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Presse-Einladung                                                                              Am Mantel 3
                                                                                              76646 Bruchsal
Karlsruhe, den Donnerstag, 1. März 2012
                                                                                              Tel. 07251 922-0
                                                                                              Fax 07251 922 104
                                                                                              www.DRK-Karlsruhe.de
                                                                                              info@DRK-Karlsruhe.de


Einstieg in ein künstliches Sehen                                                             Ansprechpartner
                                                                                              DRK-Pressestelle
Für Patienten mit Retinitis pigmentosa; Hoffnung auch für Patienten mit                       Juliane Freiesleben
                                                                                              Tel. 0721 95 595 170
altersbedingter Makuladegeneration                                                            Mobil 0173 67 100 70
                                                                                              freiesleben@DRK-
                                                                                              Karlsruhe.de

I. Pressekonferenz zur Vorbesprechung der am 12. März im Städt. Klinikum
   Karlsruhe stattfindenden Implantation einer Netzhautprothese am Auge einer
   blinden 45-jährigen Patientin

  Donnerstag 08. März 2012 um 10.30 Uhr
  DRK-Kreisverband Karlsruhe e. V.
  Ausbildungszentrum Karlsruhe
  Augustenburgstraße 98a
  76229 Karlsruhe

  Teilnehmer
  Prof. Dr. Albert Augustin, Chefarzt der Augenklinik am Städtischen
  Klinikum Karlsruhe und Kurator der Medizinakademie des DRK
  Kreisverbandes Karlsruhe
  Prof. Dr. Martin Ludwig Hansis, Städt. Klinikum Karlsruhe, Medizinischer
  Geschäftsführer
  Prof. Dr. Dieter Daub, Kurator der Medizinakademie des DRK
  Kreisverbandes Karlsruhe
  Kurt Bickel, Vorsitzender DRK Kreisverband Karlsruhe, Direktorium
  Medizinakademie des DRK Kreisverbandes Karlsruhe
  Jörg Biermann, Kreisgeschäftsführer DRK Kreisverband Karlsruhe,
  Direktorium Medizinakademie des DRK Kreisverbandes Karlsruhe

II. Presseteilnahme an der OP-Übertragung per Livestream

  Montag 12. März 2012 von ca. 08.30 – 12.30 Uhr (der spektakuläre Teil der
  Augenklinik                         Operation ist nicht vor 10.00/10.30 Uhr zu erwarten).
  Städtisches Klinikum Karlsruhe                                                              Die sieben Grundsätze
  Moltkestraße 90, 76133 Karlsruhe                                                            der Rotkreuz- und
                                                                                              Rothalbmondbewegung
                                                                                              • Menschlichkeit
                                                                                              • Unparteilichkeit
                                                                                              • Neutralität
                                                                                              • Unabhängigkeit
                                                                                              • Freiwilligkeit
                                                                                              • Einheit
                                                                                              • Universalität
Seite 2

Die für den 12. März diesen Jahres in der Augenklinik des Städtischen Klinikums
Karlsruhe anstehende Implantation einer Netzhautprothese am Auge einer 45-
jährigen Patientin kann mit Recht als Einstieg in ein künstliches Sehen bezeichnet
werden.
Worin liegt das revolutionäre Neue dieser von Prof. Rizzo/Universitätskrankenhaus
Pisa und Augustin/Städt. Klinikum Karlsruhe auszuführenden Operation?
Dazu zunächst die Beantwortung der Frage:


Was ist eine Netzhautprothese? Eine Netzhautprothese (Retinaprothese)
ist ein biomedizinisches Implantat, durch das Menschen, die ihr Sehvermögen
aufgrund einer degenerativen Retinaerkrankung wie bspw. Retinitis
pigmentosa verloren haben, teilweise wiedererlangen können.


Die dem Implantationsverfahren zugrunde liegende Technik ist erst in
den letzten Jahren entwickelt worden. Das System besteht aus implantierten und
externen Komponenten. Im gesunden Auge wandeln die Fotorezeptoren (Stäbchen
und Zapfen) in der Netzhaut (Retina) das Licht in kleinste elektrochemische
Impulse um, die über den Sehnerv an das Gehirn gesendet und dort
in Bilder umgesetzt werden. Wenn nun diese Fotorezeptoren nicht mehr
richtig arbeiten, z. B. aufgrund einer Erkrankung wie der Retinitis pigmentosa,
wird der erste Schritt in diesem Prozess unterbrochen und das visuelle
System kann das Licht nicht mehr in Bilder umsetzen.


