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Helaba Volkswirtschaft/Research



                                                   Wochenausblick                                                                       9. Dezember 2011




                                                   Etwas mehr Zuversicht
                              Redaktion:
                                                   1        Die Woche im Überblick                                                                      1
            Dr. Stefan Mitropoulos
             Tel.: 0 69/91 32-46 19                         1.1     Chart der Woche                                                                     1
              research@helaba.de                            1.2     Wochen-Quartals-Tangente                                                            2
                                                            1.3     Finanzmarktkalender KW 50 mit Prognosen                                             3
                                                   2        Im Fokus                                                                                    4
                                                            2.1     Aktien: Vorerst unruhiges Fahrwasser                                                4
                                                            2.2     USA: Lieferengpässe beim Weihnachtsmann?                                            5
                          Herausgeber:
                                                   3        Charttechnik                                                                                6
               Dr. Gertrud R. Traud
                                                   4        Helaba Kapitalmarktszenarien                                                                7
Chefvolkswirt/Leitung Research
                                                   5        Helaba Basisszenario mit Prognosetabelle                                                    8
Landesbank Hessen-Thüringen
                        MAIN TOWER
         Neue Mainzer Str. 52-58
        60311 Frankfurt am Main                    1 Die Woche im Überblick
       Telefon: 0 69/91 32-20 24
       Telefax: 0 69/91 32-22 44                       1.1         Chart der Woche

                                                   Nahe des Tiefpunktes
                                                   ZEW-Erwartungen, Saldo in %

                                                   100                                                                                               100
                                                                                                                   Standardabweichung
                                                       75                                                                                             75

                                                       50                                                                        Mittelwert           50

                                                       25                                                                                             25

                                                       0                                                                                               0

                                                    -25                                                                                               -25
                                                                                                      Standardabweichung
                                                    -50                                                                                               -50

                                                    -75                                                                                               -75
                                                      1992             1995           1998            2001         2004          2007         2010


                                                   Quellen: EcoWin; Helaba Volkswirtschaft/Research



        Die Publikation ist mit größter Sorgfalt   Eigentlich stimmen die ZEW-Erwartungen den Beobachter verdrießlich. Der Indikator notiert nahe
bearbeitet worden. Sie enthält jedoch lediglich    seinem Tiefpunkt, der schon zwei Mal eine Rezession angekündigt hat. Im Dezember sollte der
  unverbindliche Analysen und Prognosen zu
                                                   Mannheimer Frühindikator relativ stabil ausfallen, zumal der SENTIX-Index für die Eurozone
   den gegenwärtigen und zukünftigen Markt-
     verhältnissen. Die Angaben beruhen auf
                                                   bereits ein ähnliches Bild gezeichnet hat. Muss sich die Vergangenheit wiederholen? Das Zentrum
    Quellen, die wir für zuverlässig halten, für   für Europäische Wirtschaftsforschung befragt Finanzanalysten, die aber zur Zeit besonders pessi-
 deren Richtigkeit, Vollständigkeit oder Aktua-
                                                   mistisch sind. Damit könnte der Indikator die realwirtschaftliche Situation negativ überzeichnen.
 lität wir aber keine Gewähr übernehmen kön-
 nen. Sämtliche in dieser Publikation getroffe-
                                                   Dies zumindest legt die verhältnismäßig positive Stimmung in den Unternehmen nahe, die im ifo-
     nen Angaben dienen der Information. Sie       Geschäftsklima zum Ausdruck kommt. Trotzdem wird sich die deutsche Konjunktur abschwächen.
 dürfen nicht als Angebot oder Empfehlung für      Das Wirtschaftswachstum wird nach 3 % in diesem Jahr 2012 nur noch 1,2 % betragen. Dies ist
  Anlageentscheidungen verstanden werden.
                                                   kein Grund zur Panik, da es immer noch ein Wachstum in der Nähe des Potenzials ist.
Wochenausblick




          Ulf Krauss          1.2              Wochen-Quartals-Tangente
Tel.: 0 69/91 32-47 28
                            Die EZB hat nahtlos an die konzertierte Aktion der führenden Zentralbanken angeknüpft und die
                            Liquiditätsversorgung, u. a. mit einem Dreijahrestender, nochmals ausgeweitet. Die Zinssenkung
                            auf 1,0 % war dabei lediglich ein Punkt auf der To-Do-Liste zur Stabilisierung des Finanzsystems
                            und zur Abwendung einer Kreditklemme. Die EZB bietet damit jedoch nur das Rahmenprogramm
                            für den EU-Gipfel. Um den Reformdruck aufrecht zu erhalten, hat Mario Draghi den Forderungen
                            nach einer Ausweitung der Ankäufe von Staatsanleihen erneut eine klare Absage erteilt.

                            Obwohl Großbritannien sich beim EU-Gipfel gegen Vertragsänderungen stellte, planen die Euro-
                            Länder den Weg zu einer Stabilitätsunion fortzusetzen. Zusammen mit sechs weiteren EU-Ländern
 EU-Gipfel ein Schritt in   soll nun ein Vertrag für eine Fiskalunion bis März ausgehandelt werden. Schuldenbremsen und
    die richtige Richtung   automatische Sanktionen sollen die Basis für stabile Staatshaushalte in der Zukunft bilden. Der
                            Rettungsschirm ESM wird ab Mitte 2012 schrittweise den EFSF ablösen, ohne allerdings eine
                            Banklizenz zu erhalten. Beim EFSF ist eine Verdreifachung der Ausleihkapazität auf 750 Mrd.
                            Euro mittels eines Kredithebels vorgesehen. Entscheidend ist jedoch, dass die Strukturreformen in
                            den nationalen Parlamenten, insbesondere in Italien, vorangetrieben werden. Jüngstes positives
                            Beispiel ist die Slowakei, wo zur Einführung einer Schuldenbremse eine Verfassungsänderung
                            beschlossen wurde. Auf diesem Weg kann das Vertrauen der Anleger langsam wieder zurückge-
                            wonnen werden. Der Anlagedruck bei den Investoren wächst ohnehin mit jedem Tag. Die Zinsen
                            an den Geldmärkten sind auf Dauer viel zu unattraktiv. Das Interesse an der höheren Verzinsung
                            bei Euro-Staatsanleihen dürfte daher wachsen, zumal der Politik zur stärkeren Beteiligung privater
                            Gläubiger beim EU-Gipfel abgeschworen wurde. Griechenland wird wohl auch aufgrund seines
                            maroden Allgemeinzustands ein Sonderfall bleiben. Die jüngste Entspannung bei den Risikoauf-
                            schlägen sollte Mut machen. Die Signale vom EU-Gipfel geben Anlass, mit etwas mehr Zuversicht
                            in das neue Jahr zu blicken. Ob positive Nachrichten von der Konjunkturfront in den USA (S. 5)
                            der Vorweihnachtstimmung am Aktienmarkt noch Impulse geben können, ist allerdings fraglich
                            (S. 4).

                            Finanzmarktrückblick und -prognosen

                                                            Veränderung seit...  aktueller
                                                           31.12.2010 01.12.2011 Stand*                          Q1/2012             Q2/2012             Q3/2012
                                                           (in %)                          Index

                            DAX                                 -15,0               -2,7      5.874              5.600            6.000                6.500
                                                           (in Bp)                         (in %)

                            3M Euribor                               46              0         1,47                1,1                1,1                 1,1
                            3M USD Libor                             24              1         0,54                0,4                0,4                 0,4
                            10 jähr. Bundesanleihen                  -95            -16        2,02                1,9                2,3                 2,5
                            10 jähr. Swapsatz                        -78            -9         2,55                2,5                2,8                 3,0
                            10 jähr. US-Treasuries               -132               -12        1,97                2,0                2,4                 2,6
                                                           (jew eils gg. Euro, %)          (jew eils gg. Euro)

                            US-Dollar                                0,3            0,9        1,33               1,30              1,35                1,40
                            Japanischer Yen                          4,7            1,0        104                102                 106                 112

                            Britisches Pfund                         0,4            0,5        0,85               0,85              0,87                0,88
                            Schweizer Franken                        1,2            -0,2       1,24               1,20              1,25                1,25
                                                           (in %)

                            Brentöl $/B                             13,2            -2,1       108                100                105                 110
                            Gold $/U                                20,2            -2,1      1.708              1.850            1.800                1.850
                            *Schlusskurse vom 08.12.2011                                             Bei Prognoseänderungen sind die vorherigen Werte in Klammern gesetzt

                            Quellen: Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research




                            Helaba Volkswirtschaft/Research · 9. Dezember 2011· © Helaba                                                                                2
Wochenausblick




  1.3            Finanzmarktkalender KW 50 mit Prognosen

                                                                             Helaba- Bloom berg
    Zeit         Land       Periode     Indikator                                               Vorperiode
                                                                            Prognose Consensus

