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1 von 8
Helaba Volkswirtschaft/Research



                                                   Devisenreport                                                                  22. November 2011




                                                   1     Im Fokus                                                                                           1
                                                         1.1    US-Dollar: Euro-Schuldenkrise dominiert                                                     2
                                      Autor:             1.2    Britisches Pfund: Weder Fisch noch Fleisch                                                  3
                Christian Apelt, CFA                     1.3    Schweizer Franken: SNB hält Kurs                                                            5
       Telefon: 0 69/91 32-47 26                         1.4    Japanischer Yen: BoJ kämpft für den Export                                                  6
               research@helaba.de                  2     Kompakt: CZK, HUF und PLN                                                                          7
                                                   3     Helaba Währungsprognosen                                                                           8


                               Redaktion:                1 Im Fokus
                          Claudia Windt
                                                   Euro-Performance im Monatsvergleich
                                                   % gg. Euro im Vergleich zum Vormonat (vom 25.10. bis zum 21.11.2011)



                          Herausgeber:

                    Dr. Gertrud Traud                                                                                           3,0    US-Dollar
                                                                                                                          1,7          Japanischer Yen
Chefvolkswirt/Leitung Research
                                                                                                             0,8                       Britisches Pfund
Landesbank Hessen-Thüringen
                                                                                        -1,1                                           Schweizer Franken
                         MAIN TOWER
         Neue Mainzer Str. 52-58                                                                           0,6                         Kanadischer Dollar
        60311 Frankfurt am Main                             -3,0                                                                       Australischer Dollar
       Telefon: 0 69/91 32-20 24                        -3,4                                                                           Neuseeland-Dollar
        Telefax: 0 69/91 32-22 44                                                        -0,9                                          Schwedische Krone
                                                                             -1,7                                                      Norwegische Krone


                                                                   -2,5                                                                Tschechische Krone
                                                                          -2,1                                                         Polnischer Zloty
                                                            -3,0                                                                       Ungarischer Forint
                                                                                                             0,7                       Russischer Rubel
                                                                                    -1,2                                               Türkische Lira
                                                                                                                          1,8          Koreanischer Won
                                                                                                                                 3,2   Chinesischer Yuan
                                                                                 -1,5                                                  Indische Rupie
                                                                      -2,2                                                             Südafrikanischer Rand
                                                                                                            0,6                        Brasilianischer Real
        Die Publikation ist mit größter Sorgfalt                                    -1,2                                               Mexikanischer Peso
bearbeitet worden. Sie enthält jedoch lediglich
  unverbindliche Analysen und Prognosen zu
   den gegenwärtigen und zukünftigen Markt-
     verhältnissen. Die Angaben beruhen auf
                                                   ■ Kernwährungen ■ Restliche G10 ■ Schwellenländerwährungen
    Quellen, die wir für zuverlässig halten, für
                                                   Quellen: Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research
 deren Richtigkeit, Vollständigkeit oder Aktua-
 lität wir aber keine Gewähr übernehmen kön-
 nen. Sämtliche in dieser Publikation getroffe-

     nen Angaben dienen der Information. Sie
 dürfen nicht als Angebot oder Empfehlung für
  Anlageentscheidungen verstanden werden.
Devisenreport




                                   1.1             US-Dollar: Euro-Schuldenkrise dominiert

                                Die europäische Schuldenkrise zieht ihre Kreise. Nachdem im Zuge des EU-Gipfels vor einigen
                                Wochen sich der Euro-Dollar-Kurs bis auf 1,42 erholen konnte, geriet der Euro danach wieder
                                unter Druck. Daran konnten auch die Regierungswechsel in Griechenland und Italien nichts än-
                                dern. Neben dem US-Dollar legte ebenfalls der Japanische Yen deutlich zu, während einige Roh-
                                stoffwährungen sowie osteuropäische Währungen gegenüber dem Euro abwerteten.

                                Mittlerweile steigen nicht nur Risikoaufschläge für Staatsanleihen aus der Peripherie der Eurozo-
                                ne, sondern für deren Kern. So rentieren zehnjährige Wertpapiere aus Frankreich zwischenzeitlich
             EZB im Fokus       zwei Prozentpunkte höher als Bundesanleihen, der Spread lag damit auf dem höchsten Stand der
                                letzten 20 Jahre. Bei den europäischen Banken ist die Situation ebenfalls schwierig. Nachdem die
                                Politik zumindest vorerst ihr Pulver verschossen hat, richtet sich der Blick auf die EZB. So gibt es
                                Forderungen, dass die Notenbank ihre Käufe von Staatsanleihen noch kräftig ausweitet. Bislang
                                absorbierte die EZB mit Gegengeschäften die zusätzliche Liquidität, so dass sich die Geldbasis
                                trotz Bilanzverlängerung dadurch nicht erhöhte. Gleichzeitig versorgt die EZB aber die Geschäfts-
                                banken mit so viel Liquidität, dass die Geldbasis letztlich doch expandiert. Dies belastet den Euro,
                                obwohl der Effekt bislang eher psychologischer Natur ist. Erst wenn die Notenbank die Käufe
                                massiv ausweiten und sie diese nicht mehr am Geldmarkt sterilisieren sollte, würde der Abwer-
                                tungsdruck stärker als erwartet ausfallen. Wahrscheinlicher ist, dass die EZB ihre Maßnahmen im
                                bisherigen Ausmaß fortsetzt. Nach der im November überraschenden Zinssenkung auf 1,25 %
                                dürfte die EZB zumindest noch eine Reduktion vornehmen.

Euro-Schuldenkrise springt auf den Kern über                                  Kaum noch Renditevorsprung für den Euro
Spread gg. 10j. Bundesanleihen in Basispunkten                                US-$                                               Prozentpunkte, invertiert

 600                                                                  600       1,50                                                                -1,50

                                                   Italien                      1,45                                                                -1,25
 500                                                                  500              EUR-USD (linke Skala)
                                                                                                                                                    -1,00
                                                                                1,40
 400                                                                  400                                                                           -0,75
                                                                                1,35                                                                -0,50
 300                                Spanien                           300
                                                                                1,30                                                                -0,25
 200                                                     Frankreich   200                                            Spread 2j. Staatsanleihen      0,00
                                                                                1,25                                 USA vs. Deutschland. inv.
                                                                                                                                                    0,25
 100                                                                  100                                                 (rechte Skala)
                                                                                1,20                                                                0,50
    0                                                                  0        1,15                                                                0,75
     Jul     Nov Mrz Jul Nov Mrz Jul Nov Mrz Jul Nov Mrz                           Jan Mrz      Mai    Jul Sep Nov Jan Mrz Mai Jul      Sep Nov
           2008      2009        2010        2011    2012                                             2010                    2011
Quellen: EcoWin, Helaba Volkswirtschaft/Research                              Quellen: EcoWin, Helaba Volkswirtschaft/Research



                                Auf Basis zweijähriger Staatsanleihen ist der Renditevorsprung von Bunds zu US-Treasuries größ-
                                tenteils weggeschmolzen, was einen schwächeren Euro-Dollar-Kurs nahelegt. Während sich die
               Fed bremst       Wirtschaft in der Eurozone am Rande einer Rezession befindet, überwogen in den USA zuletzt
              Dollar-Stärke     klar die positiven Überraschungen. Die Federal Reserve zeigt sich davon aber unbeeindruckt und
                                warnt vor Abwärtsrisiken. Ein neuerliches Notenbankkaufprogramm droht damit weiterhin, insbe-
                                sondere wenn die zuletzt verbesserte Konjunktur wieder einen Gang zurückschaltet. Die mögli-
                                chen quantitativen Maßnahmen bremsen zwar den US-Dollar. Insgesamt wird die US-Währung
                                jedoch als sicherer Anlagehafen gesehen, was ihn in diesem nervösen Marktumfeld weiter begüns-
                                tigt. Der Euro-Dollar-Kurs wird vermutlich in den nächsten Monaten noch zumindest auf 1,30
                                fallen. Die Risiken liegen derzeit klar bei einem noch schwächeren Euro. Dennoch sollte die Ge-
                                meinschaftswährung noch nicht abgeschrieben werden. Das politische Interesse an einer Fortset-
                                zung der Währungsunion ist hoch. Der Druck auf die Politik wächst, so dass auch Erfolgsmeldun-
                                gen im Rahmen der Haushaltskonsolidierung auftreten werden. Außerdem muss auch in den USA
                                irgendwann das Budgetdefizit angegangen werden. Im Laufe von 2012 könnte sich das Umfeld für
                                den Euro wieder aufhellen.




