SlideShare ist ein Scribd-Unternehmen logo
1 von 16
FR 18.06.2010 20.00 Uhr
SA 19.06.2010 20.00 Uhr
Großer Saal, Abonnement E, 4. Konzert

Konzerthausorchester Berlin
Lothar Zagrosek
Viktoria Mullova Violine



Béla Bartók (1881 – 1945)
»Der wunderbare Mandarin« – Suite nach der Ballettmusik op. 19

Jean Sibelius (1867 – 1957)
Konzert für Violine und Orchester d-Moll op. 47
Allegro maestoso
Adagio di molto
Allegro, ma non tanto



Pause

Johannes Brahms (1833 - 1897)
Sinfonie Nr. 1 c-Moll op. 68
Un poco sostenuto – Allegro
Andante sostenuto
Un poco Allegretto e grazioso
Adagio – Allegro non troppo, ma con brio




Mit freundlicher Unterstützung von

Präsentiert von



Handy ausgeschaltet? Vielen Dank!

Bitte beachten Sie, dass Medien-Aufnahmen aller Art während des Konzertes nicht zulässig sind.
Béla Bartók: »Der wunderbare Mandarin« – Suite nach der
Ballettmusik op. 19
Entstehung 1918/19
Uraufführung 27.11.1926 Köln (Ballett), 15.10.1928 Budapest (Suite)
Besetzung 3 Flöten (2. und 3. auch Piccolo), 3 Oboen (3. auch
Englischhorn), 3 Klarinetten (3. auch Bassklarinette), 3 Fagotte
(2. und 3. auch Kontrafagott), 4 Hörner, 3 Trompeten, 3 Posaunen,
Tuba, Pauken, Schlagzeug (Große und Kleine Trommel, Triangel,
Becken, Tamtam, Xylophon, Celesta, Klavier, Harfe, Streicher
Dauer ca. 21 Minuten

Ermutigt durch die erfolgreichen Premieren des Tanzspiels »Der holz-
geschnitzte Prinz« (1917) und der Oper »Herzog Blaubarts Burg«
(1918) entwarf Bartók im Sommer 1918 Skizzen zu einem neuen
Bühnenwerk, einer einaktigen Ballettpantomime mit dem Titel »Der
wunderbare Mandarin«.

                                         Die Handlungsvorlage fand der
                                         Komponist in einer Novelle von
                                         Menyhért Lengyel, die 1917 in der
                                         Budapester Zeitschrift »Nyugat«
                                         erschienen war. Einer Überlie-
                                         ferung des Bartókschen Freundes-
                                         kreises zufolge hatte Lengyel den
                                         Stoff ursprünglich, auf Bitten
                                         Diaghilews, als Libretto für die
                                         Ballets Russes nach ihrem erfolg-
                                         reichen Budapester Gastspiel von
                                         1912 konzipiert. Textdichter und
                                         Komponist lernten sich Anfang
Szenenbild aus »Der wunderbare Mandarin«
                                         1918 kennen, und damals wohl
gab Lengyel sein Placet zur Vertonung der »Pantomime grotesque«,
deren Verschränkung von brutalem Naturalismus, futuristischer
Großstadtvision und humaner moralischer Botschaft Bartók von
Anfang an außerordentlich faszinierte. Bereits im Mai 1919 lag der
kompositorische Entwurf fertig vor, allerdings nur als Klavierauszug.
Da man eine Aufführung in Budapest wegen moralischer Bedenken
gegen die »krude Erotik« des Sujets kategorisch ablehnte, ließ Bartók
sich Zeit mit der Instrumentation. Die Partiturfassung wurde erst im
Sommer 1923 in Angriff genommen und im folgenden Jahr (April bis
November 1924) nochmals gekürzt und revidiert. Doch hat sich Bartók
noch bis 1931, immer wieder feilend und Details verändernd, mit dem
»Wunderbaren Mandarin« beschäftigt.

Skandal und Verbot
Die szenische Uraufführung am 27. November 1926 im Kölner
Opernhaus endete mit jenem berüchtigten Skandal, der den Dirigenten
Eugen Szenkár, seinerzeit Generalmusikdirektor in Köln, beinahe seine
Stellung gekostet hätte. Nach kirchlichen und behördlichen Protesten
ließ der damalige Kölner Oberbürgermeister Konrad Adenauer alle wei-
teren Aufführungen verbieten.
    Anstoß erregte vor allem die so kühne wie freizügige Thematik der
Ballettpantomime, ihre satirische und sozialkritische Haltung, ihre so
demonstrative Abkehr von der Ästhetik traditioneller Tanzpartituren.
Bartók selbst hat die Handlung, die er als »wunderschön« bezeichnete,
1919 folgendermaßen zusammengefasst:
    »In ihrem Unterschlupf zwingen drei Apachen ein schönes junges
Mädchen, Männer zu sich auf die Stube zu locken, die dann von den
dreien vereint ausgeraubt werden. Der erste ist ein armer Bursche, der
zweite auch nicht viel besser, der dritte jedoch, ein reicher Chinese, ver-
spricht einen guten Fang. Das Mädchen tanzt für den Mandarin und
erweckt seine heftige Begierde. Er ist in Liebe entbrannt, dem Mädchen
aber graut es vor ihm. Die Apachen überfallen den Chinesen, rauben
ihn aus, ersticken ihn mit Kissen, durchstechen ihn mit dem Degen,
können aber nicht mit ihm fertig werden: Er wendet die sehnsuchtsvoll
verliebten Augen nicht von dem Mädchen. Endlich folgt das Mädchen
seinen weiblichen Instinkten, ist ihm zu Willen, und der Mandarin
sinkt leblos zu Boden.«

Musik voll Härte und Schroffheit
Bartók hat dazu eine Musik von kompromissloser Härte und
Schroffheit der Diktion geschrieben, die den realistischen Charakter
und das sozialkritische Engagement der Handlung in jedem Detail
genau reflektiert. Bei aller gerafften Bewegung und explosiven Drama-
tik weist die Partitur gleichwohl, ähnlich wie die des »Holzgeschnitzten
Prinzen«, eine streng symmetrische Konstruktion auf: Von der furiosen
Introduktion bis hin zum Lento-Epilog der Todesszene ist sie mit all
ihren kontrastierenden Abschnitten auf eine zentrale Achse bezogen.
Auch der Einbezug stilisierter Tanzcharaktere von Marsch und Walzer
und die plastisch durchgeformten kontrapunktischen Steigerungen
sichern der Musik ein hohes Maß an formaler Objektivierung. Aus-
schlaggebend für ihren inneren Zusammenhalt ist nicht zuletzt ein sub-
tiles Netz von quasi »leitmotivischen« Figuren und »symbolischen«
Intervallen, die den sozialen Sphären, den Protagonisten des Dramas,
ihren psychischen Haltungen und emotionalen Wandlungen minuziös
zugeordnet sind.
    Die Dynamik der Musik, ihre geballte rhythmische Spannung, ihre
ostinate Motivik, auch gewisse Charaktere des Orchesterklangs erin-
nern deutlich an Strawinskys »Sacre du Printemps«, den Bartók freilich
damals nur aus dem Klavierauszug kannte. Dagegen verweisen die dis-
sonanzreiche, kaum noch tonal gebundene Harmonik und die zerklüf-
tete, gestisch hochexpressive Melodik eher auf Parallelen zur »Wiener
Schule«, zu Partituren Schönbergs und Bergs. Bartóks »Wunderbarer
Mandarin« ist »neue Musik« im emphatischen Sinn wie kaum ein ande-
res Werk des Komponisten – eines der großen Dokumente expressioni-
stischen Musiktheaters.
    Bartók selbst hielt dieses Werk für eine seiner besten Arbeiten, und
er gab auch nach dem kläglichen Scheitern des ersten Bühnenversuchs
die Hoffnung nicht auf. Um die Musik wenigstens im Konzertsaal
zugänglich zu machen, hat er in mehreren Anläufen eine Suitenfassung
erarbeitet; die dritte, definitive Version wurde im Februar 1927 vollen-
det und am 15. Oktober 1928 unter Leitung von Ernst von Dohnány in
Budapest uraufgeführt. Sie ist, von unwesentlichen Kürzungen abgese-
hen, mit der Musik der ursprünglichen Bühnenpartitur identisch, ver-
zichtet indes auf die Schlußszene und endet – nach der »Hetzjagd« auf
den Mandarin – mit wenigen, eigens zu diesem Zweck hinzukompo-
nierten Schlusstakten.
Jean Sibelius: Konzert für Violine und Orchester d-Moll op. 47
Entstehung 1903/04
Uraufführung 8.2.1904 Helsinki (unter Leitung des Komponisten)
Besetzung 2 Flöten, 2 Oboen, 2 Klarinetten, 2 Fagotte, 4 Hörner,
2 Trompeten, 3 Posaunen, Pauken, Streicher
Dauer ca. 33 Minuten

                                                 Hört man das Violinkonzert von
                                                 Sibelius ohne Wissen um die
                                                 biographisch-genetische Konstella-
                                                 tion, wird man überrascht sein zu
                                                 erfahren, dass das Werk erst nach
                                                 der Jahrhundertwende, im Sommer
                                                 1903 – etwa zu gleichen Zeit wie
                                                 Strauss‘ »Salome« oder Mahlers
                                                 Sinfonien Nr. 5 und 6 – entstanden
                                                 ist. Freilich muss man sich ver-
                                                 gegenwärtigen, dass Sibelius ein
                                                 »Spätgeborener« war: einer der
                                                 letzten großen Romantiker, der
                                                 Finnland und »finnisches Idiom«
                                                 in der Musik überhaupt erst salon-
                                                 fähig machte – zu einer Zeit, als
Jean Sibelius. Gemälde von Alexis Gallen-Kallela
                                                 der musikalische Nationalismus
anderorts bereits an Substanz und Wirkungskraft verloren hatte. Der
Schwerpunkt seines kompositorischen Œuvres liegt zweifellos auf dem
Gebiet der Sinfonie und der Sinfonischen Dichtung. Nicht minder
bekannt, ja weltweit populär wurde das Konzert für Violine und
Orchester d-Moll op. 47, das in Motivik und Struktur der thematischen
Arbeit mitunter an die Sinfonien Nr. 1 und 2 erinnert.

