Dr. Beat Sottas
Dr. Beat Sottas, Mitglied des Leitenden Ausschusses der Careum Stiftung, schilderte seine Erkenntnisse aus dem Besuch der «Interprofessional student led clinic training ward» an der Linköping University, Schweden. Besonders beeindruckte sein Vergleich des Mind Sets in den Bildungstraditionen: im Deutschen Sprachraum steht das Meisterprinzip mit einem hierarchischen Denken im Vordergrund, in Schweden geht das Prinzip der Wohlfahrt viel stärker mit interprofessionellem Zusammenarbeiten einher.
2. WHO 2010. Framework for Action on
Interprofessional Education & Collaborative
Practice (WHO/HRH/HPN/10.3) Geneva p.18
Vernetzte Praxis erfordert vernetzte Ausbildungen
Und:
Interprofessionalität ist auch ein Korrektiv der Spezialisierung
Bildungsgewinne
- Echte Welt erfahren
- Neuartiges Lehren
- Von anderen lernen
Gesundheitsgewinne
- Bessere Praxis
- Mehr Wirksamkeit
- Mehr Patientennutzen
- Arbeitszufriedenheit
- Patientensicherheit
- bessere Erreichbarkeit
3. „professionals are not being educated
in the number and kinds,
and with the attitudes
most congruent
with the needs of society“
OECD, 1975 Conference on Health Universities
4. 4
Deutsches Modell
Meister- / Kapitänsprinzip
Novize - …. Meister(Chef)
Vorsprung bei:
Können / Wissen
Fertigkeiten
Fähigkeiten (Profession)
Autorität Hierarchie
(Der Chef hat immer recht)
Korporatismus (Zunftdenken):
ökon. Interessen schützen
«Therapeutische Zweierkiste»
Ich & mein Patient
Individualtherap. Ansatz
Bildungstraditionen schaffen mind set
warum fällt IPE so schwer?
Angelsächsisches Modell
Innovation/Kompetition
Opportunitäten erkennen
Wissen & Status wenig formal
Versuch und Irrtum
Mut haben, etwas wagen
Überzeugen können
Autorität Entrepreneurship
(Erfolg gibt Recht)
Allianzen schmieden
Konkurrenten besiegen
«Patientengut»
Gesundheit als Ware
Marktanteile
Skandinavisches Modell
soziale Wohlfahrt
Versorgung / health for all
Sehr egalitär – wenig Status
Profil statt Profession
miteinander reden
Team Performance
Autorität Integrationsfähigke
(erfolgreiches Case Management
Kooperationskompetenz
Wohlfahrtsstaatsmodell
«Handlungsgemeinschaft»
Gesundheit als gesellsch. Gut
Schnittstellen-Management
5. 5
Mutual trust among members
A sense of group identity a feeling among members
that the group is unique and worthwhile
A sense of group efficacy the belief that the team
can perform well and that group members
are more effective working together than apart
Bildung & Bilder
Totsünden
für
Teamarbeit:
Angst
Furcht
Neid
Egoismus
Feindbilder
Apathie
Gier
Zorn
Hass
Hammick et al 2009, 52
Organ- bzw.
Pathologiezentrierte
Intervention;
therap. Beziehung
see one – treat one
Science System
7. Strategiewechsel weg von Monoprofessionalität
1976 (Linköping) / 1998 (national)
Careum Sottas
“All health professionals should be educated to deliver patient-centered care
as member of an interdisciplinary team, emphasizing evidence-based practice,
quality improvement approaches, and informatics”
Paradigmenwechsel “Gemeinsam lernen, zusammen besser zu werden”
Zentrale didaktische Instrumente
- Clinical Training Centers (Skills labs)
- Interprofessional Clinical Trainings Wards/Outpatient clinics + Orthopedics
8. 1 Identifizieren & Beschreiben der professionellen Kompetenzen,
der Fachpersonen, mit denen ich zusammenarbeite ( Identität)
2 Fähig sein, mit anderen Fachpersonen so zusammen zu arbeiten, dass
bessere Ergebnisse in Versorgung und Rehabilitation resultieren
( Good Practice)
3 Fähig sein, zu analysieren und zu reflektieren, wie interprofessionelle
Kooperation zu mehr Wirksamkeit, mehr Patientensicherheit
und mehr Gesundheitsnutzen führt
( Value / Metakognition)
Bei den Training Wards zusätzlich zu Level 3
a im Team – auf Basis ethischer Prinzipien - den Patientennutzen
analysieren und Behandlungseffekte evaluieren
b Grenzen der eigenen Kompetenzen reflektieren
(Wirkung, Nutzen, Sicherheit)
sowie Kooperation /Ko-produktion belegen
(mit Patienten, anderen Fachpersonen, Angehörigen)
Taxonomische Ebenen des Kompetenzerwerbs
(learning outcomes)
10. 12
Interprofessionelles Lernen im Studiengang
Kooperation wird systematisch gelernt
Lernarrangements mit + in der Praxis
Taxonomie der
Lernarrangements
Interprofessional
Student led
Clinical Training Ward
Health Ethics Learning
Health Ethics Learning
Careum Sottas
Inter Professional Learning Units
Year 1 Year 2 Year 3 Year 4 Year 5
3 Year Programmes: Midwifery, Nursing, Occupational Therapy,
Physiotherapy, Podiatry, Radiography and Social Work
Common LearningLearning in
Common
Profession specific
learning
Key Common LearningLearning in
Common
Profession specific
learning
Key
4 Year Programmes: Audiology, Medicine (BM4), Pharmacy
5 Year Programmes: Medicine
11. 13
Interprofessionelles Lernen im Studiengang
Careum Sottas
Inter Professional Learning Units
Year 1 Year 2 Year 3 Year 4 Year 5
3 Year Programmes: Midwifery, Nursing, Occupational Therapy,
Physiotherapy, Podiatry, Radiography and Social Work
Common LearningLearning in
Common
Profession specific
learning
Key Common LearningLearning in
Common
Profession specific
learning
Key
4 Year Programmes: Audiology, Medicine (BM4), Pharmacy
5 Year Programmes: Medicine
18. 1 Studiengänge und Institute müssen zu allen 3 Taxonomie-Ebenen
interprofessional learning outcomes definieren (und validieren lassen)
2 Alle Studiengänge erhalten Support (IPE Promotors), um
- Taxonomieziele zu erreichen
- IPE-Aktivitäten zu entwickeln
- Kompetenzen und Zielerreichung formativ zu evaluieren
3 Regelmässige ERFA-Gruppen und Weiterbildungen für IPE Promotoren
4 Fast alle Weiterbildungen der Dozierenden werden in interprofessionellen
Gruppen und Settings durchgeführt
5 Strukturierte Evaluationen und Qualitäts-Assessments nach
IPE Clinical Training Wards Sequenzen bei Klinik und Patienten
6 Aufbauorganisation ist robust verankert, Teil der OE und Kultur
7 Enge Zusammenarbeit mit Aufsicht in County Council / Feedback-Kultur
über “workplace learning” in der Praxis (Akkreditierung!)
7 Strategische Fördermassnahmen Besten Dank