Das Argus-II-System, das bei der Karlsruher Operation angewandt werden
wird, umgeht die geschädigten Fotorezeptoren vollständig. Das Sichtfeld
wird über eine winzige Videokamera in einer speziellen Brille aufgenommen,
die der Patient oder die Patientin trägt.


Diese Aufnahmen werden an einen kleinen, von den Patienten am Gürtel
getragenen Computer gesendet, wo sie verarbeitet, in Anweisungen übersetzt
und dann über ein Kabel an die Brille zurückgesendet werden. Weiter
erfolgt die Übermittlung der Anweisungen drahtlos an eine auf das
äußere Auge aufgenähte Antenne, die mit dem Implantat verbunden ist.
Von dort werden die Signale an eine Elektrodenmatrix übertragen, von
der kleine elektrische Impulse ausgehen. Diese Impulse umgehen die
geschädigten Fotorezeptoren und stimulieren die verbleibenden Retina-
und Sehnervenzellen, die die visuelle Information über den Sehnerv
an das Gehirn weitergeben und dabei die Wahrnehmung von Lichtmustern
                                                                                     Die sieben Grundsätze
erzeugen.
                                                                                     der Rotkreuz- und
                                                                                     Rothalbmondbewegung
                                                                                     • Menschlichkeit
Das ist der Beginn des neuen Sehens.
                                                                                     • Unparteilichkeit
                                                                                     • Neutralität
                                                                                     • Unabhängigkeit
Der Operation muss zwingend der Besuch einer Sehschule angeschlossen
                                                                                     • Freiwilligkeit
                                                                                     • Einheit
                                                                                     • Universalität
werden, in der das Gehirn lernt, die Signale des Implantats in
Sehen umzusetzen. Dafür brauchen die Patienten unterschiedlich lange.                    Seite 3
Probanden der in den USA durchgeführten medizinischen Studien war
es anschließend möglich, bspw. geparkte oder fahrende Fahrzeuge zu
erkennen, Bushaltestellen selbst zu finden oder einen Bordstein entlangzugehen.
Auch war es ihnen möglich, große Buchstaben zu erkennen und entsprechend zu
lesen, dies allerdings sehr langsam (etwa 2-3 Wörter pro Minute).


„Sollte die technische Entwicklung der Halbleitertechnik wie in der Vergangenheit
fortschreiten“, so Prof. Dr. Augustin, könnte es den Patienten voraussichtlich in etwa
zehn Jahren möglich sein, eine akzeptable Lesefähigkeit wiederzuerlangen. Augustin
erläutert: „Insbesondere können die in der Zukunft verbesserten Implantate
ausgetauscht werden, sodass die heute operierten Patienten von einem zukünftigen
technischen Fortschritt nicht ausgeschlossen werden. Auch ist es vorstellbar, dass in
nicht allzu ferner Zukunft auch Patienten mit ausgebrannter feuchter altersbedingter
Makuladegeneration oder nicht behandelbarer, weit fortgeschrittener
trockener altersbedingter Makuladegeneration so behandelt werden können.“




Ihre Antwort per Fax oder Mail an DRK-Kreisverband Karlsruhe, Pressestelle,
Juliane Freiesleben, Ettlinger Straße 13, 76137 Karlsruhe,
freiesleben@drk-karlsruhe.de, Telefon 0721 955 95 170            Fax 0721 955 95 171




                              Pressekonferenz
( ) Wir sind bei der Pressekonferenz am 8. März um 11 Uhr beim DRK anwesend

( ) Wir nehmen teil an der OP-Übertragung per Livestream am 12. März in der
    Augenklinik im Städt. Klinikum – hierzu erhalten wir dann eine Einladung



( ) Nein, ich kann leider nicht kommen. Senden Sie mir bitte die Pressemappe.




