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Ausführungen von Dr. Hagen Duenbostel

          anlässlich der Hauptversammlung der KWS SAAT AG

                            am 14. Dezember 2011



Sehr geehrte Aktionäre, liebe Gäste,

die Grundlage unseres Planens und Handelns bei KWS ist - profitables
Wachstum. Alle Initiativen in Forschung und Entwicklung, Produktion und
Vertrieb gehen letztlich auf diese Formel zurück.

Es kommt zwar selten vor, aber manchmal schießen wir deutlich über das Ziel
hinaus - und so ist es uns heute einerseits eine besondere Freude, über das
profitable Wachstum im abgelaufenen Geschäftsjahr zu berichten.

Andererseits sind wir aber grundsätzlich bestrebt, die KWS auf einem
Wachstumskurs von 5 - 10 % und einer zweistelligen Betriebsergebnisrendite
zu halten. Das bedeutet nichts anderes, als dass die Ertragskraft des darüber
hinaus   gehenden    Geschäfts    darauf   verwendet     werden   soll,   weitere
Vorlaufkosten in Produktentwicklung und Vertrieb zu tätigen.

Wenn wir also für das letzte Geschäftsjahr über jeweils gut 13 % Umsatzplus
und Betriebsergebnisrendite sprechen, dann bedeutet dies auch, dass wir
noch Potenzial gehabt hätten, weitere Grundlagen in der Züchtung für den
Geschäftsausbau in den Jahren 2020 bis 2025 zu schaffen. So lange dauert
es nämlich, bis ein Euro, den wir heute für die Forschung und Entwicklung
ausgeben, als Umsatz zurückkommt.

Bereits an dieser Stelle möchte ich vorausschicken, dass wir nicht davon
ausgehen können, dass diese Wachstumsdynamik auch in 2011/12 Bestand
haben wird. Wir werden wachsen und das in allen Produktsegmenten, aber
wieder im bekannten Rahmen von gut 5 %. Und trotz der weiteren
Budgeterhöhungen in Forschung und Vertrieb wollen wir erneut eine
zweistellige Betriebsergebnisrendite erwirtschaften. -
                                       1
Das ist immer noch sehr gut, aber nicht so gut wie die Vermögens-, Finanz-
und Ertragslage in 2011:

Unser Nettovermögen, das Eigenkapital also, haben wir aufgrund der guten
Ertragslage um 7,5 % auf 530 Mio. € ausgebaut. Die Geschichte dahinter
besteht im Wesentlichen aus drei Kapiteln:

Zunächst einmal waren unsere leistungsstarken Sorten sehr gefragt. In allen
Produktbereichen und fast allen Märkten haben die Landwirte verstärkt KWS
Qualitätssaatgut angebaut.

Zum anderen haben hierbei die steigenden Rohstoffpreise für Konsumware
auf den Weltmärkten mitgeholfen. Die Landwirtschaft hat hierdurch eine
spürbare Verbesserung der Wertschöpfung erfahren. Die Liquiditäts- und
Einkommenssituation wurde gestärkt und wirkt positiv bis in die vorgelagerten
Bereiche, also auch auf den Saatguteinkauf.

Und drittens kamen noch Erträge aus der Bewertung des Umlaufvermögens
hinzu.

Hierdurch hat die operative Geschäftsentwicklung zusätzlichen Rückenwind
erhalten, der sich in fast allen Kennzahlen niederschlägt. So konnten
beispielsweise das Bruttoergebnis vom Umsatz von 46 auf 49 %, der Return
on Sales von 10,9 auf 13,6 % und die Jahresüberschussrendite von 6,8 auf
8,5 % gesteigert werden. Betriebsergebnis und Jahresüberschuss der KWS
Gruppe sind jeweils um gut 40 % gegenüber dem Vorjahr angestiegen.

Damit waren wir über die gesteckten Ziele hinausgeschossen. Die
Jahreseffekte aus der Bewertung haben hierbei letztlich den Ausschlag
gegeben. Im Nachgang der Finanzkrise hatten wir in nennenswertem Umfang
Wertberichtigungen auf Vorräte und Forderungen vorgenommen, die in
2009/10 aufgrund der gegebenen Prognose-Unsicherheit auch geboten
waren.



                                      2
Da wir jedoch durch die verstärkte Nachfrage Lagerbestände abgebaut haben
und, bedingt durch die verbesserte Finanzlage der Landwirte, verstärkt
Forderungen ausgeglichen wurden, konnten wir einige Wertberichtungen
auflösen.

