1. 29. Internationale Fachmesse für Baumaschinen, Baustoffmaschinen,
Bergbaumaschinen, Baufahrzeuge und Baugeräte
Neue Messe München, 19.–25. April 2010
29th International Trade Fair for Construction Machinery, Building Material Machines,
Mining Machines, Construction Vehicles and Construction Equipment
New Munich Trade Fair Centre, 19–25 April 2010
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Beste Aussichten für Bergingenieure im globalen Wettbewerb
Ein Gespräch mit Prof. Dr. Carsten Drebenstedt vom Institut für Bergbau und
Spezialtiefbau der Technischen Universität Bergakademie Freiberg
(Deutschland)
Unter den 4700 Studierenden an der Universität Bergakademie Freiberg
kommen 11 Prozent von 70 Ländern außerhalb Deutschlands. Angesichts
der aktuellen, wirtschaftlichen Situation, die global die
Baumaschinenindustrie und vor allem die exportorientierten deutschen
Hersteller betraf, sei vorweg die Frage erlaubt: Welche Perspektiven haben
Ihre mehrheitlich deutschen und Ihre ausländischen Studenten auf dem
Arbeitsmarkt von morgen?
Drebenstedt: Es lohnt sich immer noch, Bergbau zu studieren. Dafür gibt es
viele, gute Gründe:
Zum einen ist Deutschland nach wie vor ein bedeutendes Bergbauland und
deckt seinen Eigenbedarf beispielsweise an Baurohstoffen, Kalidünger,
Spezialtonen und -sanden sowie Zementrohstoffen. Ein bedeutender Teil der
Energie wird aus heimischen Rohstoffen erzeugt, aber auch wichtige
Industrieminerale gewonnen. Neue Bergbauprojekte in Deutschland sind auch
wieder auf Erz geplant.
Dank dieser vielfältigen Bergbauaktivitäten verfügt Deutschland zudem über
einen bedeutenden Bergbaumaschinenbau und wichtige Bergbauzulieferer,
Berater oder Spezialisten für den Schachtbau oder die Bergbausanierung. Aber
auch in Bergverwaltung und Wissenschaft wird dringend Nachwuchs benötigt.
Zum anderen ist Bergbau weltweit ein Wachstumsmarkt, in dem Absolventen
zukünftig Perspektiven haben, vermehrt auch wieder bei deutschen Firmen. Und
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wer nach dem Studium oder später neue Perspektiven sucht, hat mit der Pressereferat bauma/
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Bergbauausbildung beste Voraussetzungen auch außerhalb der Branche. Messegelände
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Wie reagieren Sie mit dem Studienangebot auf diese vielfältigen
Anforderungen?
Drebenstedt: Wir beobachten den Berufsmarkt unserer Absolventen
aufmerksam und sind mit den künftigen Arbeitgebern im Kontakt, um die
Ausbildung auf die späteren Anforderungen im Berufsalltag einzustellen. Die
Auslandskompetenz ist dabei ein wichtiger Aspekt. Wir kooperieren mit
Partnerhochschulen im Ausland, bereiten gemeinsame Studieninhalte vor oder
reisen zu Gastvorlesungen. Außerdem sind Doppelabschlüsse bei unseren
Studenten sehr beliebt.
Sind die an Ihrem Institut ausgebildeten Bergingenieure auch Botschafter
für deutsche Bergtechnik? Können die deutschen Maschinenhersteller mit
diesen Ansprechpartnern im Ausland leichter Absatz generieren?
Drebenstedt: Natürlich. Dies betrifft aber nicht nur deutsche Absolventen,
sondern auch unsere ausländischen Studierenden. Einige arbeiten für deutsche
Unternehmen im Auslandsbereich, andere in ihren Heimatländern, teilweise in
Führungspositionen, und sie alle wissen die Qualität der Ausbildung in
Deutschland zu schätzen.
Ist auch internationale Forschung wieder ein Türöffner für die Industrie, die
Forschungsvorhaben auch teilweise unterstützt?