  Montag, 12.12.2011


  Dienstag, 13.12.2011
    11:00         DE          Dez       ZEW-Indikator                         -55,0      -55       -55,2

    14:30         US          Nov       Einzelhandelsumsätze, % m/m           0,6        0,6        0,5
                                        Einzelhandelsumsätze ohne Pkw s,
    14:30         US          Nov                                             0,4        0,5        0,6
                                        % m/m
    16:00         US           Okt      Lageraufbau; % m/m                    0,3        0,4        0,0

    20:15         US                    FOMC-Zinsentscheidung; %              0,25      0,25       0,25
  Mittw och, 14.12.2011
                                        Industrieproduktion
    11:00         EZ           Okt      % m/m, s.a.                           0,2        0,1       -1,9
                                        % y/y, s.a.                           2,7        2,4        2,9
    14:30         US                    Atlanta Fed Präsident Lockhart
  Donnerstag, 15.12.2011

                                        Einkaufsmanagerindex (Verarb.
    09:30         DE          Dez                                             47,7       47,4      47,9
                                        Gew erbe, Vorabschätzung)
                                        Einkaufsmanagerindex (Dienst-
    09:30         DE          Dez                                             50,0       50,0      50,3
                                        leistungen, Vorabschätzung)
                                        Einkaufsmanagerindex (Verarb.
    10:00         EZ          Dez                                             46,2       46,0      46,4
                                        Gew erbe, Vorabschätzung)
                                        Einkaufsmanagerindex (Dienst-
    10:00         EZ          Dez                                             47,5       47,2      47,5
                                        leistungen, Vorabschätzung)
                                        Konsumentenpreise (HVPI)
    11:00         EZ          Nov       % m/m                                 0,1        0,1        0,3
                                        % y/y                                 3,0        3,0        3,0
                                        Konsumentenpreise Kernrate
    11:00         EZ          Nov       % m/m                                 0,1        k.A.       0,3
                                        % y/y                                 1,8        1,7        1,6
    14:30         US          Nov       PPI Erzeugerpreise, % m/m             0,2        0,2       -0,3
                                        PPI ohne Energie und
    14:30         US          Nov                                             0,2        0,2        0,0
                                        Nahrungsmittel, % m/m
    14:30         US           Q3       Leistungsbilanzsaldo; Mrd. $         -106,0     -107,6    -118,0

    14:30         US          Dez       Empire State Umfrage; Index           5,0        2,5        0,6

                                        Erstanträge auf
    14:30         US        09. Dez                                           390        390       381
                                        Arbeitslosenunterstützung, Tsd

    15:15         US          Nov       Industrieproduktion, % m/m            0,2        0,2        0,7

    15:15         US          Nov       Kapazitätsauslastung; %               78,0       77,9      77,8

    16:00         US          Dez       Philadelphia Fed; Index               10,0       5,0        3,6
  Freitag, 16.12.2011
                                        CPI Konsumentenpreise
    14:30         US          Nov       % m/m                                 0,3        0,1       -0,1
                                        % y/y                                 3,7        3,5        3,5
                                        CPI ohne Energie & Nahrungsmittel
    14:30         US          Nov       % m/m                                 0,2        0,1        0,1
                                        % y/y                                 2,2        2,1        2,1
    17:15         US                    Chicago Fed Präsident Evans
    18:00         US                    Dallas Fed Präsident Fisher
Quellen: Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research




Helaba Volkswirtschaft/Research · 9. Dezember 2011· © Helaba                                               3
Wochenausblick




  Markus Reinwand, CFA
        Tel.: 0 69/91 32-4723
                                     2 Im Fokus
                                       2.1              Aktien: Vorerst unruhiges Fahrwasser


                                       Derzeit scheint sich das Muster vorangegangener EU-Gipfel zu wiederholen: Die Kurse erho-
                                       len sich im Vorfeld, um danach wieder abzubröckeln. Insgesamt zielen die Beschlüsse jedoch
                                       in die richtige Richtung, so dass verlorenes Vertrauen mittelfristig wahrscheinlich zurückge-
                                       wonnen werden kann. Kursrückschläge sollten daher gezielt zum Einstieg bei europäischen
                                       Dividendentiteln genutzt werden.


                                     Aktien bleiben vorerst in unruhigem Fahrwasser. Während sich die Indizes in den vergangenen
                                     Wochen auch wegen der Vorfreude auf den EU-Gipfel und den EZB-Zinsentscheid spürbar erho-
         Befreiungsschlag
                                     len konnten, kehrte zuletzt wieder Ernüchterung ein. Zwar senkte die EZB wie erwartet den Leit-
             ausgeblieben
                                     zins um 25 Basispunkte. Die erhoffte Ankündigung einer Ausweitung der Anleihekäufe blieb
                                     jedoch aus. Zudem sorgten die Ergebnisse des jüngsten Banken-Stresstests für neuerlichen Druck
                                     auf Finanztitel. Die bislang bekannt gewordenen Beschlüsse des EU-Gipfels stellen offenbar nicht
                                     den von so manchem Marktteilnehmer erhofften Befreiungsschlag dar. Die Tatsache, dass sich nur
                                     23 der 27 EU-Staaten auf die Bildung einer Fiskalunion verständigen konnten, ist ein Wermuts-
                                     tropfen und könnte kurzfristig noch für rechtliche Unsicherheit sorgen. Insgesamt zielen die Be-
                                     schlüsse jedoch in die richtige Richtung.

USA: Positives Überraschungsmomentum erreicht Zenit                                Bewertung spricht mittelfristig für Euro-Aktien
Saldo                                  Abweichung von der 200-Tage-Linie, %        %

 150                                                                   40              7                                                                            7
                       Konjunkturüberraschungen                                             Dividendenrendite minus Rendite 10-jähriger Staatsanleihen*
                           USA (linke Skala)                           30              6                                                                            6
 100
                                                                       20              5                                                                            5
                                                                                                                    EURO STOXX 50
   50                                                                                  4                                                                            4
                                                                       10
                                                                                                                                                              DAX
                                                                                       3                                                                            3
    0                                                                  0
                                                                                       2                                                                            2
                                                                       -10
  -50                                                                                  1                                                                            1
                                                                       -20
                                                                                       0                                                                            0
 -100                                     S&P 500
                                       (rechte Skala)                  -30
                                                                                       -1                                                                           -1
                                                                                                                                                          S&P 500
 -150                                                                  -40             -2                                                                           -2
    2007        2008          2009       2010       2011      2012                              2008              2009              2010              2011


Quellen: Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research                                *DAX und EURO STOXX 50 gg. 10j. Bunds; S&P 500 gg. 10j.-Treasuries
                                                                                   Quellen: Datastream, Helaba Volkswirtschaft/Research



                                     Mit einem Durchstarten der Aktien in den saisonal traditionell starken Wintermonaten ist nicht zu
                                     rechnen. Konnten überraschend starke US-Konjunkturdaten bis zuletzt ein Gegengewicht zu den
  Aktien als strategische
                                     durchwachsenen Daten aus Europa und Asien bilden, scheint auch jenseits des Atlantiks das posi-
           Anlage attraktiv
                                     tive Überraschungsmomentum nun erst einmal seinen Höhepunkt zu erreichen. Als Stütze für den
                                     Aktienmarkt sollte sich die insbesondere bei deutschen und europäischen Dividendentiteln niedri-
                                     ge Bewertung erweisen. Sie ist Ausdruck einer bereits sehr ausgeprägten Wachstums- und Ge-
                                     winnskepsis. So sind Dividendentitel gegenwärtig ähnlich niedrig bewertet wie im Frühjahr 2009,
                                     als Aktien ihr zyklisches Tief erreichten. Allerdings wird der Risikoappetit längerfristig orientier-
                                     ter Investoren erst wieder zunehmen, wenn die konjunkturellen Frühindikatoren ihren Boden er-
                                     reicht haben. So hat sich die Kombination aus niedrigen Leitzinsen und aufhellenden Wachstums-
                                     erwartungen in der Vergangenheit als ausgesprochen günstige Phase für Aktien erwiesen. Die in
                                     diesem Jahr von Anlegern so verschmähten DAX- und EURO STOXX 50-Werte dürften dann
                                     gegenüber US-Titeln klar im Vorteil sein. Mögliche Kursrückschläge sollten daher gezielt zum
                                     Einstieg in hiesige Dividendentitel genutzt werden.




                                     Helaba Volkswirtschaft/Research · 9. Dezember 2011· © Helaba                                                                        4
Wochenausblick




               Patrick Franke        2.2           USA: Lieferengpässe beim Weihnachtsmann?
       Tel.: 0 69/91 32-4738


                                     Anlässlich der Einzelhandelsdaten zum November werfen wir einen Blick auf das „Weih-
                                     nachtsgeschäft“. Bei der Extrapolation von den Umsätzen einiger weniger Tage auf den all-
                                     gemeinen Trend ist jedoch große Vorsicht angezeigt. Für Anfang 2012 spielt vor allem eine
                                     Rolle, ob sich die Parteien in Washington doch noch darauf einigen können, einen im Januar
                                     drohenden kontraktiven Impuls von der Fiskalpolitik in letzter Minute abzuwenden.