Sibelius und die Geige
Dass Sibelius seine konzertanten Werke – nicht nur dieses Solokonzert,
sondern auch die Serenaden op. 69 und die Humoresken op. 87 und 89
– ausschließlich für Violine geschrieben hat, nimmt nicht wunder, war
er doch selbst ein exzellenter Geiger, der noch im Alter der
Virtuosenkarriere nachtrauerte. »Die Geige«, berichtete er über seine
Studienzeit, »hatte mich ganz in ihren Bann geschlagen; zehn Jahre war
es mein frommster Wunsch, ein großer Geigenvirtuose zu werden... und
es bedeutete ein recht schmerzhaftes Erwachen für mich, als ich eines
Tages feststellen musste, daß ich meine Ausbildung für den mühseligen
Weg eines Virtuosen zu spät begonnen hatte.« Gewiss hat Sibelius hier
einen Solopart von hochprofessionellem Anspruch und technischem
Raffinement, von außerordentlich flexibler und nuancenreicher Idio-
matik entworfen. Gleichwohl verliert sich sein d-Moll-Konzert nirgends
in den hybriden Ekstasen spätromantischen Bravourvirtuosentums,
sondern definiert sich primär als ein Stück konzertanter Sinfonik, und
das hat ihm bis heute einen Platz im Standardrepertoire gesichert.
    Das eröffnende Allegro moderato folgt dem traditionellen Sonaten-
satzmodell, mit dreithemiger Exposition und substantiell variierter
Reprise. Allerdings treten hier auch assoziativ-rhapsodische Momente
deutlich hervor, und eine großangelegte Solokadenz im Mittelteil über-
nimmt gleichsam die Funktion der Durchführung. Intimeren Charakter
hat das Adagio di molto, ein weitgespannter dreiteiliger Liedsatz, des-
sen lyrische Figuration mitunter an die Ausdrucksmystik des Streich-
quartetts »Voces intimae« gemahnt. Als stilisierter Nationaltanz mit
zwei doppelt variierten Hauptthemen, Introduktion und Coda präsen-
tiert sich das abschließende Allegro ma non tanto – ein Finalsatz von
forcierter Intensität in Ausdruck und Bewegung, mit kräftigen Farb-
akzenten im Orchester und einem Solopart von effektvoller Brillanz.
    Nach dem Misserfolg der Uraufführung am 8. Februar 1904 in
Helsinki (mit dem Komponisten am Pult und dem Geiger Victor
Novácek) hat Sibelius das Konzert 1904/05 nochmals gründlich über-
arbeitet. Die Erstaufführung der definitiven Fassung spielte Carl Halir
unter der Leitung von Richard Strauss am 19. Oktober 1905 in einem
Konzert der Berliner Hofkapelle. Die ebenfalls in Berlin, bei Robert
Lienau, verlegte Partitur widmete Sibelius dem jungen ungarischen
Violinisten Franz von Vecsey, der seinerzeit als Wunderkind in Europa
Furore machte.
Johannes Brahms: Sinfonie Nr. 1 c-Moll op. 68
Entstehung 1862-76 (mit Unterbrechungen)
Uraufführung 4.11.1876 Karlsruhe
Besetzung 2 Flöten, 2 Oboen, 2 Klarinetten, 2 Fagotte,
Kontrafagott, 4 Hörner, 2 Trompeten, 3 Posaunen, Pauken,
Streicher
Dauer ca. 48 Minuten

                                   Seitdem Robert Schumann 1853 in
                                   seinem gutgemeinten Brahms-Arti-
                                   kel »Neue Bahnen« diesen als
                                   einen künftigen Messias der Musik
                                   angekündigt und die Hoffnung auf
                                   zukünftige sinfonische Großtaten
                                   ausgesprochen hatte, waren in der
                                   musikalischen Öffentlichkeit höch-
                                   ste Erwartungen geweckt: »Wenn
                                   er seinen Zauberstab dahin senken
                                   wird, wo ihm die Mächte der
                                   Massen im Chor und Orchester
                                   ihre Kräfte leihen, so stehen uns
                                   noch wunderbarere Blicke in die
                                   Geheimnisse der Geisteswelt be-
                                   vor«, hatte Schumann prophezeit,
Johannes Brahms, 1874
                                   und seitens des öffentlich so gelob-
ten Komponisten fehlte es nicht an Versuchen, sich nach den so beifäl-
lig aufgenommenen Klavierwerken auch als Sinfoniker zu behaupten.
Doch es wollte zunächst nichts gelingen, und der junge Komponist
musste sich die fehlende Erfahrung im Umgang mit großer Form und
großem Orchester eingestehen. Verschiedene sinfonische Versuche fan-
den dann Eingang in andere Werke – so waren sowohl die Serenade
D-Dur op. 11 als auch das 1. Klavierkonzert zunächst als Sinfonie
geplant und wurden dann »umgewidmet«. Einstweilen aber verlegte
sich Brahms auf die Klavierkammermusik als Probefeld, um seine
Erfahrungen mit einem reich ausdifferenzierten Klaviersatz durch die
Arbeit an einer auf Dialog von Instrumentengruppen angelegten
Großform zu ergänzen. 1862 komponierte Brahms jedoch einen
Sinfoniesatz in c-Moll, dessen leidenschaftliches Kopfthema die
Freunde zu Kundgaben des Entzückens hinriss – der jedoch zunächst
keine Komplettierung zu einer viersätzigen Sinfonie erfuhr. Es mussten
abermals über zehn Jahre vergehen, bis sich der Komponist reif fühlte,
mit einer großen Sinfonie in die Öffentlichkeit zu treten. Die 1873 voll-
endeten Haydn-Variationen mit ihrer überaus schönen und differen-
zierten Instrumentation gaben letztendlich den Ausschlag. Im Sommer
1874 nahm sich Brahms das Sinfonie-Projekt wieder vor und skizzierte
zu dem bereits vorliegenden Kopfsatz ein gleichermaßen gewichtiges
und großangelegtes Finale, das im Sommer 1876 auf der Insel Rügen
seiner Vollendung entgegenreifte. Dabei wurde der Kopfsatz um die
düster-leidenschaftliche langsame Einleitung erweitert, die einen zykli-
schen Bogen zu dem gleichfalls durch eine langsamen Einleitung eröff-
neten Finalsatz schlägt. Die beiden Mittelsätze gingen dem Kompo-
nisten dann leicht von der Hand, im Oktober 1876 vollendete Brahms
in Lichtental (bei Baden-Baden) – die bereits längerfristig für den 4.11.
festgesetzte Karlsruher Uraufführung fest im Blick – seine 1. Sinfonie.




Autograph des vierhändigen Klavierauszugs der 1. Sinfonie
Uraufführung und Revision
Mit Vorsicht und Bedacht bahnte Brahms seiner von der Musikwelt so
lange erwarteten Sinfonie den Weg in die Öffentlichkeit. Als
Uraufführungsort war keines der bekannten Musikzentren, sondern die
kleine Residenz Karlsruhe ausersehen, wo Brahms’ Freund Otto
Dessoff als Kapellmeister den Taktstock schwang und das Werk mit
dem dortigen Hoforchester aus der Taufe hob. Eine zweite Aufführung
mit dem gleichen Orchester fand drei Tage nach der Uraufführung in
Mannheim statt, nun dirigierte der Komponist selbst. Die von Hermann
Levi geleitete Münchner Hofkapelle hatte das Werk am 15.11. unter
Stabführung des Komponisten auf dem Programm. Das Werk wurde
vom Publikum respektvoll, aber nicht unbedingt überschwänglich auf-
genommen. Das Wiener Publikum bekam die lange erwartete Novität
erst am 17.12.1876 zu hören, die Zwischenzeit hatte sich Brahms für
Korrekturen und kleine Retuschen freigehalten. Noch mehr Geduld
musste Brahms’ Verleger Simrock aufbringen, denn Brahms gab das
Werk zunächst noch seinem Freund Joseph Joachim auf eine England-
Tournee mit – erst nach dieser letzten Phase der Erprobung und
Korrektur war er bereit, das Werk in Druck zu geben. Nach kurzen
Verhandlungen zahlte Simrock für die 1. Sinfonie an Brahms ein fürst-
liches Honorar von 5000 Talern – er konnte sich bei dieser langerwar-
teten Novität aber eines hohen Absatzes und Gewinnes sicher sein!

Beethovens »Zehnte«
Hans von Bülows Bezeichnung der 1. Sinfonie von Brahms als »Beet-
hovens Zehnte« war sicherlich mehr als Lob gemeint, hat dem Kom-
ponisten und seinem Werk aber eher geschadet als genützt. Gemeint
war mit diesem Bonmot eigentlich nur, dass nach jahrzehntelanger
Pause endlich ein Komponist in der Lage war, an die große
Beethovensche Tradition anzuknüpfen – was eben Schubert, Mendels-
sohn und auch Schumann mit ihren sinfonischen Werken nicht gelun-
gen sei, von Bruckners bis dahin ausgeführten bzw. skizzierten sinfoni-
schen Riesenwerken ganz zu schweigen. Doch war dieses Bülowsche
Bonmot auch anders auslegbar, z. B. dass ein ängstliches Beharren auf
Beethovenschen Gestus das Fehlen eigener Gedanken und Kompo-
sitionstechnik hätte kaschieren sollen …, und so wurde es von den
Brahms-Gegnern auch weidlich genutzt.
Natürlich beschwört Brahms’ 1. Sinfonie das Vorbild Beethovens –
schon allein die Wahl der Tonart c-Moll weckt Erinnerungen an dessen
5. Sinfonie, den Weg »durch Nacht zum Licht« vom ersten zum letzten
Satz (und noch einmal in der Einleitung zum 4. Satz zusammengefasst)
hatte Beethoven in seinen beiden Moll-Sinfonien vorgezeichnet. Und
wenn man den Komponisten auf die Ähnlichkeit des Final-
Hauptthemas seiner 1. Sinfonie mit der Beethovenschen »Freuden-
melodie« aufmerksam machte, konnte man einer ungnädigen Antwort
gewiss sein (etwa »das erkennt ja jeder Esel!«). Sind es vor allem
Beobachtungen an der Oberfläche des Werkes, die Brahms 1. Sinfonie
in die Nachfolge von Beethovens Meisterwerken stellten, so zeigt das
Eindringen in die Detailstrukturen immer deutlicher, wo der Jüngere
seine ganz eigenen, vorbildlosen Wege geht, etwa in der kammermusi-
kalischen Dichte des Geflechtes motivisch-thematischer Strukturen
oder in der Verknüpfung der vier Sätze zur großen zyklischen Form.
    Ein durchschlagender Erfolg beim Publikum war Brahms’ 1. Sin-
fonie zunächst noch nicht. (Ein Wiener Kritiker bescheinigte dem Werk
lediglich den Rang »eines bedeutenden Epigonenwerkes« …) Nach den
ersten Aufführungen gab es von den Freunden und Kollegen zwar viel
Lob, in Einzelfragen aber auch Verständnislosigkeit und Kritik.
Bezeichnenderweise berührten die kritischen Anmerkungen zumeist
die Punkte, wo Brahms sich am meisten von den einschlägigen
Vorbildern entfernt hatte: etwa der serenadenartig-leichte Grund-
charakter der beiden Mittelsätze (etwa mit dem schönen Violin-Solo im
Adagio), der zunächst noch befremdete. Die Sinfonie benötigte aber nur
kurze Zeit, um sich im Repertoire durchsetzen – und Brahms, offenbar
auf den Geschmack des Sinfonienschreibens gekommen, begann be-
reits im Folgejahr 1877 mit seiner 2. Sinfonie und schrieb diese dann in
einem Zuge nieder! Bis 1885 sollten noch eine dritte und vierte folgen.
Highlights der Saison 2010/11
Haben Sie den Abend genossen? Dann werfen Sie jetzt schon
einen Blick auf das Programm der kommenden Saison. Viele
Highlights erwarten Sie.
    Der türkische Pianist und Komponist Fazil Say ist unser neuer
Artist in Residence. Wie seine Vorgänger wird er nicht nur dem
Konzerthausorchester als Solist zur Verfügung stehen, sondern
auch bei Kammerkonzerten, innerhalb des Junior-Programms,
bei einer Mozart-Matinee und in einem Recital zu hören sein. In
der Spielzeit 2010/11 wird es insgesamt 77 Sinfoniekonzerte mit
dem Konzerthausorchester Berlin in der heimischen Spielstätte
geben, davon 21 mit Chefdirigent Lothar Zagrosek.
    Ganz neu im Programm sind drei Themeninseln, die »Musik
mit Mahler« präsentieren. Teil 1 beginnt zum Saisonstart im
September. Neue Reihen bieten attraktive Angebote, so »Pianis-
simo« mit der ersten Liga internationaler Meisterpianisten
(Pierre-Laurent Aimard, Arcadi Volodos u.a.) und die »Haus-
Konzerte« mit ehemaligen Artists in Residence (Viviane Hagner,
Martin Helmchen u.a.). Dirigenten wie Vladimir Fedoseyev und
Michael Gielen werden unsere Gäste sein.


