1. Aktuelle Trends der Wissensrepräsentation:
Folksonomies und Ontologien
Dr. Katrin Weller, M.A.
Vortrag an der Karl-Franzens-Universität Graz
11. Mai 2011
3. Hintergrund
Wissensrepräsentation
(im Sinne der
Informationswissenschaft)
KOS: Knowledge Organization System
Aufbau von Retrieval (z.B.
Indexierung
KOS (z.B. Suche mit
(Klassifizierung,
Thesaurus- Thesaurus-
Abstracting)
aufbau) Termen)
4. Entwicklung
KOS im Semantic Web und im Social Web
Wissensrepräsentation
Methodenspektrum an KOS wird
erweitert. Neue
Forschungsfragen.
Semantic Web Social Web (Web 2.0)
Ontologien als neue Form Folksonomies als neue
von KOS. Formale Form von KOS. Nutzer im
Repräsentation. Mittelpunkt
5. Folksonomies & Social Web
Quelle: Flickr, User Gernot Poetsch: http://www.flickr.com/photos/gernot/201679364/
11. Informationsgewinnung aus Folksonomies
Einblicke in Nutzerverhalten & Sprachgebrauch:
Quelle für andere Vokabulare
Neue Pfade zur Navigation: ähnliche
Dokumente, ähnliche Nutzer, ähnliche Tags
Identifikation von Communities mit
gemeinsamen Interessen, Expertenprofile
basierend auf Tags
Einblicke in zeitliche Entwicklungen – z.B. Tags
im Zeitverlauf
13. Die Idee zum Semantic Web
• Berners-Lee, Hendler & Lassila (2001) veröffentlichen die wohl
berühmteste Vision vom Semantic Web:
Maschinenlesbare Daten
• Nicht nur Menschen sondern auch Computer sollen Informationen
interpretieren und weiterverarbeiten können (jedoch ≠ Basis
künstlicher Intelligenz).
Verbesserte Suche
• z.B. ‘find me a doctor who offers specific treatments, who is located
close to my home and whose appointment times match my
personal time schedule‘
• Information Integration
Schlussfolgerungen
• Kombination von Faktenwissen
• Folgerungen über nicht explizit eingegebene Informationen
14. Semantic Web Grundlagen
Detaillierte Metadaten
• z.B. Heinrich Heine ist eine Person,
für kleinste
Düsseldorf ist eine Stadt.
Informationseinheiten
• z.B. Heinrich Heine lebte in Düsseldorf /
Zusätzliches
Düsseldorf war Wohnort von Heinrich
Hintergrundwissen
Heine.
• z.B. wenn Person A einen Bruder (Person
Strukturen und B) und einen Sohn (Person C) hat, weiß
Zusammenhänge man, dass Person B der Onkel von Person
C ist. (nach Dakota, et al., 2003)
15. Ontologien: Merkmale & Struktur
Konzepte werden meist als Klassen
angelegt, die weiter mit Instanzen
versehen werden können.
Relationen können frei definiert werden
breiter Spielraum für Designer.
Weiter können Regeln für die
Klassenzugehörigkeit und für Verbindung
von Konzepten angelegt werden, formale
Logik soll eingesetzt werden.
17. Indexierung im Semantic Web?
• Mit Hilfe von Ontologien sollen Informationseinheiten indexiert
(annotiert) werden. is_member_of / has_members
Institution Person
is_a is_a
Universität Professor
18. Semantic Web Umsetzung
Guha, R., McCool, R., & Miller, E. (2003). Semantic Search. In G. Hencsey & B. White (Eds.), WWW 2003: Proceedings of the
Twelfth International World Wide Web Conference, Budapest, Hungary (pp. 700–709). New York, NY: ACM.
20. Ontologiesprachen und Editoren
Verschiedene Ontologiesprachen werden zur
Abbildung von Ontologien entwickelt, z. B.: DAML,
XOL, OIL, OWL; genutzt werden aber auch z. B. XML,
RDF. Einige unterstützen Beschreibungslogik (z. B.
OWL-DL).
Editoren werden entwickelt, um den Aufbau von
Ontologien zu vereinfachen. Beispiele: Protégé,
OntoStudio.
Reasoner werden eingesetzt, um logische
Inkonsistenzen innerhalb der Ontologie aufzuspüren.