Redaktion:   ______________________________

Journalist   ______________________________

Kontaktdaten: ______________________________                                             Die sieben Grundsätze
                                                                                         der Rotkreuz- und
                                                                                         Rothalbmondbewegung
              ______________________________
                                                                                         • Menschlichkeit
                                                                                         • Unparteilichkeit
              ___________________________                                                • Neutralität
                                                                                         • Unabhängigkeit
                                                                                         • Freiwilligkeit
                                                                                         • Einheit
                                                                                         • Universalität

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120223 Presseeinladung Der Einstieg in ein künstliches Sehen_6.pdf

  • 1. Presse-Einladung Am Mantel 3 76646 Bruchsal Karlsruhe, den Donnerstag, 1. März 2012 Tel. 07251 922-0 Fax 07251 922 104 www.DRK-Karlsruhe.de info@DRK-Karlsruhe.de Einstieg in ein künstliches Sehen Ansprechpartner DRK-Pressestelle Für Patienten mit Retinitis pigmentosa; Hoffnung auch für Patienten mit Juliane Freiesleben Tel. 0721 95 595 170 altersbedingter Makuladegeneration Mobil 0173 67 100 70 freiesleben@DRK- Karlsruhe.de I. Pressekonferenz zur Vorbesprechung der am 12. März im Städt. Klinikum Karlsruhe stattfindenden Implantation einer Netzhautprothese am Auge einer blinden 45-jährigen Patientin Donnerstag 08. März 2012 um 10.30 Uhr DRK-Kreisverband Karlsruhe e. V. Ausbildungszentrum Karlsruhe Augustenburgstraße 98a 76229 Karlsruhe Teilnehmer Prof. Dr. Albert Augustin, Chefarzt der Augenklinik am Städtischen Klinikum Karlsruhe und Kurator der Medizinakademie des DRK Kreisverbandes Karlsruhe Prof. Dr. Martin Ludwig Hansis, Städt. Klinikum Karlsruhe, Medizinischer Geschäftsführer Prof. Dr. Dieter Daub, Kurator der Medizinakademie des DRK Kreisverbandes Karlsruhe Kurt Bickel, Vorsitzender DRK Kreisverband Karlsruhe, Direktorium Medizinakademie des DRK Kreisverbandes Karlsruhe Jörg Biermann, Kreisgeschäftsführer DRK Kreisverband Karlsruhe, Direktorium Medizinakademie des DRK Kreisverbandes Karlsruhe II. Presseteilnahme an der OP-Übertragung per Livestream Montag 12. März 2012 von ca. 08.30 – 12.30 Uhr (der spektakuläre Teil der Augenklinik Operation ist nicht vor 10.00/10.30 Uhr zu erwarten). Städtisches Klinikum Karlsruhe Die sieben Grundsätze Moltkestraße 90, 76133 Karlsruhe der Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung • Menschlichkeit • Unparteilichkeit • Neutralität • Unabhängigkeit • Freiwilligkeit • Einheit • Universalität
  • 2. Seite 2 Die für den 12. März diesen Jahres in der Augenklinik des Städtischen Klinikums Karlsruhe anstehende Implantation einer Netzhautprothese am Auge einer 45- jährigen Patientin kann mit Recht als Einstieg in ein künstliches Sehen bezeichnet werden. Worin liegt das revolutionäre Neue dieser von Prof. Rizzo/Universitätskrankenhaus Pisa und Augustin/Städt. Klinikum Karlsruhe auszuführenden Operation? Dazu zunächst die Beantwortung der Frage: Was ist eine Netzhautprothese? Eine Netzhautprothese (Retinaprothese) ist ein biomedizinisches Implantat, durch das Menschen, die ihr Sehvermögen aufgrund einer degenerativen Retinaerkrankung wie bspw. Retinitis pigmentosa verloren haben, teilweise wiedererlangen können. Die dem Implantationsverfahren zugrunde liegende Technik ist erst in den letzten Jahren entwickelt