   Saisoneröffnung am 26. August 2010
   Klaus-Maria Brandauer eröffnet mit dem
   Konzerthausorchester Berlin und Lothar Zagrosek
   die neue Spielzeit 2010/11.
   Sichern Sie sich schon jetzt die besten
                                                               P
                                                        TIP
   Plätze im Vorverkauf!
Porträt der Mitwirkenden
                  Lothar Zagrosek
                   Seine erste musikalische Ausbildung erhielt Lothar
                   Zagrosek als Mitglied der Regensburger Dom -
                   spatzen. Er studierte Dirigieren bei Hans Swa-
                   rowsky, Istvàn Kertész, Bruno Maderna und Herbert
                   von Karajan. Nach Stationen als Generalmusik-
                   direktor in Solingen und in Krefeld-Mönchen -
                   gladbach wurde Zagrosek Chefdirigent des Österrei-
chischen Radiosinfonieorchesters in Wien. Diesem Engagement folgten
drei Jahre als Directeur musicale der Grand Operá de Paris sowie als
Chief Guest Conductor des BBC Symphony Orchestra in London. Von
1990 bis 1992 wirkte Lothar Zagrosek als Generalmusikdirektor der
Oper Leipzig. Seit 1995 ist er als Erster Gastdirigent und Künstlerischer
Berater der Jungen Deutschen Philharmonie verbunden. Von 1997 bis
2006 war Lothar Zagrosek Generalmusikdirektor der Württem -
bergischen Staatsoper Stuttgart. Seine Arbeit an diesem Haus wurde in
der Kritikerumfrage der Zeitschrift »Opernwelt« zweimal mit der
Auszeichnung »Dirigent des Jahres« gewürdigt. Die Staatsoper
Stuttgart wurde während seiner Amtszeit fünfmal zum Opernhaus des
Jahres gewählt. Seit der Saison 2006/2007 ist Lothar Zagrosek Chef-
dirigent des Konzerthausorchesters Berlin.
   Lothar Zagrosek, dem Nachwuchsförderung und kulturelle Bildung
sehr am Herzen liegen, ist Schirmherr der Offensive Kulturelle Bildung
in Berlin, Ehrenvorsitzender der Jury des Hochschulwettbewerbs
Dirigieren 2008 und Vorsitzender des künstlerischen Beirats des
Dirigentenforums des Deutschen Musikrats.
   Im März 2006 wurde Lothar Zagrosek mit dem Hessischen
Kulturpreis ausgezeichnet. Im Juni 2009 erhielt er den Deutschen
Kritikerpreis.
Viktoria Mullova
                    Viktoria Mullova studierte an der Zentralen Musik-
                    schule Moskau und am Moskauer Konservatorium.
                    1980 gewann sie den 1. Preis beim Sibelius-
                    Wettbewerb in Helsinki sowie 1982 die Gold -
                    medaille beim Tschaikowsky-Wettbewerb. Es folgte
                    1983 ihre von großem Medienecho begleitete drama-
                    tische Flucht in den Westen. Seither musiziert sie mit
den besten Orchestern und Dirigenten der Welt und tritt bei allen gro-
ßen internationalen Festivals auf. Ihr Interesse gilt dem barocken und
klassischen Repertoire bis hin zu zeitgenössischen Werken und
Experimentalmusik. Sie arbeitet mit Ensembles wie dem Orchestra of
the Age of Enlightenment, Il Giardino Armonico, Venice Baroque und
Orchestre Révolutionnaire et Romantique. Eine enge musikalische
Partnerschaft verbindet sie mit dem Cembalisten Ottavio Dantone, mit
dem sie regelmäßig Tourneen unternimmt.
   Viktoria Mullovas intensive Auseinandersetzung mit kreativer zeit-
genössischer Musik begann im Jahr 2000 mit ihrem Album Through
The Looking Glass mit von Matthew Barley für Solovioline und
Ensemble arrangierten Werken aus den Bereichen Weltmusik, Jazz und
Pop. Sie vergibt immer wieder Kompositionsaufträge an junge Kom-
ponisten, wie z. B. Fraser Trainer und Thomas Larcher. Das Londoner
Southbank Centre lud sie als »Artist-in-Focus« in die neu konzipierte
internationale Kammermusikreihe ein. Im Laufe dieser Spielzeit prä-
sentiert das Wiener Konzerthaus die Künstlerin in ihrer ganzen
Vielseitigkeit; ein ähnliches Projekt findet in der nächsten Saison mit
dem London Symphony Orchestra in einer Reihe von Konzerten im
Barbican Centre und St. Luke’s statt.
   Als Kammermusikerin ist sie regelmäßig mit Katia Labèque zu erle-
ben. Seit einiger Zeit spielt sie im Duo mit Kristian Bezuidenhout
(Hammerklavier) Werke von Schubert und Beethoven. Die Sonaten von
Ludwig van Beethoven haben beide auch bereits aufgenommen.
   Bei Philips liegt eine umfangreiche Diskographie von Viktoria
Mullova vor; viele ihrer Aufnahmen gewannen bedeutende Preise. Seit
2005 arbeitet sie eng mit dem Label Onyx Classics zusammen. Die erste
gemeinsame Produktion – Vivaldi-Konzerte mit Il Giardino Armonico
unter der Leitung von Giovanni Antonini – wurde mit dem renommier-
ten Diapason d’Or ausgezeichnet. Zu weiteren Einspielungen zählen
Schuberts Oktett mit dem Mullova Ensemble, ein Rezital mit Katia
Labèque und Bach-Aufnahmen gemeinsam mit Ottavio Dantone sowie
die sechs Solo-Sonaten und Partiten.
   Viktoria Mullova musiziert entweder auf der Stradivari »Jules Falk«
aus dem Jahr 1723 oder auf einem Instrument von Guadagnini.




                                            musik
                                            fest
                                            berlin
 vollständiges Programm und
 Tickets unter (030) 254 89 100
                                            2. September
                                            bis 21. September
                                                                 1o
 www.musikfest-berlin.de
                                            Das Konzerthausorchester Berlin
 Berliner Festspiele in Zusammenarbeit      beim musikfest berlin 2010
 mit der Stiftung Berliner Philharmoniker   am 16. September 2010 in der Philharmonie
Aktuelles
Publikumsorchester bekommt neuen Termin

Sehr geehrte Konzertbesucher,
seit 2006 ist es für das Konzerthausorchester und seinen Chef-
dirigenten, Lothar Zagrosek, Tradition, zur Saisoneröffnung mit einem
Publikumsorchester ein ausgewähltes Werk einzustudieren. Dieses
Angebot an Hobby-Musiker, egal welchen Alters, erfreut sich jährlich
eines regen Zuspruchs. Im vollbesetzten Großen Saal ist Stimmung
garantiert!

Wir möchten Sie darauf aufmerksam machen, dass in der nächsten
Saison ebenfalls die Möglichkeit besteht, sich für einen Platz in
diesem besonderen Orchester zu bewerben. Diesmal laden wir Sie
jedoch nicht zur Saisoneröffnung im August ein, sondern zum
Tag der offenen Tür am 22. Mai 2011.

In einer öffentlichen Probe auf dem Konzertpodium des Großen
Saales wird Herr Zagrosek mit Ihnen Ausschnitte aus dem Ballett
»Der Nussknacker« von Pjotr Tschaikowsky erarbeiten.
   Merken Sie sich »Ihren« Konzerttermin vor und melden Sie sich
rechtzeitig in unserem Orchesterbüro an (Telefon: 030 20309-2388
oder per Mail: orchesterbuero@konzerthaus.de).
Sie wollen das Konzerthaus fördern und unterstützen
oder interessieren sich für eine Stuhlpatenschaft?
Zukunft Konzerthaus e.V.
Gendarmenmarkt 2 10117 Berlin
Telefon: (030) 20309-2344, Fax: (030) 20309-2076
E-Mail: zukunft@konzerthaus.de
www.zukunft-konzerthaus.de

Freundeskreis Konzerthaus Berlin e.V.
Informationen über Detlef Gogalla, 10106 Berlin
Telefon: (030) 20309-2020, Fax: (030) 20309-2021
E-Mail: freundeskreis@konzerthaus.de




IMPRESSUM

Herausgeber Konzerthaus Berlin
Intendant Prof. Dr. Sebastian Nordmann
Text Dr. Monika Lichtenfeld (Bartók, Sibelius), Dr. Dietmar Hiller (Brahms)
Redaktion Tanja-Maria Martens
Titelfoto Christian Nielinger
Abbildungen Christian Nielinger, Henry Fair, Archiv Konzerthaus Berlin
Satz und Reinzeichnung www.graphiccenter.de
Herstellung REIHER Grafikdesign & Druck
2,30 €

Weitere ähnliche Inhalte

Was ist angesagt?

Bečki klasičari - Andrijana Petrović - Svetlana Stojanović
Bečki klasičari - Andrijana Petrović - Svetlana StojanovićBečki klasičari - Andrijana Petrović - Svetlana Stojanović
Bečki klasičari - Andrijana Petrović - Svetlana StojanovićNašaŠkola.Net
 
Livia Mazzanti · Francesco Finotti | Mendelssohn a Roma
Livia Mazzanti · Francesco Finotti | Mendelssohn a RomaLivia Mazzanti · Francesco Finotti | Mendelssohn a Roma
Livia Mazzanti · Francesco Finotti | Mendelssohn a RomaCONTEMPOARS S.R.L.
 