                                  Alle Jahre wieder wird – auch an den Märkten – viel über das Weihnachtsgeschäft gesprochen. In
                                  den USA schauen alle wie gebannt auf den so genannten „Black Friday“, den Freitag nach
              Anekdotische
                                  Thanksgiving, und „Cyber Monday“, den darauf folgenden Montag. Aussagekräftige Daten zu den
                   Evidenz
                                  Umsätzen liegen noch nicht vor, aber in diesem Jahr waren die Äußerungen aus dem Einzelhandel
                                  hinsichtlich des Geschäfts an diesen Tagen durchaus positiv. Ob dies jedoch ein verlässliches
                                  Anzeichen für einen dynamischen Konsum zum Jahresausklang darstellt, steht auf einem anderen
                                  Blatt. So ist möglich, dass die Verbraucher einfach Käufe vorgezogen haben, die dann in den spä-
                                  teren Wochen „fehlen“. Wir rechnen für den November mit einem soliden Anstieg der Einzelhan-
                                  delsumsätze um 0,6 % gegenüber Vormonat. Die positiven Nachrichten aus dem Autosektor spre-
                                  chen jedenfalls für ein vergleichsweise gutes Konsumklima. Mit annualisiert 13,6 Mio. Einheiten
                                  wurden im November mehr Pkws und SUVs abgesetzt als in jedem anderen Monat seit der Pleite
                                  von Lehman Bros. (mit Ausnahme des Sprungs in der Folge der Abwrackprämie im August 2009).

Erst drehen die Umsätze, dann das Verbrauchervertrauen!                         Kommt nach dem 1. Januar die Katerstimmung?
Jahresrate, %                                                        Index      Wirkung auf den Konsum (Jahresrate), in Mrd. US-Dollar

 16             Reale Einzelhandelsumsätze                             75
 14             (Dreimonatsveränderung, LS)
                                              Verbrauchervertrauen                Kürzung bei der Arbeitslosenhilf e*
                                                                       70
 12                                           (Conf . Board, RS)
 10                                                                    65
  8                                                                                  Erhöhung der Rentenbeiträge*
                                                                       60
  6
  4                                                                    55            Rückgang der Sparquote um 1
                                                                                            Prozentpunkt
  2                                                                    50
  0
                                                                       45           Anstieg der Beschäf tigung um 1
 -2                                                                                              Mio.
 -4                                                                    40
      2010                             2011                                                                         -150 -100   -50   0   50    100     150

Quellen: Macrobond, Helaba Volkswirtschaft/Research                             Quellen: EcoWin, Helaba Volkswirtschaft/Research
                                                                                * bislang für Januar 2012 geplant , unterstellte Konsumquote von 95 %



                                  Offenbar interessieren sich die amerikanischen Konsumenten wenig für das, was derzeit jenseits
                                  des Atlantiks in der Eurozone vorgeht. Der Transmissionsmechanismus, über den die Schuldenkri-
        Mit Schwung in die
                                  se die USA in Mitleidenschaft ziehen könnte, müsste auch in erster Linie in der Finanzbranche
             Feiertage – trotz
                                  (Verknappung der Kreditversorgung) oder bei den Unternehmen (schlechte Stimmung, Investiti-
               Schuldenkrise
                                  ons- und Einstellungsstopp) liegen. Dafür gibt es jedoch (bislang) keine Anzeichen. Die Banken
                                  vergeben Kredite, lockerten im Oktober gemäß der jüngsten Fed-Umfrage ihre Vergabekriterien
                                  sogar weiter. Die Unternehmenskredite legten in den vergangen drei Monaten mit einer Jahresrate
                                  von 11 % zu. Die Unternehmensstimmung hat sich nach der Eintrübung im Sommer stabilisiert.
                                  Der wichtige ISM-Index für das Verarbeitende Gewerbe stieg im November auf 52,7, ein Niveau
                                  deutlich oberhalb der gesamtwirtschaftlichen Expansionsschwelle (42,5). Entsprechend sind dieje-
                                  nigen Stimmen zuletzt verdächtig ruhig geworden, die noch vor wenigen Wochen lautstark beton-
                                  ten, dass beim realen Bruttoinlandsprodukt eine Vorjahresrate von unter 2 %, wie sie im zweiten
                                  und dritten Quartal verzeichnet wurde, „zwingend“ zu einer Rezession führen müsste. Derzeit
                                  rechnen wir für das vierte Quartal 2011 mit einem annualisierten Wachstum von rund 3 % gegen-
                                  über Vorquartal. Der Einbruch ist ausgeblieben.




                                  Helaba Volkswirtschaft/Research · 9. Dezember 2011· © Helaba                                                                5
Wochenausblick




                                 3 Charttechnik
Bund-Future: Seitwärtsrange                                                    Widerstände:              137,79      138,00 139,07
Stochastic                                             Bund-Future (daily)     Unterstützungen:          134,04      132,99 132,89
                                                                               Der Bund-Future kann sich erholen und so dominiert die im
                                                                               Sommer etablierte Seitwärtsrange das Bild. Indikatoren wie
                                                                               Stochastic und MACD unterstützen den Bund-Future auf
                                                                               Tagesbasis. Auf Wochenbasis ist die Situation jedoch nicht
                                                                               einheitlich positiv. Auf der Habenseite kann gewertet wer-
                                                                               den, dass der DMI noch immer auf Kauf steht. Stochastic
                                                                               und MACD mahnen aber vor zu viel Euphorie. Widerstän-
                                                                               de zeigen sich in der Zone 137,79 bis 138,00. Entscheidend
                                                                               sind aber der Bereich bei 139,07/139,19 sowie das Allzeit-
                                                                               hoch bei 139,58.
Quellen: Reuters, Helaba Volkswirtschaft/Research                              Ralf Umlauf (Tel.: 069/9132-1891)



EUR-USD: Risiken bleiben                                                       Widerstände:              1,3460      1,3579 1,3615
MACD                                                     EUR-USD (daily)       Unterstützungen:          1,3282      1,3212 1,3146
                                                                               Der Euro zeigte sich im Verlauf der Woche leicht belastet,
                                                                               der jüngste Tiefpunkt bei 1,3212 wurde bislang aber kei-
                                                                               nem ernsthaften Test unterzogen. Das technische
                                                                               Indikatorenbild ist unausgewogen. Im Tageschart sind
                                                                               Kaufsignale des Stochastic und des MACD noch intakt, die
                                                                               Indikatoren beginnen aber wieder gen Süden zu drehen. Der
                                                                               Blick auf den Wochenchart offenbart zudem, dass die Ab-
                                                                               wärtsrisiken für den Euro bestehen bleiben. Wichtige
                                                                               Unterstützungen finden sich bei 1,3212 und 1,3146, dem
                                                                               zyklischen Tief vom Herbst 2011.
Quellen: Reuters, Helaba Volkswirtschaft/Research                              Ralf Umlauf (Tel.: 069/9132-1891)



DAX: Chartbild trübt sich deutlich ein                                         Widerstände:              5.880       5.970   6.018
DMI                                                           DAX (daily)      Unterstützungen:          5.745       5.670   5.594
                                                                               Die auf die lange Verluststrecke folgende Erholungsbewe-
                                                                               gung wurde schneller als gedacht beendet. Eine ganze Reihe
                                                                               von dunklen Candlesticks mahnte zunächst zur Vorsicht.
                                                                               Die zuletzt zunehmende Abwärtsdynamik sorgte schlussend-
                                                                               lich für einen Rutsch unter das wichtige Retracement bei
                                                                               5.890 Zählern. Gleichzeitig wurde sowohl die 21- als auch
                                                                               die 55-Tage-Linie unterschritten, der DMI drehte auf
                                                                               „short“. Nun gilt es, die Support-Marke von 5.808 Punkten
                                                                               (50%-Fibonacci-Fan-Linie im Wochenchart) zu beachten.
                                                                               Ein Bruch dieser eröffnet weiteres Abwärtspotenzial.
Quellen: Reuters, Helaba Volkswirtschaft/Research                              Christian Schmidt (Tel.: 069/9132-2388)




                                 Die Ausführungen auf dieser Seite basieren ausschließlich auf einer charttechnischen Analyse.
                                 Unsere fundamentalen Analysen gehen in diese Betrachtung nicht ein.




