Der Erstellungsprozess eines Ersatzteilkataloges nimmt eine Sonderstellung in produzierenden Unternehmen ein. Im Unterschied zum typischen Redaktionsprozess technischer Produktdokumentationen erfordert er eine differenzierte Betrachtung. Zur Übernahme der Produktinformationen aus ERP- und PDM-Systemen in ein modernes Katalogsystem, ist ein Strukturabgleich und ein durchgängiges Basiskonzept erforderlich.
Plm Open Hours - Ersatzteilkataloge und Produktdokumentation
1. INTELLIACT
PLM Open Hours | http://plmopenhours.net
Ersatzteilkataloge und Produktdokumentation
Thomas Lutz, Stefan Dierssen, 02.05.2012
Version 1, Freigegeben
2. Inhaltsübersicht
Was ist am Ersatzteilkatalog besonderes?
Übersicht heutiger Dokumentationstypen
Differenzierung von ETK und Produktdokument Inhalten
Charakterisierung moderner Ersatzteilkataloge
ETK Erstellungsprozess – Kernaspekte
Anwendungsfall
Produkttyp/ Strukturen
Organisation
Vorstellung eines möglichen Basiskonzeptes
Erstellungsprozess
Strukturbetrachtungen
Variantenkonfiguration
Modell-/Zeichnungseinbindung
Zusammenfassung
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3. WAS IST AM ERSATZTEILKATALOG
BESONDERES?
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8. Elektronische Ersatzteilkataloge heute
http://www.docware.de/demos.php?stamp=f2dfbe097af9d8e111e942d1e57653d8
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9. Elektronische Ersatzteilkataloge heute
http://www.docware.de/demos.php?stamp=f2dfbe097af9d8e111e942d1e57653d8
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10. Elektronische Ersatzteilkataloge heute
http://www.docware.de/demos.php?stamp=f2dfbe097af9d8e111e942d1e57653d8
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11. Elektronische Ersatzteilkataloge heute
Charakteristika:
Visuelle und strukturelle Abbildung des Produktes
Navigation durch Produktstruktur (2D oder 3D)
Verknüpfung von Metadaten in die visuelle Navigationsdarstellung (2D
Hostspots, 3D Links)
Wiedergabe von Artikeldaten zu den verfügbaren Ersatz-/Verschleißteilen,
sowie Wiederbeschaffungsinformationen
On-/Offline Verfügbarkeit
Einbindung/ Verknüpfung zu einem Onlineshop/ Portal
Einbindung relevanter Dokumentationen und Anweisungen für Bauteile/
Baugruppen
Zugriffsbeschränkung (z.B. Differenzierung unterschiedlicher Benutzergruppen:
Kunde, externer Servicetechniker, interner Servicetechniker)
Knowhow Hiding durch Genauigkeitsherabsetzung
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12. Elektronische Ersatzteilkataloge heute
Charakteristika:
Visuelle und strukturelle Abbildung des Produktes
Navigation durch Produktstruktur (2D oder 3D)
Verknüpfung von Metadaten in die visuelle Navigationsdarstellung (2D
Hostspots, 3D Links)
Wiedergabe von Artikeldaten zu den verfügbaren Ersatz-
/Verschleißteilen, sowie Wiederbeschaffungsinformationen
On-/Offline Verfügbarkeit
Einbindung/ Verknüpfung zu einem Onlineshop/ Portal
Einbindung relevanter Dokumentationen und Anweisungen für Bauteile/
Baugruppen
Zugriffsbeschränkung (z.B. Differenzierung unterschiedlicher Benutzergruppen:
Kunde, externer Servicetechniker, interner Servicetechniker)
Knowhow Hiding durch Genauigkeitsherabsetzung
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14. ETK Kernaspekte - Anwendungsfall
Definition des Anwendungsfalles
Zielgruppe / Businesskonzept
– Definition der „Service Stufen“ zwischen dem Kunden und ihrem
Unternehmen
– Klare inhaltliche Definition der Erwartungshaltung (bzgl. Inhalte & Qualität)
der Zielgruppen
– Abgleich des Service Businesskonzeptes mit der Unternehmensstrategie
Detaillierungsgrad der Informationen
– Welcher Detaillierungsgrad muss gewährleistet sein, um die Erwartungen
der Zielgruppen zu befriedigen?
– In welchem Detail und Qualität liegen die Daten aktuell vor?
Umsetzungsvarianten
– Printkatalog (Papier / PDF)
– On-/Offline
– 2D/3D Modelldarstellung
– App inkl. Webshop
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15. ETK Kernaspekte – Produkttyp / Strukturen
Produktklassifikation Strukturcharakterisik
Massenprodukt 100% Abbildung entsprechend
(MTS – Make to Stock) Fertigung; Standardkatalog
basierend auf Stammdaten
z.B. Elektronikgeräte
Konfigurierbares Produkt 150% Abbildung mit jeglichen
(MTO – Make to Order) Varianten; Standardkatalog
z.B. PKW basierend auf Stammdaten
Kundenspezifisches Produkt 100% Abbildung entsprechend
(ATO – Assemble to Order) Kundenwunsch; kundenspezifischer
Katalog basierend auf
z.B. Werkzeugmaschinen
Bewegungsdaten
Einzelprodukt 100% Abbildung entsprechend
(ETO – Engineer to Order) Planung; Einzelkatalog basierend auf
z.B. Kraftwerk Stammdaten
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16. ETK Kernaspekte - Organisation
Verantwortungen/ Zuständigkeiten
Wer hat den Lead zur ETK Erstellung?