Beispiele: FACT, Pellet.
22. KOS-Spektrum
Ontologie Neu durch Semantic Web Forschung:
mehr Struktur
Thesaurus
Strukturelle Komplexität
Klassische Methoden,
Klassifikation normierte Formate
Nomenklatur
Neu durch Web 2.0
Folksonomy Nutzeraktivität: mehr
Kapazität
Größe der abgebildeten Domäne
23. KOS-Spektrum
Abstraktionsrelation, Instanz-Relation
Ontologie (is-a), frei-definierbare Assoziationsrelationen
(spezifizierte ) Hierarchie-, Äquivalenz- und
Thesaurus Assoziationsrelation
Strukturelle Komplexität
Klassifikation Hierarchie- und
Äquivalenzrelation
Äquivalenzralation
Nomenklatur (Assoziationsrelation)
Keine paradigmatischen
Folksonomy (semantischen) Relationen
Größe der abgebildeten Domäne
24. Semantic Web + Social Web = Social Semantic Web?
Social Semantic Web
z.B. Nutzer-Content + formale
Metadaten, semantisch
verlinkte Communities.
Semantic Web Social Web (Web 2.0)
Zusätzliche Metadaten für Nutzergenerierter Content,
Retrieval und Informations- Social Software, Nutzer-
integration. Interaktion.
25. Social Web Effekte mit Potential für das Semantic Web
Nutzerbeteiligung und teilweise auch aktive
Zusammenarbeit von Nutzern wird
selbstverständlich. (Collaboration vs. Collection)
Große Datensammlungen (user-generated content)
sind neu verfügbar und spiegeln verschiedene
Interessen und Perspektiven wider. (plus Mashups)
Netzwerke unterstützen die Verlinkung sowohl von
Nutzern als auch von Dokumenten.
Über Social Tagging kommen viele Nutzer erstmals
mit den Grundprinzipien der Inhaltserschließung in
Kontakt.
26. Zusammenhang Social Semantic Web und KOS
• Je mehr Inhalte im WWW, desto mehr werden strukturierte
Zugänge benötigt.
• Idealvorstellung: Communities sollen bei Aufbau und Pflege
von Metadaten sowie bei der Indexierung mithelfen.
WWW
Social
Semantic
Applications
User Activities
Metadaten
27. Social Semantic Web Bausteine
• Nutzer-Communities
• Technologien, die den Nutzern einen einfachen
Informationsaustausch ermöglichen
• Vernetzungen zwischen einzelnen Tools und zwischen deren
„Elementen“, z.B. zwischen Nutzern oder Dokumenten
• Kennungen (Identifier)
• Metadaten und KOS
• Mash-Ups und Neu-Kombinationen
28. Social Semantic Web Beispiel: Semantic Wikipedia
Quelle: Völkel, M., Krötzsch, M., Vrandecic, D., Haller, H., & Studer, R. (2006). Semantic Wikipedia. In
Proceedings of the 15th International Conference on World Wide Web (pp. 585–594). New York: ACM.
29. Beispiel: FOAF (Friend of a friend)
(zwei Personen und ihre Beziehung im FOAF Format)
Quelle: http://www.foaf-project.org/2004/us/about.html.
31. Beste Grüße aus Düsseldorf!
Foto: Katrin Weller
Dr. Katrin Weller
Abteilung für Informationswissenschaft
Institut für Sprache und Information
Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
Universitätsstr. 1, Geb. 23.21.04.68, 40225 Düsseldorf
E-Mail: weller@uni-duesseldorf.de
Twitter: @kwelle
33. Informationswissenschaft in Düsseldorf
Informationswissenschaft und Sprachtechnologie (B.A / M.A.)
Informationswissenschaft als Ergänzungsfach im B.A.