                                Helaba Volkswirtschaft/Research · 22. November 2011· © Helaba                                                               2
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                                   1.2             Britisches Pfund: Weder Fisch noch Fleisch

                                Das Britische Pfund kann sich nicht von den Turbulenzen in der Eurozone lösen. Zwar wertete die
                                britische Währung gegenüber dem Euro etwas auf, verlor aber gegenüber dem US-Dollar. Den
                                einen Beobachter überrascht, dass das Pfund von den kontinentalen Schwierigkeiten nicht viel
                                stärker profitieren kann, den anderen, dass die britische Währung nicht merklich abwertet. Schließ-
                                lich ist in Großbritannien das Haushaltsdefizit, gemessen an der Wirtschaftskraft (BIP), 2011 mehr
                                als doppelt so hoch wie in Italien, die Staatsverschuldung größer als in Spanien, das Wachstum
                                niedriger als in der gesamten Eurozone und die Inflation dafür deutlich höher.

                                Während sich der Devisenmarkt noch nicht entscheiden kann, ob Großbritannien zu den Guten
                                oder Schlechten gehört, hat der Rentenmarkt ein Urteil gefällt: zehnjährige britische Staatsanleihen
   Britische Anleihen als       rentieren etwas über 2 % und damit auf einem langjährigen Tief. Von solch niedrigen Renditen
          sicherer Hafen        können die Staaten der Euro-Peripherie nur träumen. Die Risikoprämien gegen einen Kreditausfall
                                Großbritanniens notierten zwar schon niedriger, befinden sich aber in etwa auf dem Niveau
                                Deutschlands. Die Märkte sehen also nur ein geringes Risiko eines britischen Zahlungsausfalls
                                und Gilts als sicheren Anlagehafen an. Neben institutionellen Gründen, die die Nachfrage nach
                                britischen Staatsanleihen erhöhen, helfen dabei sowohl die Finanz- als auch die Geldpolitik.

Pfund Sterling gewinnt gegenüber dem Euro                                     Konjunkturelle Abwärtsrisiken dominieren
GBP                                                              US-$         Index                                                     % gg. Vorjahr

 0,98                                                              2,1         60,0
                      Euro-Pfund-Kurs (linke Skala)                                                     BIP gg. Vj. (rechte Skala)               4
 0,95                                                              2,0         57,5
 0,92                                                                          55,0                                                              2
                                                                   1,9
                                                                               52,5
 0,89
                                                                   1,8         50,0                                                              0
 0,86
                                                                   1,7         47,5
 0,83                                                                                      PMI Composite                                         -2
                                                                   1,6         45,0     (Industrie + Service)
 0,80                                                                                                                                            -4
                                                                               42,5         (linke Skala)
 0,77                                                              1,5
                                                                               40,0
                                                                   1,4                                                                           -6
 0,74                                                                          37,5
                  Pfund-Dollar-Kurs (rechte Skala)
 0,71                                                              1,3         35,0                                                              -8
    Jan Mai Sep Jan Mai Sep Jan Mai Sep Jan Mai Sep                                   2006      2007       2008       2009       2010   2011
         2008        2009        2010        2011
Quellen: EcoWin, Helaba Volkswirtschaft/Research                              Quellen: EcoWin, Helaba Volkswirtschaft/Research



                                Nach dem Amtsantritt vom Premier Cameron 2010 verkündete die Regierung eine drastische
                                Haushaltskonsolidierung. Das Defizit soll von über 11 % am BIP im Fiskaljahr 2009/10 bis
  Schwierige Haushalts-
                                2015/16 auf 1,5 % verringert werden. Seit 2011 wirkt die Finanzpolitik deutlich restriktiv. Die
          konsolidierung
                                Einnahmeseite wurde vor allem durch eine höhere Mehrwertsteuer verbessert. Der größere Anteil
                                an der Konsolidierung wurde jedoch für die Ausgabenseite angesetzt. Hier sind die Fortschritte
                                bislang verhaltener, auf Basis der ersten Hälfte des Fiskaljahres dürfte die Regierung ihr Sparziel
                                wohl verfehlen. Dass die Sparbereitschaft der Regierung dennoch ernst zu nehmen ist, zeigt eine
                                andere Zahl: Der öffentliche Dienst baute innerhalb eines Jahres 228 Tausend Stellen, also knapp
                                4 %, ab. Trotz des in Großbritannien existierenden Unbehagens wegen der Sparpläne wird die
                                Koalition ihren Konsolidierungskurs fortsetzen. Jedoch werden in den nächsten Jahren die Spar-
                                maßnahmen vermutlich nicht so drastisch ausfallen wie ursprünglich geplant. Ungeachtet beste-
                                hender Zweifel am Sparkurs gibt es einen anderen Grund, weshalb die Anleger nicht mit einem
                                britischen Zahlungsausfall rechnen: die Bank of England (BoE). Schließlich wird die Notenbank
                                im Notfall bereit stehen, um Anleihen zu kaufen und so die staatliche Finanzierung zu sichern.
                                Dies untermauerte die BoE mit der Wiederaufnahme ihres Anleihekaufprogramms im Oktober.
                                Innerhalb von vier Monaten möchte die Notenbank ihren Wertpapierbestand um 75 Mrd. auf
                                275 Mrd. Pfund aufstocken. Sie begründet diese quantitative Maßnahme mit einem schwächeren
                                Konjunkturausblick und dem damit verbundenen Risiko einer zu niedrigen Inflation. Auf Basis der
                                neuen BoE-Inflationsprojektion ist sogar mit Ausweitung des Kaufprogramms zu rechnen.




                                Helaba Volkswirtschaft/Research · 22. November 2011· © Helaba                                                         3
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                                    Tatsächlich deuten die Stimmungsindikatoren ein schwächeres Wachstum an. Das Bruttoinlands-
                                    produkt wuchs im dritten Quartal noch mit 0,5 % zur Vorperiode. Im Winterhalbjahr dürfte die
        Rezessionsgefahr            britische Wirtschaft allerdings nur knapp an einer Rezession vorbeischrammen. Der private Kon-
            nicht gebannt           sum leidet unter höheren Steuern und Energiepreisen, Transferkürzungen sowie einer sehr mäßi-
                                    gen Einkommensentwicklung. Der Unternehmenssektor hat zwar mittlerweile wieder einigen
                                    finanziellen Spielraum. Angesichts der schwachen Binnennachfrage, einer höheren Unsicherheit
                                    seitens der Finanzmärkte sowie trüberer Exportaussichten werden die Unternehmen zunächst vor-
                                    sichtig bleiben und ihre Schulden abbauen, statt neue Investitionen vorzunehmen. Erst im Laufe
                                    von 2012, wenn manche Sorgen und Belastungen in den Hintergrund treten, wird sich die Nach-
                                    frage der Unternehmen und der privaten Haushalte stabilisieren. Das Bruttoinlandsprodukt dürfte
                                    ähnlich wie 2011 im nächsten Jahr insgesamt um knapp 1 % wachsen. Ein schwaches Wachstum
                                    reduziert allgemein die Inflation, die in Großbritannien im Oktober bei 5,0 % lag. Die Kehrseite
                                    der Notenbankkäufe sind jedoch höhere Teuerungsgefahren. Am Kapitalmarkt sind die impliziten
                                    Inflationserwartungen deutlich zurückgegangen, d.h. hier überwiegen die mäßigen Wachstumsaus-
                                    sichten. 2012 fallen die Mehrwertsteueranhebung sowie der Energiepreisanstieg aus dem Vorjah-
                                    resvergleich heraus. Allein deshalb wird sich die Inflation verlangsamen. Auf die BoE-Zielmarke
                                    von 2 % wird die Teuerung aber im kommenden Jahr kaum fallen. Es ist fraglich, ob dies 2013 der
                                    Fall sein wird. Möglicherweise überschätzt die Notenbank die disinflationären Kräfte.

Trotz hoher Teuerung sinken die Inflationserwartungen                             Renditedifferenzen deuten auf fairen Euro-Pfund-Kurs
% gg. Vorjahr, %-Punkte                                                           GBP                                                   %-Punkte, invertiert

  5,5                                                                  5,5          1,00                                                               -1,0
                                        Inflation gg. Vorjahr                                             EUR-GBP
  5,0                                                                  5,0          0,95                (linke Skala)                                  -0,5
  4,5                                                                  4,5          0,90
                 Implizite
  4,0                                                                  4,0                                                                              0,0
         Inflationserwartungen                                                      0,85
  3,5       am Kapitalmarkt                                            3,5
                                                                                    0,80                                                                0,5
  3,0                                                                  3,0
                                                                                    0,75
  2,5                                                                  2,5                                                                              1,0
                                                                                    0,70
                                                                                                              Renditedifferenz 2j. Staatsanleihen
  2,0                                                                  2,0                                    Großbritannien - Deutschland, inv.
                                                                                                                                                        1,5
  1,5                                                                  1,5          0,65                                 (rechte Skala)
  1,0                                                                  1,0          0,60                                                                2,0
         2006       2007         2008      2009       2010      2011                       2006     2007       2008      2009        2010     2011


Quellen: EcoWin, Helaba Volkswirtschaft/Research                                  Quellen: EcoWin, Helaba Volkswirtschaft/Research