                                 Helaba Volkswirtschaft/Research · 9. Dezember 2011· © Helaba                                           6
Wochenausblick




                         4 Helaba Kapitalmarktszenarien
                         Für unseren Kapitalmarktausblick 2012 haben wir das Thema „Helden- und Göttersagen“ ge-
                         wählt. In unserem Hauptszenario „Gordischer Knoten“ (Eintrittswahrscheinlichkeit: 70 %)
      Hauptszenario:     befreit sich die Weltwirtschaft aus einer schwierigen Ausgangslage. Die Industrieländer verstrick-
  Gordischer Knoten      ten sich im Jahresverlauf 2011 im Schuldengewirr, während sich die Schwellenländer abschwäch-
                         ten. Eine geordnete Insolvenz Griechenlands sowie erste Erfolge der europäischen Strukturrefor-
                         men und eine weltweit expansive Ausrichtung der Geldpolitik tragen jedoch 2012 dazu bei, die
                         Schuldenkrise und die konjunkturelle Schwäche allmählich zu überwinden. Der gordische Knoten
                         kann gelöst werden. Das Wirtschaftswachstum 2012 wird zwar nicht an die spektakulären Raten
                         des Jahres 2010 anknüpfen, es schwenkt aber auf einen normalen Wachstumstrend ein. Damit
                         dürften auch die Kapitalmärkte endlich wieder in ruhigeres Fahrwasser geraten: Nach den Über-
                         treibungen 2011 zeichnet sich für 2012 ein insgesamt gutes Aktienjahr mit zweistelligen Zuwäch-
                         sen ab. Renten dürften dagegen unter Druck geraten.

                         Das weiterhin durch die Schwellenländer getriebene Wachstum der Weltwirtschaft wird 2012 bei
                         rund 3 ½ % verharren, da die Normalisierung bereits 2011 einsetzte. Im Jahresverlauf 2012 ist
                         aber mit einer anziehenden Dynamik zu rechnen: Die Geldpolitik in den Schwellenländern dürfte
                         wieder vermehrt auf Expansion umschwenken. In den europäischen Problemländern wird der
                         Konsolidierungsdruck zwar hoch bleiben, aber die bereits erfolgten Restrukturierungen erbringen
                         erste Wachstumsimpulse. In den USA kommt es im Wahljahr dagegen noch nicht zu größeren
                         Konsolidierungsanstrengungen, so dass die Wirtschaft erneut um rund 2 % wachsen wird. 2013
                         dürfte das globale BIP sogar wieder stärker expandieren.

                         In unserem positiven Szenario „Phönix aus der Asche“ (10 %) kann die Weltwirtschaft an das
                         überdurchschnittliche Wachstum 2010 anknüpfen, jedoch um den Preis einer höheren Inflation.
   Alternativszenario:   Befeuert wird dies von einer expansiven Ausrichtung der Geld- und Fiskalpolitik. Weitere Konso-
Phönix aus der Asche     lidierungsschritte werden in die Zukunft verschoben. Aktien strahlen heller denn je und Renten
                         verzeichnen im Gegenzug kräftige Kursverluste.

                         In unserem negativen Szenario „Sisyphus“ (20 %) fällt die Weltwirtschaft in eine Rezession. Die
                         Industrieländer geraten in ein deflationäres Umfeld. Trotz massiver Anstrengungen kann die euro-
   Alternativszenario:   päische Schuldenkrise nicht bewältigt werden. Der Versuch Staaten und Banken gleichzeitig zu
            Sisyphus     retten stellt sich als Sisyphusarbeit heraus. In China platzt die Immobilienblase und führt zu hefti-
                         gen realwirtschaftlichen Verwerfungen weltweit. Geopolitische Risiken könnten zudem die Kon-
                         junktur zusätzlich belasten. Anleger suchen Sicherheit, wovon der US-Dollar und die Rentenmärk-
                         te profitieren. Auf die Aktienmärkte hingegen rollt ein erneuter Einbruch zu.

                         Investmentszenarien 2012


                             Szenarien          Wahrschein-
                                                            Wachstum Inflation Renten                 Euro       Aktien
                               2012               lichkeit

                            Gordischer
                                                       70%
                             Knoten

                            Phönix aus
                                                       10%
                            der Asche


                             Sisyphus                  20%

                         Quelle: Helaba Volkswirtschaft/Research




                         Helaba Volkswirtschaft/Research · 9. Dezember 2011· © Helaba                                         7
Wochenausblick




5 Helaba Basisszenario mit Prognosetabelle
In unserem Hauptszenario „Gordischer Knoten“ (Eintrittswahrscheinlichkeit: 70 %) befreit sich
die Weltwirtschaft aus einer schwierigen Ausgangslage. Die Industrieländer verstrickten sich im
Jahresverlauf 2011 im Schuldengewirr, während sich die Schwellenländer abschwächten. Eine
geordnete Insolvenz Griechenlands sowie erste Erfolge der europäischen Strukturreformen und
eine weltweit expansive Ausrichtung der Geldpolitik tragen 2012 dazu bei, Schuldenkrise und
Wachstumsschwäche allmählich zu überwinden. Der gordische Knoten kann gelöst werden. Das
globale Wirtschaftswachstum schwenkt auf einen normalen Wachstumstrend ein und verharrt im
Jahresdurchschnitt bei rund 3 ½ %. Damit dürften auch die Kapitalmärkte endlich wieder in ruhig-
eres Fahrwasser geraten.

Rentenmärkte: Die EZB wird den Leitzins vermutlich bei 1 % fixieren, so dass das Feld für an-
haltend niedrige Kapitalmarktzinsen in Deutschland bestellt ist. Im Jahresverlauf sprechen jedoch
zwei Faktoren gegen deutsche Staatsanleihen: die Konjunktur dürfte sich wieder erholen und bei
einer Entspannung der Euro-Schuldenkrise ist mit einer geringeren Nachfrage nach den inzwi-
schen extrem teuren Bundesanleihen zu rechnen. Die Verzinsung 10-jähriger Staatsanleihen sollte
in Deutschland 2012 zwischen 1,6 % und 2,8 % schwanken, in den USA zwischen 1,8 % und
3,0 %.

Euro: Die expansive EZB-Politik in Form von Zinssenkungen und Kaufprogrammen belastet
vorerst den Euro. Zeitweise wird der US-Dollar als zumindest vorübergehend sicherer Hafen profi-
tieren, wobei die expansive Politik der Fed die Dollar-Stärke begrenzt. Im Verlauf von 2012 dürf-
ten die Sorgen um die Schuldenkrise in den Hintergrund treten und die Konjunktur in der Eurozo-
ne wieder Tritt fassen. Somit wird die EZB ihren Expansionsgrad dann nicht mehr ausweiten. Der
Euro dürfte gegenüber dem US-Dollar zulegen, zumal die US-Notenbank eine Zinswende für
längere Zeit quasi ausgeschlossen hat. Der Euro-Dollar-Kurs sollte sich 2012 im Bereich von 1,30
bis 1,45 bewegen.

Aktienmärkte: Nachdem der DAX 2011 Extremszenarien ausgetestet hat, dürfte 2012 in etwas
ruhigeren Bahnen verlaufen. Gleichwohl ist bis ins erste Quartal hinein noch mit einer erhöhten
Schwankungsanfälligkeit zu rechnen. Erst wenn sich die Wachstumsperspektiven allmählich wie-
der aufhellen, wird auch der Risikoappetit längerfristig orientierter Investoren wieder zunehmen.
Mögliche Kursrückschläge bis maximal in den Bereich der September-Tiefstände sollten daher
zum Einstieg genutzt werden. Der DAX dürfte sich bis Jahresende 2012 wieder an die 7.000 Punk-
te-Marke heranarbeiten.

Asset Allocation: Eine Entspannung der Euro-Staatsschuldenkrise sowie wieder günstigere
Wachstumsperspektiven tragen dazu bei, dass der Risikoappetit der Investoren zunimmt. Deshalb
sollten Aktien zu Lasten von Renten übergewichtet werden. Bei Euro-Staatsanleihen ist aufgrund
der negativen Ertragserwartungen eine klare Untergewichtung und bei der Geldmarktanlage eine
neutrale Dotierung ratsam. Gleichzeitig ist eine defensive Laufzeitenallokation bei Renten ange-
sagt. Bei Rohstoffen und Gold ist tendenziell eine Dotierung auf Benchmark-Niveau empfehlens-
wert.