Das Trade Working Capital, also der Saldo aus Vorräten, Forderungen und
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, verringerte sich dabei trotz
der Umsatzausweitung von 342 auf 328 Mio. €. Allein im Bereich der Fertigen
Erzeugnisse ergab sich durch die Bewertung ein positiver Einmaleffekt von
rund 11 Mio. €, der das Ergebnis verbesserte.

Schlussendlich   hätte   sich   das    Eigenkapital   aufgrund   des    guten
Jahresüberschusses von 73 Mio. € sogar noch deutlicher erhöhen müssen,
doch haben hier Kursverluste aus der Fremdwährungsbewertung zum
Bilanzstichtag in Höhe von 23 Mio. € entgegen gewirkt.

Nach Abzug der gezahlten Dividende für das Vorjahr in Höhe von 13 Mio. €
stieg das Eigenkapital daher nur um 37 Mio. € auf 530 Mio. €. Die
Eigenkapitalquote verblieb dabei auf dem hohen Niveau von knapp 60 %.

Für den Dividendenvorschlag 2010/11 ergibt sich folgende Betrachtung:

Mit einer Dividende von 2,10 € und einem Bonus pro Stückaktie von 20 Cent
tragen wir der guten operativen Geschäftsentwicklung sowie den dargestellten
besonderen Ertragseffekten Rechnung.

Die Ausschüttung orientiert sich seit Jahren an der Ertragskraft, gemessen am
Jahresüberschuss der KWS Gruppe. Dabei haben wir regelmäßig zwischen 20
bis 25 % des Jahresüberschusses ausgeschüttet. Dem entsprechend wollen
wir mit einer Gesamtdividende von 2,30 € je Stückaktie und einer
Ausschüttungsquote von 21 % diese Entwicklung fortsetzen.

Wir schlagen Ihnen daher vor, aus dem Bilanzgewinn der KWS SAAT AG
15,2 Mio. € zu entnehmen und als Dividende an Sie auszuschütten.


                                      3
Ich möchte noch einige Maßnahmen erwähnen, die uns helfen, das Wachstum
zu stemmen: Das betrifft vor allem Investitionen, Finanzierung und die
Organisation.

Zunächst einmal unterstützen unsere intensiven Investitionsprogramme die
Forschungs- und Produktionsstruktur, auf deren Grundlage, Sortenentwicklung
und Saatgutproduktion aufsetzen.

Wir haben annähernd doppelt so viel investiert wie abgeschrieben. Von den
knapp 50 Mio. € Gesamt-Investitionen entfallen außerhalb Deutschlands
46 %-Punkte auf das europäische Ausland sowie 14 %-Punkte auf die Länder
Nord- und Südamerikas. Inhaltlich bildet Forschung und Entwicklung mit
16 Mio. € den Schwerpunkt.

Obwohl unser gesamtes Anlagevermögen sowie sämtliche Vorräte und ein
guter Teil unserer Forderungen durch Eigenkapital finanziert sind, benötigen
wir für den unterjährigen Geschäftsverlauf eine solide Finanzierung für das
umlaufende Betriebsvermögen. Insbesondere im Herbst, wenn die neu
produzierte Ware von unseren Vermehrungslandwirten geliefert wird, entsteht
eine Spitze des Mittelbedarfs.

Zum Bilanzstichtag haben wir dann regelmäßig wieder eine gut gefüllte Kasse,
die durch das Frühjahrsgeschäft gespeist wird. Am 30. Juni 2011 betrug die
Nettoliquidität 113 Mio. €. Im Vorjahr waren es 81 Mio. €.

Zur Abdeckung der unterjährigen Finanzierung hatten wir bereits in den
vergangenen      Jahren   einen   Kreditrahmen    in   Form    von   syndizierten
Konsortialkrediten vereinbart. Diesen haben wir kürzlich zusammengefasst
und von insgesamt 150 Mio. € auf nunmehr 200 Mio. € aufgestockt. Der neue
Vertrag hat eine Laufzeit von erneut fünf Jahren mit Optionen für jeweils
einjährige      Verlängerungen.    Hierdurch     erhalten     wir    zusätzlichen
Handlungsspielraum für den weiteren Ausbau des Geschäfts.