Drebenstedt: Wir arbeiten in verschiedenen Forschungs- und
Entwicklungsprojekten mit ausländischen Hochschulen und Unternehmen
zusammen. Auf diese Weise werden die beteiligten Partner an deutsche
Technologien und Problemlösungen heran geführt, die später auch in
Wirtschaftsprojekte münden können. Wir sind stets bemüht, mit unseren
Möglichkeiten die deutsche Wirtschaft zu unterstützen. Andererseits geben uns
die Auslandsprojekte den Hintergrund für eine praxisnahe internationale
Ausbildung.
An welchen internationalen Forschungsvorhaben arbeiten Sie derzeit?
Drebenstedt: Zunächst ein Blick nach Asien: Dort beschäftigen wir uns zum
Beispiel in Thailand mit Versatz, in China mit Kohlenbränden, oder in Vietnam
mit der Staubentstehung bei schneidender Gewinnung und mit Auswahlkriterien
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für Hydraulikbagger im Steinkohlentagebau. Außerdem geht es in der Mongolei
um die Rekultivierung von Goldseifen und um die Auswahl für Draglines im
Braunkohlentagebau.
Aber auch in Europa laufen Forschungsprojekte wie zum Beispiel zum Einsatz
von Fräsen in der Kalkgewinnung in Belgien oder zu Expertensystemen für die
Bergbausanierung in Russland. In Rumänien geht es beispielsweise um
Nachnutzung von stillgelegten Kohlenbergbaugebieten, in Usbekistan um
Restrukturierung eines großen Unternehmens, um Nutzung von Phosphat-
Aufbereitungsabgängen sowie um Einbeziehung von Armerz- und früheren
Gold-Aufbereitungsrückständen als Rohstoffbasis.
Zu guter letzt noch ein Blick nach Nordafrika: Für Ägypten ist die
aufbereitungsgeführte Bergbauplanung und Umweltbilanzierung ein Thema.
All diese spannenden Themen sind nur möglich, weil wir Studierende aus diesen
Ländern bei uns haben.
Indien steht derzeit als Wachstumsmarkt für die Baumaschinen- und
Bergbaumaschinenhersteller hoch im Kurs. Verfolgen Sie dort auch
Forschungsvorhaben?
Drebenstedt: Mit Indien verbindet uns eine Partnerschaft zum führenden
Forschungsinstitut für Bergbau in Dhanbad, einem Institut der dortigen
Forschungsgemeinschaft. Schwerpunkt ist die Verbesserung der Sprengtechnik,
insbesondere aus Sicht der Umweltauswirkungen. Sprengarbeiten werden
weltweit häufig leider immer noch aus rein produktionstechnischer Sicht geplant.
Die Umweltfolgen zum Beispiel durch Steinflug, Staub, Erschütterungen,
Gasemissionen, Boden- und Wasserkontaminationen können enorm sein. Auch
wirtschaftlich lässt sich einiges optimieren. Weitere Themen der
Zusammenarbeit, wie Rekultivierung und Wasserwirtschaft, sind vorgesehen.
Die Weltleitmesse bauma, die einen Themenschwerpunkt traditionell dem
Bergbau widmet, hat sich Indien als Partnerland gewählt. Wird die
Universität Bergakademie Freiberg auf der bauma vertreten sein?
Drebenstedt: Wir werden uns wieder am Gemeinschaftsstand der Hochschulen
einbringen. Die bauma ist eine einmalige Gelegenheit, Wissenschaft und
Wirtschaft zusammen zu bringen und internationale Märkte zu erschließen.
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Auf der bauma 2010 wird ein Produktschwerpunkt das Thema Mining und
Tunnelbau sein. In der Halle C2 und im Freigelände stellen Aussteller ihre
Innovationen für Tage-, Untertagebau und Tunneltechnik dem Fachpublikum vor.
Parallel dazu werden im bauma Forum hochkarätige internationale
Fachreferenten aus Wissenschaft und Industrie erwartet zum
Erfahrungsaustausch und zur Diskussion mit den Fachbesuchern rund ums
Thema Bergbau und Tunnelbau.
Bildanhang:
Prof. Dr. Carsten Drebenstedt
Pressekontakt:
Claudia Stadler, Pressereferentin
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