Helaba Volkswirtschaft/Research · 9. Dezember 2011· © Helaba                                        8
Wochenausblick




Prognoseübersicht


                                 Bruttoinlandsprodukt                         Verbraucherpreise
                                                                               Veränderung gg.
                          reale Veränderung gg. Vorjahr in %
                                                                                 Vorjahr in %

                         2010        2011p       2012p       2013p     2010    2011p   2012p      2013p

Euroland                  1,8         1,6         0,7          1,3     1,6       2,6     1,9       2,1
  Frankreich              1,4         1,7         1,0          1,5     1,7       2,3     2,0       2,1

  Italien                 1,5         0,7         0,0          0,7     1,6       2,8     2,4       2,2

  Spanien                 -0,1        0,7         0,7          1,0     2,0       3,0     2,0       2,2

  Griechenland            -3,5        -6,0        -3,0         0,0     4,7       3,0     1,0       1,0

  Irland                  -1,0        0,5         1,6          2,0     -1,6      1,2     0,9       1,6

  Portugal                1,4         -2,0        -3,5        -1,0     1,4       3,5     2,5       1,5

  Deutschland*            3,6         3,0         1,2          1,7     1,1       2,3     1,7       1,9

Großbritannien            1,8         1,0         0,8          1,5     3,3       4,5     3,0       2,6
Schw eiz                  2,7         1,7         0,5          2,0     0,7       0,3     0,0       1,2

Schw eden                 5,6         3,9         1,0          1,3     1,3       2,7     2,2       2,0

Polen                     3,9         4,0         2,7          3,0     2,6       4,1     3,0       3,0

Ungarn                    1,3         1,5         0,9          1,4     4,9       3,9     4,8       3,5

Tschechien                2,7         1,8         1,2          1,7     1,5       1,9     2,8       2,2

Russland                  4,0         4,0         3,5          4,0     6,9       8,8     7,0       6,0

USA                       3,0         1,8         2,2          2,0     1,6       3,2     2,1       2,2

Japan                     4,1         -0,3        2,2          1,0     -0,7     -0,3     0,2       0,0

Asien ohne Japan          8,3         6,5         6,0          6,5     5,1       6,0     5,0       5,0

  China                   10,4        9,2         8,4          8,8     3,3       5,3     4,0       4,4
  Indien                  8,8         7,5         7,0          7,0     12,0      8,5     8,0       7,5

Lateinamerika             5,9         4,0         3,5          4,0     5,9       7,0     6,5       6,0

  Brasilien               7,5         3,2         3,3          4,0     5,0       7,0     6,0       5,5

Welt                      4,8         3,4         3,3          3,6     2,9       3,9     3,2       3,1
s = Schätzung, p = Prognose; *Deutschland: arbeitstäglich bereinigt;
Quellen: EIU, EcoWin, Datastream, Helaba Volkswirtschaft/Research 




Helaba Volkswirtschaft/Research · 9. Dezember 2011· © Helaba                                              9