                                    Zwar müssen internationale Investoren im Pfund keinen Zahlungsausfall befürchten, aber auch
                                    eine höhere Geldentwertung ist langfristig negativ für eine Währung. Die aggressive Geldpolitik
  Kaum Aufwertungspo-               der BoE ist ein Grund dafür, dass das britische Pfund im Gegensatz zu den Gilts nur bedingt als
        tenzial gegenüber           sicherer Hafen gehandelt wird, selbst wenn die Inflationsrisiken eher längerfristig zu sehen sind.
                dem Euro            Eine langfristig etwas höhere Teuerung in Großbritannien hat der Euro-Pfund-Kurs zumindest
                                    teilweise eingepreist – dies deutet die Kaufkraftparität an. Kurzfristig spielt im Euro-Pfund-
                                    Verhältnis die Geldpolitik der EZB die entscheidende Rolle. Weitere Zinssenkungen der EZB
                                    belasten den Euro. Die Zinsdifferenzen am Kapitalmarkt wie auch der gegenwärtige Wechselkurs
                                    von 0,85 Pfund je Euro spiegeln dies wider. Wegen der bescheidenen Wachstumsaussichten und
                                    der sehr expansiven Geldpolitik in Großbritannien besteht also wenig Aufwertungspotenzial für
                                    das Pfund. Für den Euro gilt jedoch ähnliches, so dass sich der Euro-Pfund-Kurs in den nächsten
                                    Monaten – von Untergangsszenarien für die Währungsunion wird abgesehen – per saldo kaum
                                    bewegen wird. Gegenüber dem US-Dollar wird die britische Währung vermutlich an Wert verlie-
                                    ren. Die US-Wirtschaft wächst stärker, die US-Geldpolitik wird vorerst nicht expansiver. Außer-
                                    dem gilt der Greenback derzeit noch als Fluchtwährung. Im Verlauf von 2012 dürfte sich das Bild
                                    drehen: Wenn eine Lösung der Euro-Schuldenkrise erkennbar wird, sich das Wachstum in Europa
                                    etwas belebt und die Anleger wieder Mut schöpfen, dürfte der US-Dollar abwerten. Gegenüber
                                    dem Euro wird dann das Pfund aufgrund der BoE-Politik verlieren. Schließlich beruht die gegen-
                                    wärtige Stabilität des Pfund Sterling nicht auf eigener Stärke.




                                    Helaba Volkswirtschaft/Research · 22. November 2011· © Helaba                                                             4
Devisenreport




                                   1.3             Schweizer Franken: SNB hält Kurs

                                Nachdem die Schweizer Notenbank (SNB) eine Untergrenze von 1,20 für den Euro-Franken-Kurs
                                eingeführt hatte, herrschte vielfach Zweifel, ob eine solche Maßnahme Erfolg haben könne. Die
   SNB interveniert nicht
                                Diskussion hat sich geändert: Jetzt geht es eher darum, ob die SNB ihren Mindestkurs weiter an-
     im großen Ausmaß
                                hebt. So sieht SNB-Chef Hildebrand den Franken nach wie vor als zu hoch bewertet an. Auch die
                                Schweizer Wirtschaft beklagt den Euro-Franken-Kurs von 1,20. Schließlich liegt nach Kaufkraft-
                                paritäten der „faire“ Kurs um 1,40. In einer Rechnung vom Arbeitgeberverband sind in der
                                Schweiz seit 2000 die Lohnstückkosten, umgerechnet in Euro mit einem Wechselkurs von 1,25,
                                um 45 % gestiegen, in Deutschland zum Vergleich nur um 5 %. Allerdings ist die Schweizer Wirt-
                                schaft doch deutlich anpassungsfähiger als in der Euro-Peripherie. Dennoch belastet der teure
                                Franken den Export, zumal sich die Konjunktur der Handelspartner spürbar verlangsamt. Die Aus-
                                fuhren schwächen sich signifikant ab, brechen aber zumindest nicht ein. Die Frühindikatoren für
                                die Schweizer Wirtschaft fallen jedoch weiter, wenngleich sie noch nicht eindeutig ein Rezessi-
                                onsniveau anzeigen. Das Bruttoinlandsprodukt dürfte im Winterhalbjahr nicht viel mehr als stag-
                                nieren. Derweil ist die Inflationsrate im Oktober erstmals seit 2009 leicht in negatives Terrain
                                gerutscht, die Kernrate mit -0,5 % gegenüber Vorjahr auf ein historisches Tief. Die Deflationsrisi-
                                ken dominieren.

SNB kann sich bislang zurückhalten                                            Überbewertung des Franken zurückgegangen
Mrd. CHF                                                                      CHF                                                             %-Punkte

300                                                               300            1,8                                                             2,50
275                                                               275
                                                                                 1,7                                                             2,00
250                SNB-Devisenreserven                            250
225                                                               225            1,6                           EUR-CHF (linke Skala)             1,50
200                                                               200
                                                                                 1,5
175                                                               175                                                                            1,00
150                                                               150            1,4
125                                                               125                                                                            0,50
                                                                                 1,3
100                                                               100
                                                                                            Renditedifferenz 2j. Staatsanleihen                  0,00
 75                                                                75            1,2
                                                                                           Deutschland - Schweiz (rechte Skala)
 50                                                                50            1,1                                                            -0,50
 25                                                                25
  0                                                                 0            1,0                                                            -1,00
   Jan Mai Sep Jan Mai Sep Jan Mai Sep Jan Mai                                          2007        2008        2009        2010       2011
        2008        2009            2010   2011
Quellen: EcoWin, Helaba Volkswirtschaft/Research                              Quellen: EcoWin, Helaba Volkswirtschaft/Research



                                Trotz der Probleme der Gemeinschaftswährung notiert der Euro-Franken-Kurs recht stabil über der
                                Untergrenze um 1,24. Anscheinend musste die SNB relativ wenig Geld einsetzen, um die eigene
           Anpassung der        Währung zu schwächen. Im Oktober sank sogar ihr Bestand an Devisenreserven, auslaufende
        Kursuntergrenze         Swapgeschäfte haben dabei wohl eine wichtige Rolle gespielt. Ein offizielles Interventionsvolu-
             birgt Risiken      men der SNB ist nicht bekannt. Die Devisenreserven sind seit Ende Juli um etwa 60 Mrd. Franken
                                gestiegen, aber auch aus Bewertungsgründen. Prinzipiell ist die SNB angesichts leichter Deflation
                                und wirtschaftlicher Abschwächung an einer weiteren Frankenabwertung interessiert. Jedoch birgt
                                eine Heraufsetzung der Kursuntergrenze Risiken. Der bisherige Erfolg der Maßnahme beruhte auf
                                deren hoher Glaubwürdigkeit. Wenn allerdings die Fehlbewertung geringer ausfällt, könnten
                                Zweifel an der Entschlossenheit der Notenbank auftreten. 2010 sind die SNB-Interventionen auch
                                deshalb fehlgeschlagen. Sollte dann die angehobene Kursgrenze nicht halten, wäre auch die Marke
                                von 1,20 in Gefahr und damit die gesamte Strategie der SNB. Die gesunkenen Renditedifferenzen
                                von deutschen zu Schweizer Staatsanleihen legen einen Euro-Franken-Kurs um 1,30 nahe. Damit
                                ist auf dieser Basis die Unterbewertung nicht mehr stark ausgeprägt. Zwar hatten in den letzten
                                Wochen die Turbulenzen in der Eurozone kaum noch Einfluss auf den Euro-Franken-Kurs. Den-
                                noch ist nicht ausgeschlossen, insbesondere wenn eine Untergrenze nicht mehr glaubwürdig wirkt,
                                dass eine neue Fluchtwelle in den Franken einsetzt. Daher dürfte die SNB ihre Zielmarke belassen
                                und der Euro-Franken-Kurs im Bereich von 1,20 bis 1,25 notieren.




                                Helaba Volkswirtschaft/Research · 22. November 2011· © Helaba                                                           5
Devisenreport




                                      1.4                Japanischer Yen: BoJ kämpft für den Export

                                   Der Yen neigt weiterhin zur Stärke, auch wenn die Notenbank eine deutliche Aufwertung verhin-
                                   dert. Beim Dollar-Yen-Kurs gelten folgende Spielregeln: Wenn ein US-Dollar deutlich unter die
                                   Marke von 77 Yen fällt, interveniert die Bank of Japan (BoJ). Der Yen wertet kurzfristig stark ab,
                                   im Anschluss tendiert die japanische Währung wieder fester, bis zum nächsten Markteingriff.
                                   Damit notiert der Dollar-Yen-Kurs per saldo stabil. Gegenüber dem Euro hat der Yen nur zwi-
                                   schenzeitlich abgewertet. Derzeit nähert sich der Euro-Yen-Kurs mit 104 wieder dem Tief von
                                   Anfang Oktober bei 101 Yen.