Promotionsstudiengang Informationswissenschaft
• Webseite des Instituts: http://www.phil-fak.uni-duesseldorf.de/infowiss
• Facebook Profil:
http://www.facebook.com/pages/Informationswissenschaft-Heinrich-
Heine-Uni-D%C3%BCsseldorf/11252963426
• Twitter Hashtag: #iwhhu
• Studiengang im Überblick: http://www.uni-
duesseldorf.de/home/studium-und-lehre/studienplatzbewerbung-
2011/angebotene-studiengaenge-datenbank/studiengaenge-neu-
info/studiengaenge/informationswissenschaft-und-
sprachtechnologie.html
34. Informationswissenschaft in Düsseldorf
Studienschwerpunkte
– Information Retrieval
– Wissensrepräsentation
– Informetrie
– Angewandte Informationswissenschaft (Wissensmanagement und
Informationsmarkt)
– Plus: Computerlinguistik und Informatik
35. Informationswissenschaft in Düsseldorf
Aktuelle Forschungsschwerpunkte
– Emotionales Information Retrieval
– Folksonomies im Information Retrieval
– Wissensrepräsentation mit Folksonomies und/oder Ontologien
– Social Web und Web 2.0
– Informationelle Städte
– Wissenschaft und Internet
– Twitter
– E-learning
– Informationskompetenz
– Und vieles mehr
– Überblick über aktuelle Forschungsprojekte der Düsseldorfer
Informationswissenschaft im Bereich Social Media (von Tamara Heck):
http://www.scmonline.de/sites/default/files/download_files/scm_newslet
ter_2_2011.pdf (Seite 5-7)
36. Informationswissenschaft in Düsseldorf
„Mitforschende Studenten“
– „Studi 2.0 – Der mitforschende Student“ , Forschungs-Seminar im
dritten Jahrgang.
– Studenten auf Konferenzen: Frankfurt, London, Hawaii, Malaysia, …
– „Studentischer Workshop für informationswissenschaftliche Forschung“
SWiF 2010 in Düsseldorf http://www.phil-fak.uni-
duesseldorf.de/infowiss/veranstaltungen/swif2010/, SWiF 2011 geplant
(Hamburg, November 2011).
– DGI Konferenz 2012 am 22. und 23. März 2012 in Düsseldorf
http://www.dgi-info.de/onlinetagung.aspx.
37. Quellen der verwendeten Abbildungen
• Folie 2, Folien 7-11, Folien 11, 13, 15, 20, 25: Word ClipArt.
• Folie 4, Flickr Screenshot: www.flickr.com, photo uploaded by user ‘Richard and Gill’ on Feb. 17th 2007.
• Folie 5, Flickr Screenshots: http://www.flickr.com/photos/gernot/201679364
• Folie 6, Delicious Screenshot: http://www.delicious.com/url/16587db643d9c04b30c638c92c4ac5e3
• Folie 12, Schema der BIO2Me Ontologie: Mainz, I., Weller, K., Paulsen, I., Mainz, D., Kohl, J., & von Haeseler, A.
(2008). Ontoverse: Collaborative Ontology Engineering for the Life Sciences. Information - Wissenschaft und Praxis,
59(2), 91–99.
• Folie 16, Schematische Ontologiedarstellung: Weller, K. (2010). Knowledge Representation in the Social Semantic
Web. (Knowledge and Information, Vol. 3). De Gruyter, Saur: Berlin.
• Folie 17, Screenshot Informationswissenschaft Uni Düsseldorf: http://www.phil-fak.uni-
duesseldorf.de/infowiss/mitarbeiter/professor/wolfgang-g-stock/
• Folie 18: Guha, R., McCool, R., & Miller, E. (2003). Semantic Search. In G. Hencsey & B. White (Eds.), WWW 2003:
Proceedings of the Twelfth International World Wide Web Conference, Budapest, Hungary (pp. 700–709). New York,
NY: ACM.
• Folie 21, Protégé Editor (http://protege.stanford.edu/): Weller, K. (2009). Ontologien: Stand und Entwicklung der
Semantik für das World Wide Web. LIBREAS - Library Ideas, 5(2/15).
• Folie 28: Völkel, M., Krötzsch, M., Vrandecic, D., Haller, H., & Studer, R. (2006). Semantic Wikipedia. In
Proceedings of the 15th International Conference on World Wide Web (pp. 585–594). New York: ACM.
• Folie 30, oben links: http://www.drjost.ch/162,0,beispiele-gruppe-2,index,0.php, unten links:
http://www.welt.de/wissenschaft/medizin/article3017482/Arbeit-im-Grossraumbuero-macht-krank.html, oben rechts:
http://www.flickr.com/photos/molamoni/754750979/, unten rechts: http://www.core77.com/corehome/2005/04/i-am-
stuck-on-post-its-cuz-post-its.html
• Folie 31 und 32, Fotos: Katrin Weller.