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  • 1. Helaba Volkswirtschaft/Research Wochenausblick 9. Dezember 2011 Etwas mehr Zuversicht Redaktion: 1 Die Woche im Überblick 1 Dr. Stefan Mitropoulos Tel.: 0 69/91 32-46 19 1.1 Chart der Woche 1 research@helaba.de 1.2 Wochen-Quartals-Tangente 2 1.3 Finanzmarktkalender KW 50 mit Prognosen 3 2 Im Fokus 4 2.1 Aktien: Vorerst unruhiges Fahrwasser 4 2.2 USA: Lieferengpässe beim Weihnachtsmann? 5 Herausgeber: 3 Charttechnik 6 Dr. Gertrud R. Traud 4 Helaba Kapitalmarktszenarien 7 Chefvolkswirt/Leitung Research 5 Helaba Basisszenario mit Prognosetabelle 8 Landesbank Hessen-Thüringen MAIN TOWER Neue Mainzer Str. 52-58 60311 Frankfurt am Main 1 Die Woche im Überblick Telefon: 0 69/91 32-20 24 Telefax: 0 69/91 32-22 44 1.1 Chart der Woche Nahe des Tiefpunktes ZEW-Erwartungen, Saldo in % 100 100 Standardabweichung 75 75 50 Mittelwert 50 25 25 0 0 -25 -25 Standardabweichung -50 -50 -75 -75 1992 1995 1998 2001 2004 2007 2010 Quellen: EcoWin; Helaba Volkswirtschaft/Research Die Publikation ist mit größter Sorgfalt Eigentlich stimmen die ZEW-Erwartungen den Beobachter verdrießlich. Der Indikator notiert nahe bearbeitet worden. Sie enthält jedoch lediglich seinem Tiefpunkt, der schon zwei Mal eine Rezession angekündigt hat. Im Dezember sollte der unverbindliche Analysen und Prognosen zu Mannheimer Frühindikator relativ stabil ausfallen, zumal der SENTIX-Index für die Eurozone den gegenwärtigen und zukünftigen Markt- verhältnissen. Die Angaben beruhen auf bereits ein ähnliches Bild gezeichnet hat. Muss sich die Vergangenheit wiederholen? Das Zentrum Quellen, die wir für zuverlässig halten, für für Europäische Wirtschaftsforschung befragt Finanzanalysten, die aber zur Zeit besonders pessi- deren Richtigkeit, Vollständigkeit oder Aktua- mistisch sind. Damit könnte der Indikator die realwirtschaftliche Situation negativ überzeichnen. lität wir aber keine Gewähr übernehmen kön- nen. Sämtliche in dieser Publikation getroffe- Dies zumindest legt die verhältnismäßig positive Stimmung in den Unternehmen nahe, die im ifo- nen Angaben dienen der Information. Sie Geschäftsklima zum Ausdruck kommt. Trotzdem wird sich die deutsche Konjunktur abschwächen. dürfen nicht als Angebot oder Empfehlung für Das Wirtschaftswachstum wird nach 3 % in diesem Jahr 2012 nur noch 1,2 % betragen. Dies ist Anlageentscheidungen verstanden werden. kein Grund zur Panik, da es immer noch ein Wachstum in der Nähe des Potenzials ist.
  • 2. Wochenausblick Ulf Krauss 1.2 Wochen-Quartals-Tangente Tel.: 0 69/91 32-47 28 Die EZB hat nahtlos an die konzertierte Aktion der führenden Zentralbanken angeknüpft und die Liquiditätsversorgung, u. a. mit einem Dreijahrestender, nochmals ausgeweitet. Die Zinssenkung auf 1,0 % war dabei lediglich ein Punkt auf der To-Do-Liste zur Stabilisierung des Finanzsystems und zur Abwendung einer Kreditklemme. Die EZB bietet damit jedoch nur das Rahmenprogramm für den EU-Gipfel. Um den Reformdruck aufrecht zu erhalten, hat Mario Draghi den Forderungen nach einer Ausweitung der Ankäufe von Staatsanleihen erneut eine klare Absage erteilt. Obwohl Großbritannien sich beim EU-Gipfel gegen Vertragsänderungen stellte, planen die Euro- Länder den Weg zu einer Stabilitätsunion fortzusetzen. Zusammen mit sechs weiteren EU-Ländern EU-Gipfel ein Schritt in soll nun ein Vertrag für eine Fiskalunion bis März ausgehandelt werden. Schuldenbremsen und die richtige Richtung automatische Sanktionen sollen die Basis für stabile Staatshaushalte in der Zukunft bilden. Der Rettungsschirm ESM wird ab Mitte 2012 schrittweise den EFSF ablösen, ohne allerdings eine Banklizenz zu erhalten. Beim EFSF ist eine Verdreifachung der Ausleihkapazität auf 750 Mrd. Euro mittels eines Kredithebels vorgesehen. Entscheidend ist jedoch, dass die Strukturreformen in den nationalen Parlamenten, insbesondere in Italien, vorangetrieben werden. Jüngstes positives Beispiel ist die Slowakei, wo zur Einführung einer Schuldenbremse eine Verfassungsänderung beschlossen wurde. Auf diesem Weg kann das Vertrauen der Anleger langsam wieder zurückge- wonnen werden. Der Anlagedruck bei den Investoren wächst ohnehin mit jedem Tag. Die Zinsen an den Geldmärkten sind auf Dauer viel zu unattraktiv. Das Interesse an der höheren Verzinsung bei Euro-Staatsanleihen dürfte daher wachsen, zumal der Politik zur stärkeren Beteiligung privater Gläubiger beim EU-Gipfel abgeschworen wurde. Griechenland wird wohl auch aufgrund seines maroden Allgemeinzustands ein Sonderfall bleiben. Die jüngste Entspannung bei den Risikoauf- schlägen sollte Mut machen. Die Signale vom EU-Gipfel geben Anlass, mit etwas mehr Zuversicht in das neue Jahr zu blicken. Ob positive Nachrichten von der Konjunkturfront in den USA (S. 5) der Vorweihnachtstimmung am Aktienmarkt noch Impulse geben können, ist allerdings fraglich (S. 4). Finanzmarktrückblick und -prognosen Veränderung seit... aktueller 31.12.2010 01.12.2011 Stand* Q1/2012 Q2/2012 Q3/2012 (in %) Index DAX -15,0 -2,7 5.874 5.600 6.000 6.500 (in Bp) (in %) 3M Euribor 46 0 1,47 1,1 1,1 1,1 3M USD Libor 24 1 0,54 0,4 0,4 0,4 10 jähr. Bundesanleihen -95 -16 2,02 1,9 2,3 2,5 10 jähr. Swapsatz -78 -9 2,55 2,5 2,8 3,0 10 jähr. US-Treasuries -132 -12 1,97 2,0 2,4 2,6 (jew eils gg. Euro, %) (jew eils gg. Euro) US-Dollar 0,3 0,9 1,33 1,30 1,35 1,40 Japanischer Yen 4,7 1,0 104 102 106 112 Britisches Pfund 0,4 0,5 0,85 0,85 0,87 0,88 Schweizer Franken 1,2 -0,2 1,24 1,20 1,25 1,25 (in %) Brentöl $/B 13,2 -2,1 108 100 105 110 Gold $/U 20,2 -2,1 1.708 1.850 1.800 1.850 *Schlusskurse vom 08.12.2011 Bei Prognoseänderungen sind die vorherigen Werte in Klammern gesetzt Quellen: Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research Helaba Volkswirtschaft/Research · 9. Dezember 2011· © Helaba 2
  • 3. Wochenausblick 1.3 Finanzmarktkalender KW 50 mit Prognosen Helaba- Bloom berg Zeit Land Periode Indikator Vorperiode Prognose Consensus Montag, 12.12.2011 Dienstag, 13.12.2011 11:00 DE Dez ZEW-Indikator -55,0 -55 -55,2 14:30 US Nov Einzelhandelsumsätze, % m/m 0,6 0,6 0,5 Einzelhandelsumsätze ohne Pkw s, 14:30 US Nov 0,4 0,5 0,6 % m/m 16:00 US Okt Lageraufbau; % m/m 0,3 0,4 0,0 20:15 US FOMC-Zinsentscheidung; % 0,25 0,25 0,25 Mittw och, 14.12.2011 Industrieproduktion 11:00 EZ Okt % m/m, s.a. 0,2 0,1 -1,9 % y/y, s.a. 2,7 2,4 2,9 14:30 US Atlanta Fed Präsident Lockhart Donnerstag, 15.12.2011 Einkaufsmanagerindex (Verarb. 09:30 DE Dez 47,7 47,4 47,9 Gew erbe, Vorabschätzung) Einkaufsmanagerindex (Dienst- 09:30 DE Dez 50,0 50,0 50,3 leistungen, Vorabschätzung) Einkaufsmanagerindex (Verarb. 10:00 EZ Dez 46,2 46,0 46,4 Gew erbe, Vorabschätzung) Einkaufsmanagerindex (Dienst- 10:00 EZ Dez 47,5 47,2 47,5 leistungen, Vorabschätzung) Konsumentenpreise (HVPI) 11:00 EZ Nov % m/m 0,1 0,1 0,3 % y/y 3,0 3,0 3,0 Konsumentenpreise Kernrate 11:00 EZ Nov % m/m 0,1 k.A. 0,3 % y/y 1,8 1,7 1,6 14:30 US Nov PPI Erzeugerpreise, % m/m 0,2 0,2 -0,3 PPI ohne Energie und 14:30 US Nov 0,2 0,2 0,0 Nahrungsmittel, % m/m 14:30 US Q3 Leistungsbilanzsaldo; Mrd. $ -106,0 -107,6 -118,0 14:30 US Dez Empire State Umfrage; Index 5,0 2,5 0,6 Erstanträge auf 14:30 US 09. Dez 390 390 381 Arbeitslosenunterstützung, Tsd 15:15 US Nov Industrieproduktion, % m/m 0,2 0,2 0,7 15:15 US Nov Kapazitätsauslastung; % 78,0 77,9 77,8 16:00 US Dez Philadelphia Fed; Index 10,0 5,0 3,6 Freitag, 16.12.2011 CPI Konsumentenpreise 14:30 US Nov % m/m 0,3 0,1 -0,1 % y/y 3,7 3,5 3,5 CPI ohne Energie & Nahrungsmittel 14:30 US Nov % m/m 0,2 0,1 0,1 % y/y 2,2 2,1 2,1 17:15 US Chicago Fed Präsident Evans 18:00 US Dallas Fed Präsident Fisher Quellen: Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research Helaba Volkswirtschaft/Research · 9. Dezember 2011· © Helaba 3
