Dr. Marcus M. Dapp promovierte an der ETH Zürich zum “Einfluß von Software-Patentierung auf die Motivation und Innovation von Entwicklern von Freier/Open Source Software” und ist seitdem dort als Lehrbeauftragter tätig. Er beschäftigt sich in der Lehre mit der Frage des nachhaltigen Umgangs mit digitalen Gütern. Seit Sommer 2009 arbeite er als IT-Stratege bei der Landeshauptstadt München, wo er sich in Fortsetzung dieses Themas auch mit “Open Government” beschäftigt.
Der Vortrag beschreibt, wie verschiedene Interessen die Produktion, Verteilung und Nutzung digitaler Ressourcen (Code & Content) beeinflussen. Gängige Ansätze mit starker Betonung Geistigen Eigentums werden mit offenen Ansätze (Linux, Wikipedia und YouTube) verglichen. Der Fokus liegt auf den Auswirkungen dieser Ansätze und »digitaler Nachhaltigkeit« als möglicher Vision für die Gesellschaft.
5. Das »Privileg der Nutzung« dominiert
mäh
»Die Tragödie ist, daß rationale
Individuen, die isoliert agieren,
knappe Ressourcen gemeinsam
übernutzen können.« (M. Heller)
6. Konzept »Nachhaltigkeit« bei Ressourcennutzung
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»Vom Ertrag leben«, wenn erneuerbar
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Bestand nicht angreifen
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Forstwirts. Ursprung des Begriffs
»Fairness«, wenn endlich By Big Grey Mare, Flickr, (cc) NCSA
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Zugang/Nutzung von Ressourcen
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Räumlich und zeitlich (»intra/intergenerationelle Fairness«)
8. Wissen ist anders!
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Wissen ist immateriell und deshalb unerschöpflich.
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Ge statt Verbrauch
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Kopierbar
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Ökonomen: »öffentliches Gut«
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Es herrscht Fülle statt Knappheit.
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Markt(preis)fähigkeit durch künstliche Verknappung:
– »All Rights reserved.«
– »Lizenz« (Erlaubnis) im Urheber, Patent, Markenrecht, etc.
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Zeitlimit
9. Digitales Wissen ist noch viel anderster !!
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Zwei fundamental neue Eigenschaften
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Verlustfreie Vervielfältigung mit Grenzkosten → 0
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Verteilung über das Netz mit Grenzkosten → 0
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Fast »alles« kann digitalisiert werden
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Z.B. Bücher, Bilder, Fernsehen, Telefonieren
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Text, Grafik, Ton (Musik, Sprache), Video
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Software spielt dabei zentral Rolle
– »the essential digital good« (Quah)
13. Das »Recht zum Ausschluß« dominiert
Stop
»Die Tragödie ist, daß rationale
Individuen, die isoliert agieren,
unerschöpfliche Ressourcen, im
Vergleich zu einem sozialen
Optimum, gemeinsam
unternutzen können.« (M. Heller)
15. Konzept »Digitale Nachhaltigkeit«
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Der soziale Nutzen des Wissens ist optimal, wenn
der maximalen Nutzerzahl maximaler Gebrauch
möglich ist.
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D.h. Zugang und Nutzungsrechte möglichst
umfänglich.
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D.h. Minimaler Ausschluß, in technischer und
rechtlicher Hinsicht.
16. Beispiele
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Bewegungen ●
Projekte
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Freie/Open Source ●
Linux, Firefox, OpenOffice
Software ●
Project Gutenberg
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Free Culture ●
Mutopiaproject.org
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Open Access Publishing ●
Creative Commons
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Open Data/Government ●
Public Library of Science
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Open Data Network
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apps4democracy.org
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jamendo.com