1. Arbeitsgedächtnistraining mit RoboMemoELPOS Tagung der AG ADHS am 5.11.2009 in Bern Grundlagen Das Arbeitsgedächtnis ADHS und Arbeitsgedächtnis Arbeitsgedächtnis-Kapazität und Lebensalter ADHS und schulische Anforderungen Ist die Arbeitsgedächtnis-Kapazität mit kognitivem Training erweiterbar? Beschreibung des Trainings Zielgruppen Ziele Die Methode auf einen Blick Trainingsaufgaben Nutzen des Trainings aus Sicht der Eltern Look & Feel Vorführung der Cogmed-Software RoboMemo
2. Grundlagen Das Arbeitsgedächtnis Das Arbeitsgedächtnis kann als kognitives System verstanden werden, das die vorübergehende Speicherung sowie die Verarbeitung von Informationen erlaubt (Hasselhorn & Schumann-Hengsteler, 2001). Eine zentrale Aufgabe des Arbeitsgedächtnisses besteht darin, uns daran zu erinnern, auf was wir uns als nächstes konzentrieren sollen. Die Dopamin-Ausschüttung im PräfrontalenKortex hilft irrelevante Reize zu unterdrücken und wirkt als internes Belohnungssystem. Zudem bewirkt das Dopamin einen besseren Übergang von zwischengespeicherten Informationen ins Langzeitgedächtnis.
4. Grundlagen ADHS und Arbeitsgedächtnis Kinder mit ADHS haben v.a. durch Störungen von Hemm- und Filtervorgängen nachweisbar eine niedrigere Arbeitsgedächtniskapazität als gleichaltrige Kinder ohne ADHS. Etwa 5% der Schulkinder sind von ADHS betroffen. Pro Klasse mit 30 Schülern ist somit mindestens einer darunter.
6. Grundlagen Schulanforderungen / Hinweise für Arbeitsgedächtnis-Defizite Vorschule: Das Alphabet lernen / Lernverweigerung Selbstständig ein Puzzle fertigstellen / Begonnene Arbeiten werden nicht beendet Primarschule: Textinhalte verstehen (Lesen-Verstehen) / Nicht richtig verstehen, was gelesen wurde Kopfrechnen / Probleme beim Merken des Ein mal Eins Gleichzeitig zuhören und von der Wandtafel abschreiben / Unvollständige Heftführung Gymnasium: Arbeiten schreiben / Unvermögen, zusammenhängende und strukturierte Arbeiten zu schreiben
7. Grundlagen Arbeitsgedächtnis-Kapazität mit Training erweitern? Kognitives Training ist wirksam: Doppelblindstudie von Klingberg et al. (2005). Untersucht wurden die Effekte von RoboMemo bei Kindern mit ADHS im Alter von 7-12 Jahren. Die Behandlungsgruppe hat auf der visuell-räumlichen und verbalen Ebene sowie bei der Problemlösefähigkeit signifikant besser abgeschnitten als die Kontrollgruppe ohne Training. Testverfahren: Span-Board-Test, Stroop-Test, Raven Matrizen Test Intelligenz-Transfer: Jaeggi & Buschkuehl (2008) konnten in einer Kontrollgruppen-Studie bei Studierenden im Alter von 26 Jahren experimentell nachweisen, dass durch Arbeitsgedächtnistraining die fluide Intelligenz verbessert werden kann. Mit dem Intelligenz-Transfer werden Prozesse im Gehirn verbessert, welche für die Problemlösung in vielen Bereichen relevant sind. Trainingsverfahren: BrainTwister, Universität Bern. Testverfahren: Bochumer-Matrizen Test
9. Cogmed-Arbeitsgedächtnistraining RoboMemo Zielgruppe 8-18-jährige Kinder und Jugendliche, die ihre Aufmerksamkeits- und Konzentrationsfähigkeit verbessern wollen Kinder und Jugendliche mit ADHS Kinder und Jugendliche mit Teilleistungsstörungen Beim Vorliegen einer Epilepsie ist das Training nicht geeignet Cogmed QM für Erwachsene Cogmed JM für Kinder im Vorschulalter Ziele Erweiterung der Konzentrationsfähigkeit, der Merkfähigkeit, der Aufmerksamkeitsspanne sowie der Fähigkeit zum komplexen Denken und Problemlösen Wichtiger Hinweis: Das Training ist nicht als Ersatz für die durch einen Arzt verschriebenen Medikamente gedacht.
10. Cogmed-Arbeitsgedächtnistraining RoboMemo Die Methode auf einen Blick Training mit kognitiven Aufgaben am PC Dauer: Während 5 Wochen an 5 Tagen/Woche, jeweils für 30-40 Minuten. Verschiedene Übungen, die während der Trainingsphase automatisch ausgetauscht werden Belohnungssystem Einbezug der Eltern, Trainingsvereinbarung Wöchentliche, Kontaktaufnahme durch den Coach Training-Web, Evaluation Das Training beginnt nach einer Untersuchung des Kindes und endet mit dem Abschlussgespräch (Trainingsbericht) Nachbetreuung, evtl. Zusatz-Training
11. Cogmed-Arbeitsgedächtnistraining RoboMemo Trainingsaufgaben Die Übungen sind so aufgebaut, dass visuell-räumliche und verbale Informationsverarbeitung kombiniert trainiert werden. Die Cogmed-Software passt den Schwierigkeitsgrad während einer Trainingssequenz fortlaufend an die Leistungsfähigkeit des Trainierenden an. So können Aufmerksamkeit, Konzentration und Merkfähigkeit immer maximal „gedehnt“ werden. Motivierende Belohnung am Ende des Trainings durch ein Computerspiel. Kompensation des schwach ausgeprägten internen Belohnungssystems bei ADHS.
12. RoboMemo Trainingsaufgaben Ein „Roboter“ führt durch das Training. Er erklärt die Übungen. Zudem gibt er motivierende und handlungsrelevante Kommentare ab.
17. Cogmed-Arbeitsgedächtnistraining RoboMemo Nutzen des Trainings aus Sicht der Eltern Elternbefragung: Fragebogen- Erhebung vor und nach Abschluss des Trainings gemäss DSM-IV. Bei 80% der Kinder, die das Training abgeschlossen hatten, konnten Eltern positive Veränderungen in den Bereichen Aufmerksamkeit, Impulsivität und Hyperaktivität feststellen. Bei einer weiteren (telefonischen) Befragung nach einem Jahr berichteten 36% der Eltern, dass die Trainingseffekte bestehen blieben. 43% haben berichtet, die Trainingseffekte hätten sich verstärkt und 21% haben berichtet, dass sich die Trainingseffekte abgeschwächt haben.