  • 4. Wochenausblick Markus Reinwand, CFA Tel.: 0 69/91 32-4723 2 Im Fokus 2.1 Aktien: Vorerst unruhiges Fahrwasser Derzeit scheint sich das Muster vorangegangener EU-Gipfel zu wiederholen: Die Kurse erho- len sich im Vorfeld, um danach wieder abzubröckeln. Insgesamt zielen die Beschlüsse jedoch in die richtige Richtung, so dass verlorenes Vertrauen mittelfristig wahrscheinlich zurückge- wonnen werden kann. Kursrückschläge sollten daher gezielt zum Einstieg bei europäischen Dividendentiteln genutzt werden. Aktien bleiben vorerst in unruhigem Fahrwasser. Während sich die Indizes in den vergangenen Wochen auch wegen der Vorfreude auf den EU-Gipfel und den EZB-Zinsentscheid spürbar erho- Befreiungsschlag len konnten, kehrte zuletzt wieder Ernüchterung ein. Zwar senkte die EZB wie erwartet den Leit- ausgeblieben zins um 25 Basispunkte. Die erhoffte Ankündigung einer Ausweitung der Anleihekäufe blieb jedoch aus. Zudem sorgten die Ergebnisse des jüngsten Banken-Stresstests für neuerlichen Druck auf Finanztitel. Die bislang bekannt gewordenen Beschlüsse des EU-Gipfels stellen offenbar nicht den von so manchem Marktteilnehmer erhofften Befreiungsschlag dar. Die Tatsache, dass sich nur 23 der 27 EU-Staaten auf die Bildung einer Fiskalunion verständigen konnten, ist ein Wermuts- tropfen und könnte kurzfristig noch für rechtliche Unsicherheit sorgen. Insgesamt zielen die Be- schlüsse jedoch in die richtige Richtung. USA: Positives Überraschungsmomentum erreicht Zenit Bewertung spricht mittelfristig für Euro-Aktien Saldo Abweichung von der 200-Tage-Linie, % % 150 40 7 7 Konjunkturüberraschungen Dividendenrendite minus Rendite 10-jähriger Staatsanleihen* USA (linke Skala) 30 6 6 100 20 5 5 EURO STOXX 50 50 4 4 10 DAX 3 3 0 0 2 2 -10 -50 1 1 -20 0 0 -100 S&P 500 (rechte Skala) -30 -1 -1 S&P 500 -150 -40 -2 -2 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2008 2009 2010 2011 Quellen: Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research *DAX und EURO STOXX 50 gg. 10j. Bunds; S&P 500 gg. 10j.-Treasuries Quellen: Datastream, Helaba Volkswirtschaft/Research Mit einem Durchstarten der Aktien in den saisonal traditionell starken Wintermonaten ist nicht zu rechnen. Konnten überraschend starke US-Konjunkturdaten bis zuletzt ein Gegengewicht zu den Aktien als strategische durchwachsenen Daten aus Europa und Asien bilden, scheint auch jenseits des Atlantiks das posi- Anlage attraktiv tive Überraschungsmomentum nun erst einmal seinen Höhepunkt zu erreichen. Als Stütze für den Aktienmarkt sollte sich die insbesondere bei deutschen und europäischen Dividendentiteln niedri- ge Bewertung erweisen. Sie ist Ausdruck einer bereits sehr ausgeprägten Wachstums- und Ge- winnskepsis. So sind Dividendentitel gegenwärtig ähnlich niedrig bewertet wie im Frühjahr 2009, als Aktien ihr zyklisches Tief erreichten. Allerdings wird der Risikoappetit längerfristig orientier- ter Investoren erst wieder zunehmen, wenn die konjunkturellen Frühindikatoren ihren Boden er- reicht haben. So hat sich die Kombination aus niedrigen Leitzinsen und aufhellenden Wachstums- erwartungen in der Vergangenheit als ausgesprochen günstige Phase für Aktien erwiesen. Die in diesem Jahr von Anlegern so verschmähten DAX- und EURO STOXX 50-Werte dürften dann gegenüber US-Titeln klar im Vorteil sein. Mögliche Kursrückschläge sollten daher gezielt zum Einstieg in hiesige Dividendentitel genutzt werden. Helaba Volkswirtschaft/Research · 9. Dezember 2011· © Helaba 4
  • 5. Wochenausblick Patrick Franke 2.2 USA: Lieferengpässe beim Weihnachtsmann? Tel.: 0 69/91 32-4738 Anlässlich der Einzelhandelsdaten zum November werfen wir einen Blick auf das „Weih- nachtsgeschäft“. Bei der Extrapolation von den Umsätzen einiger weniger Tage auf den all- gemeinen Trend ist jedoch große Vorsicht angezeigt. Für Anfang 2012 spielt vor allem eine Rolle, ob sich die Parteien in Washington doch noch darauf einigen können, einen im Januar drohenden kontraktiven Impuls von der Fiskalpolitik in letzter Minute abzuwenden. Alle Jahre wieder wird – auch an den Märkten – viel über das Weihnachtsgeschäft gesprochen. In den USA schauen alle wie gebannt auf den so genannten „Black Friday“, den Freitag nach Anekdotische Thanksgiving, und „Cyber Monday“, den darauf folgenden Montag. Aussagekräftige Daten zu den Evidenz Umsätzen liegen noch nicht vor, aber in diesem Jahr waren die Äußerungen aus dem Einzelhandel hinsichtlich des Geschäfts an diesen Tagen durchaus positiv. Ob dies jedoch ein verlässliches Anzeichen für einen dynamischen Konsum zum Jahresausklang darstellt, steht auf einem anderen Blatt. So ist möglich, dass die Verbraucher einfach Käufe vorgezogen haben, die dann in den spä- teren Wochen „fehlen“. Wir rechnen für den November mit einem soliden Anstieg der Einzelhan- delsumsätze um 0,6 % gegenüber Vormonat. Die positiven Nachrichten aus dem Autosektor spre- chen jedenfalls für ein vergleichsweise gutes Konsumklima. Mit annualisiert 13,6 Mio. Einheiten wurden im November mehr Pkws und SUVs abgesetzt als in jedem anderen Monat seit der Pleite von Lehman Bros. (mit Ausnahme des Sprungs in der Folge der Abwrackprämie im August 2009). Erst drehen die Umsätze, dann das Verbrauchervertrauen! Kommt nach dem 1. Januar die Katerstimmung? Jahresrate, % Index Wirkung auf den Konsum (Jahresrate), in Mrd. US-Dollar 16 Reale Einzelhandelsumsätze 75 14 (Dreimonatsveränderung, LS) Verbrauchervertrauen Kürzung bei der Arbeitslosenhilf e* 70 12 (Conf . Board, RS) 10 65 8 Erhöhung der Rentenbeiträge* 60 6 4 55 Rückgang der Sparquote um 1 Prozentpunkt 2 50 0 45 Anstieg der Beschäf tigung um 1 -2 Mio. -4 40 2010 2011 -150 -100 -50 0 50 100 150 Quellen: Macrobond, Helaba Volkswirtschaft/Research Quellen: EcoWin, Helaba Volkswirtschaft/Research * bislang für Januar 2012 geplant , unterstellte Konsumquote von 95 % Offenbar interessieren sich die amerikanischen Konsumenten wenig für das, was derzeit jenseits des Atlantiks in der Eurozone vorgeht. Der Transmissionsmechanismus, über den die Schuldenkri- Mit Schwung in die se die USA in Mitleidenschaft ziehen könnte, müsste auch in erster Linie in der Finanzbranche Feiertage – trotz (Verknappung der Kreditversorgung) oder bei den Unternehmen (schlechte Stimmung, Investiti- Schuldenkrise ons- und Einstellungsstopp) liegen. Dafür gibt es jedoch (bislang) keine Anzeichen. Die Banken vergeben Kredite, lockerten im Oktober gemäß der jüngsten Fed-Umfrage ihre Vergabekriterien sogar weiter. Die Unternehmenskredite legten in den vergangen drei Monaten mit einer Jahresrate von 11 % zu. Die Unternehmensstimmung hat sich nach der Eintrübung im Sommer stabilisiert. Der wichtige ISM-Index für das Verarbeitende Gewerbe stieg im November auf 52,7, ein Niveau deutlich oberhalb der gesamtwirtschaftlichen Expansionsschwelle (42,5). Entsprechend sind dieje- nigen Stimmen zuletzt verdächtig ruhig geworden, die noch vor wenigen Wochen lautstark beton- ten, dass beim realen Bruttoinlandsprodukt eine Vorjahresrate von unter 2 %, wie sie im zweiten und dritten Quartal verzeichnet wurde, „zwingend“ zu einer Rezession führen müsste. Derzeit rechnen wir für das vierte Quartal 2011 mit einem annualisierten Wachstum von rund 3 % gegen- über Vorquartal. Der Einbruch ist ausgeblieben. Helaba Volkswirtschaft/Research · 9. Dezember 2011· © Helaba 5
  • 6. Wochenausblick 3 Charttechnik Bund-Future: Seitwärtsrange Widerstände: 137,79 138,00 139,07 Stochastic Bund-Future (daily) Unterstützungen: 134,04 132,99 132,89 Der Bund-Future kann sich erholen und so dominiert die im Sommer etablierte Seitwärtsrange das Bild. Indikatoren wie Stochastic und MACD unterstützen den Bund-Future auf Tagesbasis. Auf Wochenbasis ist die Situation jedoch nicht einheitlich positiv. Auf der Habenseite kann gewertet wer- den, dass der DMI noch immer auf Kauf steht. Stochastic und MACD mahnen aber vor zu viel Euphorie. Widerstän- de zeigen sich in der Zone 137,79 bis 138,00. Entscheidend sind aber der Bereich bei 139,07/139,19 sowie das Allzeit- hoch bei 139,58. Quellen: Reuters, Helaba Volkswirtschaft/Research Ralf Umlauf (Tel.: 069/9132-1891) EUR-USD: Risiken bleiben Widerstände: 1,3460 1,3579 1,3615 MACD EUR-USD (daily) Unterstützungen: 1,3282 1,3212 1,3146 Der Euro zeigte sich im Verlauf der Woche leicht belastet, der jüngste Tiefpunkt bei 1,3212 wurde bislang aber kei- nem ernsthaften Test unterzogen. Das technische Indikatorenbild ist unausgewogen. Im Tageschart sind Kaufsignale des Stochastic und des MACD noch intakt, die Indikatoren beginnen aber wieder gen Süden zu drehen. Der Blick auf den Wochenchart offenbart zudem, dass die Ab- wärtsrisiken für den Euro bestehen bleiben. Wichtige Unterstützungen finden sich bei 1,3212 und 1,3146, dem zyklischen Tief vom Herbst 2011. Quellen: Reuters, Helaba Volkswirtschaft/Research Ralf Umlauf (Tel.: 069/9132-1891) DAX: Chartbild trübt sich deutlich ein Widerstände: 5.880 5.970 6.018 DMI DAX (daily) Unterstützungen: 5.745 5.670 5.594 Die auf die lange Verluststrecke folgende Erholungsbewe- gung wurde schneller als gedacht beendet. Eine ganze Reihe von dunklen Candlesticks mahnte zunächst zur Vorsicht. Die zuletzt zunehmende Abwärtsdynamik sorgte schlussend- lich für einen Rutsch unter das wichtige Retracement bei 5.890 Zählern. Gleichzeitig wurde sowohl die 21- als auch die 55-Tage-Linie unterschritten, der DMI drehte auf „short“. Nun gilt es, die Support-Marke von 5.808 Punkten (50%-Fibonacci-Fan-Linie im Wochenchart) zu beachten. Ein Bruch dieser eröffnet weiteres Abwärtspotenzial. Quellen: Reuters, Helaba Volkswirtschaft/Research Christian Schmidt (Tel.: 069/9132-2388) Die Ausführungen auf dieser Seite basieren ausschließlich auf einer charttechnischen Analyse. Unsere fundamentalen Analysen gehen in diese Betrachtung nicht ein. Helaba Volkswirtschaft/Research · 9. Dezember 2011· © Helaba 6