                                   Die japanische Wirtschaft wuchs im zweiten Quartal mit annualisierten 6,0 % zur Vorperiode
                                   kräftig. Dies erklärt sich vor allem mit dem Hochfahren der Produktion nach dem Tsunami. Die
  Hohes BIP-Wachstum               Naturkatastrophe hatte zu umfangreichen Stromausfällen und einem Konsumeinbruch geführt. Das
            als Ausnahme           hohe BIP-Wachstum ist deshalb ein Einmaleffekt. Bereits im vierten Quartal wird die Wirtschaft
                                   wieder an Fahrt verlieren, die Industrieproduktion schrumpfte im Oktober merklich. Während der
                                   Aufholprozess nach den Stromausfällen eher beendet ist, werden vom Wiederaufbau der betroffe-
                                   nen Region noch expansive Impulse ausgehen. Das Parlament hat hierzu neue Gelder bewilligt.
                                   Deswegen dürfte sich die Konjunktur in Japan etwas besser als in der derzeit schwächelnden
                                   Weltwirtschaft entwickeln. Im Außenhandel wies dagegen Japan im Oktober einen Fehlbetrag auf.
                                   In den letzten 30 Jahren lag das Defizit nur im Januar 2009 signifikant höher, als wegen der Fi-
                                   nanzkrise die Weltwirtschaft einbrach. Zum einen sind die Importe wohl als Folge der Naturkata-
                                   strophe gestiegen, zum anderen belastet der starke Yen. Daher besteht von Seiten der Politik ein
                                   hohes Interesse, dass die japanische Währung nicht noch stärker aufwertet. Zudem rutscht die
                                   Teuerung wieder in den negativen Bereich. Die BoJ bleibt daher grundsätzlich bei ihrer sehr ex-
                                   pansiven Geldpolitik. Neben den Nullzinsen kauft die Notenbank weiterhin Wertpapiere am Kapi-
                                   talmarkt auf.

Außenhandel im Defizit                                                           Gesunkener Renditevorteil des Euro eingepreist
Bio. Yen                                                           Bio. Yen      JPY                                                 %-Punkte

 1,50                               Exporte                            7,5         170                                                    4,0
 1,25      Außenhandelssaldo     (rechte Skala)                        7,0         160                                                    3,5
              (linke Skala)
 1,00                                                                  6,5
                                                                                   150                                                    3,0
 0,75                                                                  6,0
                                                                                                       Euro-Yen-Kurs (linke Skala)        2,5
 0,50                                                                  5,5         140
                                                                                                                                          2,0
 0,25                                                                  5,0         130
 0,00                                                                  4,5                                                                1,5
                                                                                   120
-0,25                                                                  4,0                                                                1,0
-0,50                                                                  3,5         110
                                                                                          Renditedifferenz 2j. Staatsanleihen             0,5
                      Importe (rechte Skala)                                             Deutschland - Japan (rechte Skala)
-0,75                                                                  3,0         100                                                    0,0
    2000       2002       2004       2006         2008      2010                     Jan Mai Sep Jan Mai Sep Jan Mai Sep Jan Mai Sep
                                                                                           2008            2009             2010 2011
Quellen: EcoWin, Helaba Volkswirtschaft/Research                                 Quellen: EcoWin, Helaba Volkswirtschaft/Research



                                   Da die Unsicherheit an den Finanzmärkten anhalten wird, bleibt der Yen als sicherer Anlagehafen
                                   gefragt, selbst wenn dieser Ruf angesichts der horrenden Staatsverschuldung Japans langfristig
   Keine Yen-Abwertung
                                   fragwürdig ist. Niedrige Kapitalmarktrenditen in den USA und Deutschland begünstigen den Yen,
                  in Sicht
                                   da der Zinsnachteil der japanischen Währung so kaum ins Gewicht fällt. Bereinigt um die Inflation
                                   rentieren japanische Wertpapiere sogar höher. Die geringen Zinsdifferenzen werden zunächst wohl
                                   fortbestehen. Allerdings hat der Devisenmarkt dies bei den Yen-Kursen weitgehend berücksich-
                                   tigt. Die BoJ dürfte mit neuerlichen Interventionen einen deutlichen Rückgang des Dollar-Yen-
                                   Kurses verhindern, eine Trendwende kann sie damit nicht einleiten. Der Euro-Yen-Kurs wird
                                   vermutlich in den nächsten Monaten seine Tiefstkurse testen. Ohne klare Entspannungssignale von
                                   der europäischen Schuldenfront fehlt hier für den Euro das Erholungspotenzial.




                                   Helaba Volkswirtschaft/Research · 22. November 2011· © Helaba                                                6
Devisenreport




                                          2 Kompakt: CZK, HUF und PLN
Tschechen-Krone wird zum Risikoasset                                                                                                      CZK
Korrelation                                                                       Tendenz: Erst mittelfristiges Aufwertungspotenzial
  0,7                                                                     0,7     Vor einigen Monaten galt die Tschechische Krone noch als
  0,6                                                                     0,6
  0,5                                                                     0,5     der „Schweizer Franken“ Osteuropas. Nun ist die Krone
  0,4                                                                     0,4     doch unter Druck geraten. Der Euro-Krone-Kurs schoss bis
  0,3                                                                     0,3
  0,2                                                                     0,2     auf 25,80. Der Konjunkturabschwung in der Eurozone wird
  0,1                                                                     0,1     mittlerweile als negativer Faktor für die tschechische Wirt-
  0,0                                                                     0,0
 -0,1                                                                    -0,1     schaft wahrgenommen. Eine höhere Risikoaversion belastet
 -0,2
                     40-Tage-Korrelation von EUR-CZK
                                                                         -0,2     daher die Krone, zumal ausländische Banken in Tschechien
 -0,3                                                                    -0,3
 -0,4
                           mit Risikoindikator *
                                                                         -0,4     involviert sind. Die Wirtschaft dort wird aber wohl an einer
 -0,5                                                                    -0,5     Rezession vorbeischrammen. Die Krone dürfte sich jedoch
              2008          2009             2010            2011
                                                                                  mittelfristig erholen, der Euro-Krone-Kurs auf 25,0 fallen.
* errechnet aus VIX, High-Yield Spreads, Gold-Kupfer-Verhältnis;
Quellen: EcoWin, Helaba Volkswirtschaft/Research


Euro-Forint nahe Höchstkurs im Gegensatz zu den Spreads                                                                                   HUF
%-Punkte                                                               HUF        Tendenz: Stabilisierung
   10                                                                    320      Der Ungarische Forint geriet deutlich unter Druck. Ein
                                                                         310
      9                                  EUR-HUF (rechte Skala)                   Euro verteuerte sich auf über 315 Forint. Die z.T. unbere-
                                                                         300
      8
                                                                         290      chenbare Politik unter Ministerpräsident Orban erhöht die
      7                                                                  280      Nervosität an den Märkten, eine nachhaltige Konsolidie-
      6                                                                  270      rung wird in Zweifel gezogen. Zudem schwächt sich 2012
                                                                         260
      5                                                                           vermutlich das Wachstum ab. Eine nun doch mögliche
                                                                         250
      4
                                                                         240      Zusammenarbeit mit dem IWF könnte die Lage entspannen.
      3               Spread 10j. Staatsanleihen Ungarn                  230      Die positive Leistungsbilanz macht die ungarische Wäh-
                        vs. Deutschland (linke Skala)
      2                                                                  220      rung unabhängiger vom Ausland. Der Euro-Forint-Kurs
              2008          2009             2010            2011
                                                                                  dürfte sich unter hoher Volatilität bei gut 300 stabilisieren.
Quellen: EcoWin, Helaba Volkswirtschaft/Research



Keine Zloty-Unterstützung von den Realrenditen                                                                                             PLN
PLN                                                       %-Punkte, invertiert    Tendenz: Noch keine positive Trendwende
 5,00                                                                     -1,0    Der Polnische Zloty geriet erneut in Sippenhaft mit seinen
                            EUR-PLN (linke Skala)
 4,75                                                                     -0,5    osteuropäischen Nachbarn. Dabei ist Polen nach wie vor
 4,50
                                                                            0,0   eine der Wachstumslokomotiven, selbst wenn die Dynamik
 4,25
                                                                            0,5
                                                                                  wohl nachlässt. Die Staatsverschuldung und das Haushalts-
 4,00                                                                             defizit sind dagegen keineswegs makellos. Der hohe Leit-
                                                                            1,0
 3,75                                                                             zins von 4,5 % muss in Relation zur Inflation in fast gleicher
                                                                            1,5
 3,50                                                                             Höhe gesehen werden. Auch liegt die Leistungsbilanz wei-
                                      Realer Leitzins *
 3,25                                  (rechte Skala)                       2,0   terhin im Defizit. Daher dürfte sich der Zloty erst nachhaltig
 3,00                                                                       2,5   erholen, wenn die Risikoaversion an den Märkten schwin-
              2008           2009             2010            2011                det. Bis dahin dürfte der Euro-Zloty-Kurs um 4,5 pendeln.
* deflationiert mit CPI; Quellen: EcoWin, Helaba Volkswirtschaft/Research