                                       4
Organisatorisch haben wir uns auch weiterentwickelt. Zum einen sind die
internationalen Dienstleistungsfunktionen in vier Service Centern gebündelt
worden und zum anderen haben wir die Produktsegmente neu abgegrenzt.
Dabei werden die Züchtungs- und Forschungskosten, die den Produkten direkt
zugerechnet werden können, jeweils in den Produktsegmenten berücksichtigt.

Ferner haben wir die Kartoffelaktivitäten in das Segment Zuckerrüben
übernommen. Im vergangenen Jahr waren diese im Segment Züchtung und
Dienstleistungen enthalten. Aufgrund der Darstellung von Forschung und
Entwicklung in den Produktsegmenten entfällt künftig das vierte Segment
Züchtung und Dienstleistungen, und es verbleibt lediglich der Bereich
Sonstiges, den wir als „Corporate“ bezeichnen. Hier sind die übrigen Erträge
und Aufwendungen der KWS Gruppe abgebildet. Der Quartalsbericht zum
30.09.2011 ist bereits nach dieser neuen Abgrenzung erstellt und veröffentlicht
worden.

Als Service Center wurden zum 1. Januar 2011 in Deutschland und später,
zum 1. Juli 2011, auch in Rotterdam, Paris und Wien entsprechende
Gesellschaften gegründet, die sich aus dem bestehenden Mitarbeiterstamm in
den jeweiligen Regionen rekrutiert haben.

Mit der Zusammenführung von Kapazitäten und Mitarbeiterkompetenzen in
den Funktionen Rechnungslegung, Controlling, Personal, IT und Recht
werden wir Effizienzgewinne erzielen, die uns helfen, die anspruchsvollen
Aufgaben    der    administrativen   Begleitung    unseres    Geschäftes    zu
gewährleisten. Auf dieser Grundlage werden wir das Wachstum der KWS
organisatorisch absichern und unterlegen.

Die große Bereitschaft zur persönlichen Veränderung und zum eigenen
Beitrag seitens der beteiligten Kollegen möchte ich hervorheben und für die
gezeigte Leistungsfähigkeit besonderen Dank aussprechen.

Das Projekt trug den bezeichnenden Namen „Fit for Growth“ und markiert
damit den aktuellen Stand der KWS Gruppe:

                                      5
Wir sind gut gerüstet für weiteres Wachstum!

Herzlichen Dank.



Es gilt das gesprochene Wort.