Programmheft_10-05-25_Academy of St Martin, Perahia.pdf
Programmheft_10-05-25_Academy of St Martin, Perahia.pdfProgrammheft_10-05-25_Academy of St Martin, Perahia.pdf
Programmheft_10-05-25_Academy of St Martin, Perahia.pdfunn | UNITED NEWS NETWORK GmbH
 
NAXOS Deutschland CD-Neuheiten Juli 2012
NAXOS Deutschland CD-Neuheiten Juli 2012NAXOS Deutschland CD-Neuheiten Juli 2012
NAXOS Deutschland CD-Neuheiten Juli 2012NAXOS Deutschland GmbH
 
Blu-ray, DVD- und CD-Neuheiten Juni 2012 Nr. 1 (Im Vertrieb der NAXOS Deutsch...
Blu-ray, DVD- und CD-Neuheiten Juni 2012 Nr. 1 (Im Vertrieb der NAXOS Deutsch...Blu-ray, DVD- und CD-Neuheiten Juni 2012 Nr. 1 (Im Vertrieb der NAXOS Deutsch...
Blu-ray, DVD- und CD-Neuheiten Juni 2012 Nr. 1 (Im Vertrieb der NAXOS Deutsch...NAXOS Deutschland GmbH
 
Blu-ray, DVD- und CD-Neuheiten September 2012 Nr. 3 (Im Vertrieb der NAXOS De...
Blu-ray, DVD- und CD-Neuheiten September 2012 Nr. 3 (Im Vertrieb der NAXOS De...Blu-ray, DVD- und CD-Neuheiten September 2012 Nr. 3 (Im Vertrieb der NAXOS De...
Blu-ray, DVD- und CD-Neuheiten September 2012 Nr. 3 (Im Vertrieb der NAXOS De...NAXOS Deutschland GmbH
 
Musik und Theater ch
Musik und Theater chMusik und Theater ch
Musik und Theater chJudith Ermert
 
Album booklet rode p 12 etudes for violin solo d
Album booklet   rode p 12 etudes for violin solo dAlbum booklet   rode p 12 etudes for violin solo d
Album booklet rode p 12 etudes for violin solo dSaulo Gomes
 
Giuseppe verdi
Giuseppe verdiGiuseppe verdi
Giuseppe verdiregios99
 
Koller Autographen & Manuskripte auktion montag, 18. september 2017
Koller Autographen & Manuskripte auktion montag, 18. september 2017Koller Autographen & Manuskripte auktion montag, 18. september 2017
Koller Autographen & Manuskripte auktion montag, 18. september 2017Koller Auctions
 
Wolfgang haupt frühes siegerlandorchester
Wolfgang haupt frühes siegerlandorchesterWolfgang haupt frühes siegerlandorchester
Wolfgang haupt frühes siegerlandorchestersiwiarchiv
 
Camille Thomas: Saint-Saëns, Offenbach
Camille Thomas:  Saint-Saëns, OffenbachCamille Thomas:  Saint-Saëns, Offenbach
Camille Thomas: Saint-Saëns, OffenbachalfeuRIO
 

Was ist angesagt? (20)

Bečki klasičari - Andrijana Petrović - Svetlana Stojanović
Bečki klasičari - Andrijana Petrović - Svetlana StojanovićBečki klasičari - Andrijana Petrović - Svetlana Stojanović
Bečki klasičari - Andrijana Petrović - Svetlana Stojanović
 
Programmheft_10-03-12_TinAlley String Quartet.pdf
Programmheft_10-03-12_TinAlley String Quartet.pdfProgrammheft_10-03-12_TinAlley String Quartet.pdf
Programmheft_10-03-12_TinAlley String Quartet.pdf
 
Programmheft_08-06-10_Von Gefühlen überwältigt.pdf
Programmheft_08-06-10_Von Gefühlen überwältigt.pdfProgrammheft_08-06-10_Von Gefühlen überwältigt.pdf
Programmheft_08-06-10_Von Gefühlen überwältigt.pdf
 
NAXOS-Neuheiten im Februar 2014
NAXOS-Neuheiten im Februar 2014NAXOS-Neuheiten im Februar 2014
NAXOS-Neuheiten im Februar 2014
 
Programmheft_18.02.10_Kammersymphonie Berlin.pdf
Programmheft_18.02.10_Kammersymphonie Berlin.pdfProgrammheft_18.02.10_Kammersymphonie Berlin.pdf
Programmheft_18.02.10_Kammersymphonie Berlin.pdf
 
Livia Mazzanti · Francesco Finotti | Mendelssohn a Roma
Livia Mazzanti · Francesco Finotti | Mendelssohn a RomaLivia Mazzanti · Francesco Finotti | Mendelssohn a Roma
Livia Mazzanti · Francesco Finotti | Mendelssohn a Roma
 
Programmheft_Quintett Chantily_27.12.09.pdf
Programmheft_Quintett Chantily_27.12.09.pdfProgrammheft_Quintett Chantily_27.12.09.pdf
Programmheft_Quintett Chantily_27.12.09.pdf
 
NAXOS-Neuheiten im Mai 2014
NAXOS-Neuheiten im Mai 2014NAXOS-Neuheiten im Mai 2014
NAXOS-Neuheiten im Mai 2014
 
Programmheft_10-05-25_Academy of St Martin, Perahia.pdf
Programmheft_10-05-25_Academy of St Martin, Perahia.pdfProgrammheft_10-05-25_Academy of St Martin, Perahia.pdf
Programmheft_10-05-25_Academy of St Martin, Perahia.pdf
 
NAXOS Deutschland CD-Neuheiten Juli 2012
NAXOS Deutschland CD-Neuheiten Juli 2012NAXOS Deutschland CD-Neuheiten Juli 2012
NAXOS Deutschland CD-Neuheiten Juli 2012
 
Blu-ray, DVD- und CD-Neuheiten Juni 2012 Nr. 1 (Im Vertrieb der NAXOS Deutsch...
Blu-ray, DVD- und CD-Neuheiten Juni 2012 Nr. 1 (Im Vertrieb der NAXOS Deutsch...Blu-ray, DVD- und CD-Neuheiten Juni 2012 Nr. 1 (Im Vertrieb der NAXOS Deutsch...
Blu-ray, DVD- und CD-Neuheiten Juni 2012 Nr. 1 (Im Vertrieb der NAXOS Deutsch...
 
Blu-ray, DVD- und CD-Neuheiten September 2012 Nr. 3 (Im Vertrieb der NAXOS De...
Blu-ray, DVD- und CD-Neuheiten September 2012 Nr. 3 (Im Vertrieb der NAXOS De...Blu-ray, DVD- und CD-Neuheiten September 2012 Nr. 3 (Im Vertrieb der NAXOS De...
Blu-ray, DVD- und CD-Neuheiten September 2012 Nr. 3 (Im Vertrieb der NAXOS De...
 
Musik und Theater ch
Musik und Theater chMusik und Theater ch
Musik und Theater ch
 
Album booklet rode p 12 etudes for violin solo d
Album booklet   rode p 12 etudes for violin solo dAlbum booklet   rode p 12 etudes for violin solo d
Album booklet rode p 12 etudes for violin solo d
 
Giuseppe Verdi
Giuseppe VerdiGiuseppe Verdi
Giuseppe Verdi
 
Giuseppe verdi
Giuseppe verdiGiuseppe verdi
Giuseppe verdi
 
Koller Autographen & Manuskripte auktion montag, 18. september 2017
Koller Autographen & Manuskripte auktion montag, 18. september 2017Koller Autographen & Manuskripte auktion montag, 18. september 2017
Koller Autographen & Manuskripte auktion montag, 18. september 2017
 
Wolfgang haupt frühes siegerlandorchester
Wolfgang haupt frühes siegerlandorchesterWolfgang haupt frühes siegerlandorchester
Wolfgang haupt frühes siegerlandorchester
 
Camille Thomas: Saint-Saëns, Offenbach
Camille Thomas:  Saint-Saëns, OffenbachCamille Thomas:  Saint-Saëns, Offenbach
Camille Thomas: Saint-Saëns, Offenbach
 
NAXOS-Neuheiten im August 2013
NAXOS-Neuheiten im August 2013NAXOS-Neuheiten im August 2013
NAXOS-Neuheiten im August 2013
 

Andere mochten auch (12)

Bilanz-PK_2012_final.pdf
Bilanz-PK_2012_final.pdfBilanz-PK_2012_final.pdf
Bilanz-PK_2012_final.pdf
 
076-600.pdf
076-600.pdf076-600.pdf
076-600.pdf
 
PM Pirelli F1-Test in Jerez.pdf
PM Pirelli F1-Test in Jerez.pdfPM Pirelli F1-Test in Jerez.pdf
PM Pirelli F1-Test in Jerez.pdf
 
amr_AA-631-Karlsruhe_201202.xls.pdf
amr_AA-631-Karlsruhe_201202.xls.pdfamr_AA-631-Karlsruhe_201202.xls.pdf
amr_AA-631-Karlsruhe_201202.xls.pdf
 
Saisonbroschüre 2010-11_final_Internetversion.pdf
Saisonbroschüre 2010-11_final_Internetversion.pdfSaisonbroschüre 2010-11_final_Internetversion.pdf
Saisonbroschüre 2010-11_final_Internetversion.pdf
 
pi958.pdf
pi958.pdfpi958.pdf
pi958.pdf
 
PI-046_Arbeitsmarktreport.pdf
PI-046_Arbeitsmarktreport.pdfPI-046_Arbeitsmarktreport.pdf
PI-046_Arbeitsmarktreport.pdf
 
Kapitalmarkt kompakt.pdf
Kapitalmarkt kompakt.pdfKapitalmarkt kompakt.pdf
Kapitalmarkt kompakt.pdf
 
Broschuere_EMV-Pruefung_TUeV SUeD SENTON.pdf
Broschuere_EMV-Pruefung_TUeV SUeD SENTON.pdfBroschuere_EMV-Pruefung_TUeV SUeD SENTON.pdf
Broschuere_EMV-Pruefung_TUeV SUeD SENTON.pdf
 
651_Arbeitsmarktbericht Januar 2010.pdf
651_Arbeitsmarktbericht Januar 2010.pdf651_Arbeitsmarktbericht Januar 2010.pdf
651_Arbeitsmarktbericht Januar 2010.pdf
 
Grünes Hannover_2010.pdf
Grünes Hannover_2010.pdfGrünes Hannover_2010.pdf
Grünes Hannover_2010.pdf
 
Spritztechnik.pdf
Spritztechnik.pdfSpritztechnik.pdf
Spritztechnik.pdf
 

Ähnlich wie Programmheft_10-06-10_Tag der Musik mit Viktoria Mullova.pdf

YUJA WANG - Transformation (2012)
YUJA WANG - Transformation (2012)YUJA WANG - Transformation (2012)
YUJA WANG - Transformation (2012)alfeuRIO
 