                                    Helaba Volkswirtschaft/Research · 22. November 2011· © Helaba                                              7
Devisenreport




       3 Helaba Währungsprognosen


                           Veränderung seit             aktueller   Prognose Ende
                          31.12.10  25.10.11             Stand*      Q4/2011   Q1/2012   Q2/2012   Q3/2012
gg. Euro               (jeweils gg. Euro, %)

US-Dollar                      -0,9            3,0        1,35        1,35      1,30      1,35      1,40
Japanischer Yen                 4,4            1,7        104          104       102      106       112
Britisches Pfund               -0,7            0,8        0,86        0,85      0,85      0,87      0,88
Schweizer Franken               1,0            -1,1       1,24        1,20      1,20      1,25      1,25
Kanadischer Dollar             -4,8            0,6        1,40        1,38      1,37      1,38      1,37
Australischer Dollar           -4,8            -3,0       1,37        1,35      1,35      1,38      1,37
Neuseeland-Dollar              -5,1            -3,4       1,81        1,78      1,76      1,73      1,75
Schwedische Krone              -2,4            -0,9       9,21        9,10      9,05      9,00      9,00
Norwegische Krone              -0,5            -1,7       7,83        7,70      7,60      7,60      7,50

gg. US-Dollar          (jeweils gg. USD, %)

Japanischer Yen                 5,4            -1,3        77          77        78        79        80
Schweizer Franken               2,1            -4,0       0,92        0,89      0,92      0,93      0,89
Kanadischer Dollar             -4,0            -2,4       1,04        1,02      1,05      1,02      0,98
Schwedische Krone              -1,5            -3,8       6,82        6,74      6,96      6,67      6,43
Norwegische Krone               0,4            -4,6       5,80 ,5     5,70      5,85      5,63      5,36

US-Dollar gg. …        (jeweils gg. USD, %)

Britisches Pfund                0,2            -2,2       1,57        1,59      1,53      1,55      1,59
Australischer Dollar           -3,9            -5,8       0,98        1,00      0,96      0,98      1,02
Neuseeland-Dollar              -4,2            -6,2       0,75        0,76      0,74      0,78      0,80
*21.11.2011

Quellen: Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research 




Helaba Volkswirtschaft/Research · 22. November 2011· © Helaba                                                8