Technische Dokumentation / Produktentwicklung?
– Kernfragen:
– Wie groß ist der Aufwand zur Pflege der Serviceteil Artikeldaten?
– Wie komplex ist die eigentliche Katalogerstellung?
– Wie viel Produkt Know-how ist für die ETK Erstellung notwendig?
– Wie wird die Datenaktualität sichergestellt bzw. wie wird die
Informationsweitergabe sichergestellt?
Wer definiert wann, was ein "Ersatzteil, Verschleissteil" ist?
– Technische Sicht
– Konstrukteur oder Servicemitarbeiter
– Betriebswirtschaftliche Sicht
– Z.B. basierend auf Bestellauswertungen & Kundenanfragen
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18. Mögliches Basiskonzept zur ETK Erstellung
PDM/PLM ERP
Aktuelle Stammdatensicht Auftrags-/Servicestückliste
150% 100%
1012.3
1012.3 1012.3
1012.3 Model ZN: S1000.7.001
S:1012.3 VIS Model 1001.4 1001.4
(vereinfacht oder nicht)
1003.4 1003.4
1001.4
1002.4 1002.4 1002.4
Generische Katalog
Katalogstruktur
1012.3 Pos ET
1 1002.4
S:1012.3
2 1003.4
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19. Strukturbetrachtungen PDM/PLM ERP
Aktuelle Stammdatensicht Auftrags-/Servicestückliste
150% 100%
1012.3
1012.3 1012.3
Strukturbasis: 1012.3 Model ZN: S1000.7.001
Fall MTO -> PDM, Stammdaten:
?
S:1012.3 VIS Model
(vereinfacht oder nicht)
1001.1
1001.4
1003.4
1002.4
?
1001.4
1003.4
1002.4
1002.1
Engineeringdaten bilden das
gesamte Produktspektrum ab (150%)
Fall ATO -> ERP, Bewegungsdaten: spezifischer Kundenauftrag ist nur
hier abgebildet; fehlende Produktdaten müssen ggf. aus PDM
hinzugezogen werden
Schnittstellen ERP/PDM - CAD Modell
Falls Modelldaten in den ETK einbezogen werden, muss ein
Strukturabgleich zwischen ERP und PDM erfolgen!
Generische Katalogstruktur
Schnelle Navigation zum Ersatzteil ermöglichen (nur soviele Stufen wie nötig)
Abbildung der Kundensicht anstelle der funktionalen Entwicklungssicht
Möglichst allgemein halten
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20. Variantenkonfiguration
Berücksichtigung von Variantenbaugruppen und Optionen
a.)Nachbildung der Konfigurationslogik vom ERP in der generischen
Katalogstruktur
– Doppelte Strukturpflege
1012.3
– Grössere Flexibilität zur Kataloganpassung ? 1001.4
1003.4
1002.4
b.)Übernahme der konfigurierten Struktur aus dem ERP
– Saubere Datenpflege im ERP notwendig
– Erhöhte Vorleistung zur Strukturdefinition, Erstellungsprozess
– Automatisierte Katalogerstellung
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21. Modell-/Zeichnungseinbindung
Userakzeptanz
Darstellungsperformance entscheidendes Benutzerkriterium
Navigation zum Ersatzteil muss schnell möglich sein
– Struktur
– Modellkomplexität
Know-how Schutz
Detailgenauigkeit/ Objekte aus den Geometriemodellen entfernen
Zugriffsberechtigungen klar regeln (z.B. Rollenkonzept)
Datenkonvertierung
Automatisierter Prozess in Abhängigkeit vom Status definieren
Verwendung 2D/3D Modelle im ETK -> 3D ermöglicht einfachere Navigation und
Datenverlinkung; erfordert aber mehr Aufwand für den Know-how Schutz!
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23. Zusammenfassung
Der Erstellungsprozess eines ETK ist eigenständig gegenüber anderen
Produktdokumentationen zu betrachten!
Der Produkttyp (Strukturvorgabe) & der Anwendungsfall entscheiden
über die Umsetzungsmöglichkeiten und zu lösenden Strukturthemen!
Kernaspekte:
Anwendungsfall & Strukturvorgaben
Strukturabgleich in den Systemen
Datenaufbereitung (Metadaten, Visualisierungsdaten)
Organisation & Verantwortlichkeiten
Die Technologie ist heute kein limitierender Faktor, sondern die
Datenaufbereitung und der Erstellungsprozess
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