Sibelius violin concerto - karelia suite - pike; davis(2014) [flac-24 bit]
Sibelius   violin concerto - karelia suite - pike; davis(2014) [flac-24 bit]Sibelius   violin concerto - karelia suite - pike; davis(2014) [flac-24 bit]
Sibelius violin concerto - karelia suite - pike; davis(2014) [flac-24 bit]Saulo Gomes
 
Wolfgang amedeus mozart
Wolfgang amedeus mozartWolfgang amedeus mozart
Wolfgang amedeus mozartfatih123456
 
сучасна німецька музика
сучасна німецька музикасучасна німецька музика
сучасна німецька музикаtamaraivanova
 
Blu-ray, DVD- und CD-Neuheiten Mai 2015 Nr. 3 (Im Vertrieb der NAXOS Deutschl...
Blu-ray, DVD- und CD-Neuheiten Mai 2015 Nr. 3 (Im Vertrieb der NAXOS Deutschl...Blu-ray, DVD- und CD-Neuheiten Mai 2015 Nr. 3 (Im Vertrieb der NAXOS Deutschl...
Blu-ray, DVD- und CD-Neuheiten Mai 2015 Nr. 3 (Im Vertrieb der NAXOS Deutschl...NAXOS Deutschland GmbH
 
Klengel, Schumann - Romantic Cello Concertos (Encarte).pdf
Klengel, Schumann - Romantic Cello Concertos (Encarte).pdfKlengel, Schumann - Romantic Cello Concertos (Encarte).pdf
Klengel, Schumann - Romantic Cello Concertos (Encarte).pdfalfeuRIO
 
Blu-ray, DVD- und CD-Neuheiten November 2013 Nr. 1 (Im Vertrieb der NAXOS Deu...
Blu-ray, DVD- und CD-Neuheiten November 2013 Nr. 1 (Im Vertrieb der NAXOS Deu...Blu-ray, DVD- und CD-Neuheiten November 2013 Nr. 1 (Im Vertrieb der NAXOS Deu...
Blu-ray, DVD- und CD-Neuheiten November 2013 Nr. 1 (Im Vertrieb der NAXOS Deu...NAXOS Deutschland GmbH
 
Blu-ray, DVD- und CD-Neuheiten August Nr. 3 (Im Vertrieb der NAXOS Deutschlan...
Blu-ray, DVD- und CD-Neuheiten August Nr. 3 (Im Vertrieb der NAXOS Deutschlan...Blu-ray, DVD- und CD-Neuheiten August Nr. 3 (Im Vertrieb der NAXOS Deutschlan...
Blu-ray, DVD- und CD-Neuheiten August Nr. 3 (Im Vertrieb der NAXOS Deutschlan...NAXOS Deutschland GmbH
 

Ähnlich wie Programmheft_10-06-10_Tag der Musik mit Viktoria Mullova.pdf (17)

NAXOS-Neuheiten im Juli 2014
NAXOS-Neuheiten im Juli 2014NAXOS-Neuheiten im Juli 2014
NAXOS-Neuheiten im Juli 2014
 
YUJA WANG - Transformation (2012)
YUJA WANG - Transformation (2012)YUJA WANG - Transformation (2012)
YUJA WANG - Transformation (2012)
 
Sibelius violin concerto - karelia suite - pike; davis(2014) [flac-24 bit]
Sibelius   violin concerto - karelia suite - pike; davis(2014) [flac-24 bit]Sibelius   violin concerto - karelia suite - pike; davis(2014) [flac-24 bit]
Sibelius violin concerto - karelia suite - pike; davis(2014) [flac-24 bit]
 
PM 09-10-16_Vogler Quartett.pdf
PM 09-10-16_Vogler Quartett.pdfPM 09-10-16_Vogler Quartett.pdf
PM 09-10-16_Vogler Quartett.pdf
 
Naxos-Neuheiten im Juni 2013
Naxos-Neuheiten im Juni 2013Naxos-Neuheiten im Juni 2013
Naxos-Neuheiten im Juni 2013
 
Wolfgang amedeus mozart
Wolfgang amedeus mozartWolfgang amedeus mozart
Wolfgang amedeus mozart
 
NAXOS-Neuheiten im August 2014
NAXOS-Neuheiten im August 2014NAXOS-Neuheiten im August 2014
NAXOS-Neuheiten im August 2014
 
NAXOS-Neuheiten im März 2014
NAXOS-Neuheiten im März 2014NAXOS-Neuheiten im März 2014
NAXOS-Neuheiten im März 2014
 
сучасна німецька музика
сучасна німецька музикасучасна німецька музика
сучасна німецька музика
 
Naxos-Neuheiten im Mai 2013
Naxos-Neuheiten im Mai 2013Naxos-Neuheiten im Mai 2013
Naxos-Neuheiten im Mai 2013
 
Blu-ray, DVD- und CD-Neuheiten Mai 2015 Nr. 3 (Im Vertrieb der NAXOS Deutschl...
Blu-ray, DVD- und CD-Neuheiten Mai 2015 Nr. 3 (Im Vertrieb der NAXOS Deutschl...Blu-ray, DVD- und CD-Neuheiten Mai 2015 Nr. 3 (Im Vertrieb der NAXOS Deutschl...
Blu-ray, DVD- und CD-Neuheiten Mai 2015 Nr. 3 (Im Vertrieb der NAXOS Deutschl...
 
Klengel, Schumann - Romantic Cello Concertos (Encarte).pdf
Klengel, Schumann - Romantic Cello Concertos (Encarte).pdfKlengel, Schumann - Romantic Cello Concertos (Encarte).pdf
Klengel, Schumann - Romantic Cello Concertos (Encarte).pdf
 
Blu-ray, DVD- und CD-Neuheiten November 2013 Nr. 1 (Im Vertrieb der NAXOS Deu...
Blu-ray, DVD- und CD-Neuheiten November 2013 Nr. 1 (Im Vertrieb der NAXOS Deu...Blu-ray, DVD- und CD-Neuheiten November 2013 Nr. 1 (Im Vertrieb der NAXOS Deu...
Blu-ray, DVD- und CD-Neuheiten November 2013 Nr. 1 (Im Vertrieb der NAXOS Deu...
 
Naxos-Neuheiten im Juli 2013
Naxos-Neuheiten im Juli 2013Naxos-Neuheiten im Juli 2013
Naxos-Neuheiten im Juli 2013
 
Encarte
EncarteEncarte
Encarte
 
Blu-ray, DVD- und CD-Neuheiten August Nr. 3 (Im Vertrieb der NAXOS Deutschlan...
Blu-ray, DVD- und CD-Neuheiten August Nr. 3 (Im Vertrieb der NAXOS Deutschlan...Blu-ray, DVD- und CD-Neuheiten August Nr. 3 (Im Vertrieb der NAXOS Deutschlan...
Blu-ray, DVD- und CD-Neuheiten August Nr. 3 (Im Vertrieb der NAXOS Deutschlan...
 
BroschüreKarlsruherMeisterkonzerte2011-12.pdf
BroschüreKarlsruherMeisterkonzerte2011-12.pdfBroschüreKarlsruherMeisterkonzerte2011-12.pdf
BroschüreKarlsruherMeisterkonzerte2011-12.pdf
 

Mehr von unn | UNITED NEWS NETWORK GmbH

Presseinformation Honda Modelle auf der Motorradwelt Boden….pdf
Presseinformation Honda Modelle auf der Motorradwelt Boden….pdfPresseinformation Honda Modelle auf der Motorradwelt Boden….pdf
Presseinformation Honda Modelle auf der Motorradwelt Boden….pdfunn | UNITED NEWS NETWORK GmbH
 
Verkostungen bei der ProWein 2013 Gemeinschaftsstand Pfalz.pdf
Verkostungen bei der ProWein 2013 Gemeinschaftsstand Pfalz.pdfVerkostungen bei der ProWein 2013 Gemeinschaftsstand Pfalz.pdf
Verkostungen bei der ProWein 2013 Gemeinschaftsstand Pfalz.pdfunn | UNITED NEWS NETWORK GmbH
 
Presseinformation Honda Neue Führerscheinregularien 18-01-….pdf
Presseinformation Honda Neue Führerscheinregularien 18-01-….pdfPresseinformation Honda Neue Führerscheinregularien 18-01-….pdf
Presseinformation Honda Neue Führerscheinregularien 18-01-….pdfunn | UNITED NEWS NETWORK GmbH
 

Mehr von unn | UNITED NEWS NETWORK GmbH (20)

Über den Valentinstag.pdf
Über den Valentinstag.pdfÜber den Valentinstag.pdf
Über den Valentinstag.pdf
 
PM.pdf
PM.pdfPM.pdf
PM.pdf
 
130124_zoll_weltzolltag.pdf
130124_zoll_weltzolltag.pdf130124_zoll_weltzolltag.pdf
130124_zoll_weltzolltag.pdf
 
AL-KO Pressemeldung Vertragsverlaengerung FCA.pdf
AL-KO Pressemeldung Vertragsverlaengerung FCA.pdfAL-KO Pressemeldung Vertragsverlaengerung FCA.pdf
AL-KO Pressemeldung Vertragsverlaengerung FCA.pdf
 
Presseinformation Honda Modelle auf der Motorradwelt Boden….pdf
Presseinformation Honda Modelle auf der Motorradwelt Boden….pdfPresseinformation Honda Modelle auf der Motorradwelt Boden….pdf
Presseinformation Honda Modelle auf der Motorradwelt Boden….pdf
 
Presseinformation MSX125 auf den HMT 23-01-13.pdf
Presseinformation MSX125 auf den HMT 23-01-13.pdfPresseinformation MSX125 auf den HMT 23-01-13.pdf
Presseinformation MSX125 auf den HMT 23-01-13.pdf
 
130121RettedeinenNächstenRotary.pdf
130121RettedeinenNächstenRotary.pdf130121RettedeinenNächstenRotary.pdf
130121RettedeinenNächstenRotary.pdf
 
Verkostungen bei der ProWein 2013 Gemeinschaftsstand Pfalz.pdf
Verkostungen bei der ProWein 2013 Gemeinschaftsstand Pfalz.pdfVerkostungen bei der ProWein 2013 Gemeinschaftsstand Pfalz.pdf
Verkostungen bei der ProWein 2013 Gemeinschaftsstand Pfalz.pdf
 
ZLB_PM_IsraellnachderWahl.pdf
ZLB_PM_IsraellnachderWahl.pdfZLB_PM_IsraellnachderWahl.pdf
ZLB_PM_IsraellnachderWahl.pdf
 
V.COM_PIAGET_MINUTE_REPEATER_DE-email.pdf
V.COM_PIAGET_MINUTE_REPEATER_DE-email.pdfV.COM_PIAGET_MINUTE_REPEATER_DE-email.pdf
V.COM_PIAGET_MINUTE_REPEATER_DE-email.pdf
 