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  • 1. Helaba Volkswirtschaft/Research Devisenreport 22. November 2011 1 Im Fokus 1 1.1 US-Dollar: Euro-Schuldenkrise dominiert 2 Autor: 1.2 Britisches Pfund: Weder Fisch noch Fleisch 3 Christian Apelt, CFA 1.3 Schweizer Franken: SNB hält Kurs 5 Telefon: 0 69/91 32-47 26 1.4 Japanischer Yen: BoJ kämpft für den Export 6 research@helaba.de 2 Kompakt: CZK, HUF und PLN 7 3 Helaba Währungsprognosen 8 Redaktion: 1 Im Fokus Claudia Windt Euro-Performance im Monatsvergleich % gg. Euro im Vergleich zum Vormonat (vom 25.10. bis zum 21.11.2011) Herausgeber: Dr. Gertrud Traud 3,0 US-Dollar 1,7 Japanischer Yen Chefvolkswirt/Leitung Research 0,8 Britisches Pfund Landesbank Hessen-Thüringen -1,1 Schweizer Franken MAIN TOWER Neue Mainzer Str. 52-58 0,6 Kanadischer Dollar 60311 Frankfurt am Main -3,0 Australischer Dollar Telefon: 0 69/91 32-20 24 -3,4 Neuseeland-Dollar Telefax: 0 69/91 32-22 44 -0,9 Schwedische Krone -1,7 Norwegische Krone -2,5 Tschechische Krone -2,1 Polnischer Zloty -3,0 Ungarischer Forint 0,7 Russischer Rubel -1,2 Türkische Lira 1,8 Koreanischer Won 3,2 Chinesischer Yuan -1,5 Indische Rupie -2,2 Südafrikanischer Rand 0,6 Brasilianischer Real Die Publikation ist mit größter Sorgfalt -1,2 Mexikanischer Peso bearbeitet worden. Sie enthält jedoch lediglich unverbindliche Analysen und Prognosen zu den gegenwärtigen und zukünftigen Markt- verhältnissen. Die Angaben beruhen auf ■ Kernwährungen ■ Restliche G10 ■ Schwellenländerwährungen Quellen, die wir für zuverlässig halten, für Quellen: Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research deren Richtigkeit, Vollständigkeit oder Aktua- lität wir aber keine Gewähr übernehmen kön- nen. Sämtliche in dieser Publikation getroffe- nen Angaben dienen der Information. Sie dürfen nicht als Angebot oder Empfehlung für Anlageentscheidungen verstanden werden.
  • 2. Devisenreport 1.1 US-Dollar: Euro-Schuldenkrise dominiert Die europäische Schuldenkrise zieht ihre Kreise. Nachdem im Zuge des EU-Gipfels vor einigen Wochen sich der Euro-Dollar-Kurs bis auf 1,42 erholen konnte, geriet der Euro danach wieder unter Druck. Daran konnten auch die Regierungswechsel in Griechenland und Italien nichts än- dern. Neben dem US-Dollar legte ebenfalls der Japanische Yen deutlich zu, während einige Roh- stoffwährungen sowie osteuropäische Währungen gegenüber dem Euro abwerteten. Mittlerweile steigen nicht nur Risikoaufschläge für Staatsanleihen aus der Peripherie der Eurozo- ne, sondern für deren Kern. So rentieren zehnjährige Wertpapiere aus Frankreich zwischenzeitlich EZB im Fokus zwei Prozentpunkte höher als Bundesanleihen, der Spread lag damit auf dem höchsten Stand der letzten 20 Jahre. Bei den europäischen Banken ist die Situation ebenfalls schwierig. Nachdem die Politik zumindest vorerst ihr Pulver verschossen hat, richtet sich der Blick auf die EZB. So gibt es Forderungen, dass die Notenbank ihre Käufe von Staatsanleihen noch kräftig ausweitet. Bislang absorbierte die EZB mit Gegengeschäften die zusätzliche Liquidität, so dass sich die Geldbasis trotz Bilanzverlängerung dadurch nicht erhöhte. Gleichzeitig versorgt die EZB aber die Geschäfts- banken mit so viel Liquidität, dass die Geldbasis letztlich doch expandiert. Dies belastet den Euro, obwohl der Effekt bislang eher psychologischer Natur ist. Erst wenn die Notenbank die Käufe massiv ausweiten und sie diese nicht mehr am Geldmarkt sterilisieren sollte, würde der Abwer- tungsdruck stärker als erwartet ausfallen. Wahrscheinlicher ist, dass die EZB ihre Maßnahmen im bisherigen Ausmaß fortsetzt. Nach der im November überraschenden Zinssenkung auf 1,25 % dürfte die EZB zumindest noch eine Reduktion vornehmen. Euro-Schuldenkrise springt auf den Kern über Kaum noch Renditevorsprung für den Euro Spread gg. 10j. Bundesanleihen in Basispunkten US-$ Prozentpunkte, invertiert 600 600 1,50 -1,50 Italien 1,45 -1,25 500 500 EUR-USD (linke Skala) -1,00 1,40 400 400 -0,75 1,35 -0,50 300 Spanien 300 1,30 -0,25 200 Frankreich 200 Spread 2j. Staatsanleihen 0,00 1,25 USA vs. Deutschland. inv. 0,25 100 100 (rechte Skala) 1,20 0,50 0 0 1,15 0,75 Jul Nov Mrz Jul Nov Mrz Jul Nov Mrz Jul Nov Mrz Jan Mrz Mai Jul Sep Nov Jan Mrz Mai Jul Sep Nov 2008 2009 2010 2011 2012 2010 2011 Quellen: EcoWin, Helaba Volkswirtschaft/Research Quellen: EcoWin, Helaba Volkswirtschaft/Research Auf Basis zweijähriger Staatsanleihen ist der Renditevorsprung von Bunds zu US-Treasuries größ- tenteils weggeschmolzen, was einen schwächeren Euro-Dollar-Kurs nahelegt. Während sich die Fed bremst Wirtschaft in der Eurozone am Rande einer Rezession befindet, überwogen in den USA zuletzt Dollar-Stärke klar die positiven Überraschungen. Die Federal Reserve zeigt sich davon aber unbeeindruckt und warnt vor Abwärtsrisiken. Ein neuerliches Notenbankkaufprogramm droht damit weiterhin, insbe- sondere wenn die zuletzt verbesserte Konjunktur wieder einen Gang zurückschaltet. Die mögli- chen quantitativen Maßnahmen bremsen zwar den US-Dollar. Insgesamt wird die US-Währung jedoch als sicherer Anlagehafen gesehen, was ihn in diesem nervösen Marktumfeld weiter begüns- tigt. Der Euro-Dollar-Kurs wird vermutlich in den nächsten Monaten noch zumindest auf 1,30 fallen. Die Risiken liegen derzeit klar bei einem noch schwächeren Euro. Dennoch sollte die Ge- meinschaftswährung noch nicht abgeschrieben werden. Das politische Interesse an einer Fortset- zung der Währungsunion ist hoch. Der Druck auf die Politik wächst, so dass auch Erfolgsmeldun- gen im Rahmen der Haushaltskonsolidierung auftreten werden. Außerdem muss auch in den USA irgendwann das Budgetdefizit angegangen werden. Im Laufe von 2012 könnte sich das Umfeld für den Euro wieder aufhellen. Helaba Volkswirtschaft/Research · 22. November 2011· © Helaba 2
  • 3. Devisenreport 1.2 Britisches Pfund: Weder Fisch noch Fleisch Das Britische Pfund kann sich nicht von den Turbulenzen in der Eurozone lösen. Zwar wertete die britische Währung gegenüber dem Euro etwas auf, verlor aber gegenüber dem US-Dollar. Den einen Beobachter überrascht, dass das Pfund von den kontinentalen Schwierigkeiten nicht viel stärker profitieren kann, den anderen, dass die britische Währung nicht merklich abwertet. Schließ- lich ist in Großbritannien das Haushaltsdefizit, gemessen an der Wirtschaftskraft (BIP), 2011 mehr als doppelt so hoch wie in Italien, die Staatsverschuldung größer als in Spanien, das Wachstum niedriger als in der gesamten Eurozone und die Inflation dafür deutlich höher. Während sich der Devisenmarkt noch nicht entscheiden kann, ob Großbritannien zu den Guten oder Schlechten gehört, hat der Rentenmarkt ein Urteil gefällt: zehnjährige britische Staatsanleihen Britische Anleihen als rentieren etwas über 2 % und damit auf einem langjährigen Tief. Von solch niedrigen Renditen sicherer Hafen können die Staaten der Euro-Peripherie nur träumen. Die Risikoprämien gegen einen Kreditausfall Großbritanniens notierten zwar schon niedriger, befinden sich aber in etwa auf dem Niveau Deutschlands. Die Märkte sehen also nur ein geringes Risiko eines britischen Zahlungsausfalls und Gilts als sicheren Anlagehafen an. Neben institutionellen Gründen, die die Nachfrage nach britischen Staatsanleihen erhöhen, helfen dabei sowohl die Finanz- als auch die Geldpolitik. Pfund Sterling gewinnt gegenüber dem Euro Konjunkturelle Abwärtsrisiken dominieren GBP US-$ Index % gg. Vorjahr 0,98 2,1 60,0 Euro-Pfund-Kurs (linke Skala) BIP gg. Vj. (rechte Skala) 4 0,95 2,0 57,5 0,92 55,0 2 1,9 52,5 0,89 1,8 50,0 0 0,86 1,7 47,5 0,83 PMI Composite -2 1,6 45,0 (Industrie + Service) 0,80 -4 42,5 (linke Skala) 0,77 1,5 40,0 1,4 -6 0,74 37,5 Pfund-Dollar-Kurs (rechte Skala) 0,71 1,3 35,0 -8 Jan Mai Sep Jan Mai Sep Jan Mai Sep Jan Mai Sep 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2008 2009 2010 2011 Quellen: EcoWin, Helaba Volkswirtschaft/Research Quellen: EcoWin, Helaba Volkswirtschaft/Research Nach dem Amtsantritt vom Premier Cameron 2010 verkündete die Regierung eine drastische Haushaltskonsolidierung. Das Defizit soll von über 11 % am BIP im Fiskaljahr 2009/10 bis Schwierige Haushalts- 2015/16 auf 1,5 % verringert werden. Seit 2011 wirkt die Finanzpolitik deutlich restriktiv. Die konsolidierung Einnahmeseite wurde vor allem durch eine höhere Mehrwertsteuer verbessert. Der größere Anteil an der Konsolidierung wurde jedoch für die Ausgabenseite angesetzt. Hier sind die Fortschritte bislang verhaltener, auf Basis der ersten Hälfte des Fiskaljahres dürfte die Regierung ihr Sparziel wohl verfehlen. Dass die Sparbereitschaft der Regierung dennoch ernst zu nehmen ist, zeigt eine andere Zahl: Der öffentliche Dienst baute innerhalb eines Jahres 228 Tausend Stellen, also knapp 4 %, ab. Trotz des in Großbritannien existierenden Unbehagens wegen der Sparpläne wird die Koalition ihren Konsolidierungskurs fortsetzen. Jedoch werden in den nächsten Jahren die Spar- maßnahmen vermutlich nicht so drastisch ausfallen wie ursprünglich geplant. Ungeachtet beste- hender Zweifel am Sparkurs gibt es einen anderen Grund, weshalb die Anleger nicht mit einem britischen Zahlungsausfall rechnen: die Bank of England (BoE). Schließlich wird die Notenbank im Notfall bereit stehen, um Anleihen zu kaufen und so die staatliche Finanzierung zu sichern. Dies untermauerte die BoE mit der Wiederaufnahme ihres Anleihekaufprogramms im Oktober. Innerhalb von vier Monaten möchte die Notenbank ihren Wertpapierbestand um 75 Mrd. auf 275 Mrd. Pfund aufstocken. Sie begründet diese quantitative Maßnahme mit einem schwächeren Konjunkturausblick und dem damit verbundenen Risiko einer zu niedrigen Inflation. Auf Basis der neuen BoE-Inflationsprojektion ist sogar mit Ausweitung des Kaufprogramms zu rechnen. Helaba Volkswirtschaft/Research · 22. November 2011· © Helaba 3
