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Pressemitteilung

                                                                  Scheidemannplatz 2, 34117 Kassel
                                                                  Telefon 0561 7888-0, www.hwk-kassel.de

                                                                  Dr. Matthias Joseph
                                                                  Öffentlichkeitsarbeit
                                                                  Wirtschaftspolitik, Statistik, Neue Medien
                                                                  Tel. 0561 7888-166
                                                                  Fax 0561 7888-180
                                                                  Matthias.Joseph@hwk-kassel.de

                                                                  Kassel, 28. Januar 2010


Sperrfrist: 28. Januar 2010, 11:00 Uhr

Konjunkturumfrage Handwerkskammer Kassel, Winterquartal 2009
Weitere Konjunkturstabilisierung im Handwerk, Unsicherheiten für 2010

„Das Handwerk in Nord-, Ost- und Mittelhessen hat sich auch im Jahresschlussquartal 2009 gut
geschlagen, es gab lediglich die üblichen saisonalen Rückgänge. Aber ich warne vor zu großem
Optimismus, denn es schweben einige Schatten über dem Konjunkturhimmel.“ Diese Aussage be-
legte der Präsident der Kasseler Handwerkskammer, Heinrich Gringel, mit den aktuellsten Zahlen
der Winter-Konjunkturumfrage, die heute bei der Firma Heinz Fehr, Dentaltechnik in Lohfelden vor-
gestellt wurde.

Die Winterumfrage bei 760 Betrieben zeigt, dass die Stimmung der Befragungsteilnehmer trotz
Wintereinbruch, auf stabilem Niveau geblieben ist. 25,5 Prozent der Unternehmer schätzten die ak-
tuelle Geschäftslage als gut ein, vor einem Jahr waren es 24,5 Prozent. Der Anteil der Hand-
werksbetriebe mit schlechter Geschäftslage ist von 27,3 auf 21,1 Prozent gesunken (darunter viele
Kfz- und Zulieferbetriebe); die Note „befriedigend“ vergaben 53,4 Prozent der Betriebsinhaber (Vor-
jahr: 48,2 Prozent). Die zukünftigen Erwartungen sind zwar von Vorsicht geprägt, wurden aber
durchweg besser eingeschätzt als vor zwölf Monaten. Dadurch konnte der Geschäftsklimaindex,
der sich aus aktueller und zukünftiger Geschäftslage zusammensetzt, gegenüber dem Winter 2008
um deutliche 8 Punkte auf einen Wert von 75,8 weiter ansteigen. „Die weitere Belebung des Ge-
schäftsklimas bedeutet aber noch keine Normalisierung der Konjunktur,“ so Gringel weiter. Sobald
die staatlichen Gelder der Konjunkturpakete aufgebraucht seien, müssten die wirtschaftlichen
Rahmenbedingungen wieder stimmen, dazu gehörten ein ansteigender Export und eine verlässli-
che Binnennachfrage.

Kfz-Handwerke und Zulieferer mit großen Problemen; Bauhandwerke zufrieden
Die Kluft in der Einschätzung der wirtschaftlichen Lage ist in den verschiedenen Handwerksgrup-
pen sehr groß: Die Betriebe in den Kfz-Handwerken bewerteten ihre Lage immer noch überwie-
gend negativ, zumindest scheint sich eine Konsolidierung auf niedrigem Niveau durchzusetzen. Die




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industriellen Zulieferer, das Zugpferd in Zeiten der Hochkonjunktur, schauen weiter recht pessimis-
tisch in die Zukunft und auch die gegenwärtigen Geschäfte werden schlechter beurteilt als vor Jah-
resfrist. Ähnlich schwierig war auch die Auftragslage bei den privaten Dienstleistern. Dagegen wa-
ren die Betriebe im Ausbaugewerbe sehr zufrieden und setzten den Positivtrend des gesamten
Jahres weiter fort. Auch die Umfrageteilnehmer im Bauhauptgewerbe waren trotz der einbrechen-
den kalten Jahreszeit recht optimistisch gestimmt, ebenso die Befragten der Gesundheitshandwer-
ke.

Mäßige Auftrags- und Umsatzentwicklung, aber besser als im Vorjahr
Saisonal bedingte Rückgänge bei Auftragsbeständen und -eingängen einerseits, bessere Ergeb-
nisse aus vor 12 Monaten andererseits: Immerhin fast jeder fünfte Betrieb gab an, dass die Order-
eingänge weiter gestiegen waren (Vorjahr 14,9 Prozent), bei 42 Prozent (Vorjahr: 39 Prozent)
wurde das Vorquartalsniveau gehalten. Die Auftragsreichweite konnte binnen Jahresfrist eben-
falls zulegen und stieg auf durchschnittlich 6,2 Wochen, im Winter des Vorjahres waren es 4,6 Wo-
chen. Die Umsatzentwicklung der Handwerksbetriebe im Kasseler Kammerbezirk war mehrheit-
lich von jahreszeitlich bedingten Erlösrückgängen geprägt, doch war die Vorjahresentwicklung un-
günstiger. Im Durchschnitt des Gesamthandwerks gab mehr als jeder fünfte der Befragten (22,4
Prozent) Umsatzsteigerungen an, vor einem Jahr waren es 17,9 Prozent. Für das gesamte Jahr
2009 dürfte der Umsatz nach ersten Schätzungen auf ein Gesamtvolumen von 7,6 Milliarden Euro
leicht um 2 Prozent gefallen sein. Die durchschnittliche Betriebsauslastung lag Ende des Jahres
bei 76,6 Prozent (Vorjahr: 74,5 Prozent).