V.COM_PIAGET_ALTIPLANO_SIHH_2013_DE-email.pdf
V.COM_PIAGET_ALTIPLANO_SIHH_2013_DE-email.pdfV.COM_PIAGET_ALTIPLANO_SIHH_2013_DE-email.pdf
V.COM_PIAGET_ALTIPLANO_SIHH_2013_DE-email.pdf
 
4549 - Pflanzenroller-Modellreihe.pdf
4549 - Pflanzenroller-Modellreihe.pdf4549 - Pflanzenroller-Modellreihe.pdf
4549 - Pflanzenroller-Modellreihe.pdf
 
Prinz_Charles_besucht_Halewood.pdf
Prinz_Charles_besucht_Halewood.pdfPrinz_Charles_besucht_Halewood.pdf
Prinz_Charles_besucht_Halewood.pdf
 
PI Daimler Mobility Services.pdf
PI Daimler Mobility Services.pdfPI Daimler Mobility Services.pdf
PI Daimler Mobility Services.pdf
 
PM.pdf
PM.pdfPM.pdf
PM.pdf
 
36_imm cologne_Schlussbericht.pdf
36_imm cologne_Schlussbericht.pdf36_imm cologne_Schlussbericht.pdf
36_imm cologne_Schlussbericht.pdf
 
01-21-AI-Graziano.pdf
01-21-AI-Graziano.pdf01-21-AI-Graziano.pdf
01-21-AI-Graziano.pdf
 
Presseinformation Honda Neue Führerscheinregularien 18-01-….pdf
Presseinformation Honda Neue Führerscheinregularien 18-01-….pdfPresseinformation Honda Neue Führerscheinregularien 18-01-….pdf
Presseinformation Honda Neue Führerscheinregularien 18-01-….pdf
 
Text EÖ-PK 2013 .pdf
Text EÖ-PK 2013 .pdfText EÖ-PK 2013 .pdf
Text EÖ-PK 2013 .pdf
 
PM4 INVENTA Garden.pdf
PM4 INVENTA Garden.pdfPM4 INVENTA Garden.pdf
PM4 INVENTA Garden.pdf
 