  • 4. Devisenreport Tatsächlich deuten die Stimmungsindikatoren ein schwächeres Wachstum an. Das Bruttoinlands- produkt wuchs im dritten Quartal noch mit 0,5 % zur Vorperiode. Im Winterhalbjahr dürfte die Rezessionsgefahr britische Wirtschaft allerdings nur knapp an einer Rezession vorbeischrammen. Der private Kon- nicht gebannt sum leidet unter höheren Steuern und Energiepreisen, Transferkürzungen sowie einer sehr mäßi- gen Einkommensentwicklung. Der Unternehmenssektor hat zwar mittlerweile wieder einigen finanziellen Spielraum. Angesichts der schwachen Binnennachfrage, einer höheren Unsicherheit seitens der Finanzmärkte sowie trüberer Exportaussichten werden die Unternehmen zunächst vor- sichtig bleiben und ihre Schulden abbauen, statt neue Investitionen vorzunehmen. Erst im Laufe von 2012, wenn manche Sorgen und Belastungen in den Hintergrund treten, wird sich die Nach- frage der Unternehmen und der privaten Haushalte stabilisieren. Das Bruttoinlandsprodukt dürfte ähnlich wie 2011 im nächsten Jahr insgesamt um knapp 1 % wachsen. Ein schwaches Wachstum reduziert allgemein die Inflation, die in Großbritannien im Oktober bei 5,0 % lag. Die Kehrseite der Notenbankkäufe sind jedoch höhere Teuerungsgefahren. Am Kapitalmarkt sind die impliziten Inflationserwartungen deutlich zurückgegangen, d.h. hier überwiegen die mäßigen Wachstumsaus- sichten. 2012 fallen die Mehrwertsteueranhebung sowie der Energiepreisanstieg aus dem Vorjah- resvergleich heraus. Allein deshalb wird sich die Inflation verlangsamen. Auf die BoE-Zielmarke von 2 % wird die Teuerung aber im kommenden Jahr kaum fallen. Es ist fraglich, ob dies 2013 der Fall sein wird. Möglicherweise überschätzt die Notenbank die disinflationären Kräfte. Trotz hoher Teuerung sinken die Inflationserwartungen Renditedifferenzen deuten auf fairen Euro-Pfund-Kurs % gg. Vorjahr, %-Punkte GBP %-Punkte, invertiert 5,5 5,5 1,00 -1,0 Inflation gg. Vorjahr EUR-GBP 5,0 5,0 0,95 (linke Skala) -0,5 4,5 4,5 0,90 Implizite 4,0 4,0 0,0 Inflationserwartungen 0,85 3,5 am Kapitalmarkt 3,5 0,80 0,5 3,0 3,0 0,75 2,5 2,5 1,0 0,70 Renditedifferenz 2j. Staatsanleihen 2,0 2,0 Großbritannien - Deutschland, inv. 1,5 1,5 1,5 0,65 (rechte Skala) 1,0 1,0 0,60 2,0 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2006 2007 2008 2009 2010 2011 Quellen: EcoWin, Helaba Volkswirtschaft/Research Quellen: EcoWin, Helaba Volkswirtschaft/Research Zwar müssen internationale Investoren im Pfund keinen Zahlungsausfall befürchten, aber auch eine höhere Geldentwertung ist langfristig negativ für eine Währung. Die aggressive Geldpolitik Kaum Aufwertungspo- der BoE ist ein Grund dafür, dass das britische Pfund im Gegensatz zu den Gilts nur bedingt als tenzial gegenüber sicherer Hafen gehandelt wird, selbst wenn die Inflationsrisiken eher längerfristig zu sehen sind. dem Euro Eine langfristig etwas höhere Teuerung in Großbritannien hat der Euro-Pfund-Kurs zumindest teilweise eingepreist – dies deutet die Kaufkraftparität an. Kurzfristig spielt im Euro-Pfund- Verhältnis die Geldpolitik der EZB die entscheidende Rolle. Weitere Zinssenkungen der EZB belasten den Euro. Die Zinsdifferenzen am Kapitalmarkt wie auch der gegenwärtige Wechselkurs von 0,85 Pfund je Euro spiegeln dies wider. Wegen der bescheidenen Wachstumsaussichten und der sehr expansiven Geldpolitik in Großbritannien besteht also wenig Aufwertungspotenzial für das Pfund. Für den Euro gilt jedoch ähnliches, so dass sich der Euro-Pfund-Kurs in den nächsten Monaten – von Untergangsszenarien für die Währungsunion wird abgesehen – per saldo kaum bewegen wird. Gegenüber dem US-Dollar wird die britische Währung vermutlich an Wert verlie- ren. Die US-Wirtschaft wächst stärker, die US-Geldpolitik wird vorerst nicht expansiver. Außer- dem gilt der Greenback derzeit noch als Fluchtwährung. Im Verlauf von 2012 dürfte sich das Bild drehen: Wenn eine Lösung der Euro-Schuldenkrise erkennbar wird, sich das Wachstum in Europa etwas belebt und die Anleger wieder Mut schöpfen, dürfte der US-Dollar abwerten. Gegenüber dem Euro wird dann das Pfund aufgrund der BoE-Politik verlieren. Schließlich beruht die gegen- wärtige Stabilität des Pfund Sterling nicht auf eigener Stärke. Helaba Volkswirtschaft/Research · 22. November 2011· © Helaba 4
  • 5. Devisenreport 1.3 Schweizer Franken: SNB hält Kurs Nachdem die Schweizer Notenbank (SNB) eine Untergrenze von 1,20 für den Euro-Franken-Kurs eingeführt hatte, herrschte vielfach Zweifel, ob eine solche Maßnahme Erfolg haben könne. Die SNB interveniert nicht Diskussion hat sich geändert: Jetzt geht es eher darum, ob die SNB ihren Mindestkurs weiter an- im großen Ausmaß hebt. So sieht SNB-Chef Hildebrand den Franken nach wie vor als zu hoch bewertet an. Auch die Schweizer Wirtschaft beklagt den Euro-Franken-Kurs von 1,20. Schließlich liegt nach Kaufkraft- paritäten der „faire“ Kurs um 1,40. In einer Rechnung vom Arbeitgeberverband sind in der Schweiz seit 2000 die Lohnstückkosten, umgerechnet in Euro mit einem Wechselkurs von 1,25, um 45 % gestiegen, in Deutschland zum Vergleich nur um 5 %. Allerdings ist die Schweizer Wirt- schaft doch deutlich anpassungsfähiger als in der Euro-Peripherie. Dennoch belastet der teure Franken den Export, zumal sich die Konjunktur der Handelspartner spürbar verlangsamt. Die Aus- fuhren schwächen sich signifikant ab, brechen aber zumindest nicht ein. Die Frühindikatoren für die Schweizer Wirtschaft fallen jedoch weiter, wenngleich sie noch nicht eindeutig ein Rezessi- onsniveau anzeigen. Das Bruttoinlandsprodukt dürfte im Winterhalbjahr nicht viel mehr als stag- nieren. Derweil ist die Inflationsrate im Oktober erstmals seit 2009 leicht in negatives Terrain gerutscht, die Kernrate mit -0,5 % gegenüber Vorjahr auf ein historisches Tief. Die Deflationsrisi- ken dominieren. SNB kann sich bislang zurückhalten Überbewertung des Franken zurückgegangen Mrd. CHF CHF %-Punkte 300 300 1,8 2,50 275 275 1,7 2,00 250 SNB-Devisenreserven 250 225 225 1,6 EUR-CHF (linke Skala) 1,50 200 200 1,5 175 175 1,00 150 150 1,4 125 125 0,50 1,3 100 100 Renditedifferenz 2j. Staatsanleihen 0,00 75 75 1,2 Deutschland - Schweiz (rechte Skala) 50 50 1,1 -0,50 25 25 0 0 1,0 -1,00 Jan Mai Sep Jan Mai Sep Jan Mai Sep Jan Mai 2007 2008 2009 2010 2011 2008 2009 2010 2011 Quellen: EcoWin, Helaba Volkswirtschaft/Research Quellen: EcoWin, Helaba Volkswirtschaft/Research Trotz der Probleme der Gemeinschaftswährung notiert der Euro-Franken-Kurs recht stabil über der Untergrenze um 1,24. Anscheinend musste die SNB relativ wenig Geld einsetzen, um die eigene Anpassung der Währung zu schwächen. Im Oktober sank sogar ihr Bestand an Devisenreserven, auslaufende Kursuntergrenze Swapgeschäfte haben dabei wohl eine wichtige Rolle gespielt. Ein offizielles Interventionsvolu- birgt Risiken men der SNB ist nicht bekannt. Die Devisenreserven sind seit Ende Juli um etwa 60 Mrd. Franken gestiegen, aber auch aus Bewertungsgründen. Prinzipiell ist die SNB angesichts leichter Deflation und wirtschaftlicher Abschwächung an einer weiteren Frankenabwertung interessiert. Jedoch birgt eine Heraufsetzung der Kursuntergrenze Risiken. Der bisherige Erfolg der Maßnahme beruhte auf deren hoher Glaubwürdigkeit. Wenn allerdings die Fehlbewertung geringer ausfällt, könnten Zweifel an der Entschlossenheit der Notenbank auftreten. 2010 sind die SNB-Interventionen auch deshalb fehlgeschlagen. Sollte dann die angehobene Kursgrenze nicht halten, wäre auch die Marke von 1,20 in Gefahr und damit die gesamte Strategie der SNB. Die gesunkenen Renditedifferenzen von deutschen zu Schweizer Staatsanleihen legen einen Euro-Franken-Kurs um 1,30 nahe. Damit ist auf dieser Basis die Unterbewertung nicht mehr stark ausgeprägt. Zwar hatten in den letzten Wochen die Turbulenzen in der Eurozone kaum noch Einfluss auf den Euro-Franken-Kurs. Den- noch ist nicht ausgeschlossen, insbesondere wenn eine Untergrenze nicht mehr glaubwürdig wirkt, dass eine neue Fluchtwelle in den Franken einsetzt. Daher dürfte die SNB ihre Zielmarke belassen und der Euro-Franken-Kurs im Bereich von 1,20 bis 1,25 notieren. Helaba Volkswirtschaft/Research · 22. November 2011· © Helaba 5