Saisonaler Beschäftigtenabbau in den Betrieben
Im Schlussquartal des Jahres 2009 hat sich die Beschäftigtensituation leicht negativ entwickelt.
Der Rückgang war angesichts der Jahreszeit sehr moderat und in den Vorjahren teils erheblich hö-
her. Ebenfalls ein Indiz, dass die konjunkturelle Negativentwicklung gestoppt ist. Bei der letzten
Quartalsumfrage wurde noch ein deutlicherer Beschäftigtenabbau seitens der Betriebe prognosti-
ziert. Einer vorläufigen Schätzung zufolge sank die Zahl der im Kammerbezirk Kassel tätigen Per-
sonen 2009 im Jahresmittel um weniger als 1 Prozent auf 87.700.
.
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  Geschäftsklimaindex im Handwerk
  Stimmung in den nord-, ost- und mittelhessischen Betrieben
  85,0                                                                                  25,0
  80,0                                                                                  20,0
  75,0
                                                                                        15,0
  70,0
                                                                                        10,0
  65,0
                                                                                        5,0
  60,0
                                                                                        0,0
  55,0

  50,0                                                                                  -5,0

  45,0                                                                                  -10,0
                                     Veränderung ggü. Vorjahr
  40,0                                                                                  -15,0




  Geschäftserwartungen Winter 2009                   Geschäftserwartungen Winter 2008


              gut   19,2                                    13,1


   befriedigend               50,7                                     49,7


         schlecht      30,1                                         41,2




Das Handwerk im Kammerbezirk Kassel beschäftigt ca. 87.600 Mitarbeiter in über 15.600 Betrieben, bildet
knapp 9.000 junge Menschen aus und erwirtschaftet einen Umsatz von ca. 7,6 Milliarden Euro.



Ansprechpartner für Redaktionen: Dr. Matthias Joseph, Wirtschaftspolitik, Statistik, Neue Medien
(matthias.joseph@hwk-kassel.de)


Die komplette Analyse kann unter www.hwk-kassel.de (Rubrik: Aktuelles/Konjunktur) abgerufen oder unter
0561 7888-166 telefonisch angefordert werden.