Programmheft_10-06-10_Tag der Musik mit Viktoria Mullova.pdf

  • 1. FR 18.06.2010 20.00 Uhr SA 19.06.2010 20.00 Uhr Großer Saal, Abonnement E, 4. Konzert Konzerthausorchester Berlin Lothar Zagrosek Viktoria Mullova Violine Béla Bartók (1881 – 1945) »Der wunderbare Mandarin« – Suite nach der Ballettmusik op. 19 Jean Sibelius (1867 – 1957) Konzert für Violine und Orchester d-Moll op. 47 Allegro maestoso Adagio di molto Allegro, ma non tanto Pause Johannes Brahms (1833 - 1897) Sinfonie Nr. 1 c-Moll op. 68 Un poco sostenuto – Allegro Andante sostenuto Un poco Allegretto e grazioso Adagio – Allegro non troppo, ma con brio Mit freundlicher Unterstützung von Präsentiert von Handy ausgeschaltet? Vielen Dank! Bitte beachten Sie, dass Medien-Aufnahmen aller Art während des Konzertes nicht zulässig sind.
  • 2. Béla Bartók: »Der wunderbare Mandarin« – Suite nach der Ballettmusik op. 19 Entstehung 1918/19 Uraufführung 27.11.1926 Köln (Ballett), 15.10.1928 Budapest (Suite) Besetzung 3 Flöten (2. und 3. auch Piccolo), 3 Oboen (3. auch Englischhorn), 3 Klarinetten (3. auch Bassklarinette), 3 Fagotte (2. und 3. auch Kontrafagott), 4 Hörner, 3 Trompeten, 3 Posaunen, Tuba, Pauken, Schlagzeug (Große und Kleine Trommel, Triangel, Becken, Tamtam, Xylophon, Celesta, Klavier, Harfe, Streicher Dauer ca. 21 Minuten Ermutigt durch die erfolgreichen Premieren des Tanzspiels »Der holz- geschnitzte Prinz« (1917) und der Oper »Herzog Blaubarts Burg« (1918) entwarf Bartók im Sommer 1918 Skizzen zu einem neuen Bühnenwerk, einer einaktigen Ballettpantomime mit dem Titel »Der wunderbare Mandarin«. Die Handlungsvorlage fand der Komponist in einer Novelle von Menyhért Lengyel, die 1917 in der Budapester Zeitschrift »Nyugat« erschienen war. Einer Überlie- ferung des Bartókschen Freundes- kreises zufolge hatte Lengyel den Stoff ursprünglich, auf Bitten Diaghilews, als Libretto für die Ballets Russes nach ihrem erfolg- reichen Budapester Gastspiel von 1912 konzipiert. Textdichter und Komponist lernten sich Anfang Szenenbild aus »Der wunderbare Mandarin« 1918 kennen, und damals wohl gab Lengyel sein Placet zur Vertonung der »Pantomime grotesque«, deren Verschränkung von brutalem Naturalismus, futuristischer Großstadtvision und humaner moralischer Botschaft Bartók von Anfang an außerordentlich faszinierte. Bereits im Mai 1919 lag der kompositorische Entwurf fertig vor, allerdings nur als Klavierauszug. Da man eine Aufführung in Budapest wegen moralischer Bedenken gegen die »krude Erotik« des Sujets kategorisch ablehnte, ließ Bartók
  • 3. sich Zeit mit der Instrumentation. Die Partiturfassung wurde erst im Sommer 1923 in Angriff genommen und im folgenden Jahr (April bis November 1924) nochmals gekürzt und revidiert. Doch hat sich Bartók noch bis 1931, immer wieder feilend und Details verändernd, mit dem »Wunderbaren Mandarin« beschäftigt. Skandal und Verbot Die szenische Uraufführung am 27. November 1926 im Kölner Opernhaus endete mit jenem berüchtigten Skandal, der den Dirigenten Eugen Szenkár, seinerzeit Generalmusikdirektor in Köln, beinahe seine Stellung gekostet hätte. Nach kirchlichen und behördlichen Protesten ließ der damalige Kölner Oberbürgermeister Konrad Adenauer alle wei- teren Aufführungen verbieten. Anstoß erregte vor allem die so kühne wie freizügige Thematik der Ballettpantomime, ihre satirische und sozialkritische Haltung, ihre so demonstrative Abkehr von der Ästhetik traditioneller Tanzpartituren. Bartók selbst hat die Handlung, die er als »wunderschön« bezeichnete, 1919 folgendermaßen zusammengefasst: »In ihrem Unterschlupf zwingen drei Apachen ein schönes junges Mädchen, Männer zu sich auf die Stube zu locken, die dann von den dreien vereint ausgeraubt werden. Der erste ist ein armer Bursche, der zweite auch nicht viel besser, der dritte jedoch, ein reicher Chinese, ver- spricht einen guten Fang. Das Mädchen tanzt für den Mandarin und erweckt seine heftige Begierde. Er ist in Liebe entbrannt, dem Mädchen aber graut es vor ihm. Die Apachen überfallen den Chinesen, rauben ihn aus, ersticken ihn mit Kissen, durchstechen ihn mit dem Degen, können aber nicht mit ihm fertig werden: Er wendet die sehnsuchtsvoll verliebten Augen nicht von dem Mädchen. Endlich folgt das Mädchen seinen weiblichen Instinkten, ist ihm zu Willen, und der Mandarin sinkt leblos zu Boden.« Musik voll Härte und Schroffheit Bartók hat dazu eine Musik von kompromissloser Härte und Schroffheit der Diktion geschrieben, die den realistischen Charakter und das sozialkritische Engagement der Handlung in jedem Detail genau reflektiert. Bei aller gerafften Bewegung und explosiven Drama- tik weist die Partitur gleichwohl, ähnlich wie die des »Holzgeschnitzten Prinzen«, eine streng symmetrische Konstruktion auf: Von der furiosen
  • 4. Introduktion bis hin zum Lento-Epilog der Todesszene ist sie mit all ihren kontrastierenden Abschnitten auf eine zentrale Achse bezogen. Auch der Einbezug stilisierter Tanzcharaktere von Marsch und Walzer und die plastisch durchgeformten kontrapunktischen Steigerungen sichern der Musik ein hohes Maß an formaler Objektivierung. Aus- schlaggebend für ihren inneren Zusammenhalt ist nicht zuletzt ein sub- tiles Netz von quasi »leitmotivischen« Figuren und »symbolischen« Intervallen, die den sozialen Sphären, den Protagonisten des Dramas, ihren psychischen Haltungen und emotionalen Wandlungen minuziös zugeordnet sind. Die Dynamik der Musik, ihre geballte rhythmische Spannung, ihre ostinate Motivik, auch gewisse Charaktere des Orchesterklangs erin- nern deutlich an Strawinskys »Sacre du Printemps«, den Bartók freilich damals nur aus dem Klavierauszug kannte. Dagegen verweisen die dis- sonanzreiche, kaum noch tonal gebundene Harmonik und die zerklüf- tete, gestisch hochexpressive Melodik eher auf Parallelen zur »Wiener Schule«, zu Partituren Schönbergs und Bergs. Bartóks »Wunderbarer Mandarin« ist »neue Musik« im emphatischen Sinn wie kaum ein ande- res Werk des Komponisten – eines der großen Dokumente expressioni- stischen Musiktheaters. Bartók selbst hielt dieses Werk für eine seiner besten Arbeiten, und er gab auch nach dem kläglichen Scheitern des ersten Bühnenversuchs die Hoffnung nicht auf. Um die Musik wenigstens im Konzertsaal zugänglich zu machen, hat er in mehreren Anläufen eine Suitenfassung erarbeitet; die dritte, definitive Version wurde im Februar 1927 vollen- det und am 15. Oktober 1928 unter Leitung von Ernst von Dohnány in Budapest uraufgeführt. Sie ist, von unwesentlichen Kürzungen abgese- hen, mit der Musik der ursprünglichen Bühnenpartitur identisch, ver- zichtet indes auf die Schlußszene und endet – nach der »Hetzjagd« auf den Mandarin – mit wenigen, eigens zu diesem Zweck hinzukompo- nierten Schlusstakten.
  • 5. Jean Sibelius: Konzert für Violine und Orchester d-Moll op. 47 Entstehung 1903/04 Uraufführung 8.2.1904 Helsinki (unter Leitung des Komponisten) Besetzung 2 Flöten, 2 Oboen, 2 Klarinetten, 2 Fagotte, 4 Hörner, 2 Trompeten, 3 Posaunen, Pauken, Streicher Dauer ca. 33 Minuten Hört man das Violinkonzert von Sibelius ohne Wissen um die biographisch-genetische Konstella- tion, wird man überrascht sein zu erfahren, dass das Werk erst nach der Jahrhundertwende, im Sommer 1903 – etwa zu gleichen Zeit wie Strauss‘ »Salome« oder Mahlers Sinfonien Nr. 5 und 6 – entstanden ist. Freilich muss man sich ver- gegenwärtigen, dass Sibelius ein »Spätgeborener« war: einer der letzten großen Romantiker, der Finnland und »finnisches Idiom« in der Musik überhaupt erst salon- fähig machte – zu einer Zeit, als Jean Sibelius. Gemälde von Alexis Gallen-Kallela der musikalische Nationalismus anderorts bereits an Substanz und Wirkungskraft verloren hatte. Der Schwerpunkt seines kompositorischen Œuvres liegt zweifellos auf dem Gebiet der Sinfonie und der Sinfonischen Dichtung. Nicht minder bekannt, ja weltweit populär wurde das Konzert für Violine und Orchester d-Moll op. 47, das in Motivik und Struktur der thematischen Arbeit mitunter an die Sinfonien Nr. 1 und 2 erinnert. Sibelius und die Geige Dass Sibelius seine konzertanten Werke – nicht nur dieses Solokonzert, sondern auch die Serenaden op. 69 und die Humoresken op. 87 und 89 – ausschließlich für Violine geschrieben hat, nimmt nicht wunder, war er doch selbst ein exzellenter Geiger, der noch im Alter der Virtuosenkarriere nachtrauerte. »Die Geige«, berichtete er über seine Studienzeit, »hatte mich ganz in ihren Bann geschlagen; zehn Jahre war
  • 6. es mein frommster Wunsch, ein großer Geigenvirtuose zu werden... und es bedeutete ein recht schmerzhaftes Erwachen für mich, als ich eines Tages feststellen musste, daß ich meine Ausbildung für den mühseligen Weg eines Virtuosen zu spät begonnen hatte.« Gewiss hat Sibelius hier einen Solopart von hochprofessionellem Anspruch und technischem Raffinement, von außerordentlich flexibler und nuancenreicher Idio- matik entworfen. Gleichwohl verliert sich sein d-Moll-Konzert nirgends in den hybriden Ekstasen spätromantischen Bravourvirtuosentums, sondern definiert sich primär als ein Stück konzertanter Sinfonik, und das hat ihm bis heute einen Platz im Standardrepertoire gesichert. Das eröffnende Allegro moderato folgt dem traditionellen Sonaten- satzmodell, mit dreithemiger Exposition und substantiell variierter Reprise. Allerdings treten hier auch assoziativ-rhapsodische Momente deutlich hervor, und eine großangelegte Solokadenz im Mittelteil über- nimmt gleichsam die Funktion der Durchführung. Intimeren Charakter hat das Adagio di molto, ein weitgespannter dreiteiliger Liedsatz, des- sen lyrische Figuration mitunter an die Ausdrucksmystik des Streich- quartetts »Voces intimae« gemahnt. Als stilisierter Nationaltanz mit zwei doppelt variierten Hauptthemen, Introduktion und Coda präsen- tiert sich das abschließende Allegro ma non tanto – ein Finalsatz von forcierter Intensität in Ausdruck und Bewegung, mit kräftigen Farb- akzenten im Orchester und einem Solopart von effektvoller Brillanz. Nach dem Misserfolg der Uraufführung am 8. Februar 1904 in Helsinki (mit dem Komponisten am Pult und dem Geiger Victor Novácek) hat Sibelius das Konzert 1904/05 nochmals gründlich über- arbeitet. Die Erstaufführung der definitiven Fassung spielte Carl Halir unter der Leitung von Richard Strauss am 19. Oktober 1905 in einem Konzert der Berliner Hofkapelle. Die ebenfalls in Berlin, bei Robert Lienau, verlegte Partitur widmete Sibelius dem jungen ungarischen Violinisten Franz von Vecsey, der seinerzeit als Wunderkind in Europa Furore machte.
  • 7. Johannes Brahms: Sinfonie Nr. 1 c-Moll op. 68 Entstehung 1862-76 (mit Unterbrechungen) Uraufführung 4.11.1876 Karlsruhe Besetzung 2 Flöten, 2 Oboen, 2 Klarinetten, 2 Fagotte, Kontrafagott, 4 Hörner, 2 Trompeten, 3 Posaunen, Pauken, Streicher Dauer ca. 48 Minuten Seitdem Robert Schumann 1853 in seinem gutgemeinten Brahms-Arti- kel »Neue Bahnen« diesen als einen künftigen Messias der Musik angekündigt und die Hoffnung auf zukünftige sinfonische Großtaten ausgesprochen hatte, waren in der musikalischen Öffentlichkeit höch- ste Erwartungen geweckt: »Wenn er seinen Zauberstab dahin senken wird, wo ihm die Mächte der Massen im Chor und Orchester ihre Kräfte leihen, so stehen uns noch wunderbarere Blicke in die Geheimnisse der Geisteswelt be- vor«, hatte Schumann prophezeit, Johannes Brahms, 1874 und seitens des öffentlich so gelob- ten Komponisten fehlte es nicht an Versuchen, sich nach den so beifäl- lig aufgenommenen Klavierwerken auch als Sinfoniker zu behaupten. Doch es wollte zunächst nichts gelingen, und der junge Komponist musste sich die fehlende Erfahrung im Umgang mit großer Form und großem Orchester eingestehen. Verschiedene sinfonische Versuche fan- den dann Eingang in andere Werke – so waren sowohl die Serenade D-Dur op. 11 als auch das 1. Klavierkonzert zunächst als Sinfonie geplant und wurden dann »umgewidmet«. Einstweilen aber verlegte sich Brahms auf die Klavierkammermusik als Probefeld, um seine Erfahrungen mit einem reich ausdifferenzierten Klaviersatz durch die Arbeit an einer auf Dialog von Instrumentengruppen angelegten Großform zu ergänzen. 1862 komponierte Brahms jedoch einen Sinfoniesatz in c-Moll, dessen leidenschaftliches Kopfthema die