       14.12.2011

    Hagen Duenbostel




                                     6

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  • 1. Ausführungen von Dr. Hagen Duenbostel anlässlich der Hauptversammlung der KWS SAAT AG am 14. Dezember 2011 Sehr geehrte Aktionäre, liebe Gäste, die Grundlage unseres Planens und Handelns bei KWS ist - profitables Wachstum. Alle Initiativen in Forschung und Entwicklung, Produktion und Vertrieb gehen letztlich auf diese Formel zurück. Es kommt zwar selten vor, aber manchmal schießen wir deutlich über das Ziel hinaus - und so ist es uns heute einerseits eine besondere Freude, über das profitable Wachstum im abgelaufenen Geschäftsjahr zu berichten. Andererseits sind wir aber grundsätzlich bestrebt, die KWS auf einem Wachstumskurs von 5 - 10 % und einer zweistelligen Betriebsergebnisrendite zu halten. Das bedeutet nichts anderes, als dass die Ertragskraft des darüber hinaus gehenden Geschäfts darauf verwendet werden soll, weitere Vorlaufkosten in Produktentwicklung und Vertrieb zu tätigen. Wenn wir also für das letzte Geschäftsjahr über jeweils gut 13 % Umsatzplus und Betriebsergebnisrendite sprechen, dann bedeutet dies auch, dass wir noch Potenzial gehabt hätten, weitere Grundlagen in der Züchtung für den Geschäftsausbau in den Jahren 2020 bis 2025 zu schaffen. So lange dauert es nämlich, bis ein Euro, den wir heute für die Forschung und Entwicklung ausgeben, als Umsatz zurückkommt. Bereits an dieser Stelle möchte ich vorausschicken, dass wir nicht davon ausgehen können, dass diese Wachstumsdynamik auch in 2011/12 Bestand haben wird. Wir werden wachsen und das in allen Produktsegmenten, aber wieder im bekannten Rahmen von gut 5 %. Und trotz der weiteren Budgeterhöhungen in Forschung und Vertrieb wollen wir erneut eine zweistellige Betriebsergebnisrendite erwirtschaften. - 1
  • 2. Das ist immer noch sehr gut, aber nicht so gut wie die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage in 2011: Unser Nettovermögen, das Eigenkapital also, haben wir aufgrund der guten Ertragslage um 7,5 % auf 530 Mio. € ausgebaut. Die Geschichte dahinter besteht im Wesentlichen aus drei Kapiteln: Zunächst einmal waren unsere leistungsstarken Sorten sehr gefragt. In allen Produktbereichen und fast allen Märkten haben die Landwirte verstärkt KWS Qualitätssaatgut angebaut. Zum anderen haben hierbei die steigenden Rohstoffpreise für Konsumware auf den Weltmärkten mitgeholfen. Die Landwirtschaft hat hierdurch eine spürbare Verbesserung der Wertschöpfung erfahren. Die Liquiditäts- und Einkommenssituation wurde gestärkt und wirkt positiv bis in die vorgelagerten Bereiche, also auch auf den Saatguteinkauf. Und drittens kamen noch Erträge aus der Bewertung des Umlaufvermögens hinzu. Hierdurch hat die operative Geschäftsentwicklung zusätzlichen Rückenwind erhalten, der sich in fast allen Kennzahlen niederschlägt. So konnten beispielsweise das Bruttoergebnis vom Umsatz von 46 auf 49 %, der Return on Sales von 10,9 auf 13,6 % und die Jahresüberschussrendite von 6,8 auf 8,5 % gesteigert werden. Betriebsergebnis und Jahresüberschuss der KWS Gruppe sind jeweils um gut 40 % gegenüber dem Vorjahr angestiegen. Damit waren wir über die gesteckten Ziele hinausgeschossen. Die Jahreseffekte aus der Bewertung haben hierbei letztlich den Ausschlag gegeben. Im Nachgang der Finanzkrise hatten wir in nennenswertem Umfang Wertberichtigungen auf Vorräte und Forderungen vorgenommen, die in 2009/10 aufgrund der gegebenen Prognose-Unsicherheit auch geboten waren. 2
  • 3. Da wir jedoch durch die verstärkte Nachfrage Lagerbestände abgebaut haben und, bedingt durch die verbesserte Finanzlage der Landwirte, verstärkt Forderungen ausgeglichen wurden, konnten wir einige Wertberichtungen auflösen. Das Trade Working Capital, also der Saldo aus Vorräten, Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, verringerte sich dabei trotz der Umsatzausweitung von 342 auf 328 Mio. €. Allein im Bereich der Fertigen Erzeugnisse ergab sich durch die Bewertung ein positiver Einmaleffekt von rund 11 Mio. €, der das Ergebnis verbesserte. Schlussendlich hätte sich das Eigenkapital aufgrund des guten Jahresüberschusses von 73 Mio. € sogar noch deutlicher erhöhen müssen, doch haben hier Kursverluste aus der Fremdwährungsbewertung zum Bilanzstichtag in Höhe von 23 Mio. € entgegen gewirkt. Nach Abzug der gezahlten Dividende für das Vorjahr in Höhe von 13 Mio. € stieg das Eigenkapital daher nur um 37 Mio. € auf 530 Mio. €. Die Eigenkapitalquote verblieb dabei auf dem hohen Niveau von