worden. Das System besteht aus implantierten und externen Komponenten. Im gesunden Auge wandeln die Fotorezeptoren (Stäbchen und Zapfen) in der Netzhaut (Retina) das Licht in kleinste elektrochemische Impulse um, die über den Sehnerv an das Gehirn gesendet und dort in Bilder umgesetzt werden. Wenn nun diese Fotorezeptoren nicht mehr richtig arbeiten, z. B. aufgrund einer Erkrankung wie der Retinitis pigmentosa, wird der erste Schritt in diesem Prozess unterbrochen und das visuelle System kann das Licht nicht mehr in Bilder umsetzen. Das Argus-II-System, das bei der Karlsruher Operation angewandt werden wird, umgeht die geschädigten Fotorezeptoren vollständig. Das Sichtfeld wird über eine winzige Videokamera in einer speziellen Brille aufgenommen, die der Patient oder die Patientin trägt. Diese Aufnahmen werden an einen kleinen, von den Patienten am Gürtel getragenen Computer gesendet, wo sie verarbeitet, in Anweisungen übersetzt und dann über ein Kabel an die Brille zurückgesendet werden. Weiter erfolgt die Übermittlung der Anweisungen drahtlos an eine auf das äußere Auge aufgenähte Antenne, die mit dem Implantat verbunden ist. Von dort werden die Signale an eine Elektrodenmatrix übertragen, von der kleine elektrische Impulse ausgehen. Diese Impulse umgehen die geschädigten Fotorezeptoren und stimulieren die verbleibenden Retina- und Sehnervenzellen, die die visuelle Information über den Sehnerv an das Gehirn weitergeben und dabei die Wahrnehmung von Lichtmustern Die sieben Grundsätze erzeugen. der Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung • Menschlichkeit Das ist der Beginn des neuen Sehens. • Unparteilichkeit • Neutralität • Unabhängigkeit Der Operation muss zwingend der Besuch einer Sehschule angeschlossen • Freiwilligkeit • Einheit • Universalität
  • 3. werden, in der das Gehirn lernt, die Signale des Implantats in Sehen umzusetzen. Dafür brauchen die Patienten unterschiedlich lange. Seite 3 Probanden der in den USA durchgeführten medizinischen Studien war es anschließend möglich, bspw. geparkte oder fahrende Fahrzeuge zu erkennen, Bushaltestellen selbst zu finden oder einen Bordstein entlangzugehen. Auch war es ihnen möglich, große Buchstaben zu erkennen und entsprechend zu lesen, dies allerdings sehr langsam (etwa 2-3 Wörter pro Minute). „Sollte die technische Entwicklung der Halbleitertechnik wie in der Vergangenheit fortschreiten“, so Prof. Dr. Augustin, könnte es den Patienten voraussichtlich in etwa zehn Jahren möglich sein, eine akzeptable Lesefähigkeit wiederzuerlangen. Augustin erläutert: „Insbesondere können die in der Zukunft verbesserten Implantate ausgetauscht werden, sodass die heute operierten Patienten von einem zukünftigen technischen Fortschritt nicht ausgeschlossen werden. Auch ist es vorstellbar, dass in nicht allzu ferner Zukunft auch Patienten mit ausgebrannter feuchter altersbedingter Makuladegeneration oder nicht behandelbarer, weit fortgeschrittener trockener altersbedingter Makuladegeneration so behandelt werden können.“ Ihre Antwort per Fax oder Mail an DRK-Kreisverband Karlsruhe, Pressestelle, Juliane Freiesleben, Ettlinger Straße 13, 76137 Karlsruhe, freiesleben@drk-karlsruhe.de, Telefon 0721 955 95 170 Fax 0721 955 95 171 Pressekonferenz ( ) Wir sind bei der Pressekonferenz am 8. März um 11 Uhr beim DRK anwesend ( ) Wir nehmen teil an der OP-Übertragung per Livestream am 12. März in der Augenklinik im Städt. Klinikum – hierzu erhalten wir dann eine Einladung ( ) Nein, ich kann leider nicht kommen. Senden Sie mir bitte die Pressemappe. Redaktion: ______________________________ Journalist ______________________________ Kontaktdaten: ______________________________ Die sieben Grundsätze der Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung ______________________________ • Menschlichkeit • Unparteilichkeit ___________________________ • Neutralität • Unabhängigkeit • Freiwilligkeit • Einheit • Universalität