  • 6. Devisenreport 1.4 Japanischer Yen: BoJ kämpft für den Export Der Yen neigt weiterhin zur Stärke, auch wenn die Notenbank eine deutliche Aufwertung verhin- dert. Beim Dollar-Yen-Kurs gelten folgende Spielregeln: Wenn ein US-Dollar deutlich unter die Marke von 77 Yen fällt, interveniert die Bank of Japan (BoJ). Der Yen wertet kurzfristig stark ab, im Anschluss tendiert die japanische Währung wieder fester, bis zum nächsten Markteingriff. Damit notiert der Dollar-Yen-Kurs per saldo stabil. Gegenüber dem Euro hat der Yen nur zwi- schenzeitlich abgewertet. Derzeit nähert sich der Euro-Yen-Kurs mit 104 wieder dem Tief von Anfang Oktober bei 101 Yen. Die japanische Wirtschaft wuchs im zweiten Quartal mit annualisierten 6,0 % zur Vorperiode kräftig. Dies erklärt sich vor allem mit dem Hochfahren der Produktion nach dem Tsunami. Die Hohes BIP-Wachstum Naturkatastrophe hatte zu umfangreichen Stromausfällen und einem Konsumeinbruch geführt. Das als Ausnahme hohe BIP-Wachstum ist deshalb ein Einmaleffekt. Bereits im vierten Quartal wird die Wirtschaft wieder an Fahrt verlieren, die Industrieproduktion schrumpfte im Oktober merklich. Während der Aufholprozess nach den Stromausfällen eher beendet ist, werden vom Wiederaufbau der betroffe- nen Region noch expansive Impulse ausgehen. Das Parlament hat hierzu neue Gelder bewilligt. Deswegen dürfte sich die Konjunktur in Japan etwas besser als in der derzeit schwächelnden Weltwirtschaft entwickeln. Im Außenhandel wies dagegen Japan im Oktober einen Fehlbetrag auf. In den letzten 30 Jahren lag das Defizit nur im Januar 2009 signifikant höher, als wegen der Fi- nanzkrise die Weltwirtschaft einbrach. Zum einen sind die Importe wohl als Folge der Naturkata- strophe gestiegen, zum anderen belastet der starke Yen. Daher besteht von Seiten der Politik ein hohes Interesse, dass die japanische Währung nicht noch stärker aufwertet. Zudem rutscht die Teuerung wieder in den negativen Bereich. Die BoJ bleibt daher grundsätzlich bei ihrer sehr ex- pansiven Geldpolitik. Neben den Nullzinsen kauft die Notenbank weiterhin Wertpapiere am Kapi- talmarkt auf. Außenhandel im Defizit Gesunkener Renditevorteil des Euro eingepreist Bio. Yen Bio. Yen JPY %-Punkte 1,50 Exporte 7,5 170 4,0 1,25 Außenhandelssaldo (rechte Skala) 7,0 160 3,5 (linke Skala) 1,00 6,5 150 3,0 0,75 6,0 Euro-Yen-Kurs (linke Skala) 2,5 0,50 5,5 140 2,0 0,25 5,0 130 0,00 4,5 1,5 120 -0,25 4,0 1,0 -0,50 3,5 110 Renditedifferenz 2j. Staatsanleihen 0,5 Importe (rechte Skala) Deutschland - Japan (rechte Skala) -0,75 3,0 100 0,0 2000 2002 2004 2006 2008 2010 Jan Mai Sep Jan Mai Sep Jan Mai Sep Jan Mai Sep 2008 2009 2010 2011 Quellen: EcoWin, Helaba Volkswirtschaft/Research Quellen: EcoWin, Helaba Volkswirtschaft/Research Da die Unsicherheit an den Finanzmärkten anhalten wird, bleibt der Yen als sicherer Anlagehafen gefragt, selbst wenn dieser Ruf angesichts der horrenden Staatsverschuldung Japans langfristig Keine Yen-Abwertung fragwürdig ist. Niedrige Kapitalmarktrenditen in den USA und Deutschland begünstigen den Yen, in Sicht da der Zinsnachteil der japanischen Währung so kaum ins Gewicht fällt. Bereinigt um die Inflation rentieren japanische Wertpapiere sogar höher. Die geringen Zinsdifferenzen werden zunächst wohl fortbestehen. Allerdings hat der Devisenmarkt dies bei den Yen-Kursen weitgehend berücksich- tigt. Die BoJ dürfte mit neuerlichen Interventionen einen deutlichen Rückgang des Dollar-Yen- Kurses verhindern, eine Trendwende kann sie damit nicht einleiten. Der Euro-Yen-Kurs wird vermutlich in den nächsten Monaten seine Tiefstkurse testen. Ohne klare Entspannungssignale von der europäischen Schuldenfront fehlt hier für den Euro das Erholungspotenzial. Helaba Volkswirtschaft/Research · 22. November 2011· © Helaba 6
  • 7. Devisenreport 2 Kompakt: CZK, HUF und PLN Tschechen-Krone wird zum Risikoasset CZK Korrelation Tendenz: Erst mittelfristiges Aufwertungspotenzial 0,7 0,7 Vor einigen Monaten galt die Tschechische Krone noch als 0,6 0,6 0,5 0,5 der „Schweizer Franken“ Osteuropas. Nun ist die Krone 0,4 0,4 doch unter Druck geraten. Der Euro-Krone-Kurs schoss bis 0,3 0,3 0,2 0,2 auf 25,80. Der Konjunkturabschwung in der Eurozone wird 0,1 0,1 mittlerweile als negativer Faktor für die tschechische Wirt- 0,0 0,0 -0,1 -0,1 schaft wahrgenommen. Eine höhere Risikoaversion belastet -0,2 40-Tage-Korrelation von EUR-CZK -0,2 daher die Krone, zumal ausländische Banken in Tschechien -0,3 -0,3 -0,4 mit Risikoindikator * -0,4 involviert sind. Die Wirtschaft dort wird aber wohl an einer -0,5 -0,5 Rezession vorbeischrammen. Die Krone dürfte sich jedoch 2008 2009 2010 2011 mittelfristig erholen, der Euro-Krone-Kurs auf 25,0 fallen. * errechnet aus VIX, High-Yield Spreads, Gold-Kupfer-Verhältnis; Quellen: EcoWin, Helaba Volkswirtschaft/Research Euro-Forint nahe Höchstkurs im Gegensatz zu den Spreads HUF %-Punkte HUF Tendenz: Stabilisierung 10 320 Der Ungarische Forint geriet deutlich unter Druck. Ein 310 9 EUR-HUF (rechte Skala) Euro verteuerte sich auf über 315 Forint. Die z.T. unbere- 300 8 290 chenbare Politik unter Ministerpräsident Orban erhöht die 7 280 Nervosität an den Märkten, eine nachhaltige Konsolidie- 6 270 rung wird in Zweifel gezogen. Zudem schwächt sich 2012 260 5 vermutlich das Wachstum ab. Eine nun doch mögliche 250 4 240 Zusammenarbeit mit dem IWF könnte die Lage entspannen. 3 Spread 10j. Staatsanleihen Ungarn 230 Die positive Leistungsbilanz macht die ungarische Wäh- vs. Deutschland (linke Skala) 2 220 rung unabhängiger vom Ausland. Der Euro-Forint-Kurs 2008 2009 2010 2011 dürfte sich unter hoher Volatilität bei gut 300 stabilisieren. Quellen: EcoWin, Helaba Volkswirtschaft/Research Keine Zloty-Unterstützung von den Realrenditen PLN PLN %-Punkte, invertiert Tendenz: Noch keine positive Trendwende 5,00 -1,0 Der Polnische Zloty geriet erneut in Sippenhaft mit seinen EUR-PLN (linke Skala) 4,75 -0,5 osteuropäischen Nachbarn. Dabei ist Polen nach wie vor 4,50 0,0 eine der Wachstumslokomotiven, selbst wenn die Dynamik 4,25 0,5 wohl nachlässt. Die Staatsverschuldung und das Haushalts- 4,00 defizit sind dagegen keineswegs makellos. Der hohe Leit- 1,0 3,75 zins von 4,5 % muss in Relation zur Inflation in fast gleicher 1,5 3,50 Höhe gesehen werden. Auch liegt die Leistungsbilanz wei- Realer Leitzins * 3,25 (rechte Skala) 2,0 terhin im Defizit. Daher dürfte sich der Zloty erst nachhaltig 3,00 2,5 erholen, wenn die Risikoaversion an den Märkten schwin- 2008 2009 2010 2011 det. Bis dahin dürfte der Euro-Zloty-Kurs um 4,5 pendeln. * deflationiert mit CPI; Quellen: EcoWin, Helaba Volkswirtschaft/Research Helaba Volkswirtschaft/Research · 22. November 2011· © Helaba 7
  • 8. Devisenreport 3 Helaba Währungsprognosen Veränderung seit aktueller Prognose Ende 31.12.10 25.10.11 Stand* Q4/2011 Q1/2012 Q2/2012 Q3/2012 gg. Euro (jeweils gg. Euro, %) US-Dollar -0,9 3,0 1,35 1,35 1,30 1,35 1,40 Japanischer Yen 4,4 1,7 104 104 102 106 112 Britisches Pfund -0,7 0,8 0,86 0,85 0,85 0,87 0,88 Schweizer Franken 1,0 -1,1 1,24 1,20 1,20 1,25 1,25 Kanadischer Dollar -4,8 0,6 1,40 1,38 1,37 1,38 1,37 Australischer Dollar -4,8 -3,0 1,37 1,35 1,35 1,38 1,37 Neuseeland-Dollar -5,1 -3,4 1,81 1,78 1,76 1,73 1,75 Schwedische Krone -2,4 -0,9 9,21 9,10 9,05 9,00 9,00 Norwegische Krone -0,5 -1,7 7,83 7,70 7,60 7,60 7,50 gg. US-Dollar (jeweils gg. USD, %) Japanischer Yen 5,4 -1,3 77 77 78 79 80 Schweizer Franken 2,1 -4,0 0,92 0,89 0,92 0,93 0,89 Kanadischer Dollar -4,0 -2,4 1,04 1,02 1,05 1,02 0,98 Schwedische Krone -1,5 -3,8 6,82 6,74 6,96 6,67 6,43 Norwegische Krone 0,4 -4,6 5,80 ,5 5,70 5,85 5,63 5,36 US-Dollar gg. … (jeweils gg. USD, %) Britisches Pfund 0,2 -2,2 1,57 1,59 1,53 1,55 1,59 Australischer Dollar -3,9 -5,8 0,98 1,00 0,96 0,98 1,02 Neuseeland-Dollar -4,2 -6,2 0,75 0,76 0,74 0,78 0,80 *21.11.2011 Quellen: Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research  Helaba Volkswirtschaft/Research · 22. November 2011· © Helaba 8