knapp 60 %. Für den Dividendenvorschlag 2010/11 ergibt sich folgende Betrachtung: Mit einer Dividende von 2,10 € und einem Bonus pro Stückaktie von 20 Cent tragen wir der guten operativen Geschäftsentwicklung sowie den dargestellten besonderen Ertragseffekten Rechnung. Die Ausschüttung orientiert sich seit Jahren an der Ertragskraft, gemessen am Jahresüberschuss der KWS Gruppe. Dabei haben wir regelmäßig zwischen 20 bis 25 % des Jahresüberschusses ausgeschüttet. Dem entsprechend wollen wir mit einer Gesamtdividende von 2,30 € je Stückaktie und einer Ausschüttungsquote von 21 % diese Entwicklung fortsetzen. Wir schlagen Ihnen daher vor, aus dem Bilanzgewinn der KWS SAAT AG 15,2 Mio. € zu entnehmen und als Dividende an Sie auszuschütten. 3
  • 4. Ich möchte noch einige Maßnahmen erwähnen, die uns helfen, das Wachstum zu stemmen: Das betrifft vor allem Investitionen, Finanzierung und die Organisation. Zunächst einmal unterstützen unsere intensiven Investitionsprogramme die Forschungs- und Produktionsstruktur, auf deren Grundlage, Sortenentwicklung und Saatgutproduktion aufsetzen. Wir haben annähernd doppelt so viel investiert wie abgeschrieben. Von den knapp 50 Mio. € Gesamt-Investitionen entfallen außerhalb Deutschlands 46 %-Punkte auf das europäische Ausland sowie 14 %-Punkte auf die Länder Nord- und Südamerikas. Inhaltlich bildet Forschung und Entwicklung mit 16 Mio. € den Schwerpunkt. Obwohl unser gesamtes Anlagevermögen sowie sämtliche Vorräte und ein guter Teil unserer Forderungen durch Eigenkapital finanziert sind, benötigen wir für den unterjährigen Geschäftsverlauf eine solide Finanzierung für das umlaufende Betriebsvermögen. Insbesondere im Herbst, wenn die neu produzierte Ware von unseren Vermehrungslandwirten geliefert wird, entsteht eine Spitze des Mittelbedarfs. Zum Bilanzstichtag haben wir dann regelmäßig wieder eine gut gefüllte Kasse, die durch das Frühjahrsgeschäft gespeist wird. Am 30. Juni 2011 betrug die Nettoliquidität 113 Mio. €. Im Vorjahr waren es 81 Mio. €. Zur Abdeckung der unterjährigen Finanzierung hatten wir bereits in den vergangenen Jahren einen Kreditrahmen in Form von syndizierten Konsortialkrediten vereinbart. Diesen haben wir kürzlich zusammengefasst und von insgesamt 150 Mio. € auf nunmehr 200 Mio. € aufgestockt. Der neue Vertrag hat eine Laufzeit von erneut fünf Jahren mit Optionen für jeweils einjährige Verlängerungen. Hierdurch erhalten wir zusätzlichen Handlungsspielraum für den weiteren Ausbau des Geschäfts. 4
  • 5. Organisatorisch haben wir uns auch weiterentwickelt. Zum einen sind die internationalen Dienstleistungsfunktionen in vier Service Centern gebündelt worden und zum anderen haben wir die Produktsegmente neu abgegrenzt. Dabei werden die Züchtungs- und Forschungskosten, die den Produkten direkt zugerechnet werden können, jeweils in den Produktsegmenten berücksichtigt. Ferner haben wir die Kartoffelaktivitäten in das Segment Zuckerrüben übernommen. Im vergangenen Jahr waren diese im Segment Züchtung und Dienstleistungen enthalten. Aufgrund der Darstellung von Forschung und Entwicklung in den Produktsegmenten entfällt künftig das vierte Segment Züchtung und Dienstleistungen, und es verbleibt lediglich der Bereich Sonstiges, den wir als „Corporate“ bezeichnen. Hier sind die übrigen Erträge und Aufwendungen der KWS Gruppe abgebildet. Der Quartalsbericht zum 30.09.2011 ist bereits nach dieser neuen Abgrenzung erstellt und veröffentlicht worden. Als Service Center wurden zum 1. Januar 2011 in Deutschland und später, zum 1. Juli 2011, auch in Rotterdam, Paris und Wien entsprechende Gesellschaften gegründet, die sich aus dem bestehenden Mitarbeiterstamm in den jeweiligen Regionen rekrutiert haben. Mit der Zusammenführung von Kapazitäten und Mitarbeiterkompetenzen in den Funktionen Rechnungslegung, Controlling, Personal, IT und Recht werden wir Effizienzgewinne erzielen, die uns helfen, die anspruchsvollen Aufgaben der administrativen Begleitung unseres Geschäftes zu gewährleisten. Auf dieser Grundlage werden wir das Wachstum der KWS organisatorisch absichern und unterlegen. Die große Bereitschaft zur persönlichen Veränderung und zum eigenen Beitrag seitens der beteiligten Kollegen möchte ich hervorheben und für die gezeigte Leistungsfähigkeit besonderen Dank aussprechen. Das Projekt trug den bezeichnenden Namen „Fit for Growth“ und markiert damit den aktuellen Stand der KWS Gruppe: 5
  • 6. Wir sind gut gerüstet für weiteres Wachstum! Herzlichen Dank. Es gilt das gesprochene Wort. 14.12.2011 Hagen Duenbostel 6