  • 8. Freunde zu Kundgaben des Entzückens hinriss – der jedoch zunächst keine Komplettierung zu einer viersätzigen Sinfonie erfuhr. Es mussten abermals über zehn Jahre vergehen, bis sich der Komponist reif fühlte, mit einer großen Sinfonie in die Öffentlichkeit zu treten. Die 1873 voll- endeten Haydn-Variationen mit ihrer überaus schönen und differen- zierten Instrumentation gaben letztendlich den Ausschlag. Im Sommer 1874 nahm sich Brahms das Sinfonie-Projekt wieder vor und skizzierte zu dem bereits vorliegenden Kopfsatz ein gleichermaßen gewichtiges und großangelegtes Finale, das im Sommer 1876 auf der Insel Rügen seiner Vollendung entgegenreifte. Dabei wurde der Kopfsatz um die düster-leidenschaftliche langsame Einleitung erweitert, die einen zykli- schen Bogen zu dem gleichfalls durch eine langsamen Einleitung eröff- neten Finalsatz schlägt. Die beiden Mittelsätze gingen dem Kompo- nisten dann leicht von der Hand, im Oktober 1876 vollendete Brahms in Lichtental (bei Baden-Baden) – die bereits längerfristig für den 4.11. festgesetzte Karlsruher Uraufführung fest im Blick – seine 1. Sinfonie. Autograph des vierhändigen Klavierauszugs der 1. Sinfonie
  • 9. Uraufführung und Revision Mit Vorsicht und Bedacht bahnte Brahms seiner von der Musikwelt so lange erwarteten Sinfonie den Weg in die Öffentlichkeit. Als Uraufführungsort war keines der bekannten Musikzentren, sondern die kleine Residenz Karlsruhe ausersehen, wo Brahms’ Freund Otto Dessoff als Kapellmeister den Taktstock schwang und das Werk mit dem dortigen Hoforchester aus der Taufe hob. Eine zweite Aufführung mit dem gleichen Orchester fand drei Tage nach der Uraufführung in Mannheim statt, nun dirigierte der Komponist selbst. Die von Hermann Levi geleitete Münchner Hofkapelle hatte das Werk am 15.11. unter Stabführung des Komponisten auf dem Programm. Das Werk wurde vom Publikum respektvoll, aber nicht unbedingt überschwänglich auf- genommen. Das Wiener Publikum bekam die lange erwartete Novität erst am 17.12.1876 zu hören, die Zwischenzeit hatte sich Brahms für Korrekturen und kleine Retuschen freigehalten. Noch mehr Geduld musste Brahms’ Verleger Simrock aufbringen, denn Brahms gab das Werk zunächst noch seinem Freund Joseph Joachim auf eine England- Tournee mit – erst nach dieser letzten Phase der Erprobung und Korrektur war er bereit, das Werk in Druck zu geben. Nach kurzen Verhandlungen zahlte Simrock für die 1. Sinfonie an Brahms ein fürst- liches Honorar von 5000 Talern – er konnte sich bei dieser langerwar- teten Novität aber eines hohen Absatzes und Gewinnes sicher sein! Beethovens »Zehnte« Hans von Bülows Bezeichnung der 1. Sinfonie von Brahms als »Beet- hovens Zehnte« war sicherlich mehr als Lob gemeint, hat dem Kom- ponisten und seinem Werk aber eher geschadet als genützt. Gemeint war mit diesem Bonmot eigentlich nur, dass nach jahrzehntelanger Pause endlich ein Komponist in der Lage war, an die große Beethovensche Tradition anzuknüpfen – was eben Schubert, Mendels- sohn und auch Schumann mit ihren sinfonischen Werken nicht gelun- gen sei, von Bruckners bis dahin ausgeführten bzw. skizzierten sinfoni- schen Riesenwerken ganz zu schweigen. Doch war dieses Bülowsche Bonmot auch anders auslegbar, z. B. dass ein ängstliches Beharren auf Beethovenschen Gestus das Fehlen eigener Gedanken und Kompo- sitionstechnik hätte kaschieren sollen …, und so wurde es von den Brahms-Gegnern auch weidlich genutzt. Natürlich beschwört Brahms’ 1. Sinfonie das Vorbild Beethovens –
  • 10. schon allein die Wahl der Tonart c-Moll weckt Erinnerungen an dessen 5. Sinfonie, den Weg »durch Nacht zum Licht« vom ersten zum letzten Satz (und noch einmal in der Einleitung zum 4. Satz zusammengefasst) hatte Beethoven in seinen beiden Moll-Sinfonien vorgezeichnet. Und wenn man den Komponisten auf die Ähnlichkeit des Final- Hauptthemas seiner 1. Sinfonie mit der Beethovenschen »Freuden- melodie« aufmerksam machte, konnte man einer ungnädigen Antwort gewiss sein (etwa »das erkennt ja jeder Esel!«). Sind es vor allem Beobachtungen an der Oberfläche des Werkes, die Brahms 1. Sinfonie in die Nachfolge von Beethovens Meisterwerken stellten, so zeigt das Eindringen in die Detailstrukturen immer deutlicher, wo der Jüngere seine ganz eigenen, vorbildlosen Wege geht, etwa in der kammermusi- kalischen Dichte des Geflechtes motivisch-thematischer Strukturen oder in der Verknüpfung der vier Sätze zur großen zyklischen Form. Ein durchschlagender Erfolg beim Publikum war Brahms’ 1. Sin- fonie zunächst noch nicht. (Ein Wiener Kritiker bescheinigte dem Werk lediglich den Rang »eines bedeutenden Epigonenwerkes« …) Nach den ersten Aufführungen gab es von den Freunden und Kollegen zwar viel Lob, in Einzelfragen aber auch Verständnislosigkeit und Kritik. Bezeichnenderweise berührten die kritischen Anmerkungen zumeist die Punkte, wo Brahms sich am meisten von den einschlägigen Vorbildern entfernt hatte: etwa der serenadenartig-leichte Grund- charakter der beiden Mittelsätze (etwa mit dem schönen Violin-Solo im Adagio), der zunächst noch befremdete. Die Sinfonie benötigte aber nur kurze Zeit, um sich im Repertoire durchsetzen – und Brahms, offenbar auf den Geschmack des Sinfonienschreibens gekommen, begann be- reits im Folgejahr 1877 mit seiner 2. Sinfonie und schrieb diese dann in einem Zuge nieder! Bis 1885 sollten noch eine dritte und vierte folgen.
  • 11. Highlights der Saison 2010/11 Haben Sie den Abend genossen? Dann werfen Sie jetzt schon einen Blick auf das Programm der kommenden Saison. Viele Highlights erwarten Sie. Der türkische Pianist und Komponist Fazil Say ist unser neuer Artist in Residence. Wie seine Vorgänger wird er nicht nur dem Konzerthausorchester als Solist zur Verfügung stehen, sondern auch bei Kammerkonzerten, innerhalb des Junior-Programms, bei einer Mozart-Matinee und in einem Recital zu hören sein. In der Spielzeit 2010/11 wird es insgesamt 77 Sinfoniekonzerte mit dem Konzerthausorchester Berlin in der heimischen Spielstätte geben, davon 21 mit Chefdirigent Lothar Zagrosek. Ganz neu im Programm sind drei Themeninseln, die »Musik mit Mahler« präsentieren. Teil 1 beginnt zum Saisonstart im September. Neue Reihen bieten attraktive Angebote, so »Pianis- simo« mit der ersten Liga internationaler Meisterpianisten (Pierre-Laurent Aimard, Arcadi Volodos u.a.) und die »Haus- Konzerte« mit ehemaligen Artists in Residence (Viviane Hagner, Martin Helmchen u.a.). Dirigenten wie Vladimir Fedoseyev und Michael Gielen werden unsere Gäste sein. Saisoneröffnung am 26. August 2010 Klaus-Maria Brandauer eröffnet mit dem Konzerthausorchester Berlin und Lothar Zagrosek die neue Spielzeit 2010/11. Sichern Sie sich schon jetzt die besten P TIP Plätze im Vorverkauf!
  • 12. Porträt der Mitwirkenden Lothar Zagrosek Seine erste musikalische Ausbildung erhielt Lothar Zagrosek als Mitglied der Regensburger Dom - spatzen. Er studierte Dirigieren bei Hans Swa- rowsky, Istvàn Kertész, Bruno Maderna und Herbert von Karajan. Nach Stationen als Generalmusik- direktor in Solingen und in Krefeld-Mönchen - gladbach wurde Zagrosek Chefdirigent des Österrei- chischen Radiosinfonieorchesters in Wien. Diesem Engagement folgten drei Jahre als Directeur musicale der Grand Operá de Paris sowie als Chief Guest Conductor des BBC Symphony Orchestra in London. Von 1990 bis 1992 wirkte Lothar Zagrosek als Generalmusikdirektor der Oper Leipzig. Seit 1995 ist er als Erster Gastdirigent und Künstlerischer Berater der Jungen Deutschen Philharmonie verbunden. Von 1997 bis 2006 war Lothar Zagrosek Generalmusikdirektor der Württem - bergischen Staatsoper Stuttgart. Seine Arbeit an diesem Haus wurde in der Kritikerumfrage der Zeitschrift »Opernwelt« zweimal mit der Auszeichnung »Dirigent des Jahres« gewürdigt. Die Staatsoper Stuttgart wurde während seiner Amtszeit fünfmal zum Opernhaus des Jahres gewählt. Seit der Saison 2006/2007 ist Lothar Zagrosek Chef- dirigent des Konzerthausorchesters Berlin. Lothar Zagrosek, dem Nachwuchsförderung und kulturelle Bildung sehr am Herzen liegen, ist Schirmherr der Offensive Kulturelle Bildung in Berlin, Ehrenvorsitzender der Jury des Hochschulwettbewerbs Dirigieren 2008 und Vorsitzender des künstlerischen Beirats des Dirigentenforums des Deutschen Musikrats. Im März 2006 wurde Lothar Zagrosek mit dem Hessischen Kulturpreis ausgezeichnet. Im Juni 2009 erhielt er den Deutschen Kritikerpreis.
  • 13. Viktoria Mullova Viktoria Mullova studierte an der Zentralen Musik- schule Moskau und am Moskauer Konservatorium. 1980 gewann sie den 1. Preis beim Sibelius- Wettbewerb in Helsinki sowie 1982 die Gold - medaille beim Tschaikowsky-Wettbewerb. Es folgte 1983 ihre von großem Medienecho begleitete drama- tische Flucht in den Westen. Seither musiziert sie mit den besten Orchestern und Dirigenten der Welt und tritt bei allen gro- ßen internationalen Festivals auf. Ihr Interesse gilt dem barocken und klassischen Repertoire bis hin zu zeitgenössischen Werken und Experimentalmusik. Sie arbeitet mit Ensembles wie dem Orchestra of the Age of Enlightenment, Il Giardino Armonico, Venice Baroque und Orchestre Révolutionnaire et Romantique. Eine enge musikalische Partnerschaft verbindet sie mit dem Cembalisten Ottavio Dantone, mit dem sie regelmäßig Tourneen unternimmt. Viktoria Mullovas intensive Auseinandersetzung mit kreativer zeit- genössischer Musik begann im Jahr 2000 mit ihrem Album Through The Looking Glass mit von Matthew Barley für Solovioline und Ensemble arrangierten Werken aus den Bereichen Weltmusik, Jazz und Pop. Sie vergibt immer wieder Kompositionsaufträge an junge Kom- ponisten, wie z. B. Fraser Trainer und Thomas Larcher. Das Londoner Southbank Centre lud sie als »Artist-in-Focus« in die neu konzipierte internationale Kammermusikreihe ein. Im Laufe dieser Spielzeit prä- sentiert das Wiener Konzerthaus die Künstlerin in ihrer ganzen Vielseitigkeit; ein ähnliches Projekt findet in der nächsten Saison mit dem London Symphony Orchestra in einer Reihe von Konzerten im Barbican Centre und St. Luke’s statt. Als Kammermusikerin ist sie regelmäßig mit Katia Labèque zu erle- ben. Seit einiger Zeit spielt sie im Duo mit Kristian Bezuidenhout (Hammerklavier) Werke von Schubert und Beethoven. Die Sonaten von Ludwig van Beethoven haben beide auch bereits aufgenommen. Bei Philips liegt eine umfangreiche Diskographie von Viktoria Mullova vor; viele ihrer Aufnahmen gewannen bedeutende Preise. Seit 2005 arbeitet sie eng mit dem Label Onyx Classics zusammen. Die erste gemeinsame Produktion – Vivaldi-Konzerte mit Il Giardino Armonico unter der Leitung von Giovanni Antonini – wurde mit dem renommier- ten Diapason d’Or ausgezeichnet. Zu weiteren Einspielungen zählen
  • 14. Schuberts Oktett mit dem Mullova Ensemble, ein Rezital mit Katia Labèque und Bach-Aufnahmen gemeinsam mit Ottavio Dantone sowie die sechs Solo-Sonaten und Partiten. Viktoria Mullova musiziert entweder auf der Stradivari »Jules Falk« aus dem Jahr 1723 oder auf einem Instrument von Guadagnini. musik fest berlin vollständiges Programm und Tickets unter (030) 254 89 100 2. September bis 21. September 1o www.musikfest-berlin.de Das Konzerthausorchester Berlin Berliner Festspiele in Zusammenarbeit beim musikfest berlin 2010 mit der Stiftung Berliner Philharmoniker am 16. September 2010 in der Philharmonie
  • 15. Aktuelles Publikumsorchester bekommt neuen Termin Sehr geehrte Konzertbesucher, seit 2006 ist es für das Konzerthausorchester und seinen Chef- dirigenten, Lothar Zagrosek, Tradition, zur Saisoneröffnung mit einem Publikumsorchester ein ausgewähltes Werk einzustudieren. Dieses Angebot an Hobby-Musiker, egal welchen Alters, erfreut sich jährlich eines regen Zuspruchs. Im vollbesetzten Großen Saal ist Stimmung garantiert! Wir möchten Sie darauf aufmerksam machen, dass in der nächsten Saison ebenfalls die Möglichkeit besteht, sich für einen Platz in diesem besonderen Orchester zu bewerben. Diesmal laden wir Sie jedoch nicht zur Saisoneröffnung im August ein, sondern zum Tag der offenen Tür am 22. Mai 2011. In einer öffentlichen Probe auf dem Konzertpodium des Großen Saales wird Herr Zagrosek mit Ihnen Ausschnitte aus dem Ballett »Der Nussknacker« von Pjotr Tschaikowsky erarbeiten. Merken Sie sich »Ihren« Konzerttermin vor und melden Sie sich rechtzeitig in unserem Orchesterbüro an (Telefon: 030 20309-2388 oder per Mail: orchesterbuero@konzerthaus.de).
  • 16. Sie wollen das Konzerthaus fördern und unterstützen oder interessieren sich für eine Stuhlpatenschaft? Zukunft Konzerthaus e.V. Gendarmenmarkt 2 10117 Berlin Telefon: (030) 20309-2344, Fax: (030) 20309-2076 E-Mail: zukunft@konzerthaus.de www.zukunft-konzerthaus.de Freundeskreis Konzerthaus Berlin e.V. Informationen über Detlef Gogalla, 10106 Berlin Telefon: (030) 20309-2020, Fax: (030) 20309-2021 E-Mail: freundeskreis@konzerthaus.de IMPRESSUM Herausgeber Konzerthaus Berlin Intendant Prof. Dr. Sebastian Nordmann Text Dr. Monika Lichtenfeld (Bartók, Sibelius), Dr. Dietmar Hiller (Brahms) Redaktion Tanja-Maria Martens Titelfoto Christian Nielinger Abbildungen Christian Nielinger, Henry Fair, Archiv Konzerthaus Berlin Satz und Reinzeichnung www.graphiccenter.de Herstellung REIHER Grafikdesign & Druck 2,30 €