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  • 1. Pressemitteilung Scheidemannplatz 2, 34117 Kassel Telefon 0561 7888-0, www.hwk-kassel.de Dr. Matthias Joseph Öffentlichkeitsarbeit Wirtschaftspolitik, Statistik, Neue Medien Tel. 0561 7888-166 Fax 0561 7888-180 Matthias.Joseph@hwk-kassel.de Kassel, 28. Januar 2010 Sperrfrist: 28. Januar 2010, 11:00 Uhr Konjunkturumfrage Handwerkskammer Kassel, Winterquartal 2009 Weitere Konjunkturstabilisierung im Handwerk, Unsicherheiten für 2010 „Das Handwerk in Nord-, Ost- und Mittelhessen hat sich auch im Jahresschlussquartal 2009 gut geschlagen, es gab lediglich die üblichen saisonalen Rückgänge. Aber ich warne vor zu großem Optimismus, denn es schweben einige Schatten über dem Konjunkturhimmel.“ Diese Aussage be- legte der Präsident der Kasseler Handwerkskammer, Heinrich Gringel, mit den aktuellsten Zahlen der Winter-Konjunkturumfrage, die heute bei der Firma Heinz Fehr, Dentaltechnik in Lohfelden vor- gestellt wurde. Die Winterumfrage bei 760 Betrieben zeigt, dass die Stimmung der Befragungsteilnehmer trotz Wintereinbruch, auf stabilem Niveau geblieben ist. 25,5 Prozent der Unternehmer schätzten die ak- tuelle Geschäftslage als gut ein, vor einem Jahr waren es 24,5 Prozent. Der Anteil der Hand- werksbetriebe mit schlechter Geschäftslage ist von 27,3 auf 21,1 Prozent gesunken (darunter viele Kfz- und Zulieferbetriebe); die Note „befriedigend“ vergaben 53,4 Prozent der Betriebsinhaber (Vor- jahr: 48,2 Prozent). Die zukünftigen Erwartungen sind zwar von Vorsicht geprägt, wurden aber durchweg besser eingeschätzt als vor zwölf Monaten. Dadurch konnte der Geschäftsklimaindex, der sich aus aktueller und zukünftiger Geschäftslage zusammensetzt, gegenüber dem Winter 2008 um deutliche 8 Punkte auf einen Wert von 75,8 weiter ansteigen. „Die weitere Belebung des Ge- schäftsklimas bedeutet aber noch keine Normalisierung der Konjunktur,“ so Gringel weiter. Sobald die staatlichen Gelder der Konjunkturpakete aufgebraucht seien, müssten die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen wieder stimmen, dazu gehörten ein ansteigender Export und eine verlässli- che Binnennachfrage. Kfz-Handwerke und Zulieferer mit großen Problemen; Bauhandwerke zufrieden Die Kluft in der Einschätzung der wirtschaftlichen Lage ist in den verschiedenen Handwerksgrup- pen sehr groß: Die Betriebe in den Kfz-Handwerken bewerteten ihre Lage immer noch überwie- gend negativ, zumindest scheint sich eine Konsolidierung auf niedrigem Niveau durchzusetzen. Die Seite 1/3
  • 2. Seite 2/3 industriellen Zulieferer, das Zugpferd in Zeiten der Hochkonjunktur, schauen weiter recht pessimis- tisch in die Zukunft und auch die gegenwärtigen Geschäfte werden schlechter beurteilt als vor Jah- resfrist. Ähnlich schwierig war auch die Auftragslage bei den privaten Dienstleistern. Dagegen wa- ren die Betriebe im Ausbaugewerbe sehr zufrieden und setzten den Positivtrend des gesamten Jahres weiter fort. Auch die Umfrageteilnehmer im Bauhauptgewerbe waren trotz der einbrechen- den kalten Jahreszeit recht optimistisch gestimmt, ebenso die Befragten der Gesundheitshandwer- ke. Mäßige Auftrags- und Umsatzentwicklung, aber besser als im Vorjahr Saisonal bedingte Rückgänge bei Auftragsbeständen und -eingängen einerseits, bessere Ergeb- nisse aus vor 12 Monaten andererseits: Immerhin fast jeder fünfte Betrieb gab an, dass die Order- eingänge weiter gestiegen waren (Vorjahr 14,9 Prozent), bei 42 Prozent (Vorjahr: 39 Prozent) wurde das Vorquartalsniveau gehalten. Die Auftragsreichweite konnte binnen Jahresfrist eben- falls zulegen und stieg auf durchschnittlich 6,2 Wochen, im Winter des Vorjahres waren es 4,6 Wo- chen. Die Umsatzentwicklung der Handwerksbetriebe im Kasseler Kammerbezirk war mehrheit- lich von jahreszeitlich bedingten Erlösrückgängen geprägt, doch war die Vorjahresentwicklung un- günstiger. Im Durchschnitt des Gesamthandwerks gab mehr als jeder fünfte der Befragten (22,4 Prozent) Umsatzsteigerungen an, vor einem Jahr waren es 17,9 Prozent. Für das gesamte Jahr 2009 dürfte der Umsatz nach ersten Schätzungen auf ein Gesamtvolumen von 7,6 Milliarden Euro leicht um 2 Prozent gefallen sein. Die durchschnittliche Betriebsauslastung lag Ende des Jahres bei 76,6 Prozent (Vorjahr: 74,5 Prozent). Saisonaler Beschäftigtenabbau in den Betrieben Im Schlussquartal des Jahres 2009 hat sich die Beschäftigtensituation leicht negativ entwickelt. Der Rückgang war angesichts der Jahreszeit sehr moderat und in den Vorjahren teils erheblich hö- her. Ebenfalls ein Indiz, dass die konjunkturelle Negativentwicklung gestoppt ist. Bei der letzten Quartalsumfrage wurde noch ein deutlicherer Beschäftigtenabbau seitens der Betriebe prognosti- ziert. Einer vorläufigen Schätzung zufolge sank die Zahl der im Kammerbezirk Kassel tätigen Per- sonen 2009 im Jahresmittel um weniger als 1 Prozent auf 87.700. .
  • 3. Seite 3/3 Geschäftsklimaindex im Handwerk Stimmung in den nord-, ost- und mittelhessischen Betrieben 85,0 25,0 80,0 20,0 75,0 15,0 70,0 10,0 65,0 5,0 60,0 0,0 55,0 50,0 -5,0 45,0 -10,0 Veränderung ggü. Vorjahr 40,0 -15,0 Geschäftserwartungen Winter 2009 Geschäftserwartungen Winter 2008 gut 19,2 13,1 befriedigend 50,7 49,7 schlecht 30,1 41,2 Das Handwerk im Kammerbezirk Kassel beschäftigt ca. 87.600 Mitarbeiter in über 15.600 Betrieben, bildet knapp 9.000 junge Menschen aus und erwirtschaftet einen Umsatz von ca. 7,6 Milliarden Euro. Ansprechpartner für Redaktionen: Dr. Matthias Joseph, Wirtschaftspolitik, Statistik, Neue Medien (matthias.joseph@hwk-kassel.de) Die komplette Analyse kann unter www.hwk-kassel.de (Rubrik: Aktuelles/Konjunktur) abgerufen oder unter 0561 7888-166 telefonisch angefordert werden.