Analyse des Textes "Misreading Peter Eisenman" vom amerikanischen Architekt und seiner ersten Architektur: die Häuse I, II, IV und VI.
Für das Seminar Was ist Architektur? Auf der Suche nach einem Begriff (Humboldt-Universität zu Berlin – Philosophische Fakultät III – Institut für Kulturwissenschaft) von Christine Schnaithmann.
Was ist Architektur? Peter Eisenman: Dekonstruktion
1. Humboldt-Universität zu Berlin – Philosophische Fakultät III
Institut für Kulturwissenschaft
Was ist Architektur? Auf der Suche nach einem Begriff
Christine Schnaithmann
Guim Bonaventura
2. Gliederung
ž Peter Eisenman
ž Erschütterungstheorie und die Kritik an
der Moderne
ž „Die Idee eines autonomes Objekt”
ž Architektur als Text
ž Holocaust Denkmal: Gültigkeit der
Theorien von Eisenman
3. Peter Eisenman
ž * 12. August 1932, Newark (New Jersey, USA)
ž US-amerikanischer Architekt und Autor, tätig in New
York City bei Eisenman/Robertson Architects
ž Mit der New York Five Gruppe (neben Graves,
Gwathmey, Hejduk und Meier)
ž Mit der Derridas Dekonstruktionstheorieidentifiziert
ž Ausgezeichnete Werke
— Center for Contemporary Arts (2010, Santiago
de Compostela, Galizien)
— Arizona Cardinals Stadium (2006, Glendale,
USA)
— Holocaust-Mahnmal - Denkmal für die
ermordeten Juden Europas (2005, Berlin,
Deutschland)
— Wexner Center for the Visual Arts der Ohio State
University (1989, Columbus, USA)
— Wohn- und Geschäftshaus Block 5 (1986, Berlin,
Deutschland)
4. Erschütterungstheorie
ž Grundziel der Architektur à schützende
Unterkunft
ž Als Idee „kann nur im Geiste existieren” à
Metaphysik der Architektur
ž Erschütterungen:
— Verlassen der Höhle
— Abertis
— Palladio
— moderne Architektur…?
5. Kritik an der Moderne
ž „verkleidete Institutionalisierung”
ž Würzel in der Auffklärung
ž Wissenschaftliche Umwälzung im 19. Jh.
ž Dichtomie:
— Utopie
aber
— „Verhängnisvolle” Anthropozentrismus
ž 1945 à Angst, extreme Zustand des
überlebens
6. Kritik an der Moderne
ž Misserfolg der Moderne:
— Institutionalisierung des Wohnens
— konzentrieren auf sozialle Themen
aber nicht auf die
— “Entfremdung des Einzelnen”
— betont nicht “die Autonomie des Objekts”
Die Architektur brauch eine Erschütterung
7. „Die Idee eines autonomes Objekt”
„architektonischer Diskurs auf sich selbst gerichtet“ à
„autonomes Objekt“
ž Grundlagen:
1. die Bauelemente müssen (nur( auf sich selbst verweisen
2. das Entwurfsprozess muss Selbstreferenz erzeugen
ž Ziele:
— Architektur von “bloßem Bauen” zu unterscheiden
— Die Zeichen der Architektur zu suchen
8. Zeichen durch Reduzierung
HOUSE I
„Die Idee eines autonomes Objekt”
ž Architektur:
— Bedeutung
— Funktion
— Objekthaftigkeit
entbehrlich
9. Zeichen durch Reduzierung
HOUSE I
„Die Idee eines autonomes Objekt”
ž Architektur:
— Bedeutung
— Funktion
— Objekthaftigkeit
entbehrlich
Nicht tragenfähig Balken–
und Säulenkomplex
10. Zeichen durch Übertreibung
HOUSE II
„Die Idee eines autonomes Objekt”
Nicht funktionale Redundanz
ž Ambiguität:
— Teilweise trägendes System
— 2 trägende Systeme
— Ein System = Zeigen der Tragfunktion
Video: http://youtu.be/IxdI-C9qpA0
11. Unabhängiger Entwurfsprozess
HOUSE IV
„Die Idee eines autonomes Objekt”
“eigene Entstehungsgeschichte”
ž Entwurfsprozess:
1. logisches Schema
2. Bewegung der
Grundelemente
Die architektur steht nicht mehr
unter menschliche Kontrolle
à „Angst und Distanz”
Objektskonzept
Entwurfsprozess
Beeinflussen einander
Letzte Zeichen der Architektur:
Maßstabsverhältnis und Hierarchie
ž Häuser wurden als Modelle
entworfen
ž Veränderung der Hierarchie
Video: http://youtu.be/zUisT9r1fGc
12. Transformationsprozess
HOUSE VI
„Die Idee eines autonomes Objekt”
ž autonomes Objekt
und
ž kinematografische
Verkörperung des
Transformationsprozesses
à „Prozeß und Produkt wurden
austauschbar”
Architekturlektüre:
ž Wahrnehmung
ž Verstehen
Video: http://youtu.be/wmuhUGoHtHw
13. Überdenken der „wichtigsten Grundprinzipien”:
1. anthropozentrischen Metaphysikansätzen
2. Suche nach einem Zentrum
3. „wie der Roman, der alle Romane erneuern will...”
4. Autonomie ist Teil der zu erscütternder Metaphysik
Abschlüsse
1. „keine Architektur an sich” à freie Identitätsentsetzung
und Bedeutungserneuerung
2. statt Entdeckung, Erfindung
Selbstkritik
„Die Idee eines autonomes Objekt”
14. Architektur als Text
ž Abwesende à Aspekte des Textes
ž Physik der Architektur = Präsenz
Metaphysik = Abwesenheit
ž Verschiebung
15. ž 2.177 Stelen (8 tn., 238x90cm bis 4m
hoch, Neigung: 0,2º-0,5º)
ž gebogene Fläche
ž 20.000 qm
ž originelles Entwurf in Zusammenarbeit
mit Richard Serra
ž Eröffnung: 10.V.2005
ž statt „Optikalität”, „Taktilität”:
Abwesenheit
ž „Ding an sich”
ž statt Bedeutung, Gefühl
ž Zenotaph
Holocaust Denkmal: Gültigkeit der
Theorien von Eisenman
Video: http://youtu.be/nX4YA5Mn-h8
16. „The monument's abstractness cues the viewer to look beyond the individual, intimate face of
death; its lack of obviously representational or mimetic imagery moves him and her to
philosophize universally about life, how to fill it with unity, substance, and grace”
Johan Åhr
Holocaust Denkmal
17. Quellenverzeichnis
ž EISENMAN, Peter: Misreadin Peter Eisenman. In: EISENMAN: Aura
und Exceß. Zur Überwindung der Metaphysik der Architektur. Wien:
Passagen, 1995
ž KRAUSE, Daniel: "Misreading Peter Eisenman", Architekturtheorie im
Prozeß. Zeitschrift für Ästhetik und allgemeine Kunstwissenschaft,
2006, Volume 51, Number 2, pp. 287-295 (9). ÅHR, Johan: Memory
and Mourning in Berlin: On Peter Eisenman's Holocaust-Mahnmal
(2005). Modern Judaism, 2009, Vol.28 (3), pp.283-305. [http://
mj.oxfordjournals.org/content/28/3/283.full]
ž archINFORM (2012): Peter (David) Eisenman http://deu.archinform.net/
arch/1073.htm (5.II.2013)
ž Bilder: www.ecole.co, prometheus.uni-koeln.de, Eisenman Architects
ž Videos: www.youtube.com