  • 7. Wochenausblick 4 Helaba Kapitalmarktszenarien Für unseren Kapitalmarktausblick 2012 haben wir das Thema „Helden- und Göttersagen“ ge- wählt. In unserem Hauptszenario „Gordischer Knoten“ (Eintrittswahrscheinlichkeit: 70 %) Hauptszenario: befreit sich die Weltwirtschaft aus einer schwierigen Ausgangslage. Die Industrieländer verstrick- Gordischer Knoten ten sich im Jahresverlauf 2011 im Schuldengewirr, während sich die Schwellenländer abschwäch- ten. Eine geordnete Insolvenz Griechenlands sowie erste Erfolge der europäischen Strukturrefor- men und eine weltweit expansive Ausrichtung der Geldpolitik tragen jedoch 2012 dazu bei, die Schuldenkrise und die konjunkturelle Schwäche allmählich zu überwinden. Der gordische Knoten kann gelöst werden. Das Wirtschaftswachstum 2012 wird zwar nicht an die spektakulären Raten des Jahres 2010 anknüpfen, es schwenkt aber auf einen normalen Wachstumstrend ein. Damit dürften auch die Kapitalmärkte endlich wieder in ruhigeres Fahrwasser geraten: Nach den Über- treibungen 2011 zeichnet sich für 2012 ein insgesamt gutes Aktienjahr mit zweistelligen Zuwäch- sen ab. Renten dürften dagegen unter Druck geraten. Das weiterhin durch die Schwellenländer getriebene Wachstum der Weltwirtschaft wird 2012 bei rund 3 ½ % verharren, da die Normalisierung bereits 2011 einsetzte. Im Jahresverlauf 2012 ist aber mit einer anziehenden Dynamik zu rechnen: Die Geldpolitik in den Schwellenländern dürfte wieder vermehrt auf Expansion umschwenken. In den europäischen Problemländern wird der Konsolidierungsdruck zwar hoch bleiben, aber die bereits erfolgten Restrukturierungen erbringen erste Wachstumsimpulse. In den USA kommt es im Wahljahr dagegen noch nicht zu größeren Konsolidierungsanstrengungen, so dass die Wirtschaft erneut um rund 2 % wachsen wird. 2013 dürfte das globale BIP sogar wieder stärker expandieren. In unserem positiven Szenario „Phönix aus der Asche“ (10 %) kann die Weltwirtschaft an das überdurchschnittliche Wachstum 2010 anknüpfen, jedoch um den Preis einer höheren Inflation. Alternativszenario: Befeuert wird dies von einer expansiven Ausrichtung der Geld- und Fiskalpolitik. Weitere Konso- Phönix aus der Asche lidierungsschritte werden in die Zukunft verschoben. Aktien strahlen heller denn je und Renten verzeichnen im Gegenzug kräftige Kursverluste. In unserem negativen Szenario „Sisyphus“ (20 %) fällt die Weltwirtschaft in eine Rezession. Die Industrieländer geraten in ein deflationäres Umfeld. Trotz massiver Anstrengungen kann die euro- Alternativszenario: päische Schuldenkrise nicht bewältigt werden. Der Versuch Staaten und Banken gleichzeitig zu Sisyphus retten stellt sich als Sisyphusarbeit heraus. In China platzt die Immobilienblase und führt zu hefti- gen realwirtschaftlichen Verwerfungen weltweit. Geopolitische Risiken könnten zudem die Kon- junktur zusätzlich belasten. Anleger suchen Sicherheit, wovon der US-Dollar und die Rentenmärk- te profitieren. Auf die Aktienmärkte hingegen rollt ein erneuter Einbruch zu. Investmentszenarien 2012 Szenarien Wahrschein- Wachstum Inflation Renten Euro Aktien 2012 lichkeit Gordischer 70% Knoten Phönix aus 10% der Asche Sisyphus 20% Quelle: Helaba Volkswirtschaft/Research Helaba Volkswirtschaft/Research · 9. Dezember 2011· © Helaba 7
  • 8. Wochenausblick 5 Helaba Basisszenario mit Prognosetabelle In unserem Hauptszenario „Gordischer Knoten“ (Eintrittswahrscheinlichkeit: 70 %) befreit sich die Weltwirtschaft aus einer schwierigen Ausgangslage. Die Industrieländer verstrickten sich im Jahresverlauf 2011 im Schuldengewirr, während sich die Schwellenländer abschwächten. Eine geordnete Insolvenz Griechenlands sowie erste Erfolge der europäischen Strukturreformen und eine weltweit expansive Ausrichtung der Geldpolitik tragen 2012 dazu bei, Schuldenkrise und Wachstumsschwäche allmählich zu überwinden. Der gordische Knoten kann gelöst werden. Das globale Wirtschaftswachstum schwenkt auf einen normalen Wachstumstrend ein und verharrt im Jahresdurchschnitt bei rund 3 ½ %. Damit dürften auch die Kapitalmärkte endlich wieder in ruhig- eres Fahrwasser geraten. Rentenmärkte: Die EZB wird den Leitzins vermutlich bei 1 % fixieren, so dass das Feld für an- haltend niedrige Kapitalmarktzinsen in Deutschland bestellt ist. Im Jahresverlauf sprechen jedoch zwei Faktoren gegen deutsche Staatsanleihen: die Konjunktur dürfte sich wieder erholen und bei einer Entspannung der Euro-Schuldenkrise ist mit einer geringeren Nachfrage nach den inzwi- schen extrem teuren Bundesanleihen zu rechnen. Die Verzinsung 10-jähriger Staatsanleihen sollte in Deutschland 2012 zwischen 1,6 % und 2,8 % schwanken, in den USA zwischen 1,8 % und 3,0 %. Euro: Die expansive EZB-Politik in Form von Zinssenkungen und Kaufprogrammen belastet vorerst den Euro. Zeitweise wird der US-Dollar als zumindest vorübergehend sicherer Hafen profi- tieren, wobei die expansive Politik der Fed die Dollar-Stärke begrenzt. Im Verlauf von 2012 dürf- ten die Sorgen um die Schuldenkrise in den Hintergrund treten und die Konjunktur in der Eurozo- ne wieder Tritt fassen. Somit wird die EZB ihren Expansionsgrad dann nicht mehr ausweiten. Der Euro dürfte gegenüber dem US-Dollar zulegen, zumal die US-Notenbank eine Zinswende für längere Zeit quasi ausgeschlossen hat. Der Euro-Dollar-Kurs sollte sich 2012 im Bereich von 1,30 bis 1,45 bewegen. Aktienmärkte: Nachdem der DAX 2011 Extremszenarien ausgetestet hat, dürfte 2012 in etwas ruhigeren Bahnen verlaufen. Gleichwohl ist bis ins erste Quartal hinein noch mit einer erhöhten Schwankungsanfälligkeit zu rechnen. Erst wenn sich die Wachstumsperspektiven allmählich wie- der aufhellen, wird auch der Risikoappetit längerfristig orientierter Investoren wieder zunehmen. Mögliche Kursrückschläge bis maximal in den Bereich der September-Tiefstände sollten daher zum Einstieg genutzt werden. Der DAX dürfte sich bis Jahresende 2012 wieder an die 7.000 Punk- te-Marke heranarbeiten. Asset Allocation: Eine Entspannung der Euro-Staatsschuldenkrise sowie wieder günstigere Wachstumsperspektiven tragen dazu bei, dass der Risikoappetit der Investoren zunimmt. Deshalb sollten Aktien zu Lasten von Renten übergewichtet werden. Bei Euro-Staatsanleihen ist aufgrund der negativen Ertragserwartungen eine klare Untergewichtung und bei der Geldmarktanlage eine neutrale Dotierung ratsam. Gleichzeitig ist eine defensive Laufzeitenallokation bei Renten ange- sagt. Bei Rohstoffen und Gold ist tendenziell eine Dotierung auf Benchmark-Niveau empfehlens- wert. Helaba Volkswirtschaft/Research · 9. Dezember 2011· © Helaba 8
  • 9. Wochenausblick Prognoseübersicht Bruttoinlandsprodukt Verbraucherpreise Veränderung gg. reale Veränderung gg. Vorjahr in % Vorjahr in % 2010 2011p 2012p 2013p 2010 2011p 2012p 2013p Euroland 1,8 1,6 0,7 1,3 1,6 2,6 1,9 2,1 Frankreich 1,4 1,7 1,0 1,5 1,7 2,3 2,0 2,1 Italien 1,5 0,7 0,0 0,7 1,6 2,8 2,4 2,2 Spanien -0,1 0,7 0,7 1,0 2,0 3,0 2,0 2,2 Griechenland -3,5 -6,0 -3,0 0,0 4,7 3,0 1,0 1,0 Irland -1,0 0,5 1,6 2,0 -1,6 1,2 0,9 1,6 Portugal 1,4 -2,0 -3,5 -1,0 1,4 3,5 2,5 1,5 Deutschland* 3,6 3,0 1,2 1,7 1,1 2,3 1,7 1,9 Großbritannien 1,8 1,0 0,8 1,5 3,3 4,5 3,0 2,6 Schw eiz 2,7 1,7 0,5 2,0 0,7 0,3 0,0 1,2 Schw eden 5,6 3,9 1,0 1,3 1,3 2,7 2,2 2,0 Polen 3,9 4,0 2,7 3,0 2,6 4,1 3,0 3,0 Ungarn 1,3 1,5 0,9 1,4 4,9 3,9 4,8 3,5 Tschechien 2,7 1,8 1,2 1,7 1,5 1,9 2,8 2,2 Russland 4,0 4,0 3,5 4,0 6,9 8,8 7,0 6,0 USA 3,0 1,8 2,2 2,0 1,6 3,2 2,1 2,2 Japan 4,1 -0,3 2,2 1,0 -0,7 -0,3 0,2 0,0 Asien ohne Japan 8,3 6,5 6,0 6,5 5,1 6,0 5,0 5,0 China 10,4 9,2 8,4 8,8 3,3 5,3 4,0 4,4 Indien 8,8 7,5 7,0 7,0 12,0 8,5 8,0 7,5 Lateinamerika 5,9 4,0 3,5 4,0 5,9 7,0 6,5 6,0 Brasilien 7,5 3,2 3,3 4,0 5,0 7,0 6,0 5,5 Welt 4,8 3,4 3,3 3,6 2,9 3,9 3,2 3,1 s = Schätzung, p = Prognose; *Deutschland: arbeitstäglich bereinigt; Quellen: EIU, EcoWin, Datastream, Helaba Volkswirtschaft/Research  Helaba Volkswirtschaft/Research · 9. Dezember 2011· © Helaba 9