöglicht exakt die Bedürfnissen einer Rolle zu formulieren
Bedürfnisse erkennen und abgrenzen
-> klar abgegrenzte Anforderungen
-> diese können durch ein «spezielles» System abgedeckt werden
Systeme sind präzise auf Anforderungen angepasst und können in ganzer
Stärke genutzt werden – Best in class
unternehmensweite Definition von Informationsquellen und –zugriffe
Definition der Dienste für das ganze Unternehmen
*Siehe auch PLM Open Hours vom 04. Mai 2011
PLM Open Hours _ Heterogen Systemlandschaften_ 06.07.2011 17
18. BASISANFORDERUNGEN_ ERFÜLLUNGSGRAD
Funktionalität
Anforderung Heterogene SL Monolith Kommentar
Unterstützung von Prozesse sind Basis für Ggf. Prozess- oder Entwicklung des
Prozessen Dienste -> 1:1 Systemanpassung Monolith ist
umgesetzt notwendig funktionsgetrieben
anstatt UseCases wie
in SOA
Information verwalten prozessabhängig prozessabhängig Konzept für
Informationsfluss ist
systemunabhängig
Intuitive Bedienung Standardapplikationen teils komplexes
Customzing
notwendig
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19. BASISANFORDERUNGEN_ ERFÜLLUNGSGRAD
Administration
Anforderung Heterogene SL Monolith Kommentar
Einfache Architektur n-Tier Architekturen, einmaliges Einarbeiten
(Beherrschbarkeit) Vielseitigkeit der
Einzelsystem erhöht
die Komplexität
(vielseitige Kompetenz
notwendig)
Zentrale nicht möglich für alle möglich
Administration Systeme, zusätzlich für
Diensteverzeichnis
notwendig
geringe Anfälligkeit nicht garantiert, aber nicht garantiert, SPOF -
Systemausfälle Systemausfälle verursachen
betreffen nur erheblichen Betriebsausfall
Anwendergruppen
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20. BASISANFORDERUNGEN_ ERFÜLLUNGSGRAD
Total cost of ownership
Anforderung Heterogene SL Monolith Kommentar
Einführungskosten Niedrig, da hoch, von Grösse des vergleichbar
stufenweise Systems abhängig
einführbar
Wartungskosten Niedrig, wenn ??
testdriven entwickelt
Langlebigkeit – Höchst flexibel Anpassung erfordern sehr Anpassung
Flexibilität für (Einzelsysteme hohen Aufwand und Kosten immer wieder
Anpassung ersetzbar) notwendig!!!
Langlebigkeit – aufgrund Flexibilität Sobald Änderungen
Stabilität für Anpassung und notwendig –> Stabilität
kein SPOF weitreichend angegriffen
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21. ZUSAMMENFASSUNG_ INFORMATIONSFLUSS
Die systemunabhängige Basis
1) Informationsflussanalyse
2) Definition der Businessprozesse und –informationen
3) Aufstellen von Use Cases
4) Abbildung der Use Case in den einzelnen Systemen
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22. ZUSAMMENFASSUNG_ MONOLITHISCHE SYSTEME
nicht anpassungsfähig bei Zukäufen, Wachstum, Reduktion und
Zusammenarbeit mit Zulieferern und Lieferanten
Upgrades sehr aufwendig und Technologiewechsel kaum möglich
es können nie alle Anforderungen erfüllt werden
es wird nur die Hauptstärke des Systems ausgenutzt
Funktionsumfang
B
C D
A
PLM-FORUM _ TRENDS _ 05.05.2011 22
24. DISKUSSIONSANSTÖSSE_ TRENDS
Beispiele
CERN: Seamless navigation EADS: Silo breaking approach is
between elements of product an important element of
data is important successful PLM implementation
PLM Innovation 2011
Quellen: http://yfrog.com/h2sc5bj , http://yfrog.com/h3k7qgtj
PLM-FORUM _ TRENDS _ 05.05.2011 24
25. DISKUSSIONSANSTÖSSE_ FRAGEN ZUM ERFAHRUNGSAUSTAUSCH
Haben sie eine eher monolithisch ausgerichtet IT-Infrastruktur?
Ist Ihre IT-Infrastruktur heterogen und dienstorientiert?
Welches sind die am häufigsten auftretenden Probleme?
Was ist die Stärke ihrer IT-Infrastruktur?
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